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Hochfrequenz-Chirurgie: Wirkungsweise, Risiken und ... - Sempermed

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<strong>Hochfrequenz</strong>-<strong>Chirurgie</strong>: <strong>Wirkungsweise</strong>,<br />

<strong>Risiken</strong> <strong>und</strong> Risikominimierung<br />

D<br />

Nummer 5<br />

ie Hände sind die wichtigsten Arbeitsinstrumente des ga nismus zum Tra gen: der fara di sche Effekt, der elek tro -<br />

Menschen. Handschuhe bewahren sie vor Kälte,<br />

Schmutz, Kontamination <strong>und</strong> Verletzungen.<br />

lytische Effekt <strong>und</strong> der thermische Effekt.<br />

Im medizinischen Bereich gelangen spezielle Hand schuhe 1.1.1. Der faradische Effekt<br />

zum Schutz für Patienten <strong>und</strong> Personal zum Einsatz. Bei Nerven- <strong>und</strong> Muskelzellen sind elek trisch erregbar <strong>und</strong><br />

korrekter Anwendung sollen medi zinische Handschuhe werden von elek tri schem Strom gereizt.<br />

wechselseitige Keimüber tragung zwischen medizinischem Bei menschlichem Gewebe ist die Reiz wirkung bei einem<br />

Personal <strong>und</strong> Patienten verhindern.<br />

Wechselstrom von ca. 100 Hz am höchsten, nimmt mit stei -<br />

Bestmögliches Tastgefühl, hohe Elastizität <strong>und</strong> Tra ge - gender Frequenz stetig ab <strong>und</strong> verliert zunehmend ihre schä-<br />

komfort sind weitere unabdingbare Produkt anfor derungen.<br />

Durch die geringe Dicke von 0,2 mm lassen sich diese<br />

digende bzw. lebensge fährliche Wirkung (Fig. 1).<br />

Vorgaben weitgehend erfüllen, es stellt sich jedoch die Fra- 1.1.2. Der elektrolytische Effekt<br />

ge, ob <strong>und</strong> wie ein OP-Handschuh Schutz vor Span nungen Elektrischer Strom bewirkt im biologischen Gewebe einen Io-<br />

von ca. 1.300 Volt, wie sie bei der HF-<strong>Chirurgie</strong> verwendet nenfluss. Ionen sind kleinste elektrisch geladene Teilchen.<br />

werden, bieten kann.<br />

Beim Anlegen von Gleichstrom wandern die positiv gela -<br />

denen Ionen zum negativen Pol, die negativ gela denen Ionen<br />

zum positiven Pol <strong>und</strong> führen dort zu einer Schädi gung<br />

1. Allgemeine Aspekte der HF-<br />

des biologischen Gewebes. Gleich -<br />

<strong>Chirurgie</strong><br />

strom eignet sich daher nicht zur An-<br />

Mit Hilfe von elektrischer Energie, Neuromuskuläre Reizwirkung wendung in der <strong>Chirurgie</strong>.<br />

die in Wärme um ge wandelt wird,<br />

Benutzt man jedoch Wechselstrom<br />

kann man biolo gi sches Gewebe<br />

mit sehr hoher Fre quenz, wechseln<br />

schnei den <strong>und</strong> Blu t ungen sti l len.<br />

die geladenen Teilchen ständig ihre<br />

Da diese Technologie mit hohen<br />

Be we gungsrichtung, d.h. sie werden<br />

Stromspannungen a r bei tet, erge ben<br />

zum Schwingen an ge regt <strong>und</strong> ha-<br />

sich gewisse <strong>Risiken</strong>. Um diese zu<br />

ben daher keinen schädi genden Ein-<br />

mini mie ren, ist es wich tig, sich der<br />

<strong>Wirkungsweise</strong> be wusst zu sein.<br />

fluss.<br />

1.1.3. Der thermische Effekt<br />

1.1. Wechselwirkung von elektri -<br />

Durch die Einwirkung von elek -<br />

schem Strom mit biolo gi schem<br />

trischem Strom wird das Ge webe<br />

Gewebe<br />

erwärmt, wobei der Grad der Er -<br />

Drei Effekte kommen bei Einwir kung<br />

Fig. 1:<br />

Abhängigkeit zwischen Frequenz des<br />

wärmung von folgenden Fakto ren<br />

von elektrischem Strom auf den Or - Wechselstromes <strong>und</strong> Reizwirkung auf Zellen abhängt:<br />

