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Die Wale, das Meer und das Klima - Whale and Dolphin ...

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steht. Dabei fungiert der Buckelwal als Schirmart, von deren Schutz auch viele <strong>and</strong>ere Arten profitieren, die in<br />

ihren Schutzgebieten vorkommen, darunter Arten, die denselben Gefährdungen ausgesetzt sind.<br />

Anh<strong>and</strong> seiner enormen Größe, seines höckrigen Kopfes <strong>und</strong> der bis zu 5 Meter langen Brustflossen ist diese<br />

Art leicht zu erkennen. Atlantische Buckelwale haben überwiegend weiße Brustflossen, bei den pazifischen<br />

Exemplaren ist die Oberseite dagegen dunkler gefärbt. Generell sind die Buckelwale auf der Südhalbkugel an<br />

den Flanken heller gezeichnet. <strong>Die</strong> Höcker auf dem Kopf, auch Tuberkel genannt, enthalten jeweils ein<br />

Haarfollikel, <strong>das</strong> für die Sinneswahrnehmung genutzt werden kann, ähnlich den Schnurrhaaren einer Katze.<br />

<strong>Die</strong> Schwanzflosse unterscheidet den Buckelwal von allen <strong>and</strong>eren <strong>Wale</strong>n. Ihre schwarz-weiße Zeichnung <strong>und</strong><br />

die wellenförmige Hinterkante sind individuell so einzigartig wie beim Menschen der Fingerabdruck - Experten<br />

können daher tausende Buckelwale auf der ganzen Welt individuell identifizieren. Da die Fluke beim<br />

Abtauchen aus dem Wasser gehoben wird, können sich die Wissenschaftler über die Bewegungen der<br />

einzelnen Buckelwale auf dem Laufenden halten.<br />

Verhalten:<br />

Männliche Buckelwale singen von allen Tieren die längsten <strong>und</strong> komplexesten Lieder, die aus einer<br />

ausgefeilten Abfolge von Pfeif- <strong>und</strong> Quietschtönen sowie tiefen, sonoren Rufen bestehen. <strong>Die</strong> Lieder werden in<br />

»Strophen« gegliedert <strong>und</strong> in einer bestimmten Reihenfolge gesungen, was bis zu 30 Minuten lang dauern<br />

kann. <strong>Die</strong> Männchen eines Paarungsgebietes singen die gleichen Lieder, die sich im Lauf der Zeit graduell<br />

verändern. Sehr bemerkenswert ist auch <strong>das</strong> ungewöhnliche Fressverhalten der Buckelwale. Sie treiben<br />

manchmal ihre Beute zusammen oder erzeugen eine Art »Fischernetz«, indem sie unter Wasser schwimmend<br />

ausatmen <strong>und</strong> so kreisr<strong>und</strong> Bläschen aufsteigen lassen. <strong>Die</strong> Fische werden von diesen »Luftblasennetzen« eng<br />

zusammengedrängt. Nun kann der Wal mit geöffnetem Maul hindurchschwimmen <strong>und</strong> den ganzen Schwarm<br />

aufnehmen. Buckelwale können Geschwindigkeiten bis zu 25 km/h erreichen, aber während ihrer<br />

W<strong>and</strong>erungen sind sie gemächlicher unterwegs, machen Pausen <strong>und</strong> gesellen sich auf dem Weg zuein<strong>and</strong>er.<br />

Buckelwale unternehmen weite W<strong>and</strong>erungen, wobei jede Population ihrer eigenen Route folgt. Generell<br />

verbringen sie den Winter im warmen, tropischen Wasser in Äquatornähe, wo sie auch ihre Jungen zur Welt<br />

bringen. Vom Frühling bis zum Herbst suchen sie ihre Nahrungsgründe in den kühleren, polnäheren<br />

Gewässern auf. <strong>Die</strong> Buckelwale, die in den Gewässern der Antarktis ihre Nahrung suchen <strong>und</strong> vor Kolumbien<br />

bzw. Panama ihre Kälber gebären, legen die größte bekannte W<strong>and</strong>erstrecke aller Säugetiere zurück.<br />

Verbreitung:<br />

In der Vergangenheit wurden mehr als 100.000 Buckelwale ihres Öls wegen getötet, aber heute erholen sich<br />

vielerorts die Bestände, so <strong>das</strong>s die IUCN den Buckelwal bei der letzten Überarbeitung 2008 auf »nicht<br />

gefährdet« herabstufen konnte. Allerdings bleiben einzelne Populationen in der IUCN-Kategorie »stark<br />

gefährdet«. Weitere, offenbar kleine <strong>und</strong> von <strong>and</strong>eren getrennte Populationen in verschiedenen <strong>Meer</strong>en geben<br />

ebenfalls Anlass zur Sorge, ihr Zust<strong>and</strong> ist aber ungeklärt. <strong>Die</strong> größten Populationen des Buckelwals leben im<br />

Nordatlantik, im Nordpazifik <strong>und</strong> im Indischen Ozean. Zwischen den Populationen besteht ein gewisser<br />

Austausch. Zu den weltweiten Gefahren für die Buckelwalbestände zählen chemische <strong>und</strong> akustische<br />

Umweltverschmutzung, Ertrinken in Fischernetzen, Lebensraumverlust <strong>und</strong> Nahrungsmangel. Durch den<br />

<strong>Klima</strong>w<strong>and</strong>el werden insbesondere die beiden letztgenannten Punkte verschärft.<br />

(Quelle: WDCS Artenführer, www.wdcs.org)<br />

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