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Zum Booklet der Veranstaltung - Ashoka Deutschland

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<strong>Ashoka</strong>. Heimat <strong>der</strong> changemaker<br />

wertschätzung<br />

Ausgewählte Sozialunternehmer 2011


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

herzlich willkommen,<br />

in diesem Jahr ehren wir die Köpfe hinter fünf sozialen<br />

Innovationen – als neue <strong>Ashoka</strong> Fellows.<br />

Warum nur fünf? Engagieren sich in <strong>Deutschland</strong><br />

nicht Millionen Menschen?<br />

<strong>Ashoka</strong> sucht nach <strong>der</strong> Nadel im Heuhaufen: kreativruhelosen<br />

Unternehmerpersönlichkeiten mit großen<br />

neuen Ideen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme.<br />

Sie zu finden ist aufwändig. Sie ein Leben lang – nicht<br />

nur in <strong>der</strong> attraktiven Pilotphase – zu för<strong>der</strong>n, ist ein<br />

Wagnis. Wir danken unseren Unterstützern, dass sie<br />

diese Investition Jahr für Jahr wagen und sich mit<br />

ihrem Rat und ihren Netzwerken einbringen.<br />

Der Weg einer sozialen Innovation ist nicht programmierbar,<br />

aber über 3.000 <strong>Ashoka</strong> Fellows in 70 Län<strong>der</strong>n<br />

zeigen, dass sich Aufwand und Risiko lohnen: Neun<br />

von zehn arbeiten noch zehn Jahre später an <strong>der</strong><br />

Verbreitung ihrer Lösung, und sechs von zehn wachsen<br />

mit ihrer Idee nicht nur lokal, son<strong>der</strong>n verän<strong>der</strong>n<br />

ein ganzes gesellschaftliches System.<br />

Je größer Social Entrepreneurship in <strong>Deutschland</strong><br />

wird, desto mehr Rollen gibt es für Engagierte. Es<br />

geht nicht darum, einen „neuen“ gegen einen „alten“<br />

Sozialsektor auszuspielen. Die entscheidenden Fragen<br />

sind an<strong>der</strong>e: Wie ziehen wir die besten Köpfe an und<br />

ermöglichen ihnen Karrieren? Wie finanzieren wir<br />

Wirkung statt Aufwand? Wie verbinden wir kleine<br />

Startups mit den großen Playern?<br />

Und die wichtigste Antwort kennen wir: Je<strong>der</strong> kann<br />

sozialen Wandel mitgestalten. Je<strong>der</strong> kann ein changemaker<br />

sein und zu einer Gesellschaft beitragen, die<br />

sich nicht zuerst fragt, wer zuständig ist, son<strong>der</strong>n sich<br />

selbst zuständig macht – in einer Gesellschaft, die ihre<br />

Probleme schneller löst als neue entstehen.<br />

Oda Heister Felix Oldenburg<br />

Geschäftsführerin Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>Ashoka</strong> auf einen Blick<br />

Soziales unternehmen<br />

Hinter den meisten gesellschaftlichen Innovationen<br />

stehen außergewöhnliche Frauen und Männer, die ein<br />

Problem sehen, eine neue Lösung finden und sie selbst<br />

umsetzen – statt die Lösung von an<strong>der</strong>en zu for<strong>der</strong>n.<br />

So wie einst Maria Montessori die Pädagogik verän<strong>der</strong>te,<br />

Florence Nightingale die Krankenpflege revolutionierte<br />

o<strong>der</strong> Muhammad Yunus den Mikrofinanzsektor<br />

begründete. Mit Kreativität, eigenem Risiko,<br />

gegen Wi<strong>der</strong>stände – und meist ohne die notwendige<br />

Unterstützung.<br />

Bei <strong>Ashoka</strong> finden wir diese Konzepte in einer frühen<br />

Phase ihrer Entwicklung und ermöglichen es den<br />

Menschen dahinter, sich voll auf die Skalierung ihrer<br />

Idee zu konzentrieren. Als sozialer Investor mit<br />

philanthropischem Risikokapital suchen und för<strong>der</strong>n<br />

wir seit 1981 in 70 Län<strong>der</strong>n Social Entrepreneurs –<br />

Frauen und Männer, die mit innovativen Konzepten<br />

gesellschaftliche Probleme lösen. Die mittlerweile über<br />

3.000 <strong>Ashoka</strong> Fellows erhalten finanzielle Unterstützung,<br />

Beratung und Anschluss an Netzwerke, damit<br />

sie ihre Innovation verbreiten können.<br />

Unsere Vision ist eine Gesellschaft, in <strong>der</strong> je<strong>der</strong> Bürger<br />

