(Palliative Care) Dipl. Ing. Peter Zottele, MBA Mag. - Hospiz Österreich
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HOSPIZ ÖSTERREICH<br />
Dachverband von Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>einrichtungen<br />
Tätigkeitsbericht 2009<br />
Ein Hinweis: Seit September 2010 sind Spenden an den Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong> steuerlich absetzbar.<br />
<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, Argentinierstraße 2/3, A-1040 Wien, vis à vis der Karlskirche<br />
Tel.: +43-1-803 98 68, Fax +43-1-803 25 80 Mail: dachverband@hospiz.at, Homepage www.hospiz.at<br />
Bankverbindung: Erste Bank Blz 20111, Kto. Nr. 31003902130
Impressum:<br />
Allgemeine Ausrichtung: Tätigkeitsbericht des gemeinnützigen Vereins Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong>, für den Inhalt verantwortlich: <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc, Redaktion: <strong>Mag</strong>. a Anna H.<br />
Pissarek (anna.pissarek@hospiz.at), alle: 1040 Wien, Argentinierstr. 2/3, Telefon: 01/803 98 68,<br />
dachverband@hospiz.at, www.hospiz.at<br />
2
HOSPIZ ÖSTERREICH<br />
Dachverband von Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>einrichtungen<br />
Vorwort<br />
Das Jahr 2009 war ein Jahr der großen Veränderungen für den Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong>, ein Jahr des Abschieds und ein Jahr der Trauer.<br />
Unsere Gründerin <strong>Mag</strong>. a Sr. Hildegard Teuschl CS ist nach einer langen Zeit des<br />
Abschiedsnehmens am 18. Februar 2009 im CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg verstorben. Viele von uns<br />
haben jahrelang gemeinsam mit Sr. Hildegard den <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbereich in <strong>Österreich</strong><br />
aufgebaut, der für viele schwerkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen Trost<br />
und Hilfe in schwierigen Zeiten bedeutet. Sr. Hildegard war eine unermüdliche Kämpferin für<br />
die <strong>Hospiz</strong>bewegung. Durch ihre Herzlichkeit, ihren Beziehungsreichtum, ihre Liebe und<br />
ihren unerschütterlichen Glauben konnte sie auch in ihrer letzten Lebensphase vielen<br />
Menschen beratend und ermutigend beistehen. In diesem Sinne wollen wir weiterarbeiten<br />
und so bleiben wir Sr. Hildegard verbunden.<br />
Dieser Jahresbericht, der nun das erste Mal erscheint, zeigt, wie viele Menschen in<br />
<strong>Österreich</strong> gemeinsam für die <strong>Hospiz</strong>idee arbeiten. Zu Beginn erzählen wir über die<br />
vielfältigen Tätigkeiten des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und danach folgen die<br />
interessanten Berichte unserer Mitgliedsorganisationen in ganz <strong>Österreich</strong>.<br />
Für die <strong>Hospiz</strong>- und Palliativszene in <strong>Österreich</strong> war 2009 auch ein sehr erfreuliches und<br />
erfolgreiches Jahr. Durch den von der <strong>Österreich</strong>ischen Palliativgesellschaft organisierten<br />
EAPC-Kongress wurde Wien für einige Tage das Zentrum der weltweiten <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativarbeit. Erstmalig im Rahmen dieses Kongresses hat der Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong> ein Symposium für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen organisiert. Wie wir<br />
heute bereits wissen, plant die EAPC bei ihrem Kongress in Lissabon im Mai 2011 wieder<br />
ein ähnliches Symposium. Dies dient der besseren Zusammenarbeit zwischen den<br />
hauptamtlichen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
war 2009 auch die Gastgeberorganisation für das Symposium der WPCA (World <strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong> Alliance), die die nationalen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Organisationen weltweit<br />
miteinander verbindet.<br />
Wir haben weitergearbeitet an unseren österreichweiten Projekten: Im Projekt „<strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen“ konnten mit der Förderung durch den Fonds<br />
Gesundes <strong>Österreich</strong> weitere große Schritte erarbeitet werden. Mit der tatkräftigen<br />
Unterstützung der Sparkassengruppe wurde die Arbeit der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>teams in<br />
ganz <strong>Österreich</strong> gefördert. Im Kooperationsprojekt mit den <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien<br />
„Ausbau des Kompetenz- und Beratungszentrums“ wurden beispielsweise unzählige<br />
Menschen in Patientenverfügungsfragen beraten.<br />
Eine österreichweite Datenerhebung wurde bei allen ca. 250 <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong>inrichtungen mit ca.1400 hauptamtlichen und ca. 3000 ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie ab Seite 62. Weiters<br />
haben wir im Bereich Qualitätsmanagement im gemeinsamen Projekt mit GÖG/ÖBIG und<br />
OPG an der Prozessqualität aller Bausteine der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />
gearbeitet.<br />
3
Die Aus-, Fort- und Weiterbildung von ehren- und hauptamtlich Tätigen in der <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativarbeit ist eine der zentralen Aufgaben des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />
Besonders großer Wert wird auf interdisziplinär-multiprofessionelles Lernen der<br />
verschiedenen Professionen gemeinsam mit Ehrenamtlichen, die Vernetzung mit den<br />
verschiedenen Bildungsanbietern und Qualitätsentwicklung in allen Bereichen der<br />
Bildungsarbeit gelegt. Im Rahmen des Universitätslehrgangs <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>, den der<br />
Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> gemeinsam mit der PMU (Paracelsus Medizinische<br />
Privatuniversität) und St. Virgil organisiert, haben weitere 14 AbsolventInnen den Titel<br />
„Master of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“ verliehen bekommen.<br />
Unter dem Motto: „Wenn eine alleine träumt, ist es nur ein Traum. - Wenn viele gemeinsam<br />
träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“ möchten wir uns bei allen ehren- und<br />
hauptamtlichen MitarbeiterInnen und bei allen Menschen und Institutionen herzlich<br />
bedanken, die tagtäglich die <strong>Hospiz</strong>- und Palliatividee mit Leben und Herzlichkeit erfüllen<br />
und mit uns gemeinsam einen wichtigen Beitrag leisten für eine sorgende Gesellschaft.<br />
Wien, am 25. Oktober 2010<br />
Waltraud Klasnic <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc<br />
Präsidentin Geschäftsführerin<br />
4
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Leitbild 6<br />
Organisationsstruktur des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> 8<br />
Internes 10<br />
Menschen 11<br />
Projekte und Kooperationen<br />
<strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim 13<br />
Förderung der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>begleitung in <strong>Österreich</strong> 20<br />
Ausbau Kompetenz- und Beratungszentrum 25<br />
Qualitätssicherung und –entwicklung 26<br />
Datenerhebung 2008 und 2009<br />
Qualitätsmanagement – Kooperation mit ÖBIG/GÖG und OPG<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung 27<br />
Ausbildungslehrgänge für Ehrenamtliche 27<br />
Bildungsangebote für hauptamtliche MitarbeiterInnen 28<br />
Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> 28<br />
Nationale und Internationale Vernetzung 32<br />
WPCA Symposium in Wien 32<br />
EAPC Kongress Wien 33<br />
Ehrenamtlichensymposium DA-SEIN im Leben 34<br />
EU Seminar in Minsk – Seminar in Ostrava 35<br />
Südostösterreichischer <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag 35<br />
Kooperation mit der OPG 35<br />
Öffentlichkeitsarbeit 36<br />
Das Jahr 2009 im Spiegel der Mitgliedsorganisationen 39<br />
Burgenland 39<br />
Kärnten 41<br />
Niederösterreich 42<br />
Oberösterreich 44<br />
Salzburg 46<br />
Steiermark 48<br />
Tirol 50<br />
Vorarlberg 52<br />
Wien 54<br />
Kardinal König Akademie 57<br />
IFF Wien 59<br />
Abkürzungen 60<br />
Ergebnisse der Datenerhebung 2009 62<br />
Forderungen zum Recht auf <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in <strong>Österreich</strong> 70<br />
Definition der Bausteine der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung 72<br />
5
LEITBILD<br />
Wer wir sind<br />
HOSPIZ ÖSTERREICH ist der Dachverband von über 200 <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong>inrichtungen.<br />
HOSPIZ ÖSTERREICH wurde 1993 gegründet und über 15 Jahre von <strong>Mag</strong>. a Sr. Hildegard<br />
Teuschl CS als Vorsitzende geleitet. 2008 übergab sie den Vorsitz an Waltraud Klasnic.<br />
Im interdisziplinär zusammengesetzten Vorstand arbeiten VertreterInnen aus allen Bundesländern<br />
zusammen.<br />
In der Geschäftsstelle von HOSPIZ ÖSTERREICH sind haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
beschäftigt.<br />
Wir sind der Überzeugung, dass die offene Auseinandersetzung mit unheilbarer Erkrankung,<br />
Sterben, Tod und Trauer zum Leben gehört.<br />
Der Dachverband HOSPIZ ÖSTERREICH ist überparteilich und überkonfessionell.<br />
Ordentliche Mitglieder des Dachverbandes sind Vereine, Institutionen, <strong>Hospiz</strong>initiativen und<br />
Bildungseinrichtungen aus dem <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbereich.<br />
Außerordentliche und fördernde Mitglieder unterstützen <strong>Österreich</strong>s <strong>Hospiz</strong>arbeit ideell und<br />
finanziell.<br />
HOSPIZ ÖSTERREICH ist Mitglied bei der EAPC (European Association of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>)<br />
und bei der WPCA (World <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Alliance).<br />
Unsere Ziele<br />
1. Umsetzung der flächendeckenden abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung sowie<br />
deren langfristig gesicherte Finanzierung. <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung soll für alle<br />
Menschen, die es brauchen, erreichbar, zugänglich und leistbar sein.<br />
2. Lebensqualität bis zuletzt für schwerkranke und sterbende Menschen. Im Zentrum der<br />
multiprofessionellen <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetreuung und – begleitung stehen die<br />
PatientInnen und ihre Angehörigen. <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetreuung ermöglicht ein Sterben<br />
in Würde, Autonomie und weitgehender Schmerzfreiheit.<br />
3. Für haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen bestehen ausreichend Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildungen. Besonders großer Wert wird auf interdisziplinäres/multiprofessionelles<br />
Lernen der verschiedenen Professionen – gemeinsam mit Ehrenamtlichen – gelegt.<br />
4. Alle in <strong>Österreich</strong> lebenden Menschen wissen um die Möglichkeiten der <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativversorgung.<br />
5. Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung, um<br />
eine hochwertige Betreuung und Versorgung zu gewährleisten.<br />
6
Was wir tun<br />
♦ Lobbying/ Interessensvertretung auf Bundesebene<br />
♦ Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung<br />
Wir machen die Themen unheilbarer Erkrankung, Sterben und Tod öffentlich, bringen sie<br />
Medien und PolitikerInnen nahe und verbreiten Publikationen, die allen Interessierten<br />
Information und Hilfe bieten.<br />
♦ Förderung und Vernetzung von Initiativen und Einrichtungen – im Sinne des<br />
<strong>Hospiz</strong>gedankens – um Menschen ein würdiges Lebensende zu ermöglichen<br />
Wir sind eine Mitgliederserviceorganisation. Wir vernetzen und unterstützen <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativ-Initiativen und -Einrichtungen, entwickeln und fördern neue Projekte, wie z.B. die<br />
österreichweite Datenerhebung, die Umsetzung und Entwicklung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong> im Pflegeheim, die Förderung der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>arbeit.<br />
♦ Aus- Fort- und Weiterbildung in <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
Wir organisieren gemeinsam mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und St.<br />
Virgil in Salzburg einen Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> bis zum Master of <strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong>. Wir fördern den interdisziplinären Dialog zwischen Medizin, Pflege, Seelsorge,<br />
psychosozialen und anderen relevanten Berufen. Wir bemühen uns um die Qualität der Aus-,<br />
Fort- und Weiterbildungen im <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbereich für haupt- und ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen. Wir fördern den Austausch, die Vernetzung und Kooperation zwischen den<br />
Anbietern der Aus-, Fort- und Weiterbildungen.<br />
♦ Qualitätssicherung und – entwicklung<br />
Wir entwickeln Qualitätsstandards der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativarbeit für <strong>Österreich</strong>, auch in Kooperation<br />
mit Gesundheit <strong>Österreich</strong> (GÖG/ÖBIG).<br />
♦ Wir sind Beratungs- und Kompetenzzentrum in <strong>Hospiz</strong>- und Palliativarbeit<br />
Wir geben Empfehlungen für die Umsetzung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim<br />
und arbeiten mit zentralen Kooperationspartnern in einem Beirat zu <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong> im Pflegeheim zusammen. Wir verbreiten die Patientenverfügung und bieten<br />
begleitende Erstgespräche an.<br />
♦ Wir organisieren Veranstaltungen und Symposien, national und international<br />
7
ORGANISATIONSSTRUKTUR DES DACHVERBANDES HOSPIZ<br />
ÖSTERREICH<br />
Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> ist ein gemeinnütziger Verein, dessen Mitglieder sich<br />
einmal jährlich in einer Generalversammlung treffen und alle drei Jahre den Vorstand und<br />
die/den PräsidentIn wählen. Die Führung der laufenden Geschäfte erfolgt durch den<br />
geschäftsführenden Vorstand und die Geschäftsführer/in.<br />
Der Vorstand 2009<br />
2009 gehörten dem Vorstand folgende Personen an (in alphabetischer Reihenfolge der<br />
Bundesländer; in Klammer ist jeweils die Funktion im Vorstand angegeben):<br />
Geschäftsführender Vorstand:<br />
Waltraud Klasnic (Präsidentin)<br />
Dr. Johann Baumgartner, Koordination Palliativbetreuung Steiermark (Vizepräsident)<br />
DSA Karl W. Bitschnau MAS, Leiter der <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg (Vizepräsident,<br />
Vertreter für Vorarlberg)<br />
M<strong>Mag</strong>. Christof S. Eisl, Geschäftsführer der <strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg (Schriftführer,<br />
Vertreter für Salzburg)<br />
<strong>Dipl</strong>. VW Manfred Fritz, Wien (Finanzreferent)<br />
Burgenland:<br />
Prim. Dr. Herbert Tillhof, Vorstandsvorsitzender der <strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland (Vertreter<br />
für Burgenland)<br />
Waltraud Kocaget, Geschäftsführerin der <strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland (Stellvertreterin für<br />
Burgenland)<br />
Kärnten:<br />
Margit Klingan, Vorsitzende des Kärntner Landesverbandes für <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong>inrichtungen (Vertreterin für Kärnten)<br />
M<strong>Mag</strong>. a Barbara Traar, Geschäftsführerin des Kärntner Landesverbandes für <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong>inrichtungen (Stellvertreterin für Kärnten)<br />
Niederösterreich:<br />
Dr. in Brigitte Riss, Vorsitzende des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> NÖ (Vertreterin für<br />
Niederösterreich)<br />
Klaudia Atzmüller DGKS, Stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> NÖ<br />
(Stellvertreterin für Niederösterreich)<br />
Oberösterreich:<br />
Dr. Wolfgang Wiesmayr, Obmann des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> OÖ (Vertreter für Oberösterreich)<br />
<strong>Mag</strong>. a Ulrike Pribil, stellvertretende Obfrau des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> OÖ<br />
(Stellvertreterin für Oberösterreich)<br />
Salzburg:<br />
M<strong>Mag</strong>. Christof S. Eisl, Geschäftsführer der <strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg (Schriftführer,<br />
Vertreter für Salzburg)<br />
Dr. in Maria Haidinger, Obfrau der <strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg (Stellvertreterin für Salzburg)<br />
Steiermark:<br />
<strong>Mag</strong>. a Sabine Janouschek, Geschäftsführerin des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark (Vertreterin für<br />
Steiermark)<br />
8
Univ. Prof. Dr. Karl Harnoncourt, Obmann des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark (Stellvertreter für<br />
Steiermark)<br />
Tirol:<br />
Marina Baldauf, Vorsitzende der Tiroler <strong>Hospiz</strong>-Gemeinschaft (Vertreterin für Tirol)<br />
<strong>Mag</strong>. Werner Mühlböck, Geschäftsführer der Tiroler <strong>Hospiz</strong>-Gemeinschaft (Stellvertreter für<br />
Tirol)<br />
Vorarlberg:<br />
DSA Karl W. Bitschnau MAS, Leiter der <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg (Vizepräsident,<br />
Vertreter für Vorarlberg)<br />
OA Dr. Otto Gehmacher (Stellvertreter für Vorarlberg)<br />
Wien:<br />
Erich Borovnyak <strong>MBA</strong>, Leiter Mobiles Caritas <strong>Hospiz</strong> (Vertreter für Wien)<br />
<strong>Mag</strong>. Robert Oberndorfer <strong>MBA</strong>, Geschäftsführer der Caritas Socialis Wien (Stellvertreter für<br />
Wien)<br />
Das Team des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> 2009<br />
Waltraud Klasnic, Präsidentin<br />
<strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc, Geschäftsführerin<br />
Dr. Franz Anhammer, ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />
Uli Badelt, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />
Dr. in <strong>Mag</strong>. a Sigrid Beyer, Projektleiterin, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Thomas Dorner, IT<br />
Karin Dworschak-Binder Tkff, Assistentin ab Februar 2009<br />
Riki Friesenbichler, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />
