Wissensrepräsentation
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<strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
Wahrnehmungsbasierte<br />
und Bedeutungsbasierte<br />
<strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
Gliederung<br />
1. Definition „<strong>Wissensrepräsentation</strong>“<br />
2. Wahrnehmungsbasierte <strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
2.1 Duale Kodierung nach Paivio<br />
2.2 Vergleich verbaler und visueller Kodierung<br />
2.3 Mentale Bilder<br />
2.4 Visuelle Vorstellungen = visuelle Wahrnehmung?<br />
2.4.1 Experiment zur Unterscheidungsleistung<br />
2.5 Chunks<br />
2.6 Zusammenfassung<br />
3. Bedeutungsbasierte <strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
3.1 Das bedeutungsbasierte Gedächtnis<br />
3.2 Episodisches und Semantisches Wissen<br />
3.3 Modelle des Semantischen Gedächtnisses<br />
3.3.1 Modell des hierarchischen Netzwerkes<br />
3.3.2 Modell der sich ausbreitenden Aktivierung<br />
3.3.3 Modell des Merkmalvergleiches<br />
3.3.4 Zusammenfassung<br />
4. Literatur<br />
2. Wahrnehmungsbasierte <strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
�� Theorien befassen sich nur mit der Frage, wie Informationen<br />
verarbeitet werden (nicht mit der Frage, wie diese vom Gehirn<br />
enkodiert werden)<br />
�� Informationen verbal oder bildhaft<br />
⇒ Wirft die Frage auf, ob verbales und bildhaftes Wissen auf gleiche gleiche<br />
Art gespeichert wird?<br />
⇒ Theorie von Alan Paivio: Paivio:<br />
Unterschiedliche kognitive Kodierungen<br />
für verbale und non-verbale<br />
non verbale Informationen<br />
3<br />
5<br />
�� Anderson, John, R.: „Kognitive Psychologie“; 2. Auflage; Oxford: Spektrum<br />
Akademischer Verlag; Heidelberg, Berlin 1996<br />
�� Solso, Solso,<br />
Robert L.: Heidelberg : „Kognitive Psychologie“; Springer, 2005 200<br />
1. Definition<br />
�� Zum Begriff <strong>Wissensrepräsentation</strong>:<br />
�� Wissen = Speicherung, Integration und Organisation von Information Information<br />
im<br />
Gedächtnis<br />
�� repräsentieren = darstellen, vergegenwärtigen<br />
�� Theorien zur <strong>Wissensrepräsentation</strong> = Frage, was mit der Information<br />
Information<br />
geschieht, nachdem sie wahrgenommen wurde und Eingang ins kognitive kognitive<br />
System gefunden hat<br />
�� Wie ist das Wissen im Gehirn eines Menschen<br />
verankert?“<br />
�� Art der Weiterverarbeitung der Information hängt davon ab, in welchem welchem<br />
Format<br />
die Information gespeichert wird<br />
=> Wahrnehmungsbasierte <strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
- erhält viel von der ursprünglichen Wahrnehmungserfahrung<br />
=> Bedeutungsbasierte <strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
- enkodiert die Bedeutung der Erfahrung<br />
4<br />
2.1 Die Theorie der dualen Kodierung nach Paivio<br />
�� Zwei Kodierungssysteme:<br />
�� 1. Imaginales (bildhaftes) System<br />
- Repräsentiert Informationen, die in Bildern enthalten sind,<br />
oder die mentale Bilder hervorrufen<br />
(z.B. konkrete Begriffe wie „mein Fahrrad“)<br />
�� 2. Verbales System<br />
- Repräsentiert abstrakte sprachliche Information<br />
(z.B. „Bruttosozialprodukt“)<br />
⇒ Beide Systeme nehmen keine Bedeutungsextraktion vor!<br />
2<br />
6<br />
1
�� Kodierungssysteme arbeiten unabhängig voneinander<br />
�� Enkodierung von<br />
- Bildern: erfolgt meist imaginal<br />
