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(Palliative Care) Dipl. Ing. Peter Zottele, MBA Mag. - Hospiz Österreich

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HOSPIZ ÖSTERREICH<br />

Dachverband von Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>einrichtungen<br />

Tätigkeitsbericht 2009<br />

Ein Hinweis: Seit September 2010 sind Spenden an den Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong> steuerlich absetzbar.<br />

<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, Argentinierstraße 2/3, A-1040 Wien, vis à vis der Karlskirche<br />

Tel.: +43-1-803 98 68, Fax +43-1-803 25 80 Mail: dachverband@hospiz.at, Homepage www.hospiz.at<br />

Bankverbindung: Erste Bank Blz 20111, Kto. Nr. 31003902130


Impressum:<br />

Allgemeine Ausrichtung: Tätigkeitsbericht des gemeinnützigen Vereins Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong>, für den Inhalt verantwortlich: <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc, Redaktion: <strong>Mag</strong>. a Anna H.<br />

Pissarek (anna.pissarek@hospiz.at), alle: 1040 Wien, Argentinierstr. 2/3, Telefon: 01/803 98 68,<br />

dachverband@hospiz.at, www.hospiz.at<br />

2


HOSPIZ ÖSTERREICH<br />

Dachverband von Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>einrichtungen<br />

Vorwort<br />

Das Jahr 2009 war ein Jahr der großen Veränderungen für den Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong>, ein Jahr des Abschieds und ein Jahr der Trauer.<br />

Unsere Gründerin <strong>Mag</strong>. a Sr. Hildegard Teuschl CS ist nach einer langen Zeit des<br />

Abschiedsnehmens am 18. Februar 2009 im CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg verstorben. Viele von uns<br />

haben jahrelang gemeinsam mit Sr. Hildegard den <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbereich in <strong>Österreich</strong><br />

aufgebaut, der für viele schwerkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen Trost<br />

und Hilfe in schwierigen Zeiten bedeutet. Sr. Hildegard war eine unermüdliche Kämpferin für<br />

die <strong>Hospiz</strong>bewegung. Durch ihre Herzlichkeit, ihren Beziehungsreichtum, ihre Liebe und<br />

ihren unerschütterlichen Glauben konnte sie auch in ihrer letzten Lebensphase vielen<br />

Menschen beratend und ermutigend beistehen. In diesem Sinne wollen wir weiterarbeiten<br />

und so bleiben wir Sr. Hildegard verbunden.<br />

Dieser Jahresbericht, der nun das erste Mal erscheint, zeigt, wie viele Menschen in<br />

<strong>Österreich</strong> gemeinsam für die <strong>Hospiz</strong>idee arbeiten. Zu Beginn erzählen wir über die<br />

vielfältigen Tätigkeiten des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und danach folgen die<br />

interessanten Berichte unserer Mitgliedsorganisationen in ganz <strong>Österreich</strong>.<br />

Für die <strong>Hospiz</strong>- und Palliativszene in <strong>Österreich</strong> war 2009 auch ein sehr erfreuliches und<br />

erfolgreiches Jahr. Durch den von der <strong>Österreich</strong>ischen Palliativgesellschaft organisierten<br />

EAPC-Kongress wurde Wien für einige Tage das Zentrum der weltweiten <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativarbeit. Erstmalig im Rahmen dieses Kongresses hat der Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong> ein Symposium für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen organisiert. Wie wir<br />

heute bereits wissen, plant die EAPC bei ihrem Kongress in Lissabon im Mai 2011 wieder<br />

ein ähnliches Symposium. Dies dient der besseren Zusammenarbeit zwischen den<br />

hauptamtlichen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

war 2009 auch die Gastgeberorganisation für das Symposium der WPCA (World <strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong> Alliance), die die nationalen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Organisationen weltweit<br />

miteinander verbindet.<br />

Wir haben weitergearbeitet an unseren österreichweiten Projekten: Im Projekt „<strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen“ konnten mit der Förderung durch den Fonds<br />

Gesundes <strong>Österreich</strong> weitere große Schritte erarbeitet werden. Mit der tatkräftigen<br />

Unterstützung der Sparkassengruppe wurde die Arbeit der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>teams in<br />

ganz <strong>Österreich</strong> gefördert. Im Kooperationsprojekt mit den <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien<br />

„Ausbau des Kompetenz- und Beratungszentrums“ wurden beispielsweise unzählige<br />

Menschen in Patientenverfügungsfragen beraten.<br />

Eine österreichweite Datenerhebung wurde bei allen ca. 250 <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong>inrichtungen mit ca.1400 hauptamtlichen und ca. 3000 ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie ab Seite 62. Weiters<br />

haben wir im Bereich Qualitätsmanagement im gemeinsamen Projekt mit GÖG/ÖBIG und<br />

OPG an der Prozessqualität aller Bausteine der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />

gearbeitet.<br />

3


Die Aus-, Fort- und Weiterbildung von ehren- und hauptamtlich Tätigen in der <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativarbeit ist eine der zentralen Aufgaben des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />

Besonders großer Wert wird auf interdisziplinär-multiprofessionelles Lernen der<br />

verschiedenen Professionen gemeinsam mit Ehrenamtlichen, die Vernetzung mit den<br />

verschiedenen Bildungsanbietern und Qualitätsentwicklung in allen Bereichen der<br />

Bildungsarbeit gelegt. Im Rahmen des Universitätslehrgangs <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>, den der<br />

Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> gemeinsam mit der PMU (Paracelsus Medizinische<br />

Privatuniversität) und St. Virgil organisiert, haben weitere 14 AbsolventInnen den Titel<br />

„Master of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“ verliehen bekommen.<br />

Unter dem Motto: „Wenn eine alleine träumt, ist es nur ein Traum. - Wenn viele gemeinsam<br />

träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“ möchten wir uns bei allen ehren- und<br />

hauptamtlichen MitarbeiterInnen und bei allen Menschen und Institutionen herzlich<br />

bedanken, die tagtäglich die <strong>Hospiz</strong>- und Palliatividee mit Leben und Herzlichkeit erfüllen<br />

und mit uns gemeinsam einen wichtigen Beitrag leisten für eine sorgende Gesellschaft.<br />

Wien, am 25. Oktober 2010<br />

Waltraud Klasnic <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc<br />

Präsidentin Geschäftsführerin<br />

4


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Leitbild 6<br />

Organisationsstruktur des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> 8<br />

Internes 10<br />

Menschen 11<br />

Projekte und Kooperationen<br />

<strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim 13<br />

Förderung der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>begleitung in <strong>Österreich</strong> 20<br />

Ausbau Kompetenz- und Beratungszentrum 25<br />

Qualitätssicherung und –entwicklung 26<br />

Datenerhebung 2008 und 2009<br />

Qualitätsmanagement – Kooperation mit ÖBIG/GÖG und OPG<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung 27<br />

Ausbildungslehrgänge für Ehrenamtliche 27<br />

Bildungsangebote für hauptamtliche MitarbeiterInnen 28<br />

Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> 28<br />

Nationale und Internationale Vernetzung 32<br />

WPCA Symposium in Wien 32<br />

EAPC Kongress Wien 33<br />

Ehrenamtlichensymposium DA-SEIN im Leben 34<br />

EU Seminar in Minsk – Seminar in Ostrava 35<br />

Südostösterreichischer <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag 35<br />

Kooperation mit der OPG 35<br />

Öffentlichkeitsarbeit 36<br />

Das Jahr 2009 im Spiegel der Mitgliedsorganisationen 39<br />

Burgenland 39<br />

Kärnten 41<br />

Niederösterreich 42<br />

Oberösterreich 44<br />

Salzburg 46<br />

Steiermark 48<br />

Tirol 50<br />

Vorarlberg 52<br />

Wien 54<br />

Kardinal König Akademie 57<br />

IFF Wien 59<br />

Abkürzungen 60<br />

Ergebnisse der Datenerhebung 2009 62<br />

Forderungen zum Recht auf <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in <strong>Österreich</strong> 70<br />

Definition der Bausteine der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung 72<br />

5


LEITBILD<br />

Wer wir sind<br />

HOSPIZ ÖSTERREICH ist der Dachverband von über 200 <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong>inrichtungen.<br />

HOSPIZ ÖSTERREICH wurde 1993 gegründet und über 15 Jahre von <strong>Mag</strong>. a Sr. Hildegard<br />

Teuschl CS als Vorsitzende geleitet. 2008 übergab sie den Vorsitz an Waltraud Klasnic.<br />

Im interdisziplinär zusammengesetzten Vorstand arbeiten VertreterInnen aus allen Bundesländern<br />

zusammen.<br />

In der Geschäftsstelle von HOSPIZ ÖSTERREICH sind haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

beschäftigt.<br />

Wir sind der Überzeugung, dass die offene Auseinandersetzung mit unheilbarer Erkrankung,<br />

Sterben, Tod und Trauer zum Leben gehört.<br />

Der Dachverband HOSPIZ ÖSTERREICH ist überparteilich und überkonfessionell.<br />

Ordentliche Mitglieder des Dachverbandes sind Vereine, Institutionen, <strong>Hospiz</strong>initiativen und<br />

Bildungseinrichtungen aus dem <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbereich.<br />

Außerordentliche und fördernde Mitglieder unterstützen <strong>Österreich</strong>s <strong>Hospiz</strong>arbeit ideell und<br />

finanziell.<br />

HOSPIZ ÖSTERREICH ist Mitglied bei der EAPC (European Association of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>)<br />

und bei der WPCA (World <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Alliance).<br />

Unsere Ziele<br />

1. Umsetzung der flächendeckenden abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung sowie<br />

deren langfristig gesicherte Finanzierung. <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung soll für alle<br />

Menschen, die es brauchen, erreichbar, zugänglich und leistbar sein.<br />

2. Lebensqualität bis zuletzt für schwerkranke und sterbende Menschen. Im Zentrum der<br />

multiprofessionellen <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetreuung und – begleitung stehen die<br />

PatientInnen und ihre Angehörigen. <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetreuung ermöglicht ein Sterben<br />

in Würde, Autonomie und weitgehender Schmerzfreiheit.<br />

3. Für haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen bestehen ausreichend Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildungen. Besonders großer Wert wird auf interdisziplinäres/multiprofessionelles<br />

Lernen der verschiedenen Professionen – gemeinsam mit Ehrenamtlichen – gelegt.<br />

4. Alle in <strong>Österreich</strong> lebenden Menschen wissen um die Möglichkeiten der <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativversorgung.<br />

5. Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung, um<br />

eine hochwertige Betreuung und Versorgung zu gewährleisten.<br />

6


Was wir tun<br />

♦ Lobbying/ Interessensvertretung auf Bundesebene<br />

♦ Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung<br />

Wir machen die Themen unheilbarer Erkrankung, Sterben und Tod öffentlich, bringen sie<br />

Medien und PolitikerInnen nahe und verbreiten Publikationen, die allen Interessierten<br />

Information und Hilfe bieten.<br />

♦ Förderung und Vernetzung von Initiativen und Einrichtungen – im Sinne des<br />

<strong>Hospiz</strong>gedankens – um Menschen ein würdiges Lebensende zu ermöglichen<br />

Wir sind eine Mitgliederserviceorganisation. Wir vernetzen und unterstützen <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativ-Initiativen und -Einrichtungen, entwickeln und fördern neue Projekte, wie z.B. die<br />

österreichweite Datenerhebung, die Umsetzung und Entwicklung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong> im Pflegeheim, die Förderung der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>arbeit.<br />

♦ Aus- Fort- und Weiterbildung in <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

Wir organisieren gemeinsam mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und St.<br />

Virgil in Salzburg einen Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> bis zum Master of <strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong>. Wir fördern den interdisziplinären Dialog zwischen Medizin, Pflege, Seelsorge,<br />

psychosozialen und anderen relevanten Berufen. Wir bemühen uns um die Qualität der Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildungen im <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbereich für haupt- und ehrenamtliche<br />

MitarbeiterInnen. Wir fördern den Austausch, die Vernetzung und Kooperation zwischen den<br />

Anbietern der Aus-, Fort- und Weiterbildungen.<br />

♦ Qualitätssicherung und – entwicklung<br />

Wir entwickeln Qualitätsstandards der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativarbeit für <strong>Österreich</strong>, auch in Kooperation<br />

mit Gesundheit <strong>Österreich</strong> (GÖG/ÖBIG).<br />

♦ Wir sind Beratungs- und Kompetenzzentrum in <strong>Hospiz</strong>- und Palliativarbeit<br />

Wir geben Empfehlungen für die Umsetzung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim<br />

und arbeiten mit zentralen Kooperationspartnern in einem Beirat zu <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong> im Pflegeheim zusammen. Wir verbreiten die Patientenverfügung und bieten<br />

begleitende Erstgespräche an.<br />

♦ Wir organisieren Veranstaltungen und Symposien, national und international<br />

7


ORGANISATIONSSTRUKTUR DES DACHVERBANDES HOSPIZ<br />

ÖSTERREICH<br />

Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> ist ein gemeinnütziger Verein, dessen Mitglieder sich<br />

einmal jährlich in einer Generalversammlung treffen und alle drei Jahre den Vorstand und<br />

die/den PräsidentIn wählen. Die Führung der laufenden Geschäfte erfolgt durch den<br />

geschäftsführenden Vorstand und die Geschäftsführer/in.<br />

Der Vorstand 2009<br />

2009 gehörten dem Vorstand folgende Personen an (in alphabetischer Reihenfolge der<br />

Bundesländer; in Klammer ist jeweils die Funktion im Vorstand angegeben):<br />

Geschäftsführender Vorstand:<br />

Waltraud Klasnic (Präsidentin)<br />

Dr. Johann Baumgartner, Koordination Palliativbetreuung Steiermark (Vizepräsident)<br />

DSA Karl W. Bitschnau MAS, Leiter der <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg (Vizepräsident,<br />

Vertreter für Vorarlberg)<br />

M<strong>Mag</strong>. Christof S. Eisl, Geschäftsführer der <strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg (Schriftführer,<br />

Vertreter für Salzburg)<br />

<strong>Dipl</strong>. VW Manfred Fritz, Wien (Finanzreferent)<br />

Burgenland:<br />

Prim. Dr. Herbert Tillhof, Vorstandsvorsitzender der <strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland (Vertreter<br />

für Burgenland)<br />

Waltraud Kocaget, Geschäftsführerin der <strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland (Stellvertreterin für<br />

Burgenland)<br />

Kärnten:<br />

Margit Klingan, Vorsitzende des Kärntner Landesverbandes für <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong>inrichtungen (Vertreterin für Kärnten)<br />

M<strong>Mag</strong>. a Barbara Traar, Geschäftsführerin des Kärntner Landesverbandes für <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong>inrichtungen (Stellvertreterin für Kärnten)<br />

Niederösterreich:<br />

Dr. in Brigitte Riss, Vorsitzende des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> NÖ (Vertreterin für<br />

Niederösterreich)<br />

Klaudia Atzmüller DGKS, Stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> NÖ<br />

(Stellvertreterin für Niederösterreich)<br />

Oberösterreich:<br />

Dr. Wolfgang Wiesmayr, Obmann des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> OÖ (Vertreter für Oberösterreich)<br />

<strong>Mag</strong>. a Ulrike Pribil, stellvertretende Obfrau des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> OÖ<br />

(Stellvertreterin für Oberösterreich)<br />

Salzburg:<br />

M<strong>Mag</strong>. Christof S. Eisl, Geschäftsführer der <strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg (Schriftführer,<br />

Vertreter für Salzburg)<br />

Dr. in Maria Haidinger, Obfrau der <strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg (Stellvertreterin für Salzburg)<br />

Steiermark:<br />

<strong>Mag</strong>. a Sabine Janouschek, Geschäftsführerin des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark (Vertreterin für<br />

Steiermark)<br />

8


Univ. Prof. Dr. Karl Harnoncourt, Obmann des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark (Stellvertreter für<br />

Steiermark)<br />

Tirol:<br />

Marina Baldauf, Vorsitzende der Tiroler <strong>Hospiz</strong>-Gemeinschaft (Vertreterin für Tirol)<br />

<strong>Mag</strong>. Werner Mühlböck, Geschäftsführer der Tiroler <strong>Hospiz</strong>-Gemeinschaft (Stellvertreter für<br />

Tirol)<br />

Vorarlberg:<br />

DSA Karl W. Bitschnau MAS, Leiter der <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg (Vizepräsident,<br />

Vertreter für Vorarlberg)<br />

OA Dr. Otto Gehmacher (Stellvertreter für Vorarlberg)<br />

Wien:<br />

Erich Borovnyak <strong>MBA</strong>, Leiter Mobiles Caritas <strong>Hospiz</strong> (Vertreter für Wien)<br />

<strong>Mag</strong>. Robert Oberndorfer <strong>MBA</strong>, Geschäftsführer der Caritas Socialis Wien (Stellvertreter für<br />

Wien)<br />

Das Team des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> 2009<br />

Waltraud Klasnic, Präsidentin<br />

<strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc, Geschäftsführerin<br />

Dr. Franz Anhammer, ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />

Uli Badelt, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />

Dr. in <strong>Mag</strong>. a Sigrid Beyer, Projektleiterin, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

Thomas Dorner, IT<br />

Karin Dworschak-Binder Tkff, Assistentin ab Februar 2009<br />

Riki Friesenbichler, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />

DSA Elfi Kiefer, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />

Lore Kojan, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />

Dr. in Hildegard Lorenz, ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />

Constantin Mayr, organisatorischer Mitarbeiter<br />

Dr. in Irmgard Nake, Organisatorisch-pädagogische Leiterin des Universitätslehrgangs<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

<strong>Mag</strong>. a Franziska Richter MES, Assistentin bis Ende Jänner 2009<br />

Paula Thun-Hohenstein, Projektassistentin ab April 2009<br />

Sabine Tiefnig, Webmasterin<br />

DI <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong> <strong>MBA</strong>, Projektleiter, IT<br />

9


INTERNES<br />

1. Vorstandsarbeit und Generalversammlung<br />

Im Jahr 2009 wurden vier Vorstandssitzungen in den Räumlichkeiten der Caritas Socialis in<br />

Wien abgehalten. Wir danken herzlich für die Unterstützung!<br />

Die zweitägige Klausur des Vorstandes fand vom 20.-21. Februar 2009 in Innsbruck statt.<br />

Die jährliche Generalversammlung aller Mitglieder des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> fand am<br />

11. November 2009 in Wien statt.<br />

2. Übersiedlung, Büroeinweihung und Open House des<br />

Dachverbands<br />

Die Müllnergasse im Servitenviertel mit dem Gegenüber des Hauses der Caritas Socialis und<br />

dem Wohnort von Sr. Hildegard Teuschl war uns sehr an Herz gewachsen. Aus Platzmangel<br />

war es notwendig, neue Räume zu suchen. Diese haben wir in der Argentinierstr. 2/3 im<br />

