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Vortrag Bereitschaftsdienst Vering.pdf - DIAG-MAV Freiburg

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Grundmodelle und praktische Umsetzung<br />

der Arbeitszeit- und <strong>Bereitschaftsdienst</strong>gestaltung<br />

(im Rahmen der AVR Caritas)<br />

KKVD / BAG-<strong>MAV</strong><br />

Boris <strong>Vering</strong><br />

Dirk Wehmeier<br />

Köln-Hohenlind 17.01.2007


AGENDA<br />

Teil I 12.00 – 12:30 Uhr<br />

• Zielsetzung & Grundmodelle<br />

Teil II 13:30 – 14:00 Uhr<br />

• Methodische Vorgehensweise<br />

• Praxisbeispiel: Anästhesie im St. Johannes-Hospital<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

2


ZIELSETZUNGEN<br />

Hoher Komplexitätsgrad!<br />

• Vielzahl von<br />

Interessen/Zielen<br />

• Wechselwirkungen (z.B.<br />

innerhalb/außerhalb eines<br />

Organisationsbereiches)<br />

usw.<br />

z.B.:<br />

Kosten für den<br />

Arbeitgeber<br />

• Kostenverschiebungen<br />

• Anzahl der benötigten Köpfe<br />

Arbeitsfähigkeit der<br />

Abteilung<br />

Einhaltung<br />

rechtlicher<br />

Rahmenbedingungen<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

z.B.:<br />

• Verfügbarkeit von Mitarbeitern<br />

• Kontinuität in der Besetzung<br />

Attraktivität für den<br />

Mitarbeiter<br />

z.B.:<br />

• Finanzielle Auswirkungen<br />

• Attraktivität der Arbeitszeiten<br />

3


ENTSCHEIDUNGSTRÄGER<br />

= Betriebliche Ebene<br />

= Gefährdungsanalyse<br />

= externe Kontrollgremien<br />

Einrichtung<br />

(z.B.: Personalleiter)<br />

<strong>MAV</strong> / Betriebsrat<br />

Arbeitsmediziner<br />

Amt für Arbeitsschutz<br />

Leiter der<br />

Abteilung<br />

Mitarbeiter der<br />

Abteilung<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Externe<br />

Fachberatung<br />

und Moderation<br />

4


AVR konforme Grundmodelle - Überblick<br />

Bisherige<br />

Arbeitszeitmodelle<br />

3-Schicht-System<br />

Grundmodelle A B C<br />

• Fehlende Rechtskonformität aufgrund der Überschreitung<br />

täglicher Höchstarbeitszeiten<br />

• Keine Übereinstimmung mit den eigentlichen Servicezeiten<br />

• Indiziert durchgängige Regelarbeitszeit<br />

• Praktikabel z.B. für den Intensivbereich mit gleichbleibend hoher<br />

Arbeitsbelastung aber<br />

• i.d.R. sinkt die Belastung in den Nachtstunden, so dass in diesen<br />

Zeiten Regeldienst weder organisatorisch noch ökonomisch<br />

sinnvoll und notwendig ist<br />

• => Teure Lösung<br />

• Einhaltung täglicher Höchstarbeitszeiten<br />

• Anpassung an die individuellen Belastungen (Variationen) durch<br />

– Zeitliche Festlegung des Tagdienstes<br />

– Schichtlänge und Dienstbeginn eines Spät- /Nachtdienstes<br />

– Festlegung konkreter <strong>Bereitschaftsdienst</strong>zeiten<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

5


Modell A – „strenge“ AVR Kriterien<br />

Uhrzeit: 7 8 9 10<br />

11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Stellen 24 - Stunden - Zeitraum<br />

n Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter<br />

• Nachtdienst als Kombination aus Regel- und <strong>Bereitschaftsdienst</strong> bis 13 Stunden,<br />

je nach BD-Stufe (B bis D) ergeben sich 6,6 bis 9,8 zu vergütende Stunden<br />

• Einhaltung der Mindestruhezeit (11 Stunden) ermöglicht Nachtdienstfolgen<br />

=> 13 Stunden-Grenze auch für die <strong>Bereitschaftsdienst</strong>stufen A+B sinnvoll<br />

