Rundbrief der Familiengemeinschaft GEBHARDT – PAULUS ...
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1<br />
INHALT<br />
<strong>Rundbrief</strong><br />
<strong>der</strong><br />
<strong>Familiengemeinschaft</strong><br />
<strong>GEBHARDT</strong> <strong>–</strong> <strong>PAULUS</strong> - HOFFMANN<br />
Nr. 53 Stuttgart Im Mai 2012<br />
Seite<br />
A. Familientage 2<br />
Einladung zum 138. Familientag in Kornwestheim 2<br />
am 24. Juni 2012<br />
Berichte von den letztjährigen Familientagen 3<br />
in Kornwestheim und Bentleigh<br />
B. Familiennachrichten 6<br />
Allgemeines 6<br />
Kassenbericht 6<br />
Geburten 8<br />
Eheschließungen 10<br />
Sterbefälle 10<br />
Buchbesprechungen 13<br />
Aufsätze und Vorträge 19<br />
Veranstaltungen und Ausstellungen 23<br />
C. Maria-Paulus-Stiftung 24<br />
Schlusswort 27
A. Familientage<br />
Einladung zum Familientag 2012<br />
Wie die Jahre zuvor treffen wir uns 2012 im Philipp-Matthäus-Hahn-<br />
Gemeindehaus in Kornwestheim, Kirchstr. 17, zu unserem 138.<br />
Familientag am Sonntag, den 24. Juni 2012.<br />
Auch dieses Mal werden wir wie<strong>der</strong> unser „Familienlied“ von Ernst<br />
Gebhardt „Herrscher <strong>der</strong> Ewigkeit“ im Gottesdienst vortragen. Alle<br />
Sangesfreudigen sind willkommen! Das Lied ist abgedruckt im <strong>Rundbrief</strong><br />
Nr.44/2003. Kommt rechtzeitig zum Einsingen!<br />
9.10 Uhr Einsingen in <strong>der</strong> Kirche<br />
9.30 Uhr Ev. Martinskirche Gottesdienst<br />
11.00 Uhr Vortrag von Gerhard Zeller<br />
"Bericht über das Archiv für Familienforschung"<br />
mit Diskussion<br />
Gäste sind willkommen<br />
12.15 Uhr Gemeinsames Mittagessen<br />
14.00 Uhr Vortrag von Dr. Holger Glaab<br />
"Erdbeben, Tsunami und an<strong>der</strong>e Katastrophen: Alltag eines<br />
Risikomanagers bei <strong>der</strong> Münchner Rückversicherung"<br />
14.45 Uhr Gang zum Friedhof - mit Führung (Grab Beate Paulus)<br />
15:15 Uhr Berichte und Ansagen<br />
15.30 Uhr Gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen<br />
Auch dieses Jahr bitten wir sehr um Kuchenspenden und hoffen, dass<br />
ganz beson<strong>der</strong>s diesem Treffen mit seinen interessanten Themen ein sehr<br />
guter Besuch zuteil wird! Auch Gäste sind herzlich willkommen.<br />
Anfahrt zum Familientag<br />
Im Jahr 2013 wird <strong>der</strong> Familientag<br />
voraussichtlich am 30.06.2013 sein.<br />
2
Bericht vom 137. Familientag 2011 in Kornwestheim<br />
Traditionell begann unser Familientag wie<strong>der</strong> mit dem Gottesdienst in <strong>der</strong><br />
Martinskirche. Und ebenso traditionell sang unser Familienchörle wie<strong>der</strong><br />
den Satz von Ernst Gebhardt „Herrscher <strong>der</strong> Ewigkeit“.<br />
Die Predigt befasste sich mit Jesus als Heiler. Dass Jesus den Gelähmten<br />
ausgerechnet am Sabbat heilte, empfanden die Rabbiner als Schändung<br />
dieses Tages, für Jesus Ausdruck einer höchst konservativen Denkweise.<br />
Als schönes Bild wurde uns die Bibel als eine Brücke dargestellt, je<strong>der</strong> ist<br />
eingeladen sie zu betreten.<br />
Nach dem Gottesdienst referierte Dr. Jakob Eisler<br />
über "Vorbereitung und Empfang des dt. Kaisers<br />
in Palästina durch die Templer". Anlässlich <strong>der</strong><br />
Einweihung des Suezkanals am 17. November<br />
1869 war Kronprinz Friedrich Wilhelm einer <strong>der</strong><br />
zahlreich geladenen europäischen Würdenträger.<br />
Sein Besuch kann als Vorbereitung <strong>der</strong> Reise des<br />
deutschen Kaisers im Jahre 1898 gesehen<br />
werden. Ein "Tagebuch meiner Reise nach dem<br />
Morgenland 1869" gibt Aufschluss über seine<br />
Erfahrungen. Durchaus kritisch beschreibt<br />
Friedrich Wilhelm hier das Konkurrenzverhalten<br />
<strong>der</strong> verschiedenen christlichen Gruppen.<br />
Im Rahmen seiner Palästinareise vom 11. Oktober 1898 bis zum 26.<br />
November 1898 landete Kaiser Wilhelm II mit seiner Jacht "Hohenzollern"<br />
in Haifa und wurde dort am 26. Oktober im deutschen Konsulat vom<br />
deutschen Vizekonsul Fritz Keller und dem Vorstand <strong>der</strong> Templerkolonie<br />
Haifa, Friedrich Lange, feierlich willkommen geheißen. Kaiser Wilhelm<br />
würdigte die Aufbauarbeit <strong>der</strong> Templer "Ihr habt… Euch einen guten Ruf<br />
erworben hier und auch im Auslande und habt gezeigt, wie man es<br />
angreifen muß, öde Fel<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> fruchtbar zu machen…" . Als<br />
Gastgeschenk übergaben die Templer dem Kaiser ein prächtiges Album<br />
mit Aquarellen des Orientmalers Gustav Bauernfeind (1848-1904). Die<br />
Kolonien Haifa, Jaffa, Sarona und Rephaim sind hier meisterlich<br />
dargestellt. Die Reste dieser Kolonien gehören heute zum Kulturerbe<br />
Palästinas und werden von Israel hoch<br />
geachtet. Die Israel-Briefmarke aus dem Jahre<br />
1991 zeigt das Bauernfeind-Aquarell <strong>der</strong><br />
Kolonie Haifa, eine <strong>der</strong> Darstellungen aus dem<br />
"Kaiseralbum". Mit vielen Details fesselte<br />
Jakob Eisler seine Zuhörer auch in diesem<br />
Jahr. Zu unserer Freude waren Eislers Eltern<br />
Gäste des Familientags.<br />
Das Mittagessen hatten wir erneut in<br />
Eigenregie organisiert. Es gab wie<strong>der</strong>, ganz schwäbisch, Maultaschen mit<br />
3
Kartoffelsalat. Alle waren zufrieden und waren für eine Fortsetzung im<br />
nächsten Jahr.<br />
Der Nachmittag begann musikalisch: Julia Martin<br />
(FN 518 352 12) und ihr<br />
Sohn Lionel (FN 518 352<br />
123) erfreuten uns mit dem<br />
"Divertimento piccolo" für<br />
Violine und Violoncello von<br />
Joseph Haydn.<br />
Manfred Paulus (FN 513<br />
384 2) zeigte den von ihm fortgeschriebenen<br />
Stammbaum unserer großen Familie. Allein schon<br />
die schiere Größe dieses Schriftwerks beeindruckte<br />
enorm. Auf etwa 10m Länge konnte jedes<br />
Familienmitglied sich, seine Vorfahren und ggf. Nachkommen identifizieren.<br />
An dieser Stelle eine Bitte: Sowohl Manfred als auch ich, können nur das in<br />
den Stammbaum/<strong>Rundbrief</strong> aufnehmen, von dem wir Kenntnis erhalten.<br />
Und hier sind wir auf Eure Mithilfe angewiesen: Geburten,<br />
Eheschließungen, Todesfälle, Adressän<strong>der</strong>ungen bitte mitteilen! In <strong>der</strong> im<br />
Internet verbreiteten <strong>Rundbrief</strong>version sind diese persönlichen Daten<br />
künftig in einer für Suchmaschinen nicht lesbaren Form dargestellt.<br />
Vor dem Kaffeetrinken lud Rudolf Paulus (FN 513 384) zu einer<br />
Besichtigung <strong>der</strong> Familiengräber auf dem<br />
alten Kornwestheimer Friedhof ein. Das von<br />
Herrn Wagner geschmückte Grab <strong>der</strong> Beate<br />
Paulus (FN 51) wie auch Rudolfs<br />
familiengeschichtliches Wissen beeindruckte<br />
die Teilnehmer.<br />
Bei Kaffee und wie immer reichlich selbstgefertigten Kuchen und Torten<br />
klang <strong>der</strong> Tag fröhlich aus. Den hilfreichen Händen im Hintergrund, die zum<br />
Ablauf des Tages erfolgreich beitrugen, sei auch an dieser Stelle herzlich<br />
gedankt.<br />
4
Teilnehmer:<br />
Familie: 30 (Stamm 512 = 4; 513 = 8, 516= 7; 518 =11)<br />
Gäste: 6<br />
5<br />
Foto: Horst Dömötör<br />
Eberhard Weiss (FN 518 352 1)<br />
Bericht vom Familientag 2011 in Bentleigh/Australien am 15.10.2011<br />
The Temple Society Hall at Bentleigh is our usual venue for our re-unions.<br />
Particularly in 2011 this was fitting as the Temple Society celebrated its<br />
150th Anniversary. As most of us are well aware the Hoffmann and Paulus<br />
families were very involved in the developement of the Temple Society<br />
indeed Christoph Hoffmann is regarded as the foun<strong>der</strong> of the Temple<br />
Society. In this he was ably supported by the Paulus brothers and Georg<br />
David Hardegg amongst others.<br />
Annette Wagner-Hesse (FN 518 255 4)<br />
prepared a slide show for the Temple Society,<br />
she presented this outlinnig the history of<br />
the Temple Society, its roles and functions. For<br />
the younger members of our family and for our<br />
partners this was a won<strong>der</strong>ful introduction to<br />
the background of so many of the Australian<br />
family.
