zpplateau zeitung - PZ Seefeld
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Alpenbad-Nachwehen<br />
Die letzte Routinesitzung des<br />
Leutascher Gemeinderates hatte<br />
einen einzigen Höhepunkt: die<br />
Verlesung des Protokolls der<br />
Weihnachts-Sitzung. Damals war<br />
die neue Geschäftsführung des Alpenbades<br />
geregelt worden, nachdem<br />
der Kurzzeit-GF Van der Bellen<br />
das Handtuch geworfen hatte.<br />
Einmal mehr sorgte die Bestellung<br />
von Bgm. Thomas Mößmer zum<br />
Geschäftsführer des Alpenbads für<br />
eine Gemeinderatsdebatte: Nachdem<br />
man beschlossen hatte, die<br />
Gastronomie zu verpachten und<br />
nicht mehr in Eigenregie zu führen,<br />
wäre ein hauptamtlicher Geschäftsführer<br />
eine überaus kostspielige<br />
Angelegenheit mit wenig<br />
Aufgaben gewesen. Der Aufsichtsrat<br />
des Alpenbades kam daher in<br />
einer sehr kurzfristig einberufenen<br />
Sitzung überein, den bisherigen<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrates,<br />
Bgm. Thomas Mößmer, die Agenden<br />
der Geschäftsführung zu übertragen.<br />
Unterstützt im administrativen<br />
Bereich wird er dabei durch<br />
den Ex-Gemeinderat Dietmar<br />
Neuner, der eine große Erfahrung<br />
als langjähriger Geschäftsführer des<br />
Interalpen-Hotels mitbringt. Er<br />
musste hierzu in den Aufsichtsrat<br />
kooptiert werden. Bgm. Mößmer<br />
wird sein Amt ohne Honorar ausüben,<br />
hat sich aber ausbedungen,<br />
dafür keine Haftung eingehen zu<br />
müssen (die ohnehin nur bei grober<br />
Fahrlässigkeit schlagend<br />
würde). Über diese Konstellation<br />
(die <strong>PZ</strong> berichtete) hatte im Dezember<br />
der Gemeinderat als Mehrheitseigentümer<br />
der Alpenbad-<br />
GmbH. abzustimmen, was einstimmig<br />
über die Bühne ging. Die<br />
Vorgangsweise bei der Bestellung<br />
war übrigens durch den Anwalt<br />
der Gemeinde in dieser Form<br />
empfohlen worden. So weit, so<br />
gut.<br />
In der Jänner-Sitzung wurde das<br />
Protokoll zu diesem Tagesordnungspunkt<br />
von den Mandataren<br />
von „Leutasch bewegen“ beeinsprucht.<br />
GR Martin Aichner reklamierte<br />
seine im Protokoll nicht<br />
festgehaltene Einschränkung, dass<br />
GF Mößmer nur als Übergangslösung<br />
zu sehen sei – diese wichtige<br />
Funktion sei möglichst bald durch<br />
einen hauptamtlichen GF auszuüben.<br />
Und überhaupt könne ein<br />
plateau<strong>zeitung</strong><br />
Steht als neuer Geschäftsführer unter<br />
Oppositionsbeschuss: Bgm. Mößmer.<br />
Geschäftsführer nicht von der Haftung<br />
entbunden werden. Außerdem<br />
sei für einen GF eine „physische<br />
Anwesenheit“ erforderlich,<br />
daneben sei kein anderes Dienstverhältnis<br />
erlaubt. „Wir haben<br />
über eine illegale Konstruktion abgestimmt,<br />
der Beschluss ist ungültig“.<br />
Hierüber entbrannte eine hitzige<br />
Debatte. Bgm. Mößmer hörte sich<br />
das Ganze eine Weile an und sagte<br />
schließlich: „Habt ihr einen anderen<br />
Kandidaten, der diese Aufgabe<br />
kostenlos übernimmt?“<br />
Schweigen. „Und wenn ich euch<br />
nicht passe – bitte sagen. Ein Dreizeiler<br />
an das Handelsregister genügt,<br />
und ich bin diese unbezahlte<br />
Bürde, die ich mir aufgehalst habe,<br />
los“.<br />
Es wäre wohl noch stundenlang so<br />
weitergegangen, hätte Bgm. Mößmer<br />
nicht den rettenden Einfall gehabt:<br />
„Wir diskutieren hier nicht<br />
über Rechte und Pflichten des Geschäftsführers,<br />
sondern über das<br />
Protokoll zur letzten Sitzung. Und<br />
es zu ändern, dazu besteht kein<br />
Anlass. Es protokolliert den Beschluss<br />
der letzten Sitzung, und<br />
sonst gar nichts. Wir stimmen jetzt<br />
ab, ob es in Ordnung ist oder ob es<br />
geändert werden soll“. Mit 8:5<br />
stimmte der Gemeinderat für die<br />
Beibehaltung des Protokolltextes.<br />
Es wurde aber angekündigt, die<br />
Rechtmäßigkeit noch durch einen<br />
Juristen des Landes prüfen zu lassen.<br />
„Vielleicht schlägt die Opposition<br />
dann auch gleich vor, wie ein<br />
hauptamtlicher Geschäftsführer<br />
angesichts der angespannten Finanzlage<br />
des Alpenbades bzw. der<br />
Gemeinde finanziert werden soll,<br />
wenn die kostenlose Alternative<br />
von ihr gekippt wird“, meinte<br />
