Sainte-Marie aux Mines! Naht ein Ende der ... - DMF International
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<strong>DMF</strong><br />
Dealers of Minerals and Fossils aktuell<br />
Nr.75 <strong>DMF</strong>-<strong>International</strong> • Fraunhoferstr. 7 • D-53121 Bonn • Tel +49(0)228-666 800 Fax +49(0)228-68 00 48<br />
e-Mail: info@dmf-international.de Juli - September 2011 Internet: www.dmf-international.de<br />
Seit Jahren kommen immer wie<strong>der</strong><br />
Gerüchte auf, die <strong>ein</strong> baldiges <strong>Ende</strong><br />
des Börsengeschehens In <strong>Sainte</strong>-<strong>Marie</strong><br />
<strong>aux</strong> <strong>Mines</strong> prophezeien.<br />
Dieses Thema gibt Raum für allerlei<br />
Spekulationen, die aber bisher nicht<br />
<strong>ein</strong>getroffen sind.<br />
Auf die gezielte Fragestellung an den<br />
Veranstalter Michel Schwab antwortete<br />
dieser gegenüber dem <strong>DMF</strong>,<br />
dass die Traditionsbörse wohl noch<br />
<strong>ein</strong>ige Jahre unter s<strong>ein</strong>er Leitung in<br />
<strong>Sainte</strong>-<strong>Marie</strong> bleiben wird.<br />
<strong>Sainte</strong>-<strong>Marie</strong> <strong>aux</strong> <strong>Mines</strong>!<br />
<strong>Naht</strong> <strong>ein</strong> <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> größten Open Air Börse?<br />
Der seit Jahrzenten beliebte Treff- und Sammelpunkt ist die Freitreppe beim Theater<strong>ein</strong>gang. Hier ist es fast unmöglich -auch ohne Verabredung-<br />
die Leute nicht zu treffen, die man treffen möchte.<br />
Bild Rechts: Typische Zeltsiluette in <strong>der</strong><br />
Euro-Gem<br />
Fotos: Hans Braben<strong>der</strong>
Die großen vom <strong>DMF</strong> empfohlenen Herbstbörsen 2011 stellen sich vor:<br />
Wie in jedem Jahr versuchen die Veranstalter sich gegenseitig<br />
mit attraktiven Son<strong>der</strong>schauen sich zu übertreffen.<br />
Den Anfang machen die Mineralientage<br />
München mit<br />
„European Classics“. vom<br />
28. – 30. Okt. 2011<br />
Die Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Messe<br />
könnten nicht besser s<strong>ein</strong>: Bayern<br />
gehört zu den wirtschaftskräftigsten<br />
Regionen Europas, die Stadt München<br />
besitzt <strong>ein</strong> kaufkräftiges Einzugsgebiet,<br />
<strong>ein</strong>e hervorragende Infrastruktur<br />
und <strong>ein</strong>es <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten<br />
Messegelände <strong>der</strong> Welt.<br />
Nutzen Sie diese <strong>ein</strong>zigartige Konstellation<br />
um Ihre Waren zu präsentieren<br />
und neue Geschäftskontakte<br />
zu knüpfen. Es erwarten Sie <strong>ein</strong>e<br />
hervorragende Organisation, internationale<br />
Besucher und das unverwechselbare<br />
Münchner Flair.<br />
Die Munich Show – Mineralientage<br />
München präsentiert:<br />
„European Classics“<br />
Die außergewöhnlichsten und berühmtesten<br />
Mineralienstufen, die je<br />
in Europa gefunden wurden, sind<br />
nun erstmals versammelt in <strong>ein</strong>er<br />
Ausstellung <strong>der</strong> Öffentlichkeit zugänglich.<br />
Faszinierende Einblicke in<br />
die Welt <strong>der</strong> St<strong>ein</strong>e vom<br />
11. bis 13. Nov. in Stuttgart<br />
Aussteller aus aller Welt präsentieren<br />