DSA Elfi Kiefer, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />
Lore Kojan, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />
Dr. in Hildegard Lorenz, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />
Constantin Mayr, organisatorischer Mitarbeiter<br />
Dr. in Irmgard Nake, Organisatorisch-pädagogische Leiterin des Universitätslehrgangs<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
<strong>Mag</strong>. a Franziska Richter MES, Assistentin bis Ende Jänner 2009<br />
Paula Thun-Hohenstein, Projektassistentin ab April 2009<br />
Sabine Tiefnig, Webmasterin<br />
DI <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong> <strong>MBA</strong>, Projektleiter, IT<br />
9
INTERNES<br />
1. Vorstandsarbeit und Generalversammlung<br />
Im Jahr 2009 wurden vier Vorstandssitzungen in den Räumlichkeiten der Caritas Socialis in<br />
Wien abgehalten. Wir danken herzlich für die Unterstützung!<br />
Die zweitägige Klausur des Vorstandes fand vom 20.-21. Februar 2009 in Innsbruck statt.<br />
Die jährliche Generalversammlung aller Mitglieder des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> fand am<br />
11. November 2009 in Wien statt.<br />
2. Übersiedlung, Büroeinweihung und Open House des<br />
Dachverbands<br />
Die Müllnergasse im Servitenviertel mit dem Gegenüber des Hauses der Caritas Socialis und<br />
dem Wohnort von Sr. Hildegard Teuschl war uns sehr an Herz gewachsen. Aus Platzmangel<br />
war es notwendig, neue Räume zu suchen. Diese haben wir in der Argentinierstr. 2/3 im<br />
4. Bezirk gegenüber der Karlskirche gefunden. Anlässlich der Übersiedlung in die neuen<br />
Büroräumlichkeiten fand am 3. Juni eine interne Büroeinweihungsfeier statt, bei der P. Alois<br />
Riedelsberger SJ die neuen Räume gesegnet hat. Nochmals vielen herzlichen Dank an ihn.<br />
Bei der offiziellen Eröffnung am 4. Juni 2009 konnten wir zahlreiche Gäste begrüßen.<br />
Team der haupt- und ehrenamtlichen Gäste im Gespräch mit Waltraud Klasnic<br />
MitarbeiterInnen mit P. Alois Riedelsberger SJ © Foto: Karin Dworschak-Binder, DVHÖ<br />
3. Neue Mitarbeiterinnen<br />
2009 haben zwei neue Mitarbeiterinnen ihre Tätigkeit in <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> begonnen.<br />
Karin Dworschak-Binder ist die neue Assistentin und Paula Thun-Hohenstein arbeitet als<br />
Projektassistentin für das Projekt „Förderung der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>begleitung“, welches<br />
der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> in Kooperation mit der Sparkassengruppe durchführt.<br />
4. Unterstützung im Finanzmanagement<br />
Die SOT (Süd Ost Treuhand, www.sot.co.at) unterstützt seit 1.1.2009 den DV <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong> im Finanzmanagementbereich. Wir danken herzlich!<br />
10
MENSCHEN<br />
Tod und Begräbnis von Hildegard Teuschl<br />
Am 18. Februar 2009 verstarb die langjährige Vorsitzende und spätere<br />
Ehrenpräsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>,<br />
Sr. <strong>Mag</strong>. a Hildegard Teuschl CS, im CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg nach einem<br />
unermüdlichen Einsatz für den Aufbau von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in<br />
<strong>Österreich</strong> sowie die Ausbildung im sozialen Bereich als Direktorin des<br />
Caritas Ausbildungszentrums Seegasse.<br />
Gemeinsam mit der Schwesterngemeinschaft der Caritas Socialis gestaltete der<br />
Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> den Abschiedsgottesdienst und das Begräbnis am<br />
Kalksburger Friedhof und im Kardinal König Haus. Zahlreiche Vorstandsmitglieder des<br />
Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, alle hauptamtlichen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
und sehr viele Menschen, die mit Sr. Hildegard verbunden waren, nahmen teil. Die Arbeit<br />
im Sinne von Hildegard Teuschl weiter zu führen, war die große Aufgabe für 2009.<br />
© Foto: DVHÖ<br />
Dr.-Karl-Kummer-Ehrenpreis für Waltraud Klasnic<br />
Für ihr lebenslanges großes soziales Engagement wurde Waltraud<br />
Klasnic, Präsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, am 8.<br />
Dezember 2009 in Graz mit dem neu geschaffenen Dr.-Karl-Kummer-<br />
Ehrenpreis ausgezeichnet.<br />
ÖGB-Vizepräsident Dr. Norbert Schnedl verwies auf die vielfältigen<br />
Aktivitäten Klasnics von der Katastrophenhilfe <strong>Österreich</strong>ischer Frauen über das SOS-<br />
Kinderdorf Stübing, die Leitung eines Pflegeheims bis insbesondere zum Dachverband<br />
<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>s. Als Präsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> kämpfe sie "auf<br />
ihre leise, aber konsequente Art für das Menschenrecht auf einen menschenwürdigen und<br />
möglichst schmerzfreien letzten Lebensabschnitt, für eine leistbare und flächendeckende<br />
medizinisch hochwertige und von menschlicher Zuwendung getragene <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativversorgung für alle Menschen, die sie brauchen."<br />
© Foto: <strong>Österreich</strong>ischer Sparkassenverband<br />
11
Neue <strong>Hospiz</strong>botschafterin<br />
Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> freut sich sehr, Frau Dr.in<br />
Elisabeth Bleyleben-Koren, Generaldirektorin und<br />
Vorstandsvorsitzende der ERSTE Bank bis Juni 2010, als neue<br />
<strong>Hospiz</strong>botschafterin begrüßen zu dürfen.<br />
„Schutz und Begleitung für Sterbende sollte für uns alle ein Thema<br />
sein, ist es jedoch leider nicht. Für mich sind die ehrenamtlichen<br />
<strong>Hospiz</strong>begleiter ein Beispiel. Sie schenken einen Teil ihrer Freizeit und<br />
sind für Sterbende und ihre Angehörigen da. Sie reden und hören zu in Momenten der<br />
Krankheit, des Schmerzes und des Abschieds. Sie haben Zeit am Bett von Sterbenden zu<br />
sitzen. Sie haben den Mut zu bleiben und sich mit Angst und Trauer auseinanderzusetzen.<br />
Sie ermöglichen menschliche Würde bis zuletzt.<br />
Als <strong>Hospiz</strong>botschafterin danke ich all den ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>begleitern, die Menschen in<br />
der letzten Phase ihres Lebens beistehen.“<br />
Dr. in Elisabeth Bleyleben-Koren<br />
Generaldirektorin und Vorstandsvorsitzende der Erste Bank<br />
© Foto: <strong>Österreich</strong>ischer Sparkassenverband<br />
12<br />
Lazarus Preis für<br />
Sr. Hildegard Teuschl CS<br />
Am 28. Mai wurde der Lazarus Ehrenpreis<br />
an Sr. Hildegard Teuschl für ihr<br />
Lebenswerk verliehen. Sr. Blandina<br />
Wenighofer und Sr. Maria Judith<br />
Tappeiner (Caritas Socialis), <strong>Mag</strong> .a Leena<br />
Pelttari-Stachl MSc (<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>)<br />
und Prim. Dr. Franz Zdrahal (Caritas Wien) gedachten in ihren Ansprachen der<br />
herausragenden Leistungen von Sr. Hildegard Teuschl und der Freundschaft, die die<br />
RednerInnen mit Sr. Hildegard Teuschl zu Lebzeiten verbunden hatte. Sr. Hildegard Teuschl<br />
ist nach Prof. Erwin Böhm die zweite Trägerin dieser sehr selten verliehenen und von<br />
höchstem Respekt getragenen Anerkennung durch die österreichische Pflegefachwelt.<br />
Foto v.l.n.r.: Sr. Maria Judith Tappeiner, Sr. Blandina Wenighofer mit GratulantInnen<br />
© Foto: Caritas Socialis
PROJEKTE UND KOOPERATIONEN<br />
1. <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen<br />
„Es ist uns ein Anliegen, dass in den Heimen eine <strong>Hospiz</strong>- und Palliativkultur entsteht, damit<br />
die Bewohnerinnen und Bewohner gut leben können bis zuletzt und damit das Sterben einen<br />
würdigen Rahmen bekommt.“ Waltraud Klasnic<br />
Für viele <strong>Österreich</strong>erInnen ist das Pflegeheim ihr letztes Zuhause. Hier leben sie – und hier<br />
sterben sie. Das Projekt „<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim (HPCPH)“ will erreichen,<br />
dass eine kompetente <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in allen Pflegeheimen <strong>Österreich</strong>s<br />
gewährleistet ist und nachhaltig sichergestellt wird.<br />
Das Projekt ist ein Qualitätsentwicklungsprojekt und bezieht alle betroffenen Gruppen und<br />
Personen mit ein, Fort- und Weiterbildung läuft parallel zum<br />
Organisationsentwicklungsprozess. Eine hospizliche und palliative Kultur in Alten- und<br />
Pflegeheimen gewährleistet für die BewohnerInnen Lebensqualität bis zuletzt, ganzheitliche<br />
Schmerzerfassung und -betreuung, ein Sterben in Selbstbestimmung und Würde.<br />
Für die Angehörigen und nahen Personen bedeutet es ein stärkeres Eingebundensein in die<br />
Betreuung, ein Willkommensein, aber auch die Möglichkeit der Begleitung bei Abschied und<br />
Trauer.<br />
Für die Betreuungs- und Leitungspersonen, die Pflegenden, die Ärzte/ÄrztInnen, die<br />
Seelsorge, die psychosozialen Berufe in den Alten- und Pflegeheimen bedeutet die<br />
Integration von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>:<br />
mehr Arbeitszufriedenheit<br />
Verbesserung der Kommunikation und der Arbeitsabläufe<br />
eine Stärkung des Teams<br />
Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
eine Höherqualifizierung<br />
mehr Sicherheit in der Pflege, bei der Schmerzerfassung und Symptomkontrolle, bei<br />
Abschiednehmen und Versterben der BewohnerInnen.<br />
Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> arbeitet seit 2006 an der Idee einer Umsetzung von<br />
<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen. Damit nimmt sich die <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativbewegung der Tatsache an, dass viele BewohnerInnen in Alten- und Pflegeheimen in<br />
immer schlechterem Zustand, multimorbid und oftmals an Demenz erkrankt ins Pflegeheim<br />
kommen und dass es in Alten- und Pflegeheimen dringend palliativpflegerisches und<br />
palliativmedizinisches Wissen und Erfahrung braucht, nicht erst beim Sterben, sondern<br />
schon lange davor. Eine wichtige Vorreiterrolle nimmt in diesem Zusammenhang die<br />
<strong>Hospiz</strong>bewegung in Vorarlberg ein, die bereits seit 2005 <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in ihren<br />
Alten- und Pflegeheimen umsetzt, getragen vom Land Vorarlberg und der <strong>Hospiz</strong>bewegung.<br />
Hinzu kommen Erfahrungen aus der Caritas Socialis, die <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in ihren<br />
drei Pflege- und Sozialzentren 2006/2007 umgesetzt hat. In Vorarlberg wurden Richtlinien<br />
entwickelt, die dann in einer Arbeitsgruppe des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> mit zentralen<br />
Kooperationspartnern weiter bearbeitet wurden. 2008 wurden die Richtlinien für die<br />
Umsetzung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen vom DV <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong> herausgegeben. Sie sind österreichweit eine wichtige Basis für die Umsetzung<br />
13
von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in den Alten- und Pflegeheimen. Weiters gibt es basierend<br />
auf den Erfahrungen in Vorarlberg und Wien eine Modellarchitektur und einen<br />
Modellprozessverlauf. An der Weiterentwicklung der erforderlichen Schulungen in den Alten-<br />
und Pflegeheimen parallel zum Organisationsentwicklungsprozess wird gearbeitet.<br />
Das Projekt <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen unterstreicht die<br />
Wichtigkeit von Fürsorgetätigkeiten in unserer Gesellschaft, von qualitätsvoller und<br />
würdevoller Begleitung und Betreuung von alten Menschen, von sterbenden Menschen. In<br />
Alten- und Pflegeheimen arbeiten sehr viele Frauen, auch viele Frauen mit<br />
Migrationshintergrund. Die BewohnerInnen sind zum überwiegenden Teil ebenfalls Frauen.<br />
Im Rahmen des Projektes wird auf die Aspekte von Gender und Interkulturalität<br />
entsprechend eingegangen, um Individualität in der Betreuung und Begleitung zu<br />
gewährleisten.<br />
14
Im Jahre 2009 wurden im Projekt <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen<br />
folgende Schritte umgesetzt:<br />
1.1 Konstituierung des Beirats HPCPH<br />
Der Beirat wurde installiert, um die Umsetzung und Entwicklung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong> in <strong>Österreich</strong>s Alten- und Pflegeheimen zu fördern, zu steuern und in gemeinsamer<br />
Anstrengung zu verantworten. Der Beirat wird von Präsidentin Waltraud Klasnic geleitet. Ihr<br />
zur Seite stehen Vizepräsident Karl Bitschnau und Projektleiterin Sigrid Beyer.<br />
Die Mitglieder des Beirats:<br />
BMGFJ, BMASK, <strong>Österreich</strong>ische Ärztekammer, Dachverband der Alten- und Pflegeheime<br />
<strong>Österreich</strong>s, ARGE Pflegedienstleitungen, die Verbindungsstelle der Länder, ÖGAM und<br />
GÖG/ÖBIG.<br />
Aufgaben des Beirats:<br />
Der Beirat sieht es als seine Aufgabe, die Prozesse zur Umsetzung und Entwicklung von<br />
<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Pflegeheimen auf <strong>Österreich</strong>-Ebene zu unterstützen und mit zu<br />
gestalten und für die Umsetzung in guter Qualität und Nachhaltigkeit Sorge zu tragen. Er<br />
sieht auch die Ausarbeitung von Empfehlungen an Bund, Länder und kommunale Träger als<br />
seine Aufgabe. Es soll eine fundierte Basis für die österreichweite Umsetzung und<br />
Entwicklung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim geschaffen werden.<br />
Der Beirat hat sich 2009 dreimal getroffen.<br />
Partner in diesem Teilbereich des Projekts <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen sind<br />
unter anderem die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien.<br />
1.2 Nationales Qualitätszertifikat (NQZ) + <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten-<br />
und Pflegeheimen<br />
Das von Bund, Ländern, dem Dachverband der Alten- und Pflegeheime <strong>Österreich</strong>s und<br />
Expertinnen und Experten entwickelte Nationale Qualitätszertifikat ist ein österreichweit einheitliches<br />
branchenspezifisches Fremdbewertungsverfahren, um objektiv die Qualität der<br />
Leistungserbringung in Alten- und Pflegeheimen in <strong>Österreich</strong> festzustellen. Mit dem NQZ<br />
können Häuser ausgezeichnet werden, die bereits weitreichende Maßnahmen zur Sicherstellung<br />
der größtmöglichen individuellen Lebensqualität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner<br />
gesetzt haben. 2009 wurden folgende wesentlichen Schritte durchgeführt mit dem Ziel,<br />
<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in das Zertifizierungsverfahren aufzunehmen:<br />
• Diskussion Entwurf Zertifizierungsprozess im Beirat<br />
• Kontaktaufnahme mit dem BMASK und der Koordinationsstelle zum NQZ<br />
• Mehrere Gespräche mit dem BMASK<br />
• 2 Workshops gemeinsam mit BMASK, der Koordinationsstelle NQZ, dem IBG,<br />
Zertifizierungspersonen und VertreterInnen aus zwei Heimen mit dem Ziel <strong>Hospiz</strong>-<br />
und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> nachträglich ins NQZ zu integrieren<br />
• Vorbereitung der Entscheidung der Länderarbeitsgruppe im Februar 2010<br />
Partner in diesem Teilbereich des Projekts <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen sind<br />
unter anderem die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien.<br />
15
1.3 Projektantrag an den Fonds Gesundes <strong>Österreich</strong> (FGÖ) zur<br />
Finanzierung von Teilprojekten von HPCPH<br />
Das Projekt erhielt durch die Mittel des Fonds Gesundes <strong>Österreich</strong> einen Motivationsschub<br />
und notwendige Ressourcen, um österreichweit die Umsetzung forcieren zu können. Im<br />
Rahmen des vom FGÖ geförderten Projektes gibt es eine Kooperation mit dem<br />
Landesverband <strong>Hospiz</strong> Niederösterreich. In acht Modellheimen in Niederösterreich wird die<br />
praktische Umsetzung erprobt auf Basis der bestehenden Richtlinien. Es finden in jedem<br />
Heim ein von außen begleiteter Prozess über 18 Monate und Fort- und Weiterbildungen<br />
statt. Die praktische Umsetzung wird vom Land Niederösterreich finanziert.<br />
Darüber hinaus wurde vom DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> im Rahmen des Projektes eine<br />
bundesländerübergreifende Schulung für ProzessbegleiterInnen angeboten, die in den Alten-<br />
und Pflegeheimen an der Umsetzung mitwirken werden. In den nächsten Jahren sind<br />
Vernetzungstreffen geplant. Der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> wird zum Beratungs- und<br />
Kompetenzzentrum für alle Fragen zu <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und<br />
Pflegeheimen, ein Qualitätshandbuch soll im Rahmen des vom FGÖ finanzierten Projektes<br />
entstehen.<br />
1.4 Pressegespräch<br />
Anlässlich des vom FGÖ genehmigten Projektes „<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pflege“<br />
fand am 12.11.2009 ein Pressegespräch mit guter Medienpräsenz statt. Entsprechende<br />
Berichterstattung erfolgte daraufhin in der Presse, den Salzburger Nachrichten, der<br />
Kathpress, dem Medical Tribune und Radio Stephansdom. Der Fonds Gesundes <strong>Österreich</strong>,<br />
vertreten durch <strong>Mag</strong>. Hörhan, fördert das Projekt zum überwiegenden Anteil. Die Umsetzung<br />
in Niederösterreich wird finanziell vom Land Niederösterreich und den privaten Trägern<br />
übernommen. Vom DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> waren beim Pressegespräch neben der<br />
Präsidentin Waltraud Klasnic Karl Bitschnau, Brigitte Riss, Leena Pelttari und Sigrid Beyer<br />
anwesend.<br />
16
1.5 KICK-OFF Veranstaltung in Niederösterreich<br />
Am 13. November 2009 fand im Landhaus St. Pölten die KICK-OFF Veranstaltung für das<br />
Modellprojekt "<strong>Hospiz</strong>kultur und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen" statt. Programm:<br />
o Begrüßung Hofrat Dr. Otto Huber<br />
o Vorstellung des Projektes Dr. in Brigitte Riss, LV <strong>Hospiz</strong> NÖ<br />
o Grußworte des Dachverbands <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-<br />
