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streams - Collegium musicum - Universität zu Köln

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Komponisten<br />

erforscht, und beschäftigte sich <strong>zu</strong>nehmend<br />

mit real-time Scores, Partituren, die direkt vom<br />

Computerbildschirm gelesen werden. 2004<br />

begann Hullick, sich auch im Bereich der bildenden<br />

Kunst um<strong>zu</strong>tun. Er präsentierte Installationen<br />

in Galerien und zeigte 2006 seine erste<br />

Ausstellung mit akustischen Robotern. Neben<br />

zahllosen anderen Projekten nahm er gemeinsam<br />

mit Peter Ziethen, Bariton, und dem Ziethen<br />

Ensemble in <strong>Köln</strong> seine Radio-Kammeroper<br />

Bruchlandung (2007–09) auf. Seit 2002 seine<br />

Mutter verstarb, die Sozialarbeiterin im südaustralischen<br />

Aborigines Reservat Walleroo war, wo<br />

Hullick geboren wurde, beschäftigen sich seine<br />

Werke häufig mit sozialen Themen. 2005 wurde<br />

er Dozent im Rahmen des Artlife Programm<br />

für Menschen mit geistiger Behinderung des<br />

Art Centers Footscary, einem Vorort Melbourns.<br />

2007 etablierte er die JOLT Konzertreihe und<br />

gründete 2008 JOLT Arts Inc., eine non-profit<br />

Organisation für akustische und visuelle Künste,<br />

die er als künstlerischer Direktor leitet. Hullick<br />

genießt die besondere Förderung der Stadt<br />

Melbourne und des Art Council Australia.<br />

JANCHENKO, Prof. Oleg<br />

(* 1939 Moskau, † 2002 Moskau)<br />

Der vielseitige Komponist und Organist Oleg<br />

Janchenko war <strong>zu</strong>gleich als Pianist, Dirigent und<br />

Pädagoge aktiv und eine Institution im Musikleben<br />

Russlands. Er lehrte seit 1994 als Professor<br />

am Konservatorium in Moskau und gleichzeitig<br />

an der Robert-Schumann-Musikhochschule<br />

Düsseldorf, war Nationalkünstler Russlands<br />

(1997), Gewinner des Russischen Staatspreises<br />

(1984) und Mitglied des Russischen Komponistenverbandes.<br />

Nach Abschluss seines Studiums<br />

am Moskauer Konservatorium als Pianist, Organist<br />

und Komponist begann er seine Karriere<br />

bei der Weißrussischen Philharmonie in Minsk<br />

(1963–1971). 1964 gründete er das Kammerorchester<br />

Minsk. Nach einem Wechsel als Solist<br />

an die Moskauer Philharmonie übernahm er<br />

von 1983 bis 1992 die Leitung des Ensembles für<br />

Alte Musik Madrigal. 1987 gründete er die Russische<br />

Organisten- und Orgelbauer-Assoziation<br />

und wurde deren erster Präsident. Zugleich<br />

wirkte er als Herausgeber von Orgelmusik russischer<br />

Komponisten. Konzerttourneen führten<br />

ihn außerhalb Russlands durch ganz Europa bis<br />

in die USA und Süd Korea. Sein Konzertrepertoire<br />

reichte von der Alten Musik bis <strong>zu</strong> zeitgenössischer<br />

Musik. Janchenko schrieb sechs<br />

Symphonien (alle mit Orgel), drei Opern, zehn<br />

Konzerte für unterschiedliche Ensembles (drei<br />

davon mit Orgel) sowie zahlreiche Kammer-<br />

und Vokalkompositionen.<br />

KRIVITSKY, David, Moskau / Russland<br />

(* 1937 Kiew)<br />

Der Komponist David Krivitsky wurde 1937 in<br />

einer Musikerfamilie in Kiew geboren. Sein Vater<br />

war ein ausgezeichneter Geiger und Professor<br />

am Konservatorium in Kiew, seine Mutter Pianistin.<br />

Sein Kompositionsstudium absolvierte<br />

er bei Heinrich Litinsky am Gnessin-Institut in<br />

Moskau. Nach seinem Abschluss 1968 arbeitete<br />

er bis 1974 als Chefredakteur beim Rundfunk<br />

