Unsere evangelische Kirche Anne Klaaßen - RPI der EKHN
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<strong>Unsere</strong> <strong>evangelische</strong> <strong>Kirche</strong><br />
<strong>Anne</strong> <strong>Klaaßen</strong><br />
3. Schuljahr<br />
Wir sind evangelisch. Wir haben <strong>evangelische</strong>n Religionsunterricht. Wir gehen in die <strong>evangelische</strong><br />
<strong>Kirche</strong>. Doch was bedeutet das für die Kin<strong>der</strong> im dritten Schuljahr? Was wissen sie über ihre <strong>Kirche</strong><br />
o<strong>der</strong> gar über evangelisch sein? Für eine erste Begegnung wird hier die Begegnung mit <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> im<br />
Dorf bzw. dem Ortsteil gewählt. Möglichst konkret und möglichst nah sollte <strong>der</strong> Kontakt sein, mit dem<br />
Wunsch verbunden, dass die Kin<strong>der</strong> „ihre“ <strong>Kirche</strong> kennen lernen und sich mit ihr identifizieren<br />
können.<br />
Noch eine Information: Das Dorf Dittelsheim-Heßloch ist im Zuge <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>eform Ende <strong>der</strong> 60er<br />
Jahre aus zwei sehr unterschiedlich geprägten Gemeinden zusammengefügt worden. Heßloch war<br />
traditionell katholisch und besitzt eine katholische <strong>Kirche</strong> mit angrenzendem Friedhof. Dittelsheim<br />
war evangelisch geprägt und hat eine <strong>evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> mit einem deutlich älteren Turm. Der<br />
Friedhof liegt nicht mehr direkt bei <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>, son<strong>der</strong>n am Ortsrand. Die Grundschule, die Anfang <strong>der</strong><br />
70er Jahre für die Kin<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Ortsteile und eines weiteren Nachbardorfs gebaut wurde, brachte nun<br />
<strong>evangelische</strong> und katholische Kin<strong>der</strong> erstmals zusammen. Mittlerweile hat sich durch Dorfentwicklung<br />
und Neubaugebiete, durch den Zuzug von jungen Familien dieses Gefüge längst aufgelöst. Aber<br />
Spuren lassen sich entdecken und aus <strong>der</strong> Geschichte her klären.<br />
Es wurden eine Reihe von Fotos benutzt, die natürlich in „unserer“ <strong>Kirche</strong> aufgenommen worden sind.<br />
Ich habe mit <strong>der</strong> Digitalkamera fotografiert und über den Drucker kleinformatige Bil<strong>der</strong> ausgedruckt,<br />
so dass jedes Kind am Ende <strong>der</strong> Einheit die Fotos auch im Heft hatte. Sie sind selbstverständlich auch<br />
in an<strong>der</strong>en Regionen zu verwenden, wollen sie doch Typisches darstellen. Vielleicht stellen sie aber<br />
auch einen Anreiz dar, selbst Fotos von <strong>der</strong> eigenen <strong>Kirche</strong> zu machen. Die digitale Technik lässt hier<br />
vieles möglich werden.<br />
Die vorliegende Unterrichtseinheit wurde in einer Religionsgruppe von 25 Drittklässlern durchgeführt.<br />
Der Religionsunterricht liegt im ersten Block (90 min). In <strong>der</strong> „Doppelstunde“ fanden dann auch <strong>der</strong><br />
Unterrichtsgang und die Stationenarbeit statt.<br />
1.Sequenz: <strong>Unsere</strong> <strong>Kirche</strong> – Was wir bereits wissen<br />
Intention: Die Kin<strong>der</strong> sollen die <strong>Kirche</strong> in ihrem Heimatort als <strong>evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> kennen lernen.<br />
Sie beschreiben aus ihrem Vorwissen, was sie mit „evangelisch“ verbinden.<br />
• Die Religionsstunde wird mit einem Lied eingeleitet. Hier singen die Kin<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s gerne:<br />
„Das wünsch ich sehr, dass immer einer bei mir wär ...“ (siehe gelbes Menschenskin<strong>der</strong>lie<strong>der</strong>buch Nr.<br />
5)<br />
• Die Lehrerin teilt jedem Kind ein Foto <strong>der</strong> <strong>evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> (M 1) aus. Die Kin<strong>der</strong> erkennen<br />