Stachl MSc (<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>), Geschäftsführerin<br />
o Sterbefälle in den Landespflegeheimen bzw. in den Kliniken - eine<br />
Erhebung <strong>Mag</strong>. a Helene Lattacher, Abteilung GS 7<br />
o <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim - was bringt's? <strong>Mag</strong>. a Dr. in Sigrid<br />
Beyer, Projektleitung Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
o Die <strong>Hospiz</strong>versorgung in NÖ im Vergleich zu anderen Bundesländern<br />
Landesrätin <strong>Mag</strong>. a Johanna Mikl-Leitner<br />
v.l.n.r.: L. Pelttari-Stachl, S. Beyer, J. Mikl-Leitner v.l.n.r.: VertreterInnen der teilnehmenden Pflegeheime mit<br />
J. Mikl-Leitner und O. Huber<br />
v.l.n.r.: B. Riss, J. Mikl-Leitner, O. Huber, L. Pelttari-Stachl, K. Atzmüller, S. Beyer<br />
© Fotos: LV <strong>Hospiz</strong> NÖ<br />
Das Ziel des Projektes ist eine grundlegende Verbesserung der Arbeits- und Lebensqualität<br />
in den Alten- und Pflegeheimen in Niederösterreich.In acht Modellheimen in Niederösterreich<br />
wird die praktische Umsetzung erprobt, ca. 2000 Menschen (BewohnerInnen, Betreuende,<br />
Angehörige, Ehrenamtliche, externe Partner..) kommen durch das Projekt in den Genuss der<br />
Verbesserungen.<br />
17
1.6 <strong>Österreich</strong>weite Schulung HPCPH, 1. – 4.12.2009<br />
Von 1.12. - 4.12.09 fand im Don Bosco Haus<br />
Wien die Schulung für ProzessbegleiterInnen<br />
statt, die Alten- und Pflegeheime begleiten bei<br />
der Integration von <strong>Hospiz</strong>kultur und <strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong>. 24 Personen aus acht Bundesländern<br />
waren vertreten.<br />
Es erfolgte eine intensive Auseinandersetzung<br />
mit den Richtlinien, der Modellarchitektur, dem<br />
Modellprozessverlauf zu <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong>. Weitere zentrale Themen wie<br />
Organisations-entwicklung, Interkulturalität und gendersensible Pflege wurden durch<br />
kompetente ReferentInnen abgedeckt.<br />
Am letzten Workshoptag fand eine Begegnung zwischen Mitgliedern des Beirats HPCPH<br />
und den ProzessbegleiterInnen statt. <strong>Mag</strong>. a Claudia Nemeth von GÖG/ÖBIG, Dr. in Renate<br />
Wagner-Kreimer von der österreichischen Ärztekammer, Dir. Edgar Führer und Frau Monika<br />
Honeder vom Dachverband der Alten- und Pflegeheime und Dr. Wolfgang Wiesmayr von<br />
ÖGAM nahmen in ihrer Funktion als Beiratsmitglieder an der Begegnung teil.<br />
Geleitet und moderiert wurde die Schulung von Karl Bitschnau (MAS) (Vizepräsident <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong> und Leiter der <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg) und von Dr. in <strong>Mag</strong>. a Sigrid Beyer<br />
(Projektleiterin der Projektes HPCPH). Die Schulung ist ein Teil des vom Fonds Gesundes<br />
<strong>Österreich</strong> geförderten Projektes <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pflege.<br />
Foto v.l.n.r.: S. Beyer, K. Bitschnau, L. Pelttari-Stachl<br />
© Foto: LV <strong>Hospiz</strong> NÖ<br />
1.7 EAPC Kongress Wien – Abstract und Präsentation eines<br />
wissenschaftlichen Posters zu HPCPH<br />
Das englischsprachige Abstract (eine kurze Zusammenfassung und Darstellung der<br />
wichtigsten Inhalte und Ergebnisse des Themas) und das englischsprachige Poster machten<br />
das Projekt einer großen Gruppe von Teilnehmenden am EAPC-Kongress im Mai bekannt.<br />
Karl Bitschnau und Sigrid Beyer nahmen an der EAPC Taskforce zum Thema “<strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong> in Long-Term <strong>Care</strong> Settings for Older People” teil.<br />
1.8 Beratung in den Bundesländern<br />
Die Beratung der landeskoordinierenden Stellen zu <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in den Alten-<br />
und Pflegeheimen läuft vorrangig per Telefon und Internet. Sehr viel an Know-How ist dank<br />
der landeskoordinierenden Stellen, durch Kontakte zu den Mitgliedern des Beirats und zu<br />
Organisationen in Europa im Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> gesammelt und kann je nach<br />
Anfrage entsprechend weitergegeben werden. In Tirol und in der Steiermark fand ein Treffen<br />
zwischen der Projektleiterin und Mitgliedern der landeskoordinierenden Organisationen statt.<br />
18
1.9 Entwicklung eines österreichweiten Curriculums zu HPCPH<br />
Ein erstes Treffen fand in Salzburg statt mit Christof Eisl, Karl Bitschnau, Leena Pelttari-<br />
Stachl, Sigrid Beyer und Angelika Feichtner. Es wurde ein Vorschlag ausgearbeitet und<br />
überarbeitet im Bemühen ein österreichweit einheitliches Curriculum herauszugeben.<br />
Partner in diesem Teilbereich des Projekts <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen sind<br />
unter anderem die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien.<br />
1.10 Internationales Treffen zum Austausch über das Thema Zertifikat,<br />
Gütesiegel, Label<br />
Karl Bitschnau traf sich mit vier Kollegen aus Deutschland und der Schweiz, die ebenfalls an<br />
der Umsetzung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pflege arbeiten, zu Vernetzung und<br />
Austausch. Dabei entstand die Idee eines europäischen Projektes rund um Fragen der<br />
<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in Alten- und Pflegeheimen.<br />
19
2.<br />
Im Juni 2007 hat sich die Sparkassengruppe gemeinsam mit der ERSTE Stiftung und<br />
ERSTE Bank entschlossen, die Förderung der ehrenamtlichen Arbeit in der<br />
<strong>Hospiz</strong>begleitung im Rahmen einer Kooperation mit dem Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> zu<br />
unterstützen. Diese vorerst bis 2011 vereinbarte Kooperation läuft in den meisten<br />
Bundesländern bereits sehr erfolgreich. Sie sieht neben der flächendeckenden Versorgung<br />
durch Ehrenamtliche in ganz <strong>Österreich</strong> auch die Aus- und Weiterbildung bzw. Supervision<br />
der Ehrenamtlichen und die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen vor.<br />
Die Kooperation zwischen der Sparkassengruppe und der <strong>Hospiz</strong>bewegung hat in der<br />
Steiermark begonnen, federführend war und ist dort Univ. Prof. Dr. Karl Harnoncourt,<br />
Obmann des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark. Im Rahmen der Kooperation Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong> und Sparkassengruppe/ ERSTE Bank lag die Projektleitung 2009 von Seiten der<br />
Sparkassen bei Dr. Wilhelm Kraetschmer, Leiter Interne Dienste und Stiftungen, mit Andrea<br />
Loudon, Kommunikation, und von Seiten des Dachverbandes bei <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl<br />
MSc mit Projektassistentin Paula Thun-Hohenstein.<br />
Die stetige Zunahme der Anzahl der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>teams in <strong>Österreich</strong> verdankt<br />
sich auch dieser sehr erfolgreichen Zusammenarbeit, die die ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>arbeit auf<br />
eine sicherere Basis stellt.<br />
2009 gab es in den 247 Einrichtungen der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung österreichweit<br />
insgesamt 3.011 ehrenamtliche MitarbeiterInnen, davon 86% Frauen und 14% Männer.<br />
Diese Frauen und Männer haben 2009 insgesamt 316.521 Stunden ehrenamtlich<br />
gearbeitet.Davon waren 199.611 Stunden direkte Begleitung von Schwerkranken und<br />
Sterbenden und 116.910 Stunden unterstützende Tätigkeiten wie zum Beispiel Mithilfe bei<br />
Fundraising, Aussendungen und Veranstaltungen ebenso wie Supervision und Fortbildung.<br />
20
2009 wurden im Rahmen dieser Kooperation auf Bundesebene folgende Veranstaltungen<br />
und Förderungen durchgeführt:<br />
2.1 Internationale Symposium für ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
„DA-SEIN im Leben“ im Rahmen des EAPC-Kongresses<br />
Unser internationales Symposium „DA-SEIN im Leben – Das Ehrenamt in der <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativbetreuung“ wurde erfolgreich im Rahmen des 11. EAPC-Kongresses am 7. Mai 2009<br />
im Austria Center Vienna durchgeführt: Die Idee und die Organisation lagen bei <strong>Mag</strong>. a Leena<br />
Pelttari und Dr. Johann Baumgartner.<br />
Bundesminister Rudolf Hundstorfer begrüßte die, weit mehr als erwarteten, 270<br />
TeilnehmerInnen. 13 kompetente ReferentInnen aus 6 europäischen Ländern beleuchteten<br />
in deutscher Sprache das „Ehrenamt“ vielfältig und diskutierten angeregt. Einen<br />
ausführlichen Bericht finden Sie auf der Seite 34.<br />
Die Kooperation mit der Sparkassengruppe ermöglichte den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
aus ganz <strong>Österreich</strong> und den östlichen Nachbarländern die kostenfreie Teilnahme.<br />
Diese Initiative zum Ehrenamt vom Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> hat am EAPC-Kongress<br />
beachtliche Resonanz gefunden.<br />
Diskussionsrunde<br />
mit Minister Hundstorfer<br />
Interesse im Publikum<br />
© Foto: Johann Baumgartner, DVHÖ<br />
Waltraud Klasnic<br />
Präsidentin des DVHÖ<br />
2.2 Internationaler <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag am 7.Oktober 2009<br />
„Stimme erheben für Schwerkranke und Sterbende“<br />
Anlässlich des Internationalen <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tages 2009 traten der<br />
Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und die <strong>Österreich</strong>ische Sparkassengruppe am 7. Oktober<br />
2009 im Festsaal des Alten Rathauses gemeinsam zum Thema "Netzwerke in <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> - eine Vision?" an die Öffentlichkeit.<br />
22
Nach einleitenden Worten der langjährige <strong>Hospiz</strong>botschafterin und Gattin des Bundespräsidenten,<br />
Margit Fischer, und der Gastgeberin im "Alten Rathaus", Bezirksvorsteherin<br />
Ursula Stenzel, sprach Waltraud Klasnic, Präsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />
Welch unschätzbar großen Beitrag die Ehrenamtlichen in der <strong>Hospiz</strong>bewegung leisten, hat<br />
das Ehrenamtlichen-Symposium anlässlich des Weltkongresses der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativ-<br />
Bewegung im Mai 2009 in Wien gezeigt. Klasnic wörtlich: „Der Mensch braucht den<br />
Menschen. Besonders am Lebensanfang und am Lebensende. Das Wichtigste neben der<br />
hospizlichen und palliativen Betreuung ist am Lebensende die menschliche Zuwendung."<br />
<strong>Mag</strong>. Alois Hochegger, Präsident des <strong>Österreich</strong>ischen Sparkassenverbandes, hob einmal<br />
mehr die Unabdinglichkeit der <strong>Hospiz</strong>betreuung hervor und setzte sie in Beziehung zu den<br />
Sparkassen. "Neben der materiellen Geschäftstätigkeit schaffen die Sparkassen seit jeher<br />
auch einen gemeinnützigen und sozialen Mehrwert für die Gesellschaft, der in Zeiten immer<br />
knapper werdender öffentlicher Budgets nicht mehr wegzudenken ist. Im Rahmen unserer<br />
gesellschaftlichen Verantwortung unterstützen die Sparkassen die Aus- und Weiterbildung<br />
sowie Supervision der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die Sparkassen<br />
haben sich aus ihrer Geschichte heraus stets für das Ehrenamt eingesetzt und dieses auch,<br />
wo es möglich war, gefördert. Aus diesem Grund unterstützen wir gerne genau diesen<br />
Aspekt der <strong>Hospiz</strong>begleitung", betonte <strong>Mag</strong>. Alois Hochegger im Rahmen der Enquete.<br />
Univ. Prof. Dr. Friedemann Nauck aus Deutschland wies im Festvortrag zum Thema<br />
"Netzwerke in <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> - eine Vision?“ darauf hin, "dass in vielen Ländern<br />
die ambulante Palliativversorgung und ihre Finanzierung im Mittelpunkt des Interesses<br />
stehen, dabei spielen die Bildung und Organisation unterschiedlicher Netzwerke eine große<br />
Rolle."<br />
An diesem Abend wurde auch der Gründerin, langjährigen Vorsitzenden und<br />
Ehrenpräsidentin des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>Mag</strong>. a Sr. Hildegard Teuschl CS gedacht und ein<br />
Ausschnitt aus dem neuen Film "… ein ganz langsamer Walzer" über ihr Wirken und die Zeit<br />
ihrer Erkrankung gezeigt. <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc, Geschäftsführerin des<br />
Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, erzählte über das Trauerjahr der österreichischen<br />
<strong>Hospiz</strong>bewegung in ihren Schlussworten: „Schade, dass Hildegard Teuschl die<br />
internationalen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Kongresse in Wien nicht mehr erleben durfte. Sie<br />
fehlt uns. Wir arbeiten aber in ihrem Sinne weiter."<br />
Die Moderation der Veranstaltung hatte <strong>Hospiz</strong>-Botschafterin Dr. .in Barbara Rett<br />
übernommen. Sie ist als <strong>Hospiz</strong>botschafterin und darüber hinaus seit Beginn der <strong>Hospiz</strong>bewegung<br />
mit uns eng verbunden.<br />
Über 180 Gäste - darunter VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Medien - kamen beim<br />
anschließenden Empfang ins Gespräch mit ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung.<br />
23<br />
Foto v.l.n.r.:<br />
A. Hochegger, B. Rett, K. Harnoncourt, U.<br />
Stenzel, M. Fischer, E. Bleyleben-Koren, W.<br />
Klasnic, F. Nauck<br />
© Foto: <strong>Österreich</strong>ischer Sparkassenverband
2.3 Förderung der Wiener ehrenamtlichen Teams durch die ERSTE Stiftung<br />
Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> koordinierte 2009 die Förderungen der ERSTE Stiftung<br />
für die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in Wien. Die ERSTE Stiftung unterstützt die<br />
Ausbildung ehrenamtlicher <strong>Hospiz</strong>begleiterInnen und die hauptamtliche Koordination der<br />
<strong>Hospiz</strong>teams.<br />
2.4 Projektsteuerung<br />
Vierteljährlich finden Treffen zwischen dem Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und der<br />
Sparkassengruppe zur Berichterstattung und zum Besprechen des Projektstandes statt.<br />
Mitglieder der Projektsteuergruppe 2009 waren: Dr. Wilhelm Kraetschmer<br />
(Sparkassenverband), Andrea Loudon (Sparkassenverband), <strong>Mag</strong>. Karl-Heinz Prüller<br />
(ERSTE Stiftung), <strong>Mag</strong>. a Annunziata Schmid-Chiari (ERSTE Bank), Waltraud Klasnic (DV<br />
<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>), Univ. Prof. Dr. Karl Harnoncourt (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>), <strong>Mag</strong>. a Leena<br />
Pelttari-Stachl MSc (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>), Paula Thun-Hohenstein (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>).<br />
24
3. Ausbau des Kompetenz- und Beratungszentrums für <strong>Hospiz</strong>-<br />
und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
Seit 2008 kooperieren die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien und der Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong> im Projekt: „Ausbau als Kompetenz- und Beratungszentrum im Bereich <strong>Hospiz</strong><br />
und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“.<br />
Konkret unterstützen die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien mit ihrem Beitrag zwei Projekte:<br />
<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim: die Unterstützung der Lotterien fließt mit<br />
ein bei der Errichtung und Arbeit des Beirats, bei der Integration von <strong>Hospiz</strong> und<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> ins Nationale Qualitätszertifikat und bei der Entwicklung des<br />
österreichweiten Curriculums für <strong>Palliative</strong> Geriatrie<br />
Versand von Patientenverfügungen und das Angebot einer kostenfreien Beratung<br />
3.1 <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim<br />
Den detaillierten Bericht finden Sie auf den Seiten 15 und 19 dieses Jahresberichts.<br />
3.2. Patientenverfügung – Versand und Beratungsgespräche<br />
Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> versendet seit vielen Jahren Patientenverfügungsbroschüren<br />
an interessierte Personen und Institutionen in <strong>Österreich</strong>. Ulrike Badelt ist für den<br />
Versand zuständig. 2009 hat sie den Versand von 7680 Patientenverfügungen betreut.<br />
Neben den telefonischen Erstberatungen organisiert der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> mit Hilfe der<br />
Förderung durch die Lotterien seit 2009 im Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland<br />
auch Beratungsgespräche zum Themenkreis Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.<br />
Diese können als Einzelgespräche oder als Gruppeninformation, z.B. in Alten- und<br />
Pflegeheimen, in Anspruch genommen werden. Diese Beratungsgespräche sind dem<br />
ärztlichen und notariellen Aufklärungsgespräch vorgelagert, sie sind kein Ersatz für diese.<br />
Die Beratungsgespräche sind kostenfrei.<br />
2009 hat Elfriede Kiefer 96 Menschen in Alten- und Pflegeheimen und 24 Interessierte in<br />
persönlichen Kontakten beraten.<br />
25
QUALITÄTSSICHERUNG UND ENTWICKLUNG<br />
1. Datenerhebung 2008 und Initiierung der Erhebung 2009<br />
Durch die Initiative von DI <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong> <strong>MBA</strong> führt der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> als<br />
Dachverband von ca. 250 <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen seit 2005 jährlich eine<br />
bundesweite Datenerhebung bei allen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> durch.<br />
Die damit verbundenen Anliegen sind das Sichtbarmachen der geleisteten Arbeit der haupt-<br />
und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und die Abbildung des derzeitigen Stands der<br />
Flächendeckung, um das Ziel, die Verwirklichung einer abgestuften flächendeckenden<br />
<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung bis 2012, konsequent verfolgen zu können. <strong>Österreich</strong> hat<br />
auf dem Gebiet der Datenerfassung im Bereich <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> durch die Arbeit<br />
