Technische Beschreibung [ca. 2MB] - DUtrain GmbH
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Independent Training & Service Centre for Power System Control<br />
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<strong>DUtrain</strong> <strong>GmbH</strong> – Dr.-Alfred-Herrhausen-Allee 16 – 47228 Duisburg – Deutschland – http://www.dutrain.de - Telefon: 02065 689999 – E-Mail: psh@dutrain.de 1/15
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Kurzeinführung in den <strong>DUtrain</strong> PSH<br />
Der <strong>DUtrain</strong>-PSH wurde als Trainingssimulator entwickelt, und das Training von<br />
Netzbetriebspersonal bleibt eine seiner Hauptanwendungen. Daneben haben sich inzwischen<br />
weitere Anwendungen im Studien- und Planungsbereich (siehe Abschnitt 8) ergeben. Daher wird<br />
er jetzt allgemeiner als "Power System Handler" bezeichnet.<br />
1. Trainingssimulator, allgemein<br />
Ein Trainingssimulator unterscheidet sich von einem handelsüblichen Simulationssystem<br />
dadurch,<br />
dass er mehrere - bzw. alle für das Training relevanten - Prozesse parallel oder<br />
quasiparallel behandelt.<br />
dass er diese Prozesse in Echtzeit verfolgt.<br />
dass er die Ergebnisse der Simulationsrechnungen auf einer betriebsgerechten<br />
Oberfläche ausgibt und von der gleichen Oberfläche aus Betriebseingriffe (Schalten,<br />
Steuern und Stellen) in das Simulationssystem ermöglicht.<br />
Die Herstellung der betrieblichen Oberflächen ist meist wesentlich aufwendiger als die der<br />
dahinterliegenden Simulationsprogramme, so dass man einen Trainingssimulator eher als eine<br />
Leitwarte charakterisieren kann, deren hinterliegender realer Prozess durch<br />
Simulationsprogramme ersetzt wurde.<br />
Viele Trainingssimulatoren enthalten tatsächlich ein exaktes Duplikat – Cockpit oder Warte – der<br />
realen Betriebsumgebung. Je weiter man in dieser Richtung geht, desto teurer wird naturgemäß<br />
die Einrichtung und desto eingeschränkter der Nutzerkreis, denn der Aufbau einer Warte lässt<br />
sich nicht ohne weiteres auf eine beliebige andere Warte übertragen.<br />
Handelsübliche Simulationssysteme werden meist universell programmiert, so dass sie mit etwas<br />
Aufwand für unterschiedliche Phänomene und beliebige Zeitbereiche parametriert werden<br />
können. Dabei wird jeweils ein Lauf über einen begrenzten Zeitabschnitt untersucht. Bei<br />
Trainingssimulatoren vereinfacht sich einerseits die Situation, weil der darzustellende Zeitbereich<br />
durch die Observationsmöglichkeiten in der Warte und die Reaktionsfähigkeit des Menschen<br />
begrenzt und a priori bekannt ist, andererseits wird sie schwieriger, weil alle Phänomene, die von<br />
der Warte aus gesehen und beeinflusst werden können, nicht nur parallel, sondern auch im<br />
dauernden Lauf berechnet werden müssen.<br />
2. Trainingssimulatoren für elektrische Netze<br />
Bei Trainingssimulatoren für elektrische Netze kommt vonseiten des abzubildenden Prozesses<br />
ein Datenproblem hinzu: Der Aufbau jedes einzelnen Netzes ist geographisch und historisch<br />
bedingt; seine hieraus folgenden Betriebsmöglichkeiten und seine Bezeichnungen sind absolut<br />
individuell. Beides aber muss im Trainingssimulator abgebildet werden, erfordert bei<br />
Netzerweiterungen und -umbauten einen Änderungsdienst, und beides führt dazu, dass ein<br />
Trainingssimulator, der auf ein spezielles Netz zugeschnitten und parametriert ist, nur von den<br />
Betriebsführern genau dieses Netzes sinnvoll nutzbar ist.<br />
Es ist aber bereits ein erheblicher Aufwand, den betrieblichen Datenbestand eines einzigen<br />
Netzes zu erfassen und für den Rechner zu codieren, weil es nicht genügt, einen einzigen Netz-<br />
Schaltzustand zu codieren (aktuelle Topologie). Aus betrieblicher Sicht ist die aktuelle Topologie<br />
eine Variable, die infolge von Schaltbefehlen laufenden Änderungen unterworfen ist. Es müssen<br />
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daher sämtliche existierenden Geräte und deren Verbindung in den Unterstationen (potentielle<br />
Topologie) erfasst und es muss über den aktuellen Schaltzustand der einzelnen Geräte<br />