1


von der Stromdichte<br />

ßerhalb der Zellen, ohne die Zell wände zu<br />

vom spezifischen Widerstand des<br />

zerstören (Fig. 3). Das Ge webe schrumpft,<br />

Gewebes<br />

seine koagulations fähigen Teile werden<br />

von der Einwirkungszeit der elektri -<br />

ther misch verödet. Eine Stillung des Blut-<br />

schen Energie<br />

flusses, auch aus größeren Gefäßen, wird<br />

Je höher die Stromdichte, desto größer ist<br />

die Tempe raturerhöhung <strong>und</strong> damit der<br />

thermische Effekt. An der Spitze des mo-<br />

erzielt.<br />

nopolaren Elektrokauters (Aktivelek trode)<br />

erhöht sich die Stromdichte, es kommt zur<br />

Fig. 2:<br />

Vorgang in der Zelle beim Schneiden<br />

3. Techniken der HF-Chi rur gie<br />

Bei der <strong>Hochfrequenz</strong>-<strong>Chirurgie</strong> kom men<br />

Ausbildung eines Licht bogens <strong>und</strong> da-<br />

zwei Methoden zum Einsatz, die sich<br />

durch lokal zu einer sehr hohen Tempera-<br />

durch den Weg, den der elek trische Strom<br />

tur. Gewebe kann an dieser Stelle ge-<br />

nimmt, unter schei den: die mono polare<br />

schnitten bzw. verödet werden.<br />

An der großen Fläche der Neutral el ek trode<br />

<strong>und</strong> die bipo lare Technik.<br />

sind Stromdichte <strong>und</strong> Temperatur ent -<br />

3.1. Monopolare Technik<br />

wicklung dagegen so gering, dass keine<br />

Bei der monopolaren Technik entsteht an<br />

Wirkung auftritt.<br />

der schmalen Aktivelektrode (Spit ze des<br />

Fig. 3:<br />

Vorgang in der Zelle beim Koagulieren<br />

Elektrokauters) durch Erhöhung der Stromdichte<br />

ein starker thermischer Effekt. Im<br />

2. Prinzip der HF-<strong>Chirurgie</strong><br />

angrenz enden Gewebe des OP-Feldes<br />

Das Prinzip der HF-<strong>Chirurgie</strong> basiert auf den oben be- kann damit geschnitten bzw. koaguliert werden. Im ent -<br />

schriebenen Vorgängen. Mit Hilfe des thermischen Effektes fernteren Gewebe wird die Stromdichte deutlich reduziert,<br />

wird Gewe be geschnitten, <strong>und</strong> Blutungen werden gestillt. ohne Wär mewirkung fließt der Strom als elektrische Ener-<br />

Um Schädigungen des Gewebes durch den elektrolytischen gie über die großflächige Neutral elektrode aus dem Körper<br />

Effekt bzw. Rei zungen der Nerven- <strong>und</strong><br />

Muskel zellen durch den faradischen Effekt<br />

ab (Fig. 4).<br />

zu ver hin dern, gelangen hoch frequente<br />

Gegenüber dem Schnitt mit dem Skal pell<br />

Wechsel ströme mit mindestens 100 kHz<br />

ergeben sich folgende Vorteile:<br />

zum Einsatz.<br />

Verhinderung von Blutungen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich kann HF-<strong>Chirurgie</strong> auf zwei<br />