des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> in den letzten Jahren eine beachtliche Entwicklung<br />
gemacht. Europaweit liegen wir mit diesen Zahlen im guten Mittelfeld. Die Projektleitung liegt<br />
bei <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc.<br />
Die Zusammenfassung der Ergebnisse der Datenerhebung 2009 finden Sie im Schlussteil<br />
dieses Jahresberichts und auf unserer Homepage www.hospiz.at/Statistik<br />
2. Qualitätsmanagement für den <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbereich<br />
Kooperationsprojekt mit ÖBIG/GÖG und OPG<br />
Das Ziel des von GÖG/ÖBIG initiierten Kooperationsprojektes ist die gemeinsame<br />
Erarbeitung von Prozessqualitätskriterien für alle Bausteine der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativversorgung.<br />
Es wird an der Entwicklung eines Qualitätshandbuches gearbeitet, das die <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong>inrichtungen bei der Abwicklung ihrer Arbeitsabläufe unterstützt. Es wurden<br />
abgestimmte und umsetzbare Rahmenvorgaben zu Kernprozessen der Einrichtungen<br />
festgelegt. Damit soll eine Grundlage für eine österreichweit gleichwertige Versorgung<br />
geschaffen werden. 40 <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen aus allen Bundesländern haben<br />
unter Einbezug aller Bausteine mitgearbeitet. 2008 sind zirka 50 verschiedene Darstellungen<br />
von zentralen Abläufen entstanden. Es haben zwei Workshops und vier Sitzungen des<br />
Qualitätskomitees stattgefunden. Der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> war 2008/2009 mit folgenden<br />
Mitgliedern im Qualitätskomitee vertreten: Johann Baumgartner, Karl Bitschnau, Erich<br />
Borovnyak, Christof Eisl, Werner Mühlböck, Leena Pelttari, Brigitte Riss, Barbara Traar und<br />
Wolfgang Wiesmayr.<br />
2009 ist es gelungen, die ersten Modellprozesse für das Qualitätshandbuch zu erstellen.<br />
Dazu wurden fünf Sitzungen im Qualitätskomitee und ein Workshop abgehalten.<br />
Die einzelnen Modellprozesse wurden im Großgruppen-Workshop von den teilnehmenden<br />
Einrichtungen bestätigt und als hilfreich für die Praxis befunden.<br />
26
AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG<br />
<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> als Dachverband von Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>einrichtungen konzentriert seine<br />
Kräfte auf das Ziel „unheilbar kranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen<br />
beizustehen und ein würdiges Ende des Lebens zu ermöglichen“. Um in diesem Bereich<br />
neue Bedürfnisse zeitgerecht aufgreifen, die Qualität dieser Arbeit sichern sowie innovative<br />
und wirkungsvolle Lösungen erarbeiten zu können, kommt der Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
von ehren- und hauptamtlich Tätigen in der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativarbeit zentrale Bedeutung<br />
zu. Besonders großer Wert wird auf interdisziplinär-multiprofessionelles Lernen der<br />
verschiedenen Professionen gemeinsam mit Ehrenamtlichen, die Vernetzung mit den<br />
verschiedenen Bildungsanbietern und Qualitätsentwicklung in allen Bereichen der<br />
Bildungsarbeit gelegt.<br />
1. Ausbildungslehrgänge für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>-BegleiterInnen<br />
Alle im Bereich der <strong>Hospiz</strong>arbeit ehrenamtlich tätigen BegleiterInnen bedürfen einer qualifi-<br />
zierten Aus-, Fort- und Weiterbildung, die entsprechende Haltung, Kenntnisse und<br />
Fertigkeiten im Umgang mit schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen vermittelt.<br />
In allen Bundesländern werden Lehrgänge für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung nach<br />
dem Curriculum des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> (70 Stunden Theorie und 40 Stunden Praktikum)<br />
angeboten (siehe Mitgliederberichte ab Seite 39).<br />
In Wien ist vor allem die Kardinal König Akademie für die Befähigung ehrenamtlicher<br />
<strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen zuständig. In Anwesenheit von Waltraud Klasnic wurde am 24. Juni<br />
2009 im Kardinal König Haus der Abschluss des 50. und 51. Einführungskurses für Lebens-,<br />
Sterbe- und Trauerbegleitung gefeiert. Vor 20 Jahren hatte Sr. Hildegard Teuschl diese<br />
Kurse zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen in der <strong>Hospiz</strong>arbeit gegründet. Seitdem haben<br />
1400 Menschen an den Kursen teilgenommen. Einen ausführlichen Tätigkeitsbericht der<br />
Kardinal König Akademie finden Sie auf der Seite 57.<br />
Textteile und Foto mit freundlicher Genehmigung der Caritas Socialis<br />
(Quelle: CS imPULS 3/2010, Seite 26)<br />
27<br />
v.l.n.r.: Waltraud Klasnic, <strong>Mag</strong>. a Karin Weiler CS,<br />
P. Christian Marte SJ
2. Bildungsangebote für hauptamtliche MitarbeiterInnen in <strong>Hospiz</strong>-<br />
und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
2.1 Multiprofessionelle Palliativ-Basislehrgänge<br />
Für spezialisierte Berufe in <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> ist die multiprofessionelle Basisausbildung in<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Grundvoraussetzung des beruflichen Handelns. Diese Basislehrgänge<br />
vermitteln entsprechendes Fachwissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Haltungen. In<br />
<strong>Österreich</strong> werden an neun Standorten Multiprofessionelle Palliativ-Basislehrgänge<br />
angeboten. Alle Lehrgänge mit aktuellen Terminen sind unter www.hospiz.at zu finden.<br />
2.2 Universitäre Verankerung von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
Die Etablierung von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> als multiprofessionellem Bereich ist auf universitärem<br />
Niveau erforderlich, um den qualitativen Anforderungen in diesem Bereich auch in Zukunft<br />
gerecht werden zu können und Entwicklungen auch durch Wissenschaft und Forschung<br />
vorantreiben zu können. Dem dienen sowohl die Kooperation mit der PMU und dem<br />
Bildungszentrum St. Virgil Salzburg im Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>, als auch die<br />
Vernetzung mit anderen universitären Ausbildungen. Weitere Informationen über universitäre<br />
Ausbildungen wie jene der Abteilung <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und OrganisationsEthik der Fakultät für<br />
Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (IFF-<br />
Wien) finden Sie auf der Seite 59.<br />
2.3 Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
Der Universitätslehrgang ist eine Kooperation zwischen der Paracelsus Medizinischen<br />
Privatuniversität, dem Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und dem Bildungs- und Konferenzzentrum<br />
St. Virgil in Salzburg. Das Profil des Universitätslehrgangs <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> zeichnet<br />
sich durch eine starke Orientierung an der internationalen Entwicklung der <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
aus. Es wurde entsprechend dem Verständnis der WHO konsequent als multiprofessionelles<br />
Konzept entwickelt, bei dem ÄrztInnen, Pflegefachkräfte, SozialarbeiterInnen,<br />
SeelsorgerInnen und VertreterInnen anderer psychosozialer Berufe gemeinsam – geleitet<br />
von einem multiprofessionellen Team – lernen und lehren.<br />
Diese Aus-, Fort- und Weiterbildung orientiert sich an den Empfehlungen des Europarates.<br />
Der Lehrgang schließt an die Entwicklung multiprofessioneller Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildungen in <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in <strong>Österreich</strong> an, deren Wurzeln bis weit in die 1970er<br />
Jahre zurückreichen. Die Attribute „multiprofessionell“ oder „interdisziplinär“ betonen die<br />
durchgängige Handlungslogik von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>. Sie verweisen auf das Zusammenwirken<br />
der unterschiedlichen Professionen und verstehen sich als Alternative zu Konzepten einer<br />
reinen Facharzt-, Fachpflege-, Fachtherapie- oder Fachtheologieausbildung.<br />
Dem Leitungsteam des Universitätslehrgangs gehörten 2009 <strong>Mag</strong>. <strong>Peter</strong> Braun (St. Virgil),<br />
Dr. Michael Nake (PMU) und <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>) an.<br />
Die organisatorische Leitung oblag Dr. in Irmgard Nake. M<strong>Mag</strong>. Christof Eisl arbeitete<br />
wesentlich an der Curriculumsentwicklung mit und hatte beratende Funktion. Administrativ<br />
sorgten Karin Dworschak-Binder (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>) in Wien und Verena Hölzl in St.<br />
Virgil für den reibungslosen Ablauf. In der PMU war Frau <strong>Mag</strong>. a Lydia Gruber für den<br />
administrativen Teil zuständig.<br />
28
2.3.1 Die Ausbildungsstufen im Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
Interdisziplinärer Palliativbasislehrgang<br />
Die Stufe I dient der Vermittlung und Erarbeitung eines Grundverständnisses, sowie der<br />
Prinzipien und Standards von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> als multiprofessionellem Fachbereich durch<br />
entsprechende Kombination von Fachwissen und Methoden sozialer Kompetenz.<br />
Alternative fachspezifische Vertiefungslehrgänge für Palliativmedizin, Palliativpflege,<br />
Psychosozial-spirituelle <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> oder <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pädiatrie<br />
Die Studienstufe II dient – getrennt nach den Fachbereichen – der Vermittlung und<br />
Vertiefung spezifischen Fachwissens und organisationaler Kompetenzen um das eigene<br />
Berufsverständnis und die fachspezifische Rolle in multiprofessionellen Teams zu vertiefen.<br />
Interprofessioneller Aufbaulehrgang mit abschließender akademischer Graduierung<br />
Die Studienstufe III dient – aufbauend auf Stufe I und II – der Ausbildung von Personen in<br />
leitenden, beratenden und entscheidungstragenden Positionen des Gesundheits- und<br />
Sozialwesens zur innovativen Weiterentwicklung der <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>.<br />
29
2.3.2 Abschlüsse 2009<br />
Vertiefungslehrgang Palliativmedizin (Juni 2009)<br />
Im Juni 2009 fand die Abschlusszeremonie des Fachspezifischen Vertiefungslehrgangs<br />
Palliativmedizin, Stufe II mit 21 TeilnehmerInnen statt. Die Lehrgangsleitung lag bei Univ.<br />
Prof. Dr. Johannes Meran, Univ. Prof. Dr. Herbert Watzke, Dr. in Annette Henry und Dr.<br />
Dietmar Weixler.<br />
Masterprüfungen und Masterfeier (Oktober 2009)<br />
An der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität wurde am 13. Oktober 2009 bereits zum<br />
zweiten Mal nach den erfolgreich abgelegten Prüfungen und der Masterarbeit der<br />
akademische Titel "Master of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>" an 14 AbsolventInnen verliehen. Nach sieben<br />
Semestern hatten 14 Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte und VertreterInnen<br />
psychosozialer Berufe den berufsbegleitenden, dreistufigen Universitätslehrgang "<strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong>" - zunächst als "akademische <strong>Palliative</strong>xperten", jetzt mit dem Mastertitel -<br />
abgeschlossen.<br />
Prof. Dr. Eberhard Klaschik aus Deutschland hielt den Festvortrag zum Thema<br />
„Herausforderungen und Perspektiven der <strong>Hospiz</strong> und Palliativversorgung in Europa“,<br />
<strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari MSc überbrachte Grußworte vom Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und<br />
Landeshauptfrau <strong>Mag</strong>. a Gabi Burgstaller verlieh die Masterdekrete.<br />
Prof. Dr. Klaschik bei der Festrede <strong>Mag</strong>. a Gabi Burgstaller gratuliert Angelika<br />
Feichtner, DGKS<br />
© Fotos: Christof Eisl, Salzburg<br />
30<br />
v.l.n.r. Rektor Dr. Herbert Resch, <strong>Mag</strong>. a Leena<br />
Pelttari-Stachl, Dr. in Irmgard Nake, Prof. Dr. Eberhard<br />
Klaschik, Dekan Dr. Michael Studnicka und<br />
AbsolventInnen
<strong>Palliative</strong> Pädiatrie (Dezember 2009)<br />
Am 5.12.2009 fand im Festsaal des Roten Kreuzes in Mödling die Abschlussfeier des dritten<br />
Interdisziplinären Lehrgangs für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pädiatrie (fachspezifischer Vertiefungslehrgang<br />
Stufe II) statt. 26 TeilnehmerInnen, darunter 4 ÄrztInnen, 14 Pflegefachkräfte und 8<br />
TeilnehmerInnen aus anderen Berufen aus <strong>Österreich</strong>, Schweiz und Deutschland hatten an<br />
dem zweisemestrigen Lehrgang teilgenommen.<br />
LR <strong>Mag</strong>. Johann Heuras, Primarius Univ. Doz. Dr. Johann Pidlich, Ärztlicher Direktor des<br />
LKH Mödling, und <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari MSc, Vertreterin des Leitungsteams<br />
Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>, würdigten in ihren Reden die Leistungen der<br />
LehrgangsteilnehmerInnen. DKKS Renate H. Hlauschek, Vorsitzende MOKI NÖ und Mitglied<br />
der Lehrgangsleitung, moderierte durch die Feier. Nach Beiträgen von <strong>Peter</strong> Fässler-Weibel,<br />
Lehrgangsleitung, und Ursula Brandstetter als Absolventin führte die Theatergruppe TaBu<br />
Wien das interaktive Stück „Paul und der Rote Luftballon“ auf, ehe es zur feierlichen<br />
Verleihung der Zertifikate kam.<br />
Nach der Zertifizierung<br />
© Foto: Pressestelle des Thermenklinikums Mödling<br />
2.3.3 Einführungstage<br />
Für die Vertiefungslehrgänge Stufe II, Palliativpflege (21 TeilnehmerInnen) und<br />
Psychosozial-spirituelle <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> (22 TeilnehmerInnen) sowie für die Stufe III,<br />
Interdisziplinäre Spezialisierung (28 TeilnehmerInnen) fanden Einführungstage statt.<br />
2.3.4 Anmeldungen<br />
Für die nächsten Fachspezifischen Vertiefungslehrgänge der Stufe II und den<br />
Masterlehrgang werden im Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> laufend Anmeldungen entgegen<br />
genommen.<br />
31
NATIONALE UND INTERNATIONALE VERNETZUNG<br />
1. World <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Alliance Symposium, 5./6. Mai 2009, Wien<br />
Im Mai 2009 war der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> Gastgeberorganisation für den<br />
„Worldwide Summit for National Associations of Hospice and <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“ im Kardinal<br />
König Haus in Wien. Die World <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Alliance (WPCA) organisierte ein zweitägiges<br />
Symposium für LeiterInnen der nationalen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Organisationen aus<br />
33 Ländern. Diese beeindruckende Veranstaltung hat die weltweite Zusammenarbeit in der<br />
<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung entscheidend gefördert.<br />
Die TeilnehmerInnen<br />
Links: Gastgeberin und Gastgeber:<br />
Leena Pelttari-Stachl, Johann Baumgartner, DV <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Österreich</strong><br />
© Fotos: <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong>, DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
Univ.Prof. Dr. Herbert Watzke (re) im Gespräch David Praill, Präsident der WPCA, mit L. Radbruch<br />
mit Univ.Prof. Dr. Lukas Radbruch, EAPC-Präsident<br />
© Fotos: Johann Baumgartner, DVHÖ<br />
32
Elfter Kongress der European Association of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>,<br />
7. - 10. Mai 2009, Wien<br />
Vom 7. bis zum 10. Mai 2009 war Wien Gastgeberin des 11. Kongresses der European<br />
Association of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>, organisiert von der <strong>Österreich</strong>ischen Palliativgesellschaft.<br />
Dr. Franz Zdrahal, Dr. in Michaela Werni-Kouri und Dr. Hans-Georg Kress waren für die<br />
Organisation zuständig. Die wissenschaftliche Leitung lag bei Dr. Friedemann Nauck und<br />
Phil Larkin.<br />
Königin Silvia von Schweden, Gesundheitsminister Alois Stöger (diplôme) und Ärztekammerpräsident<br />
MR Prim. Dr. Walter Dorner eröffneten den Kongress im Austria Center Vienna.<br />
Königin Silvia von Schweden wurde von der <strong>Hospiz</strong>botschafterin Margit Fischer begleitet. Ihr<br />
zu Ehren gab Bundespräsident Dr. Heinz Fischer ein Abendessen in der<br />
Präsidentschaftskanzlei, wo auch die Präsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>,<br />
Waltraud Klasnic, eingeladen war. 2732 Personen haben am EAPC Kongress<br />
teilgenommen, sie kamen aus 77 verschiedenen Ländern, alle Kontinente waren vertreten.<br />
Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> war am EAPC Kongress mit dem Symposium für<br />
ehrenamtliche MitarbeiterInnen (siehe nächste Seite), einem Informationsstand, zwei<br />
wissenschaftlichen Postern, Workshopleitungen und Vortrag sehr gut vertreten.<br />
Der Informationsstand des Dachverbands <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> war sehr gut besucht. Bei den<br />
wissenschaftlichen Posterpräsentationen war <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> mit zwei Postern zu<br />
folgenden Themen vertreten:<br />
"Hospice and <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Austrian Nursing Homes"<br />
Karl Bitschnau MAS, <strong>Mag</strong>. a Dr. in Sigrid Beyer, <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc<br />
"Nationwide and Graded Hospice and <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Austria - Dream or Reality?"<br />
<strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc, DI <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong> <strong>MBA</strong><br />
Der Vortrag zum Thema "Implementation of Graded <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>" war eine Kooperation<br />
zwischen der OPG, vertreten durch Dr. in Michaela Werni-Kouri, ÖBIG, vertreten durch <strong>Mag</strong>. a<br />
