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Entwicklung 1964 bis 2008 von Pachtzins, Ertragswert ...

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einen diesem angepassten <strong>Pachtzins</strong> fordern und auch erhalten. Den Pächtern würden<br />

dadurch regelmäßige Besatzkosten in einer Höhe erspart, welche immer größer wären<br />

(sind) als erhöhte Aufwendungen für eine dem Fischbestand angemessene Pacht.<br />

Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Eine an Nachhaltigkeit orientierte Beangelung ist<br />

in den in Rede stehenden Lenneabschnitten (wie in vielen anderen Fließgewässern auch)<br />

nicht mehr möglich. Bestandstützende Besatzmaßnahmen sind aufgrund nachweisbarer steter<br />

Wasserbelastungen durch Schadstofffrachten (Kormorane besorgen den Rest) ebenfalls nicht<br />

mehr möglich. Weder durch den Restbestand an Fischen, noch durch eingebrachten Besatz<br />

erfolgt noch eine bestandaufbauende bzw. bestanderhaltende Reproduktion.<br />

In den letzten acht Jahren (2001 – <strong>2008</strong>) wurde in den Gewässerstrecken Lenne I und III<br />

<strong>von</strong> den Plettenberger Maipieren für rund 26.000 EURO Besatz getätigt.<br />

Allein in den ersten sechs Jahren des genannten Zeitraumes setzte sich dieser zusammen aus<br />

420.000 Bachforellenbrütlingen und –jungfischen zur erhofften Bestandstützung, bzw. –<br />

erhaltung, sowie aus 7.350 fangreifen Bachforellen.<br />

In den letzten zwei Jahren wurde lediglich in dem 13 ha großen Lenneabschnitt I Besatz<br />

mit Regenbogenforellen in der Größe <strong>von</strong> 35 – 40 cm zum sofortigen Wiederfang getätigt.<br />

Der etwa gleichgroße Lenneabschnitt III wird zur Zeit ohne jeglichen Besatz bewirtschaftet.<br />

Bestand<br />

Nach vierzehn Jahren jährlich zweimal durchgeführten Elektrobefischungen zur<br />

Bestandskontrolle und zur Erstellung eines Fischkatasters weist das Befischungsergebnis im<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> lediglich noch eine ha Bestand an angelbarem Fisch (ausschließlich<br />

Bachforellen) <strong>von</strong> rund 5 kg je ha aus ( i.W. fünf), bei einem Gesamtbestand aller Arten <strong>von</strong><br />

gut 6 kg je ha aus natürlichem Aufkommen.<br />

Ein derart geringer Fischbestand kann nicht mehr beangelt werden. Auch die Hege und<br />

Erhaltung eines dem Gewässer entsprechenden artenreichen heimischen Fischbestandes ist<br />

nicht mehr möglich. Die nachweislich seit <strong>1964</strong> an Nachhaltigkeit orientierte Bewirtschaftung<br />

der beiden Lennestrecken erweist sich im Ergebnis heute als fruchtlos.<br />

Die zukünftige Wiederbesiedlung der Lenne, wie auch anderer Flüsse, mit individuen – und<br />

artenreichen Fischbeständen als Indiz für lebensvolle gesunde Gewässer und nur äußerst<br />

gering belastetem Wasser, ist eine Aufgabe womit jeder Angelverein und die Angelfischerei<br />

insgesamt hoffnungslos überfordert sind.<br />

Was ihnen bleibt ist das immer wieder neue hinweisen auf die fortschreitende Verödung<br />

vieler Fließgewässer und der damit einhergehenden Fischarmut, welche den Vereinen um des<br />

eigenen Überlebens willen keine andere Möglichkeit lässt, als auch in den <strong>von</strong> ihnen<br />

gepachteten Flüssen eine eigene Art <strong>von</strong> Angelzirkus zu betreiben mit fangreifen Fischen,<br />

welche zuvor bei Fischzuchten eingekauft wurden.<br />

Ein ökologisch wenig sinnvolles und wirtschaftlich äußerst schlechtes Geschäft, welches den<br />

Flüssen keine Heilung bringt und das Sterben vieler Vereine nur herauszögert.<br />

Plettenberg, Juli 2009<br />

© Heinrich Breuckmann | <strong>Pachtzins</strong>, <strong>Ertragswert</strong>, Besatzkosten.doc 4 / 4

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