buchgeführt werden, um die für die Simulation bedeutsame Topologie ermitteln zu können, die<br />
gerade aktuell ist. Hinzu kommt die datenmäßige <strong>Beschreibung</strong> der Meldungen und Messwerte<br />
aus den Primär-, Sekundär- und Hilfsanlagen der Unterstationen sowie die Erstellung der Netzund<br />
Stationsgraphiken und Formate.<br />
Vielfach wird daher der Weg beschritten, die vorliegenden Datensätze und Bilder einer realen<br />
Warte auch für einen angeschlossenen Trainingssimulator zu nutzen. Man spricht dann von einer<br />
„attached version“. Dabei wird die nochmalige Datenerfassung für Netz und Diagramme<br />
gespart, es verbleibt aber der Datendienst für die zu simulierenden Geräte und Komponenten<br />
(Kraftwerke, Schutzeinstellungen etc.), deren Werte normalerweise nicht in der Warte geführt<br />
werden. Der Simulator ist in der Anwendung auf genau das von der Warte betreute Netz<br />
beschränkt.<br />
3. Der <strong>DUtrain</strong>-PSH<br />
Der <strong>DUtrain</strong>-PSH für den Betrieb elektrischer Netze ist eine „stand alone version“. D.h., er ist<br />
mit keiner Warte gekoppelt und kann beliebige Netze – auch Ihr Netz – mit allen Betriebsdaten<br />
modellieren. Dabei tritt nun das o.g. Datenproblem in aller Schärfe auf. Um dieses Datenproblem<br />
zu entschärfen wurde für den <strong>DUtrain</strong>-PSH<br />
a) ein effizientes Datenerfassungs- und Handlingsystem (GDL, für Grid Data Language) und<br />
b) eine weitgehend automatisierte Herstellung der Betriebsoberflächen entwickelt.<br />
c) Schließlich ermöglicht es das Datensystem auch, <strong>Beschreibung</strong>en parallel und/oder<br />
hierarchisch verbundener Netze zusammenzuführen und die Simulationsergebnisse<br />
wieder auf die Oberflächen von mehreren zugehörigen „Leitwarten“, d.h. mehrerer<br />
gekoppelter Rechner, zu verteilen<br />
Dadurch wird es auch möglich, die Zusammenarbeit der Betriebsführer in verschiedenen Warten<br />
und Steuerstellen (Lastverteiler / Steuerstellen, Hochspannung / Mittelspannung, Netz- /<br />
Kraftwerksleitstellen etc.) zu trainieren, wie sie besonders beim Netzwiederaufbau nach<br />
Großstörungen erforderlich wird.<br />
Der <strong>DUtrain</strong>-PSH wurde seit 1992 an der Universität Duisburg, und wird seit 1996 vom Hause<br />
<strong>DUtrain</strong> (Siehe Internetadresse http://www.dutrain.de) für Netzstudien sowie in Kursen für<br />
Betriebsführer genutzt, die auf diese Weise das Verhalten ihrer eigenen Netze in ungewohnten<br />
Betriebszuständen und Störungen sowie die Zusammenarbeit bei der Störungsbehebung<br />
erfahren können.<br />
Pro dargestellte Warte werden bis zu 4 Bildschirme für die Ausgabe der Anlagengraphiken,<br />
Meldeprotokolle, Messwertverläufe und zur Schaltersteuerung zur Verfügung gestellt. Wenn bei<br />
einer größeren Zahl darzustellender Warten nur je ein Bildschirm verfügbar ist, dann werden alle<br />
Informationen je einer Warte in anwählbaren Fenstern untergebracht.<br />
Bild 1 zeigt einen Trainingslauf mit offener Kommunikation von sechs Warten mit je 2 bis 3<br />
Bildschirmen. In anderen Trainingsläufen werden zwischen die einzelnen „Warten“ Bretterwände<br />
eingefahren und nur noch telephonische Kommunikation zugelassen (Siehe Bild 2).<br />
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Bild 1: Training der Betriebsführer von 6 kooperierenden Warten bei <strong>DUtrain</strong> (offene<br />
Kommunikation)<br />
Bild 2: Training mit kooperierender Warten und beschränkter (telephonischer)<br />
Kommunikation<br />
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4. Aufdatung (siehe Bild 3)<br />
(1) GDL ist ein sprachorientiertes Datensystem. Seine Quellbeschreibung eines Netzes bei der<br />
Datenerfassung beruht im Prinzip auf vier Listen:<br />
Dem Diktionar, in welchem die Betriebsobjekte nach Namen und Art definiert und mit<br />
Attributreihen verzeigert werden.<br />
Der Attributquelle, in welcher die Attributreihen für die Betriebsobjekt-Arten<br />
definiert werden.<br />
Der Netzquelle, welche die Netzorganisation mit allen im Netz vorhandenen Betriebsmittel,<br />
Meldungen und Messwerte als Alphatext in Betriebsterminologie beschreibt. Mittels einer<br />