Claudia Nemeth und dem DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, vertreten durch <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl<br />
MSc.<br />
Dr. Johann Baumgartner und <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc leiteten je einen wissenschaftlichen<br />
Workshop.<br />
Den ausführlichen EAPC-Report finden Sie unter<br />
www.eapcnet.org/congresses/Vienna2009/ViennaReport.html<br />
33
2. Internationales Symposium für ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
„DA-SEIN im Leben“, 7. Mai 2009, Wien<br />
Unser internationales Symposium „DA-SEIN im Leben – Das Ehrenamt in der <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativbetreuung“ wurde erfolgreich im Rahmen des 11. EAPC-Kongresses am 7. Mai 2009<br />
im Austria Center Vienna durchgeführt. Idee und Organisation lagen bei <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari<br />
MSc und Dr. Johann Baumgartner.<br />
Bundesminister Rudolf Hundstorfer begrüßte die, weit mehr als erwarteten, 270 Teilnehmer-<br />
Innen. 13 kompetente ReferentInnen aus 6 europäischen Ländern beleuchteten in deutscher<br />
Sprache das „Ehrenamt“ vielfältig und diskutierten angeregt.<br />
Die Vorträge behandelten folgende Themen:<br />
Univ. Prof. Dr. Reimer Gronemeyer, Soziologe/Deutschland: „Das Ehrenamt:: Lückenbüßer<br />
oder Hoffnungsträger?- Zur Rolle der Freiwilligen in der <strong>Hospiz</strong>arbeit“<br />
Dr. in Birgit Weihrauch, Vorsitzende Deutscher <strong>Hospiz</strong> und Palliativ Verband e.V.:<br />
„Zusammenarbeit von Ehrenamt und Hauptamt - Welche Verantwortung haben Politik und<br />
Gesundheitssystem?“<br />
Dr. in Petra Thorbrietz, Publizistin/Deutschland: „Zwischen Markt und Mitgefühl - Sterben und<br />
Tod in den Medien“<br />
Das Ende des ersten Teils des Symposiums bildete ein Podiumsgespräch, welches das<br />
Thema „Ehrenamt - Wege in die Zukunft“ von verschiedenen Perspektiven aus betrachtete,<br />
mit Bundesminister Rudolf Hundstorfer, Dr. Franz Zdrahal, Präsident der österreichischen<br />
Palliativgesellschaft und den ReferentInnen.<br />
Nach einer kurzen Pause ging es international mit Vorträgen aus Ungarn, Tschechien, der<br />
Schweiz, Deutschland und <strong>Österreich</strong> weiter. Barbara Kalló gab Einblicke in die<br />
ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>arbeit in Ungarn. Ihr folgte Martina Spinakova mit einem Beitrag aus<br />
Tschechien zum Thema: „Nah zur Familie - Ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>arbeit in Tschechien“. “Die<br />
Situation der freiwillig oder ehrenamtlich Engagierten in <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Schweiz“ von Andrea<br />
Jenny und „Das Ehrenamt - Erfahrungen und Perspektiven in Deutschland“ von Dr. Dirk<br />
Blümke bildeten den Abschluss der internationalen Vortragenden.<br />
Im Anschluss folgten Vorträge von österreichischen ReferentInnen. Karl Bitschnau referierte<br />
über die „Begleitung zwischen Leben und Tod“, Martin Sorge sprach über „geben und<br />
nehmen – tun und lassen – gestern und heute“ und Monika Benigni berichtete über das<br />
Projekt „<strong>Hospiz</strong> macht Schule“.<br />
Die Kooperation mit der Sparkassengruppe ermöglichte den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
aus ganz <strong>Österreich</strong> und den östlichen Nachbarländern eine kostenfreie Teilnahme.<br />
Diese Initiative zum Ehrenamt vom Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> hat am EAPC-Kongress<br />
beachtliche Resonanz gefunden.<br />
Fotos zur Tagung finden Sie auf Seite 22.<br />
34
3. EU Seminar in Minsk/Weißrussland und Seminar in<br />
Ostrava/Tschechien<br />
<strong>Mag</strong>.a Leena Pelttari-Stachl MSc und Dr. Johann Baumgartner waren FachreferentInnen bei<br />
einem EU Seminar über „Mobile <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“ vom 22.-23.10.2009 in Minsk/Weißrussland,<br />
das zusammen mit dem Hilfswerk Austria veranstaltet wurde. 80 Teilnehmer/innen<br />
besuchten die zweitägigen Workshops.<br />
Am 26. November 2009 berichtete <strong>Mag</strong>.a Leena Pelttari-Stachl MSc in einem Vortrag vor<br />
<strong>Hospiz</strong>- und Palliativfachkräften aus Tschechien und der Slowakei in Ostrava über den<br />
aktuellen Stand und die Organisation der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in <strong>Österreich</strong>.<br />
Die Resonanz der TeilnehmerInnen war bei beiden Veranstaltungen sehr positiv, daher<br />
werden die grenzüberschreitenden Kooperationen fortgesetzt.<br />
4. Südostösterreichischer <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag in<br />
Klagenfurt am 17.10.2009<br />
Beim Südostösterreichischen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag am 17.10.2009 in Klagenfurt<br />
war der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> durch Präsidentin Waltraud Klasnic am Podium und die<br />
Grußworte der Geschäftsführerin <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc am Beginn vertreten. Den<br />
Infostand haben unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Riki Friesenbichler und Ulrike<br />
Badelt betreut. Mehrere Vorstandsmitglieder waren vertreten: M<strong>Mag</strong>. Christof Eisl hielt einen<br />
Fachvortrag zum Thema Ehrenamt, <strong>Mag</strong>. a Sabine Janouschek und Dr. Herbert Tillhof<br />
nahmen an der Podiumsdiskussion teil. Der Südostösterreichischer <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong> Tag 2009 wurde unter der Leitung von M<strong>Mag</strong>. a Barbara Traar organisiert.<br />
5. Kooperation mit der <strong>Österreich</strong>ischen Palliativgesellschaft (OPG)<br />
In der Kooperationsgruppe haben sich VertreterInnen der OPG (Dr.in Michela Werni, Dr.<br />
Hans-Georg Kress und Dr. Franz Zdrahal) und DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> (Waltraud Klasnic,<br />
<strong>Mag</strong>.a Leena Pelttari MSc und Dr. Johann Baumgartner) in regelmäßigen Abständen<br />
getroffen und über österreichweite Tätigkeiten und die Organisation des EAPC-Kongresses<br />
ausgetauscht.<br />
35
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> erfolgte 2009 auf vielen verschiedenen<br />
Ebenen: Pressekonferenzen, Presseaussendungen, elektronischer Newsletter,<br />
wissenschaftliche Poster, Artikel in Fachzeitschriften und auch Mitarbeit bei einem Film. So<br />
war es möglich, die Anliegen und Themen von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> den Menschen<br />
nahe zu bringen.<br />
1. Pressearbeit<br />
1.1 Pressekonferenzen<br />
04.05.2009 EAPC Kongress<br />
12.11.2009 <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pflege (siehe auch Seite 15)<br />
1.2 Presseaussendungen:<br />
18.02.2009 Sr. Hildegard Teuschl CS verstorben<br />
07.05.2009 Ehrenamt in <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetreuung<br />
07.10.2009 Internationaler <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag 2009<br />
Datenauswertung 2008<br />
12.11.2009 <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> startet ein Modellprojekt zur grundlegenden<br />
Verbesserung der Arbeits- und Lebensqualität in Alten- und<br />
Pflegeheimen<br />
Der genaue Wortlaut der Presseaussendungen ist auf der Homepage www.hospiz.at<br />
unter Pressecorner zu finden.<br />
2. Newsletter<br />
Der elektronische Newsletter über die wichtigsten Ereignisse des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
wurde 2009 drei Mal zusammengestellt und an über 2500 Interessierte verschickt. Die<br />
Newsletter können auf der Homepage www.hospiz.at im Archiv Newsletter gelesen werden.<br />
3. Poster<br />
Poster sind ein wertvolles Instrument, um die wichtigsten Ergebnisse der Datenerhebung<br />
und die Prozesse im HPCPH-Projekt visuell darzustellen und einem größeren Publikum<br />
leichter zugänglich zu machen. Sie werden von DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> eingesetzt bei<br />
Vorträgen, Kongressen und Schulungen.<br />
2009 wurden Poster der wichtigsten Ergebnisse der Datenerhebung 2008 erstellt.<br />
Die Poster auf Englisch für den EAPC Kongress stellten die Ergebnisse der Datenerhebung<br />
2008 und das Projekt <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen vor.<br />
36
4. Neue Infobroschüre über Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
Um über die Aufgaben des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> zu informieren, wurde in Deutsch und<br />
Englisch ein Folder erstellt.<br />
5. Film über Hildegard Teuschl CS<br />
„…ein ganz langsamer Walzer“, ein Film von Herbert Link über das Wirken der<br />
<strong>Hospiz</strong>pionierin Sr. Hildegard Teuschl CS und die Zeit, die sie mit ihrer Krebserkrankung<br />
erlebt, entstand unter der Mitwirkung von und in Koordination mit dem DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>,<br />
Kardinal König Haus und der Caritas Socialis.<br />
6. Fachartikel<br />
Beiträge in (Fach)Zeitschriften und Büchern machen einem (Fach)Publikum Inhalte und<br />
Anliegen der Arbeit des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> zugänglich. Im Jahr 2009 schrieben<br />
Mitarbeiterinnen des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> folgende Beiträge:<br />
Beyer, Sigrid: Frauen im Sterben - Geschlecht in der Sterbebegleitung, in:<br />
Dr. med. Mabuse Nr. 179 Mai/Juni 34. Jahrgang (2009) S. 30-32, Frankfurt am Main<br />
Beyer, Sigrid: Geschlechtersensible <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetreuung und –begleitung, in:<br />
<strong>Hospiz</strong>dialog Nordrhein-Westfalen, Oktober Ausgabe 41(2009) S. 7-9, Alpha-Westfalen<br />
Klasnic, Waltraud: <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>. <strong>Hospiz</strong>kultur und <strong>Palliative</strong> Betreuung und<br />
Begleitung für alle Menschen in <strong>Österreich</strong>, die es brauchen, in:<br />
Beatrix Karl, Klaus Poier (Hg.), Alter und soziale Gerechtigkeit, Schriftenreihe des Dr.-Karl-<br />
Kummer-Instituts Band 6, S. 245-251, Graz 2009<br />
Pelttari-Stachl, Leena: Im Zentrum steht die Umsetzung der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativversorgung, in: Ärztewoche Nr. 18, 23. Jahrgang, 30.04.2009, S. 2<br />
Pelttari-Stachl Leena, Werni-Kourik Michaela, Nemeth Claudia: Palliativkongress: abgestufte<br />
<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung - Implementierung in das österreichische<br />
Gesundheitswesen, in: JATROS Hämatologie & Onkologie 5/2009, S 48 - 50<br />
37
Das Jahr 2009 im Spiegel der<br />
Mitgliedsorganisationen<br />
(Bundesländerweise in alphabetischer<br />
Reihenfolge)<br />
38
2. Einrichtungen<br />
<strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland 2009<br />
1. Meilensteine<br />
o 1 Palliativstation in Oberwart mit 8 Betten<br />
o 4 Mobile Palliativteams<br />
o 10 Ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>teams<br />
3. Aktivitäten<br />
o Erste Schritte zur Umsetzung des Projekts<br />
39<br />
<strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Pflegeheimen<br />
o Vernetzung mit Kriseninterventionsteam des<br />
Roten Kreuzes Burgenland<br />
o Strategiesitzung mit Sigrid Boschert und den <strong>Hospiz</strong>- und Palliativkoordinatoren<br />
am 16. Jänner 2009 in Mattersburg<br />
o Treffen mit Bischof Paul Iby am 18. Feber 2009 im Krankenhaus Oberwart –<br />
Austausch mit ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen<br />
o Teilnahme am Symposium in Horn am 14.März 2009: Fortbildungsveranstaltung<br />
für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen<br />
o Teilnahme am Symposium DA-SEIN im Leben im Austria Center Vienna am 7.<br />
Mai 2009<br />
o Informationsveranstaltung für die Ausbildung zum ehrenamtlichen<br />
<strong>Hospiz</strong>mitarbeiter im Evangel. Pfarrheim in Oberwart am 15. Mai 2009<br />
o Fortbildungsveranstaltung in Ollersdorf im 23. Mai 2009 – Thema: Humor<br />
o Ausbildung für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen in Oberpullendorf<br />
o Zertifikatsverleihung für 16 neue ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen am<br />
4. Juli 2009<br />
o Spendenaufruf für die <strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland bei den Schlossspielen in<br />
Kobersdorf durch den Intendanten Wolfgang Böck im Juli 2009<br />
o Start eines Kurses für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen in Mogersdorf im<br />
September 2009<br />
o Teilnahme am 2. Süd-Ost-<strong>Österreich</strong>ischer <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtag in Kärnten am<br />
17. Oktober 2009<br />
o Seminar zum Thema Palliativmedizin im Haus St. Stephan in Oberpullendorf am<br />
7.11.2009
o 2 Vorträge im Haus der Begegnung in Eisenstadt am 17.11.2009 – Vortrag des<br />
Patientenanwalts Dr. Weiss bez. Patientenverfügung und des Bestatters Herr<br />
Nechansky<br />
o September 2009 wurde die neue <strong>Hospiz</strong>zeitung „Zeit zum Leben“ fertig gestellt<br />
o Öffentlichkeitsarbeit: laufende Berichte in den regionalen Zeitungen wie BVZ und<br />
Oberwart Aktiv<br />
o Schulprojekte in der Zentralschule Oberwart und im Marianum Steinberg und im<br />
4. Sonstiges<br />
Gymnasium Oberpullendorf zum Thema „Leben und Sterben“<br />
Die Burgenland Stiftung – Theodor Kery verlieh der <strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland einen<br />
Förderungspreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet Soziales.<br />
Die Verleihung fand am 16. Juni 2009 im feierlichen Rahmen auf Burg Lockenhaus statt.<br />
40<br />
Redaktion: <strong>Mag</strong>. a Hermine Rasztovits-Zagler
1. Einrichtungen<br />
2009<br />
3 Palliativstationen: LKH Klagenfurt, LKH Villach, KH der Barmh. Brüder in St. Veit/Glan<br />
3 Mobile Palliativteams: je 1 in Villach, St. Veit/Glan, Klagenfurt<br />
3 Palliativkonsiliardienste: KH Spittal/Dr, Öffentl. KH Waiern/Feldkirchen, KH der<br />
Elisabethinen in Klagenfurt<br />
13 ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>teams<br />
2. Aktivitäten<br />
o Vier Fortbildungsveranstaltungen für die ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen<br />
zu den Themen<br />
� Patientenverfügung<br />
� Kommunikation<br />
� Burnout<br />
� Kindertrauer<br />
o Der 2. Süd-Ost-<strong>Österreich</strong>ische <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtag wurde in Klagenfurt unter<br />
dem Motto „Miteinander-Füreinander“ am WENDEpunkt des Lebens, organisiert<br />
von M<strong>Mag</strong>. a Barbara Traar, durchgeführt.<br />
Die Veranstaltung richtete sich auch in diesem Jahr an Interessierte, Betroffene<br />
und MitarbeiterInnen im Sozial- und Gesundheitsbereich um über Möglichkeiten<br />
der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen zu informieren. Der Kärntner<br />
Landesverband veranstaltete diesen Tag gemeinsam mit den <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong>inrichtungen im Burgenland und der Steiermark.<br />
41
1. Meilensteine:<br />
Landesverband <strong>Hospiz</strong> Niederösterreich 2009<br />
o 2009 wurden die letzten der geplanten <strong>Hospiz</strong>betten in St. Pölten in Betrieb<br />
genommen. Damit ist das Plansoll erreicht.<br />
o „Kick off“ Veranstaltung des Projektes „<strong>Hospiz</strong>kultur und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im<br />
Pflegeheim“ im Landhaus am 13. November<br />
2. Einrichtungen:<br />
4 Palliativstationen<br />
6 <strong>Hospiz</strong>stationen<br />
13 PKDs<br />
9 MPTs<br />
30 MHTs<br />
3. Aktivitäten:<br />
o 8. <strong>Hospiz</strong>enquete am 13. Mai 2009 mit 290 TN: „Trauer hat viele Gesichter“<br />
o Veranstaltung von „Thementagen“ für unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen:<br />
• Tanztag mit Kyriakos Chamalidis in Zwettl<br />
• „Tanz mit mir ein Halleluja“ mit Adrian Gut in Großrußbach<br />
• Theaterworkshop mit <strong>Mag</strong>. Christian Freisleben-Teutscher in St. Pölten<br />
• „Freier Atmen – besser Leben!“ mit Waltraud Aigner in Amstetten<br />
o Abschluss des 10. Interdisziplinären Basislehrganges mit 24 TN<br />
o Abschluss des Interdisziplinären Aufbaulehrganges und Verleihung des Titels<br />
„akademische/r Experte/in“ an 14 TN<br />
o Durchführung eines Grundkurses in „Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung“<br />
42
4. Sonstiges seitens der Mitgliedsvereine u.a:<br />
o 9. <strong>Hospiz</strong>symposium in Horn (13.-14.3.)<br />
o 10 Jahresfeier Mobiles <strong>Hospiz</strong> NÖ und des Caritashospizdienstes in Krems<br />
o Herbstenquete des Vereins <strong>Hospiz</strong> Mödling<br />
o Sowie zahlreiche andere Aktivitäten der Mitgliedsvereine im Bereich der<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Benefizveranstaltungen<br />
o Monika Honeder, ehemals stellvertretende Direktorin des Stephansheimes<br />
Horn, bekommt den Liese Prokop Preis für ihre Aufbauarbeit im <strong>Hospiz</strong>modell<br />
Horn.<br />
43<br />
Zusammengestellt von Dr. in Brigitte Riss
1. Meilensteine<br />
44<br />
2009<br />
o Qualitätszirkel Palliativmedizin<br />
o Mehr Vernetzung im intra- und extramuralen Bereich<br />
o Verbesserte Zusammenarbeit mit Hausärzten, Krankenhäusern, Bezirksalten- und<br />
Pflegeheimen, Krankenpflegeschulen, Hauskrankenpflege, …<br />
o Erweiterung der Angebote für Trauernde: Einzelgespräche für Trauernde,<br />
Trauergruppen, Trauernachmittage, Trauercafe, …<br />
o Stammtisch für pflegende Angehörige<br />
o Erweiterung der Unterstützungsleistungen um das Angebot „Aromaanwendungen in<br />
der mobilen palliativen Versorgung“ mit dafür entwickeltem Dokumentationssystem in<br />
allen Stützpunkten des Mobilen <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> der Caritas der Diözese Linz<br />
o Projekt „<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Schule“ durch das Mobile Palliativteam<br />
Salzkammergut<br />
o Erweiterte Angebote in der Erwachsenenbildung <strong>Hospiz</strong>: Grundkurse für Lebens-,<br />
Sterbe- und Trauerbegleitung, Basislehrgang für Kinderhospizarbeit, <strong>Hospiz</strong>lehrgang,<br />
Trauerlehrgang<br />