Our day began with about 50 people gathering in time for lunch. People<br />
travelled from up and down the east coast of Australia. We enjoyed a<br />
leisurely lunch time with much chatter amongst those attending,<br />
reconnecting with old family friends.<br />
A minutes silence was held as a mark of respect and time for reflection on<br />
the contribution of Werner Paulus,<br />
Werner Struve and Gerhard Struve.<br />
We remebered these well loved<br />
gentlemen their contributions to the<br />
family in and through their work<br />
holding the family together. They all<br />
had a deep love of all aspects of<br />
family and community.<br />
In all we had an enjoyable day and<br />
are hoping to hold our next re-union in<br />
October 2013.<br />
Das Foto zeigt Helmut Beilharz im Gespräch mit Walter Struve, Emma<br />
Polacsek, Gerda Struve und Ilse Beilharz.<br />
Dorothea Ware (FN 518 322 1)<br />
B. Familiennachrichten<br />
Allgemeines<br />
Auch dieses Mal gibt es Einiges über den Zeitraum zwischen den<br />
Familientagen zu berichten:<br />
<strong>Rundbrief</strong> als email-Anhang<br />
Wie schon im letzten <strong>Rundbrief</strong> angesprochen, kann <strong>der</strong> <strong>Rundbrief</strong> auch<br />
als email-Anhang im pdf-Format verschickt werden. Hierzu brauche ich die<br />
email-Adresse und den Hinweis, ob in Zukunft auf die Versendung in<br />
Papierform verzichtet werden soll. Das könnte Papier, Porto und<br />
Eintütaufwand sparen. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, den<br />
<strong>Rundbrief</strong> sowohl in papier- als auch elektronischer Form zu beziehen.<br />
Wer sich für diese Versendungsform interessiert, teilt mir dies per mail (zur<br />
besseren Zuordnung bitte mit Familiennummer) mit.<br />
e-u.weiss@t-online.de Eberhard Weiss<br />
Team <strong>der</strong> <strong>Familiengemeinschaft</strong> Gebhardt-Paulus-Hoffmann<br />
Vor einigen Jahren teilte uns Werner Paulus mit, dass er aus<br />
gesundheitlichen Gründen den Vorsitz unserer <strong>Familiengemeinschaft</strong><br />
nie<strong>der</strong>legen möchte. Darum hatten wir beschlossen, zusammenzukommen<br />
und darüber zu sprechen, wie es weitergehen kann mit unserer<br />
<strong>Familiengemeinschaft</strong>.<br />
6
lm Oktober 1998 traf sich <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> <strong>Familiengemeinschaft</strong>, die<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Verwaltungsrats (MPS) und einige Interessierte zu einer<br />
Besprechung. Ein Team wurde gebildet, Aufgaben verteilt, über <strong>Rundbrief</strong>,<br />
Familientag, Familienwan<strong>der</strong>ung, MPS-Stiftung etc. diskutiert (<strong>Rundbrief</strong><br />
Nr. 40 S. 6). Seitdem kommen die Team-Mitglie<strong>der</strong> einmal jährlich<br />
zusammen, um den nächsten Familientag vorzubereiten und über alle<br />
Anliegen zu sprechen.<br />
Lei<strong>der</strong> sind einige Mitglie<strong>der</strong> ausgeschieden. Beson<strong>der</strong>s vermissen wir<br />
Werner Paulus, Gerhard Struve und Arnold Paulus.<br />
Derzeit setzt sich das Team zusammen aus:<br />
Rosmarie und Rudolf Lauber (Stamm 512)<br />
Ulrike und Eberhard Weiss (Stamm 518)<br />
Manfred Paulus (Stamm 513)<br />
Gerhard Breisch und Barbara Berner (Stamm 518)<br />
Annegret Bleeser (Stamm 513)<br />
Beate und Bernd Frick (Stamm 513)<br />
Julia Martin (Stamm 518)<br />
Unser Team freut sich über Verstärkung. Wer sich einbringen möchte, ist<br />
hierzu herzlich eingeladen, Anruf genügt!<br />
Rosmarie Lauber (FN 512 183 2)<br />
Einladung zum Familienwan<strong>der</strong>tag 2012 nach Korntal<br />
Am Sonntag, 23. September sind wir von <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>gemeinde nach<br />
Korntal eingeladen. Im Gottesdienst predigt Pfarrer Jochen Hägele.<br />
Anschließend wird Prälat a.D.Rolf Scheffbuch eine kleine Einführung in die<br />
Brü<strong>der</strong>gemeinde heute geben und auch über die Beziehungen unserer<br />
<strong>Familiengemeinschaft</strong> zu Korntal sprechen.<br />
Nach dem Mittagessen gibt es einen Spaziergang durch Korntal mit Notar<br />
Dieter Messner, anschließend Kaffee im Cafe am Türmle im Gemeindezentrum.<br />
10.00 Gottesdienst im Großen Saal, Saalplatz 1<br />
11.15 Begegnung mit Prälat a.D. Rolf Scheffbuch<br />
12.15 Mittagessen<br />
14.00 Spaziergang durch Korntal<br />
15.00 im Cafe am Türmle im Gemeindezentrum<br />
Für die Reservierung zum Mittagessen<br />
bitte Anmeldung bis 15. September<br />
bei Rosmarie Lauber Tel.07033-529990.<br />
O<strong>der</strong> per E-Mail: R.Lauber@t-online.de<br />
7
Kassenbericht zum 31. Dezember 2011<br />
Guthaben auf Girokonto per 31.12.2010 849,57<br />
Kassenstand per 31.12.2010 -45,99<br />
Sparbuchstand per 31.12.2010 7884,84<br />
Summe Guthaben per 31.12.2010 8688,38<br />
Einnahmen in 2011<br />
Beiträge eingegangen auf Konto 340,56<br />
Beiträge eingegangen in Kasse 35,00<br />
Bücherverkauf Eingang Konto 0,00<br />
Bücherverkauf Eingang Kasse 70,00<br />
Familientag Essen 271,60<br />
Spenden 0,00<br />
Zinserträge auf Sparbuch 63,68<br />
Summe Einnahmen 780,84<br />
Ausgaben in 2011<br />
Kontoführungsgebühr 34,05<br />
<strong>Rundbrief</strong> 2011 Druckkosten 165,68<br />
Porti <strong>Rundbrief</strong> 2011, Bücherversand 263,75<br />
Familientag 2011 Essen und Getränke 195,28<br />
Homepage 59,88<br />
Sonstiges 370,68<br />
Summe Ausgaben 1089,32<br />
Einnahmen ./. Ausgaben in 2011 -308,48<br />
Guthaben auf Girokonto per 31.12.2011 573,51<br />
Kassenstand per 31.12.2011 (Vorlage<br />
Weiss)<br />
-142,09<br />
Sparbuchstand per 31.12.2011 7948,48<br />
Summe Guthaben per 31.12.2011 8379,90<br />
Die Konten <strong>der</strong> Familienkasse:<br />
Deutschland und United Staates of America:<br />
Eberhard Weiss, Agnesstr. 1, D-70597 Stuttgart:<br />
BW-Bank (BLZ 600 501 01) Nr. 7 441 600<br />
IBAN: DE38 6005 0101 0007 4416 00 BIC: SOLADEST<br />
Eberhard Weiss<br />
8
Australien: Herbert Hoffmann, 97 Spring Road, Hampton East,<br />
Victoria 3189:<br />
ANZ Bentleigh Progress-Savings Account No. 5871-79248.<br />
Hinweis zum Beitrag zur Familienkasse:<br />
In den letzten Jahren sind die Jahresbeiträge kontinuierlich von ca.<br />
700 EUR (in 2008) auf nunmehr 375 EUR (in 2011) gesunken. Die<br />
Anzahl <strong>der</strong> versandten <strong>Rundbrief</strong>e war annähernd konstant (Familie<br />
im In- und Ausland ca. 225 Stück, Sonstige ca. 70 Stück).<br />
Erstmals waren damit die Druck- und Portokosten für den <strong>Rundbrief</strong><br />
höher als die Summe <strong>der</strong> eingegangenen Jahresbeiträge.<br />
Neben <strong>Rundbrief</strong> und Familientag soll aus <strong>der</strong> Familienkasse <strong>der</strong><br />
geplante Nachtrag zum Familienbuch finanziert werden. Daher, wer<br />
von <strong>der</strong> Familie es sich leisten kann, möge doch bitte die 10 EUR<br />
Mindestbeitrag auf das oben genannte Konto überweisen (vielleicht<br />
sogar per Dauerauftrag ?!).<br />
Eberhard Weiss<br />
9
Sterbefälle<br />
Heide-Irmhilt Hoseit geb. Prockl (FN 518 144 1)<br />
* 19. Oktober 1940 in Eger<br />
+ 05. Januar 2011 in Essen<br />
Hilde Meub geb. Striegnitz (FN 513 391)<br />
* 08. Januar 1922 in Frankfurt am Main<br />
+ 13. Februar 2011 in Wetzlar<br />
Georg Meub (FN 513 391 A)<br />
* 11. Februar 1920 in Frankfurt am Main<br />
+ 01. Mai 2011 in Wetzlar<br />
Werner Struve (FN 518 443)<br />
* 17. Januar 1924 in Haifa<br />
+ 24. Mai 2011 in Melbourne<br />
My father, Werner, was a quiet,<br />
intelligent man. He was a private<br />
man, loyal to his family and<br />