- abstrakten Begriffen: meist verbal<br />
Kodierungssysteme wirken auch zusammen<br />
Enkodierung von<br />
- konkreten Begriffen: erfolgt imaginal + verbal<br />
( z.B. hat fast jeder zum Begriff „Haus“ auch ein Bild gespeichert)<br />
gespeichert)<br />
⇒ Wird Verbales Material mit einem Bild verknüpft erhöht sich die<br />
Erinnerungschance<br />
⇒ Bildhaftes Material wird besser behalten als verbales<br />
(wie das folgende Experiment von Santa zeigt)<br />
�� Ergebnis des Experimentes von Santa (1977):<br />
�� Unter geometrischer Bedingung wurde eine schnellere positive<br />
Entscheidung getroffen, wenn der Prüfreiz die<br />
gleiche räumlich Konfiguration aufwies wie das Original<br />
�� Unter verbaler Bedingung gab es eine schnellere<br />
positive Entscheidung, wenn die Komponenten linear angeordnet<br />
angeordnet<br />
waren.<br />
⇒ Demnach: Bilder erschließen sich direkt in ihrer Ganzheitlichkeit<br />
Ganzheitlichkeit<br />
⇒ Wörter müssen erst dekodiert werden um den Sinn zu verstehen<br />
⇒ Bilder sind im Gehirn repräsentiert als Mentale Bilder<br />
�� Ergebnis:<br />
- Vpn gaben an, dass sie eines der beiden Objekte in ihrer<br />
Vorstellung so lange drehten, bis beide Objekte entweder zur zur<br />
Deckung kamen, oder festgestellt werden konnte, dass sie nicht nicht<br />
identisch sind.<br />
- Je größer der Winkel, desto länger die Bearbeitungszeit<br />
⇒ Operationen an mentalen Bildern entsprechen Operationen an<br />
physikalischen Objekten<br />
⇒ Zeitfaktor eingeschlossen<br />
Auch die zwei folgenden Experimente sind Beispiele für die<br />
Repräsentation mentaler Bilder<br />
7<br />
9<br />
11<br />
2.2 Vergleich verbaler und visueller<br />
Verarbeitung<br />
Experiment von Santa (1977); Quelle: Anderson<br />
(1996)<br />
⇒ Vpn sollten die drei oberen<br />
Objekte bzw. Wörter in den<br />
vier unten aufgeführten<br />
Grafiken wiedererkennen.<br />
wiedererkennen<br />
⇒ In Teil a) ging dies am<br />
schnellsten bei der<br />
identischen Grafik links<br />
⇒ In Teil b) interpretierten die<br />
Vpn die Wörter sequentiell<br />
(der Reihe nach), und<br />
entschieden sich am<br />
schnellsten für die zweite<br />
Grafik von links, also die<br />
lineare Anordnung<br />
2.3 Mentale Bilder<br />
�� Mentale Bilder = visuelle Repräsentationen räumlicher Informationen<br />
Informationen<br />
�� Bilder von Szenen/Objekten, die wir vor unserem „geistigen geistigen Auge“ Auge<br />
sehen<br />
�� Wie unser Gehirn mit diesen arbeitet, zeigt ein<br />
Experiment zur Mentalen Rotation von Shepard & Metzler (1971)<br />
- zweidimensionale<br />
Bilder von<br />
dreidimensionalen<br />
Objekten<br />
- Vpn sollten entscheiden,<br />
ob die Objekte (in a,b,c) a,b,c<br />
identisch sind<br />
- Dann wurden Vpn nach<br />
Lösungsstrategie<br />
befragt<br />
2.4 Entsprechen visuelle Vorstellungen der visuellen Wahrnehmung?<br />
Wahrnehmung<br />
�� Die Frage, ob ein Tisch, den wir uns vorstellen, im Wesentlichen einem Tisch<br />
entspricht, kann wohl mit „ja“ beantwortet werden<br />
�� Mit der Frage, ob es auch Unterschiede zwischen mentaler Vorstellung Vorstellung<br />
und<br />
tatsächlichem Sehen gibt, beschäftigte sich<br />
�� Wallace 1984: Vorstellungssystem produziert optische Täuschungen<br />
⇒ Das Vorstellungssystem kann also eine optische Täuschung produzieren<br />
produzieren<br />
⇒ Spricht für einen Unterschied zwischen mentaler Vorstellung und Wahrnehmung<br />
12<br />
