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Celan 500<br />
„Sehr ausgewogene<br />
dabei tiefreichende<br />
und enorm feinauflösende<br />
Box.“<br />
TESTSIEGER<br />
Preis/Leistung „überragend“
Celan 500<br />
Andere Prioritäten bei der Materialwahl scheinen die Entwickler<br />
von Heco gewählt zu haben:<br />
Die Konus-Membranen sind aus einem hochdichten Papiergemisch<br />
gefertigt, das Gehäuse überrascht dafür mit<br />
Echtholzfunier. Doch das muss klanglich absolut kein<br />
Nachteil sein, wie der Testsieg der Metas 500 in <strong>Audio</strong><br />
4/<strong>07</strong> bereits bewiesen hat. Von Ferne erkennt nur der<br />
geschulte Heco-Fan den Unterschied zwischen beiden<br />
Serien: Die Metas hat für 760 Euro lediglich ein Folienkleid,<br />
die Celan zudem einen mit gewobenem Kevlar verstärkten<br />
Tieftöner. Trotz der völlig anderen Membranform<br />
arbeitet er mit dem Tiefmitteltöner auf ein gemeinsames<br />
Volumen und beackert den Bassbereich im Team. Erst<br />
oberhalb 400 Hertz blendet die Weiche den kräftigeren,<br />
unteren Töner sanft aus: ein klassisches 2,5-Wege-Konzept<br />
also.<br />
Besondere Stärke der Metas war der Hochtonbereich.<br />
Ein konzeptionell ähnlicher, doch verfeinerter und mit<br />
größerer Schallführung versehener Hochtöner soll der<br />
Celan zu noch größerer Natürlichkeit verhelfen. Seine<br />
Membran wurde zur Reduzierung von Partialschwingungen<br />
durch die Aufbringung zusätzlicher Nano-Partikel<br />
versteift, was dem Hochtöner eine Sonderstellung zwischen<br />
harten Metallkalotten und tendenziell weicheren<br />
Gewebekalotten bringen soll. Mittels einer Metallbrücke<br />
lässt sich sein Pegel um zwei Dezibel anheben, wenn ein<br />
allzu bedämpfter Raum die Höhen schlucken sollte. Beim<br />
Gehäuse wurde nicht gespart: Die sechseckige Grundform<br />
zur Vermeidung stehender Wellen im Gehäuse ist<br />
aufwendiger zu bauen als eine simple Kiste und das Furnier<br />
wirkt dank des guten Lackes sehr hochwertig.<br />
Einen Touch Schwerindustrie bringen die beiden rückseitigen<br />
Bassreflexrohre: Aus massivem Guss, überzeugen<br />
sie technisch besonders durch ihre sehr starke Verrundung<br />
bei großem Durchmesser, was Störgeräuschen<br />
und Kompression absolut keine Chance lässt. Die erste<br />
Hörrunde absolvierte die Heco mit „linear“ eingepegelten<br />
Steckbrücken und setzte sich mit wohltuenden, feineren<br />
Streicherklängen von der eher effektbetonten Focal ab.<br />
Die dunkle Aufnahme von Dvoraks 9. Sinfonie (Järvi, Telarc)<br />
tönte allerdings über die Heco doch etwas zu gutmütig,<br />
mit der Steckbrücke auf „+2db“ blies das Blech im<br />
Finalsatz deutlich mehr zur Attacke, ohne dass der nie<br />
nervige und nun noch detailreichere Streicherklang etwas<br />
von seiner Schönheit eingebüßt hätte. Gegenüber der<br />
Focal geriet die Raumabbildung ungleich plausibler: Wo<br />
sich bei der Französin die Musiker noch wie Möchtegern-<br />
Solisten alle an der Bühnenkante drängelten, zeichnete<br />
die Heco einen weiten Bogen, in dem das Geschehen<br />
stimmiger positioniert wirkte. Dass die Heco kein Weichspüler<br />
ist, bewies sie mit impulsgenauem Spiel bei Stings<br />
“All This Time“ (The Soul Cages, A&M). Den schnellen<br />
Umschaltvergleich beim Händler wird die Heco mit ihrer<br />
neutralen Abstimmung oft verlieren, wer diese Box kauft,<br />
wird aber mit audiophilen Langzeitqualitäten belohnt.<br />
Wer passt zu wem?<br />
...Gänzlich unkritisch ist die Heco, die mit gutem Wirkungsgrad<br />
(86dB) und Impedanzminimum von 4,6 Ohm<br />
zu stabileren Röhren-Amps passt, dabei klanglich zahm<br />
und bassdynamisch bleibt...<br />
Partner-Frage<br />
Letzter Durchgang: die Kombination mit verschiedenen<br />
Verstärkern. Dabei tat sich besonders die Heco positiv<br />
hervor, die dem nicht eben starken Röhren-Amp Opera<br />
<strong>Audio</strong> Consonance M100 Plus erstaunliche Dynamik<br />
entlockte, dabei selbst ein kurzzeitiges „Überfahren“ des<br />
Verstärkers klanglich zahm vergab...<br />
Fazit:<br />
Hifi heißt „hohe Wiedergabetreue“ – darf es da eine<br />
Geschmacksabstimmung geben? Wenn sie diese<br />
Frage für sich mit Nein beantworten, lege ich ihnen<br />
das natürliche Klangbild der Heco ans Herz...<br />
Urteil der Leser<br />
Rüdiger Fröhlich<br />
„Am natürlichsten klingt die Celan 500 - sie lässt die Becken<br />
klingen und die Bässe grooven“.<br />
Jürgen Kaufmann<br />
„Mein Favorit ist die Heco - sie spielt sauberer als die<br />
KEF, harmoniert auch gut mit der Röhre.“<br />
Ulf Kuhlmann<br />
„Klarer Sieger ist für mich die Celan 500 - sie strahlt und<br />
spielt doch differenzierter. Die Celan 700 legt da noch<br />
einen drauf.“<br />
Dietmar Pfeffer<br />
„Mein Favorit ist die Celan 700.“<br />
Zum Vergleich sind im Testfeld angetreten:<br />
FOCAL CHORUS 726V , KEF IQ 9