Mößmer zur <strong>PZ</strong>.<br />
Editorial<br />
Bernhard<br />
Rangger<br />
Mehr Verlässlichkeit<br />
Ich weiß: Viele von Ihnen sind sicherlich<br />
enttäuscht, dass aus dieser<br />
Ausgabe wieder mein Gesicht<br />
und nicht jenes von Othmar<br />
Crepaz lacht. Die schlechte Nachricht<br />
ist, dass Othmar in Pension<br />
ist, und künftig daher nur gelegentlich<br />
das Editorial schreiben<br />
kann.<br />
Die gute Nachricht kann daher<br />
ich Ihnen dieses Mal überbringen:<br />
Die Plateau<strong>zeitung</strong> wird schöner,<br />
sie erhält eine größere Auflage und<br />
sie wird verlässlicher ausgetragen.<br />
Soweit die Neuigkeiten in Kürze.<br />
Es ist natürlich das Bestreben<br />
jedes Unternehmens, Qualität<br />
und Service zu steigern. Auch<br />
unser kleines Medienbüro in <strong>Seefeld</strong><br />
versucht in engem Kontakt<br />
mit unseren Kunden regelmäßige<br />
Produktpflege durchzuführen und<br />
Verbesserungsvorschläge einzuarbeiten.<br />
Wie Ihnen schon in der Weihnachtsausgabe<br />
aufgefallen ist,<br />
haben wir auf Anregung vieler<br />
Touristiker reagiert und den Umschlag<br />
der Plateau<strong>zeitung</strong> auf<br />
schwererem Papier gedruckt.<br />
Damit die Zeitung noch edler<br />
wirkt, lassen wir sie von Hera-<br />
Print, unserer Druckerei in Zirl<br />
noch einmal lackieren, damit die<br />
Titelfotos noch lebendiger und<br />
leuchtender werden.<br />
Ein weiteres Anliegen war uns die<br />
Erscheinungsweise und die Verbreitung<br />
im Werdenfelser Land.<br />
Wir lieferten bisher rund 3300<br />
Plateau<strong>zeitung</strong>en bei der Deutschen<br />
Post in Starnberg an und<br />
ließen diese per Tagespost verteilen<br />
– eine zugegebener Maßen<br />
günstige Variante, die auch unsere<br />
Vorgänger aus Kostengründen gewählt<br />
hatten.<br />
Der große Haken: Tagespost erscheint<br />
nur in jenen Haushalten,<br />
die am Austragungstag weitere<br />
Post erhalten. Und: Die Postboten<br />
hatten bis zu vier Tage Zeit, die<br />
Zeitung auszutragen.<br />
Und genau das hat zuletzt zweimal<br />
dazu geführt, dass unsere Zeitung<br />
statt am Freitag erst am<br />
Montag oder Dienstag bei einigen<br />
Mitttenwalder, Krüner und Wallgauer<br />
Lesern ankam.<br />
Wir suchten daher nach einer Alternative,<br />
die wir nunmehr durch<br />
eine Kooperation mit einem Medienpartner<br />
erreichten: Ab März<br />
wird die Plateau<strong>zeitung</strong> in Mittenwald-Krün-Wallgaugemeinsam<br />
mit dem Kreisboten ausgetragen<br />
– verlässlich am ersten Freitag<br />
(Samstag Morgen) im Monat<br />
(wenn für die Austräger möglich<br />
nicht in einem der beiden Magazine,<br />
sondern getrennt als zwei<br />
Zeitungen).<br />
Durch diese Kooperation erhöht<br />
sich die Auflage: Die Plateau<strong>zeitung</strong><br />
erreicht künftig alle Haushalte<br />
im Werdenfelser Land – in<br />
Bayern werden also anstatt 3300<br />
4600 Exemplare verteilt.<br />
Der Grund für die Zusammenarbeit<br />
waren viele Gemeinsamkeiten<br />
und Ergänzungsmöglichkeiten:<br />
Beide Zeitungen vertreten die lokale<br />
Wirtschaft und versuchen die<br />
Wertschöpfung in der Region zu<br />
belassen. Wir haben ähnliche Verbreitungsgebiete<br />
und eine lange<br />
Tradition. Schon seit Jahren bedienen<br />
wir gemeinsam das <strong>Seefeld</strong>er<br />
Hochplateau und das Werdenfelser<br />
Land, ohne dabei in<br />
Konkurrenz zu treten.<br />
Für unsere Leser gibt es trotzdem<br />
ausreichend Unterscheidungsmerkmale:<br />
Der Kreisbote wird im<br />
Großformat gedruckt. Die beliebte<br />
Regional<strong>zeitung</strong> wird zweimal<br />
wöchentlich ausgetragen und<br />
ist daher aktueller.<br />
Wir produzieren auf hochwertigem<br />
Papier und bringen einmal<br />
monatlich zahlreiche Hintergrundberichte.<br />
Unser Schwerpunkt<br />
liegt in der Olympiaregion,<br />
jener des Kreisboten in Bayern.<br />
Obwohl unsere Unternehmen<br />
auch weiterhin völlig eigenständig<br />
am Markt agieren, werden wir die<br />
neue Zusammenarbeit ausschließlich<br />
zum Vorteil für unsere Leser<br />
und Kunden einsetzen: Wir erhöhen<br />
die Qualität, Verlässlichkeit<br />
und Auflage. Gute Nachrichten<br />
...meint euer Bernhard Rangger<br />
4. FEBER 2011 3