und beschreiben sie, sie benennen vor allem die äußeren Kennzeichen, den hohen Turm, die Glocken,<br />
die Uhr, die Mauer ringsum. Bald nennt ein Kind die Bezeichnung „<strong>evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>“.<br />
• Dies greift die Lehrerin auf: „Evangelisch <strong>Kirche</strong> – evangelisch – wer weiß was dazu?“ Natürlich<br />
wissen die Kin<strong>der</strong>, dass es auch eine katholische <strong>Kirche</strong> gibt. Sie benennen einige äußere<br />
Unterschiede, die sie von gemeinsamen Schulgottesdiensten her kennen. Aber dies bleibt doch ohne
konkrete Anschauung, da es eher Spezialwissen einzelner Kin<strong>der</strong> ist. Wichtig ist ihnen, dass in <strong>der</strong><br />
<strong>evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> Männer und Frauen Pfarrer o<strong>der</strong> Pfarrerin werden können.<br />
• Gemeinsam wird folgen<strong>der</strong> Tafeltext formuliert:<br />
Die <strong>Kirche</strong> in Dittelsheim<br />
In Dittelsheim steht die <strong>evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>. Sie hat einen hohen Kirchturm mit Glocken<br />
und Uhr. In <strong>der</strong> <strong>evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> können Männer und Frauen Pfarrer sein. <strong>Unsere</strong><br />
Pfarrerin heißt Frau Schaab.<br />
• Die Kin<strong>der</strong> übertragen den Text in ihr Religionsheft und kleben das Foto <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> dazu.<br />
• Die Kin<strong>der</strong> erhalten ein weiteres Foto (M 2) mit dem Facettenkreuz, aufgenommen vor dem<br />
Gemeindehaus, verbunden mit <strong>der</strong> Hausaufgabe/Suchaufgabe: Wo findet man das Zeichen?<br />
2. Sequenz: Unterrichtsgang zur <strong>evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong><br />
Intention: Die Kin<strong>der</strong> lassen sich auf die beson<strong>der</strong>e Atmosphäre des Raumes ein. Sie begehen den<br />
Kirchraum. Sie dürfen einzelne Gegenstände berühren und in die Hand nehmen. Sie lernen Begriffe<br />
wie Altar, Kanzel, Orgel, Gesangbuch, Taufbecken usw. Sie singen und beten gemeinsam.<br />
• Vor dem Eingang verständigen wir uns darauf, in den vor<strong>der</strong>en Bänken Platz zu nehmen. Auch<br />
hier beginnen wir mit unserem Anfangslied und zünden eine Kerze an.<br />
• Vorbereitete Wortkarten (Altar, Kanzel, Taufbecken, Christusfigur, Kreuz, Osterkerze, Bibel,<br />
Wein und Brot, Orgel, Gesangbuch) werden nach und nach gezeigt. Die Kin<strong>der</strong> ordnen die Wortkarten<br />
den Gegenständen o<strong>der</strong> Orten in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> zu. Einzelne bringen ihr Vorwissen ein, manches wird<br />
behutsam durch die Lehrerin ergänzt.<br />
• Beson<strong>der</strong>s eindrücklich ist, dass alle Kin<strong>der</strong> einmal die große, schwere Altarbibel halten dürfen.<br />
Ebenso schätzen sie es, dass sie zu zweit und zu dritt auf die Kanzel dürfen. Ebenso lockt die Empore<br />
mit <strong>der</strong> Orgel.<br />
• Wichtig neben den Sachinformationen die Wahrnehmung <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> als Ort <strong>der</strong> Andacht, <strong>der</strong><br />
Stille, des gemeinsamen Singens und Betens. Der langsam verhallende Klang <strong>der</strong> Klangschale lädt ein<br />
zur Stille. Gemeinsam sprechen alle das Vaterunser und singen zum Abschluss das Lied „Das wünsch<br />
ich sehr ...“.<br />
3. Sequenz: Stationenarbeit<br />
Intention: Die Kin<strong>der</strong> sollen die Erfahrungen <strong>der</strong> Kirchraumerkundung vertiefen, die Gegenstände<br />
und ihre Aufgaben beschreiben und die Begriffe richtig anwenden.<br />
• Nach dem Anfangsritual mit Kerze und Lied stellt die Lehrerin die Stationen (M 3 – M 8) vor. Zu<br />
Altar, Kanzel, Taufbecken und Kreuz, Christusfigur und Orgel gibt es jeweils eine Aufgabe. Für die<br />
große Klasse wurden die Stationen viermal kopiert, sodass ausreichend Wahlmöglichkeit besteht.