auf <strong>der</strong> <strong>International</strong>en Mineralienund<br />
Fossilienbörse <strong>ein</strong> erlesenes Angebot<br />
geologischer Raritäten sowie<br />
wertvoller Kristalle und kunstvoller<br />
Schmuckstücke. Darüber hinaus<br />
sorgt <strong>ein</strong> facettenreiches Vortragsund<br />
Rahmenprogramm für Begeisterung<br />
bei Groß und Kl<strong>ein</strong>. Die<br />
Veranstaltung bietet seit jeher <strong>ein</strong><br />
hochkarätiges Forum, auf dem sich<br />
Sammler und geologisch Interessierte<br />
informieren und austauschen<br />
können.<br />
Die Ausstellung „Götterboten – Feuer<br />
vom Himmel“ beleuchtet umfangreich<br />
die Erforschung außerirdischer<br />
Materie. Der Meteoriten-Experte<br />
Robert H. Clausen vom Planetarium<br />
Laupheim begleitet die Ausstellung<br />
Fliuorit, le Beix, Frankreuch, Bild und Sammlung:<br />
Gilles Emringer<br />
Die „European Classics“ präsentieren<br />
unter an<strong>der</strong>em riesige Silberstufen<br />
aus Kongsberg in Norwegen,<br />
das berühmte Freiberg-Silber sowie<br />
be<strong>ein</strong>druckende Goldstufen aus Rumänien.<br />
Italien ist mit wun<strong>der</strong>vollen<br />
Elba-Turmalinen vertreten und aus<br />
dem Naturhistorischen Museum<br />
Wien werden <strong>ein</strong>ige echte Klassiker<br />
aus Ost-Europa gezeigt, darunter<br />
auch berühmte Hessite. Aus<br />
Schweden können <strong>ein</strong>drucksvolle<br />
Calcit-Zwillinge bestaunt werden<br />
und das Naturhistorische Museum<br />
Luxemburg steuert seltene Stolzite<br />
mit <strong>ein</strong>em täglichen Vortrag, <strong>der</strong> faszinierende<br />
Einblicke in die Welt <strong>der</strong><br />
Himmelskörper bietet. „Meteoriten<br />
sind <strong>ein</strong>e Art kostenlose Luftfracht<br />
und geben uns Auskunft über unser<br />
Universum“, sagt Clausen. Die Ausstellung<br />
zeigt wertvolle und seltene<br />
Objekte, wie den historischen St<strong>ein</strong>meteorit,<br />
<strong>der</strong> im Jahr 1803 in L’Aigle<br />
in <strong>der</strong> Normandie vom Himmel fi el<br />
o<strong>der</strong> den berühmten „Peekskill“-<br />
Meteorit, <strong>der</strong> 1992 in New York auf<br />
<strong>ein</strong> Auto traf.<br />
Die zweite Son<strong>der</strong>schau „Lackabzüge<br />
– Bil<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Erdgeschichte“<br />
zeigt in be<strong>ein</strong>druckenden Exponaten<br />
unterschiedliche Sedimentstrukturen<br />
von bis zu zehn Metern Länge. Ulrich<br />
Lieven, Experte für Lackabzüge<br />
im Tagebau Garzweiler, hält täglich<br />
<strong>ein</strong>en Vortrag zur Herstellung <strong>der</strong><br />
Erdschichtenbil<strong>der</strong>. Auf <strong>der</strong> Messe<br />
beschreibt er <strong>ein</strong> Verfahren, mit dessen<br />
Hilfe in den vergangenen Jahrzehnten<br />
mehrere hun<strong>der</strong>t Lackabzü-<br />
bei. Die renommierten Naturhistorischen<br />
Museen in London und Paris<br />
öffnen ebenso ihre Tresore für die Mineralworld<br />
Munich wie renommierte<br />
Privatsammler.<br />
„European Dinosaurs“<br />
Die Geschichte und Bedeutung <strong>der</strong><br />
Fossilien werden in <strong>der</strong> Fossilworld<br />
spannend, innovativ und edukativ<br />
vermittelt. Die Son<strong>der</strong>schauen sollen<br />
das Publikum sowie die internationalen<br />
Medien für die Faszination „Urzeit“<br />
