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Krise: Trauma oder Chance? Stefan Fröhlich ... - H. Huonker

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GESTÄRKT AUS DER KRISE<br />

pektiven: wird offen für Neues<br />

und geht neue Beziehungen ein.<br />

Beispiel: Die Entlassene fasst neuen<br />

Mut, denkt über persönliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

nach und packt<br />

eine längst geplante Weiterbildung an.<br />

Wie lange dieser Prozess insgesamt<br />

dauert, ist individuell sehr<br />

unterschiedlich. Auch laufen die<br />

Phasen nicht schön chronologisch<br />

nacheinander ab. Der Grad der Identifikation<br />

mit der Firma hat ebenfalls<br />

einen Einfluss auf die Schwere<br />

der persönlichen <strong>Krise</strong> und die<br />

Dauer der Trauer: Je stärker die Bindung,<br />

desto intensiver der Loslösungsprozess.<br />

Das Umgekehrte gilt<br />

natürlich auch: In einer Wirtschaft<br />

des «Hire und Fire», wo es die sichere<br />

Lebensstelle nicht mehr gibt,<br />

fällt auch der Abgang leichter.<br />

10 EB Kurs Nr. 23 – Herbst 2009<br />

Stehaufkompetenz «Resilienz.» «Der<br />

ganze Prozess tut meist weh und<br />

weckt Emotionen», sagt Gabi Herzog.<br />

Die aufgewühlten Gefühle<br />

würden aber helfen, «unerledigte<br />

Geschichten» aufzuarbeiten <strong>oder</strong><br />

Konflikte aufzulösen, so dass eine<br />

weitere Entwicklung möglich wird.<br />

Aber erst in der vierten Phase sind<br />

die Betroffenen auch wirklich in<br />

der Lage, die <strong>Krise</strong> als <strong>Chance</strong> zu<br />

begreifen und die nächsten Karriereschritte<br />

anzupacken. Wenn nun<br />

landauf, landab der Ruf nach einer<br />

Weiterbildungsoffensive zur<br />

<strong>Krise</strong>nbekämpfung ertönt, sollte<br />

man also zumindest bedenken,<br />

wie man die Betroffenen in die<br />

Lage versetzt, dass sie davon auch<br />

wirklich profitieren.<br />

Die Fähigkeit, nach niederschmetternden<br />

Tiefschlägen wieder auf-<br />

zustehen und weiterzuschreiten<br />

bezeichnet die Psychologie auch als<br />

«Resilienz.» Der Begriff stammt<br />

ursprünglich aus der Physik und<br />

beschreibt die Fähigkeit eines Materials,<br />

nach Verformung durch<br />

Krafteinwirkung wieder in seinen<br />

Ursprungzustand zurückzukehren;<br />

mit einem zerdrückten Schaumstoffball<br />

verbindet die resilienten<br />

Stehauffrauen und -männer also<br />

ihre Elastizität und Flexibilität.<br />

Resilienz bedeutet <strong>Krise</strong>nkompetenz:<br />

Die Möglichkeiten, den<br />

Wechselfällen des Lebens zu trotzen,<br />

sich durch <strong>Krise</strong>n nicht aus<br />

der Bahn werfen zu lassen und<br />

selbst in schwierigsten Situationen<br />

nicht emotional zu verhärten.<br />

«Die resilienten Menschen sind<br />

die, welche auch mit extremen Ereignissen<br />

relativ gut klar kommen

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