2. Einrichtungen<br />
Palliativstationen: 5<br />
Palliativstation St. Vinzenz im KH der BHS Ried i. I. (10 Betten)<br />
Palliativstation St. Louise im KH der BHS Linz (10 Betten)<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> am KH der Elisabethinen Linz (8 Betten)<br />
Palliativstation im LKH Vöcklabruck (12 Betten)<br />
Palliativstation im Klinikum Wels-Grieskirchen NEU! Seit 6.4.2009 (10 Betten)<br />
Palliativkonsiliardienste: 4<br />
Im Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
Am KH der Elisabethinen in Linz<br />
Palliativteam BHB Linz<br />
Palliativstation St. Louise im KH der BHS Linz<br />
Mobile Palliativteams: 3<br />
Mobiles Palliativteam Linz, Linz Land, Urfahr Umgebung der Caritas<br />
Mobiles Palliativteam Salzkammergut<br />
Mobiles <strong>Hospiz</strong>- und Palliativteam Wels Stadt/Land<br />
<strong>Hospiz</strong>teams: 16<br />
<strong>Hospiz</strong>-Team Bad Goisern der Volkshilfe Salzkammergut<br />
<strong>Hospiz</strong>team Bad Ischl – Inneres Salzkammergut<br />
Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Braunau
ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Eferding<br />
<strong>Hospiz</strong>bewegung Bezirk Freistadt<br />
<strong>Hospiz</strong>bewegung Gmunden<br />
ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Grieskirchen<br />
ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Kirchdorf<br />
Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Linz, Linz Land, Urfahr Umgebung<br />
ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Perg<br />
ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Ried i. I.<br />
Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Rohrbach<br />
ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Schärding<br />
Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Steyr Stadt/Land<br />
<strong>Hospiz</strong>bewegung Bezirk Vöcklabruck<br />
<strong>Hospiz</strong>bewegung Wels Stadt/Land<br />
3. Aktivitäten<br />
o Pressekonferenz des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> OÖ am 8.4.2009 in Linz: Entwicklung<br />
von <strong>Hospiz</strong>arbeit und Palliativmedizin in OÖ<br />
o <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtag OÖ am 25.9.2009 in Wels mit den Referenten Priv. Doz. Dr.<br />
Wolfgang Aichhorn, Univ. Prof. Dr. H.G. Kress, Univ. Prof. Dr. Jürgen Osterbrink,<br />
MR Dr. Wolfgang Wiesmayr<br />
o Seminare mit <strong>Peter</strong> Fässler-Weibel zum Thema Psychoonkologie<br />
o Schreibwerkstätte für interessierte MitarbeiterInnen aus den Stützpunkten und daraus<br />
resultierend Gründung eines Redaktionsteams für die oö. <strong>Hospiz</strong>zeitung<br />
„Lebenswert“; neues Layout der Zeitung<br />
o 10 Jahr Feiern der Stützpunkte in Gmunden (Festansprache von Frau Waltraud<br />
Klasnic), Kirchdorf und Vöcklabruck<br />
o 5 Jahr Feier in Perg<br />
o Viele Benefizveranstaltungen in den einzelnen Regionen, Konzerte, Vorträge,<br />
Bildungsveranstaltungen, Gedenkgottesdienste, …<br />
4. Sonstiges<br />
Das Master Studium <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> –MSc – haben folgende Vorstandsmitglieder 2009<br />
beendet: <strong>Mag</strong>. a Ulrike Pribil, Dr. Helmut Mittendorfer. Ebenso Dr. Harald Retschitzegger<br />
(Palliativstation St. Vinzenz, Ried i.I.) und DGKS Claudia Fuchs (Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong><br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Steyr).<br />
45<br />
Redaktion: Ursula Leithinger
1. Meilensteine<br />
46<br />
<strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg 2009<br />
o Land Salzburg, Abteilung IX für Gesundheit: Arbeitsgruppe – Workshop<br />
„Produkt(Leistungs)beschreibung <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung im Bundesland<br />
Salzburg“; Ist-Stand-Erhebung 2009; Fertigstellung 2010; anschließend Soll-<br />
Beschreibung geplant.<br />
o Objektsuche neues Gebäude für Tageshospiz und Landesleitung der <strong>Hospiz</strong>-<br />
Bewegung Salzburg – Kompetenzzentrum für mobilen, teilstationären und stationären<br />
<strong>Hospiz</strong>bereich bislang nicht erfolgreich.<br />
2. Einrichtungen<br />
<strong>Hospiz</strong>-Teams: 10 Teams (davon 3 Teams Stadt Salzburg) mit ca. 140 Ehrenamtlichen<br />
Mobile Palliativteams: 4 Teams – dzt. flächendeckend, nicht aber bedarfsdeckend (Pinzgau,<br />
Pongau, Lungau, Salzburg und Umgebung)<br />
Palliativkonsiliardienst: 1 Team (KH Schwarzach)<br />
Stationäres <strong>Hospiz</strong>: 1 Einrichtung mit 8 Betten (Helga-Treichl-<strong>Hospiz</strong>; Salzburg)<br />
Palliativstation: 2 Palliativstationen (Hallein, SALK) und 4 Palliativbetten auf Akutgeriatrie<br />
(Tamsweg)<br />
Tageshospiz: 1 Einrichtung mit 6 Betten (Kleingmainerhof; Salzburg)<br />
3. Aktivitäten<br />
Öffentlichkeitsarbeit: vierteljährlich Vereinszeitung (Auflage 8.000 Stk.), SN-Zeitungs-Beilage<br />
vor Allerheiligen<br />
25. April 2009: Tag der Offenen Tür im Tageshospiz.<br />
4.-6. Sep. 2009 Flohmarkt im Saal des Kleingmainerhofes.<br />
26. Okt. 2009 Benefizoratorium „Elias“ v. F. Mendelssohn-Bartholdy im Dom zu Salzburg.<br />
8. Oktober 2009 Salzburger <strong>Hospiz</strong>tag im Bildungszentrum St. Virgil <strong>Hospiz</strong>-Bewegung<br />
Salzburg gemeinsam mit der <strong>Hospiz</strong>initiative Traunstein.<br />
30. Oktober 2009 10 Jahre Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>versorgung Pinzgau mit dem Theaterstück<br />
„Oskar und die Dame in Rosa“.<br />
Lehrgang für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung (gemeinsam mit Bildungszentrum St.<br />
Virgil) 160 UE:<br />
Lehrgang 23: Sep. 2008 bis Juni 2009 (16 TN)<br />
Einführungstage (22 TN) und Lehrgang 24: Jän.2009 bis Sep. 2009 (17 TN)<br />
Einführungstage (28 TN) und Lehrgang 25: Okt. 2009 bis Mai 2010 (17 TN)
Aufbaulehrgang „Da sein für Trauernde“ – für Menschen mit <strong>Hospiz</strong>erfahrung (gemeinsam<br />
mit Bildungszentrum St. Virgil) 120 UE von Nov. 2008 bis Mai 2009 (18 TN)<br />
12./13. Interdisziplinärer Palliativ-Basislehrgang der Salzburger Akademie für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
(22/30 TN), 7./8. Ärztelehrgang (10/16 TN)<br />
Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> – Kooperation von Paracelsus Medizinischer<br />
Privatuniversität, Bildungszentrum St. Virgil und <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />
Weitere Bildungsangebote: 14. März 2009: Einkehrtag/Spiritueller Beirat;<br />
13./14. November 2009: Gepflegter Humor/Werner Gruber; sechs Abende zu<br />
„Kommunikation in schwierigen Situationen“/Astrid Leßmann; u. a.<br />
Vorträge in Seniorenheimen (z.B. SH Altenmarkt), sonstige Seminare und Vorträge;<br />
Podiumsdiskussionen zum Thema Patientenverfügung (St. Johann, Zell am See)<br />
4. Sonstiges<br />
<strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg – stellvertretend Obfrau Dr. in Maria Haidinger: Rang 3 bei Wahl<br />
zur Salzburgerin des Jahres 2008 (Salzburger Fenster)<br />
47<br />
Zusammengestellt von M<strong>Mag</strong>. Christof S. Eisl
1. Meilensteine<br />
2009<br />
Gründung einer <strong>Hospiz</strong>akademie<br />
Die Karl-Franzens-Universität mit ihrer Weiterbildungsgesellschaft UNIforLIFE hat<br />
gemeinsam mit dem <strong>Hospiz</strong>verein Steiermark und unterstützt vom Land Steiermark, Ressort<br />
Wissenschaft und Forschung, die neue <strong>Hospiz</strong>akademie ins Leben gerufen.<br />
Ziel ist die hochwertige Aus- und Fortbildung des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark auf<br />
universitärem Niveau zu evaluieren und in weiterer Folge zu verankern. Darüber hinaus soll<br />
die Arbeit des <strong>Hospiz</strong>vereins an sich evaluiert werden. Ein wichtiger Fokus der<br />
<strong>Hospiz</strong>akademie ist auch auf die einschlägige Weiterbildung der Gesellschaft ausgerichtet.<br />
Neuer Sponsor<br />
Der <strong>Hospiz</strong>verein Steiermark freut sich, dass er neben dem langjährigen und treuen<br />
Kooperationspartner der ersten Stunde, der Steiermärkischen Sparkasse, nun einen zweiten<br />
Sponsor für die <strong>Hospiz</strong>bewegung gewinnen konnte - die Vienna Insurance Group (Wiener<br />
Städtische Versicherung) unter der persönlichen Federführung ihres Generaldirektors<br />
Dr. Günter Geyer.<br />
2. Einrichtungen<br />
Alle 28 Teams arbeiten unter dem Dach des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark. Regelmäßiger<br />
Austausch (4 landesweite Treffen pro Jahr, Fortbildungsveranstaltungen) bildet ein wichtiges<br />
Fundament der gemeinsamen Arbeit.<br />
3. Aktivitäten<br />
Rund 120 öffentliche Veranstaltungen, 11 <strong>Hospiz</strong>grundseminare, Projekte an Schulen, mehr<br />
als 110 Beratungen zur Patientenverfügung und Konzerte mit Live Music Now für die<br />
PatientInnen und Angehörigen ergänzten die Begleitungsarbeit.<br />
4. Sonstiges<br />
Besonderheiten bildeten der Abschluss des ersten <strong>Hospiz</strong>grundkurses innerhalb der<br />
Steiermärkischen Sparkasse sowie die Ernennung des ersten steirischen <strong>Hospiz</strong>botschafters<br />
Dr. Gerhard Fabisch.<br />
Zusammengestellt von <strong>Mag</strong>. a Sabine Janouschek<br />
48
Koordination Palliativbetreuung Steiermark 2009<br />
1. Meilensteine<br />
Mit Jahresbeginn 2009 wurde die Finanzierung der <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong>inrichtungen in eine Regelfinanzierung überführt. Der Beschluss<br />
der Gesundheitsplattform Steigerung erfolgte bereits am 5. Juni 2008.<br />
Dazu wurde der Bereich finanziell in den Palliativbereich und den<br />
<strong>Hospiz</strong>bereich aufgeteilt, um eine Unterscheidung von Kranken- und Langzeitversorgung zu<br />
ermöglichen. Die Mittel für diese beiden Finanzierungsbereiche sind als fixe Vorweganteile<br />
bei der Budgetierung des Gesundheitsfonds berücksichtigt worden. Zusätzlich zu diesen<br />
Mitteln leistet der Gesundheitsfonds – aufgrund einer Analyse der Joanneum Research<br />
Forschungsgesellschaft zur Berechnung der finanziellen Verschiebungspotentiale der<br />
mobilen Palliativteams – Zahlungen je mobil betreuter/m PatientIn an die Träger der sozialen<br />
Krankenversicherung.<br />
2. Einrichtungen:<br />
Im Jahr 2009 waren folgende <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in der Steiermark in Betrieb:<br />
3 Palliativstationen: LKH-Univ.Klinikum Graz (12 Betten)<br />
KH der Elisabethinen Graz GmbH (8 Betten)<br />
LKH Leoben (8 Betten)<br />
LKH Fürstenfeld (5 Betten, ohne LKF-Finanzierung)<br />
7 Mobile Palliativteams: Graz, Leoben, Judenburg-Knittelfeld, Liezen, Hartberg,<br />
Fürstenfeld, Deutschlandsberg<br />
9 Palliativkonsiliardienste: LKH-Univ.Klinikum Graz, KH Elisabethinen Graz GmbH, LKH<br />
Leoben, LKH Judenburg-Knittelfeld, LKH Rottenmann, LKH<br />
Bad Aussee, LKH Hartberg, LKH Fürstenfeld, LKH<br />
Deutschlandsberg<br />
1 Stationäres <strong>Hospiz</strong>: Albert-Schweitzer-<strong>Hospiz</strong> in den Geriatrischen<br />
Gesundheitszentren der Stadt Graz (12 Betten)<br />
1 Tageshospiz: Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz (6 Plätze)<br />
Einbindung Ehrenamtlicher MitarbeiterInnen des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark an allen<br />
Standorten über hauptamtliche KoordinatorInnen.<br />
Die landesweite Koordination der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen erfolgte über die<br />
„Koordination Palliativbetreuung Steiermark“.<br />
3. Aktivitäten<br />
Vereinbarung der Zusammenarbeit mit dem Mobilen Palliativteam Lungau für die Region<br />
Murau in Kooperation mit dem Mobilen Palliativteam Judenburg-Knittelfeld.<br />
Durchführung von Arbeitsgruppen für Mobile Palliativteams, Palliativkonsiliardienste und<br />
<strong>Hospiz</strong>koordinatorInnen, Besprechungen an den einzelnen Standorten und steiermarkweite<br />
Vernetzungstreffen.<br />
Durchführung von zwölf Seminaren (ca. 190 TeilnehmerInnen) und der Veranstaltungsreihe<br />
Forum <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> / <strong>Palliative</strong> Geriatrie (ca. 300 Tln).<br />
4. Sonstiges<br />
Im Sommer 2009 erfolgte die 5-Jahres-Feier des Palliativteams Fürstenfeld gemeinsam mit<br />
der Eröffnung der <strong>Palliative</strong>inheit am LKH Fürstenfeld.<br />
Mitorganisation des zweiten Süd-Ost-<strong>Österreich</strong>ischen <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtages in<br />
Klagenfurt mit etwa 300 TeilnehmerInnen.<br />
49<br />
Dr. Johann Baumgartner
50<br />
2009<br />
1. Meilensteine<br />
o Installation einer Hotline für Betroffene, pflegende Angehörige, Ärzte, Heime und<br />
andere Einrichtungen. Täglich (auch Sonn- und Feiertags) von 08.00 bis 20.00 Uhr<br />
erreichbar unter 0810/969 878.<br />
o Erweiterung unseres Angebotes im Bildungsbereich für <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
um individuelle Programme für <strong>Care</strong>-Systeme – Erstellung einer neuen, jährlich<br />
erscheinenden Bildungsbroschüre<br />
o Anstellung einer weiteren hauptamtlichen Koordinatorin für das Tiroler Oberland mit<br />
einem Büro im neu errichteten Wohn- und Pflegeheim des Gemeindeverbandes Imst<br />
und Umgebung<br />
o Beteiligung an einer Arbeitsgruppe des Tiroler Gesundheitsfonds zur Erarbeitung<br />
eines Konzeptes für die künftige <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in Tirol<br />
o Neuauflage und Relaunch unserer Homepage www.hospiz-tirol.at<br />
2. Einrichtungen<br />
o 1 <strong>Hospiz</strong>- und Palliativstation in Innsbruck<br />
o 1 Mobiles Palliativteam für die Region Innsbruck und Umgebung<br />
o 15 <strong>Hospiz</strong>gruppen<br />
3. Aktivitäten<br />
o Öffentlichkeitsarbeit<br />
o Die bekannte Fotoausstellung „Noch mal leben“ wurde im März in Innsbruck<br />
gezeigt (erstmals in <strong>Österreich</strong>). Der Andrang war mit 5000 Besuchern kaum<br />
zu bewältigen<br />
o 200 Teilnehmende am 4. Tiroler Palliativtag in Kooperation mit der<br />
Ärztekammer<br />
o Organisation einer Pressekonferenz in Reutte zusammen mit dem Land Tirol<br />
(mit den Landeräten für Soziales und Gesundheit) zur flächendeckenden<br />
<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />
o Die <strong>Hospiz</strong>gruppen feiern den Welthospiztag gleichzeitig an neun<br />
verschiedenen Orten in Tirol mit Konzerten und Lesungen unter dem Motto<br />
„Wie das Leben so spielt“<br />
o Im November Start einer „Bausteinaktion“ zur Finanzierung des Mobilen<br />
Palliativteams für das Jahr 2010. Die Bausteinaktion war ein großer Erfolg<br />
und wurde im Jänner abgeschlossen.<br />
o Bildungsarbeit<br />
o Praxislehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> für hauptamtliche MitarbeiterInnen<br />
verschiedener <strong>Care</strong>-Systeme im Bezirk Schwaz (Veranstaltungsort:<br />
Krankenhaus Schwaz); 80 Einheiten; 20 TeilnehmerInnen
o Abschluss von 2 Ausbildungskursen für <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen - 27 neue<br />
AbsolventInnen in den Regionen Inzing und Innsbruck-Land<br />
o 25 Vorträge<br />
o 11 Seminare<br />
o 1 Basislehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Kooperation mit dem Bildungszentrum der<br />
Caritas<br />
o 1 Tagung „Tabu Suizid“ in Kooperation mit dem Haus der Begegnung und der<br />
Gesellschaft für Psychische Gesundheit<br />
o 8 Vorträge im Rahmen des Palliativforums<br />
o Fortbildung für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Krankenhaus Kufstein<br />
o Weiterbildungstag für ehrenamtliche MitarbeiterInnen: „Das Leiden und seine<br />
Grenzen“<br />
o 4 Seminare zum Thema „Demenz“ für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>begleiterInnen<br />
o 3 Trauergruppen<br />
4. Sonstiges<br />
o Master-Abschluss unserer leitenden Ärztin Dr. Elisabeth Medicus am Institut<br />
Universitaire Kurt Bösch in Sion/CH: „Master of Advanced Studies in <strong>Palliative</strong><br />
<strong>Care</strong>, Kommunikation und Ethik am Ende des Lebens“<br />
o Abschluss der Stufe 2 des Vertiefungslehrgangs Palliativmedizin des<br />
Universitätslehrganges <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> durch unsere Stationsärztin<br />
Dr. Barbara Bruckner-Hansel<br />
o Abschluss der Spezialausbildung „<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pädiatrie“ durch<br />
DGKS Birgit Rimml<br />
51<br />
Erstellt von <strong>Mag</strong>. Werner Mühlböck
Bericht 2009: <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg<br />
1. Meilensteine<br />
o Das Highlight im Jahr 2009 war die 25-Jahr-Feier. In den letzten 25 Jahren konnten<br />
viele konkrete Anliegen umgesetzt werden und eine umfassende <strong>Hospiz</strong>- und<br />
Palliativversorgung in Vorarlberg geschaffen werden. Gleichzeitig wurde viel in die<br />
Entwicklung einer <strong>Hospiz</strong>- und Palliativkultur in den verschiedensten Einrichtungen<br />
investiert.<br />
o Die <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg setzt sich für den Bau eines Stationären <strong>Hospiz</strong>es<br />
ein. Das Konzept wurde im Jahr 2009 an die Landespolitik herangetragen. Bis zur<br />
Umsetzung sind wohl noch einige Hürden zu überwinden.<br />
o Erfreulich ist, dass sich das Mobile Palliativteam auch im zweiten Jahr bewährt hat<br />
und somit die Fortführung des Projekts für weitere 2 Jahre sicher gestellt werden<br />
konnte.<br />
o Die Kooperation mit den Sparkassen hat im Jahr 2009 neuen Schwung bekommen.<br />
2. Einrichtungen<br />
o Bereits seit 1999 wird flächendeckend in allen Regionen Vorarlbergs <strong>Hospiz</strong>-<br />
Begleitung angeboten. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der sechs regionalen<br />
<strong>Hospiz</strong>teams begleiten PalliativpatientInnen und deren Angehörige zuhause, im<br />
Pflegeheim und im Krankenhaus. Seit einigen Jahren sind ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>-<br />
BegleiterInnen im Rahmen der sogenannten Bezugsbegleitung regelmäßig in<br />
Pflegeheimen präsent. Seit 2007 ist das HOKI-Team (<strong>Hospiz</strong>begleitung für Kinder,<br />