sensibilisieren und damit den<br />
gesamten Fossilienmarkt stärken.<br />
Die exklusive Ausstellung möchte<br />
damit Europas Stellung innerhalb<br />
<strong>der</strong> Paläontologie Rechnung tragen<br />
und bedeutende Originalfunde <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit zugänglich machen<br />
In <strong>der</strong> Fossilworld Munich 2011<br />
werden auch <strong>ein</strong>ige vorher noch nie<br />
gezeigte Dinosaurier zu sehen s<strong>ein</strong>.<br />
Über die <strong>ein</strong>zigartigen Tiere weiß man<br />
bis jetzt noch sehr wenig. Kin<strong>der</strong>n<br />
wird zudem <strong>ein</strong>e Fülle an Mitmachaktionen<br />
wie Fossilienpräparieren<br />
und Speckst<strong>ein</strong>schnitzen geboten.<br />
auf <strong>der</strong> Messe<br />
Stand A6.713<br />
Foto: Robert H. Clausen, Titel: Peekskill: St<strong>ein</strong>meteorit,<br />
New York, gefallen am 9.10.1992<br />
ge hergestellt und geborgen wurden.<br />
Er gibt Auskunft zu benötigten Materialien,<br />
dem Auftragen des Lacks<br />
sowie <strong>der</strong> Bergung des Lackabzugs<br />
mit abschließen<strong>der</strong> Präparation.<br />
Stand auf<br />
<strong>der</strong> Messe
„Edle Metalle“ vom 26. bis<br />
27. Nov. 2011 in Dortmund<br />
Highlight <strong>der</strong> diesjährigen Westdeutschen<br />
Mineralientage sind faszinierende<br />
Exponate aus Platin, Gold, Silber<br />
und Meteoreisen, die innerhalb<br />
<strong>ein</strong>er Son<strong>der</strong>schau präsentiert werden.<br />
Dazu gehören <strong>ein</strong>drucksvolle<br />
Gold- und Silberstufen, Platin- und<br />
Goldnuggets, Meteoriten sowie außergewöhnliche<br />
Schmuckstücke aus<br />
Gold, Platinerz und Meteoriten. Rund<br />
200 Aussteller aus Europa und Übersee<br />
werden in Dortmund vertreten<br />
s<strong>ein</strong>. Beliebte Programmpunkte wie<br />
Goldwaschen, Fossiliensuchen und<br />
Schaupräparieren wird es genauso<br />
geben wie den <strong>DMF</strong>-Bestimmungsstand.<br />
Die Messebesucher erwartet in Dortmund<br />
<strong>ein</strong>e im wahrsten Sinne des<br />
Wortes „glanzvolle“ Ausstellung, die<br />
Sammler ebenso begeistern wird wie<br />
den interessierten Laien. Zu den Ausstellungsstücken<br />
<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schau<br />
„Edle Metalle“ gehört unter an<strong>der</strong>em<br />
<strong>ein</strong> Fund aus dem Platinabbau Kon<strong>der</strong><br />
in Nelkan, Ostsibirien. Das Platinnugget<br />
wurde 1985 gefunden und<br />
Afrikas Edle St<strong>ein</strong>e vom<br />
2. - 4. Dez. 2011 in Hamburg<br />
Eine Expedition durch Afrika, „Fliegende<br />
Juwelen“ und <strong>ein</strong>er <strong>der</strong> begehrtesten<br />
Edelst<strong>ein</strong>e <strong>der</strong> Welt<br />
- zahlreiche Höhepunkte erwarten<br />
die Besucher <strong>der</strong> mineralien hamburg<br />
2011. Mit rund 400 Ausstellern<br />
aus 30 Län<strong>der</strong>n ist die viertgrößte<br />
Mineralienbörse <strong>der</strong> Welt vom 2.<br />
bis 4. Dezember auf dem Hamburger<br />
Messegelände <strong>ein</strong>e regelrechte<br />
Schatzkammer für Liebhaber schöner<br />
Stücke und lädt zur vorweihnachtlichen<br />
Geschenkauswahl <strong>ein</strong>.<br />
Die Bandbreite reicht von seltenen<br />
Fundstücken für Sammler und Entdecker<br />