8<br />
10<br />
Experiment:<br />
- Vpn bekamen Figur (a)<br />
oder (b) vorgelegt, und<br />
sollten die Länge der beiden<br />
horizontalen Linien einschätzen<br />
- Bei (b) sollten sie sich ein<br />
umgekehrtes V vorstellen,<br />
das über den Linien liegt<br />
- Beide Gruppen schätzten<br />
die obere Linie als länger<br />
ein<br />
2
2.4.1.Experiment zur Unterscheidungsleistung<br />
�� Frage: Wie schnell kann der Mensch zwei<br />
im Gedächtnis gespeicherte Objekte<br />
miteinander vergleichen, und wie tut er<br />
das?<br />
�� Moyer 1973<br />
�� Elch oder Forelle größer?<br />
(Probanden stellten sich diese bildlich vor)<br />
�������� Aufgrund des deutlichen<br />
Größenunterschiedes<br />
�������� schnelles Ergebnis<br />
�� Löwe oder Hund größer?<br />
�������� Aufgrund des geringeren<br />
Größenunterschiedes<br />
�������� längere Überlegung<br />
⇒ Reaktionszeit abhängig vom<br />
Größenunterschied<br />
⇒ Der Größenvergleich von zwei<br />
vorgestellten Objekten ist – genau wie der<br />
Größenvergleich zweier wahrgenommener<br />
Objekte – um so schwieriger, je ähnlicher<br />
die Objekte sich hinsichtlich ihrer Größe<br />
sind<br />
� Zur Verarbeitung komplexer mentaler Bilder werden diese oftmals auch in Teilstrukturen<br />
(sogenannte Chunks) zerlegt<br />
2.6. Zusammenfassung Wahrnehmungsbasierte<br />
<strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
�� Wissen repräsentiert in Form von Vorstellungsbildern oder<br />
linearen Ordnungen<br />
�� Operationen an mentalen Bildern ähneln Operationen an<br />
physikalischen Objekten, Zeitfaktor eingeschlossen<br />
�� Prozess beim Vergleich zweier mentaler Objekte auf Quantität<br />
ähnelt Vergleich zweier tatsächlicher Objekte (Zeitfaktor<br />
eingeschlossen)<br />
�� Komplexe Bilder zerlegt in hierarchische Teilstrukturen, die<br />
Verarbeitung erfolgt nach einer hierarchischen Struktur<br />
- Im Gegensatz zur wahrnehmungsbasierten <strong>Wissensrepräsentation</strong> wird in<br />
der bedeutungsbasierten Repräsentationsform auf die Bedeutung einer einer<br />
Information eingegangen<br />
Dies geschieht im bedeutungsbasierten Gedächtnis<br />
15<br />
Experiment von Mandler und Ritchey (1977)<br />
- Vpn wurde Bild präsentiert<br />
- Anschließend wurden die Vpn<br />
gebeten dieses gesehene<br />
(alte) Bild aus einer Menge<br />
alter und neuer Bilder heraus<br />
zu suchen<br />
- Auf neuen Bildern entweder<br />
Änderung eines visuellen<br />
Merkmals oder<br />
Bedeutungsänderung der<br />
Situation<br />
13<br />
17<br />
�� Chunks = engl. Bündel<br />
�� sind Teilstrukturen komplexer mentaler Bilder<br />
⇒ Figur (a) in 4 Dreiecke zerlegbar<br />
⇒ In der kognitiven Psychologie: Chunks<br />
⇒ Basiseinheiten einer größeren Struktur<br />
2.5 Chunks<br />
�� Experiment von Reed 1974 sollte beweisen, dass komplexe mentale Bilder aus Einzelteilen zusammengesetzt<br />
werden<br />
(a) (b) (c)<br />
Abb. Abb. 4: 4: Reed Reed (1974); (1974); Quelle: Quelle: Anderson Anderson (1996) (1996)<br />
⇒ (b) Trefferquote 65%, (c) 10%<br />
- zeigte Vpn kurz Abb. (a)<br />
- dann die Teilfiguren aus a): b) und c)<br />
- Vpn sollten sagen, welche Teile in<br />
der der<br />
ursprünglichen Figur enthalten<br />
sind sind<br />
⇒ Liegt daran dass die Vorstellungsbilder von Figur a) aus Teilfiguren Teilfiguren<br />
wie b), aber nicht aus Teilfiguren wie c)<br />
bestehen<br />