Jugendliche und deren Familien) aktiv im Einsatz.<br />
o Die <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg hat mit dem Projekt <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim<br />
innovative Impulse gesetzt, die auch über die Landesgrenzen hinaus Wirkung zeigen.<br />
o Die Palliativstation am Landeskrankenhaus Hohenems (seit 2003) umfasst 10 Betten.<br />
Ehrenamtliche der <strong>Hospiz</strong>bewegung sind auch auf der Palliativstation tätig.<br />
Einzugsgebiet ist das ganze Bundesland. Die Palliativstation nimmt teilweise auch<br />
eine konsiliarische Funktion wahr.<br />
o Das Mobile Palliativteam mit Sitz in Hohenems ist eine Kooperation der<br />
<strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg mit der Palliativstation Hohenems. Das Team wurde im<br />
Februar 2008 gestartet und als Projekt bis Ende 2011 verlängert. Bis Ende 2009 war<br />
das Team schwerpunktmäßig für das mittlere Rheintal zuständig, seit 1.1.2010 für<br />
das ganze Bundesland.<br />
o Ein stationäres <strong>Hospiz</strong> ist noch ausständig. Ein Tageshospiz ist derzeit nicht geplant.<br />
o Einer der Schwerpunkte des Bildungshauses Batschuns sind die Themen <strong>Hospiz</strong> und<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>.<br />
52
3. Aktivitäten<br />
o Mit dem ersten Sommerball am 4. Juli 2009 gelang es, in einem angenehmen<br />
Ambiente mit einer neuen Zielgruppe in Berührung zu kommen.<br />
o Die 25-Jahr-Feier am 18.10.2009 war ein schönes Zeichen, dass die<br />
<strong>Hospiz</strong>bewegung in Vorarlberg gut in die Gesellschaft und ins Sozial- und<br />
Gesundheitssystem integriert ist.<br />
o Bereits zum siebten Mal fand am 7.11.2009 der Vorarlberger <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtag<br />
statt. Unter dem Motto „Grenzen erfahren“ versammelten sich 545 TeilnehmerInnen<br />
im Kulturhaus Dornbirn.<br />
o Im Rahmen des Projekts <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim, wurde v.a. an der Rolle der<br />
Palliativbeauftragten gearbeitet und die Nachhaltigkeit des Projekts gestärkt.<br />
o Mittels Informations- und Bildungsveranstaltungen erreichte die <strong>Hospiz</strong>bewegung<br />
Vorarlberg ca. 12.000 Menschen.<br />
4. Sonstiges<br />
o Die <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg führte im Jahr 2009 drei Einschulungslehrgänge<br />
durch.<br />
o Ungebrochen ist die Nachfrage für die Palliativ-Basislehrgänge im Bildungshaus<br />
Batschuns, die seit 2000 jährlich stattfinden und auch von TeilnehmerInnen aus dem<br />
benachbarten Ländern gerne besucht werden.<br />
o Im Bildungsbereich engagierten sich zu <strong>Hospiz</strong>- und Palliativthemen das<br />
Bildungshaus Batschuns, die Palliativstation Hohenems und die <strong>Hospiz</strong>bewegung<br />
Vorarlberg.<br />
Zusammengestellt von DSA Karl Bitschnau, MAS<br />
53
1. Meilensteine<br />
<strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in Wien 2009<br />
o Hohe Anzahl an Konsiliaranforderungen im Kaiserin Elisabeth Spital und<br />
Wilhelminenspital<br />
o Vertiefung von <strong>Hospiz</strong>kultur und Mäeutik im Pflegeheim – wissenschaftliche Analyse<br />
Universität Klagenfurt Analyse zur Dokumentation des „BewohnerInnenwillens“ bei der<br />
Caritas Socialis<br />
o Gründung des Roten Ankers durch die Caritas Socialis – Diese Einrichtung unterstützt<br />
Kinder und Jungendliche, die dem Tod begegnen. Zusätzlich wird ein<br />
Schulunterrichtsprojekt angeboten.<br />
o Der Förderpreis der Österr. Palliativgesellschaft wurde 2009 einstimmig an das Team des<br />
Palliativkonsiliardienstes im Wilhelminenspital vergeben; Titel der wissenschaftlichen<br />
Arbeit: "Symptome, Pflegebedürftigkeit und Wünsche von Palliativpatienten in einem<br />
Schwerpunktspital", M. Werni-Kourik, H. Seemann, D. Heidegger<br />
o Detailplanung zur Errichtung der Palliativstation im Wilhelminenspital<br />
o In der Wiener Gesundheitsplattform wird der Regionale Strukturplan Gesundheit 2015<br />
beschlossen. Für den Bereich Palliativversorgung ist darin der geplante Ausbau von<br />
derzeit 40 auf 90 Betten in Palliativstationen bis 2015 festgelegt.<br />
o Hohe Auslastung der Mobilen <strong>Hospiz</strong>- und Palliativteams der Caritas der ED Wien<br />
o Stark steigende Besuche im Tageshospiz der Caritas der ED Wien.<br />
o Die ERSTE Stiftung fördert die Ausbildung von 24 neuen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
von <strong>Hospiz</strong>teams aller Träger und eine Unterstützung der Personalkosten der<br />
KoordinatorInnen.<br />
o Aufgrund der hohen Nachfrage wurde im Mobilen Palliativteam des Wiener Hilfswerks<br />
eine zusätzliche Ärztin ins Team aufgenommen.<br />
2. Einrichtungen (alphabetische Reihenfolge):<br />
o AKH Wien – Palliativstation der Universitätsklinik<br />
o Caritas der Erzdiözese Wien – Mobile Palliativteams, Tageshospiz, <strong>Hospiz</strong>teams<br />
o CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg, Caritas Socialis – Palliativstation, Mobile Palliativteams,<br />
<strong>Hospiz</strong>teams<br />
o IGSL <strong>Hospiz</strong>bewegung – <strong>Hospiz</strong>team<br />
o Kaiserin Elisabeth Spital – Palliativkonsiliardienst<br />
o Krankenhaus Göttlicher Heiland, St. Raphael – Palliativstation, Palliativkonsiliardienst,<br />
<strong>Hospiz</strong>team<br />
o Krankenhaus Hietzing – Palliativstation, <strong>Hospiz</strong>team<br />
o Krankenhaus St. Elisabeth – Palliativstation, <strong>Hospiz</strong>team<br />
o Österr. Buddhistischen Religionsgemeinschaft – <strong>Hospiz</strong>team<br />
o St. Josef Krankenhaus – Palliativkonsiliardienst<br />
o Wiener Hilfswerk – Mobiles Palliativteam<br />
o Wilhelminenspital – Palliativkonsiliardienst<br />
54
3. Aktivitäten<br />
o 11. EAPC Kongress Mai 2009 im Austria Center Vienna mit etwa 3000 TeilnehmerInnen<br />
aus 62 verschiedenen Ländern<br />
o Buchneuerscheinung: Karin Weiler, Christina Hallwirth, Andreas Heller: „<strong>Hospiz</strong>kultur und<br />
Mäeutik“. Lambertus 2009.<br />
o Buchneuerscheinung: M. Werni-Kourik, R. Likar, I. Strohscheer, F. Zdrahal, G. Bernatzky<br />
(Hrsg.:) "Palliativmedizin - Lehrbuch für Ärzte, Psychosoziale Berufe und<br />
Pflegepersonen". Unimed-Verlag Bremen. Mehr als 50 AutorInnen aus <strong>Österreich</strong> haben<br />
Artikel zu verschiedenen Themen von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> beigetragen<br />
o Kaiserin Elisabeth Spital veranstaltet Ethikforum, Palliativfortbildung,<br />
Turnusärzteworkshop<br />
o Fortbildungen für Turnusärzte und in der Krankenpflegeschule des Wilhelminenspitals<br />
o Das Wiener <strong>Hospiz</strong>- und Palliativ Forum trifft sich 4 Mal<br />
o 15. Benefizauktion für das Mobile Caritas <strong>Hospiz</strong> im Dorotheum<br />
o Benefizkonzert der Wiener Philharmoniker für das CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg<br />
o Mitarbeit am ÖBIG Qualitätshandbuch, Konsenskonferenz und der Umfrage zum Thema<br />
Finanzierung der Palliativbausteine<br />
o Die Arbeit des Mobilen Palliativteams des Wiener Hilfswerks wurde in Form einer<br />
umfassenden Angehörigen-Befragung evaluiert, deren Ergebnisse in einer<br />
Pressekonferenz am 12. Oktober 2009 vorgestellt wurden.<br />
o Entwicklung und Verbreitung eines gemeinsamen Informationsblattes aller Mobiler<br />
<strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in Wien.<br />
4. Sonstiges<br />
o Praktika in vielen Einrichtungen aller Träger möglich.<br />
o 20 Jahre Mobiles Caritas <strong>Hospiz</strong> wird gefeiert. Premiere des Dokumentarfilms „Die<br />
fallenden Blätter geben dem Wind die Gestalt“<br />
o Gesundheitspreis der Stadt Wien für Tagebuchkampagne CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg und<br />
andere nationale und internationale Auszeichnungen für <strong>Hospiz</strong>kampagnen<br />
o Das Wiener Hilfswerk feierte das sechsjährige Bestehen seines Mobilen Palliativ-Teams.<br />
o MitarbeiterInnen aller Einrichtungen und Träger absolvieren zahllose Palliativlehrgänge<br />
und Masterlehrgänge.<br />
55<br />
Redaktion: Erich Borovnyak <strong>MBA</strong>
Im Programmbereich <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> der Kardinal König Akademie Wien wurden<br />
2009 insgesamt 49 Veranstaltungen mit insgesamt 1854 TeilnehmerInnen (vorwiegend<br />
aus Wien und Niederösterreich, weiters Burgenland, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten,<br />
Tirol, Vorarlberg; Deutschland; Schweiz; Italien; Slowenien; Ungarn; Tschechien; Slowakei;<br />
Litauen) durchgeführt, darunter:<br />
� 7 Lehrgänge<br />
� 2 Symposien/ Fachtagungen (mit je über 100 Teilnehmenden)<br />
� 17 (ein-/zweitägige) Seminarveranstaltungen<br />
� 9 Abendvorträge<br />
� 4 Filmabende<br />
� Offene Abende (interdisziplinäre Fallbesprechungen, Gesprächsgruppen,<br />
Buchpräsentationen, „kollegialer Feierabend“ u.a.m.)<br />
� 2 Coachingtage (für Leitungsverantwortliche im <strong>Hospiz</strong>-& Palliativbereich)<br />
Zum erfolgreichen Gesamtprogramm trugen im vergangenen Jahr insgesamt etwa<br />
130 ReferentInnen aus dem In- und Ausland bei, deren ausgewiesene Fach- und<br />
Feldkompetenz zu <strong>Hospiz</strong>, <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und Geriatrie eine qualitätvolle Vermittlung und<br />
Weiterentwicklung von theoretisch fundierter Praxisreflexion angeregt hat.<br />
Als besonderes Merkmal des Programmbereichs wird von vielen Kurs-Teilnehmenden<br />
weiterhin die Berufs- und Organisationsübergreifende Weiterbildung geschätzt sowie die<br />
Befähigung von (künftighin) ehrenamtlich Tätigen.<br />
Darüber hinaus will das Programm gleichfalls zur allgemeinen Bewusstseinsbildung und<br />
Information von Interessierten und Betroffenen beitragen – etwa durch offene Abendvorträge<br />
und Filmabende zum Programm-Thema.<br />
� Die langjährige Tradition des Interprofessionellen Palliativlehrgangs (mit 45<br />
Teilnehmenden aus allen Gesundheitsberufen und Organisationsfeldern der<br />
Regelversorgung) wie auch<br />
� die (jeweils doppelt geführten) Semesterkurse (je 25 Teilnehmende) „Einführung in die<br />
Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung“ für Interessierte und potenziell ehrenamtlich<br />
Engagierte verbinden das Anliegen von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> wesentlich mit der<br />
Ausrichtung des Kardinal König Haus-Programms. Zugleich bringen diese<br />
Qualifizierungsmaßnahmen immer wieder neue Personen unterschiedlicher Professionen<br />
und Lebensalter mit dem Thema und dem Haus in Berührung.<br />
� Eine weitere Schwerpunktsetzung von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> für Hochbetagte, insbesondere<br />
im Umgang mit Demenz, durch das Forum <strong>Palliative</strong> Praxis Geriatrie (FPPG) hat das<br />
Profil des Programmbereiches auch im Jahr 2009 deutlich geprägt. Unsere beiden<br />
Großveranstaltung „Altersbilder und Biografiearbeit“ (Feb 2009) und „Altern mit<br />
Geschichte“ (Nov 2009) mit international renommierten ReferentInnen konkretisierten<br />
das Anliegen eines personzentrierten Menschenbildes und eines entsprechenden<br />
Umgangs und Engagements für ein würdiges Leben bis zuletzt.<br />
� Die Gesprächsgruppe für betreuende Angehörige ist ins vierte Jahr gegangen und<br />
bietet den Teilnehmerinnen konkrete Alltagsunterstützung.<br />
� Auch bei den interdisziplinären Fallbesprechungen „Zu Hause bis zuletzt?“ wird<br />
deutlich, wie entscheidend ethische und kommunikative Kompetenz sowie Vernetzung<br />
und organisations- und berufsübergreifende Initiativen und Konzepte sind.<br />
� Gerade auch im Umgang mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen erachten<br />
wir die (in Kooperation mit dem Weiterbildungsprogramm der Caritas) durchgeführten<br />
56
Seminare zu Ethik & Kommunikation sowie einschlägig themenbezogene Seminare<br />
und Abendvorträge und speziell den Lehrgang für Validation für einen wesentlichen<br />
Programmbaustein.<br />
� Die Bedeutung der (Praxis-/Selbst-)Reflexion, von Entschleunigung und Innehalten<br />
sowie (Selbst)Achtsamkeit wird in vielen Veranstaltungen alltagsbezogen vermittelt und<br />
eingeübt. Stellvertretend genannt sei hier das Seminar „Als SeelsorgerIn Trauernde<br />
begleiten“, welches wir in Kooperation mit der Kontaktstelle für Trauerpastoral der<br />
Caritas bei großer Nachfrage durchführen konnten.<br />
� Das Forschungsprojekt zum Methodenvergleich von Basaler Stimulation und<br />
Validation unter starker Beteiligung von Langzeitpflege-Einrichtungen, das wir<br />
gemeinsam mit der IFF-Wien (Abteilung <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und OrganisationsEthik) der<br />
Fakultät der Universität Klagenfurt sowie mit der ZENTAS durchgeführt haben, wurde<br />
erfolgreich abgeschlossen und wird im Rahmen des nächsten Symposiums „Demenz und<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“ (10.11.10) im KKH präsentiert.<br />
� Durch Seminar- und Vortragstätigkeit auch außerhalb des Kardinal König Hauses -<br />
etwa im Rahmen des EAPC-Weltkongresses für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Wien (Mai 2009), bei<br />
diversen <strong>Hospiz</strong>tagen und Palliativlehrgängen in den Bundesländern, beim<br />
länderübergreifenden Palliativlehrgang 2008/2009 in Hamburg (in Kooperation mit dem<br />
Malteser-Zentrum) – sowie durch<br />
� Publikationen in einschlägigen Fachzeitschriften und Fachbüchern und nicht zuletzt<br />
durch<br />
� Beratung, Teamentwicklung, Supervision und Coaching wird das Wirken des KKH-<br />
Programmbereiches <strong>Hospiz</strong> & <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> verbreitet und für neue Interessenten und<br />
KursteilnehmerInnen wie auch für potentielle Referierende weithin bekannt gemacht.<br />
57<br />
Wien, Juli 2010<br />
Dr. Christian Metz<br />
BL <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>
IFF-Wien<br />
Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und OrganisationsEthik<br />
IFF - PALLIATIVE CARE UND ORGANISATIONSETHIK<br />
Die Abteilung <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und OrganisationsEthik der Fakultät für interdisziplinäre<br />
Forschung und Fortbildung der Universität Klagenfurt besteht seit über 10 Jahren. In<br />
Forschung, Beratung. Lehre und Publikationen widmen wir uns den Fragen rund um die<br />
Versorgung von alten, chronisch kranken, demenziell veränderten, schwerkranken und<br />
sterbenden Menschen und deren Angehörigen. Wir berücksichtigen dabei in besonderer<br />
Weise die Dimension „Gender“ in unseren Projekten. In Bezug auf ethische Entscheidungen<br />
(nicht nur, aber auch am Lebensende) geht es um die Fragen: Was ist gut für uns, für die<br />
MitarbeiterInnen, für die Betroffenen und die Angehörigen? Und wie müssen<br />
Entscheidungsprozesse organisiert sein, damit Betroffene einbezogen werden können?<br />
Damit interpretieren wir das Selbstverständnis der IFF, die es als Aufgabe von Wissenschaft<br />
sieht, gesellschaftsrelevant und in Zusammenarbeit mit der Praxis zur Bearbeitung aktueller<br />
gesellschaftlicher Problemfelder beizutragen.<br />
TEAM: Andreas Heller (Lehrstuhl <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und Organisationsethik), Katharina Heimerl<br />
(Abteilungsleiterin), Sabine Pleschberger, Elisabeth Reitinger und Thomas Krobath<br />
(AssistenzprofessorInnen), Klaus Wegleitner, Claudia Wenzel, Eva Eggenberger, Doris<br />
Lindner, Elisabeth Wappelshammer (ProjektmitarbeiterInnen), Anna Hostalek, Karin<br />
Schönbauer, Alexandra Trafoier und Ilona Wenger (Administrative Mitarbeiterinnen)<br />
Im Jahr 2009 haben wir die Forschungsfragen in folgenden Tätigkeitsbereichen<br />
aufgenommen:<br />
DOKTORANDINNENKOLLEG PALLIATIVE CARE UND ORGANISATIONSETHIK: Im Jahr 2009<br />
nahmen 35 Studierende teil.<br />
INTERNATIONALER UNIVERSITÄTSLEHRGANG PALLIATIVE CARE/MAS: 60 Studierende wurden<br />
2009 in zwei parallelen Lehrgängen betreut.<br />
FORSCHUNGS- UND BERATUNGSPROJEKTE: Im Jahr 2009 haben wir 9 Projekte in <strong>Österreich</strong><br />
mit breitem Themenspektrum und starker Anwendungs- und Interventionsorientierung<br />
durchgeführt, im Auftrag von unterschiedlichen Trägern (u.a. Bundesministerium für<br />
Gesundheit, Wr. Krankenanstaltenverbund, Land Tirol) und als Antragsforschung (u.a. Fonds<br />
zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, <strong>Österreich</strong>ische Nationalbank und<br />
<strong>Österreich</strong>ische Forschungsförderungsgesellschaft).<br />
NEUERSCHEINUNGEN 2009<br />
<strong>Mag</strong>azin Praxis <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>. Die Fachzeitschrift für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>. Ein<br />
gutes Leben bis zuletzt. Vinzentz Network, Hannover. 4 Ausgaben und<br />
ein Jahresheft.<br />
Andreas Heller, Frank Kittelberger (Hg.) (2009): <strong>Hospiz</strong>kompetenz und<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Alter. Eine Einführung, Freiburg: Lambertus<br />
Eva Sabina Saalfrank (2009): Innehalten ist Zeitgewinn. Praxishilfe zu<br />
einer achtsamen Sterbekultur<br />
Marina Kojer (Hrsg.) (2009): Alt, krank und verwirrt. Einführung in die<br />
Praxis der <strong>Palliative</strong>n Geriatrie. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage<br />
Christina Hallwirth-Spörk, Andreas Heller, Karin Weiler (Hrsg.) (2009):<br />
<strong>Hospiz</strong>kultur und Mäeutik. Offen sein für Leben und Sterben<br />
Prof. Dr Katharina Heimerl<br />
A-1070 Wien, Schottenfeldgasse 29/4/I | T +43 (0)1 5224000-101 | F +43 (0)1 5224000-178<br />
iff.pallorg@uni-klu.ac.at | www.uni-klu.ac.at/pallor<br />
58
Abkürzungen<br />
BMASK Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />
BMGFJ Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend<br />
DV<br />
Dachverband<br />
DVHÖ Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