4. Bezirk gegenüber der Karlskirche gefunden. Anlässlich der Übersiedlung in die neuen<br />

Büroräumlichkeiten fand am 3. Juni eine interne Büroeinweihungsfeier statt, bei der P. Alois<br />

Riedelsberger SJ die neuen Räume gesegnet hat. Nochmals vielen herzlichen Dank an ihn.<br />

Bei der offiziellen Eröffnung am 4. Juni 2009 konnten wir zahlreiche Gäste begrüßen.<br />

Team der haupt- und ehrenamtlichen Gäste im Gespräch mit Waltraud Klasnic<br />

MitarbeiterInnen mit P. Alois Riedelsberger SJ © Foto: Karin Dworschak-Binder, DVHÖ<br />

3. Neue Mitarbeiterinnen<br />

2009 haben zwei neue Mitarbeiterinnen ihre Tätigkeit in <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> begonnen.<br />

Karin Dworschak-Binder ist die neue Assistentin und Paula Thun-Hohenstein arbeitet als<br />

Projektassistentin für das Projekt „Förderung der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>begleitung“, welches<br />

der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> in Kooperation mit der Sparkassengruppe durchführt.<br />

4. Unterstützung im Finanzmanagement<br />

Die SOT (Süd Ost Treuhand, www.sot.co.at) unterstützt seit 1.1.2009 den DV <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong> im Finanzmanagementbereich. Wir danken herzlich!<br />

10


MENSCHEN<br />

Tod und Begräbnis von Hildegard Teuschl<br />

Am 18. Februar 2009 verstarb die langjährige Vorsitzende und spätere<br />

Ehrenpräsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>,<br />

Sr. <strong>Mag</strong>. a Hildegard Teuschl CS, im CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg nach einem<br />

unermüdlichen Einsatz für den Aufbau von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in<br />

<strong>Österreich</strong> sowie die Ausbildung im sozialen Bereich als Direktorin des<br />

Caritas Ausbildungszentrums Seegasse.<br />

Gemeinsam mit der Schwesterngemeinschaft der Caritas Socialis gestaltete der<br />

Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> den Abschiedsgottesdienst und das Begräbnis am<br />

Kalksburger Friedhof und im Kardinal König Haus. Zahlreiche Vorstandsmitglieder des<br />

Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, alle hauptamtlichen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

und sehr viele Menschen, die mit Sr. Hildegard verbunden waren, nahmen teil. Die Arbeit<br />

im Sinne von Hildegard Teuschl weiter zu führen, war die große Aufgabe für 2009.<br />

© Foto: DVHÖ<br />

Dr.-Karl-Kummer-Ehrenpreis für Waltraud Klasnic<br />

Für ihr lebenslanges großes soziales Engagement wurde Waltraud<br />

Klasnic, Präsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, am 8.<br />

Dezember 2009 in Graz mit dem neu geschaffenen Dr.-Karl-Kummer-<br />

Ehrenpreis ausgezeichnet.<br />

ÖGB-Vizepräsident Dr. Norbert Schnedl verwies auf die vielfältigen<br />

Aktivitäten Klasnics von der Katastrophenhilfe <strong>Österreich</strong>ischer Frauen über das SOS-<br />

Kinderdorf Stübing, die Leitung eines Pflegeheims bis insbesondere zum Dachverband<br />

<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>s. Als Präsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> kämpfe sie "auf<br />

ihre leise, aber konsequente Art für das Menschenrecht auf einen menschenwürdigen und<br />

möglichst schmerzfreien letzten Lebensabschnitt, für eine leistbare und flächendeckende<br />

medizinisch hochwertige und von menschlicher Zuwendung getragene <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativversorgung für alle Menschen, die sie brauchen."<br />

© Foto: <strong>Österreich</strong>ischer Sparkassenverband<br />

11


Neue <strong>Hospiz</strong>botschafterin<br />

Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> freut sich sehr, Frau Dr.in<br />

Elisabeth Bleyleben-Koren, Generaldirektorin und<br />

Vorstandsvorsitzende der ERSTE Bank bis Juni 2010, als neue<br />

<strong>Hospiz</strong>botschafterin begrüßen zu dürfen.<br />

„Schutz und Begleitung für Sterbende sollte für uns alle ein Thema<br />

sein, ist es jedoch leider nicht. Für mich sind die ehrenamtlichen<br />

<strong>Hospiz</strong>begleiter ein Beispiel. Sie schenken einen Teil ihrer Freizeit und<br />

sind für Sterbende und ihre Angehörigen da. Sie reden und hören zu in Momenten der<br />

Krankheit, des Schmerzes und des Abschieds. Sie haben Zeit am Bett von Sterbenden zu<br />

sitzen. Sie haben den Mut zu bleiben und sich mit Angst und Trauer auseinanderzusetzen.<br />

Sie ermöglichen menschliche Würde bis zuletzt.<br />

Als <strong>Hospiz</strong>botschafterin danke ich all den ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>begleitern, die Menschen in<br />

der letzten Phase ihres Lebens beistehen.“<br />

Dr. in Elisabeth Bleyleben-Koren<br />

Generaldirektorin und Vorstandsvorsitzende der Erste Bank<br />

© Foto: <strong>Österreich</strong>ischer Sparkassenverband<br />

12<br />

Lazarus Preis für<br />

Sr. Hildegard Teuschl CS<br />

Am 28. Mai wurde der Lazarus Ehrenpreis<br />

an Sr. Hildegard Teuschl für ihr<br />

Lebenswerk verliehen. Sr. Blandina<br />

Wenighofer und Sr. Maria Judith<br />

Tappeiner (Caritas Socialis), <strong>Mag</strong> .a Leena<br />

Pelttari-Stachl MSc (<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>)<br />

und Prim. Dr. Franz Zdrahal (Caritas Wien) gedachten in ihren Ansprachen der<br />

herausragenden Leistungen von Sr. Hildegard Teuschl und der Freundschaft, die die<br />

RednerInnen mit Sr. Hildegard Teuschl zu Lebzeiten verbunden hatte. Sr. Hildegard Teuschl<br />

ist nach Prof. Erwin Böhm die zweite Trägerin dieser sehr selten verliehenen und von<br />

höchstem Respekt getragenen Anerkennung durch die österreichische Pflegefachwelt.<br />

Foto v.l.n.r.: Sr. Maria Judith Tappeiner, Sr. Blandina Wenighofer mit GratulantInnen<br />

© Foto: Caritas Socialis


PROJEKTE UND KOOPERATIONEN<br />

1. <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen<br />

„Es ist uns ein Anliegen, dass in den Heimen eine <strong>Hospiz</strong>- und Palliativkultur entsteht, damit<br />

die Bewohnerinnen und Bewohner gut leben können bis zuletzt und damit das Sterben einen<br />

würdigen Rahmen bekommt.“ Waltraud Klasnic<br />

Für viele <strong>Österreich</strong>erInnen ist das Pflegeheim ihr letztes Zuhause. Hier leben sie – und hier<br />

sterben sie. Das Projekt „<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim (HPCPH)“ will erreichen,<br />

dass eine kompetente <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in allen Pflegeheimen <strong>Österreich</strong>s<br />

gewährleistet ist und nachhaltig sichergestellt wird.<br />

Das Projekt ist ein Qualitätsentwicklungsprojekt und bezieht alle betroffenen Gruppen und<br />

Personen mit ein, Fort- und Weiterbildung läuft parallel zum<br />

Organisationsentwicklungsprozess. Eine hospizliche und palliative Kultur in Alten- und<br />

Pflegeheimen gewährleistet für die BewohnerInnen Lebensqualität bis zuletzt, ganzheitliche<br />

Schmerzerfassung und -betreuung, ein Sterben in Selbstbestimmung und Würde.<br />

Für die Angehörigen und nahen Personen bedeutet es ein stärkeres Eingebundensein in die<br />

Betreuung, ein Willkommensein, aber auch die Möglichkeit der Begleitung bei Abschied und<br />

Trauer.<br />

Für die Betreuungs- und Leitungspersonen, die Pflegenden, die Ärzte/ÄrztInnen, die<br />

Seelsorge, die psychosozialen Berufe in den Alten- und Pflegeheimen bedeutet die<br />

Integration von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>:<br />

mehr Arbeitszufriedenheit<br />

Verbesserung der Kommunikation und der Arbeitsabläufe<br />

eine Stärkung des Teams<br />

Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

eine Höherqualifizierung<br />

mehr Sicherheit in der Pflege, bei der Schmerzerfassung und Symptomkontrolle, bei<br />

Abschiednehmen und Versterben der BewohnerInnen.<br />

Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> arbeitet seit 2006 an der Idee einer Umsetzung von<br />

<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen. Damit nimmt sich die <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativbewegung der Tatsache an, dass viele BewohnerInnen in Alten- und Pflegeheimen in<br />

immer schlechterem Zustand, multimorbid und oftmals an Demenz erkrankt ins Pflegeheim<br />

kommen und dass es in Alten- und Pflegeheimen dringend palliativpflegerisches und<br />

palliativmedizinisches Wissen und Erfahrung braucht, nicht erst beim Sterben, sondern<br />

schon lange davor. Eine wichtige Vorreiterrolle nimmt in diesem Zusammenhang die<br />

<strong>Hospiz</strong>bewegung in Vorarlberg ein, die bereits seit 2005 <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in ihren<br />

Alten- und Pflegeheimen umsetzt, getragen vom Land Vorarlberg und der <strong>Hospiz</strong>bewegung.<br />

Hinzu kommen Erfahrungen aus der Caritas Socialis, die <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in ihren<br />

drei Pflege- und Sozialzentren 2006/2007 umgesetzt hat. In Vorarlberg wurden Richtlinien<br />

entwickelt, die dann in einer Arbeitsgruppe des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> mit zentralen<br />

Kooperationspartnern weiter bearbeitet wurden. 2008 wurden die Richtlinien für die<br />

Umsetzung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen vom DV <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong> herausgegeben. Sie sind österreichweit eine wichtige Basis für die Umsetzung<br />

13


von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in den Alten- und Pflegeheimen. Weiters gibt es basierend<br />

auf den Erfahrungen in Vorarlberg und Wien eine Modellarchitektur und einen<br />

Modellprozessverlauf. An der Weiterentwicklung der erforderlichen Schulungen in den Alten-<br />

und Pflegeheimen parallel zum Organisationsentwicklungsprozess wird gearbeitet.<br />

Das Projekt <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen unterstreicht die<br />

Wichtigkeit von Fürsorgetätigkeiten in unserer Gesellschaft, von qualitätsvoller und<br />

würdevoller Begleitung und Betreuung von alten Menschen, von sterbenden Menschen. In<br />

Alten- und Pflegeheimen arbeiten sehr viele Frauen, auch viele Frauen mit<br />

Migrationshintergrund. Die BewohnerInnen sind zum überwiegenden Teil ebenfalls Frauen.<br />

Im Rahmen des Projektes wird auf die Aspekte von Gender und Interkulturalität<br />

entsprechend eingegangen, um Individualität in der Betreuung und Begleitung zu<br />

gewährleisten.<br />

14


Im Jahre 2009 wurden im Projekt <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen<br />

folgende Schritte umgesetzt:<br />

1.1 Konstituierung des Beirats HPCPH<br />

Der Beirat wurde installiert, um die Umsetzung und Entwicklung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong> in <strong>Österreich</strong>s Alten- und Pflegeheimen zu fördern, zu steuern und in gemeinsamer<br />

Anstrengung zu verantworten. Der Beirat wird von Präsidentin Waltraud Klasnic geleitet. Ihr<br />

zur Seite stehen Vizepräsident Karl Bitschnau und Projektleiterin Sigrid Beyer.<br />

Die Mitglieder des Beirats:<br />

BMGFJ, BMASK, <strong>Österreich</strong>ische Ärztekammer, Dachverband der Alten- und Pflegeheime<br />

<strong>Österreich</strong>s, ARGE Pflegedienstleitungen, die Verbindungsstelle der Länder, ÖGAM und<br />

GÖG/ÖBIG.<br />

Aufgaben des Beirats:<br />

Der Beirat sieht es als seine Aufgabe, die Prozesse zur Umsetzung und Entwicklung von<br />

<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Pflegeheimen auf <strong>Österreich</strong>-Ebene zu unterstützen und mit zu<br />

gestalten und für die Umsetzung in guter Qualität und Nachhaltigkeit Sorge zu tragen. Er<br />

sieht auch die Ausarbeitung von Empfehlungen an Bund, Länder und kommunale Träger als<br />

seine Aufgabe. Es soll eine fundierte Basis für die österreichweite Umsetzung und<br />

Entwicklung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim geschaffen werden.<br />

Der Beirat hat sich 2009 dreimal getroffen.<br />

Partner in diesem Teilbereich des Projekts <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen sind<br />

unter anderem die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien.<br />

1.2 Nationales Qualitätszertifikat (NQZ) + <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten-<br />

und Pflegeheimen<br />

Das von Bund, Ländern, dem Dachverband der Alten- und Pflegeheime <strong>Österreich</strong>s und<br />

Expertinnen und Experten entwickelte Nationale Qualitätszertifikat ist ein österreichweit einheitliches<br />

branchenspezifisches Fremdbewertungsverfahren, um objektiv die Qualität der<br />

Leistungserbringung in Alten- und Pflegeheimen in <strong>Österreich</strong> festzustellen. Mit dem NQZ<br />

können Häuser ausgezeichnet werden, die bereits weitreichende Maßnahmen zur Sicherstellung<br />

der größtmöglichen individuellen Lebensqualität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner<br />

gesetzt haben. 2009 wurden folgende wesentlichen Schritte durchgeführt mit dem Ziel,<br />

<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in das Zertifizierungsverfahren aufzunehmen:<br />

• Diskussion Entwurf Zertifizierungsprozess im Beirat<br />

• Kontaktaufnahme mit dem BMASK und der Koordinationsstelle zum NQZ<br />

• Mehrere Gespräche mit dem BMASK<br />

• 2 Workshops gemeinsam mit BMASK, der Koordinationsstelle NQZ, dem IBG,<br />

Zertifizierungspersonen und VertreterInnen aus zwei Heimen mit dem Ziel <strong>Hospiz</strong>-<br />

und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> nachträglich ins NQZ zu integrieren<br />

• Vorbereitung der Entscheidung der Länderarbeitsgruppe im Februar 2010<br />

Partner in diesem Teilbereich des Projekts <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen sind<br />

unter anderem die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien.<br />

15


1.3 Projektantrag an den Fonds Gesundes <strong>Österreich</strong> (FGÖ) zur<br />

Finanzierung von Teilprojekten von HPCPH<br />

Das Projekt erhielt durch die Mittel des Fonds Gesundes <strong>Österreich</strong> einen Motivationsschub<br />

und notwendige Ressourcen, um österreichweit die Umsetzung forcieren zu können. Im<br />

Rahmen des vom FGÖ geförderten Projektes gibt es eine Kooperation mit dem<br />

Landesverband <strong>Hospiz</strong> Niederösterreich. In acht Modellheimen in Niederösterreich wird die<br />

praktische Umsetzung erprobt auf Basis der bestehenden Richtlinien. Es finden in jedem<br />

Heim ein von außen begleiteter Prozess über 18 Monate und Fort- und Weiterbildungen<br />

statt. Die praktische Umsetzung wird vom Land Niederösterreich finanziert.<br />

Darüber hinaus wurde vom DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> im Rahmen des Projektes eine<br />

bundesländerübergreifende Schulung für ProzessbegleiterInnen angeboten, die in den Alten-<br />

und Pflegeheimen an der Umsetzung mitwirken werden. In den nächsten Jahren sind<br />

Vernetzungstreffen geplant. Der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> wird zum Beratungs- und<br />

Kompetenzzentrum für alle Fragen zu <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und<br />

Pflegeheimen, ein Qualitätshandbuch soll im Rahmen des vom FGÖ finanzierten Projektes<br />

entstehen.<br />

1.4 Pressegespräch<br />

Anlässlich des vom FGÖ genehmigten Projektes „<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pflege“<br />

fand am 12.11.2009 ein Pressegespräch mit guter Medienpräsenz statt. Entsprechende<br />

Berichterstattung erfolgte daraufhin in der Presse, den Salzburger Nachrichten, der<br />

Kathpress, dem Medical Tribune und Radio Stephansdom. Der Fonds Gesundes <strong>Österreich</strong>,<br />

vertreten durch <strong>Mag</strong>. Hörhan, fördert das Projekt zum überwiegenden Anteil. Die Umsetzung<br />

in Niederösterreich wird finanziell vom Land Niederösterreich und den privaten Trägern<br />

übernommen. Vom DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> waren beim Pressegespräch neben der<br />

Präsidentin Waltraud Klasnic Karl Bitschnau, Brigitte Riss, Leena Pelttari und Sigrid Beyer<br />

anwesend.<br />

16


1.5 KICK-OFF Veranstaltung in Niederösterreich<br />

Am 13. November 2009 fand im Landhaus St. Pölten die KICK-OFF Veranstaltung für das<br />

Modellprojekt "<strong>Hospiz</strong>kultur und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen" statt. Programm:<br />

o Begrüßung Hofrat Dr. Otto Huber<br />

o Vorstellung des Projektes Dr. in Brigitte Riss, LV <strong>Hospiz</strong> NÖ<br />

o Grußworte des Dachverbands <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-<br />

Stachl MSc (<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>), Geschäftsführerin<br />

o Sterbefälle in den Landespflegeheimen bzw. in den Kliniken - eine<br />

Erhebung <strong>Mag</strong>. a Helene Lattacher, Abteilung GS 7<br />

o <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim - was bringt's? <strong>Mag</strong>. a Dr. in Sigrid<br />

Beyer, Projektleitung Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

o Die <strong>Hospiz</strong>versorgung in NÖ im Vergleich zu anderen Bundesländern<br />

Landesrätin <strong>Mag</strong>. a Johanna Mikl-Leitner<br />

v.l.n.r.: L. Pelttari-Stachl, S. Beyer, J. Mikl-Leitner v.l.n.r.: VertreterInnen der teilnehmenden Pflegeheime mit<br />

J. Mikl-Leitner und O. Huber<br />

v.l.n.r.: B. Riss, J. Mikl-Leitner, O. Huber, L. Pelttari-Stachl, K. Atzmüller, S. Beyer<br />

© Fotos: LV <strong>Hospiz</strong> NÖ<br />

Das Ziel des Projektes ist eine grundlegende Verbesserung der Arbeits- und Lebensqualität<br />

in den Alten- und Pflegeheimen in Niederösterreich.In acht Modellheimen in Niederösterreich<br />

wird die praktische Umsetzung erprobt, ca. 2000 Menschen (BewohnerInnen, Betreuende,<br />

Angehörige, Ehrenamtliche, externe Partner..) kommen durch das Projekt in den Genuss der<br />

Verbesserungen.<br />

17


1.6 <strong>Österreich</strong>weite Schulung HPCPH, 1. – 4.12.2009<br />

Von 1.12. - 4.12.09 fand im Don Bosco Haus<br />

Wien die Schulung für ProzessbegleiterInnen<br />

statt, die Alten- und Pflegeheime begleiten bei<br />

der Integration von <strong>Hospiz</strong>kultur und <strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong>. 24 Personen aus acht Bundesländern<br />

waren vertreten.<br />

Es erfolgte eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit den Richtlinien, der Modellarchitektur, dem<br />