bis hin zu kostbarem Schmuck.<br />
Hinzu kommen wertvolle Wohnaccessoires<br />
aus edlen St<strong>ein</strong>en, Hölzern<br />
und Metallen. Be<strong>ein</strong>druckende<br />
Son<strong>der</strong>schauen zeigen Unikate aus<br />
aller Welt. Bei spannenden Mitmachaktionen<br />
können junge Besucher die<br />
faszinierende Welt <strong>der</strong> glitzernden<br />
St<strong>ein</strong>e, Kristalle und urzeitlichen Relikte<br />
hautnah erleben.<br />
Afrika – Expedition ins Land <strong>der</strong><br />
edlen St<strong>ein</strong>e<br />
Was sich normalerweise über <strong>ein</strong>e<br />
Fläche von über 30 Millionen Quadratmetern<br />
erstreckt, fi ndet sich in<br />
wiegt 456,3 Gramm. Es handelt sich<br />
hierbei um <strong>ein</strong>es <strong>der</strong> größten Platinnuggets<br />
in deutschem Privatbesitz.<br />
Ein weiteres Exponat stammt aus<br />
Kalgoorli, West-Australien. Es ist <strong>ein</strong><br />
413,6 Gramm schweres Goldnugget,<br />
das mit an<strong>der</strong>en Exponaten zu den<br />
wertvollsten Sammlerstücken <strong>der</strong><br />
Ausstellung gehört. Die Goldstufen,<br />
die in Dortmund präsentiert werden,<br />
sind ausgesuchte private Sammlerstücke,<br />
die überwiegend aus <strong>der</strong><br />
Eagels Nest Mine in Placer County,<br />
Kalifornien, stammen. Die Ästhetik<br />
<strong>der</strong> gezeigten Objekte liegt vor allem<br />
in ihrer unbehandelten natürlichen<br />
Kristallisation.<br />
Auch Europa hat gute Fundstellen<br />
für Edelmetalle zu bieten, wie <strong>ein</strong><br />
Ausstellungsstück aus Norwegen<br />
beweist. Die historische Draht-Silberstufe<br />
ist baumartig auskristallisiert<br />
und stammt aus dem Bergbau<br />
Kongsberg, <strong>der</strong> als weltweit <strong>ein</strong>zigartig<br />
für beson<strong>der</strong>s schöne und gut<br />
kristallisierte Silberfunde gilt.<br />
Neben diesen exemplarischen Stücken<br />
zeigen die Westdeutschen Mineralientage<br />
Dortmund viele weitere<br />
seltene Exponate und außergewöhn-<br />
<strong>der</strong> <strong>ein</strong>zigartigen Son<strong>der</strong>schau „Afrika,<br />
Expedition ins Land <strong>der</strong> edlen<br />
St<strong>ein</strong>e“ wie<strong>der</strong>. Auf 540 Quadratmetern<br />
Ausstellungsfl äche präsentieren<br />
Experten und Wissenschaftler<br />
be<strong>ein</strong>druckende Exponate aus <strong>der</strong><br />
Heimat <strong>der</strong> wertvollsten Edelst<strong>ein</strong>e<br />
<strong>der</strong> Welt.<br />
Fliegende Juwelen in den Messehallen<br />
Es ist <strong>der</strong> Zauber <strong>der</strong> ungleichen<br />
Paare. Die „mineralien hamburg“<br />
zeigt die „Fliegenden Juwelen“ in<br />
<strong>ein</strong>er umfangreichen Son<strong>der</strong>schau.<br />
Die außergewöhnliche Sammlung,<br />
die erstmalig in Norddeutschland<br />
gezeigt wird, umfasst rund 100 Exponate,<br />
die jeweils aus <strong>ein</strong>em Insekt<br />
und <strong>ein</strong>em Mineral bestehen. Dabei<br />
platzieren die Münchener Leihgeber<br />
<strong>der</strong> Sammlung, Robert Jakob<br />
Foto: Schmetterling: Uranidae (Madagaskar),<br />
St<strong>ein</strong>: Labradorit (Neufundland, Kanada)<br />
Historische Draht-Silberstufe. Foto: Weise<br />
liche Schmuckstücke, von denen jedes<br />
<strong>ein</strong>zelne <strong>ein</strong> Unikat ist.<br />
