100 Jahre rieper
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />
Erfolgsgeschichte<br />
Der Werdegang des ältesten Industriebetriebes in Vintl<br />
Die Anfänge<br />
Die Familie Rieper stammt aus Kartitsch<br />
in Osttirol und lässt sich bis in das Jahr<br />
1560 zurückverfolgen. Alois Anton Rieper,<br />
Verwalter und Pächter des Posthofes in<br />
Vintl, erwarb diesen 1860 von der Familie<br />
von Guggenberg. Das Anwesen bestand<br />
aus Poststation und Gasthof, einer Landwirtschaft<br />
und einem Sägewerk. Das Amt<br />
des Postmeisters und seine Geschäftstüchtigkeit<br />
brachten ihm rasch Ansehen<br />
und Wohlstand. 1893 übertrug Alois Anton<br />
Rieper den gesamten Besitz seinem erstgeborenen<br />
Sohn Alois Franz. Der Pionier<br />
und Wegbereiter der heutigen Aktivitäten<br />
erkannte mit unternehmerischem Gespür<br />
die Chancen des angebrochenen Industriezeitalters.<br />
Er baute 1901 am Pfunderer<br />
Bach das dritte Elektrizitätswerk Südtirols.<br />
Um die Stromerzeugung zu steigern<br />
erwarb er 1907 den Brücklechnerhof mit<br />
seinen Wasserrechten und einer kleinen<br />
Kunstmühle.<br />
Unternehmensgründer Alois Franz Rieper<br />
Der Beginn der Müllerei<br />
Im Jahr 1910 übernahm Alois Franz diese<br />
Mühle selbst und legte am 24. März 1910 mit<br />
der Eintragung in der Handelskammer den<br />
Grundstein für die spätere Entwicklung.<br />
Vor dem Hintergrund des nahenden<br />
Weltkrieges traten Beamte aus dem k.k.<br />
Ernährungsamt in Wien an Alois Franz<br />
Rieper mit dem Vorschlag heran, die Mehlproduktion<br />
zu intensivieren. Er bewies<br />
Risikofreudigkeit und fasste den Entschluss<br />
zum Neubau einer vollautomatischen<br />
Mühle. Nach beendeter Planung durch<br />
die Firma Schneider Jaquet wurde 1914<br />
mit dem Bau begonnen.<br />
Die Kriegswirren verzögerten die In-<br />
betriebnahme bis zum Jahr 1919. Fortan<br />
wurden täglich 14-20 Tonnen hoch-<br />
wertiges Getreide aus der pannonischen<br />
Tiefebene vermahlen. Durch die exzellente<br />
Verarbeitung eroberten die Rieper-Mehle<br />
rasch den Gesamttiroler Markt.<br />
Krisenjahre<br />
Nach diesem erfolgreichen Start zeichneten<br />
sich jedoch düstere <strong>Jahre</strong> ab. Das<br />
Getreide musste im Zuge der „Battaglia<br />
del Grano“ aus Italien bezogen werden,<br />
mit negativen Auswirkungen auf die<br />
Qualität. Das wirtschaftliche Umfeld<br />
verschlechterte sich im Schatten der<br />
Weltwirtschaftskrise auch in Süd-<br />
tirol. Zahlreiche Kunden konnten ihre<br />
Rechnungen nicht mehr begleichen<br />
und das Unternehmen hatte hohe<br />
Ausfälle zu verkraften. Schwer wogen<br />
zusätzlich die Bankverbindlichkeiten<br />
aus dem Mühlenbau. Durch Umsatz-<br />
einbrüche ging die Rentabilität des<br />
Betriebes verloren.<br />
Angesichts der unübersichtlichen Lage<br />
musste der achtzehnjährige Albert Rieper<br />
seinem Vater zu Hilfe kommen und konnte<br />
ihm bald wertvollen Rückhalt geben.<br />
Rundes Jubiläum deR A. RIEPER AG<br />
Er setzte auf die Qualität der Produkte<br />
und errichtete 1936 eines der ersten<br />
Mühlenlabors Italiens. Er bezog seine<br />
Mitarbeiter in das Betriebsgeschehen<br />
ein, zeigte hohe soziale Gesinnung<br />
und versicherte die Mitarbeiter ab dem<br />
1. Jänner 1931. Dank seiner umsichtigen<br />
Betriebsführung wurde das Vertrauen<br />
der Kunden wieder gewonnen und die<br />
Umsätze stiegen wieder an.<br />
Der Erleichterung über die Erholung<br />
standen zunehmende Sorgen über die<br />
politischen Entwicklungen gegenüber.<br />
Der Staat teilte der Mühle nur 35 % der<br />
benötigten Getreidemenge zu, und der<br />
Ausbruch des Krieges führte zu einer<br />
weiteren Verschärfung der Situation.<br />
Erst durch die Deutsche Besatzung im Jahr<br />
1943 verbesserte sich die Versorgung mit<br />
Getreide. Der Betrieb blieb von Angriffen<br />
verschont und konnte Südtirol ausreichend<br />
mit Mehlen versorgen.<br />
Ein Neustart<br />
Führen derzeit den Betrieb:<br />
Peter, Alexander und Katrin Rieper<br />
Die gestiegenen Vermahlungsmengen<br />
führten zu einem höheren Anfall an Kleie<br />
und dunklen Mehlen. 1948 fasste Albert Rieper<br />
die Entscheidung, diese Nachprodukte<br />
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