⇒ Ein wirkliches Bild hat diese Eigenschaft nicht (in Wirklichkeit sind b) und c) gleichwertige Bestandteile von<br />
Fígur a))<br />
⇒ Schlussfolgerung: Es existiert eine hierarchische Struktur der visuellen visuellen<br />
Vorstellung!<br />
3. Bedeutungsbasierte <strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
3.1 Das bedeutungsbasierte Gedächtnis<br />
�� Bedeutungsbasiertes Gedächtnis unterteilt in Bereich für verbale und<br />
Bereich für visuelle Informationen<br />
�� Im verbalen Bereich Speicherung von Informationen in exakter<br />
Reihenfolge der Wörter in einzelnen Teilen (z.B. Gedichte)<br />
�� Für den Verstehensprozess muss eine Bedeutung erfasst werden<br />
(hat man z.B. den Sinn einer auswendig gelernten Definition nicht<br />
verstanden, wird man sie bald vergessen)<br />
�� Langfristig repräsentiert werden nicht oberflächliche Details, sondern sondern<br />
Bedeutungen (so z.B. Gespräch: es wird meist die Bedeutung der Worte, Worte,<br />
aber nicht der exakte Wortlaut erinnert)<br />
�������� Dies beweist auch das folgende Experiment von Mandler und Ritchey: Ritchey<br />
40% Fehler 4% Fehler<br />
Identisch Merkmalsänderung Situationsänderung<br />
14<br />
16<br />
�� Bei der Merkmalsänderung<br />
(anderer Rock) lag die<br />
Fehlerquote bei 40%<br />
�� Bei der Situationsänderung<br />
(andere Karte, was z.B. Kunst -<br />
statt Erdkundeunterricht<br />
bedeuten könnte) nur bei 4%<br />
18<br />
3
Ergebnis:<br />
�� Mensch besonders empfindlich für bedeutungsbezogene<br />
Veränderung (Typusveränderung<br />
( Typusveränderung)<br />
�� Merkmalsveränderungen werden schlechter erinnert<br />
�� Wird die wahrnehmungsbasierte Information vergessen, ist nur<br />
die Bedeutung abrufbar<br />
- Um die noch folgenden drei Modelle des semantischen Gedächtnisses<br />
Gedächtnisses<br />
vorzustellen, ist zunächst der Unterschied zwischen episodischem episodischem<br />
und<br />
semantischem Wissen zu klären<br />
3.2 Modelle des semantischen<br />
Gedächtnisses<br />
�� Modell des hierarchischen Netzwerks<br />
�� Modell der sich ausbreitenden Aktivierung<br />
�� Modell des Merkmalvergleichs<br />
�� Hierarchisches Netzwerk aufgrund von verschiedenen Eigenschaften kritisiert<br />
�� U. a. weil Assoziationsstärke innerhalb des Netzes variiert<br />
Bsp.:<br />
Sportart<br />
Fußball Ringen<br />
�� rund<br />
�� um Finger<br />
�� kämpfen…<br />
⇒ „Fußball“ leichter als Sportart identifizierbar als „Ringen“, weil weil<br />
mit dem Wort<br />
„Ringen“ mehrere Begriffe anderer Kategorien assoziiert werden können können<br />
�� Modell trotzdem von Bedeutung<br />
�� Hat sich als „Sprungbrett“ für andere Modelle erwiesen<br />
19<br />
21<br />
23<br />
3.1 Episodisches und semantisches Wissen<br />
�� Episodisches Wissen autobiographisch (z.B. das Wissen: was habe<br />
ich gestern abend gegessen?)<br />
�� Semantisches Wissen = Alltagswissen (z.B. Definition von<br />
Wörtern)<br />
�� Zur Erklärung, wie Menschen einfache Inferenzen (Wissen, das<br />
aufgrund von logischen Schlussfolgerungen gewonnen wurde)<br />
machen und entscheiden ob Sätze wie „Ein Rotkehlchen ist ein<br />
Vogel“ richtig oder falsch sind, folgen drei Modelle des<br />
semantischen Gedächtnisses, dies sind<br />
3.2.1 Modell des hierarchischen Netzwerks Collins Collins und und Quillian Quillian (1969; (1969; 1972) 1972)<br />
⇒ Hierarchisch aufgebaut<br />
⇒ Bsp.: Überprüfung der Aussage :“Ein Hai hat eine Haut“ :<br />