Modellprozessverlauf zu <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong>. Weitere zentrale Themen wie<br />

Organisations-entwicklung, Interkulturalität und gendersensible Pflege wurden durch<br />

kompetente ReferentInnen abgedeckt.<br />

Am letzten Workshoptag fand eine Begegnung zwischen Mitgliedern des Beirats HPCPH<br />

und den ProzessbegleiterInnen statt. <strong>Mag</strong>. a Claudia Nemeth von GÖG/ÖBIG, Dr. in Renate<br />

Wagner-Kreimer von der österreichischen Ärztekammer, Dir. Edgar Führer und Frau Monika<br />

Honeder vom Dachverband der Alten- und Pflegeheime und Dr. Wolfgang Wiesmayr von<br />

ÖGAM nahmen in ihrer Funktion als Beiratsmitglieder an der Begegnung teil.<br />

Geleitet und moderiert wurde die Schulung von Karl Bitschnau (MAS) (Vizepräsident <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong> und Leiter der <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg) und von Dr. in <strong>Mag</strong>. a Sigrid Beyer<br />

(Projektleiterin der Projektes HPCPH). Die Schulung ist ein Teil des vom Fonds Gesundes<br />

<strong>Österreich</strong> geförderten Projektes <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pflege.<br />

Foto v.l.n.r.: S. Beyer, K. Bitschnau, L. Pelttari-Stachl<br />

© Foto: LV <strong>Hospiz</strong> NÖ<br />

1.7 EAPC Kongress Wien – Abstract und Präsentation eines<br />

wissenschaftlichen Posters zu HPCPH<br />

Das englischsprachige Abstract (eine kurze Zusammenfassung und Darstellung der<br />

wichtigsten Inhalte und Ergebnisse des Themas) und das englischsprachige Poster machten<br />

das Projekt einer großen Gruppe von Teilnehmenden am EAPC-Kongress im Mai bekannt.<br />

Karl Bitschnau und Sigrid Beyer nahmen an der EAPC Taskforce zum Thema “<strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong> in Long-Term <strong>Care</strong> Settings for Older People” teil.<br />

1.8 Beratung in den Bundesländern<br />

Die Beratung der landeskoordinierenden Stellen zu <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in den Alten-<br />

und Pflegeheimen läuft vorrangig per Telefon und Internet. Sehr viel an Know-How ist dank<br />

der landeskoordinierenden Stellen, durch Kontakte zu den Mitgliedern des Beirats und zu<br />

Organisationen in Europa im Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> gesammelt und kann je nach<br />

Anfrage entsprechend weitergegeben werden. In Tirol und in der Steiermark fand ein Treffen<br />

zwischen der Projektleiterin und Mitgliedern der landeskoordinierenden Organisationen statt.<br />

18


1.9 Entwicklung eines österreichweiten Curriculums zu HPCPH<br />

Ein erstes Treffen fand in Salzburg statt mit Christof Eisl, Karl Bitschnau, Leena Pelttari-<br />

Stachl, Sigrid Beyer und Angelika Feichtner. Es wurde ein Vorschlag ausgearbeitet und<br />

überarbeitet im Bemühen ein österreichweit einheitliches Curriculum herauszugeben.<br />

Partner in diesem Teilbereich des Projekts <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen sind<br />

unter anderem die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien.<br />

1.10 Internationales Treffen zum Austausch über das Thema Zertifikat,<br />

Gütesiegel, Label<br />

Karl Bitschnau traf sich mit vier Kollegen aus Deutschland und der Schweiz, die ebenfalls an<br />

der Umsetzung von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pflege arbeiten, zu Vernetzung und<br />

Austausch. Dabei entstand die Idee eines europäischen Projektes rund um Fragen der<br />

<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in Alten- und Pflegeheimen.<br />

19


2.<br />

Im Juni 2007 hat sich die Sparkassengruppe gemeinsam mit der ERSTE Stiftung und<br />

ERSTE Bank entschlossen, die Förderung der ehrenamtlichen Arbeit in der<br />

<strong>Hospiz</strong>begleitung im Rahmen einer Kooperation mit dem Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> zu<br />

unterstützen. Diese vorerst bis 2011 vereinbarte Kooperation läuft in den meisten<br />

Bundesländern bereits sehr erfolgreich. Sie sieht neben der flächendeckenden Versorgung<br />

durch Ehrenamtliche in ganz <strong>Österreich</strong> auch die Aus- und Weiterbildung bzw. Supervision<br />

der Ehrenamtlichen und die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen vor.<br />

Die Kooperation zwischen der Sparkassengruppe und der <strong>Hospiz</strong>bewegung hat in der<br />

Steiermark begonnen, federführend war und ist dort Univ. Prof. Dr. Karl Harnoncourt,<br />

Obmann des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark. Im Rahmen der Kooperation Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong> und Sparkassengruppe/ ERSTE Bank lag die Projektleitung 2009 von Seiten der<br />

Sparkassen bei Dr. Wilhelm Kraetschmer, Leiter Interne Dienste und Stiftungen, mit Andrea<br />

Loudon, Kommunikation, und von Seiten des Dachverbandes bei <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl<br />

MSc mit Projektassistentin Paula Thun-Hohenstein.<br />

Die stetige Zunahme der Anzahl der ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>teams in <strong>Österreich</strong> verdankt<br />

sich auch dieser sehr erfolgreichen Zusammenarbeit, die die ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>arbeit auf<br />

eine sicherere Basis stellt.<br />

2009 gab es in den 247 Einrichtungen der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung österreichweit<br />

insgesamt 3.011 ehrenamtliche MitarbeiterInnen, davon 86% Frauen und 14% Männer.<br />

Diese Frauen und Männer haben 2009 insgesamt 316.521 Stunden ehrenamtlich<br />

gearbeitet.Davon waren 199.611 Stunden direkte Begleitung von Schwerkranken und<br />

Sterbenden und 116.910 Stunden unterstützende Tätigkeiten wie zum Beispiel Mithilfe bei<br />

Fundraising, Aussendungen und Veranstaltungen ebenso wie Supervision und Fortbildung.<br />

20


2009 wurden im Rahmen dieser Kooperation auf Bundesebene folgende Veranstaltungen<br />

und Förderungen durchgeführt:<br />

2.1 Internationale Symposium für ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

„DA-SEIN im Leben“ im Rahmen des EAPC-Kongresses<br />

Unser internationales Symposium „DA-SEIN im Leben – Das Ehrenamt in der <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativbetreuung“ wurde erfolgreich im Rahmen des 11. EAPC-Kongresses am 7. Mai 2009<br />

im Austria Center Vienna durchgeführt: Die Idee und die Organisation lagen bei <strong>Mag</strong>. a Leena<br />

Pelttari und Dr. Johann Baumgartner.<br />

Bundesminister Rudolf Hundstorfer begrüßte die, weit mehr als erwarteten, 270<br />

TeilnehmerInnen. 13 kompetente ReferentInnen aus 6 europäischen Ländern beleuchteten<br />

in deutscher Sprache das „Ehrenamt“ vielfältig und diskutierten angeregt. Einen<br />

ausführlichen Bericht finden Sie auf der Seite 34.<br />

Die Kooperation mit der Sparkassengruppe ermöglichte den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

aus ganz <strong>Österreich</strong> und den östlichen Nachbarländern die kostenfreie Teilnahme.<br />

Diese Initiative zum Ehrenamt vom Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> hat am EAPC-Kongress<br />

beachtliche Resonanz gefunden.<br />

Diskussionsrunde<br />

mit Minister Hundstorfer<br />

Interesse im Publikum<br />

© Foto: Johann Baumgartner, DVHÖ<br />

Waltraud Klasnic<br />

Präsidentin des DVHÖ<br />

2.2 Internationaler <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag am 7.Oktober 2009<br />

„Stimme erheben für Schwerkranke und Sterbende“<br />

Anlässlich des Internationalen <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tages 2009 traten der<br />

Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und die <strong>Österreich</strong>ische Sparkassengruppe am 7. Oktober<br />

2009 im Festsaal des Alten Rathauses gemeinsam zum Thema "Netzwerke in <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> - eine Vision?" an die Öffentlichkeit.<br />

22


Nach einleitenden Worten der langjährige <strong>Hospiz</strong>botschafterin und Gattin des Bundespräsidenten,<br />

Margit Fischer, und der Gastgeberin im "Alten Rathaus", Bezirksvorsteherin<br />

Ursula Stenzel, sprach Waltraud Klasnic, Präsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />

Welch unschätzbar großen Beitrag die Ehrenamtlichen in der <strong>Hospiz</strong>bewegung leisten, hat<br />

das Ehrenamtlichen-Symposium anlässlich des Weltkongresses der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativ-<br />

Bewegung im Mai 2009 in Wien gezeigt. Klasnic wörtlich: „Der Mensch braucht den<br />

Menschen. Besonders am Lebensanfang und am Lebensende. Das Wichtigste neben der<br />

hospizlichen und palliativen Betreuung ist am Lebensende die menschliche Zuwendung."<br />

<strong>Mag</strong>. Alois Hochegger, Präsident des <strong>Österreich</strong>ischen Sparkassenverbandes, hob einmal<br />

mehr die Unabdinglichkeit der <strong>Hospiz</strong>betreuung hervor und setzte sie in Beziehung zu den<br />

Sparkassen. "Neben der materiellen Geschäftstätigkeit schaffen die Sparkassen seit jeher<br />

auch einen gemeinnützigen und sozialen Mehrwert für die Gesellschaft, der in Zeiten immer<br />

knapper werdender öffentlicher Budgets nicht mehr wegzudenken ist. Im Rahmen unserer<br />

gesellschaftlichen Verantwortung unterstützen die Sparkassen die Aus- und Weiterbildung<br />

sowie Supervision der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die Sparkassen<br />

haben sich aus ihrer Geschichte heraus stets für das Ehrenamt eingesetzt und dieses auch,<br />

wo es möglich war, gefördert. Aus diesem Grund unterstützen wir gerne genau diesen<br />

Aspekt der <strong>Hospiz</strong>begleitung", betonte <strong>Mag</strong>. Alois Hochegger im Rahmen der Enquete.<br />

Univ. Prof. Dr. Friedemann Nauck aus Deutschland wies im Festvortrag zum Thema<br />

"Netzwerke in <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> - eine Vision?“ darauf hin, "dass in vielen Ländern<br />

die ambulante Palliativversorgung und ihre Finanzierung im Mittelpunkt des Interesses<br />

stehen, dabei spielen die Bildung und Organisation unterschiedlicher Netzwerke eine große<br />

Rolle."<br />

An diesem Abend wurde auch der Gründerin, langjährigen Vorsitzenden und<br />

Ehrenpräsidentin des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>Mag</strong>. a Sr. Hildegard Teuschl CS gedacht und ein<br />

Ausschnitt aus dem neuen Film "… ein ganz langsamer Walzer" über ihr Wirken und die Zeit<br />

ihrer Erkrankung gezeigt. <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc, Geschäftsführerin des<br />

Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, erzählte über das Trauerjahr der österreichischen<br />

<strong>Hospiz</strong>bewegung in ihren Schlussworten: „Schade, dass Hildegard Teuschl die<br />

internationalen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Kongresse in Wien nicht mehr erleben durfte. Sie<br />

fehlt uns. Wir arbeiten aber in ihrem Sinne weiter."<br />

Die Moderation der Veranstaltung hatte <strong>Hospiz</strong>-Botschafterin Dr. .in Barbara Rett<br />

übernommen. Sie ist als <strong>Hospiz</strong>botschafterin und darüber hinaus seit Beginn der <strong>Hospiz</strong>bewegung<br />

mit uns eng verbunden.<br />

Über 180 Gäste - darunter VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Medien - kamen beim<br />

anschließenden Empfang ins Gespräch mit ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung.<br />

23<br />

Foto v.l.n.r.:<br />

A. Hochegger, B. Rett, K. Harnoncourt, U.<br />

Stenzel, M. Fischer, E. Bleyleben-Koren, W.<br />

Klasnic, F. Nauck<br />

© Foto: <strong>Österreich</strong>ischer Sparkassenverband


2.3 Förderung der Wiener ehrenamtlichen Teams durch die ERSTE Stiftung<br />

Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> koordinierte 2009 die Förderungen der ERSTE Stiftung<br />

für die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in Wien. Die ERSTE Stiftung unterstützt die<br />

Ausbildung ehrenamtlicher <strong>Hospiz</strong>begleiterInnen und die hauptamtliche Koordination der<br />

<strong>Hospiz</strong>teams.<br />

2.4 Projektsteuerung<br />

Vierteljährlich finden Treffen zwischen dem Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und der<br />

Sparkassengruppe zur Berichterstattung und zum Besprechen des Projektstandes statt.<br />

Mitglieder der Projektsteuergruppe 2009 waren: Dr. Wilhelm Kraetschmer<br />

(Sparkassenverband), Andrea Loudon (Sparkassenverband), <strong>Mag</strong>. Karl-Heinz Prüller<br />

(ERSTE Stiftung), <strong>Mag</strong>. a Annunziata Schmid-Chiari (ERSTE Bank), Waltraud Klasnic (DV<br />

<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>), Univ. Prof. Dr. Karl Harnoncourt (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>), <strong>Mag</strong>. a Leena<br />

Pelttari-Stachl MSc (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>), Paula Thun-Hohenstein (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>).<br />

24


3. Ausbau des Kompetenz- und Beratungszentrums für <strong>Hospiz</strong>-<br />

und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

Seit 2008 kooperieren die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien und der Dachverband <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong> im Projekt: „Ausbau als Kompetenz- und Beratungszentrum im Bereich <strong>Hospiz</strong><br />

und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“.<br />

Konkret unterstützen die <strong>Österreich</strong>ischen Lotterien mit ihrem Beitrag zwei Projekte:<br />

<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim: die Unterstützung der Lotterien fließt mit<br />

ein bei der Errichtung und Arbeit des Beirats, bei der Integration von <strong>Hospiz</strong> und<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> ins Nationale Qualitätszertifikat und bei der Entwicklung des<br />

österreichweiten Curriculums für <strong>Palliative</strong> Geriatrie<br />

Versand von Patientenverfügungen und das Angebot einer kostenfreien Beratung<br />

3.1 <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim<br />

Den detaillierten Bericht finden Sie auf den Seiten 15 und 19 dieses Jahresberichts.<br />

3.2. Patientenverfügung – Versand und Beratungsgespräche<br />

Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> versendet seit vielen Jahren Patientenverfügungsbroschüren<br />

an interessierte Personen und Institutionen in <strong>Österreich</strong>. Ulrike Badelt ist für den<br />

Versand zuständig. 2009 hat sie den Versand von 7680 Patientenverfügungen betreut.<br />

Neben den telefonischen Erstberatungen organisiert der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> mit Hilfe der<br />

Förderung durch die Lotterien seit 2009 im Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland<br />

auch Beratungsgespräche zum Themenkreis Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.<br />

Diese können als Einzelgespräche oder als Gruppeninformation, z.B. in Alten- und<br />

Pflegeheimen, in Anspruch genommen werden. Diese Beratungsgespräche sind dem<br />

ärztlichen und notariellen Aufklärungsgespräch vorgelagert, sie sind kein Ersatz für diese.<br />

Die Beratungsgespräche sind kostenfrei.<br />

2009 hat Elfriede Kiefer 96 Menschen in Alten- und Pflegeheimen und 24 Interessierte in<br />

persönlichen Kontakten beraten.<br />

25


QUALITÄTSSICHERUNG UND ENTWICKLUNG<br />

1. Datenerhebung 2008 und Initiierung der Erhebung 2009<br />

Durch die Initiative von DI <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong> <strong>MBA</strong> führt der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> als<br />

Dachverband von ca. 250 <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen seit 2005 jährlich eine<br />

bundesweite Datenerhebung bei allen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> durch.<br />

Die damit verbundenen Anliegen sind das Sichtbarmachen der geleisteten Arbeit der haupt-<br />

und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und die Abbildung des derzeitigen Stands der<br />

Flächendeckung, um das Ziel, die Verwirklichung einer abgestuften flächendeckenden<br />

<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung bis 2012, konsequent verfolgen zu können. <strong>Österreich</strong> hat<br />

auf dem Gebiet der Datenerfassung im Bereich <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> durch die Arbeit<br />

des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> in den letzten Jahren eine beachtliche Entwicklung<br />

gemacht. Europaweit liegen wir mit diesen Zahlen im guten Mittelfeld. Die Projektleitung liegt<br />

bei <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc.<br />

Die Zusammenfassung der Ergebnisse der Datenerhebung 2009 finden Sie im Schlussteil<br />

dieses Jahresberichts und auf unserer Homepage www.hospiz.at/Statistik<br />

2. Qualitätsmanagement für den <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbereich<br />

Kooperationsprojekt mit ÖBIG/GÖG und OPG<br />

Das Ziel des von GÖG/ÖBIG initiierten Kooperationsprojektes ist die gemeinsame<br />

Erarbeitung von Prozessqualitätskriterien für alle Bausteine der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativversorgung.<br />

Es wird an der Entwicklung eines Qualitätshandbuches gearbeitet, das die <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong>inrichtungen bei der Abwicklung ihrer Arbeitsabläufe unterstützt. Es wurden<br />

abgestimmte und umsetzbare Rahmenvorgaben zu Kernprozessen der Einrichtungen<br />

festgelegt. Damit soll eine Grundlage für eine österreichweit gleichwertige Versorgung<br />

geschaffen werden. 40 <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen aus allen Bundesländern haben<br />

unter Einbezug aller Bausteine mitgearbeitet. 2008 sind zirka 50 verschiedene Darstellungen<br />

von zentralen Abläufen entstanden. Es haben zwei Workshops und vier Sitzungen des<br />

Qualitätskomitees stattgefunden. Der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> war 2008/2009 mit folgenden<br />

Mitgliedern im Qualitätskomitee vertreten: Johann Baumgartner, Karl Bitschnau, Erich<br />

Borovnyak, Christof Eisl, Werner Mühlböck, Leena Pelttari, Brigitte Riss, Barbara Traar und<br />

Wolfgang Wiesmayr.<br />

2009 ist es gelungen, die ersten Modellprozesse für das Qualitätshandbuch zu erstellen.<br />

Dazu wurden fünf Sitzungen im Qualitätskomitee und ein Workshop abgehalten.<br />

Die einzelnen Modellprozesse wurden im Großgruppen-Workshop von den teilnehmenden<br />

Einrichtungen bestätigt und als hilfreich für die Praxis befunden.<br />

26


AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG<br />

<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> als Dachverband von Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>einrichtungen konzentriert seine<br />