friends, with a curiosity to<br />
un<strong>der</strong>stand what lay below<br />
surfaces. He welcomed honesty<br />
and detested pomp.<br />
(Foto: Struve-Familie nach <strong>der</strong><br />
Einbürgerung 1954 als Australier).<br />
Werner was born in Haifa, Palestine, five years after the close of the First<br />
10
World War and fifteen before the start of the Second World War. He was<br />
the second youngest child of Johannes Struve (1878-1948) and his second<br />
wife, Hulda Hoffmann (1888-1957), a grand-daughter of the Temple<br />
Society foun<strong>der</strong>. The Struve family hailed from the island of Fehmarn,<br />
Schleswig-Holstein; Werner’s grandfather, Andreas Struve (1833-1906),<br />
left for the USA in 1853, settling in Buffalo, New York, where he came into<br />
contact with the ‘Friends of Jerusalem’ (as the Templers were then known).<br />
The Buffalo Templers would meet in his house on Sundays and later<br />
Andreas was to participate in an ultimately unsuccessful attempt to<br />
establish an American Templer community - ‘Maresa’ - along the lines of<br />
the German Templer community at Kirschenhardthof. News that German<br />
Templers had set foot in Haifa in 1868 to establish a first Templer<br />
settlement on Palestinian soil gave various American Templers the heart to<br />
join them. Jakob Schumacher (1825-1891) was the first of the Buffalo<br />
Templers to head for Haifa, and it was he who built the ‘Struve-Haus’ in<br />
Haifa in time for his friend’s arrival in the autumn of 1873.<br />
(Foto: Struve-Familie nach <strong>der</strong> Einbürgerung 1954 als Australier).<br />
Werner carried this history and was quietly proud of this heritage. He knew<br />
his roots. He had deep affection for his family and each of his seven<br />
siblings. His father managed the soap factory in Haifa - ‘Struve & Co.’ - that<br />
Andreas had established together with Georg Scheerer (also from Buffalo),<br />
producing high quality soap and olive oil, much of it for export to the USA.<br />
His mother was a teacher, with a warmth and intelligence that was long<br />
remembered.<br />
Werner’s childhood had been happy. The plan had always been for him to<br />
then complete his secondary education in Germany and proceed to the<br />
university at Heidelberg. The natural sciences were - and remained - of<br />
endless fascination to him. But war and long years of internment<br />
intervened: in Betlehem until April 1948 (Werner’s father died there in<br />
February 1948), then he was in Cyprus until January 1949. Werner was the<br />
community treasurer and book-keeper in Cyprus and it was there - in<br />
September 1948 - that he became engaged to my mother, Gerda Scheerle.<br />
(They married in Melbourne in September 1950.) Werner organised and led<br />
a party of 45 German Templers to fly from Cyprus to Australia, leaving<br />
Nicosia for Sydney - via Bahrain, Bombay, Colombo, Darwin and Cloncurry<br />
- on 26th January 1949 (Australia day!).<br />
Werner’s public life in Australia was one of service. He served on<br />
kin<strong>der</strong>garten and school committees for up to 20 years. He was a Temple<br />
Society Central Fund Director for 40 years, and Treasurer of the<br />
Bentleigh/Moorabbin Templer Community for a similar length of time.<br />
Professionally, he had become a manager in the ANZ Bank’s Investment<br />
Department, and had in fact been the first ‘foreigner’ to be employed by the<br />
11
ank. ‘I had to buy and sell all shares for the Pension Fund,<br />
Superannuation Funds and clients investment funds,’ he once wrote in a<br />
letter to the geologist, Ian Plimer, who had sent Dad a copy of his book, A<br />
Short History of Planet Earth, for his 80th birthday.<br />
Werner’s private life was reflective. He loved nature and his family and<br />
friends. I think that he was quietly proud of his children; he adored his<br />
grandchildren. He thought a lot about history. During his last years, he<br />
much enjoyed a number of chats with the Ankara-based Australian<br />
historian, Jeremy Salt, who would find time for Dad whenever he visited<br />
Australia. When Jeremy heard of Dad’s death, he wrote to my mother and<br />
included words that I hope he won’t mind me quoting in part, as I think that<br />
they catch an aspect of Dad’s private side:<br />
I came to know him far too late, and I saw him far too little, but there was<br />
still enough time to appreciate his integrity, his knowledge, his dry sense of<br />
humour and his falafel, if I can add that to the list. I loved listening to his<br />
stories of Palestine. He was a repository of knowledge about things that<br />
interest me greatly.<br />
Werner was an interesting, private man who tried to think things through for<br />
himself and pon<strong>der</strong> about the world we are all part of.<br />
Gerd Stumpf (FN 513 121 4 A)<br />
* 01. April 1942<br />
+ 14. August 2011 in Bielefeld<br />
Anneliese Deuschle geb. Füchter (FN 512 183 7 A)<br />
* 06. Juli 1947 in Stuttgart<br />
+ 27. August 2011 in Welzheim<br />
Erwin Fuchs (FN 512 183 5 A)<br />
* 20. Juni 1943 in Frauenfeld (CH)<br />
+ 25. März 2012 in Frauenfeld<br />
Dr. med. Heinrich Böttinger (FN 513 382 A)<br />
* 18. August 1914 in Schnaithein<br />
+ 04. Oktober. 2011 in Korb bei Waiblingen<br />
Walter Struve (FN 518 443 2)<br />
12
Dr. med. Heinrich Böttinger studierte vor dem zweiten Weltkrieg Medizin an<br />
<strong>der</strong> Universität Wien. Während des zweiten Weltkriegs war er als Arzt in<br />
Lazaretten eingesetzt. Im Lazarett in Heilbronn lernte er während <strong>der</strong> letzte<br />
Monate des zweiten Weltkriegs Elfriede Paulus (FN 513 382) kennen und<br />
lieben. Diese hatte im Rahmen des Totalen Kriegs ihr Studium <strong>der</strong> Medizin<br />
abbrechen müssen und wurde als Schwesternhelferin im gleichen Lazarett<br />
eingesetzt. Am 29. 08. 1946 heirateten die beiden in Pforzheim. Aus dieser<br />
Ehe gingen die zwei Söhne Helmut (FN 513 382 1) und Hans (513 382 2)<br />
hervor. Heinrich ließ sich als Arzt in dem damaligen Dorf Korb bei<br />
Waiblingen nie<strong>der</strong>. Seine Patienten schätzten an ihm seine gründliche<br />
Arbeitsweise. Uns wird er mit seinem trockenen Humor im Gedächtnis<br />
bleiben.<br />
Rudolf Paulus (FN 513 384)<br />
Buchbesprechungen<br />
Ute Schönwitz<br />
Ich bin sehr schön logiert. Literarische Geschichten zu Leonberg.<br />
Warmbronner Anstöße 3 2011, ISBN 978-3-9814365-3-2<br />
Frau Schönwitz ist den Besuchern <strong>der</strong> Familientage keine Unbekannte. Hat<br />
sie doch auf dem Familientag 2006 einen Vortrag über die<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzungen zwischen dem rationalistischen Theologieprofessor<br />
H. E. G. Paulus (FN 11) und den Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph<br />
Schelling gehalten. In diesem Buch fasst sie ihre Veröffentlichungen über<br />
Schillers Mutter, den Höl<strong>der</strong>linfreund Immanuel Nast, den Philosophen<br />
Schelling, den Theologen H. E.G. Paulus (FN 11) und seiner Ehefrau<br />
Karoline (FN 54) Paulus, den Lyriker Eduard Mörike und den Schriftsteller<br />
Albrecht Goes zusammen. Ergänzt werden diese Biographien durch je eine<br />
Arbeit über das Stadtmuseum und den Pferdemarkt in Leonberg.<br />
Für unsere Familiengeschichte interessiert vor allem <strong>der</strong> Aufsatz über H. E.<br />
G. (FN 11) und seine Ehefrau und Kusine Karoline (FN 54) Paulus. Das<br />
Leben <strong>der</strong> Karoline wird nur gestreift, ob wohl sie als emanzipierte Frau<br />