• Abdeckung des „Tagdienstes“ durch 2 Dienste<br />

Quelle: BPGU<br />

Zeitraum mit hoher Belastung Zeitraum mit niedriger Belastung<br />

Regelarbeitszeit (RD)<br />

Regelarbeitszeit<br />

Regelarbeitszeit<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

RD <strong>Bereitschaftsdienst</strong> (BD) RD<br />

„Notwendigkeit“ von<br />

Nachtdienstfolgen<br />

30<br />

6


Modell A – Variante<br />

Uhrzeit: 7 8 9 10<br />

11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Stellen 24 - Stunden - Zeitraum<br />

n Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter<br />

• Nachtdienst mit erweiterter Regelarbeitszeit aufgrund hoher Belastung<br />

• Tagdienst bis 12 Stunden unter<br />

Quelle: BPGU<br />

30<br />

Zeitraum mit hoher Belastung Zeitraum niedrige Belastung<br />

Regelarbeitszeit (RD)<br />

Regelarbeitszeit (RD)<br />

– Einschluss einer Gesamtpausenzeit in Höhe von 2 Stunden, oder<br />

– Ausnahmeregelung nach § 8 Abs. 8 der Anlage 5 zu den AVR<br />

täglich wechselnde Mitarbeiter für diesen langen Dienst<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

RD <strong>Bereitschaftsdienst</strong> (BD) RD<br />

Maximale Verfügbarkeit<br />

der „Spezialisten“ in der<br />

Kernarbeitszeit<br />

30<br />

7


VARIATIONEN DER GRUNDMODELLE<br />

Basis<br />

Wesentliche<br />

Eckpunkte bei der<br />

Gestaltung von<br />

täglichen<br />

Arbeitszeiten<br />

• Aktuelle Tarifabschlüsse sowie Eckpunkte eröffnen ggf. weitere<br />

Möglichkeiten zur Gestaltung der Arbeitszeit, z.B.<br />

– Ergänzungen/Abänderungen des TVöD-K<br />

– Tarifvertrag „Marburger Bund“ (Universitätskliniken)<br />

– Eckpunkte „Marburger Bund“ für kommunale Krankenhäuser<br />

• Individuelle Prüfung von 12-stündigen Vollarbeitsschichten sowie<br />

der 24-Stunden-Wochenenddienste bei Bedarf und unter<br />

Beachtung der notwendigen Voraussetzungen<br />

• Einhaltung der Mindestruhezeiten<br />

• 24-Stunden-Grenze als absolute Obergrenze<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

AVR-Regelungen sehen<br />

• explizit keine 12-Stunden-Schichten<br />

(Woche) vor<br />

• 24-Stunden-Dienste als „ultima ratio“<br />

8


Modell B – „erweiterte“ AVR Kriterien<br />

Uhrzeit: 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Stellen 24 - Stunden - Zeitraum<br />

n Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter<br />

• Nachtdienst als Kombination aus Regel- und <strong>Bereitschaftsdienst</strong> bis 16 Stunden<br />

(„strenge“ AVR Kriterien für die Stufen A und B), oder<br />

Nutzung der „erweiterten“ AVR Kriterien<br />

• Mitarbeiter fehlt durch Einhaltung der Mindestruhezeit an zwei aufeinander folgenden<br />

Tagen! (keine Dienstfolge möglich)<br />

• Unveränderter Tagesdienst für die restlichen Arbeitsplätze!<br />

Quelle: BPGU<br />

30 30<br />

Zeitraum mit hoher Belastung Zeitraum mit niedriger Belastung<br />

Regelarbeitszeit<br />

Regelarbeitszeit<br />

Vermeidung von langen Diensten oder Spätdiensten<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Regelarbeitszeit BD Regelarbeitszeit<br />