Kräfte auf das Ziel „unheilbar kranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen<br />

beizustehen und ein würdiges Ende des Lebens zu ermöglichen“. Um in diesem Bereich<br />

neue Bedürfnisse zeitgerecht aufgreifen, die Qualität dieser Arbeit sichern sowie innovative<br />

und wirkungsvolle Lösungen erarbeiten zu können, kommt der Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

von ehren- und hauptamtlich Tätigen in der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativarbeit zentrale Bedeutung<br />

zu. Besonders großer Wert wird auf interdisziplinär-multiprofessionelles Lernen der<br />

verschiedenen Professionen gemeinsam mit Ehrenamtlichen, die Vernetzung mit den<br />

verschiedenen Bildungsanbietern und Qualitätsentwicklung in allen Bereichen der<br />

Bildungsarbeit gelegt.<br />

1. Ausbildungslehrgänge für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>-BegleiterInnen<br />

Alle im Bereich der <strong>Hospiz</strong>arbeit ehrenamtlich tätigen BegleiterInnen bedürfen einer qualifi-<br />

zierten Aus-, Fort- und Weiterbildung, die entsprechende Haltung, Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten im Umgang mit schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen vermittelt.<br />

In allen Bundesländern werden Lehrgänge für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung nach<br />

dem Curriculum des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> (70 Stunden Theorie und 40 Stunden Praktikum)<br />

angeboten (siehe Mitgliederberichte ab Seite 39).<br />

In Wien ist vor allem die Kardinal König Akademie für die Befähigung ehrenamtlicher<br />

<strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen zuständig. In Anwesenheit von Waltraud Klasnic wurde am 24. Juni<br />

2009 im Kardinal König Haus der Abschluss des 50. und 51. Einführungskurses für Lebens-,<br />

Sterbe- und Trauerbegleitung gefeiert. Vor 20 Jahren hatte Sr. Hildegard Teuschl diese<br />

Kurse zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen in der <strong>Hospiz</strong>arbeit gegründet. Seitdem haben<br />

1400 Menschen an den Kursen teilgenommen. Einen ausführlichen Tätigkeitsbericht der<br />

Kardinal König Akademie finden Sie auf der Seite 57.<br />

Textteile und Foto mit freundlicher Genehmigung der Caritas Socialis<br />

(Quelle: CS imPULS 3/2010, Seite 26)<br />

27<br />

v.l.n.r.: Waltraud Klasnic, <strong>Mag</strong>. a Karin Weiler CS,<br />

P. Christian Marte SJ


2. Bildungsangebote für hauptamtliche MitarbeiterInnen in <strong>Hospiz</strong>-<br />

und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

2.1 Multiprofessionelle Palliativ-Basislehrgänge<br />

Für spezialisierte Berufe in <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> ist die multiprofessionelle Basisausbildung in<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Grundvoraussetzung des beruflichen Handelns. Diese Basislehrgänge<br />

vermitteln entsprechendes Fachwissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Haltungen. In<br />

<strong>Österreich</strong> werden an neun Standorten Multiprofessionelle Palliativ-Basislehrgänge<br />

angeboten. Alle Lehrgänge mit aktuellen Terminen sind unter www.hospiz.at zu finden.<br />

2.2 Universitäre Verankerung von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

Die Etablierung von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> als multiprofessionellem Bereich ist auf universitärem<br />

Niveau erforderlich, um den qualitativen Anforderungen in diesem Bereich auch in Zukunft<br />

gerecht werden zu können und Entwicklungen auch durch Wissenschaft und Forschung<br />

vorantreiben zu können. Dem dienen sowohl die Kooperation mit der PMU und dem<br />

Bildungszentrum St. Virgil Salzburg im Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>, als auch die<br />

Vernetzung mit anderen universitären Ausbildungen. Weitere Informationen über universitäre<br />

Ausbildungen wie jene der Abteilung <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und OrganisationsEthik der Fakultät für<br />

Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (IFF-<br />

Wien) finden Sie auf der Seite 59.<br />

2.3 Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

Der Universitätslehrgang ist eine Kooperation zwischen der Paracelsus Medizinischen<br />

Privatuniversität, dem Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und dem Bildungs- und Konferenzzentrum<br />

St. Virgil in Salzburg. Das Profil des Universitätslehrgangs <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> zeichnet<br />

sich durch eine starke Orientierung an der internationalen Entwicklung der <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

aus. Es wurde entsprechend dem Verständnis der WHO konsequent als multiprofessionelles<br />

Konzept entwickelt, bei dem ÄrztInnen, Pflegefachkräfte, SozialarbeiterInnen,<br />

SeelsorgerInnen und VertreterInnen anderer psychosozialer Berufe gemeinsam – geleitet<br />

von einem multiprofessionellen Team – lernen und lehren.<br />

Diese Aus-, Fort- und Weiterbildung orientiert sich an den Empfehlungen des Europarates.<br />

Der Lehrgang schließt an die Entwicklung multiprofessioneller Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildungen in <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in <strong>Österreich</strong> an, deren Wurzeln bis weit in die 1970er<br />

Jahre zurückreichen. Die Attribute „multiprofessionell“ oder „interdisziplinär“ betonen die<br />

durchgängige Handlungslogik von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>. Sie verweisen auf das Zusammenwirken<br />

der unterschiedlichen Professionen und verstehen sich als Alternative zu Konzepten einer<br />

reinen Facharzt-, Fachpflege-, Fachtherapie- oder Fachtheologieausbildung.<br />

Dem Leitungsteam des Universitätslehrgangs gehörten 2009 <strong>Mag</strong>. <strong>Peter</strong> Braun (St. Virgil),<br />

Dr. Michael Nake (PMU) und <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>) an.<br />

Die organisatorische Leitung oblag Dr. in Irmgard Nake. M<strong>Mag</strong>. Christof Eisl arbeitete<br />

wesentlich an der Curriculumsentwicklung mit und hatte beratende Funktion. Administrativ<br />

sorgten Karin Dworschak-Binder (DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>) in Wien und Verena Hölzl in St.<br />

Virgil für den reibungslosen Ablauf. In der PMU war Frau <strong>Mag</strong>. a Lydia Gruber für den<br />

administrativen Teil zuständig.<br />

28


2.3.1 Die Ausbildungsstufen im Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

Interdisziplinärer Palliativbasislehrgang<br />

Die Stufe I dient der Vermittlung und Erarbeitung eines Grundverständnisses, sowie der<br />

Prinzipien und Standards von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> als multiprofessionellem Fachbereich durch<br />

entsprechende Kombination von Fachwissen und Methoden sozialer Kompetenz.<br />

Alternative fachspezifische Vertiefungslehrgänge für Palliativmedizin, Palliativpflege,<br />

Psychosozial-spirituelle <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> oder <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pädiatrie<br />

Die Studienstufe II dient – getrennt nach den Fachbereichen – der Vermittlung und<br />

Vertiefung spezifischen Fachwissens und organisationaler Kompetenzen um das eigene<br />

Berufsverständnis und die fachspezifische Rolle in multiprofessionellen Teams zu vertiefen.<br />

Interprofessioneller Aufbaulehrgang mit abschließender akademischer Graduierung<br />

Die Studienstufe III dient – aufbauend auf Stufe I und II – der Ausbildung von Personen in<br />

leitenden, beratenden und entscheidungstragenden Positionen des Gesundheits- und<br />

Sozialwesens zur innovativen Weiterentwicklung der <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>.<br />

29


2.3.2 Abschlüsse 2009<br />

Vertiefungslehrgang Palliativmedizin (Juni 2009)<br />

Im Juni 2009 fand die Abschlusszeremonie des Fachspezifischen Vertiefungslehrgangs<br />

Palliativmedizin, Stufe II mit 21 TeilnehmerInnen statt. Die Lehrgangsleitung lag bei Univ.<br />

Prof. Dr. Johannes Meran, Univ. Prof. Dr. Herbert Watzke, Dr. in Annette Henry und Dr.<br />

Dietmar Weixler.<br />

Masterprüfungen und Masterfeier (Oktober 2009)<br />

An der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität wurde am 13. Oktober 2009 bereits zum<br />

zweiten Mal nach den erfolgreich abgelegten Prüfungen und der Masterarbeit der<br />

akademische Titel "Master of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>" an 14 AbsolventInnen verliehen. Nach sieben<br />

Semestern hatten 14 Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte und VertreterInnen<br />

psychosozialer Berufe den berufsbegleitenden, dreistufigen Universitätslehrgang "<strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong>" - zunächst als "akademische <strong>Palliative</strong>xperten", jetzt mit dem Mastertitel -<br />

abgeschlossen.<br />

Prof. Dr. Eberhard Klaschik aus Deutschland hielt den Festvortrag zum Thema<br />

„Herausforderungen und Perspektiven der <strong>Hospiz</strong> und Palliativversorgung in Europa“,<br />

<strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari MSc überbrachte Grußworte vom Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> und<br />

Landeshauptfrau <strong>Mag</strong>. a Gabi Burgstaller verlieh die Masterdekrete.<br />

Prof. Dr. Klaschik bei der Festrede <strong>Mag</strong>. a Gabi Burgstaller gratuliert Angelika<br />

Feichtner, DGKS<br />

© Fotos: Christof Eisl, Salzburg<br />

30<br />

v.l.n.r. Rektor Dr. Herbert Resch, <strong>Mag</strong>. a Leena<br />

Pelttari-Stachl, Dr. in Irmgard Nake, Prof. Dr. Eberhard<br />

Klaschik, Dekan Dr. Michael Studnicka und<br />

AbsolventInnen


<strong>Palliative</strong> Pädiatrie (Dezember 2009)<br />

Am 5.12.2009 fand im Festsaal des Roten Kreuzes in Mödling die Abschlussfeier des dritten<br />

Interdisziplinären Lehrgangs für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pädiatrie (fachspezifischer Vertiefungslehrgang<br />

Stufe II) statt. 26 TeilnehmerInnen, darunter 4 ÄrztInnen, 14 Pflegefachkräfte und 8<br />

TeilnehmerInnen aus anderen Berufen aus <strong>Österreich</strong>, Schweiz und Deutschland hatten an<br />

dem zweisemestrigen Lehrgang teilgenommen.<br />

LR <strong>Mag</strong>. Johann Heuras, Primarius Univ. Doz. Dr. Johann Pidlich, Ärztlicher Direktor des<br />

LKH Mödling, und <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari MSc, Vertreterin des Leitungsteams<br />

Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>, würdigten in ihren Reden die Leistungen der<br />

LehrgangsteilnehmerInnen. DKKS Renate H. Hlauschek, Vorsitzende MOKI NÖ und Mitglied<br />

der Lehrgangsleitung, moderierte durch die Feier. Nach Beiträgen von <strong>Peter</strong> Fässler-Weibel,<br />

Lehrgangsleitung, und Ursula Brandstetter als Absolventin führte die Theatergruppe TaBu<br />

Wien das interaktive Stück „Paul und der Rote Luftballon“ auf, ehe es zur feierlichen<br />

Verleihung der Zertifikate kam.<br />

Nach der Zertifizierung<br />

© Foto: Pressestelle des Thermenklinikums Mödling<br />

2.3.3 Einführungstage<br />

Für die Vertiefungslehrgänge Stufe II, Palliativpflege (21 TeilnehmerInnen) und<br />

Psychosozial-spirituelle <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> (22 TeilnehmerInnen) sowie für die Stufe III,<br />

Interdisziplinäre Spezialisierung (28 TeilnehmerInnen) fanden Einführungstage statt.<br />

2.3.4 Anmeldungen<br />

Für die nächsten Fachspezifischen Vertiefungslehrgänge der Stufe II und den<br />

Masterlehrgang werden im Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> laufend Anmeldungen entgegen<br />

genommen.<br />

31


NATIONALE UND INTERNATIONALE VERNETZUNG<br />

1. World <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Alliance Symposium, 5./6. Mai 2009, Wien<br />

Im Mai 2009 war der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> Gastgeberorganisation für den<br />

„Worldwide Summit for National Associations of Hospice and <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“ im Kardinal<br />

König Haus in Wien. Die World <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Alliance (WPCA) organisierte ein zweitägiges<br />

Symposium für LeiterInnen der nationalen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Organisationen aus<br />

33 Ländern. Diese beeindruckende Veranstaltung hat die weltweite Zusammenarbeit in der<br />

<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung entscheidend gefördert.<br />

Die TeilnehmerInnen<br />

Links: Gastgeberin und Gastgeber:<br />

Leena Pelttari-Stachl, Johann Baumgartner, DV <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Österreich</strong><br />

© Fotos: <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong>, DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Univ.Prof. Dr. Herbert Watzke (re) im Gespräch David Praill, Präsident der WPCA, mit L. Radbruch<br />

mit Univ.Prof. Dr. Lukas Radbruch, EAPC-Präsident<br />

© Fotos: Johann Baumgartner, DVHÖ<br />

32


Elfter Kongress der European Association of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>,<br />

7. - 10. Mai 2009, Wien<br />

Vom 7. bis zum 10. Mai 2009 war Wien Gastgeberin des 11. Kongresses der European<br />

Association of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>, organisiert von der <strong>Österreich</strong>ischen Palliativgesellschaft.<br />

Dr. Franz Zdrahal, Dr. in Michaela Werni-Kouri und Dr. Hans-Georg Kress waren für die<br />

Organisation zuständig. Die wissenschaftliche Leitung lag bei Dr. Friedemann Nauck und<br />

Phil Larkin.<br />

Königin Silvia von Schweden, Gesundheitsminister Alois Stöger (diplôme) und Ärztekammerpräsident<br />

MR Prim. Dr. Walter Dorner eröffneten den Kongress im Austria Center Vienna.<br />

Königin Silvia von Schweden wurde von der <strong>Hospiz</strong>botschafterin Margit Fischer begleitet. Ihr<br />

zu Ehren gab Bundespräsident Dr. Heinz Fischer ein Abendessen in der<br />

Präsidentschaftskanzlei, wo auch die Präsidentin des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>,<br />

Waltraud Klasnic, eingeladen war. 2732 Personen haben am EAPC Kongress<br />

teilgenommen, sie kamen aus 77 verschiedenen Ländern, alle Kontinente waren vertreten.<br />

Der Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> war am EAPC Kongress mit dem Symposium für<br />

ehrenamtliche MitarbeiterInnen (siehe nächste Seite), einem Informationsstand, zwei<br />

wissenschaftlichen Postern, Workshopleitungen und Vortrag sehr gut vertreten.<br />

Der Informationsstand des Dachverbands <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> war sehr gut besucht. Bei den<br />

wissenschaftlichen Posterpräsentationen war <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> mit zwei Postern zu<br />

folgenden Themen vertreten:<br />

"Hospice and <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Austrian Nursing Homes"<br />

Karl Bitschnau MAS, <strong>Mag</strong>. a Dr. in Sigrid Beyer, <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc<br />

"Nationwide and Graded Hospice and <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Austria - Dream or Reality?"<br />

<strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc, DI <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong> <strong>MBA</strong><br />

Der Vortrag zum Thema "Implementation of Graded <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>" war eine Kooperation<br />

zwischen der OPG, vertreten durch Dr. in Michaela Werni-Kouri, ÖBIG, vertreten durch <strong>Mag</strong>. a<br />

Claudia Nemeth und dem DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>, vertreten durch <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl<br />

MSc.<br />

Dr. Johann Baumgartner und <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc leiteten je einen wissenschaftlichen<br />

Workshop.<br />

Den ausführlichen EAPC-Report finden Sie unter<br />

www.eapcnet.org/congresses/Vienna2009/ViennaReport.html<br />

33


2. Internationales Symposium für ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

„DA-SEIN im Leben“, 7. Mai 2009, Wien<br />

Unser internationales Symposium „DA-SEIN im Leben – Das Ehrenamt in der <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativbetreuung“ wurde erfolgreich im Rahmen des 11. EAPC-Kongresses am 7. Mai 2009<br />

im Austria Center Vienna durchgeführt. Idee und Organisation lagen bei <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari<br />

MSc und Dr. Johann Baumgartner.<br />

Bundesminister Rudolf Hundstorfer begrüßte die, weit mehr als erwarteten, 270 Teilnehmer-<br />

Innen. 13 kompetente ReferentInnen aus 6 europäischen Ländern beleuchteten in deutscher<br />

Sprache das „Ehrenamt“ vielfältig und diskutierten angeregt.<br />

Die Vorträge behandelten folgende Themen:<br />

Univ. Prof. Dr. Reimer Gronemeyer, Soziologe/Deutschland: „Das Ehrenamt:: Lückenbüßer<br />

oder Hoffnungsträger?- Zur Rolle der Freiwilligen in der <strong>Hospiz</strong>arbeit“<br />

Dr. in Birgit Weihrauch, Vorsitzende Deutscher <strong>Hospiz</strong> und Palliativ Verband e.V.:<br />

„Zusammenarbeit von Ehrenamt und Hauptamt - Welche Verantwortung haben Politik und<br />

Gesundheitssystem?“<br />

Dr. in Petra Thorbrietz, Publizistin/Deutschland: „Zwischen Markt und Mitgefühl - Sterben und<br />

Tod in den Medien“<br />

Das Ende des ersten Teils des Symposiums bildete ein Podiumsgespräch, welches das<br />

Thema „Ehrenamt - Wege in die Zukunft“ von verschiedenen Perspektiven aus betrachtete,<br />

mit Bundesminister Rudolf Hundstorfer, Dr. Franz Zdrahal, Präsident der österreichischen<br />

Palliativgesellschaft und den ReferentInnen.<br />

Nach einer kurzen Pause ging es international mit Vorträgen aus Ungarn, Tschechien, der<br />

Schweiz, Deutschland und <strong>Österreich</strong> weiter. Barbara Kalló gab Einblicke in die<br />

ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>arbeit in Ungarn. Ihr folgte Martina Spinakova mit einem Beitrag aus<br />

Tschechien zum Thema: „Nah zur Familie - Ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>arbeit in Tschechien“. “Die<br />

Situation der freiwillig oder ehrenamtlich Engagierten in <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Schweiz“ von Andrea<br />

Jenny und „Das Ehrenamt - Erfahrungen und Perspektiven in Deutschland“ von Dr. Dirk<br />

Blümke bildeten den Abschluss der internationalen Vortragenden.<br />

Im Anschluss folgten Vorträge von österreichischen ReferentInnen. Karl Bitschnau referierte<br />

über die „Begleitung zwischen Leben und Tod“, Martin Sorge sprach über „geben und<br />

nehmen – tun und lassen – gestern und heute“ und Monika Benigni berichtete über das<br />

Projekt „<strong>Hospiz</strong> macht Schule“.<br />

Die Kooperation mit der Sparkassengruppe ermöglichte den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

aus ganz <strong>Österreich</strong> und den östlichen Nachbarländern eine kostenfreie Teilnahme.<br />