• Die Kin<strong>der</strong> wählen mit einem Partner, einer Partnerin die Reihenfolge <strong>der</strong> Stationen und verweilen<br />
unterschiedlich lang bei den einzelnen Aufgaben.<br />
• Die Fotos auf den Stationskarten stehen in Kleinformat zur Verfügung. Sie werden nach<br />
Erledigung <strong>der</strong> (Schreib-)Aufgabe ins Heft geklebt und stellen eine Art Laufzettel dar: Das habe ich<br />
geschafft.<br />
• Gegen Ende <strong>der</strong> Stunde lesen die Kin<strong>der</strong> einzelne ihrer Ergebnisse vor. Vor allem die eigenen<br />
Formulierungen in ihrer Unterschiedlichkeit werden gewürdigt.<br />
4. Sequenz: Evangelische <strong>Kirche</strong> - Bastelarbeit<br />
Intention: Die Kin<strong>der</strong> sollen das Typische einer <strong>evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> wie<strong>der</strong>erkennen, benennen und<br />
beschreiben können, z.B. Altar, Kanzel, Taufbecken, Kreuz, Symbole für Brot und Wein, den Pfarrer<br />
mit seinem Talar. Beim Ausmalen ist auf die zutref-fende Farbwahl zu achten.<br />
• In einer Einzelstunde beschäftigen sich die Kin<strong>der</strong> mit dem Ausmalen <strong>der</strong> Bastelvorlage (M 9). Sie<br />
beschreiben die Gegenstände, die sie hier sehen, in etwas an<strong>der</strong>er Form als in <strong>der</strong> eigenen <strong>Kirche</strong>. Sie<br />
erkennen sie wie<strong>der</strong>. Begriffe werden eingeübt.<br />
• Beim Ausschneiden und Falten ist die Arbeitsanweisung genau zu beachten. Aufgestellt wirken<br />
die plastischen „<strong>Kirche</strong>n“ beson<strong>der</strong>s schön.<br />
5. Sequenz: In <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> feiern wir Gottesdienst<br />
Intention: Die Kin<strong>der</strong> lernen wichtige Elemente eines Gottesdienstes kennen.<br />
• Das Anfangsritual leitet die Stunde ein.<br />
• Das Einkleben <strong>der</strong> Bastelarbeit wird zum Anlass für Wie<strong>der</strong>holung und Gespräch: Was geschieht<br />
in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>? Dabei ist für die Kin<strong>der</strong> die Rolle des Pfarrers, <strong>der</strong> Pfarrerin wichtiger als die eigene<br />
Anteilnahme und Mitwirkung.<br />
• Die Fotos (M 10), die Haltungen und Gebärden <strong>der</strong> Pfarrerin zeigen, werden in großem Format an<br />
<strong>der</strong> Tafel nacheinan<strong>der</strong> gezeigt.<br />
• Die Kin<strong>der</strong> beschreiben, wie man betet; einzelne sprechen ein (Abend-)Gebet, gemeinsam beten<br />
wir das Vaterunser.<br />
• Das Foto, das die Pfarrerin mit <strong>der</strong> Altarbibel zeigt, lässt viele Erinnerungen wach werden, vor<br />
allem an das Gewicht. Der Begriff „Lesung“ ist den Kin<strong>der</strong>n einleuchtend.<br />
• Schwieriger ist es mit „Predigt“. Die Kin<strong>der</strong> finden als eigene Übersetzung „Die Pfarrerin erzählt<br />
eine Geschichte von Gott o<strong>der</strong> Jesus und was wir daraus lernen können.“<br />
• Segen, Segensgeste werden benannt und beschrieben. Die Lehrerin macht sie einmal vor und<br />
spricht den aaronitischen Segen. Als persönliche Segensgeste hält sie einem Kind die Hände über den<br />