eine Vorkämpferin für die Befreiung <strong>der</strong> Frauen von dem Joch <strong>der</strong> Ehe (wie<br />
sie es sah) war. In unserer Zeit <strong>der</strong> Gleichberechtigung <strong>der</strong> Frau wäre eine<br />
Rückbesinnung auf die Anfänge dieser Strömung interessant gewesen.<br />
Das Leben von H. E. G. wird ausführlich dargestellt. Man vermisst einen<br />
Hinweis darauf, dass er sich als hochgeehrter Heidelberger Professor <strong>der</strong><br />
Theologie für den jungen David Friedrich Strauß einsetzte. Dieser hatte in<br />
seinem „Leben Jesu“ den Rationalismus in <strong>der</strong> Theologie überwunden. H.<br />
E. G. musste erkennen, dass damit seine Theologie überwunden war.<br />
Trotzdem setzte er sich bei den zuständigen Gremien in <strong>der</strong> Schweiz für<br />
seine Anstellung ein. Diese empfanden aber die Theologie des jungen<br />
Theologen als Ketzerei und lehnten ihn ab.<br />
13
Frau Schönwitz bringt in ihrem Buch literarische Geschichten aus<br />
Leonberg. Daher beschäftigt sie sich mit zwei weiteren Persönlichkeiten<br />
nicht, für die Leonberg wichtig war. Der eine ist <strong>der</strong> Korntalgrün<strong>der</strong> Gottlieb<br />
Christoph Jonathan Hoffmann, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e sein Sohn <strong>der</strong> Tempelgrün<strong>der</strong><br />
Christoph Hoffmann (FN 518). Der erstere hat im Jahr 1819 als<br />
Amtsbürgermeister von Leonberg die Gründung <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>gemeinde<br />
Korntal durchgesetzt. In ihr konnten alle evangelischen Christen<br />
Gottesdienste nach ihren Vorstellungen halten, auch wenn sie die<br />
Landeskirche ablehnten. Sein Sohn, <strong>der</strong> Tempelgrün<strong>der</strong> ist in Leonberg<br />
geboren. Seine Pioniertat war, zusammen mit Georg David Hardegg, die<br />
Gründung von christlichen Kolonien im Heiligen Land ab 1869. Die beiden<br />
brachten den Beweis, dass auch Europäer, wenn sie nur hart arbeiteten,<br />
sich in Palästina eine Existenz aufbauen konnten. Erst danach flossen die<br />
Gel<strong>der</strong> von jüdischen Bankiers, die die Einwan<strong>der</strong>ung von europäischen<br />
Israelis ins Heilige Land in großem Stil finanzierten. Rudolf Paulus (FN. 513 384)<br />
Beate und Carl Friedrich Paulus (FN 51)<br />
Seit einigen Jahren sind die erhaltenen Teile des Wochenbuchs<br />
<strong>der</strong> Beate Paulus geborene Hahn 1 im Druck erschienen. Sie umfassen mit<br />
einigen Lücken die Jahre vom Oktober 1817 bis zum November 1828. Das<br />
Wochenbuch gibt ein an<strong>der</strong>es Bild dieser Ehe, als es <strong>der</strong> Sohn Philipp<br />
Paulus (FN 514) in seinem pietistischen Bestseller über das Leben seiner<br />
Mutter schil<strong>der</strong>t 2 . Dieser benutzt das Wochenbuch seiner Mutter beim<br />
Abfassen sehr freizügig, sodass dieses Buch nicht als wissenschaftliche<br />
Quelle benutzt werden kann.<br />
Wer sich mit dem Leben von Beate Paulus geborener Hahn (1778-<br />
1843) beschäftigen will, darf ihre Lebensumstände nicht mit den heutigen<br />
vergleichen. Als sie lebte, war es selbstverständlich, dass <strong>der</strong> Ehemann als<br />
Macho die Familie regierte. Er verdiente und verwaltete das Geld. Er<br />
bekam daher unter <strong>der</strong> Woche ein besseres Essen als die an<strong>der</strong>e Familie.<br />
Dass das in <strong>der</strong> Familie Paulus in Talheim auch so war, zeigte Beate in<br />
einem Rückblick auf ihre Ehejahre, den sie im Mai 1828 etwa ein halbes<br />
Jahr vor dem Tod ihres Mannes ihrem Wochenbuch anvertraute. Darin<br />
schreibt sie, dass sie sich in ihren 28 Ehejahren nur zwei Klei<strong>der</strong> habe<br />
kaufen können. Ihre Mutter und ihre Tante aus Esslingen hätten ihr<br />
manchmal Klei<strong>der</strong> geschenkt. Werktags mittags habe sie nur geschmelzte<br />
Knöpfle o<strong>der</strong> Kartoffeln im Sommer mit Salat, im Winter mit Kraut<br />
1 Ulrike Gleixner, Beate Hahn Paulus, ISBN 978-3-525-55853-9<br />
2 Philipp Paulus, Beate Paulus geb. Hahn. Was eine Mutter kann. Eine selbst<br />
miterlebte Familiegeschichte, 1. Auflage Stuttgart 1874<br />
14
gegessen. Als Abendessen gab es für sie eine wässrige Riebelessuppe im<br />
Sommer o<strong>der</strong> Kartoffeln mit Magermilch im Winter. Rindfleisch habe sie<br />
unter <strong>der</strong> Woche nur gegessen, wenn ihr Mann das von ihm für sich<br />
gekaufte Stück nicht essen wollte. Sie habe nie Wein o<strong>der</strong> reinen Bohnenkaffee<br />
getrunken. Sie habe nur den zweiten Aufguss des Kaffees ihres<br />
Mannes vermischt mit Gerstenbrühe bekommen. Wenn das Geld knapp<br />
war, zum Beispiel weil ihr Mann das Getreide des Pfarrguts zu früh verkauft<br />
hatte, habe sie das mit Bohnen gestreckte Brot gegessen, das eigentlich<br />
für das Gesinde gedacht war. Dann habe sie auch Knöpfle aus<br />
Gerstenmehl auf den Tisch gebracht. Das Mehl sei einmal vom Müller in<br />
Tuningen verdorben worden, sodass sie von ihm Magenkrämpfe mit<br />
Erbrechen bekommen habe. Ihr Mann dagegen habe zu Mittag immer eine<br />
Suppe und Fleisch mit Gemüse, abends Pfannkuchen aus drei Eiern mit<br />
Salat und Rahm genossen. Er habe sich jedes Jahr für 700 bis 800 Gulden<br />
Wein kommen lassen. Im Hungerjahr 1817 kostete ihn <strong>der</strong> Wein 1 000<br />
Gulden. Die letzten Jahre sei <strong>der</strong> Wein billiger geworden, sodass er für ihn<br />
nur noch 300 bis 400 Gulden aufgewendet habe. Zusätzlich hätte er sich<br />
für 24 Kreuzer pro Schoppen tagsüber 4 bis 5 Schoppen Wein aus einer<br />
<strong>der</strong> Wirtschaften des Ortes kommen lassen 3 .<br />
Beate Paulus war in den Jahren von 1817 bis 1828 vor allem mit<br />
<strong>der</strong> Finanzierung des Schulbesuchs und des Studiums ihrer Söhne<br />
beschäftigt. Sie war überzeugt, dass ihre Söhne nur als Akademiker<br />
glücklich durchs Leben gehen würden. In dieser Überzeugung wurde sie<br />
durch ihre Mutter Beate Regina Hahn unterstützt. Vater Carl Friedrich (FN<br />
51) war da ganz an<strong>der</strong>er Meinung. Mit 53 Jahren zählte er schon zur alten<br />
Generation. Mit seiner beruflichen Karriere war er nicht zufrieden. In dem<br />
kleinen Dorf Talheim bei Tuttlingen, in dem er Pfarrer war, gab es für ihn<br />
keine geistigen Anregungen. Die einzigen Kontakte bestanden in dem<br />
Besuch von Stammtischen, wo <strong>der</strong> Herr Pfarrer hoch willkommen war. Aus<br />
diesen unterschiedlichen Auffassungen über den Sinn ihres Lebens kam es<br />
zwischen den Ehepartnern immer wie<strong>der</strong> zu Auseinan<strong>der</strong>setzungen um<br />
das liebe Geld. Auf welchem Niveau sie um den Schulbesuch ihrer Kin<strong>der</strong><br />
geführt wurden, zeigt ein Eintrag in Beates Wochenbuch. Sie wollte 1818<br />
ihren drittältesten damals neun Jahre alten Sohn Philipp (FN 514) in ein<br />
paar Jahren durch das Landexamen bringen. Das hätte ihm einen vom<br />
Staat finanzierten Schulbesuch und ein kostenloses Studium als Theologe<br />
gegeben. Deshalb war sie sehr enttäuscht, als sie feststellte, dass er fast<br />
nicht lesen konnte. Darauf bat sie ihren Mann, ihn zu unterrichten. Dieser<br />
antwortete, dass das nicht nötig sei. Vormittags müsse <strong>der</strong> Sohn in die<br />
Schule gehen und nachmittags unterrichte ihn <strong>der</strong> Provisor. Der<br />
Schulmeister vor Ort wurde nämlich in seiner Arbeit durch einen Provisor<br />
unterstützt. Dieser wurde sehr schlecht bezahlt. Er besserte sein<br />
3 Ulrike Gleixner, Beate Hahn Paulus, aaO Seite s68 - 270<br />
15
