m-eine Gemeinde Greven
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Jung sein wie ein Adler<br />
„Lobe den Herrn, m<strong>eine</strong> Seele, und<br />
vergiss nicht, was er dir Gutes getan<br />
hat: der d<strong>eine</strong>n Mund fröhlich<br />
macht, und du wieder jung wirst<br />
wie ein Adler“, so steht es im 103.<br />
Psalm.<br />
„Man müsste noch mal 20 sein,<br />
und so verliebt wie damals“, so der<br />
Titel <strong>eine</strong>s Schlagers – ich glaube<br />
von Willy Schneider –, den die Generation<br />
m<strong>eine</strong>r Eltern geliebt hat.<br />
„Man müsste noch mal 20 sein“,<br />
das ist ein manchmal mit <strong>eine</strong>m<br />
leichten Seufzen gesagter Satz, aus<br />
dem ich immer höre: „Mensch, da<br />
hatte ich das Leben noch vor mir.<br />
Da hatte ich Energie. Da habe<br />
ich mich frei gefühlt.“ Und damit<br />
verbunden: „Heute fällt mir Vieles<br />
schwer. Heute habe ich so viele<br />
Verpflichtungen. Heute gehe ich<br />
manchmal in m<strong>eine</strong>m Alltag unter.“<br />
Vielleicht auch: „Heute fühle<br />
ich mich manchmal nutzlos.“ Dann<br />
entsteht der Wunsch: noch mal<br />
jung sein wie ein Adler, so wie es<br />
der Psalm verspricht.<br />
Es gibt auch die andere Perspektive.<br />
Die der jungen Menschen,<br />
die der Jugendlichen. Viele der<br />
14- und 15-Jährigen würden viel<br />
dafür geben, älter zu sein. 18 zum<br />
Beispiel, da hat ihnen niemand<br />
mehr was zu sagen, dann sind sie<br />
erwachsen und können machen,<br />
was sie wollen. Die große Freiheit<br />
winkt und kann mit 14 oder 15<br />
noch nicht genossen werden.<br />
Irgendwie wünscht sich jeder<br />
manchmal etwas anderes als das,<br />
was er gerade hat und ist. Was mich<br />
betrifft, kenne ich das auch gut. Vor<br />
allem dann, wenn ich unzufrieden<br />
Andacht<br />
Man müsste noch mal 20 sein?<br />
bin, wenn es nicht so läuft, wie ich<br />
das gern hätte. Dann wäre ich – je<br />
nach dem – gern jünger, weil ich<br />
dann noch mehr Chancen hätte,<br />
oder älter, weil dann das Schwere,<br />
das mir zu schaffen macht, vielleicht<br />
vorbei wäre. Ich finde das<br />
ganz normal.<br />
Gott tut Gutes an uns, und zwar in jedem Alter.<br />
Jedem Alter das S<strong>eine</strong><br />
Tatsache aber ist: man ist nicht so<br />
alt oder jung, wie man sich gerade<br />
fühlt, sondern so alt oder jung,<br />
wie man ist. Damit muss sich jeder<br />
Mensch auseinandersetzen, damit<br />
müssen wir alle leben. Mir hilft dabei<br />
der erste Satz des 103. Psalms:<br />
Lobe den Herrn, m<strong>eine</strong> Seele, und<br />
vergiss nicht, was er dir Gutes getan<br />
hat. Gott tut Gutes an uns,<br />
und zwar in jedem Alter. Letzten<br />
Endes hat jedes Alter s<strong>eine</strong>n Reiz<br />
und s<strong>eine</strong> Herausforderungen. Die<br />
jungen Menschen haben ihre Un-<br />
bekümmertheit, ihre ungebändigte<br />
Lebenskraft. Die mittlere Generation<br />
trägt viel Verantwortung in Beruf<br />
und Familie. Die Älteren wiederum<br />
haben viel Lebenserfahrung, Ruhe<br />
und Gelassenheit, von der die Jüngeren<br />
etwas lernen können. Ich<br />
stelle mir vor, wenn all das zusammenkommt<br />
und zusammenwirkt,<br />
dann entsteht gelingende Gemeinschaft,<br />
in die jeder etwas einbringen<br />
kann und etwas wert ist. Gott<br />
tut uns Gutes, indem er jedem Alter<br />
das S<strong>eine</strong> schenkt und es wertvoll<br />
macht. Mir geht es so: wenn ich<br />
das erkenne und annehme, dann<br />
werde ich – wie der Psalmist sagt –<br />
fröhlich im besten Sinne. Dann hat<br />
mein Leben <strong>eine</strong>n Sinn, egal wie<br />
alt ich bin. Dass Sie das erfahren<br />
in der nächsten Zeit, das wünscht<br />
Jungen und Alten Ihr<br />
Pastor Uwe Völkel<br />
Foto: korkey/PIXELIO<br />
mEine <strong>Gemeinde</strong><br />
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