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Lass es fliegen – die neue Snowboard-Bibel - Zentralschweizer ...

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SCHWERPUNKT<br />

JO-Punkterennen Slalom Ch<strong>es</strong>elen/Stöckalp: Gisler Roman mit grossem Krafteinsatz bereits beim Start. Foto: Max Kraut<br />

Wie ist <strong>es</strong> um unseren Skinachwuchs b<strong>es</strong>tellt,<br />

was Verletzungen anbelangt? Alle, <strong>die</strong><br />

sich intensiv mit dem Skirennsport befassen,<br />

sind <strong>es</strong> <strong>die</strong> Athleten selbst oder <strong>die</strong><br />

Trainer, Betreuer wie auch <strong>die</strong> Eltern, sind<br />

ständig konfrontiert mit Meldungen über<br />

Verletzungen der Skicracks. Zum einen ganz<br />

an der Spitze im Weltcup, auch über <strong>die</strong><br />

Land<strong>es</strong>grenzen hinaus, zum anderen im<br />

Kreis unmittelbar vor Ort, im Verband, im<br />

Skiclub sind wir, bzw. unsere Athleten betroffen<br />

von Verletzungen, welche bei der<br />

Ausübung d<strong>es</strong> Skirennsport<strong>es</strong> zugezogen<br />

werden.<br />

Das Knie ist am meisten gefährdet<br />

Früher war der Spiralbruch d<strong>es</strong> Schienbein<strong>es</strong> <strong>die</strong><br />

häufigste Verletzung beim Skifahren. Durch <strong>die</strong><br />

hohen Schuhschäfte, verbunden mit den Sicherheitsbindungen,<br />

ist di<strong>es</strong>e Verletzung selten<br />

geworden. Bei einem Sturz kann <strong>es</strong> zu einem<br />

Kreuzbandriss kommen. Bei der heutigen<br />

Carvingtechnik werden <strong>die</strong> das Kniegelenk<br />

führenden Bänder verstärkt strapaziert. Di<strong>es</strong>e<br />

sind in mässiger Beugung entspannt und damit<br />

verletzungsanfälliger.<br />

Aufwärmen hilft Skiunfälle vermeiden<br />

Verletzungen an den Kreuzbändern sind meist<br />

mit einer langen Gen<strong>es</strong>ungsphase verbunden. Bei<br />

Spitzensportlern sind <strong>es</strong> mind<strong>es</strong>tens vier Monate<br />

bis das operierte Knie wieder einer grösseren<br />

Belastung ausg<strong>es</strong>etzt werden kann. Uns geht <strong>es</strong><br />

hier aber vor allem um <strong>die</strong> Frage, ob di<strong>es</strong>e<br />

Verletzungen mit geeignetem Verhalten vermieden<br />

oder zumind<strong>es</strong>t reduziert werden können.<br />

Kann man vorbeugen?<br />

Im G<strong>es</strong>präch mit Rumo Lussi, Chef Alpin NSV,<br />

wie auch mit Peter Steffen, Trainer Swiss Knife<br />

Valley Ski Team zeigt sich, dass da und dort<br />

bereits einig<strong>es</strong> vorgekehrt wird, so z.B. durch ein<br />

gezielt<strong>es</strong> körperlich<strong>es</strong> Training unter anderem im<br />

Rumpfbereich sowie durch Gleichgewichtsübungen,<br />

was insg<strong>es</strong>amt zu verb<strong>es</strong>serter Körperspannung<br />

und guter Stabilisation d<strong>es</strong> Körpers<br />

führt. Der Beizug von Physiotherapeuten, welche<br />

<strong>die</strong> Teams betreuen, wirkt sich ebenfalls<br />

positiv aus. Je prof<strong>es</strong>sioneller der Konditionsbereich<br />

in einem Trainingsteam gepflegt wird,<br />

d<strong>es</strong>to geringer ist der individuelle Aufwand für<br />

den Einzelnen zu Hause. Di<strong>es</strong> ist abhängig von<br />

Organisation und Strukturen der jeweiligen<br />

Trainingsgemeinschaft. Bei der Schaffung von<br />

regionalen Leistungszentren wird di<strong>es</strong>em Aspekt<br />

speziell Rechnung getragen.<br />

Raphael Schmidiger, Trainer d<strong>es</strong> Swiss-Ski<br />

Europacup Damenteams meint dazu: «Mit einem<br />

gezielten Krafttraining und durch gut<strong>es</strong><br />

Aufwärmen vor dem Start lässt sich das Risiko<br />

b<strong>es</strong>timmt mindern. Ab und zu mag aber auch<br />

das Unterschätzen der Pisten- und Witterungsverhältnisse<br />

sowie das Überschätzen d<strong>es</strong><br />

eigenen Könnens zu Stürzen und Verletzungen<br />

führen!»<br />

Auch Kurssetzer können helfen<br />

Silvano Stadler, Trainer d<strong>es</strong> ZSSV-Herrenteams<br />

glaubt, dass ein kontinuierlicher Trainingsaufbau<br />

das b<strong>es</strong>te Mittel gegen Verletzungen ist.<br />

Und er geht noch weiter. Er ist überzeugt, dass<br />

auch <strong>die</strong> Kurssetzer etwas beitragen können,<br />

indem sie den Parcours dem Gelände anpassen<br />

und auf sogenannte Fallen verzichten. Bei<br />

Wettkämpfen gehören zudem <strong>die</strong> Technischen<br />

Delegierten (TD) zu jenem Kreis, <strong>die</strong> einen<br />

Beitrag dazu leisten können, indem sie bei der<br />

Abnahme der Strecke für Korrekturen sorgen,<br />

sofern solche angezeigt sind. Es gibt also Mittel<br />

um <strong>die</strong> Verletzungsgefahr etwas zu mindern,<br />

vermeiden, und das in grösserem Ausmass, lässt<br />

sie sich allerdings nicht.<br />

Für eine Stellungsnahme aus Sicht ein<strong>es</strong> Arzt<strong>es</strong><br />

konnten wir in Dr. med. Walter O. Frey einen<br />

Interviewpartner finden, der von der medizinischen<br />

Seite her mitten drin steckt.<br />

● Text: Priska Moser und Fredy Vogel<br />

David Seeholzer im Schuss. Foto: Max Kraut

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