Einkommen durch zusätzlichen Unterricht für Schüler auf, die sich zum<br />
Beispiel dem Landexamen stellen sollten. Aber offensichtlich war dies in<br />
Talheim ein schlechter Unterricht. Nun wurde Beate zornig und fuhr ihren<br />
Mann an, er sei nur zu faul, diese Arbeit auf sich zu nehmen. Dabei stöhnte<br />
sie: Wenn ich nur von diesem lie<strong>der</strong>lichen Mann erlöst würde. Ihr Mann<br />
antwortete darauf nichts. Am Abend besuchte er seinen Stammtisch, von<br />
dem er angetrunken nach Hause kam. Er jagte sie mit seinem Stock durch<br />
das Pfarrhaus. Dabei sagte er, seine Stammtischfreunde hätten ihm<br />
geraten, wenn sie nicht Ruhe gebe, solle er ihr die Rippen einschlagen.<br />
Dafür sei sein Stock aber viel zu schade. Sie verließ fluchtartig das Haus<br />
und wartete, bis ihr die Kin<strong>der</strong> sagten, dass ihr Vater zur Ruhe gekommen<br />
sei. Nun hatte Beate ein schlechtes Gewissen, weil sie ihren Mann so hart<br />
angegriffen hatte und nahm sich vor, nie mehr so mit ihm umzugehen.<br />
Dieser Krach in <strong>der</strong> Ehe ist <strong>der</strong> einzige, den Beate in ihrem Wochenbuch<br />
beschreibt. Es gibt in ihm auch Eintragungen, die von <strong>der</strong> Liebe Carl<br />
Friedrich zu seiner Frau berichten. So besuchte Beate im Herbst 1819 ihre<br />
Mutter in Güglingen, um dort bei den drei ältesten Söhnen nach dem<br />
Rechten zu sehen, die ihre Mutter bei sich aufgenommen hatte, damit sie<br />
das dortige Gymnasium besuchen konnten. Sie war einige Wochen<br />
unterwegs. Auf dem Rückweg sah sie vor einer Wirtschaft im Dorf<br />
Friedingen die Kutsche ihres Mannes stehen. Vom Wirt erfuhr sie, dass ihr<br />
Mann die Woche zuvor schon einmal die Kutsche entsandt hatte, um sie<br />
abzuholen 4 .<br />
Carl Friedrich war nicht beson<strong>der</strong>s sozial eingestellt. Eines Tages<br />
erklärte er dem Gesinde, dass es ab sofort nur das tun dürfe, was er<br />
angebe. Die Anweisungen seiner Frau brauchten sie nicht mehr zu<br />
befolgen. Dann bestimmte er eine Magd allein zu seiner Pflege. Darauf<br />
ließen die Eltern <strong>der</strong> Magd ihm sagen, solange Frau und Töchter im Haus<br />
seien, könnten sie nicht zulassen, dass er ihre Tochter mit seiner Pflege<br />
beschäftige. Wenn er dies nicht sofort än<strong>der</strong>e, holten sie sie zurück 5 . Carl<br />
Friedrich musste klein beigeben. Es bleibt aber für uns die Frage, warum<br />
brauchte er eine Magd zu seiner Pflege. War er etwa krank?<br />
Wenige Tage später war das Heu einzuholen. Wie<strong>der</strong> übernahm<br />
Carl Friedrich das Kommando. Als man am späten Nachmittag mit dieser<br />
Arbeit fertig war, bat ein Knecht um die Überlassung des Wagens samt<br />
Pferd für das Einholen seiner Heuernte, wie es als vertragliche Leistung zu<br />
seinem Lohn gehöre. Der Pfarrer verweigerte dies aber, weil er sein Pferd<br />
schonen müsse. Das ließen seine Mitarbeiter nicht zu, sodass <strong>der</strong> Pfarrer<br />
ihm kleinlaut das Pferd überlies. Am nächsten Abend weigerte sich Carl<br />
Friedrich wie<strong>der</strong>um, einem Knecht am Abend das Einholen des Heus mit<br />
4 Ulrike Gleixner, Beate Hahn Paulus, aaO Seite 91<br />
5 Ulrike Gleixner, Beate Hahn Paulus aaO Seite 178<br />
16
seinem Pferd zu gestatten. Darauf gingen alle Knechte wutentbrannt nach<br />
Hause und verzichteten auf das übliche gemeinsame Abendessen. Als<br />
man am nächsten Morgen um fünf Uhr mit dem Einbringen <strong>der</strong> Ernte<br />
fortfahren wollte, war einer <strong>der</strong> Knechte nicht da. Ohne ihn konnten sie<br />
aber diese Arbeit nicht beginnen. Nach einer Weile kam seine Frau und<br />
brachte die Nachricht, dass ihr Mann zur Arbeit kommen werde, wenn man<br />
ihm verspreche, dass er am Abend mit dem Pferd des Pfarrers seine Ernte<br />
einbringen dürfe. Er schäme sich sehr, dass er mitten im Jahre die Arbeit<br />
aufgekündigt habe, weil er die Frau Pfarrer nicht sitzenlassen wolle. Auch<br />
<strong>der</strong> Vater des Knechtes kam dazu und verkündete, sein Sohn dürfe das<br />
Erntegut nicht liegen lassen. Er müsse in jedem Fall bei <strong>der</strong> Ernte<br />
mithelfen. So begann an diesem Tag die Ernte verspätet. Carl Friedrich<br />
hatte aber bei seinen Knechten und Mägden seine Autorität eingebüßt 6 . Sie<br />
taten wie<strong>der</strong> das, was Beate anordnete.<br />
War Carl Friedrich schon Jahre vor seinem Tod schwer krank und<br />
pflegebedürftig? Ein Eintrag in Beates Wochenbuch aus dem Jahr 1823<br />
könnte darauf hinweisen. Weil sie ihrem Mann ein Abendessen mit<br />
Fleischbeilage vorsetzen musste, hatte sie keine Flamme am Herd für<br />
ihren Brei o<strong>der</strong> ihre Suppe frei. Sie konnte erst an das Bereiten ihres<br />
Abendessens geben, nachdem das für ihren Mann fertig war und sie es<br />
ihm serviert hatte. Wenn sie dann mit dem Verzehren ihres Gerichtes<br />
begann, war ihr Mann mit seinem Abendessen schon fertig. Mit <strong>der</strong><br />
Begründung Ich bin <strong>der</strong> König und ihr seid Hunde bestand er darauf, sofort<br />
ins Bett gebracht zu werden. So musste Beate vom Essen aufstehen und<br />
ihn ausziehen 7 . War Carl Friedrich so krank, dass er sich nicht mehr allein<br />
ausziehen konnte? Für eine Erkrankung könnte auch sprechen, dass<br />
Beates Wochenbuch für die Zeit nach 1824 längere Lücken aufweist. In <strong>der</strong><br />
Eintragung vom 10. Mai 1828 8 schreibt Beate, dass ihr Mann schimpfte und<br />
sich noch erheben wollte. Das könnte bedeuten, dass Carl Friedrich zu<br />
einem bettlägerigen Pflegefall geworden war. War das <strong>der</strong> Fall, so kann<br />
man die Lücken im Wochenbuch auf die Beate zufallende zeitaufwendige<br />
Pflege ihres Mannes zurückführen.<br />
Die hier ausgewerteten Einträge aus dem Wochenbuch <strong>der</strong> Beate<br />
Paulus geborener Hahn zeigen, dass für eine wissenschaftliche Biografie<br />
ihres Lebens eine neue Auswertung aller erhaltenen Dokumente über sie<br />
und ihren Mann Carl Friedrich Paulus (FN 51) notwendig ist. Dazu bin ich<br />
6 Ulrike Gleixner, Beate Hahn Paulus aaO Seite 179<br />
7 Ulrike Gleixner, Beate Hahn Paulus, aaO Seite 194 bis 195<br />
8 Ulrike Gleixner, Beate Hahn Paulus, aaO Seite 270<br />
17
nicht mehr in <strong>der</strong> Lage. Aber ich wünsche demjenigen, <strong>der</strong> sich eines<br />
Tages an diese Arbeit macht, die gleiche Freude, wie ich sie bei <strong>der</strong><br />
Beschäftigung mit meinen Vorfahren gehabt habe.<br />
Rudolf Paulus (FN 513 384)<br />
Nachtrag<br />
Auszüge aus <strong>der</strong> Einleitung von Ulrike Gleixner<br />
Sie schreibt 9 : „..... Die unterschiedliche Frömmigkeitsausrichtung war<br />
offenbar die Ursache für das Unvermögen des Ehepaares, einen<br />
gemeinsamen Lebensentwurf zu verfolgen und sich über die Erziehung<br />
sowie den Ausbildungsweg <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu einigen .... Entgegen dem<br />
Ansinnen des Ehemannes hegte sie den chiliastisch begründeten Plan, alle<br />
Söhne einen akademischen Beruf erlernen zu lassen. Nur als Studierte<br />
konnten ihre Söhne in beson<strong>der</strong>er Weise an <strong>der</strong> Verwirklichung des<br />
„Reiches Gottes“ beteiligt sein, nur so konnten sie zu brauchbaren<br />
„Arbeitern im Weinberg Gottes“ (Mt. 20,2-16) werden.....<br />
Im Wochenbuch beklagte sich Beate Paulus häufig über die hohen<br />
persönlichen Ausgaben des Ehemannes insbeson<strong>der</strong>e für Wein. Sie<br />
schil<strong>der</strong>t eindrücklich, wie eingeschränkt sie und die Kin<strong>der</strong> essen mussten<br />