– Festlegung: 1. Hai = Fisch 2. Fisch = Tier 3. Tier = hat Haut<br />
⇒ Dauert länger als Überprüfung von „Hai kann schwimmen“ (weil man man<br />
nur von<br />
Ebene 3: Hai zu Ebene 2: Fisch gehen muss, um festzustellen: - kann<br />
schwimmen<br />
22<br />
⇒ Fester Zeitbetrag, um von einer Ebene zur anderen zu gelangen<br />
3.2.2 Modell der sich ausbreitenden Aktivierung Collins Collins und und Loftus Loftus<br />
(1975) (1975)<br />
⇒ Heute allgemein akzeptiertes Modell des semantischen Gedächtnisses<br />
Gedächtnisses<br />
⇒ Kognitives Netzwerk nicht mehr hierarchisch strukturiert<br />
⇒ Assoziative Zusammenhänge zwischen Knoten (Hitze, Feuer…) durch Linien dargestellt<br />
⇒ Je kürzer die Verbindungslinie, desto enger die Verbundenheit und umgekehrt<br />
(z.B. ist die Assoziation zwischen rot – Abenddämmerung entfernter als rot – Rose)<br />
⇒ Keine Gedächtnissuche wie beim hierarchischen Netzwerk<br />
(Beziehung der Begriffe vorgespeichert, und deshalb schnell schnell<br />
abrufbar)<br />
⇒ Nach Aktivierung eines Begriffes dehnt sich Aktivierung auch auf benachbarte Begriffe aus<br />
(Verifikation der Aussage „Ein Bär ist ein Tier“ z.B. erfolgt in einem Prozess der<br />
Aktivierungsausdehnung: - lesen der Wörter „Bär“ und „Tier“ – Aktivierung verbreitet sich von<br />
beiden Knoten aus - Aktivierungslinien schneiden sich an einigen Knoten – Auslösung<br />
Entscheidungsprozess<br />
⇒ Je enger die Knoten miteinander verbunden sind, umso schneller erfolgt erfolgt<br />
die Verifizierung<br />
24<br />
20<br />
4
�� Netzwerkmodelle gehen davon aus, dass<br />
ein Großteil des menschlichen Wissens im<br />
Gedächtnis vorgespeichert ist<br />
�� Es ist jedoch auch denkbar, dass dieses<br />
Wissen aus im Gedächtnis gespeicherten<br />
Informationen neu gebildet wird<br />
Modell des Merkmalvergleichs<br />
⇒ Überprüfung der Richtigkeit einer Aussage erfolgt über Vergleich<br />
der definierenden und charakteristischen Merkmale von zwei<br />
Kategorien<br />
⇒ Zur Überprüfung der Aussage „Ein Rotkehlchen ist ein Vogel“<br />
werden die<br />
⇒ Merkmale der Kategorien „Rotkehlchen“ und „Vogel“ verglichen<br />
⇒ Bei großer Überlappung der Merkmale Aussage als richtig<br />
verifiziert<br />
⇒ Bei keiner oder geringer Überlappung als falsch<br />
Das Modell des Merkmalvergleichs wurde mehrfach kritisiert, denn die<br />
definierenden Merkmale sind nicht eindeutig festlegbar (Pinguin hat keine<br />
Flügel, kann nicht fliegen…, ist aber trotzdem ein Vogel)<br />
Dies führt zu unklarer Unterscheidung von definierenden und<br />
charakteristischen Merkmalen<br />
25<br />
27<br />
29<br />
3.2.3 Modell des Merkmalvergleichs<br />
⇒ Ein Wort wird hier als Menge semantischer Merkmale<br />
repräsentiert, die von wichtig bis trivial reicht<br />
Bsp. für die Merkmale eines Rotkehlchens:<br />
klein, zerbrechlich, rote Brust, zwitschert, zwei<br />
Beine, sitzt auf Bäumen, Schnabel, Flügel, im Wald<br />
zu sehen, nicht als Haustier zu halten, Vorbote des Frühlings,<br />
kein Säugetier…<br />
⇒ Wort wird anhand von zwei Sorten von Aspekten repräsentiert:<br />
1. Definierende Merkmale: Essenziell, definierend<br />
2. Charakteristische Merkmale: Zufällig, charakteristisch<br />
Auf oberes Bsp. Bezogen:<br />
1. Definitionsmerkmale eines Rotkehlchens:<br />
Flügel, zwei Beine, Schnabel, rote Brust …<br />
2. charakteristische Merkmale: Vorbote<br />
des Frühlings, im Wald zu sehen, sitzt<br />
auf Bäumen …<br />
Modell des Merkmalvergleichs<br />