In Dortmund kommen nicht nur <strong>ein</strong>gefl<br />
eischte Sammler auf ihre Kosten.<br />
auf <strong>der</strong> Messe<br />
Stand 765<br />
und Markus Kl<strong>ein</strong>, die in Farben<br />
und Formen ähnlichen Insekten und<br />
Minerale direkt neben<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>. Ein<br />
Wolkentürkis aus Arizona, USA und<br />
farbenprächtige Rüsselkäfer aus<br />
Taiwan und Papua-Neuguinea – kuriose<br />
Paare aus <strong>der</strong> Natur werden<br />
zusammengebracht. Die Ähnlichkeit<br />
<strong>der</strong> Farben und Formen ist absolut<br />
verblüffend.<br />
Vom Gold waschen zum Fossilien<br />
präparieren<br />
Mit ihrem Rahmenprogramm richtet<br />
sich die „mineralien hamburg“ gezielt<br />
an jüngere Besucher. Die Goldsuche<br />
am legendären Fluss Klondike war<br />
nicht immer von Erfolg gekrönt, beim<br />
Goldwaschen auf <strong>der</strong> mineralien<br />
hamburg hingegen sind glitzernde<br />
Funde vorprogrammiert. Selbst aktiv<br />
werden dürfen die jungen Besucher<br />
auch in <strong>ein</strong>er vom Helms Museum<br />
Hamburg bereitgestellten Ausgrabungsstätte.<br />
Eine ruhige Hand ist<br />
beim Präparieren von Fossilien gefragt,<br />
<strong>ein</strong> Programmpunkt, den <strong>der</strong><br />
Kieler Ver<strong>ein</strong> Geo Step by Step anbietet.<br />
Darüber hinaus können Kin<strong>der</strong><br />
selbst St<strong>ein</strong>zeitwerkzeuge herstellen<br />
o<strong>der</strong> Bernst<strong>ein</strong>e schleifen.<br />
Stand auf<br />
<strong>der</strong> Messe
Bedampfte Farbst<strong>ein</strong>e -<br />
nicht nur <strong>ein</strong> Phänomen des Edelst<strong>ein</strong>marktes<br />
Sie tragen verheißungsvoll klingende<br />
Handelsnamen wie „Angel Aura“,<br />
„Aqua Aura“ o<strong>der</strong> „Tanzan Aura<br />
Quarz“ und sind <strong>ein</strong> neuer Trend aus<br />
<strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Esoterik. Künstlich mit<br />
metallischen Überzügen bedampfte<br />
Quarze und Topase, die sowohl als<br />
geschliffener Schmuck als auch als<br />
Rohkristalle in den Handel kommen,<br />
werden immer mehr nachgefragt.<br />
Das Verfahren, mit dem die Kristalle<br />
bedampft werden, wird „Plasma-<br />
Sputtering“ (engl.: to sputter = zerstäuben)<br />
genannt und funktioniert<br />
wie <strong>ein</strong> Brennofen, in dem <strong>ein</strong> 2000°C<br />
heißes Plasma erzeugt wird. Dabei<br />
verdampft an <strong>ein</strong>er Elektrode <strong>ein</strong> Metall,<br />
das im Plasma in s<strong>ein</strong>e atomaren<br />
Bestandteile zerlegt wird und sich<br />
anschließend auf allen Gegenständen<br />
abscheidet, die sich als Anode<br />
in <strong>der</strong> Nähe befi nden (Abb. 1).<br />
Ursprünglich wurde das Verfahren<br />
dazu entwickelt, beliebige Materialien<br />
mit neuen elektrischen und optischen<br />
Eigenschaften zu versehen.<br />
<strong>DMF</strong>-aktuell IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Verband des Deutschen Mineralien- und Fossilien-<br />
Fachhandels <strong>DMF</strong> e.V. Ressort Presse und Medien,<br />
Allenst<strong>ein</strong>er Str. 2, D-53117 Bonn<br />
Redaktion:<br />
Hans Braben<strong>der</strong>, Bonn,<br />
Tel.: +49(0)228-3904966, Fax: +49(0)228-3904992<br />
E-Mail: presse@dmf-international.de<br />