sein volles Potenzial realisieren kann, selbst auf soziale<br />

Missstände zu reagieren und sie zu beheben. Je<strong>der</strong> soll<br />

die Freiheit, das Selbstvertrauen und die soziale<br />

Unterstützung haben, gesellschaftliche Probleme zu<br />

lösen und Mitmenschen in Verantwortung zu bringen.<br />

<strong>Ashoka</strong> setzt sich dafür ein, einen wettbewerbsorientierten<br />

und effizienten sozialen Sektor zu schaffen, das<br />

heißt ein Umfeld, in dem je<strong>der</strong> Bürger professionell,<br />

effektiv und kreativ Ideen entwickeln und umsetzen<br />

kann, die das Leben seiner Mitmenschen verbessern.


Kraftvolle Ideen finden<br />

Wie wir <strong>Ashoka</strong> Fellows auswählen<br />

Seit dreißig Jahren sucht und findet <strong>Ashoka</strong> weltweit die talentiertesten<br />

Sozialunternehmer mit den kraftvollsten Ideen, gesellschaftlichen Wandel<br />

voranzutreiben.<br />

Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> bislang über 3.000 Social Entrepreneurs, <strong>der</strong> als <strong>Ashoka</strong> Fellow ins<br />

För<strong>der</strong>netzwerk aufgenommen wird, hat einen mehrstufigen und global<br />

einheit lichen Prozess durchlaufen: Er o<strong>der</strong> sie ist von Experten nominiert<br />

worden und hat nach erfolgreicher Eingangsprüfung sowohl ein nationales<br />

als auch ein internationales Auswahlverfahren mit externer Jury absolviert.<br />

1 Talentsuche<br />

Vorschlag durch <strong>Ashoka</strong> Nominatoren<br />

nach aktiver Suche.<br />

2 Due Diligence<br />

Bewerbung, Interviews,<br />

Vor-Ort-Besuche, Referenz-Checks<br />

3 Internationale Stufe<br />

Auswahlgespräch mit einem<br />

Vertreter von <strong>Ashoka</strong> International<br />

Strenge Auswahlkriterien<br />

• Ist das Konzept <strong>der</strong> Person innovativ und skalierbar?<br />

• Löst dieser Ansatz ein gesellschaftliches Problem mit Breiten- und Tiefenwirkung?<br />

• Hat die Person den nötigen Unternehmergeist, die Idee großflächig umzusetzen?<br />

• Hat die Person die nötige Kreativität, um die Hin<strong>der</strong>nisse zu überwinden und die<br />

Zielgruppe zu erreichen?<br />

• Ist die Person integer und ohne verdeckte o<strong>der</strong> ideologische Agenda?<br />