Verhinderung von Keimverschlep pung<br />

Arten genutzt werden: zum Schnei den <strong>und</strong><br />

zum Koagulieren.<br />

Schonung des Gewebes<br />

Fig. 4:<br />

Der Koagulationsgrad der Schnitt fläche ist<br />

2.1. Schneiden von Gewebe<br />

<strong>Wirkungsweise</strong> der monopolaren Technik<br />

abhängig von der Form der Elektrode <strong>und</strong><br />

Strom mit hoher Dichte erhitzt die Flüs sig -<br />

der Schnittführung, die Koagula tionstiefe<br />

keit in den Kör perzellen so schnell, dass<br />

der entstehende Dampf druck die Zell -<br />

von der Intensität des HF-Stromes.<br />

mem bran zum Platzen bringt (Fig. 2). Die-<br />

3.2. Bipolare Technik<br />

ses Prinzip nutzt man zum Schneiden <strong>und</strong><br />

Die bipolare Technik gelangt vor allem<br />

in geringe rem Maße zum Koagu lieren von<br />

in der Mikro- <strong>und</strong> Neurochirurgie zum<br />

Gewebe. Dabei ver engen sich auch an-<br />

Ein satz <strong>und</strong> kann nur zum Koagulieren<br />

grenzende kleine Gefäße, was eine<br />

verwendet werden. Gearbeitet wird mit<br />

Blutstill ung bewirkt.<br />

einer zweipoligen Aktivelektrode (Pin -<br />

zet te), wobei beide Pole Kontakt mit<br />

2.2. Koagulation<br />

dem Operationsfeld haben. Eine<br />

Bei langsamer Erhitzung des Gewebes<br />

Fig. 5:<br />

Neutral elek trode ist nicht erforderlich.<br />

verdampft die Flüssigkeit inner- <strong>und</strong> au- <strong>Wirkungsweise</strong> der bipolaren Technik Elektrische Energie wird in die Pinzette<br />

Wärme<br />

Wärme<br />

2


geleitet, an den Spitzen bewirkt der<br />

thermi sche Effekt die Koagulation des<br />

Gewebes (Fig. 5).<br />

Strom<br />

Ablage des Elektrodengriffes am<br />

dafür vorgesehenen Platz<br />

Verwendung der kleinstmög li-<br />

chen Span n ung<br />

Richtige Platzierung der Neutral-<br />

4. Sicherer Umgang mit HF-<br />

Chi rurgie<br />

elek troden<br />

Hohe sicherheitstechnische Stan -<br />

4.3. <strong>Risiken</strong> für den Anwender<br />

dards <strong>und</strong> technische Innovationen<br />

Die <strong>Hochfrequenz</strong>-<strong>Chirurgie</strong> ist so -<br />

machen die <strong>Hochfrequenz</strong>-Chirur-<br />

wohl für den Chirurgen als auch für<br />

gie bei kor rekter Anwendung zu einer<br />

sicher en Opera tionsmethode.<br />

Fig. 6:<br />

Gewünschter „Stromfluss“ bei monopolarer HF-<strong>Chirurgie</strong><br />

den Patienten auf Gr<strong>und</strong> der zuvor<br />

be schrie benen Effek te eine sichere<br />

Schon das Wis sen um die Ri si ken<br />

Ope ra tionsmethode. Den noch<br />

trägt dazu bei, Effekte wie bei spielsweise elek tri sche kommt es immer wieder zu unerwünschten elektrischen<br />

Entladungen an unerwünschten Stel len zu vermei den. Entla dungen. Passiert dies an der Hand des Chirurgen,<br />

Operations hand schuhe sind als Schutz nicht notwen dig, so wird das als Durch schlag bezeichnet. Durch einen<br />

müssen allerdings natür lich aus hygienischen Grün den Lichtbogen zwischen dem chirurgischen Instrument <strong>und</strong><br />

ge tragen werden.<br />

der Hand des Arztes kommt es kurzzeitig zu einer<br />

Hitzeent wicklung. Die hohe freigesetzte Temperatur zer-<br />

4.1. <strong>Risiken</strong> für den Patienten<br />

stört einerseits den Film des Operationshand schuhs <strong>und</strong><br />

Besteht zwischen Operationsfeld <strong>und</strong> Neutralelektrode kann anderer seits schmerz hafte Ver brennun gen an der<br />

ein Kontakt mit einem geerdeten Gegenstand (z. B. OP- Hand verursachen.<br />

Tisch), kann es zu uner wünsch ten Ableitungen kommen. „Thermische Durchschläge“ treten vor allem dann auf,<br />

Elektri sche En er gie fließt anstatt über die Neutral elek - wenn mit einer einpoligen Elektrode über eine Pinzette<br />

trode über diese Kontaktfläche ab. Je kleiner diese ist (ho- koaguliert wird. Ist diese noch nicht in Kontakt mit dem<br />

he Stromdichte), um so größer ist der ther mische Effekt Gewebe oder wird die Elektrode zu früh aktiviert, so ist<br />

