wIE ES war aM anFanG... wie es war am anfang... Ein rückblick mit augenzwinkern von rolf bartkowiak Wer in <strong>Menden</strong> in den 50er <strong>und</strong> 60er Jahren des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts Tennis spielen wollte, hatte ein Problem. Es gab keinen ’richtigen’ Tennisverein, so einen mit Vorstand, Satzung, Generalversammlung <strong>und</strong> ewig Nörgelnden, wie wir Deutschen das lieben. Es gab auch keine öffentlich zugänglichen Tennisplätze. <strong>Menden</strong> war ein weißer Fleck auf der Tenniskarte des Kreises Iserlohn! Aber jenseits der Ruhr gab es bereits den 1946 gegründeten <strong>TC</strong> Rot-Weiß Fröndenberg, <strong>und</strong> der bot natürlich betuchten <strong>Menden</strong>er Tennisspielern Asyl. Übrigens: Helmut Brauckmann ist ein noch quicklebendiges Gründungsmitglied des <strong>TC</strong> Rot-Weiß. Die 80 hat er inzwischen deutlich überschritten. Er erfreut sich guter Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> schlägt immer noch den Ball übers Netz. Hut ab! Zugegeben, ganz so weiß war der <strong>Menden</strong>er Tennisfleck nicht! Bereits 1907 gab es einen Tennisplatz auf der Wilhelmshö- he. Auf dem Schulgelände des WBG wurden später 2 Plätze gebaut, <strong>und</strong> die Fam. Adolf Schmöle hatte sich neben ihrem Wohnhaus auch einen Platz anlegen lassen, der später, nachdem er vergammelt war, von einer Tennisgemeinschaft mit dem Namen ‚Blau-Weiß- Tennis <strong>Menden</strong>’ reaktiviert wurde. Diese Plätze waren aber nur wenigen Außenstehenden zugänglich, sofern sie entsprechende Beziehungen hatten. Und dann gab es noch 2 Tennisplätze in den Hönnewiesen,Eigentum der Fa. R&G Sch möle. Sie bildeten 1965 den R&G Schmöle Tennisplätze 1933 G r u n d s t o c k des <strong>TC</strong>M. R&G, wie die <strong>Menden</strong>er liebevoll zu sagen pflegten, hatte den ersten Platz 1930 bauen lassen, 1933 kam der zweite hinzu. Die ‚Verwaltung’ wurde einer 26 Bereits 1907 gab es einen Tennisplatz auf der Wilhelmshöhe betriebsinternen Tennisgemeinschaft übertragen, mit deren Einverständnis auch Leute spielen durften, die nicht bei R&G in Arbeit <strong>und</strong> Brot standen. 1953 ließ R&G die Plätze generalüberholen, <strong>und</strong> 1956 erreichte der Spielbetrieb mit 30 Leuten wohl seinen absoluten Höhepunkt. Tennisplätze in der Molle gehörten der „Tennisgemeinschaft R&G Schmöle“ Mein Interesse am Tennissport regte sich auf ungewöhnliche Weise bereits im vorpubertären Alter, <strong>und</strong> das kam so: Als Jungen spielten wir natürlich Fußball, <strong>und</strong> zwar mit allem, was r<strong>und</strong> war, notfalls auch mit Blechbüchsen. Von ‚richtigen’ Fußbällen konnten wir nur träumen. Wir wussten natürlich, dass es in den Hönnewiesen ‚hinter R&G’ 2 Tennisplätze gab. Die waren nach Kriegsende von den Engländern konfisziert worden. Klar, England war damals schon eine Tennisnation mit Tradition. Immerhin existierte Wimbledon seit 1877, <strong>und</strong> im Davispokal spielte England anfangs des 20. Jh. auch eine starke Rolle. Also spielten die traditionsbewussten englischen Offiziere in den Hönnewiesen Tennis, zum Vergnügen <strong>und</strong> fürs Vaterland. Doch selbst ein meterhoher Maschendraht konnte nicht verhindern, dass der eine oder andere Ball mal über den Zaun flog <strong>und</strong> jenseits im tiefen Gras verschwand. Wenn die Luft rein war, durchsuchten wir das Gelände <strong>und</strong> wurden oft fündig. Für uns Jungen war jeder Tennisball ein Fußball, eben ein kleiner. Das zweite Mal <strong>und</strong> nachhaltiger machte ich mit dem Tennissport 1960 nach meinem Eintritt bei R&G Bekanntschaft. Schnell lernte ich in der Exportabteilung einige Mitglieder der ‚Tennisgemeinschaft R&G Schmöle’ kennen. Ein (alter, verzogener) Dunlop-Holzschläger <strong>und</strong> ein paar abrasierte Bälle wurden aus meinem Arbeitsumfeld gespendet, <strong>und</strong> so zogen wir nach Feierabend zu den Plätzen <strong>und</strong> hatten für wenig Geld viel Spaß. Die persönlichen Erfolgserlebnisse steigerten die Lust am Spiel, <strong>und</strong> umgekehrt. Und irgendwann lag dann die Betreuung der Tennisgemeinschaft in meinen Händen. Mein Chef, Paul Rüther, Exportleiter <strong>und</strong> selbst Tennis
Nicht jede Arbeit konnte mit Muskelkraft bewältigt werden...▲ Noch keine Tribüne vor Platz 2 ▼ ◄ Einer arbeitet, der Rest schaut zu... Die Plätze mit hohen Zäunen getrennt ▲ wIE ES war aM anFanG... ...viele Arbeiten aber schon! ▲ Steinbrocken störten den „Tiefbau“ ▲ <strong>Clubhaus</strong> im Urzustand von Platz 2 ▼ Auf der „Terrasse“ mit Blick auf Platz 2 <strong>und</strong> 1 ▼ 27