4 Externe Stufe<br />

Einzelinterviews mit externen<br />

Juroren, Social Entrepreneurs und<br />

Unternehmern<br />

5 Panel<br />

Jurysitzung: <strong>Ashoka</strong> International<br />

und externe Juroren beraten über<br />

die Aufnahme des Kandidaten<br />

6 <strong>Ashoka</strong> Aufsichtsrat<br />

Bestätigung <strong>der</strong> Auswahl durch<br />

inter nationalen <strong>Ashoka</strong> Aufsichtsrat


Wandel beschleunigen<br />

Wie wir unsere Fellows för<strong>der</strong>n<br />

Finanzielle Unterstützung<br />

<strong>Ashoka</strong> bezahlt Fellows<br />

für drei Jahre ein Lebenshaltungsstipendium,<br />

damit sie sich zu 100<br />

Prozent <strong>der</strong> Verbreitung<br />

ihrer Idee widmen können.<br />

Zusätzlich hilft <strong>Ashoka</strong><br />

den Fellows, ein Konzept<br />

zu entwickeln, um sich<br />

langfristig finanziell<br />

selbst zu tragen.<br />

Einbindung ins globale<br />

<strong>Ashoka</strong>-Netzwerk<br />

• Dreimal jährlich nationale<br />

Fellowtreffen zum<br />

Austausch von Best<br />

Practices<br />

• Internationales Fellowtreffen<br />

für grenzüberschreitendeZusammenarbeit<br />

• Strategische Weiterbildung,<br />

z.B. zu Themen<br />

wie Social Franchise<br />

und Wachstum<br />

• Strategieberatung und<br />

Coaching durch <strong>Ashoka</strong>-<br />

Mitarbeiter<br />

Plattform mit Brücken zu<br />

Wirtschaft und Wissenschaft<br />

• Zugang zum <strong>Ashoka</strong><br />

Support Netzwerk,<br />

einem Kreis ausgewählter<br />

Unternehmer und<br />

Führungskräfte<br />

• Pro Bono Strategieberatung<br />

durch Berater von<br />

McKinsey&Company<br />

• Pro Bono Rechtsberatung<br />

von Hogan Lovells<br />

• Pro Bono Kommunikationstraining<br />

von Hill &<br />

Knowlton Communications<br />

Cluster-Partnerschaften<br />

för<strong>der</strong>n gemeinsame<br />

Zielerreichung<br />

<strong>Ashoka</strong> bringt Gruppen<br />

von Social Entrepreneurs<br />

aus einem Feld o<strong>der</strong> einer<br />

Region gezielt zusammen,<br />

damit sie ihr Wissen<br />

bündeln und neue Kooperationen<br />

starten können.<br />

Aktuelle Cluster-<br />

Partnerschaften sind:<br />

• Making more Health mit<br />

Boehringer Ingelheim<br />

• Community Impact<br />

Development Group mit<br />

<strong>der</strong> Siemens Stiftung<br />

• Engagement und Entrepreneurship<br />

Älterer mit<br />

dem Generali Zukunftsfonds<br />

Neue Standards setzen<br />

Wie wir helfen, Systeme zu verän<strong>der</strong>n<br />

<strong>Ashoka</strong> Fellows verbinden neue gesellschaftliche Lösungen<br />

mit unternehmerisch-kreativer Leidenschaft. Sie geben<br />

sich nicht damit zufrieden, Gutes zu tun, son<strong>der</strong>n stellen<br />

sich ständig <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, ihre Konzepte weiter<br />

zu entwickeln und zu verbreiten. <strong>Ashoka</strong> gestaltet mit<br />

ihnen und für sie einen Sektor, <strong>der</strong> ihnen dafür Anerkennung,<br />

Unterstützung und Ressourcen gibt – gemeinsam<br />

mit Partnern in Politik, Wirtschaft, Stiftungen und<br />

Wissenschaft. Hier einige Beispiele für unsere Initiativen:<br />

Gesellschaftliche Wirkung sichtbar machen<br />

Gemeinsam mit Universitäten und För<strong>der</strong>organisationen<br />

hat <strong>Ashoka</strong> einen Reportingstandard für Social Entrepreneurs<br />

entwickelt, <strong>der</strong> die Wirkung ihrer Ideen sichtbar<br />

macht und Mehrfachaufwand in <strong>der</strong> Berichterstattung<br />

vermeidet. In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> PetraNix AG<br />

erarbeiten wir zusätzlich für die Fellows anschauliche<br />

Jahresberichte. Dem Social Reporting Standard (SRS)<br />

haben sich bereits zahlreiche Investoren angeschlossen.<br />

Mehr unter www.social-reporting-standard.de<br />

Eine Finanzierungslandschaft für soziale Innovation schaffen<br />

Social Entrepreneurs suchen den schnellsten Weg zur<br />

Verbreitung ihrer Idee. Statt den Weg nach den verfügbaren<br />

Finanzierungen zu gestalten, unterstützen wir Fellows<br />

und soziale Investoren darin, die richtigen Instrumente<br />

und Kooperationen zu finden, um jedes Geschäftsmodell<br />

angemessen zu finanzieren – mit Anschub- und<br />

Zwischenfinanzierungen, Darlehen, Eigenkapital und<br />

Zugängen zu nachhaltig eigenständigen Einnahmen.<br />

Den changemaker in jedem Jugendlichen wecken<br />

Wer bereits im Jugendalter erfahren hat, dass man<br />

Wandel selbst gestalten kann, wird ihn nicht mehr nur<br />

von an<strong>der</strong>en for<strong>der</strong>n. Das sehen wir nicht nur an den<br />

Biographien <strong>der</strong> Fellows, son<strong>der</strong>n auch darin, wie sie<br />