Erweiterung der betrieblichen Sprachsyntax werden gleichzeitig auch die Verbindungen<br />
zwischen den einzelnen Betriebsmitteln und Anschlussstellen der Kraftwerke und<br />
Fremdnetze, d.h. die gesamte potentielle Topologie, deklariert. Syntaktisch gliedert sich<br />
die Netzquelle in die <strong>Beschreibung</strong>en der einzelnen Unterstationen sowie eine oder<br />
mehrere Leitungslisten.<br />
Der Kraftwerksquelle, in welcher die angeschlossenen Maschinenblöcke nach Typ und<br />
Parametern eingetragen werden.<br />
Lediglich das Diktionar ist formatgebunden, die übrigen Listen sind syntaktisch strukturiert und<br />
könnten mit einem Texteditor niedergeschrieben werden. Zur bequemeren Niederschrift wurde<br />
ein GDL-Editor erstellt, der neben dem Format des<br />
Diktionars auch vor-ausgefüllte Typtexte für die Kraftwerksquelle zur Verfügung stellt und eine<br />
Konsistenzprüfung über alle Listen erlaubt.<br />
Bild 3: Aufdatungsschema des <strong>DUtrain</strong>-PSH<br />
(1) Im Prinzip besteht bei der Datenerfassung jeder Eintrag in die Netz- und Kraftwerksquelle aus<br />
einem hierarchisch aufgebauten Alpha-Deskriptor, umfassend:<br />
Lokation, Objekt, Attributreihe.<br />
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Die Lokation besteht ihrerseits aus einer dreistufigen technologischen Adresse (z.B. Station –<br />
Spannungsebene – Abzweig). Durch gekettete Schreibung von Lokation und Objekten wird<br />
gleichzeitig der Anlagenaufbau und in ihm die Existenz aller Objekte definiert. Attribute, die sich<br />
im Betrieb nicht verändern (z.B. Leitungsparameter und die Konstruktionsparameter der<br />
Kraftwerkseinheiten) können bereits in die Netzquelle geschrieben und beim Aufbau der<br />
Prozessdatenbank gleich mit eingetragen werden. Dagegen sind betrieblich variable Attribute<br />
(z.B. die Schalterattribute EIN/AUS oder die Leistungssollwerte der Kraftwerksblöcke) beim<br />
Training vielfachen und laufenden Änderungen durch Eingaben der Betriebsführer und des<br />
Trainers unterworfen. Da ein und dasselbe Netz für verschiedene Trainingsaufgaben mit<br />
unterschiedlichen Anfangszuständen verwendet wird, ist es sinnvoll, die zu den<br />
Anfangszuständen gehörigen Attributsätze in Form von Szenarien (siehe Abschnitt 6) abzulegen<br />
und vor dem betreffenden Trainingslauf in die Prozessdatenbank einlaufen zu lassen.<br />
Die betriebliche <strong>Beschreibung</strong> eines typischen, von einer Leitstelle verwalteten<br />
Hochspannungsnetzes, mit <strong>ca</strong>. 50 Schaltanlagen inklusive der Meldungen aller Hilfsanlagen<br />
umfasst in den 4 Listen <strong>ca</strong>. 500 kByte, ist also bequem auf einer Diskette zu transportieren. Ihre<br />
Erstellung von Hand ist eine Arbeit von <strong>ca</strong>. 1 Mannmonat.<br />
(2) Über ein Konverterprogramm können Datensätze des INTEGRAL-Datensystems der FGH<br />
(Tauschformat) in GDL-Text überführt werden. Da INTEGRAL jedoch keine Tools für eine<br />
<strong>Beschreibung</strong> der potentiellen Topologie von Schaltanlagen und Unterstationen aufweist, muss<br />
die <strong>Beschreibung</strong> dann mit dem GDL-Editor noch weiter anhand der Stations-Schaltpläne<br />
überarbeitet werden.<br />
(3) Die Quelltexte der obigen vier Listen werden – etwas verdichtet, und automatisch mit einer<br />
effizienten Zugriffsverzeigerung versehen – in die GDL-Prozessdatenbank eingelagert. Diese<br />
Umsetzung erfolgt in wenigen Minuten. Von Bedeutung für die Prozessanwendung der<br />
Datenbank ist, dass dabei sowohl die alphanumerischen Betriebsnamen als auch die<br />
topologische Syntax erhalten bleiben. Der Verdichtungsprozess ist reversibel, so dass aus der<br />
Prozessdatenbank Quelltexte – mit und ohne Attributeintrag – zurückgewonnen werden<br />
können.<br />
(4) Die GDL-Prozessdatenbank ist der Dreh- und Angelpunkt des Systems. Von hier geht der<br />
automatische Aufbau des Dynamischen Modells und das automatische Design der<br />
Oberflächen aus; im späteren Betrieb werden mittels der Ereignisverarbeitung alle Schaltund<br />
Steuerbefehle und die Ergebnisse des dynamischen Modells hier als Attribute<br />
eingetragen, und alle Oberflächen und Modelle versorgen sich aus der Datenbank. Nur der<br />