und gehörte von 1970 bis 1983 dem Rat<br />

des Klubs Junge Musik im Verband Russischer<br />

Komponisten an. Krivitsky hat über 2000 Kompositionen<br />

für verschiedene Genres und Beset<strong>zu</strong>ngen<br />

geschrieben, darunter Opern, Ballette,<br />

Film- und Theatermusiken, Symphonien, Konzerte,<br />

Kantaten, Chöre, Kammermusik und Liederkreise.<br />

Den Schwerpunkt seines Schaffens<br />

bildet die instrumentale Konzertmusik. Unter<br />

seinen 15 Konzerten gibt es solche für Violine,<br />

Posaune und Horn, aber auch einige für ungewöhnlichere<br />

Instrumente wie Bassklarinette,<br />

Viola d’amore, Englischhorn, Piccolo-Trompete<br />

oder Altflöte. Krivitsky gehört <strong>zu</strong> den meist gespielten<br />

russischen Komponisten, dessen Werke<br />

von bekannten Dirigenten, großen Orchestern<br />

und Solisten über Russland hinaus auch in Belgien,<br />

Frankreich, Israel und Spanien aufgeführt<br />

werden. Werke für Orgel nehmen einen besonderen<br />

Platz in seinem Schaffen ein: Stücke für<br />

Orgel solo sowie für Orgel <strong>zu</strong> vier Händen und<br />

vier Füßen, Werke für Orgel mit Ensemble oder<br />

Soloinstrumenten bzw. Stimme.<br />

KROUPOVÁ, Olga, Bratislava / Slowakei<br />

und Detmold / Deutschland<br />

(* 1966 Bratislava)<br />

Olga Kroupová studierte an der Hochschule für<br />

Musik Bratislava und an der Franz-Liszt-Musikakademie<br />

Budapest Komposition. Ihre frühen<br />

Arbeiten wurden im slowakischen Rundfunk<br />

ausgestrahlt. Ihre berufliche Karriere begann<br />

sie im Studio für Elektronische Musik des ungarischen<br />

Rundfunks. Es folgten vier Semester<br />

Kontaktstudium bei Prof. Martin Christoph Redel<br />

an der Hochschule für Musik in Detmold.<br />

Seit ihrer Übersiedlung nach Detmold arbeitet<br />

sie als freie Mitarbeiterin für Musikverlage und<br />

Rundfunkanstalten und hat als Komponistin<br />

ein umfangreiches Werk an literarisch inspirierten<br />

und freien Kompositionen geschaffen. Der<br />

Schwerpunkt ihrer kompositorischen Tätigkeit<br />

liegt im Bereich der sinfonischen Musik. Einer<br />

breiteren Öffentlichkeit wurde Kroupová durch<br />

ihr Orchesterstück Bericht über den letzten<br />

Stand der Dinge bekannt, das vom NDR-Sinfonieorchester<br />

uraufgeführt wurde. Uraufführungen<br />

weiterer Orchesterwerke schlossen sich an.<br />

Unlängst wurde das Orchesterstück Judith mit<br />

großem Erfolg beim Internationalen Festival<br />

zeitgenössischer Musik Melos Ethos in Bratislava<br />

uraufgeführt<br />

.<br />

KUZNYATSOW, Vyachaslaw, Minsk /<br />

Weißrussland (* 1955 Wien)<br />

Der in Wien geborene Komponist ist Professor<br />

an der Staatlichen Akademie für Musik in Minsk,<br />

wo er 1978–83 auch sein Studium bei Yevgeny<br />

Glebov absolvierte. 1983–85 schloss er ein Postgraduiertenstudium<br />

beim selben Lehrer an und<br />

lehrt seit 1987 selbst als Professor an der Musikakademie.<br />

Seit 1998 ist er dort Leiter der Abteilung<br />

für Instrumentierung und Partitur-Lesen.<br />

1989 nahm er an den ISCM World Music Days<br />

in Amsterdam teil, 1996 am 39. Internationalen<br />

Festival Warschauer Herbst. Er war Jurymitglied<br />

bei Orchester- und Chorwettbewerben in Minsk.<br />

Neben ersten Preisen für Chor- und Kammermusik<br />

wurde ihm 2000 und 2003 der weißrussische<br />

Staatspreis verliehen. Sein Œuvre umfasst<br />

Bühnen-, Orchester-, Kammer- und Chormusik,<br />

Stücke für Soloinstrumente und Stimme sowie<br />

zahlreiche Vertonungen literarischer Werke.<br />