Diese Initiative zum Ehrenamt vom Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> hat am EAPC-Kongress<br />

beachtliche Resonanz gefunden.<br />

Fotos zur Tagung finden Sie auf Seite 22.<br />

34


3. EU Seminar in Minsk/Weißrussland und Seminar in<br />

Ostrava/Tschechien<br />

<strong>Mag</strong>.a Leena Pelttari-Stachl MSc und Dr. Johann Baumgartner waren FachreferentInnen bei<br />

einem EU Seminar über „Mobile <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“ vom 22.-23.10.2009 in Minsk/Weißrussland,<br />

das zusammen mit dem Hilfswerk Austria veranstaltet wurde. 80 Teilnehmer/innen<br />

besuchten die zweitägigen Workshops.<br />

Am 26. November 2009 berichtete <strong>Mag</strong>.a Leena Pelttari-Stachl MSc in einem Vortrag vor<br />

<strong>Hospiz</strong>- und Palliativfachkräften aus Tschechien und der Slowakei in Ostrava über den<br />

aktuellen Stand und die Organisation der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in <strong>Österreich</strong>.<br />

Die Resonanz der TeilnehmerInnen war bei beiden Veranstaltungen sehr positiv, daher<br />

werden die grenzüberschreitenden Kooperationen fortgesetzt.<br />

4. Südostösterreichischer <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag in<br />

Klagenfurt am 17.10.2009<br />

Beim Südostösterreichischen <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag am 17.10.2009 in Klagenfurt<br />

war der DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> durch Präsidentin Waltraud Klasnic am Podium und die<br />

Grußworte der Geschäftsführerin <strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl MSc am Beginn vertreten. Den<br />

Infostand haben unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Riki Friesenbichler und Ulrike<br />

Badelt betreut. Mehrere Vorstandsmitglieder waren vertreten: M<strong>Mag</strong>. Christof Eisl hielt einen<br />

Fachvortrag zum Thema Ehrenamt, <strong>Mag</strong>. a Sabine Janouschek und Dr. Herbert Tillhof<br />

nahmen an der Podiumsdiskussion teil. Der Südostösterreichischer <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong> Tag 2009 wurde unter der Leitung von M<strong>Mag</strong>. a Barbara Traar organisiert.<br />

5. Kooperation mit der <strong>Österreich</strong>ischen Palliativgesellschaft (OPG)<br />

In der Kooperationsgruppe haben sich VertreterInnen der OPG (Dr.in Michela Werni, Dr.<br />

Hans-Georg Kress und Dr. Franz Zdrahal) und DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> (Waltraud Klasnic,<br />

<strong>Mag</strong>.a Leena Pelttari MSc und Dr. Johann Baumgartner) in regelmäßigen Abständen<br />

getroffen und über österreichweite Tätigkeiten und die Organisation des EAPC-Kongresses<br />

ausgetauscht.<br />

35


ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> erfolgte 2009 auf vielen verschiedenen<br />

Ebenen: Pressekonferenzen, Presseaussendungen, elektronischer Newsletter,<br />

wissenschaftliche Poster, Artikel in Fachzeitschriften und auch Mitarbeit bei einem Film. So<br />

war es möglich, die Anliegen und Themen von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> den Menschen<br />

nahe zu bringen.<br />

1. Pressearbeit<br />

1.1 Pressekonferenzen<br />

04.05.2009 EAPC Kongress<br />

12.11.2009 <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pflege (siehe auch Seite 15)<br />

1.2 Presseaussendungen:<br />

18.02.2009 Sr. Hildegard Teuschl CS verstorben<br />

07.05.2009 Ehrenamt in <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetreuung<br />

07.10.2009 Internationaler <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Tag 2009<br />

Datenauswertung 2008<br />

12.11.2009 <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> startet ein Modellprojekt zur grundlegenden<br />

Verbesserung der Arbeits- und Lebensqualität in Alten- und<br />

Pflegeheimen<br />

Der genaue Wortlaut der Presseaussendungen ist auf der Homepage www.hospiz.at<br />

unter Pressecorner zu finden.<br />

2. Newsletter<br />

Der elektronische Newsletter über die wichtigsten Ereignisse des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

wurde 2009 drei Mal zusammengestellt und an über 2500 Interessierte verschickt. Die<br />

Newsletter können auf der Homepage www.hospiz.at im Archiv Newsletter gelesen werden.<br />

3. Poster<br />

Poster sind ein wertvolles Instrument, um die wichtigsten Ergebnisse der Datenerhebung<br />

und die Prozesse im HPCPH-Projekt visuell darzustellen und einem größeren Publikum<br />

leichter zugänglich zu machen. Sie werden von DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> eingesetzt bei<br />

Vorträgen, Kongressen und Schulungen.<br />

2009 wurden Poster der wichtigsten Ergebnisse der Datenerhebung 2008 erstellt.<br />

Die Poster auf Englisch für den EAPC Kongress stellten die Ergebnisse der Datenerhebung<br />

2008 und das Projekt <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen vor.<br />

36


4. Neue Infobroschüre über Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Um über die Aufgaben des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> zu informieren, wurde in Deutsch und<br />

Englisch ein Folder erstellt.<br />

5. Film über Hildegard Teuschl CS<br />

„…ein ganz langsamer Walzer“, ein Film von Herbert Link über das Wirken der<br />

<strong>Hospiz</strong>pionierin Sr. Hildegard Teuschl CS und die Zeit, die sie mit ihrer Krebserkrankung<br />

erlebt, entstand unter der Mitwirkung von und in Koordination mit dem DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>,<br />

Kardinal König Haus und der Caritas Socialis.<br />

6. Fachartikel<br />

Beiträge in (Fach)Zeitschriften und Büchern machen einem (Fach)Publikum Inhalte und<br />

Anliegen der Arbeit des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> zugänglich. Im Jahr 2009 schrieben<br />

Mitarbeiterinnen des DV <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> folgende Beiträge:<br />

Beyer, Sigrid: Frauen im Sterben - Geschlecht in der Sterbebegleitung, in:<br />

Dr. med. Mabuse Nr. 179 Mai/Juni 34. Jahrgang (2009) S. 30-32, Frankfurt am Main<br />

Beyer, Sigrid: Geschlechtersensible <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetreuung und –begleitung, in:<br />

<strong>Hospiz</strong>dialog Nordrhein-Westfalen, Oktober Ausgabe 41(2009) S. 7-9, Alpha-Westfalen<br />

Klasnic, Waltraud: <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>. <strong>Hospiz</strong>kultur und <strong>Palliative</strong> Betreuung und<br />

Begleitung für alle Menschen in <strong>Österreich</strong>, die es brauchen, in:<br />

Beatrix Karl, Klaus Poier (Hg.), Alter und soziale Gerechtigkeit, Schriftenreihe des Dr.-Karl-<br />

Kummer-Instituts Band 6, S. 245-251, Graz 2009<br />

Pelttari-Stachl, Leena: Im Zentrum steht die Umsetzung der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativversorgung, in: Ärztewoche Nr. 18, 23. Jahrgang, 30.04.2009, S. 2<br />

Pelttari-Stachl Leena, Werni-Kourik Michaela, Nemeth Claudia: Palliativkongress: abgestufte<br />

<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung - Implementierung in das österreichische<br />

Gesundheitswesen, in: JATROS Hämatologie & Onkologie 5/2009, S 48 - 50<br />

37


Das Jahr 2009 im Spiegel der<br />

Mitgliedsorganisationen<br />

(Bundesländerweise in alphabetischer<br />

Reihenfolge)<br />

38


2. Einrichtungen<br />

<strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland 2009<br />

1. Meilensteine<br />

o 1 Palliativstation in Oberwart mit 8 Betten<br />

o 4 Mobile Palliativteams<br />

o 10 Ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>teams<br />

3. Aktivitäten<br />

o Erste Schritte zur Umsetzung des Projekts<br />

39<br />

<strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Pflegeheimen<br />

o Vernetzung mit Kriseninterventionsteam des<br />

Roten Kreuzes Burgenland<br />

o Strategiesitzung mit Sigrid Boschert und den <strong>Hospiz</strong>- und Palliativkoordinatoren<br />

am 16. Jänner 2009 in Mattersburg<br />

o Treffen mit Bischof Paul Iby am 18. Feber 2009 im Krankenhaus Oberwart –<br />

Austausch mit ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen<br />

o Teilnahme am Symposium in Horn am 14.März 2009: Fortbildungsveranstaltung<br />

für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen<br />

o Teilnahme am Symposium DA-SEIN im Leben im Austria Center Vienna am 7.<br />

Mai 2009<br />

o Informationsveranstaltung für die Ausbildung zum ehrenamtlichen<br />

<strong>Hospiz</strong>mitarbeiter im Evangel. Pfarrheim in Oberwart am 15. Mai 2009<br />

o Fortbildungsveranstaltung in Ollersdorf im 23. Mai 2009 – Thema: Humor<br />

o Ausbildung für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen in Oberpullendorf<br />

o Zertifikatsverleihung für 16 neue ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen am<br />

4. Juli 2009<br />

o Spendenaufruf für die <strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland bei den Schlossspielen in<br />

Kobersdorf durch den Intendanten Wolfgang Böck im Juli 2009<br />

o Start eines Kurses für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen in Mogersdorf im<br />

September 2009<br />

o Teilnahme am 2. Süd-Ost-<strong>Österreich</strong>ischer <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtag in Kärnten am<br />

17. Oktober 2009<br />

o Seminar zum Thema Palliativmedizin im Haus St. Stephan in Oberpullendorf am<br />

7.11.2009


o 2 Vorträge im Haus der Begegnung in Eisenstadt am 17.11.2009 – Vortrag des<br />

Patientenanwalts Dr. Weiss bez. Patientenverfügung und des Bestatters Herr<br />

Nechansky<br />

o September 2009 wurde die neue <strong>Hospiz</strong>zeitung „Zeit zum Leben“ fertig gestellt<br />

o Öffentlichkeitsarbeit: laufende Berichte in den regionalen Zeitungen wie BVZ und<br />

Oberwart Aktiv<br />

o Schulprojekte in der Zentralschule Oberwart und im Marianum Steinberg und im<br />

4. Sonstiges<br />

Gymnasium Oberpullendorf zum Thema „Leben und Sterben“<br />

Die Burgenland Stiftung – Theodor Kery verlieh der <strong>Hospiz</strong>bewegung Burgenland einen<br />

Förderungspreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet Soziales.<br />

Die Verleihung fand am 16. Juni 2009 im feierlichen Rahmen auf Burg Lockenhaus statt.<br />

40<br />

Redaktion: <strong>Mag</strong>. a Hermine Rasztovits-Zagler


1. Einrichtungen<br />

2009<br />

3 Palliativstationen: LKH Klagenfurt, LKH Villach, KH der Barmh. Brüder in St. Veit/Glan<br />

3 Mobile Palliativteams: je 1 in Villach, St. Veit/Glan, Klagenfurt<br />

3 Palliativkonsiliardienste: KH Spittal/Dr, Öffentl. KH Waiern/Feldkirchen, KH der<br />

Elisabethinen in Klagenfurt<br />

13 ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>teams<br />

2. Aktivitäten<br />

o Vier Fortbildungsveranstaltungen für die ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen<br />

zu den Themen<br />

� Patientenverfügung<br />

� Kommunikation<br />

� Burnout<br />

� Kindertrauer<br />

o Der 2. Süd-Ost-<strong>Österreich</strong>ische <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtag wurde in Klagenfurt unter<br />

dem Motto „Miteinander-Füreinander“ am WENDEpunkt des Lebens, organisiert<br />

von M<strong>Mag</strong>. a Barbara Traar, durchgeführt.<br />

Die Veranstaltung richtete sich auch in diesem Jahr an Interessierte, Betroffene<br />

und MitarbeiterInnen im Sozial- und Gesundheitsbereich um über Möglichkeiten<br />

der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen zu informieren. Der Kärntner<br />

Landesverband veranstaltete diesen Tag gemeinsam mit den <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong>inrichtungen im Burgenland und der Steiermark.<br />

41


1. Meilensteine:<br />

Landesverband <strong>Hospiz</strong> Niederösterreich 2009<br />

o 2009 wurden die letzten der geplanten <strong>Hospiz</strong>betten in St. Pölten in Betrieb<br />

genommen. Damit ist das Plansoll erreicht.<br />

o „Kick off“ Veranstaltung des Projektes „<strong>Hospiz</strong>kultur und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im<br />

Pflegeheim“ im Landhaus am 13. November<br />

2. Einrichtungen:<br />

4 Palliativstationen<br />

6 <strong>Hospiz</strong>stationen<br />

13 PKDs<br />

9 MPTs<br />

30 MHTs<br />

3. Aktivitäten:<br />

o 8. <strong>Hospiz</strong>enquete am 13. Mai 2009 mit 290 TN: „Trauer hat viele Gesichter“<br />

o Veranstaltung von „Thementagen“ für unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen:<br />

• Tanztag mit Kyriakos Chamalidis in Zwettl<br />

• „Tanz mit mir ein Halleluja“ mit Adrian Gut in Großrußbach<br />

• Theaterworkshop mit <strong>Mag</strong>. Christian Freisleben-Teutscher in St. Pölten<br />

• „Freier Atmen – besser Leben!“ mit Waltraud Aigner in Amstetten<br />

o Abschluss des 10. Interdisziplinären Basislehrganges mit 24 TN<br />

o Abschluss des Interdisziplinären Aufbaulehrganges und Verleihung des Titels<br />

„akademische/r Experte/in“ an 14 TN<br />

o Durchführung eines Grundkurses in „Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung“<br />

42


4. Sonstiges seitens der Mitgliedsvereine u.a:<br />

o 9. <strong>Hospiz</strong>symposium in Horn (13.-14.3.)<br />

o 10 Jahresfeier Mobiles <strong>Hospiz</strong> NÖ und des Caritashospizdienstes in Krems<br />

o Herbstenquete des Vereins <strong>Hospiz</strong> Mödling<br />

o Sowie zahlreiche andere Aktivitäten der Mitgliedsvereine im Bereich der<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Benefizveranstaltungen<br />

o Monika Honeder, ehemals stellvertretende Direktorin des Stephansheimes<br />

Horn, bekommt den Liese Prokop Preis für ihre Aufbauarbeit im <strong>Hospiz</strong>modell<br />

Horn.<br />

43<br />

Zusammengestellt von Dr. in Brigitte Riss


1. Meilensteine<br />

44<br />

2009<br />

o Qualitätszirkel Palliativmedizin<br />

o Mehr Vernetzung im intra- und extramuralen Bereich<br />

o Verbesserte Zusammenarbeit mit Hausärzten, Krankenhäusern, Bezirksalten- und<br />

Pflegeheimen, Krankenpflegeschulen, Hauskrankenpflege, …<br />

o Erweiterung der Angebote für Trauernde: Einzelgespräche für Trauernde,<br />

Trauergruppen, Trauernachmittage, Trauercafe, …<br />

o Stammtisch für pflegende Angehörige<br />

o Erweiterung der Unterstützungsleistungen um das Angebot „Aromaanwendungen in<br />

der mobilen palliativen Versorgung“ mit dafür entwickeltem Dokumentationssystem in<br />

allen Stützpunkten des Mobilen <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> der Caritas der Diözese Linz<br />

o Projekt „<strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Schule“ durch das Mobile Palliativteam<br />

Salzkammergut<br />

o Erweiterte Angebote in der Erwachsenenbildung <strong>Hospiz</strong>: Grundkurse für Lebens-,<br />

Sterbe- und Trauerbegleitung, Basislehrgang für Kinderhospizarbeit, <strong>Hospiz</strong>lehrgang,<br />

Trauerlehrgang<br />

2. Einrichtungen<br />

Palliativstationen: 5<br />

Palliativstation St. Vinzenz im KH der BHS Ried i. I. (10 Betten)<br />

Palliativstation St. Louise im KH der BHS Linz (10 Betten)<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> am KH der Elisabethinen Linz (8 Betten)<br />

Palliativstation im LKH Vöcklabruck (12 Betten)<br />

Palliativstation im Klinikum Wels-Grieskirchen NEU! Seit 6.4.2009 (10 Betten)<br />

Palliativkonsiliardienste: 4<br />

Im Klinikum Wels-Grieskirchen<br />

Am KH der Elisabethinen in Linz<br />

Palliativteam BHB Linz<br />

Palliativstation St. Louise im KH der BHS Linz<br />

Mobile Palliativteams: 3<br />

Mobiles Palliativteam Linz, Linz Land, Urfahr Umgebung der Caritas<br />

Mobiles Palliativteam Salzkammergut<br />

Mobiles <strong>Hospiz</strong>- und Palliativteam Wels Stadt/Land<br />

<strong>Hospiz</strong>teams: 16<br />

<strong>Hospiz</strong>-Team Bad Goisern der Volkshilfe Salzkammergut<br />

<strong>Hospiz</strong>team Bad Ischl – Inneres Salzkammergut<br />

Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Braunau


ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Eferding<br />

<strong>Hospiz</strong>bewegung Bezirk Freistadt<br />

<strong>Hospiz</strong>bewegung Gmunden<br />

ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Grieskirchen<br />

ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Kirchdorf<br />

Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Linz, Linz Land, Urfahr Umgebung<br />

ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Perg<br />

ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Ried i. I.<br />

Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Rohrbach<br />

ÖRK Mobiles <strong>Hospiz</strong> Schärding<br />

Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong> <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Steyr Stadt/Land<br />

<strong>Hospiz</strong>bewegung Bezirk Vöcklabruck<br />

<strong>Hospiz</strong>bewegung Wels Stadt/Land<br />

3. Aktivitäten<br />

o Pressekonferenz des Landesverbandes <strong>Hospiz</strong> OÖ am 8.4.2009 in Linz: Entwicklung<br />

von <strong>Hospiz</strong>arbeit und Palliativmedizin in OÖ<br />

o <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtag OÖ am 25.9.2009 in Wels mit den Referenten Priv. Doz. Dr.<br />

Wolfgang Aichhorn, Univ. Prof. Dr. H.G. Kress, Univ. Prof. Dr. Jürgen Osterbrink,<br />

MR Dr. Wolfgang Wiesmayr<br />

o Seminare mit <strong>Peter</strong> Fässler-Weibel zum Thema Psychoonkologie<br />

o Schreibwerkstätte für interessierte MitarbeiterInnen aus den Stützpunkten und daraus<br />

resultierend Gründung eines Redaktionsteams für die oö. <strong>Hospiz</strong>zeitung<br />

„Lebenswert“; neues Layout der Zeitung<br />

o 10 Jahr Feiern der Stützpunkte in Gmunden (Festansprache von Frau Waltraud<br />

Klasnic), Kirchdorf und Vöcklabruck<br />

o 5 Jahr Feier in Perg<br />

o Viele Benefizveranstaltungen in den einzelnen Regionen, Konzerte, Vorträge,<br />

Bildungsveranstaltungen, Gedenkgottesdienste, …<br />

4. Sonstiges<br />

Das Master Studium <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> –MSc – haben folgende Vorstandsmitglieder 2009<br />

beendet: <strong>Mag</strong>. a Ulrike Pribil, Dr. Helmut Mittendorfer. Ebenso Dr. Harald Retschitzegger<br />

(Palliativstation St. Vinzenz, Ried i.I.) und DGKS Claudia Fuchs (Caritas Mobiles <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Steyr).<br />