Trainer kann zum Teil auch direkt mit dem Dynamischen Modell kommunizieren.<br />
(5) Das Dynamische Modell umfasst folgende Einzelmodelle:<br />
Die Topologieauswertung, welche in jedem Rechentakt des Hauptzyklus aus der<br />
potentiellen Topologie der GDL-Datenbank und den dort eingetragenen Schaltattributen<br />
die jeweils aktuelle Knoten-/Zweigtopologie für die Lastflussrechnung herstellt, sowie die<br />
Rückübertragung der Lastflussergebnisse an diejenigen Messstellen bewirkt, die in der<br />
GDL-Netzquelle beschrieben sind.<br />
Sind mehrere topologische Inseln im Netz vorhanden, so werden sie durch die<br />
Topologieauswertung erkannt und die folgenden Modelle werden entsprechend<br />
zugeordnet bzw. parametriert. Die Inseln werden nacheinander berechnet.<br />
Die Lastflussrechnung (voller Newton-Raphson).<br />
Das Lastmodell für Punktlasten und Lasttrajektorien.<br />
Modelle für Kraftwerksblöcke verschiedenen Typs (Langzeitverhalten), im<br />
Einzelnen:<br />
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Öl-, kohle- und gas-gefeuerte thermische einzel und Kombi-Einheiten,<br />
Gasturbinen,<br />
Wasserkrafteinheiten,<br />
Nuklearblöcke,<br />
Windkonverter,<br />
Einspeisungen von nicht detailliert dargestellten Fremdnetzen.<br />
Frequenzmodell (Mittelzeitverhalten)<br />
Grenzwertüberwachung<br />
Parallelschaltgeräte<br />
Netzschutzmodelle (Lastabwurfrelais und Überlastschutz; Modelle für Differential-,<br />
Distanzschutz)<br />
Generatorschutz (Unter- und Überfrequenzschutz, Erregungsschutz, Rückwattschutz)<br />
Die Einzelmodelle der Kraftwerksblöcke werden unmittelbar aus den zugehörigen Quelllisten<br />
aufgebaut und parametriert; das Lastmodell aus den in der Netzquelle beschriebenen Punktlasten<br />
zusammengestellt.<br />
Ein Frequenzmodell wird pro Insel aufgebaut. Es läuft im 100ms-Takt und wird in jedem<br />
Rechenschritt des Hauptzyklus entsprechend den in der Insel vorgefundenen Schwungmassen,<br />
Leistungen und Lasten nachparametriert.<br />
Modelle für ein Parallelschaltgerät oder eine Parallelschaltsperre werden im Betrieb des<br />
Simulators ad hoc aufgebaut, wenn ein Einschaltbefehl an einen in der Netzquelle entsprechend<br />
gekennzeichneten Leistungsschalter abgesetzt wird.<br />
Die Fehlerschutzmodelle, Überlast- und Rückwattschutz sind mit der GDL-Datenbank verknüpft.<br />
Der Lastabwurf und die Unter-/Überfrequenzauslösung werden innerhalb des Dynamischen<br />
Modells unmittelbar mit dem Frequenzmodell der zugeordneten Insel verbunden.<br />
(6) In der GDL-Prozessdatenbank ist vielfach ein zusammenhängendes Gesamtnetz<br />
beschrieben, das aus einzelnen Teilnetzen und Kraftwerksensembles besteht, die realiter von<br />
verschiedenen Leitstellen aus überwacht und gesteuert werden. Sollen die Warten dieser<br />
Leitstellenbereiche auch im Training dargestellt und betrieben werden, dann muss dem<br />
Trainingssimulator mitgeteilt werden, wie diese Bereiche definiert sind und von welcher der<br />
dargestellten Warten sie gesteuert werden. In der Datei „Leitstellenbereiche“ werden nach<br />
Bedarf in einer Kurzform der GDL-Sprache die Teilnetze bzw. Objektensembles, die jeweils zu<br />
einer Leitstelle gehören, definiert und mit einem Namen versehen. Diese Bereiche dürfen sich<br />
durchaus überschneiden (z.B. wenn eine Anlage wahlweise von zwei verschiedenen Warten aus<br />
überwacht werden soll). Die Zuordnung der PCs, die jeweils eine Warte darstellen sollen, erfolgt<br />
später zu Beginn des Trainingslaufs, indem der Name des Leitstellenbereichs vom PC her<br />
aufgerufen wird. Dadurch wird der Zugriff dieser Warte auf das betreffende Teilnetz beschränkt.<br />
Vom Trainerplatz kann sowohl auf das Gesamtnetz, als auch auf die einzelnen Teilnetze bzw.<br />
Kraftwerksensembles zugegriffen werden.<br />
(7) Bei der Konzeption der automatisch erstellten Betriebsoberflächen wurden folgende<br />
Bedingungen eingehalten:<br />
Absolute Flexibilität bezüglich der individuellen Darstellung verschiedener Netze; d.h.<br />
Verzicht auf festverdrahtete Hardwareaufbauten. Maximale Nutzung von Monitoren.<br />
Es soll im Extremfall (Parallelarbeit vieler „Warten“) möglich sein, alle Betriebsdaten je<br />