weltweit mit Jugendlichen arbeiten. Aus den Erfolgs-<br />

rezepten hat <strong>Ashoka</strong> eine eigene Initiative gemacht, die<br />

in <strong>Deutschland</strong> in Städten (Changemaker City) und<br />

Schulen (Changemaker School) Jugendlichen selbst die<br />

Ideen und Ressourcen zutrauen, mit denen sie ihre Welt<br />

verän<strong>der</strong>n können – statt ihnen Engagementwege<br />

vorzugeben und Gel<strong>der</strong> von Erwachsenen verwalten zu<br />

lassen. Mehr unter www.ashoka-jugendinitiative.de


Innovationen verbinden<br />

Wie unsere Fellows weltweit wirken<br />

<strong>Ashoka</strong> ist die erste und größte Organisation zur<br />

För<strong>der</strong>ung von Social Entrepreneurs. Weltweit baut<br />

<strong>Ashoka</strong> ein einzigartiges Netzwerk sozialer Innovatoren<br />

auf, das wie ein Radar zeigt, wie sich Gesellschaften<br />

verän<strong>der</strong>n, wo neue Lösungen entstehen, wann<br />

Wandel beginnt.<br />

Weil <strong>Ashoka</strong> Fellows ein Leben lang miteinan<strong>der</strong><br />

verbunden sind, sehen wir unzählige Partnerschaften,<br />

verstehen Mechanismen <strong>der</strong> Ideenverbreitung und<br />

erleben die langfristige Wirkung unserer För<strong>der</strong>ung.<br />

Ideen weltweit skalieren und lokal verbreiten<br />

Der Sozialsektor endet meist an <strong>der</strong> Landesgrenze.<br />

Bei <strong>Ashoka</strong> verbinden wir soziale Innovationen weltweit,<br />

damit sie ihre Reise überall dorthin antreten<br />

können, wo sie gebraucht werden.<br />

Mit dem <strong>Ashoka</strong> Globalizer-Programm för<strong>der</strong>n wir<br />

<strong>Ashoka</strong> Fellows bei ihren Strategien für die internationale<br />

Verbreitung – gemeinsam mit führenden globalen<br />

Unternehmerpersönlichkeiten. Aber wir arbeiten auch<br />

lokal mit Partnern daran, genau die Innovationen zu<br />

holen, die vor Ort sinnvoll sind – weil man eben nicht<br />

überall das Rad neu erfinden muss.<br />

Mehr unter www.ashokaglobalizer.org<br />

Wirkung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung verstehen<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung 1981 arbeitet <strong>Ashoka</strong> daran, die<br />

Wirkung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und den Einfluss <strong>der</strong> Fellows<br />

global zu erfassen. Einige <strong>der</strong> Ergebnisse:<br />

Fünf Jahre nach Ende <strong>der</strong> dreijährigen Startför<strong>der</strong>ung<br />

arbeiten weltweit 94 Prozent <strong>der</strong> Fellows an ihrer<br />

ursprünglichen Vision, 93 Prozent <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Ideen<br />

werden von an<strong>der</strong>en im Feld kopiert, und zehn Jahre<br />

danach haben 71 Prozent <strong>der</strong> Fellows in ihrem Feld<br />

politische Verän<strong>der</strong>ungen erreicht. Die finanzielle<br />

För<strong>der</strong>ung von <strong>Ashoka</strong> führt weltweit bei 80 Prozent<br />