und wie reich für den Ehemann gekocht wurde. In Anbetracht seiner<br />
Herkunft hatte Paulus als einfacher Landpfarrer einen sozialen Abstieg<br />
erlebt; er hatte als Theologe keine Karriere gemacht. Mit wenig Ehrgeiz<br />
ausgestattet, in das dörfliche Wirtshausleben integriert und in einem das<br />
Familienbudget weit übersteigenden Maße guten Wein genießend,<br />
vermittelt Karl Friedrich Paulus, wie er uns durch den Text seiner Frau<br />
entgegentritt, das Bild persönlicher Resignation .....<br />
Beate Paulus skizziert ihren Mann nicht selten als müßiggängerischen<br />
Trinker, <strong>der</strong> auf ihre For<strong>der</strong>ungen zur Umkehr gewalttätig reagiert. Diese<br />
Beurteilung findet jedoch keinen Wi<strong>der</strong>hall in den Amtsakten über den<br />
Pfarrer Paulus. Die jährlichen Visitationen ... ergeben ein durchschnittlich<br />
positives Bild..... Auch aus <strong>der</strong> späteren Talheimer Zeit sind keine<br />
Auffälligkeiten in den kirchlichen Akten von Paulus überliefert. Die<br />
Zeugnisbücher präsentieren ihn als untadeligen, eifrigen und mit guten<br />
Talenten ausgestatteten Pfarrer.....“<br />
Rosmarie Lauber ( FN 512 183 2)<br />
9 Ulrike Gleixner (Herausg.), Beate Hahn Paulus, Die Talheimer Wochenbücher<br />
1817 <strong>–</strong> 1829, Seiten XII <strong>–</strong> XIII.<br />
18
Familiengeschichte <strong>der</strong> Familien Paulus/Hoffmann<br />
Von Rudolf Friedrich Paulus (FN 513 384) ist 2011 die zweite Auflage<br />
seiner "Kurze Familiengeschichte <strong>der</strong> Württembergischen Familie<br />
Paulus/Hoffmann" erschienen. Dieses familienhistorisch wichtige Werk,<br />
nebst den Vor- und Nachfahrentafeln des Johann Eberhard Paulus und des<br />
Gottlieb Wilhelm Hoffmann, werde ich in genügen<strong>der</strong> Stückzahl auf CD<br />
brennen und zum Familientag mitbringen. Die Abhandlungen sind im PDF-<br />
Format plattformübergreifend auf jedem Rechner lesbar.<br />
Rudolf Paulus ist einverstanden, dass man die CD auf dem Familientag für<br />
EUR 5,-- zugunsten <strong>der</strong> Maria-Paulus-Stiftung erwerben kann. Wer sie<br />
zugeschickt haben möchte, überweist bitte EUR 10,-- mit Adressangabe<br />
auf das Konto <strong>der</strong> MPS, Stichwort : "Paulus, Familiengeschichte".<br />
Eberhard Weiss<br />
Aufsätze und Vorträge<br />
Aus Esslinger Zeitung vom 19.07.2011<br />
(Bericht von Ulrike Rapp-Hirrlinger)<br />
Streitbar für die Belange kranker Menschen<br />
„Länger als ein Jahr halte ich das nicht durch“, war<br />
Annegret Bleeser (FN 513 121 2) überzeugt, als<br />
sie 1980 bei <strong>der</strong> Denkendorfer Reha-Einrichtung für<br />
Menschen mit psychischen Erkrankungen zu<br />
arbeiten anfing. Doch schnell packte die<br />
Krankenschwester und studierte Sozialpädagogin<br />
und Transaktionsanalytikerin die Begeisterung für<br />
die Arbeit. In <strong>der</strong> Einrichtung lernen psychisch<br />
kranke Menschen, ihren Alltag selbst zu bewältigen.<br />
Nun geht die 63-Jährige nach 31 Jahren in den<br />
Ruhestand.<br />
Annegret Bleeser ist Mitbegrün<strong>der</strong>in des Reha-<br />
Vereins zum Aufbau sozialer Psychiatrie im<br />
Landkreis und damit eine Frau <strong>der</strong> ersten Stunde.<br />
Den Trägerverein <strong>der</strong> Einrichtung riefen Mitarbeiter<br />
1980 ins Leben, um neue therapeutische Konzepte<br />
abseits <strong>der</strong> Kliniken zu verwirklichen.<br />
„Wir wollten patientenorientierter, auf Augenhöhe und partnerschaftlich<br />
arbeiten“, erklärt die ehemalige Herrenberger Diakonieschwester. Viele<br />
dieser damals neuen Ideen und Konzepte seien heute Standard.<br />
19
Therapiegruppen und Einzeltherapien, medizinische Betreuung und die<br />
Begleitung von Praktikanten, Zivis o<strong>der</strong> Absolventen des Freiwilligen<br />
sozialen Jahrs gehörten zu ihren Aufgaben. Zehn Jahre lang war sie<br />
therapeutische Leiterin <strong>der</strong> Einrichtung, bevor sie diese Aufgabe an Beate<br />
Hill abgab und selbst die Stellvertretung übernahm.<br />
Beson<strong>der</strong>s gern hat Bleeser im Haushaltstraining mit den Patienten, die in<br />
<strong>der</strong> Reha-Einrichtung Klienten heißen, gearbeitet. „Dabei kann man<br />
wun<strong>der</strong>bar Diagnosen stellen. Wenn man beobachtet, wie jemand<br />
Zwiebeln schneidet o<strong>der</strong> den Tisch deckt, sieht man, wie strukturiert er<br />
arbeitet“, erklärt sie. „Außerdem kann man sich am Küchentisch prima<br />
unterhalten.“ Nicht nur die Lust am Genießen und dass es Spaß macht, für<br />
an<strong>der</strong>e etwas zu tun, wollte sie den Klienten vermitteln. Sie wollte ein Stück<br />
Normalität in <strong>der</strong>en Welt bringen. Deshalb sei sie gerne mit den Reha-<br />
Bewohnern in den Urlaub gefahren.<br />
„Beziehungsarbeit“, dieser Begriff fällt immer wie<strong>der</strong> im Gespräch mit<br />
Bleeser. Damit psychisch kranke Menschen wie<strong>der</strong> auf eigenen Füßen<br />
stehen können, braucht es individuelle För<strong>der</strong>ung über lange Zeiträume.<br />
Oft sind die Klienten über etliche Jahre in <strong>der</strong> Reha-Einrichtung. Dass <strong>der</strong><br />
Kostendruck durch die Geldgeber heute hoch und damit den Betroffenen<br />
weniger Zeit eingeräumt wird sich zu entwickeln, ist eine <strong>der</strong> negativen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen, die Bleeser beobachtet hat. Einerseits wird die<br />
Notwendigkeit <strong>der</strong> individuellen Hilfeplanung und För<strong>der</strong>ung eingefor<strong>der</strong>t,<br />
aber es soll einfach bei allen schnell gehen. „Das stört mich enorm“, sagt<br />
die energische Therapeutin, die ihre Wurzeln in <strong>der</strong> Frauenbewegung nicht<br />
verhehlt.<br />
Trotz aller Hinwendung zu den Klienten, dem offenen Ohr, auch wenn sie<br />
zuhause angerufen wird, kann sie klar Stellung beziehen und sich<br />
abgrenzen: „Konflikte austragen kann ich auch, wenn es drauf ankommt.<br />
Ich bin streitbar für die Rechte <strong>der</strong> Menschen und es stinkt mir, wenn Leute<br />
ungerecht behandelt werden.“ Intensive Beziehungen tragen das Team <strong>der</strong><br />
20 Reha-Mitarbeiter. „Hier musste man nicht immer stark sein.“ Das half in<br />
schweren Zeiten, etwa, wenn Klienten sich das Leben nahmen o<strong>der</strong> ihre<br />
Therapie abbrachen. Zwei Suizide hat Bleeser miterlebt. „Diese Bil<strong>der</strong><br />
werden mich nie mehr loslassen.“ Doch sie hat gelernt zu akzeptieren,<br />
„dass man nicht allen Menschen helfen kann.“ Schöne Ereignisse?<br />
„Zweimal haben mich Klienten gebeten, ihre Trauzeugin zu werden“, sagt<br />
sie spontan. Warum sie <strong>der</strong> Reha-Einrichtung so lange treu blieb? Die Lust<br />
am Gestalten sei es vor allem gewesen. „Ich konnte immer meine Ideen<br />
einbringen und in diesem großartigen Team vieles verwirklichen, was mir<br />
wichtig ist.“ Dort weiß man noch gar nicht, wie es ohne Annegret Bleeser<br />
sein wird, die künftig in ihrem eigenen Institut als Transaktionsanalytikerin<br />
arbeiten wird.<br />
20
Aus Stuttgarter Zeitung vom 22.03.2012<br />
(Bericht von Dr. Gerhard Raff)<br />
Der fromme Revoluzzer<br />
Der 200-jährige Jubilar Georg David Hardegg<br />
ist nicht, wie allgemein angegeben, am 4. 2.,<br />
son<strong>der</strong>n am 2. 4. 1812 als Sohn eines Gastwirts<br />
in Eglosheim zur Welt gekommen. Er darf das<br />
Ludwigsburger Gymnasium besuchen, muss<br />
aber auf Wunsch <strong>der</strong> Eltern 1829 eine<br />
Kaufmannslehre beginnen. Geht dann nach<br />