einer Warte auf einem Bildschirm zu sehen; d.h. Gliederung der Daten in mehrere<br />
nacheinander oder parallel anwählbare Fenstern. Übersichtliche und eingängige Abbildung<br />
des Netzes, besonders für den Schaltbetrieb; d.h. hierarchisch gegliederte Netzgraphiken<br />
mit zügigem Übergang.<br />
Automatisierbarkeit des Designs der Oberflächen aus der GDL-Datenbank.<br />
Hierbei war von Vorteil, dass der syntaktische Aufbau der GDL-Netzquelle dem Aufbau von<br />
Stations- und Schaltanlagengraphiken weitgehend parallel läuft.<br />
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Die automatische Erstellung der Betriebsoberflächen bei der Aufdatung erstreckt sich auf die<br />
Übersichts- und Anlagenbilder für die Überwachung und den Schaltbetrieb. Die übrigen<br />
Oberflächen werden während des Betriebs nach Aufruf durch den Trainierenden just in time<br />
erzeugt und bereitgestellt. Bei der Bereitstellung der Bilder, Formate und Daten werden die in der<br />
Datei „Leitstellenbereiche“ festgelegten Grenzen beachtet.<br />
5. Betriebsoberflächen<br />
Für den Schaltbetrieb (siehe Bild 4) wird pro Leitstellenbereich ein virtuelles Netzbild<br />
(Übersichtsbild) mit annähernd geographisch angeordneten Stationen in Kastendarstellung<br />
erstellt. Wenn das Übersichtsbild zu groß ist, um insgesamt auf dem Bildschirm dargestellt zu<br />
werden, erscheinen auf dem Bildschirm Ausschnitte daraus, die über das gesamte virtuelle Bild<br />
verschiebbar und mittels eines Navigationsfensters navigierbar sind. Das Navigationsfenster stellt<br />
in gedrängter Form das virtuelle Bild dar und weist rot blinkend auf ereignisbehaftete Stationen<br />
hin, zu denen dann auch sprunghaft navigiert werden kann.<br />
Spannungsebenen werden farbcodiert, Stationen mit mehreren Spannungsebenen erscheinen auf<br />
dem Bildschirm weiß (im Druckbild schwarz dargestellt). Im Übersichtsbild werden dynamisch<br />
offene Leitungsenden und pro Station 4 Sammelmeldungen angezeigt.<br />
Bei der Aufdatung werden alle Elemente der Übersichtsbilder – d.h. Stationskästen und Leitungen<br />
- automatisch erzeugt und an die Prozessdatenbank angebunden. Die räumliche Verteilung der<br />
Stationen im virtuellen Bild erfolgt interaktiv mittels Mausklick in einem Bildeditor. Die fertigen<br />
Übersichtsbilder werden in die Bilddatenbank gestellt.<br />
Für die weitere Navigation in und zwischen den Betriebsbildern sind folgende Möglichkeiten<br />
realisiert:<br />
Die Stationskästen werden „geöffnet“; d.h.: Bei Anklicken der Station wird anstelle des<br />
Stationskasten im Übersichtsbild ein Knotenpunktbild mit dem aktuellen Schaltzustand<br />
der Anlage eingebettet. Der erforderliche Platz hierfür wird durch elliptische Expansion des<br />
Übersichtsbildes gewonnen. Sind in einer Unterstation mehr als eine Schaltanlage<br />
vorhanden („weißer Kasten“), dann wird ein Zwischenbild mit allen vorhandenen<br />
Spannungsebenen in Kastendarstellung eingeblendet, in dem die gewünschte Anlage<br />
angeklickt werden kann. Auf diese Weise können nacheinander auch mehrere<br />
Stationskästen geöffnet werden, um aktuelle Durchverbindungen über mehrere<br />
Schaltanlagen verfolgen zu können.<br />
Durch Mausklick können aus dem Übersichtsbild oder Zwischenbild auch die detaillierten<br />
Anlagenbilder aufgerufen werden. Das Anlagenbild zeigt den Aufbau der jeweils<br />
angewählten Schaltanlage mit allen Schaltgeräten und Messwerten. Aus dem Anlagenbild<br />
kann interaktiv geschaltet und gesteuert werden. Wenn – bei umfangreichen<br />
Schaltanlagen - die Sammelschienen länger sind als die Monitorbreite, dann kann das<br />
Anlagenbild gescrollt werden.<br />
Das Anlagenbild bietet auch die Möglichkeit, durch Anklicken der Abgänge das Bild der<br />
jeweiligen Gegenschaltanlage aufzurufen. Dies erleichtert das beidseitige Schalten von<br />
Betriebsmitteln wie Leitungen und Trafos.<br />
Die Knotenpunktbilder werden nach Anklicken „just in time“ erzeugt und in das Übersichtsbild<br />
eingebettet; das automatische Design der aller Anlagenbilder erfolgt im Zuge der Aufdatung. Sie<br />
werden in der Bilddatenbank hinterlegt.<br />