Kopf und spricht „Gott segne dich und behüte dich.“ Jeweils zwei Kin<strong>der</strong> dürfen sich ebenfalls den
Segen zusprechen.<br />
• Ein gemeinsamer Hefteintrag sowie das Einkleben und Beschriften <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> gibt den nötigen<br />
Wechsel in die Eigen- und Stillarbeit.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> feiern wir Gottesdienst<br />
Am Sonntag kommen die Menschen zum Gottesdienst in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> zusammen. Sie singen<br />
und beten. Sie hören Geschichten aus <strong>der</strong> Bibel, über die die Pfarrerin predigt.<br />
6. Sequenz: Wie<strong>der</strong>holung und Übung<br />
Intention: Mit den unterschiedlichen Spielformen sollen die Kin<strong>der</strong> ihr Wissen festigen, die immer<br />
noch etwas schwierigen Begriffe verstehen, richtig zuordnen und umschreiben können.<br />
• Domino (M 11): Karten ausschneiden<br />
• Memory (M 12): Kopiervorlage 2x kopieren, Karten ausschneiden<br />
Varianten: Memory mit Textkarten aus Lotto o<strong>der</strong> Memory-Karten gemischt, je eine Text- und eine<br />
Bildkarte sind zuzuordnen.<br />
• Lotto (M14): Die Vorlage mit den Begriffen dient als Arbeitsblatt. Die ausgeschnittenen<br />
Bildkarten werden reihum aufgedeckt und zugeordnet. Wer hat die meisten Bildkarten auf seiner<br />
Vorlage gesammelt?<br />
• Gerne entwickeln die Kin<strong>der</strong> eigene Spielregeln.<br />
Weitere Spielideen im Klassenverband:<br />
• Bingo: In ein 9er Feld tragen die Kin<strong>der</strong> aus einer Liste neun Begriffe ein. Die Lehrerin beschreibt<br />
die Gegenstände. Die Kin<strong>der</strong> erraten den jeweiligen Begriff und streichen ihn auf ihrer Bingokarte aus.<br />
Wer drei richtige in einer Reihe o<strong>der</strong> diagonal hat, ruft „Bingo“.<br />
• Quiz: Die Kin<strong>der</strong> denken sich selbst zu den Begriffen Fragen aus und befragen die jeweils an<strong>der</strong>e<br />
Gruppe.<br />
Quellen:<br />
• Lied „Das wünsch ich sehr ..“ in: Menschenskin<strong>der</strong>lie<strong>der</strong>. Herausgegeben von <strong>der</strong> Beratungsstelle<br />
für Gestaltung von Gottesdiensten und an<strong>der</strong>en Gemeindeveranstaltungen. Frankfurt 1987, Nr. 5<br />
Zu beziehen über den online-shop: www.zentrum-verkuendigung.de<br />
• Bastelanleitung: In <strong>der</strong> <strong>evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong>. In:<br />
Leitmedien Grundschule. Materialien für den Religionsunterricht. Herausgegeben von Gebhard<br />
Neumüller. Evangelischer Presseverlag Pfalz o.J. (vergriffen), S. 107
Übersicht über die Materialien<br />
M 1 Foto <strong>der</strong> <strong>evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> in Dittelsheim<br />
M 2 Foto des Facettenkreuzes<br />
M 3 Station: Altar<br />
M 4 Station: Kanzel<br />
M 5 Station: Christusfigur<br />
M 6 Station: Taufbecken und Taufstein<br />
M 7 Station: Kreuz<br />
M 8 Station: Orgel<br />
M 9 Bastelvorlage<br />
M 10 Vier Fotos: Pfarrerin im Gottesdienst<br />
M 11 Domino<br />
M 12 Memory<br />
M 13 Lotto