Mangelhafte Kontinuität bei<br />

Minimierung der<br />

Verdienstmöglichkeiten!<br />

9


Modell C – „erweiterte“ AVR Kriterien<br />

Uhrzeit: 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 1 2 3 4 5 6 7<br />

Stellen 24 - Stunden - Zeitraum<br />

n Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter Mo-Fr<br />

• Gestaltung des 24-Stundenzeitraums als Kombination aus Regel- und<br />

<strong>Bereitschaftsdienst</strong><br />

• Alle Mitarbeiter stehen für die Arbeitsleistung am Arbeitstag mit dem Beginn der<br />

Übergabe zur Verfügung<br />

• Nutzung der AVR Regelung, so dass Pausenzeiten an den 24-Stunden-Zeitraum<br />

Quelle: BPGU<br />

angehängt werden können<br />

30 30<br />

Zeitraum mit hoher Belastung Zeitraum mit niedriger Belastung<br />

Regelarbeitszeit<br />

Regelarbeitszeit <strong>Bereitschaftsdienst</strong> RAZ<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Vielfach<br />

IST-Zustand in<br />

kleinen Abteilungen<br />

10


Modell C – Varianten bei hoher Arbeitsbelastung 1/2<br />

Uhrzeit: 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Stellen 24 - Stunden - Zeitraum<br />

n Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter Mo-Fr<br />

• Arbeitsbelastung im Zeitraum 16:00 – 19:30 Uhr über 70 %<br />

• Keine Übertragung des Arbeitsanfalls auf andere Zeiträume möglich (z.B.<br />

Öffnungszeiten in der Ambulanz)<br />

• Gestaltung des 24-Stundenzeitraums als Kombination aus Regel- und<br />

Quelle: BPGU<br />

30 30<br />

Zeitraum mit hoher Belastung Zeitraum mit niedriger Belastung<br />

Regelarbeitszeit<br />

<strong>Bereitschaftsdienst</strong> mit Nutzung der AVR Regelung: <strong>Bereitschaftsdienst</strong> im<br />

erheblichen Umfang (= mind. 11,5 Stunden?)<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Regelarbeitszeit <strong>Bereitschaftsdienst</strong> Regelarbeitszeit<br />

Regelarbeitszeit im<br />

24-Stunden-Zeitraum<br />

bis zu 12,5 Stunden<br />

11


Modell C – Varianten bei hoher Arbeitsbelastung 2/2<br />

Uhrzeit: 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

16 17 18 19 20 21 22 23 24 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Stellen 24 - Stunden - Zeitraum<br />

1 Mitarbeiter<br />

oder Alternativ<br />

1 Mitarbeiter<br />

oder Alternativ<br />

1 Mitarbeiter<br />

1 Mitarbeiter Mo-Fr<br />

• Rückführung der <strong>Bereitschaftsdienst</strong>belastung durch<br />

– zusätzliche Spätdienste<br />

– geteilte Dienste<br />

• Alternativ: Kombination Geteilter Dienst und <strong>Bereitschaftsdienst</strong><br />

Quelle: BPGU<br />

30<br />

Vielfach von den Betroffenen abgelehnt!<br />

Zeitraum mit hoher Belastung Zeitraum mit niedriger Belastung<br />

Regelarbeitszeit<br />

Regelarbeitszeit<br />

Regelarbeitszeit Regelarbeitszeit<br />

Regelarbeitszeit <strong>Bereitschaftsdienst</strong> Regelarbeitszeit<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Begrenzung der<br />

Regelarbeitszeit im<br />

24-Stunden-Zeitraum<br />

auf 8 Stunden<br />

30<br />

12


Besetzung am Wochenende<br />

Uhrzeit: 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Stellen 24 - Stunden - Zeitraum<br />