Im Betrieb des Trainingssimulators werden in der Regel die Bilder für den Schaltbetrieb bzw. für<br />
den Kraftwerksbetrieb auf dem Bildschirm stehen gelassen. Die Fenster weiterer Betriebsbilder<br />
werden nach Bedarf aufgerufen und weggeblendet oder – wenn pro Warte mehrere Monitore zur<br />
Verfügung stehen – auf einem Zweitmonitor gezeigt.<br />
Weitere Betriebsbilder (siehe Bild 5) umfassen:<br />
Kraftwerks-Betriebsübersicht. Ein bei Aufruf automatisch erstelltes Format, in das die<br />
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Generatorblöcke jeweils eines Leitstellenensembles zeilenweise eingetragen und ihr<br />
Betriebszustand ausgegeben wird. Nach Anklicken einer Zeile in der Übersicht wird der<br />
betreffende Block auf das Menue rechts im Bild geschaltet, wo weitere Daten des Blockes<br />
sichtbar werden und der Block gesteuert werden kann,<br />
Block-Betriebsdiagramme können ebenfalls nach Anklicken des Blocks in der<br />
Betriebsübersicht aufgerufen werden.<br />
Protokollfenster. Hier werden chronologisch geordnet alle Ereignisse des<br />
Leitstellenbereichs gesammelt und als Textmeldungen ausgegeben. Zur Erhöhung der<br />
Übersicht können nach Bedarf während des Betriebs weitere Filter (vorformuliert oder ad<br />
hoc in GDL) vorgegeben werden, wie z.B.: „nur Meldungen an Transformatoren“ oder „Nur<br />
Trennerbewegungen in Station XXX“<br />
Messwertfenster. Neben den Messwerten, die in den Anlagenbildern bzw. der<br />
Kraftwerksübersicht erscheinen und im Rechentakt aktualisiert werden, gibt es die<br />
Möglichkeit, eine Auswahl von bis zu 8 Messwerten zu deklarieren, deren Verlauf dann im<br />
weiteren gespeichert wird und in einem Messwertfenster mit variabler Zeitachse dargestellt<br />
werden kann.<br />
Vom Messwertfenster können Hardcopies gezogen werden. Es empfiehlt sich auch, für<br />
einen Trainingslauf besonders aussagefähige Messwerte (z.B. Frequenz einer Netzinsel<br />
oder maximale und minimale Spannung im Netz) von Beginn an zu deklarieren, um eine<br />
entsprechende Hardcopy für die anschließende Manöverkritik zur Verfügung zu haben.<br />
Weitere Alphaformate, die eine rasche Übersicht über das Netz ermöglichen und auch Details<br />
aus dem Dynamischen Modell (z.B. Spannungswinkel) zeigen, die den Trainierenden nicht zur<br />
Verfügung stehen, können vom Trainerplatz her aufgerufen werden.<br />
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Hochspannungsnetz Mittelspannungsnetz<br />
Bild 4: Fenster für Schaltbetrieb und Netzübersicht<br />
Virtuelles<br />
Übersichtsbild eines<br />
Netzes, das größer ist<br />
als das Bildformat<br />
Ausschnitt daraus, wie er<br />
navigierfähig auf dem<br />
Bildschirm erscheint.<br />
Einzelbild einer Schaltanlage<br />
mit angewähltem Schalter<br />
und Schaltfenster<br />
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Ausschnitt mit “geöffneten”<br />
Stationen
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Kraftwerksführung<br />
Messwertrekorder<br />
Protokoll<br />
Bild 5: Weitere Betriebsbilder<br />
Lastführung<br />
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6. Szenarioerstellung<br />
Nach dem Aufbau der Prozessdatenbank und der Erstellung der in der Bilddatenbank abgelegten<br />
Betriebsbilder für ein spezielles Energiesystems muss als dritter Schritt das simulierte<br />
Energiesystem in den Schalt-, Last- und Versorgungszustand versetzt werden, von dem aus die<br />
Studie bzw. der nächste Trainingslauf beginnen soll. Das heißt: es müssen bei allen Objekten in<br />
der Prozessdatenbank die Attribute entsprechend eingetragen werden.<br />
Die Einstellung der Anfangsszenarien kann im Prinzip erfolgen, indem eine entsprechende Folge<br />
von Deskriptoren über einen Texteditor erstellt wird und zum Einlauf über die<br />
Ereignisverarbeitung (Siehe Abschnitt 7) gebracht wird. Da jedoch bereits interaktive<br />
Betriebsbilder zur Verfügung stehen, ist es bequemer, die gewünschten Zustände über diese<br />
Oberflächen einzugeben. Für die effiziente Zustandseingabe bei der Szenarioerzeugung stehen in<br />
GDL weiterhin Sammelbefehle (z.B. „Alle Trenner in Station X auf Sammelschiene 1“) zur<br />