Jährliche Aufführungen beim Frühlingsfestival<br />

in Minsk, dem weißrussischen Herbstfestival, im<br />

weißrussischen Rundfunk und weiteren Medien<br />

machen ihn <strong>zu</strong> einem der bekanntesten Komponisten<br />

Osteuropas. Der Vizepräsident des<br />

Weißrussischen Komponistenverbandes gründete<br />

1990 mit anderen bekannten Komponisten<br />

die Weißrussische Vereinigung zeitgenössischer<br />

Komponisten, deren Vorsitz er 1995–2001 inne<br />

hatte. Mit seinen Kompositionen wurde er weit<br />

über Weißrussland und die Länder Osteuropas<br />

hinaus <strong>zu</strong> zahlreichen internationalen Festivals<br />

der Neuen Musik in der Schweiz, in Japan, Österreich,<br />

Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland,<br />

Israel, Portugal, Polen, Spanien und in<br />

den USA eingeladen.<br />

LITVINOVSKY, Alexander, Minsk /<br />

Weißrussland (* 1962 Minsk)<br />

Alexander Litvinovsky absolvierte am Konservatorium<br />

in Minsk ein Studium der Musikwissenschaft<br />

und wechselte nach seinem Abschluss<br />

(1982) im Jahre 1987 an die Staatliche Akademie<br />

für Musik Minsk in die Kompositionsklasse<br />

von Professor Dmitri Smolsky, die er 1991 nach<br />

einem sich anschließenden Postgraduierten-<br />

Studium verließ. 1993 und 95 nahm er an den<br />

Sommerkursen für Komponisten in Polen teil,<br />

wo er mit Lehrern aus den USA, aus Großbritannien,<br />

den Niederlanden, Frankreich und Italien<br />

arbeitete. 2000 nahm er teil am Musical Computing<br />

Workshop des IRCAM in Paris. 2001 folgten<br />

Workshops der Staatlichen Hochschule für Musik<br />

und Darstellende Kunst Stuttgart und ein Stipendium<br />

der polnischen Regierung, die ihn <strong>zu</strong>m<br />

Komponisten-in-Residenz ans Elektroakustische<br />

Studio der Musikakademie in Krakau unter Marek<br />

Choloniewski berief. Litvinovsky ist Mitglied<br />

des Weißrussischen Komponistenverbandes<br />

und der Weißrussischen Vereinigung zeitgenössischer<br />

Komponisten. Seine Musik verbindet die<br />

historischen Stile des Barock, der Klassik und der<br />

Romantik mit modernen elektronischen Klangwelten<br />

(Elektroakustik). Er schreibt gleichermaßen<br />

populäre wie akademisch anspruchsvolle<br />

Sinfonien, Kammermusiken, Kantaten etc. Der<br />

Komponist erhielt mit seiner Musik viele Einladungen<br />

<strong>zu</strong> internationalen Festivals u. a. in der<br />

Schweiz, den Niederlanden, Deutschland, Litauen,<br />

Polen und Frankreich. Sein Lehrer Dmitri<br />

Smolsky hat ihn als einen seiner aussichtsreichsten<br />

und talentiertesten Schüler mit einer einmaligen<br />

Kreativität bezeichnet und besonders<br />

seine Beherrschung und Verschmel<strong>zu</strong>ng verschiedener<br />

Stile herausgestellt.<br />

MacMILLAN, James, Cumnock /<br />

Schottland<br />

(* 1959 Kilwinning / North Ayrshire)<br />

Der Komponist James MacMillan ist der herausragende<br />

schottische Komponist seiner Generation.<br />

Er studierte an der <strong>Universität</strong> Edinburgh<br />

und bei John Casken in Durham. Im Anschluss<br />

an seine Tätigkeit als Dozent an der <strong>Universität</strong><br />

Manchester kehrte er 1988 nach Schottland <strong>zu</strong>rück.<br />

Er ließ sich in Glasgow nieder, wo er komponiert<br />

und an der Royal Scottish Academy of<br />

Music and Drama lehrt. Im Jahre 1990 wurde er<br />

<strong>zu</strong>m Hauskomponisten des Scottish Chamber<br />

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