Zeitraum mit niedriger Belastung<br />

Samstag - Tag <strong>Bereitschaftsdienst</strong><br />

Samstag - Nacht <strong>Bereitschaftsdienst</strong><br />

Sonntag - Tag<br />

<strong>Bereitschaftsdienst</strong><br />

Sonntag - Nacht <strong>Bereitschaftsdienst</strong> RD<br />

Alternative = 24-Stunden-Dienste<br />

Samstag<br />

• Geteilte Dienste = „strengere“ AVR Regelung<br />

• 24-Stunden-Dienst = „erweiterte“ AVR Regelung<br />

Quelle: BPGU<br />

führt zu weniger Arbeitstagen an Wochenenden<br />

<strong>Bereitschaftsdienst</strong><br />

Sonntag <strong>Bereitschaftsdienst</strong> RD<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

24-Stunden-Dienst<br />

wird vielfach präferiert!<br />

30<br />

13


DIENSTPLAN MIT NACHTDIENSTFOLGEN<br />

Ärztlicher Dienst<br />

Woche 1 Woche 2<br />

Monat:<br />

Übertrag<br />

+/- SOLL Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Beispielmonat 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Müller, Klaus U U U U U U U U U U<br />

Assistenarzt (AA)<br />

38,5<br />

154<br />

Rürup, Berta T T N N N So Z Z Z Z Z NSa<br />

AA 154<br />

38,5<br />

Wasem, Gisela N N T T Sa T T „Wechseltag“<br />

T T T So<br />

AA 154<br />

38,5<br />

Lauterbach, Pia Z Z Z Z Z NSa T T N N N NSo<br />

AA 154<br />

38,5<br />

Bert, Herr T T T T T NSo N N T T Sa<br />

AA 154<br />

38,5<br />

Montag - Freitag<br />

T 2 2 2 1 2 2 2 2 1 2 2<br />

Z 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Sa 1 1<br />

NSa 1 1<br />

So 1 1 1<br />

NSo 1 1 1<br />

x<br />

U 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Quelle: BPGU<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Sinnvolle Nachtdienstfolgen<br />

führen zu einem<br />

14


WÖCHENTLICHE HÖCHSTARBEITSZEIT<br />

• Grundsätzlich durch eine entsprechende Ausweitung des Stellenplanes unter 48<br />

Stunden möglich (Einbindung eines höheren Freizeitausgleichs, z.B. freie Tage), aber<br />

– hohe Kosten für den Dienstgeber<br />

– geringere Verdienstmöglichkeiten für die Mitarbeiter<br />

– „Aufblähen“ kleiner Abteilungen<br />

– Einschränkung der Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

– ...<br />

• Direkter Zusammenhang Durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit =<br />

Verdienstmöglichkeiten<br />

• Erfahrungswert: 6 Köpfe<br />

Quelle: BPGU<br />

Variante im Modell C zur Unterschreitung der 54-Stunden-Grenze!<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Finanzielle und<br />

organisatorische Gründe<br />

sprechen für Nutzung optout<br />

Herausforderung für<br />

kleine Abteilungen<br />

15


INSTRUMENTARIUM zur Kalkulation (Beispiel)<br />

Kostenvergleich der Modelle IST<br />

Modell A vom<br />

22.11.2006<br />

Modell B vom<br />

22.11.2006<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Modell C vom<br />