Verfügung. Nach Fertigstellung des Szenarios kann die Deskriptoren-Folge als Auszug aus der<br />
Prozessdatenbank gewonnen und bis zur nächsten Nutzung getrennt gespeichert werden.<br />
Neben der Erzeugung von (statischen) Anfangsszenarien besteht die Möglichkeit, dynamische<br />
Szenarien zu erstellen, die aus editierten Folgen von zeitdatierten Deskriptoren bestehen. Diese<br />
werden gespeichert, entsprechend ihrer Zeitangabe aktiviert, über die Ereignisverarbeitung<br />
eingegeben und ändern den Systemzustand entsprechend. Auf diese Weise können z.B.<br />
Laständerungen während des Trainingslaufs oder sich entwickelnde Störzustände modelliert<br />
werden. Die Aktivierung von dynamischen Szenarien kann auch von Prozesszuständen abhängig<br />
gemacht werden oder durch den Trainer erfolgen.<br />
7. Betrieb des <strong>DUtrain</strong>-PSH<br />
Die Aufdatung des <strong>DUtrain</strong>-PSH vom GDL-Quelltext her sowie das automatische Design der<br />
Bilder, die in der Bilddatenbank hinterlegt werden, spielt sich im wesentlichen auf einem gut<br />
ausgerüsteten PC ab, der im weiteren als Server benutzt wird.<br />
Auf diesem PC mit einem Monitor kann im Prinzip auch das gesamte<br />
Programmsystem installiert werden und ablaufen. Das ist u.U. sinnvoll, wenn der Simulator nur für<br />
Netzstudien benutzt wird, oder wenn für ein oder mehrere künftige Trainingsläufe<br />
Szenarien erzeugt und gespeichert werden sollen. Die beschränkte Rechenleistung eines PCs<br />
bringt natürlich gewisse Verzögerungen im Ablauf mit sich.<br />
Der Trainingsbetrieb spielt sich typischerweise auf einem „Cluster“ von mehreren LANgekoppelten<br />
PCs ab (Bild 6). Zwei PCs dienen als Server für das Dynamische Modell bzw. für<br />
das Prozess- und Bild-Datenbanksystem. Die Oberflächen dieser PCs können gleichzeitig als<br />
Trainerplatz dienen. Jeder dargestellten Warte werden je nach Aufgabenstellung oder Bedeutung<br />
der Leitstelle ein bis drei PCs zugeordnet.<br />
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Bild 6: Typischer PC-Cluster, wie er im Trainingsbetrieb des <strong>DUtrain</strong>-PSH benutzt wird.<br />
Die Zuordnung der einzelnen PCs zu den dargestellten Warten geschieht entsprechend der in<br />
Bild 7 gezeigten Matrix, indem von dem betreffenden PC aus<br />
der in der Datei „Leitstellenbereiche“ festgelegte Name aufgerufen wird,<br />
die zugehörigen Oberflächenarten aufgerufen werden<br />
Bild 7: Definition der Wartenart durch Zuordnung von Leitstellenbereichen und Oberflächen<br />
Der Datenverkehr im <strong>DUtrain</strong>-PSH (Bild 8) spielt sich auf drei Zeitebenen ab, von denen zwei in<br />
festem Zeittakt und eine asynchron ablaufen:<br />
im 100ms-Takt läuft das Frequenzmodell mit den daran unmittelbar angeschlossenen<br />
Modellen für Lastabwurfrelais und den Frequenzschrieb. Diese Modelle laufen intern auf<br />
dem PC, der das Dynamische Modell aufnimmt und geben nach außen (asynchron)<br />
Ereignismeldungen ab.<br />
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Bild 8: Datenverkehr im Trainingssimulator<br />
Im 5 oder 10sec-Takt läuft der Hauptzyklus des Trainingssimulators, d.h. die<br />
Topologieauswertung aus der Prozessdatenbank und die Weitergabe der Stellbefehle an<br />
das Dynamische Modell. Über Lastmodell, Kraftwerksmodelle und Lastfluss ermittelt das<br />
Dynamische Modell die neuen Rechenwerte für die kontinuierlichen (Mess-)werte und<br />
liefert sie an die Prozessdatenbank zurück. Ebenso werden Ereignisse, die z.B. vom<br />
Überlastschutzmodell geliefert werden, an die Ereignisverarbeitung abgegeben.<br />
Asynchron (im Bild rot eingetragen) laufen vor allem die Schaltbefehle und Stellaktionen,<br />
die von den trainierenden Betriebsführern an den Arbeitsplätzen eingegeben werden;<br />
ebenso die Ereignisse aus dem Dynamischen Modell. Sie werden von der<br />
Ereignisverarbeitung aufgesammelt, protokolliert und vor Beginn des nächsten<br />
Rechenschrittes des Hauptzyklus in die Prozessdatenbank eingetragen.<br />
Anwahlen von Anlagenbildern und Formaten von den Arbeitsplätzen werden asynchron<br />
bearbeitet, die Erneuerung der Messwerte in den Bildern und Formaten erfolgt im<br />
Hauptzyklus.<br />
