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Die Diffusionskapazität in der täglichen Praxis - Aeroprax

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Tab. 1. Erkrankungen mit Verän<strong>der</strong>ungen von TLCO.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Diffusionskapazität</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>täglichen</strong> <strong>Praxis</strong> 11<br />

A) Reduktion von TLCO<br />

– Reduziertes Alveolarvolumen (VA)<br />

– Muskelerkrankungen, Thoraxdeformitäten<br />

– Reduziertes �Vc<br />

– Anämie, Lungenembolie, HbCO, Valsalva-Manöver<br />

– Reduzierte DM und �Vc<br />

– Zustand nach Lungenresektion, Emphysem, IPF, Sarkoidose, Herz<strong>in</strong>suffizienz,<br />

Lungenödem, Lungenvaskulitis, pulmonale Hypertonie<br />

B) Erhöhung von TLCO<br />

– Erkrankungen mit erhöhtem �Vc<br />

– Polyzythämie, L<strong>in</strong>ks-rechts-Shunt, Lungenstauung, Lungenhämorrhagie,<br />

Asthma<br />

zeptierte Referenzwerte, Bee<strong>in</strong>flussung <strong>der</strong><br />

Ergebnisse durch CO-Hb bei Rauchern (Anämieeffekt)<br />

o<strong>der</strong> fehlende kl<strong>in</strong>ische Relevanz<br />

s<strong>in</strong>d häufige E<strong>in</strong>wände gegen e<strong>in</strong>e rout<strong>in</strong>emäßige<br />

Bestimmung <strong>der</strong> <strong>Diffusionskapazität</strong>.<br />

In jedem Fall können schwerwiegende Störungen<br />

des Gasaustausches vorliegen, bei denen<br />

die Parameter <strong>der</strong> Spirometrie und <strong>der</strong><br />

Bodyplethysmographie normal o<strong>der</strong> nur ger<strong>in</strong>gfügig<br />

e<strong>in</strong>geschränkt s<strong>in</strong>d, denn neben <strong>der</strong><br />

Ventilation s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ungestörte Diffusion<br />

und Perfusion für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>takte Atmung erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Messung <strong>der</strong><br />

<strong>Diffusionskapazität</strong><br />

Diffusion<br />

Das Wort “diffundieren” bedeutet “sich<br />

ausbreiten”. In <strong>der</strong> Chemie bezeichnet die<br />

Diffusion e<strong>in</strong>e Vermischung verschiedener<br />

Stoffe durch die Wärmebewegung <strong>der</strong> Moleküle.<br />

Nach dem ersten Fickschen Diffusionsgesetz<br />

ist <strong>der</strong> Teilchenstrom proportional zum<br />

Konzentrationsgefälle. In <strong>der</strong> Pneumologie<br />

beschreibt die Diffusion den Gasübertritt an<br />

<strong>der</strong> alveolo-kapillären Membran. Pathologische<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Membran führen zu<br />

e<strong>in</strong>er Verlangsamung <strong>der</strong> Diffusion und somit<br />

zu e<strong>in</strong>er Verschlechterung des Atemgasübertritts.<br />

<strong>Die</strong> Leitfähigkeit (Conductance) <strong>der</strong><br />

Membran wird mit DM und die Leitfähigkeit<br />

zwischen Plasma und dem Inneren des Erythrozyten<br />

mit � (Theta) bezeichnet (<strong>in</strong> ml<br />

Gas/m<strong>in</strong> und mmHg Partialdruckdifferenz<br />

von CO).<br />

Dem Übertritt von CO <strong>in</strong> die Kapillare<br />

und <strong>der</strong> Aufnahme im Erythrozyten werden 2<br />

Wi<strong>der</strong>stände – summiert als RM + Rcap – entgegengesetzt,<br />

<strong>der</strong> (physikalische) Wi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> Membran (RM) und <strong>der</strong> (chemische) Wi<strong>der</strong>stand<br />

(Rcap). Der Gesamtwi<strong>der</strong>stand ist<br />

demnach die Summe <strong>der</strong> Kehrwerte des Leitwertes.<br />

1 1 1<br />

� �<br />

TLCO DM � Vc<br />

Aus dieser Gleichung kann TLCO <strong>in</strong> ml<br />

CO/m<strong>in</strong> mmHg errechnet werden.<br />

Sauerstoff<br />

<strong>Die</strong> Löslichkeit von Sauerstoff beträgt<br />

etwa 1/20 <strong>der</strong> Löslichkeit für Kohlendioxid.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Diffusionskapazität</strong> <strong>der</strong> Alveolen spielt<br />

somit e<strong>in</strong>e große Rolle beim Transport von<br />

Sauerstoff aus <strong>der</strong> Atemluft <strong>in</strong>s Blut. Alle<strong>in</strong><br />

die verlässliche Messung <strong>der</strong> Sauerstoffdiffusionskapazität<br />

ist schwierig. Als Alternative<br />

bietet sich die Messung <strong>der</strong> <strong>Diffusionskapazität</strong><br />

mit Kohlenmonoxid (CO) an. Das Gas<br />

diffundiert ähnlich wie Sauerstoff. <strong>Die</strong> <strong>Diffusionskapazität</strong><br />

von CO ist etwa 0,8-mal so<br />

hoch wie die von O2. CO kommt <strong>in</strong> <strong>der</strong> normalen<br />

Atemluft so gut wie gar nicht vor. Da<br />

die Aff<strong>in</strong>ität von CO zu Hämoglob<strong>in</strong> sehr<br />

hoch ist (mehr als 200-mal so hoch wie bei<br />

Sauerstoff), stellt die Diffusionsstrecke neben<br />

dem pulmonal-kapillären Blutvolumen<br />

e<strong>in</strong>en nennenswerten limitierenden Faktor<br />

für die Aufnahme von Kohlenmonoxid dar.<br />

Messpr<strong>in</strong>zip<br />

Bei <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> Diffusion stehen<br />

verschiedene Verfahren zur Auswahl.<br />

<strong>Die</strong> Steady-state-Methode<br />

Hier atmet <strong>der</strong> Patient e<strong>in</strong> Luft- und COhaltiges<br />

Gasgemisch über mehrere M<strong>in</strong>uten<br />

e<strong>in</strong>, bis e<strong>in</strong> Gleichgewicht zwischen CO-Aufnahme<br />

und -Abgabe erreicht wird. Anhand<br />

<strong>der</strong> gemessenen Atemzugvolum<strong>in</strong>a und Kohlenmonoxidkonzentrationen<br />

lässt sich die

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