und konzerttermine 2011 - Blasmusikverband Karlsruhe
und konzerttermine 2011 - Blasmusikverband Karlsruhe
und konzerttermine 2011 - Blasmusikverband Karlsruhe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seite 4 der blasmusiker<br />
Jahrgang <strong>2011</strong><br />
STADTKAPELLE BRETTEN<br />
VON BRAHMS BIS SANTANA<br />
Stadtkapelle <strong>und</strong> Jugendkapelle begeistern<br />
bei ihrem Jahreskonzert durch Können <strong>und</strong><br />
große Vielfalt<br />
Mit einer harmonischen Gesamtleistung <strong>und</strong><br />
herausragenden Solisten wusste der Musikverein<br />
Bretten bei seinem Jahreskonzert am<br />
vergangenen Samstag zu begeistern. Beeindruckend,<br />
welche musikalische Bandbreite sowohl<br />
die Jugendkapelle als auch die Stadtkapelle in<br />
ihren Vorträgen erkennen ließen. Den Anfang<br />
machte die Jugendkapelle unter der Leitung<br />
von Andreas Frank, der mit diesem Konzert sein<br />
Debüt als Dirigent des Nachwuchsorchesters<br />
gab. Seine anspruchsvolle Musikauswahl verlangte<br />
seinen Schützlingen einiges ab, aber die<br />
intensive Probenarbeit des vergangenen Jahres<br />
trug hörbare Früchte. Präzise helle Klänge des<br />
Glockenspiels, unterlegt mit einem erhabenen<br />
vollen Klangkörper des Orchesters, bestimmten<br />
den Eröffnungsmarsch „Land of Hope and Glory“.<br />
Bei „The Great Locomotive Chase“ gelang es der<br />
Jugendkapelle den Zuhörern eine durch den<br />
Saal schnaufende Dampflokomotive zu simulieren.<br />
Optisch reizvoll unterstützt wurde diese<br />
rasante Zugfahrt von einer effektvoll zischenden<br />
Nebelmaschine. Insgesamt überzeugte die Jugendkapelle<br />
unter ihrem neuen musikalischen<br />
Leiter Andreas Frank, der selbst als erster<br />
Klarinettist in der Stadtkapelle aktiv ist, durch<br />
eine geschlossene Gesamtleistung aller Akteure.<br />
Exakte Rhythmuswechsel, ein breites Spektrum<br />
Konzert der Stadtkapelle Bretten<br />
an Percussionsinstrumenten sowie ein perfektes<br />
Trompetensolo von Julian Axenfeld r<strong>und</strong>eten<br />
den positiven Höreindruck ab. So war es nicht<br />
verw<strong>und</strong>erlich, dass die Zuhörer die Jungmusiker<br />
nicht ohne Zugaben von der Bühne ließen.<br />
Bei diesem musikalischen Potential braucht es<br />
dem Musikverein für die Zukunft nicht bange<br />
sein. Den zweiten Programmteil eröffnete die<br />
Stadtkapelle mit Verdis Ouvertüre „Die Macht<br />
des Schicksals“ <strong>und</strong> dem martialischen „Einzugsmarsch<br />
der Bojaren“ des Norwegers Johann<br />
Halvorsen. Fein aufeinander abgestimmt wechselten<br />
breite Bässe mit spritzigen Klarinetten.<br />
Das erste Klarinettenregister wurde auch beim<br />
„Vallflickans dans“ aus der Feder des schwedischen<br />
Komponisten Hugo Alfvén besonders<br />
gefordert. Die provokante Eingangsfrage von<br />
Bernd Neuschl in seiner Anmoderation, „übst<br />
du noch, oder spielst du schon?“, beantworteten<br />
die Musiker in eindeutiger Weise mit virtuosen<br />
Läufen in atemberaubender Geschwindigkeit.<br />
Überhaupt Bernd Neuschl; gewohnt souverän<br />
<strong>und</strong> launig führte er durch das Programm,<br />
spickte seine Moderation mit Zitaten, Bonmots<br />
<strong>und</strong> Bezügen zum aktuellen Tagesgeschehen.<br />
Routinier Ernst Will, der bereits sein 21. Jahreskonzert<br />
mit der Stadtkapelle ablieferte, hatte<br />
einige vorzügliche Überraschungen in seiner<br />
Programmauswahl parat. Beispielsweise brachte<br />
er gekonnt zu Gehör, wie sich der für vierhändiges<br />
Klavier geschriebene „Ungarische Tanz<br />
Nr. 6“ von Johannes Brahms im feurig-scharfen<br />