8. Anwendung<br />
Eine der Hauptanwendungen ist das Training des Netzwiederaufbaus nach Großstörungen<br />
(Netzzusammenbrüchen). Hier kommt es auf das Zusammenspiel mehrerer bis vieler Leitstellen<br />
in Partnerschaft und auf verschiedenen Netzebenen an. Auch – was dabei früher als<br />
selbstverständlich angesehen wurde – nämlich das Zusammenspiel von Kraftwerken und<br />
Netzen beim Wiederaufbau, ist durch die Liberalisierung problematisch geworden.<br />
Großstörungen sind aber noch selten und können auch nicht zu Übungszwecken herbeigeführt<br />
werden, so dass beim Betriebspersonal keine Erfahrungen aufgebaut werden. Der Dutrain-PSH<br />
bietet die Möglichkeit,<br />
- den Betriebsführern ein getreues Abbild ihres eigenen Netzes zu geben,<br />
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- alle Steuermöglich keiten der realen Warten zur Verfögung zu stellen<br />
- in den Kraftwerksmodellen den vollen Betriebsbereich in normaler und Bypass Operation<br />
nachzubilden.<br />
- mehrere kooperierende Warten darzustellen.(inter utility training)<br />
So könen die Betriebsführer das Verhalten ihrer eigenen Netze im Störzustand erleben. Wie oben<br />
bereits angedeutet, kann dabei der offene Informationsaustausch zwischen den „Warten“ auch<br />
verhindert werden, indem der Trainingsraum mit Bretterwänden unterteilt wird und den<br />
Trainierenden eine Telephonverbindung zur Verfügung gestellt wird (Bild 2). Dies gibt der Übung<br />
größeren Realismus.<br />
Wie sich bei <strong>DUtrain</strong> gezeigt hat, ist aber u. U. auch das Training mit offener Kommunikation<br />
(siehe Bild 1) zweckmäßig, da dabei die Betriebsführer (z.B. der Netzwarte) mitverfolgen können,<br />
was auf ihre Veranlassung hin in der anderen Warte (z.B. der Kraftwerks-Leitstelle) passiert. Dies<br />
steigert das Teamgefühl bei der gestellten Aufgabe.<br />
Natürlich kann der Trainingssimulator auch für das Durchspielen kleinerer Störungen oder des<br />
Normalbetriebes genutzt werden (z.B. Störungsbeseitigung und Umlastung im<br />
Mittelspannungsnetz). Hier kann das Betriebspersonal zwar auch im Beruf Erfahrungen sammeln,<br />
aber das spezielle Training bleibt sinnvoll für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter oder wenn<br />
erfahrene Mitarbeiter mit neuen Netzteilen oder Betriebsmitteln konfrontiert werden.<br />
Die Möglichkeit, den Simulator zu Studienzwecken einzusetzen, wurde bereits erwähnt. Im<br />
Gegensatz zu üblichen Simulatoren sind hier die Schaltanlagenaufbauten im vollen Detail<br />
verfügbar. Man kann also auch studieren, ob bestimmte (z.B. Not-)Schaltungen überhaupt und in<br />
welcher Zeit durchführbar sind.<br />
Zusätzliche Studienaufgaben resultieren aus der Integration großer Windkraft- leistung in die<br />
Verteil- und Transportnetze. Der <strong>DUtrain</strong>-PSH erlaubt das generelle Verhalten der so belasteten<br />
Netze im Normal- und im gestörten Betrieb aus der Sicht des Betriebsführers zu erfahren.<br />
Einen erheblichen Vorteil bietet die große Flexibilität des Duisburger Trainingssimulator in der<br />
Netzbeschreibung und dem Hard- und Softwareaufbau. Es ist damit einerseits sehr leicht möglich,<br />
die Netzbeschreibungen vieler bis aller Netzteile eines oder mehrerer EVU auf Stand zu halten;<br />
kurzfristig in erwünschter Kombination in den Simulator einzuspielen und die Leitstellen zu<br />
definieren. So kann der Simulator im Wechsel für die verschiedensten Netze und<br />
Trainingsaufgaben eingesetzt werden.<br />
Nicht zuletzt sei der Einsatz des Trainingssimulators im Praktikum der Elektrischen<br />
Energietechnik und der Netzleittechnik erwähnt, wie er an der Gerhard Mer<strong>ca</strong>tor Universität<br />
Duisburg schon seit 10 Jahren mit gutem Erfolg stattfindet. Die Studenten können darin den Netzund<br />
Wartenbetrieb mit gutem Realismus nachvollziehen.<br />
Duisburg Jan.2005<br />
<strong>DUtrain</strong> <strong>GmbH</strong><br />
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47228 Duisburg<br />
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Telefon: 02065 6899-99,<br />
Fax: 02065 6899-98<br />
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