Amsterdam und Antwerpen, erlebt dort die<br />
Belgische Revolution des Jahres 1830 mit und<br />
wird selbst zum Revoluzzer. Beginnt nach einer<br />
Reise zu Pariser Revolutionären anno 1831 das<br />
Studium <strong>der</strong> Medizin in Tübingen. Verwickelt in die Pläne des aus Gaisburg<br />
gebürtigen Oberleutnants Ernst Ludwig von Koseritz (1805-1838) zu einem<br />
Umsturz in Württemberg und Hessen, wird Hardegg samt seinen<br />
Mitkämpfern 1833 verhaftet und auf den Hohenasperg gebracht. Dort fällt<br />
er durch sein „sehr ehrenrühriges und fortgesetzt unbotmäßiges<br />
Benehmen" auf und beschimpft seine Aufseher als „verfluchte<br />
Seelenmör<strong>der</strong>" und wird schließlich 1839 „wegen mehrfacher schwerer<br />
Injurien" sowie wegen „im Complotte versuchten Hochverrats" zu neun<br />
Jahren Zuchthaus verurteilt. Obwohl er unterdessen durch den „Kontakt mit<br />
Pietisten <strong>der</strong> Korntaler Brü<strong>der</strong>gemeinde auf dem Hohenasperg fromm<br />
geworden" war. Anno 1840 aber wird er unter <strong>der</strong> Bedingung, Württemberg<br />
zu verlassen, begnadigt, geht nach Schaffhausen und wird dort Leiter eines<br />
Handelshauses. Nach sechs Jahren im Schweizer Exil wird er amnestiert<br />
und eröffnet eine Le<strong>der</strong>handlung am Ludwigsburger Marktplatz. Dort<br />
begegnet er im Revolutionsjahr 1848 Christoph Hoffmann (1815-1885),<br />
dem Sohn des Grün<strong>der</strong>s von Korntal. Und gemeinsam gründen <strong>der</strong><br />
„radikale, bekehrte ehemalige Revolutionär" Hardegg und <strong>der</strong> ehemalige<br />
Paulskirchenabgeordnete Hoffmann die „Gesellschaft für die Sammlung<br />
des Volkes Gottes in Jerusalem" und fahren 1858 ins Heilige Land und<br />
suchen nach geeigneten Plätzen zur Ansiedlung ihrer „Tempelgemeinde".<br />
Anno 1860 ist dann eine „Vorhut" ausgewan<strong>der</strong>t, und nach und nach sind<br />
die an<strong>der</strong>en „Jerusalemsfreunde" nachgekommen und haben lauter<br />
„landwirtschaftliche Mustersiedlungen" unter an<strong>der</strong>em in Haifa und Jaffa<br />
aus dem Boden gestampft und „eine beachtliche kolonisatorische Tätigkeit<br />
entfaltet und ein hochstehendes Schulwesen entwickelt". Trotz <strong>der</strong><br />
wegweisenden, von Hardegg herausgegebenen Schrift „Entwurf einer<br />
Völker-Gesellschaft zur Erneuerung des Orients" (Stuttgart 1867) ist es<br />
anno 1874 zum Zerwürfnis gekommen, ein Drittel <strong>der</strong> Siedler hat dann mit<br />
ihm die „Tempelgesellschaft" verlassen und anno 1878 den<br />
21
konkurrierenden „Tempelverein" gegründet. Und am 11. Juli 1879 ist <strong>der</strong><br />
auf seinem bewegten Lebensweg vom Asperg am Berg Karmel gelandete,<br />
fromm gewordene Ex- Revolutionär in Haifa verstorben.<br />
Genehmigung des Autors Dr. Gerhard Raff<br />
Gerne verweise ich in diesem Zusammenhang auf das neue Buch von<br />
Gerhard Raff:<br />
Die Gschicht vom Mose ond de Zehn Gebot<br />
verzählt vom Gerhard Raff<br />
ond gmalt vom Dieter Groß ond Bernd Stolz<br />
Mit einer vom Autor besprochenen CD. 60 Seiten / € 19,90 / ISBN 978-3-943066-03-6<br />
Öhrsonnenuhr nach Philipp Matthäus Hahn<br />
im Kepler-Gedächtnishaus in Regensburg<br />
(Leihgabe <strong>der</strong> Universität Regenburg)<br />
An <strong>der</strong> Jahresfahrt des Heimatvereins nahmen wir<br />
in diesem Jahr teil. Es ging nach Bayern, nach<br />
Regensburg und Passau. Wir haben viel gesehen<br />
und erlebt. Schifffahrten, Stadtführungen,<br />
Besichtigungen, und wir waren auch im Kepler-<br />
Gedächtnishaus in Regensburg. Dort entdeckte<br />
ich in einer Vitrine die Öhrsonnenuhr.<br />
Diese 1763 von Philipp Matthäus Hahn erfundene<br />
Öhrsonnenuhr gehört zur Gruppe <strong>der</strong><br />
Tischsonnenuhren. Sie wurden von Hahn zur<br />
Prüfung seiner Stand- und Taschenuhren<br />
mitgegeben. Der drehbar aufgehängte Meridianring<br />
wird entsprechend <strong>der</strong> Polhöhe eingestellt.<br />
Die kleinere Platte mit den beiden Löchern wird so gedreht, dass das<br />
Sonnenlicht durch beide hindurch auf die gegenüberliegende Platte fallen<br />
kann. Trifft dann <strong>der</strong> Lichtstrahl auf die Mittellinie, so zeigt das Zifferblatt<br />
die wahre Ortszeit an. Die hier gezeigte Öhrsonnenuhr wurde vermutlich<br />
von Georg Matthias Burger gefertigt, <strong>der</strong> bei Hahn gearbeitet hatte. Sie<br />
gehörte zum Klosterarmarium von St. Emmeram und kam nach <strong>der</strong>en<br />
Auflösung in den Besitz <strong>der</strong> Universität Regensburg.<br />
Rosmarie Lauber (FN 512 183 2)<br />
22
Philipp Matthäus Hahns Wandkritzeleien<br />
Wie die Leonberger Kreiszeitung in ihrer Ausgabe vom 3. Mai 2012<br />
berichtete, wurde im Pfarrhaus <strong>der</strong> Kornwestheimer Martinskirche hinter<br />
einer Rigipswand ein von Hahn in den alten Putz geritztes Zifferblatt<br />
gefunden. Das Pfarrhaus wurde eigens für Hahn erbaut. Von 1772 bis<br />
1781 wohnte er hier. Heute wohnt dort Pfarrer Christoph Rau, allen<br />
Familientagsbesuchern <strong>der</strong> letzten Jahre wohl bekannt. Klaus Allgöwer, <strong>der</strong><br />
Vorsitzende des Philipp Matthäus Hahn För<strong>der</strong>kreises sagt: "Dieser Fund<br />
ist sensationell - und das hier, in seiner ehemaligen Wirkungs- und<br />
Werkstatt, wo Hahn weltbewegende Erfindungen gemacht hat". Das<br />
Landesdenkmalamt und das Württembergische Landesmuseum sind auch<br />
bereits auf dem Plan, um diese historische Rarität angemessen zu sichern.<br />
Christoph Rau wird uns am kommenden Familientag sicherlich weitere<br />
Details über diesen für alle Beteiligten überraschenden Fund nennen<br />
können.<br />
Eberhard Weiss<br />
Veranstaltungen - Ausstellungen<br />
Ausstellung im Heimatmuseum Münchingen<br />
300 Jahre Johann Friedrich Flattich<br />
April bis Oktober 2013<br />
Ausstellungseröffnung 14. April 2013<br />
**************************************************************<br />
Musikalische Tage<br />
180 Jahre Ernst Gebhardt<br />
Lie<strong>der</strong>dichter und Methodistenprediger<br />
12. - 17. Juni 2012<br />
Haus Höhenblick Braunfels bei Wetzlar<br />
**************************************************************<br />
Ausstellung Ernst Gebhardt<br />
13. - 17. November 2012<br />
bei <strong>der</strong> Zentralkonferenz <strong>der</strong><br />
Evangelisch-methodistischen Kirche in<br />
<strong>der</strong> Markuskirche 71277 Rutesheim,<br />
Leonberger Straße 12<br />
**************************************************************<br />
23
Bericht vom Familienwan<strong>der</strong>tag 2011<br />
Der Familienwan<strong>der</strong>tag am 11. September 2011 wurde in höchst<br />
überschaubarer Zahl begangen. Neben Rosmarie<br />
und Rudolf Lauber waren nur noch Ulrike und<br />
Eberhard Weiss gekommen. Auch wegen etwas<br />
eingeschränkter Gangfähigkeit steuerten wir<br />
sogleich unser Ziel, das Bauernfeind-Museum in<br />
Sulz am Neckar an. Dieses Museum ist letztlich<br />
dem Sulzer Konstrukteur Hugo Schmid (1921-<br />
2010) zu verdanken. Über Jahrzehnte hatte<br />
Schmid seine Freizeit dem Andenken des in Sulz<br />
geborenen Orientmalers Gustav Bauernfeind<br />
(1848-1904) gewidmet. Bauernfeind lebte seit<br />
1896 in Palästina und war über seine Frau Elise<br />
Bertsch <strong>der</strong> Templergemeinde in Jerusalem<br />
verbunden. Mit seinen großformatigen Orientgemälden gehört Bauernfeind<br />
inzwischen zu den höchst bezahltesten<br />
deutschen Malern des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Aber<br />
auch in den kleinen Ölstudien (hier: Wadi Kelt,<br />