<strong>und</strong> damit die Möglichkeit einer Verbrennung.<br />

der Stromfluss über den Patienten zur Neutralelektrode<br />

nicht möglich. Der elektrische Strom kann daher nicht<br />

4.2. Sicherheit für den Patienten<br />

durch den Patienten, sondern durch die Pinzette zur<br />

Zum Schutz des Patienten sollten folgen de Punkte be- Hand fließen. Ist die Kontaktfläche der Pinzette mit der<br />

achtet werden:<br />

Hand des Chirurgen sehr klein (wird die Pinzette nur<br />

Richtige Lagerung (troc ken <strong>und</strong><br />

leicht gehalten) <strong>und</strong> daher die<br />

isoliert)<br />

Strom dichte sehr groß, kommt es<br />

Keine Berührung mit geerdeten<br />

Gegen ständen<br />

Durchschlag<br />

zu einer starken Hitze entwicklung.<br />

Es entsteht der gleiche Effekt, wie<br />

Kein punktueller Haut-zu-Haut-<br />

er bei der HF-<strong>Chirurgie</strong> ge wünscht<br />

Kontakt (zwischen Arzt/Helfer <strong>und</strong><br />

wird, nur eben an der falschen<br />

Patient, zwi schen einzelnen Kör -<br />

Stelle. Die ther mische Energie ist<br />

per teilen des Pa tien ten)<br />

so groß, dass es zu Durch schlä gen<br />

Kurze Kabelführung, keine Berüh-<br />

kommt – der Latex film schmilzt, es<br />

r ungs punkte<br />

entsteht ein Loch im Hand schuh<br />

Keine Schlaufenbildung an Ka -<br />

<strong>und</strong> es kann zu Ver bren n ungen an<br />

beln, keine Befestigung mit Metall -<br />

klemmen<br />

der Hand des Anwen ders kommen.<br />

Vorsichtige Handhabung von Des -<br />

Die starke lokale Erhitzung kann so-<br />

in fek tionsmitteln (enthaltener Alko -<br />

wohl OP-Handschuhe aus Natur -<br />

hol ist durch elektrische Funken<br />

Fig. 7:<br />

latex als auch aus Syntheselatex<br />

ent flammbar)<br />

Koagulation gegen Luft<br />

zerstören.<br />

3


4.4. Tipps für den Anwender<br />

Zur Optimierung von Tast gefühl <strong>und</strong><br />

Wie für den Patienten gibt es auch für<br />

Trage kom fort liegt die Wandstärke von<br />

den Anwender Maß nahmen, bei deren<br />

OP-Hand schuhen lediglich bei ca. 0,2<br />

Beach tung Zwischenfälle leicht ver-<br />

mm (1/10 der Dicke eines Elek triker -<br />

mieden werden können:<br />

handschuhs).<br />

Kontrolle des Gerätes vor Inbe trieb -<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> bieten sie zwar ei-<br />

nahme: Vermeidung von Kabelnen<br />

geringen, aber si cher lich keinen<br />

schlau fen, richtiger An schluss der<br />

100-prozentigen Schutz vor Durch -<br />

Elektroden <strong>und</strong> Schal ter etc.<br />

schlägen. An dieser Stelle soll aller-<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich zum Gerät pas sen de<br />

Fig. 8:<br />

dings noch einmal darauf hin gewiesen<br />

Zubehörteile verwen den<br />

Elektrikerhandschuh, OP-Handschuh werden, dass bei korrekter Anwen -<br />

Verwendung von isolierten Pin -<br />

dung von HF-<strong>Chirurgie</strong> kein Hand -<br />

zetten<br />

schuh als Schutz notwendig ist.<br />

Ansetzen der Aktivelektrode im mer zuerst auf das Die isolierende Wirkung von Gummi hängt nicht nur von sei-<br />

Gewe be bzw. bei Koagulation auf die Pinzette, erst ner Dicke, sondern auch von seinen physika lischen Eigen-<br />

danach aktivieren<br />

schaften ab.<br />

Regelmäßiger intra-operativer Hand schuh wechsel: Bei länger dauernden Eingriffen neigt das Material der Hand-<br />