Bei der Überprüfung der Aussage: Ein Rotkehlchen ist ein Vogel<br />
wird also z.B. festgestellt:<br />
Definierendes Merkmal eines Vogels: - hat Federn<br />
Charakteristisches Merkmal eines Vogels: - sitzt auf Bäumen<br />
Rotkehlchen:<br />
Rotkehlchen:<br />
- hat Federn<br />
- sitzt auf Bäumen<br />
�������� Rotkehlchen = Vogel<br />
Aber: nicht alle Vögel können auf Bäumen sitzen<br />
(z.B. Huhn, Pinguin…)<br />
�������� Falls sich die Merkmale zwar in gewisser Art ähneln, jedoch noch<br />
nicht eindeutig verifiziert werden können, erfolgt Vergleich nur auf<br />
2. Ebene: ausschließlich die definierenden Merkmale werden<br />
verglichen<br />
�������� Ansonsten gäbe es Fehler bei der Verifizierung<br />
Zusammenfassung Bedeutungsbasierte<br />
<strong>Wissensrepräsentation</strong><br />
�� Gedächtnis speichert im verbalen Bereich nicht den genauen Wortlaut, Wortlaut,<br />
sondern die<br />
Bedeutung der Botschaft<br />
�� Im visuellen Bereich weniger die visuellen Details als die Bedeutung Bedeutung<br />
des Bildes<br />
⇒ Die eigene Gedächtnisleistung kann also erhöht werden, indem man zu lernende,<br />
nicht bedeutungshaltige Informationen in eine bedeutungshaltige Form bringt<br />
�� Das Modell der sich ausbreitenden Aktivierung bzw. des hierarchischen hierarchischen<br />
Netzwerkes<br />
geht davon aus, dass ein Großteil des menschlichen Wissens im Gedächtnis Gedächtnis<br />
vorgespeichert ist, und die Begriffe im Netzwerk miteinander verbunden verbunden<br />
sind<br />
⇒ Je näher sich zwei Knoten sind, desto bessere Stichworte sind sie sie<br />
für die<br />
Reproduktion des jeweils anderen Wortes<br />
�� Das Modell des Merkmalvergleichs geht davon aus, dass Wissen aus im Gedächtnis<br />
gespeicherten Informationen neu gebildet wird<br />
⇒ Es ist möglich, aus bereits verfügbaren Informationen nicht direkt direkt<br />
verfügbare<br />
Informationen abzuleiten<br />
26<br />
28<br />
30<br />
5
Zusammenfassung<br />
�� Es ist schwer abzuschätzen, in welchem Ausmaß Wissen vorgespeichert<br />
vorgespeichert<br />
oder neu generiert ist<br />
�� Wahrscheinlich ist, dass manche Bestände des Wissens sowohl<br />
vorgespeichert, als auch neu gebildet sind. Das menschliche Wissen Wissen<br />
ist zu<br />
verschiedenartig und zu flexibel, um als streng vorgespeichert oder oder<br />
neu<br />
gebildet kategorisiert zu werden<br />
31<br />
4. Literatur<br />
�� Anderson, John R.: „Kognitive Psychologie“; 2. Auflage; Oxford: Spektrum<br />
Akademischer Verlag; Heidelberg, Berlin 1996<br />
�� Anderson, John R.: Language, Memory and Thought. Hillsdale, NJ (Erlbaum) ( Erlbaum) 1976<br />
�� Anderson, John R.;Bower, R.;Bower,<br />
G.H.: Human Associative Memory. Washington, DC<br />
(Winston) 1973<br />
�� Der Brockhaus multimedial 2006 premium DVD (Win ( Win); ); Institut & F. A. Brockhaus<br />
�� AG, Mannheim, 2004, Sat Wolf, Bayern<br />
�� Kintsch, Kintsch,<br />
W.: The Representation of Meaning in Memory. Hillsdale, NJ (Erlbaum) (Erlbaum)<br />
1977<br />
�� Solso, Solso,<br />
Robert L.: Heidelberg : „Kognitive Psychologie“; Springer, 2005 2005<br />
�� Internetquellen:<br />
Internetquellen<br />
�� http://www.wikipedia.de<br />
http:// www.wikipedia.de<br />
�� nyitottegyetem.phil-inst.hu<br />
nyitottegyetem.phil inst.hu<br />
�� plato.stanford.edu/entries<br />
plato.stanford.edu entries/mental mental-imagery imagery<br />
�� (Abrufdatum: Juni 2007)<br />
32<br />
6