Abb. 1: Bedampfte Bergkristallstufena<br />
Aber bereits in den 1970er Jahren<br />
entdeckte man, dass die Methode<br />
hervorragend geeignet ist, um bei<br />
Quarz und Topas künstliche Farbvarietäten<br />
für den Schmuckmarkt zu<br />
erzeugen. In <strong>der</strong> Folge kamen <strong>ein</strong>ige<br />
bis dahin unbekannte Farbvarietäten<br />
auf den Markt (z. „Mystic Fire Topaz“)<br />
und <strong>ein</strong>e Menge von bekannten Varietäten<br />
nach Art von Citrin, Amethyst,<br />
Goldtopaz usw. (siehe Abb. 2)<br />
Dabei erzeugt <strong>ein</strong>e dünne Schicht<br />
Gold (Au) bei Bergkristallen hellblaue<br />
Farbtöne (Handelsname „Aqua<br />
Abb. 2: obere Farbreihe: künstlich bedampfte Topase; untere Farbreihe: künstlich<br />
beschichtete Bergkristalle Foto: K. Sieber, Makrogalerie.de<br />
Aura“), <strong>ein</strong>e Mischung von Platin und<br />
Gold (Pt + Au) sorgt für silbrig irisierende<br />
Farbnuancen (Handelsname<br />
„Angel Aura“) und Indium (In) für dunkelblaue,<br />
tanzanitähnliche Farben<br />
(„Tanzan Aura Quarz“). Wismuth (Bi)<br />
sorgt für <strong>ein</strong> citrinartiges Aussehen,<br />
Blei (Pb) für grüne Farben und Chrom<br />
(Cr) für rote Farbtöne.<br />
Bei Topas sorgt Titan (Ti) für rote<br />
Farbvaritäten (Handelsname „Mystic<br />
Fire Topaz“) und <strong>ein</strong>e Mischung von<br />
Eisen und Titan (Fe + Ti) für goldgelbe<br />
Farben („Imperial Gold Topas“).<br />
Die Metallschicht ist nur wenige<br />
Atomlagen dick und nicht beson<strong>der</strong>s<br />
kratzfest. Da die farbtragende<br />
Schicht sich bei Schmuckstücken<br />
durch den alltäglichen Gebrauch relativ<br />
schnell abnutzt, wurden Wege<br />
gesucht, diesen Mangel zu beseitigen<br />
o<strong>der</strong> zu umgehen. Die erste Methode<br />
besteht darin, die Beschichtung<br />
nur auf <strong>der</strong> Unterseite <strong>ein</strong>es<br />
geschliffenen St<strong>ein</strong>s aufzubringen.<br />
Die empfindliche Oberfläche wird<br />
dann durch die Fassung geschützt,<br />
die Farbe hingegen strahlt durch den<br />
ganzen St<strong>ein</strong>. Die zweite Methode<br />
besteht darin, bereits bedampfte<br />
St<strong>ein</strong>e in <strong>ein</strong>em zweiten Schritt mit<br />
<strong>ein</strong>er hauchdünnen Schicht aus synthetischem<br />
Diamant zu überziehen<br />
und die Oberfl äche damit resistenter<br />
gegen mechanische Beanspruchung<br />
zu machen. Beide Methoden werden<br />
aus Kostengründen ausschließlich<br />
bei geschliffenen (facettierten) St<strong>ein</strong>en<br />
angewandt.<br />
Bedampfte Rohmineralien sind relativ<br />
leicht anhand des charakteristischen<br />
Flächenschillers erkennbar.<br />
Bei Schmuckstücken ist jedoch Vorsicht<br />
geboten, da die Beschichtung<br />
oft nur bei genauer mikroskopischer<br />
Untersuchung erkennbar ist.<br />
Autor: Bernhard Bru<strong>der</strong> (EPI - Institut), 2011<br />
Internet: www.dmf-international.de<br />
Fotos: Hans Braben<strong>der</strong> (2), Epi-Institut (2),<br />
Weise (1), Messe Stuttgart (1), Messe München (1),<br />
Messe Hamburg (1)<br />
<strong>DMF</strong>-aktuell ersch<strong>ein</strong>t in regelmäßigen Abständen<br />
und wird nur an <strong>DMF</strong>-Mitglie<strong>der</strong> versandt.<br />
Druck: Druckerei Wolf, Bonn<br />
Copyright: ©<strong>DMF</strong> 2011