Hautfette <strong>und</strong> Kontakt mit Flüssigkeiten lassen den schuhe zum Quellen, d. h., sie nehmen vermehrt Schweiß<br />

Latex-Film lang sam quellen <strong>und</strong> reduzieren auf Dauer <strong>und</strong> Flüssigkeiten aus der OP-W<strong>und</strong>e auf, was die isolie-<br />

die Belast barkeit des Hand schuhs<br />

rende Wirkung des Gummis zusätzlich verringert.<br />

Durch frische <strong>und</strong> trockene OP-Handschuhe kann die<br />

Wahrscheinlichkeit von Durchschlägen gesenkt werden.<br />

5. Bietet ein Operationshandschuh effizienten Schutz Im eigenen Interesse sollte der Chirurg während länger<br />

bei Verwendung in der HF-<strong>Chirurgie</strong>?<br />

dauernder Operationen die Handschuhe in regelmäßigen<br />

Von einem Operationshandschuh wird erwartet, dass er vor Abständen wechseln.<br />

Verletzungen durch HF-Ströme schützt.<br />

Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, empfiehlt sich das Tra-<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist Gummi ein Isolator. Die isolierende Wirgen von zwei Paar Handschuhen. Die Gummischicht ist dakung<br />

hängt von der physikalischen Zusammen setzung des durch verdoppelt, die Luftschicht zwischen den Gummiflä-<br />

Gummifilms <strong>und</strong> von der Dicke ab. Je dicker der Gummifilm,<br />

desto höher die Wirkung.<br />

chen bietet eine zusätzliche isolierende Wirkung.<br />

Spezifischer Widerstand verschiedener Materialien<br />

in [Ω.cm] bei Wechselstrom im Bereich<br />

von 0,3 bis 1 Megahertz [MHz]<br />

Biologisches Gewebe Metall<br />

Blut 0,16.103 Silber 0,16.10-5 Muskeln, Niere 0,2.103 Kupfer 0,17.10-5 Leber, Milz 0,3.103 Gold 0,22.10-5 Gehirn 0,7.103 Lunge 1,0.103 Fettgewebe 3,3.103 Operationshandschuh aus Naturlatex: 10 10 – 1013 [Ω.cm]<br />

HF-<strong>Chirurgie</strong> arbeitet mit durchschnittlichen Strom -<br />

spannungen von 1.200 V <strong>und</strong> mit Spitzen bis zu 4.000 V.<br />

Laut EN 60903 sind zum Schutz vor so hohen Span nungen<br />

Elektrikerschutzhandschuhe der Schutzklasse II mit einer<br />

Wanddicke von 2,3 mm erforderlich (Fig. 8).<br />

Impressum<br />

Medieninhaber <strong>und</strong> Herausgeber: Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H, Division <strong>Sempermed</strong>, Modecenterstrasse 22, A -1031 Wien,<br />

Tel. +43-1-79 777-621,Fax: +43-1-79 777-630, E-Mail: sempermed@semperit.at, www.sempermed.com, Redaktion: Martina Büchele<br />

4<br />

6. Zusammenfassung<br />

Gr<strong>und</strong>legend kann gesagt werden, dass bei Ver wendung<br />

von HF-<strong>Chirurgie</strong> kein Handschuh als Schutz benötigt wird<br />

<strong>und</strong> für diesen Zweck auch nicht als Schutz hand schuh angesehen<br />

werden kann. Eine Ableitung des elek tri schen Stromes<br />

über den Arzt ist bei korrekter Anwen dung <strong>und</strong> fehlerfreiem<br />

HF-Generator nicht zu erwarten.<br />

Sollte es doch während der Arbeit zu „fehlgeleiteten“ Strömen<br />

<strong>und</strong> infolgedessen zu Durchschlägen kom men, kann<br />

durch Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong> zusätzliche Isolierung,<br />

etwa durch spezielle Pinzetten oder Tragen von zwei<br />

Paar Operationshandschuhen übereinander, Abhilfe geschaffen<br />

werden, um die Wahrscheinlichkeit von Durchschlägen<br />

zu minimieren.<br />

10/2009 DM1500851

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