<strong>der</strong> Fellows dazu, dass sie sich überhaupt erst voll ihrer<br />

Idee widmen können. Knapp 70 Prozent erleben den<br />

Auswahlprozess als eine entscheidende Erfahrung für<br />

die Entwicklung ihrer Idee.<br />

Mehr unter www.ashoka.org/impact<br />

Soziale Innovationen global aufspüren<br />

Tausende neue Lösungen für gesellschaftliche Probleme,<br />

leicht zugänglich durch thematische Wettbewerbe:<br />

changemakers.com ist die größte Plattform von Social<br />

Entrepreneurs und an<strong>der</strong>en sozialen Projekten weltweit.<br />

Je<strong>der</strong> kann sich registrieren und die eigene Idee<br />

mit <strong>der</strong> Community weiter entwickeln, Ressourcen<br />

finden und sich für die vielen globalen Investoren<br />

sichtbar machen. Mehr unter www.changemakers.com<br />

Weitere globale Programme wie Full Economic<br />

Citizenship, Solar for All, Hybrid Value Chains o<strong>der</strong><br />

Social Investment Entrepreneurs finden Sie unter<br />

www.ashoka.org


unabhängigkeitswerber<br />

unabhängigkeitswerber<br />

medienpluralisierer<br />

medienpluralisierer<br />

meinungsbauer<br />

changemaker<br />

Klaas Glenewinkel ermöglicht Medien in Krisenregionen<br />

langfristige politische Unabhängigkeit, indem er<br />

Marktmechanismen für kommerzielle Werbung etabliert.<br />

Unabhängige und professionell arbeitende Medien<br />

sind in Konflikt- und Postkonfliktlän<strong>der</strong>n ein Schlüssel<br />

für eine informierte und kritische Gesellschaft. Aus<br />

Mangel an politisch unabhängiger Finanzierung verbleiben<br />

sie jedoch oft unter dem Einfluss von Regierungen,<br />

Parteien o<strong>der</strong> religiös motivierten Gruppen.<br />

Klaas Glenewinkel hat sich in diesen Län<strong>der</strong>n<br />

exzellente persönliche Zugänge und Glaubwürdigkeit<br />

bei Journalisten vor Ort erarbeitet. Mit Media in<br />

Cooperation and Transition (MICT) schulte er über<br />

zehn Jahre lang Journalisten und Medien und<br />

erkannte die fehlende Verbindung zwischen dem<br />

Marktpotenzial <strong>der</strong> Postkonfliktgesellschaften und<br />

einer möglichen Einnahmequelle für lokale Medien.<br />

Mit Plural Media Services etabliert Klaas Glenewinkel<br />

die erste private Werbe-Vermittlungsagentur für<br />

Zeitungen, Radio und Fernsehen in Krisenregionen.<br />

Er bereitet Informationen über Reichweite und Zielgruppe<br />

<strong>der</strong> Medien auf, macht sie in Wirtschaftsfragen<br />

fit und verbindet sie zu regulären Marktpreisen<br />

mit internationalen und heimischen Unternehmen.<br />

Nach dem Start im Irak sollen nun Afghanistan,<br />

Sudan, Somalia, Tunesien, Libyen und Ägypten<br />

folgen.<br />

Plural Media Services<br />

www.plural-mediaservices.com


wegweiser<br />

traumabekämpfer<br />

hoffnungswecker<br />

changemaker<br />

Claus Gollmann gibt gewaltgeschädigten Kin<strong>der</strong>n neuen<br />

Halt durch einen ganzheitlichen Ansatz aus Diagnostik,<br />

Therapie, Vernetzung und <strong>der</strong> Schaffung einer stabilen<br />

Alltagswelt.<br />

In <strong>Deutschland</strong> erlebt mindestens jedes zehnte Kind<br />

schwere Vernachlässigung o<strong>der</strong> körperliche, seelische<br />

o<strong>der</strong> sexuelle Gewalt – drei Kin<strong>der</strong> sterben pro Woche<br />

an den Folgen. Oft entwickeln die Betroffenen später<br />

eine Vielzahl von Symptomen o<strong>der</strong> werden selbst zu<br />

Tätern.<br />

Wenn die Kin<strong>der</strong> nur auf ihre Störungsbil<strong>der</strong> reduziert<br />

und therapiert werden, durchlaufen sie zu oft einen<br />

Irrgarten von Maßnahmen, die nicht nach den zugrundeliegenden<br />

traumatischen Ursachen festgelegt werden.<br />

Kein Wun<strong>der</strong>: Es gibt kaum Verbindungen zwischen<br />

den verschiedenen Institutionen und Disziplinen.<br />

Mit Kind in Düsseldorf (KiD) entwickelt Claus Gollmann,<br />

<strong>der</strong> viele Jahre in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>psychiatrie arbeitete, mit<br />

