JAHN MARKEN
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200 Jahre Turnen<br />
Im Frühjahr des Jahres 1811<br />
eröffneten Jahn und seine Turner den<br />
ersten Turnplatz der Welt auf der<br />
Hasenheide – damals noch außerhalb<br />
-, heute innerhalb der Stadt Berlin.<br />
Am 18. Juni 2010 wird der Wiederkehr<br />
dieses Ereignisses mit einer<br />
Feierstunde und einer „Exkursion auf<br />
den Spuren Jahns“ gedacht.<br />
Organisator ist der Präsident der<br />
Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft<br />
Tbr. Hansgeorg Kling.<br />
Jahns Sinnen und Trachten, seine<br />
Bemühungen und seine Arbeit galt<br />
der Befreiung des Volkes von der<br />
Herrschaft des Tyrannen<br />
Napoleons.<br />
Jahn und seine Mitstreiter wollten die<br />
innere Kraft des Volkes durch<br />
Besinnung auf die inneren und<br />
volksmäßigen Werte stärken.<br />
So war Jahn nicht nur der „Erfinder“<br />
der Turngeräte und einer einmaligen,<br />
klaren und fremdwortfreien<br />
Turnsprache als Anleitung zum<br />
Turnen.<br />
Er war ein Sprachgelehrter hohen<br />
Ranges, ein Sprachschöpfer.<br />
Ihm gelang es den Begriff „Volkstum“<br />
als innewohnendes Wesen des Volkes<br />
in dutzenden von Wortverbindungen zu<br />
verankern.<br />
Damit legte er den Grundstein für das<br />
Selbstbewußtsein und die<br />
Selbstbehauptung des Volkes. Diese<br />
erwachende Rückbesinnung auf die im<br />
Volk liegenden Werke führten letztlich<br />
zur Befreiung vom napoleonischen<br />
Joch – nicht alleine dier Besetzung<br />
wurde beseitigt, sondern auch der<br />
Überflutung der Kultur und Sprache<br />
Einhalt geboten.<br />
Selbstbesinnung auf die eigenen<br />
Werte und Verantwortung für das<br />
ganze Volk war sein Lebensziel.<br />
• Er war Demokrat als noch<br />
Standesdünkel herrschten,<br />
• er trat für die deutsche Sprache<br />
ein als Französisch als allein<br />
gebildet galt,<br />
• er ging mit den Turnern in die<br />
Natur hinaus zu einer Zeit, als<br />
Tabak- und Alkoholgenuß in<br />
dumpfen Räumen als<br />
„männliches“ Ideal galt<br />
• er predigte die Einheit des<br />
Volkes als Kleinstaaterei und<br />
Landmannschaftsinteressen<br />
vorherrschten.<br />
Die Lehren für die Gegenwart<br />
Aus der Zeit Jahns und seinen Ideen<br />
lassen sich viele Parallelen zur<br />
Gegenwart ziehen.<br />
• Die Herrschaft abgehobener<br />
Manager und eine<br />
Ellbogengesellschaft ohne<br />
soziales Gewissen<br />
• Die Verluderung unserer<br />
Muttersprache durch<br />
Anglizismen in Werbung und<br />
Medien<br />
• Suchtverhalten, wie<br />
Kommatrinken und<br />
Massenberauschung als<br />
Ausdruck einer Ziel- und<br />
Ausweglosigkeit.<br />
Dem steht die Idee des Turnens im<br />
Sinne Jahns gegenüber :<br />
Gemeinschaftgebunden, freiheitlich,<br />
sozial verantwortungsbewußt, dem<br />
Volk verbunden.<br />
Eine klare Absage an ichsüchtig und<br />
rücksichtslos angestrebte absolute<br />
Höchstleistungen, erreichbar nur durch<br />
Schädigung des eigen Körpers – dafür<br />
das Anstreben der persönlich besten<br />
Leistung in einem sozial auf die<br />
Gemeinschaft gerichtetem Umfeld.<br />
Turnen ist mehr !<br />
Aber man muß auch darüber reden.<br />
Eine Turnbewegung, die nur der<br />
„bessere Sportklub“ sein möchte<br />
gbt sich auf !<br />
J A H N M E R K E -1-2011.doc Seite 2 von 6