45<br />

Redaktion: Ursula Leithinger


1. Meilensteine<br />

46<br />

<strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg 2009<br />

o Land Salzburg, Abteilung IX für Gesundheit: Arbeitsgruppe – Workshop<br />

„Produkt(Leistungs)beschreibung <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung im Bundesland<br />

Salzburg“; Ist-Stand-Erhebung 2009; Fertigstellung 2010; anschließend Soll-<br />

Beschreibung geplant.<br />

o Objektsuche neues Gebäude für Tageshospiz und Landesleitung der <strong>Hospiz</strong>-<br />

Bewegung Salzburg – Kompetenzzentrum für mobilen, teilstationären und stationären<br />

<strong>Hospiz</strong>bereich bislang nicht erfolgreich.<br />

2. Einrichtungen<br />

<strong>Hospiz</strong>-Teams: 10 Teams (davon 3 Teams Stadt Salzburg) mit ca. 140 Ehrenamtlichen<br />

Mobile Palliativteams: 4 Teams – dzt. flächendeckend, nicht aber bedarfsdeckend (Pinzgau,<br />

Pongau, Lungau, Salzburg und Umgebung)<br />

Palliativkonsiliardienst: 1 Team (KH Schwarzach)<br />

Stationäres <strong>Hospiz</strong>: 1 Einrichtung mit 8 Betten (Helga-Treichl-<strong>Hospiz</strong>; Salzburg)<br />

Palliativstation: 2 Palliativstationen (Hallein, SALK) und 4 Palliativbetten auf Akutgeriatrie<br />

(Tamsweg)<br />

Tageshospiz: 1 Einrichtung mit 6 Betten (Kleingmainerhof; Salzburg)<br />

3. Aktivitäten<br />

Öffentlichkeitsarbeit: vierteljährlich Vereinszeitung (Auflage 8.000 Stk.), SN-Zeitungs-Beilage<br />

vor Allerheiligen<br />

25. April 2009: Tag der Offenen Tür im Tageshospiz.<br />

4.-6. Sep. 2009 Flohmarkt im Saal des Kleingmainerhofes.<br />

26. Okt. 2009 Benefizoratorium „Elias“ v. F. Mendelssohn-Bartholdy im Dom zu Salzburg.<br />

8. Oktober 2009 Salzburger <strong>Hospiz</strong>tag im Bildungszentrum St. Virgil <strong>Hospiz</strong>-Bewegung<br />

Salzburg gemeinsam mit der <strong>Hospiz</strong>initiative Traunstein.<br />

30. Oktober 2009 10 Jahre Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>versorgung Pinzgau mit dem Theaterstück<br />

„Oskar und die Dame in Rosa“.<br />

Lehrgang für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung (gemeinsam mit Bildungszentrum St.<br />

Virgil) 160 UE:<br />

Lehrgang 23: Sep. 2008 bis Juni 2009 (16 TN)<br />

Einführungstage (22 TN) und Lehrgang 24: Jän.2009 bis Sep. 2009 (17 TN)<br />

Einführungstage (28 TN) und Lehrgang 25: Okt. 2009 bis Mai 2010 (17 TN)


Aufbaulehrgang „Da sein für Trauernde“ – für Menschen mit <strong>Hospiz</strong>erfahrung (gemeinsam<br />

mit Bildungszentrum St. Virgil) 120 UE von Nov. 2008 bis Mai 2009 (18 TN)<br />

12./13. Interdisziplinärer Palliativ-Basislehrgang der Salzburger Akademie für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

(22/30 TN), 7./8. Ärztelehrgang (10/16 TN)<br />

Universitätslehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> – Kooperation von Paracelsus Medizinischer<br />

Privatuniversität, Bildungszentrum St. Virgil und <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />

Weitere Bildungsangebote: 14. März 2009: Einkehrtag/Spiritueller Beirat;<br />

13./14. November 2009: Gepflegter Humor/Werner Gruber; sechs Abende zu<br />

„Kommunikation in schwierigen Situationen“/Astrid Leßmann; u. a.<br />

Vorträge in Seniorenheimen (z.B. SH Altenmarkt), sonstige Seminare und Vorträge;<br />

Podiumsdiskussionen zum Thema Patientenverfügung (St. Johann, Zell am See)<br />

4. Sonstiges<br />

<strong>Hospiz</strong>-Bewegung Salzburg – stellvertretend Obfrau Dr. in Maria Haidinger: Rang 3 bei Wahl<br />

zur Salzburgerin des Jahres 2008 (Salzburger Fenster)<br />

47<br />

Zusammengestellt von M<strong>Mag</strong>. Christof S. Eisl


1. Meilensteine<br />

2009<br />

Gründung einer <strong>Hospiz</strong>akademie<br />

Die Karl-Franzens-Universität mit ihrer Weiterbildungsgesellschaft UNIforLIFE hat<br />

gemeinsam mit dem <strong>Hospiz</strong>verein Steiermark und unterstützt vom Land Steiermark, Ressort<br />

Wissenschaft und Forschung, die neue <strong>Hospiz</strong>akademie ins Leben gerufen.<br />

Ziel ist die hochwertige Aus- und Fortbildung des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark auf<br />

universitärem Niveau zu evaluieren und in weiterer Folge zu verankern. Darüber hinaus soll<br />

die Arbeit des <strong>Hospiz</strong>vereins an sich evaluiert werden. Ein wichtiger Fokus der<br />

<strong>Hospiz</strong>akademie ist auch auf die einschlägige Weiterbildung der Gesellschaft ausgerichtet.<br />

Neuer Sponsor<br />

Der <strong>Hospiz</strong>verein Steiermark freut sich, dass er neben dem langjährigen und treuen<br />

Kooperationspartner der ersten Stunde, der Steiermärkischen Sparkasse, nun einen zweiten<br />

Sponsor für die <strong>Hospiz</strong>bewegung gewinnen konnte - die Vienna Insurance Group (Wiener<br />

Städtische Versicherung) unter der persönlichen Federführung ihres Generaldirektors<br />

Dr. Günter Geyer.<br />

2. Einrichtungen<br />

Alle 28 Teams arbeiten unter dem Dach des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark. Regelmäßiger<br />

Austausch (4 landesweite Treffen pro Jahr, Fortbildungsveranstaltungen) bildet ein wichtiges<br />

Fundament der gemeinsamen Arbeit.<br />

3. Aktivitäten<br />

Rund 120 öffentliche Veranstaltungen, 11 <strong>Hospiz</strong>grundseminare, Projekte an Schulen, mehr<br />

als 110 Beratungen zur Patientenverfügung und Konzerte mit Live Music Now für die<br />

PatientInnen und Angehörigen ergänzten die Begleitungsarbeit.<br />

4. Sonstiges<br />

Besonderheiten bildeten der Abschluss des ersten <strong>Hospiz</strong>grundkurses innerhalb der<br />

Steiermärkischen Sparkasse sowie die Ernennung des ersten steirischen <strong>Hospiz</strong>botschafters<br />

Dr. Gerhard Fabisch.<br />

Zusammengestellt von <strong>Mag</strong>. a Sabine Janouschek<br />

48


Koordination Palliativbetreuung Steiermark 2009<br />

1. Meilensteine<br />

Mit Jahresbeginn 2009 wurde die Finanzierung der <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong>inrichtungen in eine Regelfinanzierung überführt. Der Beschluss<br />

der Gesundheitsplattform Steigerung erfolgte bereits am 5. Juni 2008.<br />

Dazu wurde der Bereich finanziell in den Palliativbereich und den<br />

<strong>Hospiz</strong>bereich aufgeteilt, um eine Unterscheidung von Kranken- und Langzeitversorgung zu<br />

ermöglichen. Die Mittel für diese beiden Finanzierungsbereiche sind als fixe Vorweganteile<br />

bei der Budgetierung des Gesundheitsfonds berücksichtigt worden. Zusätzlich zu diesen<br />

Mitteln leistet der Gesundheitsfonds – aufgrund einer Analyse der Joanneum Research<br />

Forschungsgesellschaft zur Berechnung der finanziellen Verschiebungspotentiale der<br />

mobilen Palliativteams – Zahlungen je mobil betreuter/m PatientIn an die Träger der sozialen<br />

Krankenversicherung.<br />

2. Einrichtungen:<br />

Im Jahr 2009 waren folgende <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in der Steiermark in Betrieb:<br />

3 Palliativstationen: LKH-Univ.Klinikum Graz (12 Betten)<br />

KH der Elisabethinen Graz GmbH (8 Betten)<br />

LKH Leoben (8 Betten)<br />

LKH Fürstenfeld (5 Betten, ohne LKF-Finanzierung)<br />

7 Mobile Palliativteams: Graz, Leoben, Judenburg-Knittelfeld, Liezen, Hartberg,<br />

Fürstenfeld, Deutschlandsberg<br />

9 Palliativkonsiliardienste: LKH-Univ.Klinikum Graz, KH Elisabethinen Graz GmbH, LKH<br />

Leoben, LKH Judenburg-Knittelfeld, LKH Rottenmann, LKH<br />

Bad Aussee, LKH Hartberg, LKH Fürstenfeld, LKH<br />

Deutschlandsberg<br />

1 Stationäres <strong>Hospiz</strong>: Albert-Schweitzer-<strong>Hospiz</strong> in den Geriatrischen<br />

Gesundheitszentren der Stadt Graz (12 Betten)<br />

1 Tageshospiz: Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz (6 Plätze)<br />

Einbindung Ehrenamtlicher MitarbeiterInnen des <strong>Hospiz</strong>vereins Steiermark an allen<br />

Standorten über hauptamtliche KoordinatorInnen.<br />

Die landesweite Koordination der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen erfolgte über die<br />

„Koordination Palliativbetreuung Steiermark“.<br />

3. Aktivitäten<br />

Vereinbarung der Zusammenarbeit mit dem Mobilen Palliativteam Lungau für die Region<br />

Murau in Kooperation mit dem Mobilen Palliativteam Judenburg-Knittelfeld.<br />

Durchführung von Arbeitsgruppen für Mobile Palliativteams, Palliativkonsiliardienste und<br />

<strong>Hospiz</strong>koordinatorInnen, Besprechungen an den einzelnen Standorten und steiermarkweite<br />

Vernetzungstreffen.<br />

Durchführung von zwölf Seminaren (ca. 190 TeilnehmerInnen) und der Veranstaltungsreihe<br />

Forum <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> / <strong>Palliative</strong> Geriatrie (ca. 300 Tln).<br />

4. Sonstiges<br />

Im Sommer 2009 erfolgte die 5-Jahres-Feier des Palliativteams Fürstenfeld gemeinsam mit<br />

der Eröffnung der <strong>Palliative</strong>inheit am LKH Fürstenfeld.<br />

Mitorganisation des zweiten Süd-Ost-<strong>Österreich</strong>ischen <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtages in<br />

Klagenfurt mit etwa 300 TeilnehmerInnen.<br />

49<br />

Dr. Johann Baumgartner


50<br />

2009<br />

1. Meilensteine<br />

o Installation einer Hotline für Betroffene, pflegende Angehörige, Ärzte, Heime und<br />

andere Einrichtungen. Täglich (auch Sonn- und Feiertags) von 08.00 bis 20.00 Uhr<br />

erreichbar unter 0810/969 878.<br />

o Erweiterung unseres Angebotes im Bildungsbereich für <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

um individuelle Programme für <strong>Care</strong>-Systeme – Erstellung einer neuen, jährlich<br />

erscheinenden Bildungsbroschüre<br />

o Anstellung einer weiteren hauptamtlichen Koordinatorin für das Tiroler Oberland mit<br />

einem Büro im neu errichteten Wohn- und Pflegeheim des Gemeindeverbandes Imst<br />

und Umgebung<br />

o Beteiligung an einer Arbeitsgruppe des Tiroler Gesundheitsfonds zur Erarbeitung<br />

eines Konzeptes für die künftige <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in Tirol<br />

o Neuauflage und Relaunch unserer Homepage www.hospiz-tirol.at<br />

2. Einrichtungen<br />

o 1 <strong>Hospiz</strong>- und Palliativstation in Innsbruck<br />

o 1 Mobiles Palliativteam für die Region Innsbruck und Umgebung<br />

o 15 <strong>Hospiz</strong>gruppen<br />

3. Aktivitäten<br />

o Öffentlichkeitsarbeit<br />

o Die bekannte Fotoausstellung „Noch mal leben“ wurde im März in Innsbruck<br />

gezeigt (erstmals in <strong>Österreich</strong>). Der Andrang war mit 5000 Besuchern kaum<br />

zu bewältigen<br />

o 200 Teilnehmende am 4. Tiroler Palliativtag in Kooperation mit der<br />

Ärztekammer<br />

o Organisation einer Pressekonferenz in Reutte zusammen mit dem Land Tirol<br />

(mit den Landeräten für Soziales und Gesundheit) zur flächendeckenden<br />

<strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />

o Die <strong>Hospiz</strong>gruppen feiern den Welthospiztag gleichzeitig an neun<br />

verschiedenen Orten in Tirol mit Konzerten und Lesungen unter dem Motto<br />

„Wie das Leben so spielt“<br />

o Im November Start einer „Bausteinaktion“ zur Finanzierung des Mobilen<br />

Palliativteams für das Jahr 2010. Die Bausteinaktion war ein großer Erfolg<br />

und wurde im Jänner abgeschlossen.<br />

o Bildungsarbeit<br />

o Praxislehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> für hauptamtliche MitarbeiterInnen<br />

verschiedener <strong>Care</strong>-Systeme im Bezirk Schwaz (Veranstaltungsort:<br />

Krankenhaus Schwaz); 80 Einheiten; 20 TeilnehmerInnen


o Abschluss von 2 Ausbildungskursen für <strong>Hospiz</strong>mitarbeiterInnen - 27 neue<br />

AbsolventInnen in den Regionen Inzing und Innsbruck-Land<br />

o 25 Vorträge<br />

o 11 Seminare<br />

o 1 Basislehrgang <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Kooperation mit dem Bildungszentrum der<br />

Caritas<br />

o 1 Tagung „Tabu Suizid“ in Kooperation mit dem Haus der Begegnung und der<br />

Gesellschaft für Psychische Gesundheit<br />

o 8 Vorträge im Rahmen des Palliativforums<br />

o Fortbildung für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Krankenhaus Kufstein<br />

o Weiterbildungstag für ehrenamtliche MitarbeiterInnen: „Das Leiden und seine<br />

Grenzen“<br />

o 4 Seminare zum Thema „Demenz“ für ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>begleiterInnen<br />

o 3 Trauergruppen<br />

4. Sonstiges<br />

o Master-Abschluss unserer leitenden Ärztin Dr. Elisabeth Medicus am Institut<br />

Universitaire Kurt Bösch in Sion/CH: „Master of Advanced Studies in <strong>Palliative</strong><br />

<strong>Care</strong>, Kommunikation und Ethik am Ende des Lebens“<br />

o Abschluss der Stufe 2 des Vertiefungslehrgangs Palliativmedizin des<br />

Universitätslehrganges <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> durch unsere Stationsärztin<br />

Dr. Barbara Bruckner-Hansel<br />

o Abschluss der Spezialausbildung „<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in der Pädiatrie“ durch<br />

DGKS Birgit Rimml<br />

51<br />

Erstellt von <strong>Mag</strong>. Werner Mühlböck


Bericht 2009: <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg<br />

1. Meilensteine<br />

o Das Highlight im Jahr 2009 war die 25-Jahr-Feier. In den letzten 25 Jahren konnten<br />

viele konkrete Anliegen umgesetzt werden und eine umfassende <strong>Hospiz</strong>- und<br />

Palliativversorgung in Vorarlberg geschaffen werden. Gleichzeitig wurde viel in die<br />

Entwicklung einer <strong>Hospiz</strong>- und Palliativkultur in den verschiedensten Einrichtungen<br />

investiert.<br />

o Die <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg setzt sich für den Bau eines Stationären <strong>Hospiz</strong>es<br />

ein. Das Konzept wurde im Jahr 2009 an die Landespolitik herangetragen. Bis zur<br />

Umsetzung sind wohl noch einige Hürden zu überwinden.<br />

o Erfreulich ist, dass sich das Mobile Palliativteam auch im zweiten Jahr bewährt hat<br />

und somit die Fortführung des Projekts für weitere 2 Jahre sicher gestellt werden<br />

konnte.<br />

o Die Kooperation mit den Sparkassen hat im Jahr 2009 neuen Schwung bekommen.<br />

2. Einrichtungen<br />

o Bereits seit 1999 wird flächendeckend in allen Regionen Vorarlbergs <strong>Hospiz</strong>-<br />

Begleitung angeboten. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der sechs regionalen<br />

<strong>Hospiz</strong>teams begleiten PalliativpatientInnen und deren Angehörige zuhause, im<br />

Pflegeheim und im Krankenhaus. Seit einigen Jahren sind ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>-<br />

BegleiterInnen im Rahmen der sogenannten Bezugsbegleitung regelmäßig in<br />

Pflegeheimen präsent. Seit 2007 ist das HOKI-Team (<strong>Hospiz</strong>begleitung für Kinder,<br />

Jugendliche und deren Familien) aktiv im Einsatz.<br />

o Die <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg hat mit dem Projekt <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim<br />

innovative Impulse gesetzt, die auch über die Landesgrenzen hinaus Wirkung zeigen.<br />

o Die Palliativstation am Landeskrankenhaus Hohenems (seit 2003) umfasst 10 Betten.<br />

Ehrenamtliche der <strong>Hospiz</strong>bewegung sind auch auf der Palliativstation tätig.<br />

Einzugsgebiet ist das ganze Bundesland. Die Palliativstation nimmt teilweise auch<br />

eine konsiliarische Funktion wahr.<br />

o Das Mobile Palliativteam mit Sitz in Hohenems ist eine Kooperation der<br />

<strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg mit der Palliativstation Hohenems. Das Team wurde im<br />

Februar 2008 gestartet und als Projekt bis Ende 2011 verlängert. Bis Ende 2009 war<br />

das Team schwerpunktmäßig für das mittlere Rheintal zuständig, seit 1.1.2010 für<br />

das ganze Bundesland.<br />

o Ein stationäres <strong>Hospiz</strong> ist noch ausständig. Ein Tageshospiz ist derzeit nicht geplant.<br />

o Einer der Schwerpunkte des Bildungshauses Batschuns sind die Themen <strong>Hospiz</strong> und<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>.<br />

52


3. Aktivitäten<br />

o Mit dem ersten Sommerball am 4. Juli 2009 gelang es, in einem angenehmen<br />

Ambiente mit einer neuen Zielgruppe in Berührung zu kommen.<br />

o Die 25-Jahr-Feier am 18.10.2009 war ein schönes Zeichen, dass die<br />

<strong>Hospiz</strong>bewegung in Vorarlberg gut in die Gesellschaft und ins Sozial- und<br />