viel Geduld eine wirkungsvolle Gegenstrategie: In einer<br />

stationären Einrichtung findet unter Einbindung aller<br />

Akteure eine sechsmonatige Ursachendiagnose statt,<br />

die kurzfristige Interventionen und langfristige Betreuung<br />

aufeinan<strong>der</strong> abstimmt.<br />

So werden nun – nach dem Mutterhaus in Düsseldorf –<br />

Ableger in Hannover und bald weiteren Städten aufgebaut.<br />

Unter dem Namen Kind in Diagnostik entstehen<br />

geschulte und eingespielte Netzwerke von Sozialarbeitern,<br />

Ärzten, Polizei und Jugendämtern, die Gewaltkreisläufe<br />

durchbrechen und dabei enorme Folgekosten<br />

sparen.<br />

KiD<br />

www.kid-facheinrichtung.de


ohrenöffnerin<br />

sprachkünstlerin<br />

barrierenbrecherin<br />

changemaker<br />

Michaela Nachtrab gibt schwerhörigen und gehörlosen<br />

Menschen durch einen internetbasierten Dolmetscher-<br />

Service die Möglichkeit, aktiver am gesellschaftlichen<br />

Leben teilzuhaben.<br />

Wer sich nicht verständigen kann, nimmt nicht am<br />

gesellschaftlichen Leben teil – das ist das Schicksal<br />

von drei Viertel <strong>der</strong> 300.000 hochgradig hörgeschädigten<br />

Menschen in <strong>Deutschland</strong>, die keine Gebärdensprache<br />

beherrschen und daher auf seltene und teure Schriftdolmetscher<br />

angewiesen sind.<br />

Eine verlässliche elektronische Spracherkennung ist<br />

nach wie vor ein Zukunftstraum. Die Hörgeschädigten-<br />

Pädagogin Michaela Nachtrab hat eine Lösung<br />

gefunden, die den Flaschenhals <strong>der</strong> Schriftdolmetscher<br />

und die fortschreitende Technologie gleichermaßen<br />

berücksichtigt.<br />

Mit VerbaVoice, einer internetbasierten Vermittlungsplattform<br />

für Dolmetscher, schafft sie ein schnell<br />

expandierendes Marktangebot. Hier werden Dolmetscher<br />

per Smartphone zu einem Gespräch zugeschaltet und<br />

übertragen die Sprache direkt in einen Text für die<br />

Hörgeschädigten. Zusätzlich vernetzt sie Betroffene,<br />

damit sie zusammen Live-Mitschriften von <strong>Veranstaltung</strong>en<br />

nutzen.<br />

Ihr Geschäftsmodell reduziert die bisherigen Kosten<br />

um 35 Prozent und sorgt dafür, dass Gehörlose die<br />

gesellschaftlichen Chancen erhalten, die ihnen zustehen.<br />

VerbaVoice<br />

www.verbavoice.de


ildungsstärker<br />

schülerlotse<br />

mitnehmer<br />

changemaker<br />

Stefan Schwall schafft Lösungsmöglichkeiten für das<br />

Problemfeld Schulverweigerung, indem er Lehrer, Schüler,<br />

Eltern und Institutionen des Sozialstaats an einen Tisch<br />

zusammenbringt und die Ursachen hinter <strong>der</strong><br />

Schulverweigerung aufdeckt.<br />

Schulpflicht hin o<strong>der</strong> her, zehn Prozent <strong>der</strong> deutschen<br />

Schüler schwänzen so oft, dass Bildungsfortschritte<br />

unmöglich werden. Meist haben we<strong>der</strong> Lehrer o<strong>der</strong><br />

Eltern noch das Jugendamt das Wissen und die<br />

Ressourcen, um angemessen zu handeln, so dass<br />

Jugendliche eine fehlende Reaktion auf ihre Abwesenheit<br />

als Gleichgültigkeit verstehen.<br />

Als Lehrer in einem Problembezirk erlebte Stefan<br />

Schwall diese Probleme aus erster Hand, bevor er sich<br />

gegen die sichere Karriere entschied und aus einem<br />

Kin<strong>der</strong>heim heraus das Institut apeiros gründete.<br />

Mit großem Einfühlungsvermögen aufgrund eigener<br />

Jugen<strong>der</strong>fahrungen begründete er eine Methode, mit<br />

<strong>der</strong> Schulverweigerung angemessen begegnet wird:<br />

Dutzende Schulen in Wuppertal erfassen zunächst<br />

systematisch das Schulschwänzen und reagieren dann<br />

in fünf Schritten gemeinsam mit Eltern, Jugendämtern<br />

und Ordnungsbehörden darauf. Jugendliche<br />

und Kin<strong>der</strong>, die die Schule gänzlich verweigern, kann<br />

das Institut in eigenen Lernräumen unterrichten,<br />

bevor sie wie<strong>der</strong> in eine Schule eingeglie<strong>der</strong>t werden.<br />