22.11.2006<br />

(24-Stunden-<br />

Dienst)<br />

I. Bewertung der Bezahlung<br />

Stunden zur Bezahlung 101,60 STD 50,50 STD 31,00 STD 64,80 STD<br />

AG-Kosten der Überstundenbezahlung 176.891 û 87.923 û 53.973 û 112.820 û<br />

Zuzüglich Kosten der Zeitzuschläge / Schichtzulage - ú 3.436 ú 3.436 ú - ú<br />

AG-Kosten der Überstundenbezahlung 176.891 û 91.359 û 57.409 û 112.820 û<br />

Differenz zum IST - û - 85.532 û - 119.483 û - 64.071 û<br />

II. Bewertung der Freizeitausgleiche für Zeiten außerhalb der Kernarbeitszeit<br />

a) Anrechnung des Nachtdienstes 38,50 STD<br />

a) Zusätzlicher Freizeitausgleich 0,00 STD 0,00 STD 38,50 STD 38,50 STD<br />

b) Anrechnung Teilzeitkraft (Mo-Fr. jeweils 7:18 - 11:48 Uhr) 20,00 STD<br />

b) Ausdünnung der Regelarbeitszeit 1 MA Tagdienst 38,50 STD<br />

Summe 0,00 Std. 58,50 Std. 77,00 Std. 38,50 Std.<br />

Vollkräfte 0,00 VK 1,86 VK 2,45 VK 1,23 VK<br />

Mehrbedarf Vollkräfte 0,00 VK 1,86 VK 2,45 VK 1,23 VK<br />

Kosten je Vollkraft 67.900 û 67.900 û 67.900 û 67.900 û<br />

AG-Kosten der Freizeitausgleiche - û 126.566 û 166.627 û 83.313 û<br />

III. Gesamtkosten der Arbeitszeiten außerhalb der Kernarbeitszeit<br />

AG-Kosten 176.891 û 217.925 û 224.035 û 196.134 û<br />

Differenz - û 41.034 û 47.144 û 19.243 û<br />

IV. Einhaltung der 48-Stunden-Grenze<br />

verfügbare Vollkräfte für <strong>Bereitschaftsdienst</strong> 6,00 VK 6,00 VK 7,86 VK 8,45 VK 7,23 VK<br />

theoret. Kräftebedarf zur Einhaltung der Grenze 13,37 VK 6,72 VK 5,58 VK 9,63 VK<br />

Über-/Unterfüllung -7,37 VK 1,15 VK 2,88 VK -2,40 VK<br />

durchschnittliche Stunden (Wochenbasis)<br />

Freizeitausgleich<br />

V. Finanzielle Auswirkungen Mitarbeiter<br />

59,67 Std. 46,61 Std. 44,77 Std. 51,16 Std.<br />

Brutto-Durchschnitt pro Mitarbeiter und Monat 1.744 û 687 û 402 û 1.113 û<br />

Differenz Netto-Durchschnitt pro Mitarbeiter und Monat - 529 û - 671 û - 316 û<br />

Topf für die<br />

Bezahlung<br />

Personalmehrbedarf<br />

Mehrkosten für das<br />

Krankenhaus<br />

Arbeitszeit &<br />

Finanzielle Verluste<br />

Quelle: BPGU<br />

16


MODELLVERGLEICH<br />

Modell-charakterisierung<br />

Einhaltung täglicher<br />

Höchstarbeitszeiten<br />

Einhaltung wöchentlicher<br />

Höchstarbeitszeiten (48-<br />

Stunden-Grenze)<br />

Durchschnittliche Stunden je<br />

Mitarbeiter und Woche<br />

Ausweitung des Stellenplanes<br />

(Kalkulation)<br />

Mehrkosten des Modells (pro<br />

Jahr)<br />

Finanzielle Auswirkungen für<br />

die Mitarbeiter*<br />

Durchschnittliche BD-<br />

Bezahlung<br />

Bemerkungen<br />

Quelle: BPGU<br />

Ist-Situation Modell A Modell A (Variation) Modell B Modell C<br />

<strong>Bereitschaftsdienst</strong>e im Anschluß an<br />

den Tagdienst mit anschließender<br />

Aufnahme des Tagdienstes am<br />

Folgetag => Überschreitung der 24-<br />

Stunden-Grenze<br />

Orientierung an den "strengeren"<br />

Kriterien der AVR (Orientierung 13-<br />

Stunden-Grenze): Aufnahme<br />

separater Spät- und Nachtdienste,<br />

Integration eines<br />

"Vormittagsdienstes"<br />

nein ja<br />

Aufnahme separater Spät- und<br />

Nachtdienste (analog Modell A), aber<br />

Integration eines 12-Stunden-<br />

(Vollarbeitszeit-) Dienstes zur<br />

Vermeidung eines separaten<br />

"Vormittagsdienstes"<br />

ja (unter Einbindung von 12-Stunden-<br />

Schichten)<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Langer Spät-/Nachtdienst als<br />