Gesundheitssystem integriert ist.<br />

o Bereits zum siebten Mal fand am 7.11.2009 der Vorarlberger <strong>Hospiz</strong>- und Palliativtag<br />

statt. Unter dem Motto „Grenzen erfahren“ versammelten sich 545 TeilnehmerInnen<br />

im Kulturhaus Dornbirn.<br />

o Im Rahmen des Projekts <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Pflegeheim, wurde v.a. an der Rolle der<br />

Palliativbeauftragten gearbeitet und die Nachhaltigkeit des Projekts gestärkt.<br />

o Mittels Informations- und Bildungsveranstaltungen erreichte die <strong>Hospiz</strong>bewegung<br />

Vorarlberg ca. 12.000 Menschen.<br />

4. Sonstiges<br />

o Die <strong>Hospiz</strong>bewegung Vorarlberg führte im Jahr 2009 drei Einschulungslehrgänge<br />

durch.<br />

o Ungebrochen ist die Nachfrage für die Palliativ-Basislehrgänge im Bildungshaus<br />

Batschuns, die seit 2000 jährlich stattfinden und auch von TeilnehmerInnen aus dem<br />

benachbarten Ländern gerne besucht werden.<br />

o Im Bildungsbereich engagierten sich zu <strong>Hospiz</strong>- und Palliativthemen das<br />

Bildungshaus Batschuns, die Palliativstation Hohenems und die <strong>Hospiz</strong>bewegung<br />

Vorarlberg.<br />

Zusammengestellt von DSA Karl Bitschnau, MAS<br />

53


1. Meilensteine<br />

<strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in Wien 2009<br />

o Hohe Anzahl an Konsiliaranforderungen im Kaiserin Elisabeth Spital und<br />

Wilhelminenspital<br />

o Vertiefung von <strong>Hospiz</strong>kultur und Mäeutik im Pflegeheim – wissenschaftliche Analyse<br />

Universität Klagenfurt Analyse zur Dokumentation des „BewohnerInnenwillens“ bei der<br />

Caritas Socialis<br />

o Gründung des Roten Ankers durch die Caritas Socialis – Diese Einrichtung unterstützt<br />

Kinder und Jungendliche, die dem Tod begegnen. Zusätzlich wird ein<br />

Schulunterrichtsprojekt angeboten.<br />

o Der Förderpreis der Österr. Palliativgesellschaft wurde 2009 einstimmig an das Team des<br />

Palliativkonsiliardienstes im Wilhelminenspital vergeben; Titel der wissenschaftlichen<br />

Arbeit: "Symptome, Pflegebedürftigkeit und Wünsche von Palliativpatienten in einem<br />

Schwerpunktspital", M. Werni-Kourik, H. Seemann, D. Heidegger<br />

o Detailplanung zur Errichtung der Palliativstation im Wilhelminenspital<br />

o In der Wiener Gesundheitsplattform wird der Regionale Strukturplan Gesundheit 2015<br />

beschlossen. Für den Bereich Palliativversorgung ist darin der geplante Ausbau von<br />

derzeit 40 auf 90 Betten in Palliativstationen bis 2015 festgelegt.<br />

o Hohe Auslastung der Mobilen <strong>Hospiz</strong>- und Palliativteams der Caritas der ED Wien<br />

o Stark steigende Besuche im Tageshospiz der Caritas der ED Wien.<br />

o Die ERSTE Stiftung fördert die Ausbildung von 24 neuen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

von <strong>Hospiz</strong>teams aller Träger und eine Unterstützung der Personalkosten der<br />

KoordinatorInnen.<br />

o Aufgrund der hohen Nachfrage wurde im Mobilen Palliativteam des Wiener Hilfswerks<br />

eine zusätzliche Ärztin ins Team aufgenommen.<br />

2. Einrichtungen (alphabetische Reihenfolge):<br />

o AKH Wien – Palliativstation der Universitätsklinik<br />

o Caritas der Erzdiözese Wien – Mobile Palliativteams, Tageshospiz, <strong>Hospiz</strong>teams<br />

o CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg, Caritas Socialis – Palliativstation, Mobile Palliativteams,<br />

<strong>Hospiz</strong>teams<br />

o IGSL <strong>Hospiz</strong>bewegung – <strong>Hospiz</strong>team<br />

o Kaiserin Elisabeth Spital – Palliativkonsiliardienst<br />

o Krankenhaus Göttlicher Heiland, St. Raphael – Palliativstation, Palliativkonsiliardienst,<br />

<strong>Hospiz</strong>team<br />

o Krankenhaus Hietzing – Palliativstation, <strong>Hospiz</strong>team<br />

o Krankenhaus St. Elisabeth – Palliativstation, <strong>Hospiz</strong>team<br />

o Österr. Buddhistischen Religionsgemeinschaft – <strong>Hospiz</strong>team<br />

o St. Josef Krankenhaus – Palliativkonsiliardienst<br />

o Wiener Hilfswerk – Mobiles Palliativteam<br />

o Wilhelminenspital – Palliativkonsiliardienst<br />

54


3. Aktivitäten<br />

o 11. EAPC Kongress Mai 2009 im Austria Center Vienna mit etwa 3000 TeilnehmerInnen<br />

aus 62 verschiedenen Ländern<br />

o Buchneuerscheinung: Karin Weiler, Christina Hallwirth, Andreas Heller: „<strong>Hospiz</strong>kultur und<br />

Mäeutik“. Lambertus 2009.<br />

o Buchneuerscheinung: M. Werni-Kourik, R. Likar, I. Strohscheer, F. Zdrahal, G. Bernatzky<br />

(Hrsg.:) "Palliativmedizin - Lehrbuch für Ärzte, Psychosoziale Berufe und<br />

Pflegepersonen". Unimed-Verlag Bremen. Mehr als 50 AutorInnen aus <strong>Österreich</strong> haben<br />

Artikel zu verschiedenen Themen von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> beigetragen<br />

o Kaiserin Elisabeth Spital veranstaltet Ethikforum, Palliativfortbildung,<br />

Turnusärzteworkshop<br />

o Fortbildungen für Turnusärzte und in der Krankenpflegeschule des Wilhelminenspitals<br />

o Das Wiener <strong>Hospiz</strong>- und Palliativ Forum trifft sich 4 Mal<br />

o 15. Benefizauktion für das Mobile Caritas <strong>Hospiz</strong> im Dorotheum<br />

o Benefizkonzert der Wiener Philharmoniker für das CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg<br />

o Mitarbeit am ÖBIG Qualitätshandbuch, Konsenskonferenz und der Umfrage zum Thema<br />

Finanzierung der Palliativbausteine<br />

o Die Arbeit des Mobilen Palliativteams des Wiener Hilfswerks wurde in Form einer<br />

umfassenden Angehörigen-Befragung evaluiert, deren Ergebnisse in einer<br />

Pressekonferenz am 12. Oktober 2009 vorgestellt wurden.<br />

o Entwicklung und Verbreitung eines gemeinsamen Informationsblattes aller Mobiler<br />

<strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in Wien.<br />

4. Sonstiges<br />

o Praktika in vielen Einrichtungen aller Träger möglich.<br />

o 20 Jahre Mobiles Caritas <strong>Hospiz</strong> wird gefeiert. Premiere des Dokumentarfilms „Die<br />

fallenden Blätter geben dem Wind die Gestalt“<br />

o Gesundheitspreis der Stadt Wien für Tagebuchkampagne CS <strong>Hospiz</strong> Rennweg und<br />

andere nationale und internationale Auszeichnungen für <strong>Hospiz</strong>kampagnen<br />

o Das Wiener Hilfswerk feierte das sechsjährige Bestehen seines Mobilen Palliativ-Teams.<br />

o MitarbeiterInnen aller Einrichtungen und Träger absolvieren zahllose Palliativlehrgänge<br />

und Masterlehrgänge.<br />

55<br />

Redaktion: Erich Borovnyak <strong>MBA</strong>


Im Programmbereich <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> der Kardinal König Akademie Wien wurden<br />

2009 insgesamt 49 Veranstaltungen mit insgesamt 1854 TeilnehmerInnen (vorwiegend<br />

aus Wien und Niederösterreich, weiters Burgenland, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten,<br />

Tirol, Vorarlberg; Deutschland; Schweiz; Italien; Slowenien; Ungarn; Tschechien; Slowakei;<br />

Litauen) durchgeführt, darunter:<br />

� 7 Lehrgänge<br />

� 2 Symposien/ Fachtagungen (mit je über 100 Teilnehmenden)<br />

� 17 (ein-/zweitägige) Seminarveranstaltungen<br />

� 9 Abendvorträge<br />

� 4 Filmabende<br />

� Offene Abende (interdisziplinäre Fallbesprechungen, Gesprächsgruppen,<br />

Buchpräsentationen, „kollegialer Feierabend“ u.a.m.)<br />

� 2 Coachingtage (für Leitungsverantwortliche im <strong>Hospiz</strong>-& Palliativbereich)<br />

Zum erfolgreichen Gesamtprogramm trugen im vergangenen Jahr insgesamt etwa<br />

130 ReferentInnen aus dem In- und Ausland bei, deren ausgewiesene Fach- und<br />

Feldkompetenz zu <strong>Hospiz</strong>, <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und Geriatrie eine qualitätvolle Vermittlung und<br />

Weiterentwicklung von theoretisch fundierter Praxisreflexion angeregt hat.<br />

Als besonderes Merkmal des Programmbereichs wird von vielen Kurs-Teilnehmenden<br />

weiterhin die Berufs- und Organisationsübergreifende Weiterbildung geschätzt sowie die<br />

Befähigung von (künftighin) ehrenamtlich Tätigen.<br />

Darüber hinaus will das Programm gleichfalls zur allgemeinen Bewusstseinsbildung und<br />

Information von Interessierten und Betroffenen beitragen – etwa durch offene Abendvorträge<br />

und Filmabende zum Programm-Thema.<br />

� Die langjährige Tradition des Interprofessionellen Palliativlehrgangs (mit 45<br />

Teilnehmenden aus allen Gesundheitsberufen und Organisationsfeldern der<br />

Regelversorgung) wie auch<br />

� die (jeweils doppelt geführten) Semesterkurse (je 25 Teilnehmende) „Einführung in die<br />

Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung“ für Interessierte und potenziell ehrenamtlich<br />

Engagierte verbinden das Anliegen von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> wesentlich mit der<br />

Ausrichtung des Kardinal König Haus-Programms. Zugleich bringen diese<br />

Qualifizierungsmaßnahmen immer wieder neue Personen unterschiedlicher Professionen<br />

und Lebensalter mit dem Thema und dem Haus in Berührung.<br />

� Eine weitere Schwerpunktsetzung von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> für Hochbetagte, insbesondere<br />

im Umgang mit Demenz, durch das Forum <strong>Palliative</strong> Praxis Geriatrie (FPPG) hat das<br />

Profil des Programmbereiches auch im Jahr 2009 deutlich geprägt. Unsere beiden<br />

Großveranstaltung „Altersbilder und Biografiearbeit“ (Feb 2009) und „Altern mit<br />

Geschichte“ (Nov 2009) mit international renommierten ReferentInnen konkretisierten<br />

das Anliegen eines personzentrierten Menschenbildes und eines entsprechenden<br />

Umgangs und Engagements für ein würdiges Leben bis zuletzt.<br />

� Die Gesprächsgruppe für betreuende Angehörige ist ins vierte Jahr gegangen und<br />

bietet den Teilnehmerinnen konkrete Alltagsunterstützung.<br />

� Auch bei den interdisziplinären Fallbesprechungen „Zu Hause bis zuletzt?“ wird<br />

deutlich, wie entscheidend ethische und kommunikative Kompetenz sowie Vernetzung<br />

und organisations- und berufsübergreifende Initiativen und Konzepte sind.<br />

� Gerade auch im Umgang mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen erachten<br />

wir die (in Kooperation mit dem Weiterbildungsprogramm der Caritas) durchgeführten<br />

56


Seminare zu Ethik & Kommunikation sowie einschlägig themenbezogene Seminare<br />

und Abendvorträge und speziell den Lehrgang für Validation für einen wesentlichen<br />

Programmbaustein.<br />

� Die Bedeutung der (Praxis-/Selbst-)Reflexion, von Entschleunigung und Innehalten<br />

sowie (Selbst)Achtsamkeit wird in vielen Veranstaltungen alltagsbezogen vermittelt und<br />

eingeübt. Stellvertretend genannt sei hier das Seminar „Als SeelsorgerIn Trauernde<br />

begleiten“, welches wir in Kooperation mit der Kontaktstelle für Trauerpastoral der<br />

Caritas bei großer Nachfrage durchführen konnten.<br />

� Das Forschungsprojekt zum Methodenvergleich von Basaler Stimulation und<br />

Validation unter starker Beteiligung von Langzeitpflege-Einrichtungen, das wir<br />

gemeinsam mit der IFF-Wien (Abteilung <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und OrganisationsEthik) der<br />

Fakultät der Universität Klagenfurt sowie mit der ZENTAS durchgeführt haben, wurde<br />

erfolgreich abgeschlossen und wird im Rahmen des nächsten Symposiums „Demenz und<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>“ (10.11.10) im KKH präsentiert.<br />

� Durch Seminar- und Vortragstätigkeit auch außerhalb des Kardinal König Hauses -<br />

etwa im Rahmen des EAPC-Weltkongresses für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Wien (Mai 2009), bei<br />

diversen <strong>Hospiz</strong>tagen und Palliativlehrgängen in den Bundesländern, beim<br />

länderübergreifenden Palliativlehrgang 2008/2009 in Hamburg (in Kooperation mit dem<br />

Malteser-Zentrum) – sowie durch<br />

� Publikationen in einschlägigen Fachzeitschriften und Fachbüchern und nicht zuletzt<br />

durch<br />

� Beratung, Teamentwicklung, Supervision und Coaching wird das Wirken des KKH-<br />

Programmbereiches <strong>Hospiz</strong> & <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> verbreitet und für neue Interessenten und<br />

KursteilnehmerInnen wie auch für potentielle Referierende weithin bekannt gemacht.<br />

57<br />

Wien, Juli 2010<br />

Dr. Christian Metz<br />

BL <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>


IFF-Wien<br />

Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und OrganisationsEthik<br />

IFF - PALLIATIVE CARE UND ORGANISATIONSETHIK<br />

Die Abteilung <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und OrganisationsEthik der Fakultät für interdisziplinäre<br />

Forschung und Fortbildung der Universität Klagenfurt besteht seit über 10 Jahren. In<br />

Forschung, Beratung. Lehre und Publikationen widmen wir uns den Fragen rund um die<br />

Versorgung von alten, chronisch kranken, demenziell veränderten, schwerkranken und<br />

sterbenden Menschen und deren Angehörigen. Wir berücksichtigen dabei in besonderer<br />

Weise die Dimension „Gender“ in unseren Projekten. In Bezug auf ethische Entscheidungen<br />

(nicht nur, aber auch am Lebensende) geht es um die Fragen: Was ist gut für uns, für die<br />

MitarbeiterInnen, für die Betroffenen und die Angehörigen? Und wie müssen<br />

Entscheidungsprozesse organisiert sein, damit Betroffene einbezogen werden können?<br />

Damit interpretieren wir das Selbstverständnis der IFF, die es als Aufgabe von Wissenschaft<br />

sieht, gesellschaftsrelevant und in Zusammenarbeit mit der Praxis zur Bearbeitung aktueller<br />

gesellschaftlicher Problemfelder beizutragen.<br />

TEAM: Andreas Heller (Lehrstuhl <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> und Organisationsethik), Katharina Heimerl<br />

(Abteilungsleiterin), Sabine Pleschberger, Elisabeth Reitinger und Thomas Krobath<br />

(AssistenzprofessorInnen), Klaus Wegleitner, Claudia Wenzel, Eva Eggenberger, Doris<br />

Lindner, Elisabeth Wappelshammer (ProjektmitarbeiterInnen), Anna Hostalek, Karin<br />

Schönbauer, Alexandra Trafoier und Ilona Wenger (Administrative Mitarbeiterinnen)<br />

Im Jahr 2009 haben wir die Forschungsfragen in folgenden Tätigkeitsbereichen<br />

aufgenommen:<br />

DOKTORANDINNENKOLLEG PALLIATIVE CARE UND ORGANISATIONSETHIK: Im Jahr 2009<br />

nahmen 35 Studierende teil.<br />

INTERNATIONALER UNIVERSITÄTSLEHRGANG PALLIATIVE CARE/MAS: 60 Studierende wurden<br />

2009 in zwei parallelen Lehrgängen betreut.<br />

FORSCHUNGS- UND BERATUNGSPROJEKTE: Im Jahr 2009 haben wir 9 Projekte in <strong>Österreich</strong><br />

mit breitem Themenspektrum und starker Anwendungs- und Interventionsorientierung<br />

durchgeführt, im Auftrag von unterschiedlichen Trägern (u.a. Bundesministerium für<br />

Gesundheit, Wr. Krankenanstaltenverbund, Land Tirol) und als Antragsforschung (u.a. Fonds<br />

zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, <strong>Österreich</strong>ische Nationalbank und<br />

<strong>Österreich</strong>ische Forschungsförderungsgesellschaft).<br />

NEUERSCHEINUNGEN 2009<br />

<strong>Mag</strong>azin Praxis <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>. Die Fachzeitschrift für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>. Ein<br />

gutes Leben bis zuletzt. Vinzentz Network, Hannover. 4 Ausgaben und<br />

ein Jahresheft.<br />

Andreas Heller, Frank Kittelberger (Hg.) (2009): <strong>Hospiz</strong>kompetenz und<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> im Alter. Eine Einführung, Freiburg: Lambertus<br />

Eva Sabina Saalfrank (2009): Innehalten ist Zeitgewinn. Praxishilfe zu<br />

einer achtsamen Sterbekultur<br />

Marina Kojer (Hrsg.) (2009): Alt, krank und verwirrt. Einführung in die<br />

Praxis der <strong>Palliative</strong>n Geriatrie. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage<br />

Christina Hallwirth-Spörk, Andreas Heller, Karin Weiler (Hrsg.) (2009):<br />

<strong>Hospiz</strong>kultur und Mäeutik. Offen sein für Leben und Sterben<br />

Prof. Dr Katharina Heimerl<br />

A-1070 Wien, Schottenfeldgasse 29/4/I | T +43 (0)1 5224000-101 | F +43 (0)1 5224000-178<br />

iff.pallorg@uni-klu.ac.at | www.uni-klu.ac.at/pallor<br />

58


Abkürzungen<br />

BMASK Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

BMGFJ Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend<br />

DV<br />

Dachverband<br />

DVHÖ Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

EAPC European Association of <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> =<br />

Europäische Vereinigung für <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

ED<br />

Erzdiözese (z.B. Caritas der ED Wien)<br />

FGÖ Fonds Gesundes <strong>Österreich</strong><br />

GÖG Gesundheit <strong>Österreich</strong> GmbH<br />

HPCPH <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in Alten- und Pflegeheimen<br />