Damit reduziert er das Schwänzen um neunzig Prozent<br />

und zeigt, dass je<strong>der</strong> Jugendliche zu einer respekt- und<br />

vertrauensvollen Beziehung mit <strong>der</strong> Schule zurückfinden<br />

kann.<br />

apeiros<br />

www.apeiros.de


ückenbauer<br />

insolvenzbegleiter<br />

wie<strong>der</strong>aufsteher<br />

wie<strong>der</strong>aufersteher<br />

changemaker<br />

Foto: Stefan Maria Rother<br />

Foto: Stefan Maria Rother<br />

Attila von Unruh bringt von Insolvenz betroffene Menschen<br />

zusammen und schafft ein Unterstützungs- und<br />

Engagementnetzwerk sowie eine Lobby für eine Kultur <strong>der</strong><br />

zweiten Chance in <strong>Deutschland</strong>.<br />

In <strong>Deutschland</strong> sind 6,5 Millionen Menschen überschuldet<br />

und die Zahl <strong>der</strong> Privatinsolvenzen steigt<br />

jedes Jahr. 900.000 Menschen befinden sich <strong>der</strong>zeit in<br />

Insolvenzverfahren, jährlich verursachen Insolvenzen<br />

wirtschaftliche Schäden von über 50 Milliarden Euro.<br />

Attila von Unruh war erfolgreicher Unternehmer –<br />

und musste 2005 trotzdem Insolvenz anmelden. Der<br />

Verlust <strong>der</strong> wirtschaftlichen Existenz ging einher mit<br />

<strong>der</strong> Erfahrung, dass Insolvenz immer noch ein Stigma<br />

bedeutet, das hun<strong>der</strong>ttausende unternehmerische<br />

Karrieren vernichtet. Der Druck, <strong>der</strong> auf den Betroffenen<br />

lastet und die empfundene Perspektivlosigkeit führen<br />

zu Krankheit, sozialer Ausgrenzung und Isolation.<br />

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, gründete<br />

Attila von Unruh 2007 die Gesprächskreise Anonyme<br />

Insolvenzler, die erste bundesweit tätige Initiative für<br />

Menschen, die von Insolvenz betroffen sind.<br />

Zwei Jahre später baute er den Trägerverein BV<br />

INSO – Bundesverband Menschen in Insolvenz und<br />

neue Chancen e.V. auf, <strong>der</strong> Menschen und Unternehmen<br />

vor, während und nach <strong>der</strong> Insolvenz unterstützt und<br />

sich für eine Kultur <strong>der</strong> zweiten Chance einsetzt.<br />

Attila von Unruh vernetzt Betroffene, unterstützt<br />

Unternehmen bei <strong>der</strong> Insolvenzvermeidung und ist<br />

Ansprechpartner für die Politik bei <strong>der</strong> Reform <strong>der</strong><br />

Insolvenzordnung.<br />

BV INSO/ Anonyme Insolvenzler<br />

www.bundesverband-menschen-in-insolvenz.de<br />

www.anonyme-insolvenzler.de


Vertreterin Global Fellowship<br />

Mary Gordon (<strong>Ashoka</strong> Fellow 2002, Kanada)<br />

Mary Gordon gründete mit Roots of Empathy ein innovatives Erziehungsprogramm,<br />

um die Gewaltbereitschaft von Kin<strong>der</strong>n zu verringern. Ihr Programm<br />

wirkt physischen, psychischen und neurologischen Auswirkungen elterlicher<br />

Gewalt und Vernachlässigung entgegen.<br />

Wissenschaftliche Studien im Bereich <strong>der</strong> Kindesentwicklung zeigen, dass<br />

sich <strong>der</strong> Einfluss elterlicher Gewalt und Vernachlässigung verringert, wenn<br />

man Kin<strong>der</strong>n Mitgefühl und Fürsorge lehrt und ihnen beibringt, wie sie<br />

frühzeitig ihre eigenen Emotionen erkennen und mit ihnen umgehen können.<br />

Roots of Empathy macht die emotionale Bildung zu einem Kernunterrichtsfach.<br />

Zu diesem Zweck begleitet eine Schulklasse die Entwicklung eines<br />

Säuglings durch regelmässige Besuche eines Babys mit seinen Eltern über ein<br />

Jahr. Die Ergebnisse sind verblüffend: Die Schulkin<strong>der</strong> lernen ganz konkret,<br />

wie sie Gefühle an<strong>der</strong>er erkennen und entsprechend auf sie reagieren.<br />

Die Erfolge von Roots of Empathy sind wissenschaftlich evaluiert, und das<br />

Programm hat bisher mehr als 325.000 Kin<strong>der</strong> weltweit in Kanada,<br />

Australien, Irland, Neuseeland, Schottland und den USA erreicht.<br />

Gemeinsam mit an<strong>der</strong>en <strong>Ashoka</strong> Fellows arbeitet Mary Gordon daran, das<br />

Thema <strong>der</strong> Empathiebildung auf den verschiedensten Ebenen zu einem<br />