EAPC European Association of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> =<br />
Europäische Vereinigung für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
ED<br />
Erzdiözese (z.B. Caritas der ED Wien)<br />
FGÖ Fonds Gesundes <strong>Österreich</strong><br />
GÖG Gesundheit <strong>Österreich</strong> GmbH<br />
HPCPH <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen<br />
IBG<br />
IFF<br />
KKH<br />
LV<br />
MOKI<br />
Institut für Bildung im Gesundheitsdienst<br />
Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Alpen-Adria<br />
Universität Klagenfurt<br />
Kardinal König Haus<br />
Landesverband<br />
Mobile Kinder Krankenpflege<br />
NQZ Nationales Qualitätszertifikat<br />
ÖBIG <strong>Österreich</strong>isches Bundesinstitut für Gesundheit<br />
OGAM <strong>Österreich</strong>ische Gesellschaft für Allgemeinmedizin<br />
OPG <strong>Österreich</strong>ische Palliativgesellschaft<br />
WHO World Health Organisation = Weltgesundheitsorganisation<br />
WPCA World <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Alliance =<br />
Weltweite Allianz von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />
59
Datenerhebung für das<br />
Jahr 2009<br />
<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
<strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl, MSc (<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>)<br />
<strong>Dipl</strong>. <strong>Ing</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong>, <strong>MBA</strong><br />
<strong>Mag</strong>. a Anna H. Pissarek<br />
© Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
Oktober 2010<br />
60
HOSPIZ ÖSTERREICH<br />
Dachverband von Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>einrichtungen<br />
Ergebnisse der Datenerhebung 2009 von <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
Kurzfassung<br />
HOSPIZ ÖSTERREICH, der Dachverband von über 200 <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen,<br />
führt seit 2005 jährlich eine bundesweite Datenerhebung bei allen <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> durch. Die damit verbundenen Anliegen sind das<br />
Sichtbarmachen der geleisteten Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und<br />
die Abbildung des derzeitigen Stands der Flächendeckung, um das Ziel der Verwirklichung<br />
einer abgestuften flächendeckenden <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung bis 2013 konsequent<br />
verfolgen zu können. <strong>Österreich</strong> hat auf dem Gebiet der Datenerfassung im Bereich <strong>Hospiz</strong>und<br />
<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> durch die Arbeit des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> in den letzten<br />
Jahren eine beachtliche Entwicklung gemacht. Europaweit liegen wir mit diesen Zahlen im<br />
guten Mittelfeld.<br />
1. Anzahl der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen 2009<br />
In <strong>Österreich</strong> gab es Ende 2009 insgesamt 247 <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen, um 12<br />
Einrichtungen mehr als 2008 (+ 5 <strong>Hospiz</strong>teams, +3 Palliativkonsiliardienste, +2 Palliativstationen,<br />
+2 Stationäre <strong>Hospiz</strong>e). (s. Abb. 1)<br />
Abb. 1: Anzahl der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen 2009<br />
Erfassungsgrad 100 %<br />
62
2. Anzahl der betreuten PatientInnen 2009<br />
Stationäre und mobile Betreuung und Begleitung gehen oft ineinander über bzw. wechseln sich ab. Es<br />
braucht viel Koordination und Kooperation zwischen den einzelnen Einrichtungen, damit die<br />
PatientInnen bei und nach den Übergängen weiter gut betreut sind. Aufgrund der Betreuung und<br />
Begleitung in mehreren Einrichtungen können die Zahlen nicht direkt zusammengezählt werden, da<br />
sie Mehrfachnennungen beinhalten. Die Begleitung der Angehörigen ist ein wichtiger Teil der <strong>Hospiz</strong>-<br />
und Palliativarbeit, der in der vorliegenden Grafik nicht abgebildet ist. (s. Abb. 2)<br />
Abb. 2: Im Jahr 2009 betreute PatientInnen in <strong>Österreich</strong><br />
3. Anzahl der hauptamtlichen MitarbeiterInnen 2009<br />
Mit Stand Ende 2009 gab es in den <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> insgesamt 785<br />
Beschäftige, ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten. Als Vollzeit wird hier ein Beschäftigungsausmaß von<br />
40 Stunden pro Woche angenommen. Die Anzahl der tatsächlich in diesem Bereich tätigen Personen<br />
liegt deutlich höher, da der Anteil an Teilzeitbeschäftigten hoch ist. (s. Abb.3)<br />
Abb. 3: Hauptamtliche MitarbeiterInnen in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />
63
4. Anzahl der <strong>Hospiz</strong>teams 2009<br />
In <strong>Österreich</strong> waren Ende 2008 insgesamt 3.011 Ehrenamtliche MitarbeiterInnen in<br />
140 <strong>Hospiz</strong>teams und auf Landesebene tätig. Davon waren 86% Frauen und 14% Männer. (s. Abb. 4)<br />
Abb. 4: Ehrenamtliche MitarbeiterInnen in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />
5. Zeitaufwand Ehrenamtlicher MitarbeiterInnen 2009<br />
3.011 ehrenamtliche MitarbeiterInnen haben insgesamt 316.521 Stunden unbezahlte Arbeit<br />
geleistet. 63 % (d.h. 199.611 Stunden) davon direkt in Begleitung Schwerkranker und Sterbender<br />
sowie deren Angehörige. Diese Arbeit wird nur von qualifizierten MitarbeiterInnen, die nach den<br />
Standards von HOSPIZ ÖSTERREICH ausgebildet worden sind, durchgeführt. (s.Abb. 5)<br />
Abb. 5: Zeitaufwand Ehrenamtlicher MitarbeiterInnen im Jahr 2009<br />
64
6. Anzahl der Palliativkonsiliardienste 2009<br />
In <strong>Österreich</strong> waren Ende 2009 insgesamt 34 Palliativkonsiliardienste tätig, um drei mehr als 2008<br />
(+2 NÖ, +1 OÖ).Der Bedarf an Palliativkonsiliardiensten hängt stark von den vorhandenen Strukturen<br />
und regionalen Gegebenheiten ab. (s. Abb. 6)<br />
Abb. 6: Palliativkonsiliardienste in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />
7. Anzahl der Mobilen Palliativteams 2009<br />
In <strong>Österreich</strong> waren Ende 2009 insgesamt 35 Mobile Palliativteams tätig, die Zahl ist gegenüber 2008<br />
stabil geblieben. Mobile Palliativteams ermöglichen die Betreuung zuhause bis zuletzt, die sich viele<br />
Menschen in <strong>Österreich</strong> wünschen. (s. Abb.7)<br />
Abb. 7: Mobile Palliativteams in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />
65
8. Anzahl der Palliativstationen 2009<br />
In <strong>Österreich</strong> gab es Ende 2009 insgesamt 27 Palliativstationen, zwei zusätzlich gegenüber 2008<br />
(+1 Stmk, +1 OÖ). (s. Abb.8)<br />
Abb. 8: Palliativstationen in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />
9. Anzahl der Stationären <strong>Hospiz</strong>e u. <strong>Hospiz</strong>stationen im Pflegeheim 2009<br />
In <strong>Österreich</strong> gab es im Jahr 2009 insgesamt 2 Stationäre <strong>Hospiz</strong>e und 6 <strong>Hospiz</strong>stationen in<br />
Pflegeheimen (+2 NÖ gegenüber 2008). Nur in Salzburg und in der Steiermark gibt es ein stationäres<br />
<strong>Hospiz</strong>. Hier bedarf es dringend des weiteren Ausbaus. (s. Abb.9)<br />
Abb. 9: Stationäre <strong>Hospiz</strong>e/<strong>Hospiz</strong>stationen in Pflegeheimen im Jahr 2009<br />
66
10. Anzahl der Tageshospize 2009<br />
In <strong>Österreich</strong> gab es im Jahr 2009 insgesamt nur drei Tageshospize in Salzburg, in Graz und in Wien.<br />
(s. Abb.10)<br />
Abb. 10: Tageshospize in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />
11. Anzahl <strong>Hospiz</strong> – und Palliativbetten<br />
In <strong>Österreich</strong> gab es am Ende 2009 insgesamt 307 Betten, um 37 mehr als 2009. Im Palliativbereich<br />
stehen nun 244 Betten und im <strong>Hospiz</strong>bereich 63 Betten zur Verfügung. (s. Abb. 11)<br />
Abb.11: <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetten in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />
67
11. Entwicklung der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> 1989 – 2009<br />
Der Vergleich 1989 – 2009 zeigt die deutliche Zunahme in vier Bereichen: bei den Teams der<br />
Ehrenamtlichen, bei den Mobilen Palliativteams, bei den Palliativstationen und den häufig damit<br />
verbundenen Palliativkonsiliardiensten. (s. Abb: 12)<br />
Zunahme ist fast ausschließlich mit gesicherter Finanzierung in Zusammenhang zu sehen.<br />
Die Palliativstationen sind die einzigen Einrichtungen mit einer Regelfinanzierung.<br />
Die ehrenamtlichen Teams profitieren in fast allen Bundesländern seit 2007 vom Projekt des<br />
<strong>Österreich</strong>ischen Sparkassenverbandes/ERSTE Stiftung „Förderung der ehrenamtlichen<br />
<strong>Hospiz</strong>begleitung in <strong>Österreich</strong>“.<br />
In keinem Bereich ist österreichweit gesehen die Flächendeckung erreicht.<br />
Abb.12: Entwicklung der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> 1989 - 2009<br />
68
Die folgenden Forderungen wurden im Frühjahr 2010 vom Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />
mit seinen überregionalen Mitgliedern erarbeitet und gemeinsam beschlossen.<br />
Forderungen zum Recht auf <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in <strong>Österreich</strong><br />
Lebensqualität bis zuletzt und ein Sterben in Würde mit kompetenter Betreuung und Begleitung ist das<br />
Hauptanliegen der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung. Eine gute Grundversorgung und<br />
spezialisierte <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen müssen für alle, die sie brauchen, in <strong>Österreich</strong><br />
flächendeckend verfügbar sein.<br />
Darauf nehmen das aktuelle Regierungsprogramm 1 , die gültige Artikel 15a-Vereinbarung 2 über<br />
Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens und das Konzept der abgestuften <strong>Hospiz</strong>-<br />
und Palliativversorgung 3 Bezug. Die Entwicklung in <strong>Österreich</strong> stagniert. <strong>Österreich</strong>isches Rotes<br />
Kreuz, Caritas, Vinzenz Gruppe und der Dachverband HOSPIZ ÖSTERREICH stellen an die Politik<br />
für die zügige Umsetzung der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung folgende Forderungen:<br />
• Die BürgerInnen müssen einen Rechtsanspruch auf Betreuung durch <strong>Hospiz</strong>- und<br />
<strong>Palliative</strong>inrichtungen haben – verankert in der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />
• Die <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung muss für alle Menschen, die sie brauchen, erreichbar,<br />
zugänglich und leistbar sein.<br />
• Die spezialisierten Einrichtungen der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in <strong>Österreich</strong><br />
müssen durch die öffentliche Hand finanziert werden.<br />
• Die Zuständigkeit für die <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung muss eindeutig zwischen dem<br />
Gesundheits- und Sozialbereich, sowie den Sozialversicherungen abgestimmt werden – mit<br />
Anpassung der Gesetze. Die Versorgung am Lebensende darf nicht weiter Spielball zwischen<br />
diesen Bereichen, insbesondere in Bezug auf die Finanzierung, sein. Die aktuelle Artikel 15a-<br />
Vereinbarung 2 über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens ist umzusetzen.<br />
• Die Integration von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in die Langzeitpflege (stationär, teilstationär und<br />
mobil) muss forciert werden.<br />
• Freiwilligenarbeit/Ehrenamtlichkeit ist ein entscheidender Bestandteil des <strong>Hospiz</strong>wesens. Die<br />
Finanzierung der ehrenamtlichen Arbeit in den <strong>Hospiz</strong>teams muss in allen Bundesländern auf eine<br />
solide Grundlage gestellt werden. Neben den unmittelbaren Aufwendungen für die ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen – von der Einschulung, über Supervision bis zur Spesenabgeltung – ist die<br />
Finanzierung der Koordination und der Organisationsstruktur sicher zu stellen.<br />
• Für alle in der Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen tätigen Berufsgruppen<br />
(ÄrztInnen, Pflegepersonen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und SeelsorgerInnen) ist eine<br />
verstärkte Aus-, Fort- und Weiterbildung weiterhin dringend notwendig. MedizinstudentInnen<br />
brauchen österreichweit einen ethisch fundierten und praxisnahen Unterricht.<br />
• Jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu leben und zu sterben. Das schließt den Anspruch auf<br />
Sterbebegleitung und bestmögliche Schmerzbehandlung mit ein. Das Recht in Würde zu sterben<br />
und das Verbot von Tötung auf Verlangen müssen in der Bundesverfassung 4 explizit verankert<br />
werden.<br />
1 Regierungsprogramm für die XXIV. Gesetzgebungsperiode, Kapitel Gesundheit, Abschnitt 7, Seite 195<br />
Quelle: www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=32966, Zugriff am 1.3.2010<br />
2 Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens Seite 5, Artikel 3 Integrierte<br />
Gesundheits-strukturplanung, Absatz (2)<br />
Quelle: www.bmg.gv.at/cms/site/attachments/2/7/1/CH0717/CMS1211801668459/bgbl_15a-vereinbarung_2008.pdf, Zugriff am 1.3.2010<br />
3 Konzept zur abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in<br />
<strong>Österreich</strong>,www.bmgfj.gv.at/cms/site/artikel.pdf?channel=CH0716&doc=CMS1103710970340, Zugriff am 1.3.2010<br />
4 Siehe auch Endbericht <strong>Österreich</strong>konvent, Teil 3, Beratungsergebnisse, Kapitel III.1. Fundamentalgarantien, S. 84, letzter Absatz<br />
Quelle: www.konvent.gv.at/K/DE/ENDB-K/ENDB-K_00001/imfname_036112.pdf, Zugriff am 1.3.2010<br />
69
Abgestufte <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />
Akutbereich<br />
Langzeitbereich<br />
Familienbereich<br />
Zuhause<br />
Abgestufte <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />
„Einfache“<br />
„Einfache“<br />
Situationen<br />
Situationen<br />
Grundversorgung<br />
Krankenhäuser<br />
Alten- und<br />
Pflegeheime<br />
Niedergelassene<br />
(Fach-)Ärzte<br />
Mobile Dienste<br />
Therapeuten<br />
Komplexe Komplexe Situationen, Situationen, schwierige schwierige Fragestellungen<br />
Fragestellungen<br />
unterstützende Angebote betreuende Angebote<br />
<strong>Hospiz</strong>teams<br />
70<br />
Palliativkonsiliardienste<br />
Mobile<br />
Palliativteams<br />
Palliativstationen<br />
Stationäre<br />
<strong>Hospiz</strong>e<br />
Tageshospize<br />
Quelle: nach ÖBIG (2006)
Gesundheit <strong>Österreich</strong> GmbH<br />
Geschäftsbereich ÖBIG<br />
Abgestufte <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />
Definition der einzelnen Bausteine<br />
Palliativstation<br />
Die Palliativstation ist eine innerhalb von bzw. im Verbund mit einem Akutkrankenhaus<br />
eigenständige Station, die auf die Versorgung von Palliativpatientinnen/-patienten<br />
spezialisiert ist. Ein multiprofessionell zusammengesetztes Team kümmert sich in einem<br />
ganzheitlichen Ansatz um die Patientinnen/Patienten und deren Angehörige.<br />
Stationäres <strong>Hospiz</strong><br />
Das stationäre <strong>Hospiz</strong> ist eine Einrichtung mit einer eigenen Organisationsstruktur, die einer<br />
stationären Pflegeeinrichtung zugeordnet sein kann. Es werden Palliativpatientinnen/-patienten<br />
in der letzten Lebensphase betreut, bei denen eine Behandlung im Akutkrankenhaus<br />
nicht erforderlich und eine Betreuung zu Hause oder in einem Pflegeheim nicht mehr möglich<br />
ist. Ein multiprofessionell zusammengesetztes Team kümmert sich in einem ganzheitlichen<br />
Ansatz um die Patientinnen/Patienten und deren Angehörige.<br />
Tageshospiz<br />
Das Tageshospiz bietet Palliativpatientinnen/-patienten die Möglichkeit, tagsüber außerhalb<br />
ihrer gewohnten Umgebung an verschiedenen Aktivitäten teilzuhaben. Es bietet Behandlung,<br />
Beratung und Begleitung durch ein multiprofessionelles Team mit Unterstützung durch<br />
ehrenamtlich Tätige. Zusätzliche psychosoziale und therapeutische Angebote dienen dazu,<br />
den Tag zu gestalten und die Gemeinschaft gleichermaßen Betroffener zu erleben.<br />
Palliativkonsiliardienst<br />
Der Palliativkonsiliardienst wird von einem multiprofessionell zusammengesetzten Team im<br />
Krankenhaus gebildet und wendet sich in erster Linie an das betreuende ärztliche Personal<br />
und Pflegepersonen in den Stationen und in den Ambulanzen, erst in zweiter Linie an die<br />
Patientinnen/Patienten und deren Angehörige. Der Dienst ist beratend tätig und bietet seine<br />
Erfahrung in Schmerztherapie, Symptomkontrolle, ganzheitlicher Pflege und psychosozialer<br />
Begleitung an. Entscheidungen über die durchzuführenden Maßnahmen und deren<br />
Umsetzung obliegen dem betreuenden ärztlichen Personal und den<br />
Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern.<br />
71
Mobiles Palliativteam<br />
Das mobile Palliativteam ist ein multiprofessionell zusammengesetztes Team, das sich in<br />
erster Linie an die Betreuenden zu Hause und im Heim wendet (z. B. ärztliches Personal,<br />
Pflegepersonen, Physiotherapeutinnen/-therapeuten, Angehörige). Es ist beratend und<br />
anleitend tätig und bietet seine Erfahrung in Schmerztherapie, Symptomkontrolle,<br />
Palliativpflege und psychosozialer Begleitung an. Die Beratung durch das Palliativteam kann<br />
auch von der Patientin/vom Patienten selbst in Anspruch genommen werden. In Absprache<br />
mit den Betreuenden kann auch eine gezielte Einbindung in die Pflege und Betreuung<br />
erfolgen.<br />
<strong>Hospiz</strong>team<br />
Das <strong>Hospiz</strong>team besteht aus qualifizierten ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>begleiterinnen/-begleitern<br />
und mindestens einer hauptamtlichen koordinierenden Fachkraft. Es bietet<br />
Palliativpatientinnen/-patienten und Angehörigen mitmenschliche Begleitung und Beratung in<br />
der Zeit der Krankheit, des Schmerzes, des Abschieds und der Trauer. Das mobile<br />
<strong>Hospiz</strong>team versteht sich als Teil eines umfassenden Betreuungsnetzwerkes und arbeitet<br />
eng mit anderen Fachdiensten in der palliativen Versorgung zusammen.<br />
72