IBG<br />

IFF<br />

KKH<br />

LV<br />

MOKI<br />

Institut für Bildung im Gesundheitsdienst<br />

Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Alpen-Adria<br />

Universität Klagenfurt<br />

Kardinal König Haus<br />

Landesverband<br />

Mobile Kinder Krankenpflege<br />

NQZ Nationales Qualitätszertifikat<br />

ÖBIG <strong>Österreich</strong>isches Bundesinstitut für Gesundheit<br />

OGAM <strong>Österreich</strong>ische Gesellschaft für Allgemeinmedizin<br />

OPG <strong>Österreich</strong>ische Palliativgesellschaft<br />

WHO World Health Organisation = Weltgesundheitsorganisation<br />

WPCA World <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> Alliance =<br />

Weltweite Allianz von <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong><br />

59


Datenerhebung für das<br />

Jahr 2009<br />

<strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

<strong>Mag</strong>. a Leena Pelttari-Stachl, MSc (<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>)<br />

<strong>Dipl</strong>. <strong>Ing</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Zottele</strong>, <strong>MBA</strong><br />

<strong>Mag</strong>. a Anna H. Pissarek<br />

© Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Oktober 2010<br />

60


HOSPIZ ÖSTERREICH<br />

Dachverband von Palliativ- und <strong>Hospiz</strong>einrichtungen<br />

Ergebnisse der Datenerhebung 2009 von <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Kurzfassung<br />

HOSPIZ ÖSTERREICH, der Dachverband von über 200 <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen,<br />

führt seit 2005 jährlich eine bundesweite Datenerhebung bei allen <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> durch. Die damit verbundenen Anliegen sind das<br />

Sichtbarmachen der geleisteten Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und<br />

die Abbildung des derzeitigen Stands der Flächendeckung, um das Ziel der Verwirklichung<br />

einer abgestuften flächendeckenden <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung bis 2013 konsequent<br />

verfolgen zu können. <strong>Österreich</strong> hat auf dem Gebiet der Datenerfassung im Bereich <strong>Hospiz</strong>und<br />

<strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> durch die Arbeit des Dachverbandes <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong> in den letzten<br />

Jahren eine beachtliche Entwicklung gemacht. Europaweit liegen wir mit diesen Zahlen im<br />

guten Mittelfeld.<br />

1. Anzahl der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen 2009<br />

In <strong>Österreich</strong> gab es Ende 2009 insgesamt 247 <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen, um 12<br />

Einrichtungen mehr als 2008 (+ 5 <strong>Hospiz</strong>teams, +3 Palliativkonsiliardienste, +2 Palliativstationen,<br />

+2 Stationäre <strong>Hospiz</strong>e). (s. Abb. 1)<br />

Abb. 1: Anzahl der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen 2009<br />

Erfassungsgrad 100 %<br />

62


2. Anzahl der betreuten PatientInnen 2009<br />

Stationäre und mobile Betreuung und Begleitung gehen oft ineinander über bzw. wechseln sich ab. Es<br />

braucht viel Koordination und Kooperation zwischen den einzelnen Einrichtungen, damit die<br />

PatientInnen bei und nach den Übergängen weiter gut betreut sind. Aufgrund der Betreuung und<br />

Begleitung in mehreren Einrichtungen können die Zahlen nicht direkt zusammengezählt werden, da<br />

sie Mehrfachnennungen beinhalten. Die Begleitung der Angehörigen ist ein wichtiger Teil der <strong>Hospiz</strong>-<br />

und Palliativarbeit, der in der vorliegenden Grafik nicht abgebildet ist. (s. Abb. 2)<br />

Abb. 2: Im Jahr 2009 betreute PatientInnen in <strong>Österreich</strong><br />

3. Anzahl der hauptamtlichen MitarbeiterInnen 2009<br />

Mit Stand Ende 2009 gab es in den <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> insgesamt 785<br />

Beschäftige, ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten. Als Vollzeit wird hier ein Beschäftigungsausmaß von<br />

40 Stunden pro Woche angenommen. Die Anzahl der tatsächlich in diesem Bereich tätigen Personen<br />

liegt deutlich höher, da der Anteil an Teilzeitbeschäftigten hoch ist. (s. Abb.3)<br />

Abb. 3: Hauptamtliche MitarbeiterInnen in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />

63


4. Anzahl der <strong>Hospiz</strong>teams 2009<br />

In <strong>Österreich</strong> waren Ende 2008 insgesamt 3.011 Ehrenamtliche MitarbeiterInnen in<br />

140 <strong>Hospiz</strong>teams und auf Landesebene tätig. Davon waren 86% Frauen und 14% Männer. (s. Abb. 4)<br />

Abb. 4: Ehrenamtliche MitarbeiterInnen in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />

5. Zeitaufwand Ehrenamtlicher MitarbeiterInnen 2009<br />

3.011 ehrenamtliche MitarbeiterInnen haben insgesamt 316.521 Stunden unbezahlte Arbeit<br />

geleistet. 63 % (d.h. 199.611 Stunden) davon direkt in Begleitung Schwerkranker und Sterbender<br />

sowie deren Angehörige. Diese Arbeit wird nur von qualifizierten MitarbeiterInnen, die nach den<br />

Standards von HOSPIZ ÖSTERREICH ausgebildet worden sind, durchgeführt. (s.Abb. 5)<br />

Abb. 5: Zeitaufwand Ehrenamtlicher MitarbeiterInnen im Jahr 2009<br />

64


6. Anzahl der Palliativkonsiliardienste 2009<br />

In <strong>Österreich</strong> waren Ende 2009 insgesamt 34 Palliativkonsiliardienste tätig, um drei mehr als 2008<br />

(+2 NÖ, +1 OÖ).Der Bedarf an Palliativkonsiliardiensten hängt stark von den vorhandenen Strukturen<br />

und regionalen Gegebenheiten ab. (s. Abb. 6)<br />

Abb. 6: Palliativkonsiliardienste in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />

7. Anzahl der Mobilen Palliativteams 2009<br />

In <strong>Österreich</strong> waren Ende 2009 insgesamt 35 Mobile Palliativteams tätig, die Zahl ist gegenüber 2008<br />

stabil geblieben. Mobile Palliativteams ermöglichen die Betreuung zuhause bis zuletzt, die sich viele<br />

Menschen in <strong>Österreich</strong> wünschen. (s. Abb.7)<br />

Abb. 7: Mobile Palliativteams in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />

65


8. Anzahl der Palliativstationen 2009<br />

In <strong>Österreich</strong> gab es Ende 2009 insgesamt 27 Palliativstationen, zwei zusätzlich gegenüber 2008<br />

(+1 Stmk, +1 OÖ). (s. Abb.8)<br />

Abb. 8: Palliativstationen in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />

9. Anzahl der Stationären <strong>Hospiz</strong>e u. <strong>Hospiz</strong>stationen im Pflegeheim 2009<br />

In <strong>Österreich</strong> gab es im Jahr 2009 insgesamt 2 Stationäre <strong>Hospiz</strong>e und 6 <strong>Hospiz</strong>stationen in<br />

Pflegeheimen (+2 NÖ gegenüber 2008). Nur in Salzburg und in der Steiermark gibt es ein stationäres<br />

<strong>Hospiz</strong>. Hier bedarf es dringend des weiteren Ausbaus. (s. Abb.9)<br />

Abb. 9: Stationäre <strong>Hospiz</strong>e/<strong>Hospiz</strong>stationen in Pflegeheimen im Jahr 2009<br />

66


10. Anzahl der Tageshospize 2009<br />

In <strong>Österreich</strong> gab es im Jahr 2009 insgesamt nur drei Tageshospize in Salzburg, in Graz und in Wien.<br />

(s. Abb.10)<br />

Abb. 10: Tageshospize in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />

11. Anzahl <strong>Hospiz</strong> – und Palliativbetten<br />

In <strong>Österreich</strong> gab es am Ende 2009 insgesamt 307 Betten, um 37 mehr als 2009. Im Palliativbereich<br />

stehen nun 244 Betten und im <strong>Hospiz</strong>bereich 63 Betten zur Verfügung. (s. Abb. 11)<br />

Abb.11: <strong>Hospiz</strong>- und Palliativbetten in <strong>Österreich</strong> im Jahr 2009<br />

67


11. Entwicklung der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> 1989 – 2009<br />

Der Vergleich 1989 – 2009 zeigt die deutliche Zunahme in vier Bereichen: bei den Teams der<br />

Ehrenamtlichen, bei den Mobilen Palliativteams, bei den Palliativstationen und den häufig damit<br />

verbundenen Palliativkonsiliardiensten. (s. Abb: 12)<br />

Zunahme ist fast ausschließlich mit gesicherter Finanzierung in Zusammenhang zu sehen.<br />

Die Palliativstationen sind die einzigen Einrichtungen mit einer Regelfinanzierung.<br />

Die ehrenamtlichen Teams profitieren in fast allen Bundesländern seit 2007 vom Projekt des<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Sparkassenverbandes/ERSTE Stiftung „Förderung der ehrenamtlichen<br />

<strong>Hospiz</strong>begleitung in <strong>Österreich</strong>“.<br />

In keinem Bereich ist österreichweit gesehen die Flächendeckung erreicht.<br />

Abb.12: Entwicklung der <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen in <strong>Österreich</strong> 1989 - 2009<br />

68


Die folgenden Forderungen wurden im Frühjahr 2010 vom Dachverband <strong>Hospiz</strong> <strong>Österreich</strong><br />

mit seinen überregionalen Mitgliedern erarbeitet und gemeinsam beschlossen.<br />

Forderungen zum Recht auf <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in <strong>Österreich</strong><br />

Lebensqualität bis zuletzt und ein Sterben in Würde mit kompetenter Betreuung und Begleitung ist das<br />

Hauptanliegen der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung. Eine gute Grundversorgung und<br />

spezialisierte <strong>Hospiz</strong>- und <strong>Palliative</strong>inrichtungen müssen für alle, die sie brauchen, in <strong>Österreich</strong><br />

flächendeckend verfügbar sein.<br />

Darauf nehmen das aktuelle Regierungsprogramm 1 , die gültige Artikel 15a-Vereinbarung 2 über<br />

Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens und das Konzept der abgestuften <strong>Hospiz</strong>-<br />

und Palliativversorgung 3 Bezug. Die Entwicklung in <strong>Österreich</strong> stagniert. <strong>Österreich</strong>isches Rotes<br />

Kreuz, Caritas, Vinzenz Gruppe und der Dachverband HOSPIZ ÖSTERREICH stellen an die Politik<br />

für die zügige Umsetzung der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung folgende Forderungen:<br />

• Die BürgerInnen müssen einen Rechtsanspruch auf Betreuung durch <strong>Hospiz</strong>- und<br />

<strong>Palliative</strong>inrichtungen haben – verankert in der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

• Die <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung muss für alle Menschen, die sie brauchen, erreichbar,<br />

zugänglich und leistbar sein.<br />

• Die spezialisierten Einrichtungen der abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in <strong>Österreich</strong><br />

müssen durch die öffentliche Hand finanziert werden.<br />

• Die Zuständigkeit für die <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung muss eindeutig zwischen dem<br />

Gesundheits- und Sozialbereich, sowie den Sozialversicherungen abgestimmt werden – mit<br />

Anpassung der Gesetze. Die Versorgung am Lebensende darf nicht weiter Spielball zwischen<br />

diesen Bereichen, insbesondere in Bezug auf die Finanzierung, sein. Die aktuelle Artikel 15a-<br />

Vereinbarung 2 über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens ist umzusetzen.<br />

• Die Integration von <strong>Hospiz</strong> und <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong> in die Langzeitpflege (stationär, teilstationär und<br />

mobil) muss forciert werden.<br />

• Freiwilligenarbeit/Ehrenamtlichkeit ist ein entscheidender Bestandteil des <strong>Hospiz</strong>wesens. Die<br />

Finanzierung der ehrenamtlichen Arbeit in den <strong>Hospiz</strong>teams muss in allen Bundesländern auf eine<br />

solide Grundlage gestellt werden. Neben den unmittelbaren Aufwendungen für die ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen – von der Einschulung, über Supervision bis zur Spesenabgeltung – ist die<br />

Finanzierung der Koordination und der Organisationsstruktur sicher zu stellen.<br />

• Für alle in der Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen tätigen Berufsgruppen<br />

(ÄrztInnen, Pflegepersonen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und SeelsorgerInnen) ist eine<br />

verstärkte Aus-, Fort- und Weiterbildung weiterhin dringend notwendig. MedizinstudentInnen<br />

brauchen österreichweit einen ethisch fundierten und praxisnahen Unterricht.<br />

• Jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu leben und zu sterben. Das schließt den Anspruch auf<br />

Sterbebegleitung und bestmögliche Schmerzbehandlung mit ein. Das Recht in Würde zu sterben<br />

und das Verbot von Tötung auf Verlangen müssen in der Bundesverfassung 4 explizit verankert<br />

werden.<br />

1 Regierungsprogramm für die XXIV. Gesetzgebungsperiode, Kapitel Gesundheit, Abschnitt 7, Seite 195<br />

Quelle: www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=32966, Zugriff am 1.3.2010<br />

2 Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens Seite 5, Artikel 3 Integrierte<br />

Gesundheits-strukturplanung, Absatz (2)<br />

Quelle: www.bmg.gv.at/cms/site/attachments/2/7/1/CH0717/CMS1211801668459/bgbl_15a-vereinbarung_2008.pdf, Zugriff am 1.3.2010<br />

3 Konzept zur abgestuften <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung in<br />

<strong>Österreich</strong>,www.bmgfj.gv.at/cms/site/artikel.pdf?channel=CH0716&doc=CMS1103710970340, Zugriff am 1.3.2010<br />

4 Siehe auch Endbericht <strong>Österreich</strong>konvent, Teil 3, Beratungsergebnisse, Kapitel III.1. Fundamentalgarantien, S. 84, letzter Absatz<br />

Quelle: www.konvent.gv.at/K/DE/ENDB-K/ENDB-K_00001/imfname_036112.pdf, Zugriff am 1.3.2010<br />

69


Abgestufte <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />

Akutbereich<br />

Langzeitbereich<br />

Familienbereich<br />

Zuhause<br />

Abgestufte <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />

„Einfache“<br />

„Einfache“<br />

Situationen<br />

Situationen<br />

Grundversorgung<br />

Krankenhäuser<br />

Alten- und<br />

Pflegeheime<br />

Niedergelassene<br />

(Fach-)Ärzte<br />

Mobile Dienste<br />

Therapeuten<br />

Komplexe Komplexe Situationen, Situationen, schwierige schwierige Fragestellungen<br />

Fragestellungen<br />

unterstützende Angebote betreuende Angebote<br />

<strong>Hospiz</strong>teams<br />

70<br />

Palliativkonsiliardienste<br />

Mobile<br />

Palliativteams<br />

Palliativstationen<br />

Stationäre<br />

<strong>Hospiz</strong>e<br />

Tageshospize<br />

Quelle: nach ÖBIG (2006)


Gesundheit <strong>Österreich</strong> GmbH<br />

Geschäftsbereich ÖBIG<br />

Abgestufte <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung<br />

Definition der einzelnen Bausteine<br />

Palliativstation<br />

Die Palliativstation ist eine innerhalb von bzw. im Verbund mit einem Akutkrankenhaus<br />

eigenständige Station, die auf die Versorgung von Palliativpatientinnen/-patienten<br />

spezialisiert ist. Ein multiprofessionell zusammengesetztes Team kümmert sich in einem<br />

ganzheitlichen Ansatz um die Patientinnen/Patienten und deren Angehörige.<br />

Stationäres <strong>Hospiz</strong><br />

Das stationäre <strong>Hospiz</strong> ist eine Einrichtung mit einer eigenen Organisationsstruktur, die einer<br />

stationären Pflegeeinrichtung zugeordnet sein kann. Es werden Palliativpatientinnen/-patienten<br />

in der letzten Lebensphase betreut, bei denen eine Behandlung im Akutkrankenhaus<br />

nicht erforderlich und eine Betreuung zu Hause oder in einem Pflegeheim nicht mehr möglich<br />

ist. Ein multiprofessionell zusammengesetztes Team kümmert sich in einem ganzheitlichen<br />

Ansatz um die Patientinnen/Patienten und deren Angehörige.<br />

Tageshospiz<br />

Das Tageshospiz bietet Palliativpatientinnen/-patienten die Möglichkeit, tagsüber außerhalb<br />

ihrer gewohnten Umgebung an verschiedenen Aktivitäten teilzuhaben. Es bietet Behandlung,<br />

Beratung und Begleitung durch ein multiprofessionelles Team mit Unterstützung durch<br />

ehrenamtlich Tätige. Zusätzliche psychosoziale und therapeutische Angebote dienen dazu,<br />

den Tag zu gestalten und die Gemeinschaft gleichermaßen Betroffener zu erleben.<br />

Palliativkonsiliardienst<br />

Der Palliativkonsiliardienst wird von einem multiprofessionell zusammengesetzten Team im<br />

Krankenhaus gebildet und wendet sich in erster Linie an das betreuende ärztliche Personal<br />

und Pflegepersonen in den Stationen und in den Ambulanzen, erst in zweiter Linie an die<br />

Patientinnen/Patienten und deren Angehörige. Der Dienst ist beratend tätig und bietet seine<br />

Erfahrung in Schmerztherapie, Symptomkontrolle, ganzheitlicher Pflege und psychosozialer<br />

Begleitung an. Entscheidungen über die durchzuführenden Maßnahmen und deren<br />

Umsetzung obliegen dem betreuenden ärztlichen Personal und den<br />

Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern.<br />

71


Mobiles Palliativteam<br />

Das mobile Palliativteam ist ein multiprofessionell zusammengesetztes Team, das sich in<br />

erster Linie an die Betreuenden zu Hause und im Heim wendet (z. B. ärztliches Personal,<br />

Pflegepersonen, Physiotherapeutinnen/-therapeuten, Angehörige). Es ist beratend und<br />

anleitend tätig und bietet seine Erfahrung in Schmerztherapie, Symptomkontrolle,<br />

Palliativpflege und psychosozialer Begleitung an. Die Beratung durch das Palliativteam kann<br />

auch von der Patientin/vom Patienten selbst in Anspruch genommen werden. In Absprache<br />

mit den Betreuenden kann auch eine gezielte Einbindung in die Pflege und Betreuung<br />

erfolgen.<br />

<strong>Hospiz</strong>team<br />

Das <strong>Hospiz</strong>team besteht aus qualifizierten ehrenamtlichen <strong>Hospiz</strong>begleiterinnen/-begleitern<br />

und mindestens einer hauptamtlichen koordinierenden Fachkraft. Es bietet<br />

Palliativpatientinnen/-patienten und Angehörigen mitmenschliche Begleitung und Beratung in<br />

der Zeit der Krankheit, des Schmerzes, des Abschieds und der Trauer. Das mobile<br />

<strong>Hospiz</strong>team versteht sich als Teil eines umfassenden Betreuungsnetzwerkes und arbeitet<br />

eng mit anderen Fachdiensten in der palliativen Versorgung zusammen.<br />

72

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