Bach Krith) zeigt sich Bauernfeinds<br />
malerische Kraft.<br />
Im Gasthaus am Marktplatz klang <strong>der</strong> Tag<br />
unter schattenspendenden Bäumen mit Blick<br />
auf die Bauernfeind-Erinnerungstafel genussvoll<br />
aus.<br />
C. Maria-Paulus-Stiftung (MPS)<br />
Eberhard Weiss (FN 518 352 1)<br />
Verwaltungsrat: -Stamm- Stellvertreter: -Stamm-<br />
Brigitte Schaal 512 Katrin Pengelley 512<br />
Eberhard Weiss 518 Beate Frick 513<br />
Dr. Julia Martin<br />
Geschäftsführerin<br />
518<br />
Michael Göz 516<br />
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47. Jahresbericht Maria-Paulus-Stiftung für das Jahr 2011<br />
Führungswechsel in <strong>der</strong> MPS<br />
Das letzte Jahr war ein Jahr <strong>der</strong> Konsolidierung. Die Wertanlagen sind<br />
umgestellt. Ein Risiko <strong>der</strong> Kursentwicklung ist jetzt ausgeschlossen. Wegen<br />
<strong>der</strong> geringen Zinsen sind wir daher noch mehr auf Spenden angewiesen<br />
als schon früher.<br />
In diesem Jahr haben wie ein Stipendium an Matthias Paulus in <strong>der</strong><br />
Schweiz überwiesen, <strong>der</strong> letztes Jahr in Minneapolis/Minnesota einen<br />
"Proficiency test" machte. Gerne unterstützten wir dies von <strong>der</strong> MPS aus.<br />
Hoffentlich hat es geklappt. Daher hat die Überweisung auch etwas länger<br />
gedauert. Auch die MPS wird erst langsam international.<br />
Vielen Dank für die Spende von Johannes Bin<strong>der</strong>. Ich selbst habe zum<br />
Abschied auch etwas gespendet. Ich hoffe, viele von Euch nehmen dies<br />
auch zum Anlass, den schönen Stiftungszweck “För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausbildung<br />
von Verwandten” zu unterstützten.<br />
Da ich aus beruflichen Gründen die nächsten Jahre in England sein werde,<br />
habe ich die in den vergangenen zehn Jahren gerne ausgeübte Geschäftsführung<br />
<strong>der</strong> MPS nie<strong>der</strong>gelegt. Der Verwaltungsrat <strong>der</strong> MPS hat in seiner<br />
Sitzung vom 10.09.2011 Dr. Julia Martin (FN 518 352 12) als meine<br />
Nachfolgerin gewählt. Julia hat viele gute neue Ideen. Bitte unterstützt sie<br />
dabei.<br />
Michael Göz (FN 516 733 2)<br />
Als neue MPS-Geschäftsführerin möchte ich mich kurz<br />
vorstellen. Ich bin 1971 in Stuttgart geboren und seit<br />
1996 mit Dr. David Martin verheiratet. Wir haben drei<br />
Kin<strong>der</strong> und arbeiten beide als Ärzte in Tübingen. David<br />
hat auf dem Familientag 2005 von seiner Arbeit mit<br />
diabeteskranken Aborigines in Nordaustralien berichtet.<br />
In wechselnden Besetzungen haben unsere Kin<strong>der</strong> in<br />
den vergangenen Jahren auf den Familientagen musiziert. Die Arbeit als<br />
MPS-Geschäftsführerin gehe ich mit Freude an.<br />
Julia Martin (FN 518 352 12)<br />
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Aufstellung <strong>der</strong> Vermögenslage<br />
Dez 10 Dez 11 Zu-/Abnahme<br />
Guthaben Girokonto 13.103,52 € 2.791,52 € -10.312,00 €<br />
Sparkonto 0,00 € 10.050,00 € 10.050,00 €<br />
EUR - Zuwachssparen 10.004,25 € 10.174,32 € 170,07 €<br />
Summe 23.107,77 € 22.841,52 € -91,93 €<br />
˪<br />
Einnahmen:<br />
Girokonto 83,00 €<br />
Sparkonto 50,00 €<br />
EUR - Zuwachssparen 170,07 €<br />
Spende Johannes<br />
Bin<strong>der</strong> 50,00 €<br />
Spende Michael Göz 100,00 €<br />
Summe Einnahmen 453,07 €<br />
Ausgaben:<br />
Bankgebühren 45,00 €<br />
Stipendium Evmarie<br />
Frank 250,00 €<br />
Stipendium Katharina<br />
Frank 250,00 €<br />
Summe Ausgaben 545,00 €<br />
Summe Einnahmen 453,07 €<br />
Summe Ausgaben 545,00 €<br />
Ergebnis -91,93 €<br />
Abnahme des Vermögens <strong>der</strong> MPS -91,93 €<br />
Michael Göz (FN 516 733 2)<br />
Von <strong>der</strong> Familie an die Familie zugunsten <strong>der</strong> Maria-Paulus-Stiftung<br />
Michael Göz hat es in seinem Bericht ja bereits erwähnt: Der MPS-<br />
Verwaltungsrat beschloss bereits Ende 2010 das Vermögen <strong>der</strong> MPS in<br />
risikoarme Anlagen umzuschichten. Als Ergebnis dieser Entscheidung<br />
haben wir -bei dem <strong>der</strong>zeit niedrigen Zinsniveau- sichere, gleichwohl<br />
geringere Einnahmen. Nach <strong>der</strong> Satzung <strong>der</strong> MPS sollen die vergebenen<br />
Stipendien nicht mehr als 85% <strong>der</strong> Einnahmen betragen. Daher gilt es,<br />
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diese Einnahmen möglichst zu verbessern. Neben den hoch willkommenen<br />
Spenden wäre es schön, wenn <strong>der</strong> Stiftungszweck im einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Vermächtnis seine Anerkennung fände.<br />
Als neue Idee kam mir zunächst Folgendes:<br />
In manchen Haushalten gibt es Dinge, vielleicht sogar mit Familienbezug,<br />
die man für die MPS verwerten könnte. Ich denke beispielhaft an familiengeschichtliche<br />
Literatur, Musikinstrumente, alte Palästina-Postkarten,<br />
Gemälde etc. Wer auf diesem Wege etwas für die MPS tun will: Bitte mir<br />
mitteilen, ich versuche dann Spen<strong>der</strong> und Interessent zusammenzubringen.<br />
Und hier wäre auch bereits das erste Objekt, welches mir für diesen<br />
Zweck zugetragen wurde:<br />
Gemälde von Clara Paulus geb.<br />
Schmidt (FN 513 34 A)<br />
geb. 14.03.1885 in Backnang, gest.<br />
09.11.1949 in Esslingen<br />
"Blumenstrauß in Vase"<br />
Öl auf Malkarton; 20,3 x 25,3 cm;<br />
monogrammiert u.l. C.P.<br />
Außenmaß mit Rahmen: 25 x 30 cm.<br />
Clara Paulus war mit dem Esslinger<br />
Buchhändler Eduard Paulus (FN 513<br />
34) verheiratet und hinterließ ein<br />
reiches malerisches Werk. Im Kunsthandel taucht sie gelegentlich mit<br />
respektablen Ergebnispreisen auf.<br />
Wer sich also für dieses frische Blumenstück interessiert, meldet sich bitte<br />
bei mir (dr.jmartin@web.de). Ich bringe das Bild zum Familientag mit. Ein<br />
Farbfoto sende ich gerne vorab als mail-Anhang.<br />
Julia Martin (FN 518 352 12)<br />
Schlusswort<br />
Unsere Glück- und Segenswünsche wollen wir all denjenigen aussprechen,<br />
die einen beson<strong>der</strong>en Gedenktag feiern. Den Erkrankten übermitteln wir<br />
unsere besten Genesungswünsche.<br />
27<br />
Herausgeber des <strong>Rundbrief</strong>es<br />
Eberhard Weiss, Stuttgart
Sprecherin des Vorstandes:<br />
Schatzmeister:<br />
Archivverwalter:<br />
Geschäftsführerin <strong>der</strong> MPS:<br />
Email: contact@gebhardt-paulus-hoffmann.org<br />
Internet: www.gebhardt-paulus-hoffmann.org<br />
Konten <strong>der</strong> Familienkasse:<br />
Deutschland und USA:<br />
BW-Bank (BLZ 600 501 01), Konto-Nr. 7 441 600<br />
IBAN: DE38 6005 0101 0007 4416 00<br />
BIC/Swift-Code: SOLA DE ST<br />
Eberhard Weiss, Agnesstr. 1, 70597 Stuttgart<br />
Rosmarie Lauber, Sudetenstr. 22,<br />
71263 Weil <strong>der</strong> Stadt, Telefon: 07033/529990<br />
Eberhard Weiss, Agnesstsr. 1,<br />
70597 Stuttgart, Telefon: 0711/7651178<br />
Dr. Manfred Paulus, Obere Au 196 H,<br />
CH 7220 Schiers, Telefon von D: 004181/3281747<br />
Dr. Julia Martin, Im Winkelrain 12b<br />
72076 Tübingen, Telefon: 07071/21339<br />
Konto <strong>der</strong> Maria-Paulus-Stiftung (MPS):<br />
BW-Bank (BLZ 600 501 01), Konto-Nr. 7 449 902 944<br />
IBAN: DE94 6005 0101 7449 9029 44<br />
BIC/Swift-Code: SOLA DE ST<br />
Dr. Julia Martin, Im Winkelrain 12b, 72076 Tübingen<br />
Email: dr.jmartin@web.de<br />
___________________________________________________________<br />
Druck: Sprint-Digital-Druck GmbH, 73760 Ostfil<strong>der</strong>n<br />
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