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ZWISCHENTÖNE Heft 4/2012 - Kirchenmusik in der Evangelischen ...

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38<br />

Neuersche<strong>in</strong>ungen<br />

scher Breite und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nie langweilig<br />

werdenden Libretto, welches auch nicht mit<br />

Stellen zum „Schmunzeln“ und „Lachen“<br />

spart.<br />

Die <strong>in</strong>sgesamt sechzehn Musiknummern<br />

erkl<strong>in</strong>gen im Stil ganz unterschiedlicher<br />

Musikepochen: Neben dem am Anfang<br />

stehenden gregorianischen „Kyrie“ zum<br />

„E<strong>in</strong>zug <strong>der</strong> Mönche“, e<strong>in</strong>er wun<strong>der</strong>bar sanft<br />

und berührenden Bearbeitung von Luthers<br />

„E<strong>in</strong> feste Burg ist unser Gott“<br />

(Gesamtnummer 24) im Bossa-Nova-Stil,<br />

groovt es im „Hip-Hop-Segen“ (Tischgebet<br />

bei Luthers Mahlzeit mit Freunden <strong>in</strong><br />

Wittenberg), beim „Thesenanschlag“ (Rap<br />

„Schlag auf Schlag“) und es rockt auf dem<br />

„Reichstag zu Worms“, wenn Luther<br />

bekennt: „Hier stehe ich, ich kann nicht<br />

an<strong>der</strong>s. Hier stehe ich, Gott helfe mir“.<br />

Tetzels Ablasshandel wird mit e<strong>in</strong>em<br />

„Ablassblues“ beschrieben, bei dem ke<strong>in</strong><br />

Fuß (<strong>in</strong>kl. weiterer Gliedmaßen) ruhig bleibt.<br />

Von großer musikalischer Wirkung und<br />

Spannung ist auch <strong>der</strong> „Überfall mit Musik“,<br />

als Luther auf die Wartburg entführt wird.<br />

Dass das Werk, im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Musicals, musikalische und sprachliche<br />

Substanz besitzt und e<strong>in</strong>em hohen<br />

künstlerischen Anspruch gerecht wird, wird<br />

an vielen Stellen im Stück erlebbar. In<br />

e<strong>in</strong>em „Bibelübersetzer-Samba“ (Gesamtnummer<br />

30) wird sogar <strong>der</strong> griechische<br />

Urtext des Neuen Testaments zitiert, den<br />

Luther Zeile für Zeile übersetzt. Noch<br />

anschaulicher kann man sich Luthers<br />

Bibelübersetzung auf <strong>der</strong> Wartburg nicht<br />

vorstellen.<br />

Neben e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong><strong>der</strong>/Jugendchor (empfohlen:<br />

größerer Chor, mit e<strong>in</strong>iger S<strong>in</strong>gerfahrung<br />

und Stimmbildung) und Band (Schlagzeug,<br />

Bassgitarre, Piano/Keyboard, E-Gitarre)<br />

rechnet das Musical <strong>in</strong> <strong>der</strong> Instrumentenbesetzung<br />

mit 3 Saxophonen, Trompete und<br />

Querflöte (für die lyrischen Nummern). Mit<br />

dieser Besetzung wird e<strong>in</strong> Sound erzeugt,<br />

<strong>der</strong> dem e<strong>in</strong>er Bigband ähnelt und<br />

charmante und, wo es von <strong>der</strong> Dramaturgie<br />

des Stückes her nötig ist, auch packende<br />

Klänge hervorzaubert. Alternativ denkbar ist<br />

sicher auch die Besetzung mit an<strong>der</strong>en<br />

Melodie<strong>in</strong>strumenten, wie z. B. Klar<strong>in</strong>etten<br />

und Viol<strong>in</strong>en.<br />

Neben e<strong>in</strong>er ganzen Reihe von kle<strong>in</strong>eren<br />

Schauspielrollen, die <strong>in</strong> Textumfang und<br />

Schwierigkeit gut für K<strong>in</strong><strong>der</strong> ab 10 Jahren<br />

darstellbar s<strong>in</strong>d, hat <strong>der</strong> Darsteller des<br />

Mart<strong>in</strong> Luther („Bru<strong>der</strong> Mart<strong>in</strong>“) e<strong>in</strong>e<br />

herausgehobene Rolle, mit sehr viel Text<br />

und auch e<strong>in</strong>igen Sololie<strong>der</strong>n. Hier stellen<br />

das „Zweifellied“ und das tongleiche<br />

„Vertrauenslied“ Ruhepunkte und beson<strong>der</strong>e<br />

musikalische Höhepunkte im Gesamtgeschehen<br />

dar. Diese Partie ist aber für e<strong>in</strong><br />

sängerisch und schauspielerisch begabtes<br />

K<strong>in</strong>d, mit e<strong>in</strong>er fundierten stimmbildnerischen<br />

Begleitung gut realisierbar.<br />

Gerahmt wird die historisch tradierte Lebensgeschichte<br />

Luthers durch Spielszenen<br />

e<strong>in</strong>er fiktiven „Omi Lehmann“, die mit ihren<br />

drei ganz unterschiedlich geratenen<br />

Enkelk<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unserer heutigen<br />

Gottesdienste sitzt und von ihren Enkeln<br />

nach Mart<strong>in</strong> Luther und dem, was von <strong>der</strong><br />

Reformation bis heute wirkt, gefragt wird.<br />

Für die Durchführung empfehle ich die<br />

Projektarbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Team, mit Verantwortlichen<br />

für Kostüme und Requisiten,<br />

Verantwortlichen für die Schauspielszenen,<br />

Licht- und Tontechnik.

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