Kombination von Regelarbeitszeit<br />

und <strong>Bereitschaftsdienst</strong>;<br />

Einbindung von z.B. 16-Stunden-<br />

Schichten<br />

ja (Prüfungstrias unter Einbindung<br />

von Schichten zwischen 13 und 24<br />

Stunden)<br />

24-Stunden-Dienste, aber keine<br />

Dienstaufnahme am Folgetag<br />

(ultima ratio-Lösung)<br />

ja (Prüfungstrias unter Einbindung<br />

von 24-Stunden-Schichten)<br />

nein ja nein (aber opt-out-Regelung möglich) ja nein (aber opt-out-Regelung möglich)<br />

59,67 Std. 46,61 Std. 51,16 Std. 44,77 Std. 51,16 Std.<br />

- 1,86 VK 1,23 VK 2,45 VK 1,23 VK<br />

- 40 T€ 32 T€ 47 T€ 19 T€<br />

- -558 € -306 € -830 € -381 €<br />

1.744 € 681 € 1.026 € 402 € 924 €<br />

Dienstlängen von 28 bis 32 Stunden<br />

Einbindung von 12-Stundendurch<br />

Arbeitsaufnahme im Anschluss Notwendigkeit von Nachtdienstfolgen<br />

Schichten,<br />

an den <strong>Bereitschaftsdienst</strong><br />

Notwendigkeit von Nachtdienstfolgen<br />

24-Stunden-Dienst<br />

wird vielfach präferiert!<br />

Überschreitung der 13-Stunden-<br />

Grenze, aber weitere Entlastung<br />

durch Abkehr von 24-Stunden-<br />

Diensten,<br />

aufgrund der Einhaltung von<br />

Mindestruhezeiten zwingende<br />

Ableistung eingestreuter Nächte<br />

Weitestgehende Orientierung am<br />

Status quo<br />

17


BEWERTUNGSMATRIX & RANGFOLGE<br />

Modell<br />

Quelle: BPGU<br />

Modell / Zielkriterien Variante<br />

• Zusammenfassung der komplexen Zielsetzungen in einer neutralen Bewertungsmatrix<br />

• Ableitung einer Rangfolge<br />

• Individuelle Ergänzungen und ggf. Gewichtungen sind möglich<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

Kontinuität der Besetzung<br />

Chefarzt Dienstgeber MitarbeiterIn Recht Rang<br />

Ausbildungsmöglichkeiten<br />

Anzahl benötigter Stellen<br />

Umsetzbarkeit für kleine<br />

Abteilungen


FAZIT<br />

• Die AVR erweitert die Möglichkeiten<br />

Auslegungen und Rechtssprechung werden den Interpretationsspielraum einengen.<br />

• Für kleine Abteilungen mit geringer <strong>Bereitschaftsdienst</strong>belastung kann das 24-<br />

Stunden-Modell als optimaler Kompromiss der Zielsetzungen beibehalten werden.<br />

• Bei einer hohen Arbeitsbelastung über einen langen Zeitraum ist da Modell A<br />

mit 13-Stunden-Schichten und einer Nachtdienstfolge zu empfehlen.<br />

• Eine Analyse, Optimierung und Festlegung der Aufgaben sollte sorgfältig erfolgen.<br />

• Kostenneutrale Lösungen dünnen die Besetzung in der Betriebszeit aus!<br />

• Die Abschaffung langer täglicher Arbeitszeiten geht in der Regel einher mit einer<br />

Erhöhung von (Spät-)Schichten und ggf. notwendiger Nachtdienstfolgen.<br />

Ob die neuen Nachteile die gewonnen Vorteile (kürzere Dienste)<br />

aufheben, muss letztendlich die gelebte Praxis zeigen.<br />

17. Januar 2007 BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH<br />

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