Bläserkleid präsentiert: dynamisch mit rassigem<br />
Tempowechsel. „Geige trifft Blasmusik“ könnte<br />
das Experiment gelautet haben, das beim Thema<br />
aus „Schindlers Liste“ gewagt wurde. Maraike<br />
Peissner, die ansonsten in Sinfonieorchestern<br />
in Bretten, Bruchsal <strong>und</strong> München musiziert,<br />
übernahm mit ihrem gefühlvollen Violinspiel den<br />
Solopart, harmonisch getragen vom sanften Orchester.<br />
Als bei „Black Magic Woman“ Holz- <strong>und</strong><br />
Blechbläser die Rollen von E-Gitarren übernahmen,<br />
jazzige Trompeten <strong>und</strong> Posaunen markante<br />
Akzente setzten <strong>und</strong> eine bestens aufgelegte<br />
Schlagwerkfraktion so richtig groovte, hätte bestimmt<br />
auch Carlos Santana seine Freude gehabt.<br />
Weitere Höhepunkte waren die Gesangseinlagen<br />
im Stile eines echten Entertainers von Manual<br />
Oswald oder das rasante Xylophonsolo von Vera<br />
Arendt. Ernst Will, der „Schicksalsgott aller<br />
Brettener Blasmusiker“ (Zitat Neuschl), hatte<br />
mit seiner abwechslungsreichen Auswahl aus<br />
unterschiedlichen Musikepochen <strong>und</strong> -sparten<br />
wieder einmal die Herzen der Zuhörer erobert.<br />
Nach r<strong>und</strong> zweieinhalb St<strong>und</strong>en bester Unterhaltung<br />
auf höchstem musikalischen Niveau<br />
endete das Jahreskonzert vor ausverkauftem<br />
Haus mit Johannes Brahms´ Wiegenlied „Guten<br />
Abend, gut´ Nacht“, gefühlvoll intoniert von<br />
Jasmin Beisel am Saxofon <strong>und</strong> Helmut Lohner<br />
am Flügelhorn.<br />
MUSIKVEREIN SÖLLINGEN<br />
RITT AUF FLOTTEN RHYTHMEN<br />
Konzert mit den Orchestern<br />
des Musikvereins Söllingen<br />
So vielfarbig wie die Beleuchtung der Bühne, so<br />
bunt gemischt war das Programm beim Dreikönigskonzert<br />
des Musikvereins Söllingen (MVS)<br />
in der Räuchle Halle. Zu einer rasanten Abfolge<br />
gerieten die 15 Titel, die von der Schülerkapelle<br />
(drei), Jugendkapelle (fünf) <strong>und</strong> der Seniorenkapelle<br />
(acht) gespielt wurden. Motivierender<br />
Applaus war steter Begleiter bei dem zweistündigen<br />
Blasmusikspektakel, zum Auftakt in das<br />
92. Vereinsjahr des MVS.<br />
Der Garant für die Wohlfühlatmosphäre, das<br />
stand für die Musiker außer Frage, heißt Achim<br />
Stoll. Der musikalische Leiter aller Orchester leiste<br />
beim Traditionsverein seit über zehn Jahren<br />
großartige Arbeit, bescheinigte Vorsitzender<br />
Reinhold Martinkowitsch. Von der Seniorenkapelle<br />
gab es dafür nach der dritten Zugabe Beifall<br />
im Stehen für den engagierten Dirigenten.<br />
Bis dahin war das Konzert gleichsam ein Ritt auf<br />
flotten Rhythmen. Den begann die Schülerkapelle<br />
mit „Die Legende der Adler“ <strong>und</strong> „ABBA-<br />
Mania“, einem Medley mit Hits des legendären<br />
Schweden-Quartetts.<br />
Mit der MVS-Version von „Hit the Road Jack“<br />
startete die Jugendkapelle, schloss „Stevie<br />
Wonder Medley“ an <strong>und</strong> servierte „Something<br />
Groovy“. Auch nach 80 Jahren immer noch<br />
beliebt „On The Sunny Side Of The Street“, bei<br />
dem Anna Pfaff als Gesangssolistin debütierte.<br />
Nur für Blasmusik geschriebene zeitgenössische<br />
Arrangements hatte die Seniorenkapelle mit<br />
„Unity Fanfare“ <strong>und</strong> „Play It Cool“, dem als<br />
Solisten Rafael Cimmino (Trompete), Bernd<br />
Daubenberger (Saxophon), Matthias Steiner<br />
(Posaune) <strong>und</strong> Herbert Wäscher (Klarinette) die<br />
besondere Würze gaben, im Repertoire.<br />
Einer Zeitreise gleich kam das Medley „Mary Poppins“<br />
<strong>und</strong> bescherte Evergreens der Sechziger-