weltweit etablierten Standard in den Klassenzimmern zu machen.<br />

Roots of Empathy<br />

www.rootsofempathy.org<br />

perspektiventauscherin<br />

herzensbildnerin<br />

emotionsspieglerin<br />

Unternehmerisch für sozialen Wandel<br />

Das <strong>Ashoka</strong> <strong>Deutschland</strong> Team<br />

Hinter unserer Mission als Entdecker<br />

und Sprungbrett für Social Entrepreneurs<br />

stehen unsere Mitarbeiter. Sie müssen sich,<br />

ähnlich wie die Fellows, einem internationalen<br />

Auswahlprozess unterziehen. Sie verbinden<br />

unternehmerisches Denken mit Kreativität<br />

und Pragmatismus, um mit unseren Fellows<br />

und Partnern neue Hebel anzusetzen und<br />

<strong>Ashoka</strong> ständig von innen heraus zu erneuern.<br />

<strong>Ashoka</strong> <strong>Deutschland</strong> gGmbH<br />

Sophienstraße 26<br />

80333 München<br />

069 7162 5588<br />

www.germany.ashoka.org<br />

sekretariat@ashoka.org<br />

Isabel Bonacker | <strong>Ashoka</strong> Support Netzwerk<br />

Mareike Emde | Youth Changemaker City<br />

Konstanze Frischen | Grün<strong>der</strong>in, internationaler Vorstand<br />

Oda Heister | Geschäftsführung<br />

Marlene Hennicke | Youth Changemaker City<br />

Christin Heuer | Youth Changemaker School<br />

Rainer Höll | Fellowauswahl und Sektorprogramme<br />

Dennis Hoenig-Ohnsorg | <strong>Ashoka</strong> Jugendinitiative<br />

Renee Manuel | Impact Finance Program und Globalizer<br />

Felix Oldenburg | Geschäftsführung<br />

Matthias Scheffelmeier | <strong>Ashoka</strong> Türkei<br />

Anika Stowasser | Office- und Partnermanagement<br />

Michael Vollmann | Fellowship und Kooperation mit Afrika


Ort <strong>der</strong> Ehrung<br />

Das Allianz Forum<br />

Für die Sozialunternehmerkonferenz<br />

und feierliche Ehrung <strong>der</strong><br />

<strong>Ashoka</strong> Fellows 2011 haben wir mit<br />

dem Allianz Forum einen architektonisch<br />

beson<strong>der</strong>s beeindruckenden<br />

<strong>Veranstaltung</strong>sort ausgewählt.<br />

An <strong>der</strong> Ostseite des Brandenburger<br />

Tors gelegen, bildet <strong>der</strong> Pariser Platz<br />

den Abschluss des Boulevards<br />

Unter den Linden.<br />

Genauso zentral wie die Lage des<br />

Allianz Forums sind auch dessen<br />

Ziele. Das Haus richtet sich als<br />

Begegnungs- und <strong>Veranstaltung</strong>sraum<br />

an ambitionierte Institutionen;<br />

es bietet Raum für den Dialog über<br />

drängende gesellschaftliche Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

und <strong>der</strong>en Lösungen.<br />

Gemeinsam mit Institutionen aus<br />

allen Sektoren sucht das Allianz<br />

Forum überzeugende Antworten auf<br />

drängende Fragen wie Demografie,<br />

Umwelt- und Klimaschutz, nachhaltiges<br />

Wachstum sowie interkulturelle<br />

Zusammenarbeit und die Zukunft<br />

Europas.<br />

An einem Ort, an dem sich nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg die Welt in Ost<br />

und West teilte, gestalten die Gäste<br />

heute gemeinsam die Zukunft und<br />

erarbeiten Lösungsvorschläge zum<br />

gesellschaftlichen Wohl. Damit steht<br />

das Engagement des Allianz Forums<br />

unter <strong>der</strong> Überschrift: Neue Fragen,<br />

neue Antworten, neue Lösungen.<br />

Das Allianz Forum ist offen für<br />

alle Institutionen, die sektoren-,<br />

stakehol<strong>der</strong>- und grenzübergreifend<br />

neue Ansätze entwickeln wollen. Das<br />

Angebot ist beson<strong>der</strong>s für die Interessenten<br />

attraktiv, die eine Bühne für<br />

den öffentlichen Diskurs und den<br />

Dialog mit an<strong>der</strong>en Organisationen<br />

suchen.<br />

www.allianz-forum.de<br />

Pro Bono Partner<br />

Danke<br />

<strong>Ashoka</strong> <strong>Deutschland</strong> dankt den Mitglie<strong>der</strong>n des <strong>Ashoka</strong> Support Netzwerks, den investierenden Unternehmerfamilien<br />

sowie unseren Netzwerkpartnern:<br />

Außerdem danken wir Akzenta, Astutia Ventures GmbH, Blumberg Stiftung, Norbert und Britta Körschgen,<br />

Sparkasse Ludwigsburg, Sparkasse Wuppertal sowie den folgenden Mitglie<strong>der</strong>n unseres Coaching-Netzwerks:<br />

Grundmann Consulting, Natasha Walker Associates, Klaus Siefert und Reflacta.


<strong>Ashoka</strong>. Heimat <strong>der</strong> changemaker

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