Distanziertes Mitleid (PDF)
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<strong>Distanziertes</strong> <strong>Mitleid</strong>, Tobias Scholz, 24. April 2012<br />
<strong>Distanziertes</strong> <strong>Mitleid</strong> – Mediale Bilder, Emotionen<br />
und Solidarität angesichts von Katastrophen<br />
John F. Kennedy Institute for North American Studies, Freie Universität Berlin<br />
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<strong>Distanziertes</strong> <strong>Mitleid</strong>, Tobias Scholz, 24. April 2012<br />
1) Die bildliche Katastrophenerzählung.<br />
2) Gefühlsregeln des <strong>Mitleid</strong>s.<br />
3) Der „primäre Zuschauer“ und die emotionale<br />
Sozialisation des Betrachters.<br />
4) Drastische und ästhetische Katastrophenbilder ohne<br />
Teilhabeeffekte.<br />
John F. Kennedy Institute for North American Studies, Freie Universität Berlin<br />
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<strong>Distanziertes</strong> <strong>Mitleid</strong>, Tobias Scholz, 24. April 2012<br />
1) Die bildliche Katastrophenerzählung<br />
− Medien machen aus Ereignissen Geschichten als Teil einer<br />
„Erzählung von Welt“. Durch die Ermöglichung distanz-<br />
ierter Teilhabe tragen sie zur Bewältigung der Krise bei, sie<br />
werden zu Co-Managern der Katastrophe. Die bildliche<br />
Katastrophenerzählung hat eine rituelle Struktur, ihr Ziel ist<br />
die Re-Integration, die Wiederherstellung von Handlungs-<br />
fähigkeit.<br />
− Aus vier Motivkategorien besteht diese Erzählung.<br />
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Motiv I:<br />
Vorher/Nachher-<br />
Szenario<br />
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Motiv II: Bilder<br />
der Zerstörung<br />
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Motiv III: Opfer und<br />
leidende Menschen<br />
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Motiv III: Opfer und<br />
leidende Menschen<br />
„Opfer erster und<br />
zweiter Ordnung“<br />
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Motiv IV: Bilder<br />
der Hilfeleistung<br />
und Kooperation<br />
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1) Die bildliche Katastrophenerzählung.<br />
2) Gefühlsregeln des <strong>Mitleid</strong>s.<br />
3) Der „primäre Zuschauer“ und die emotionale<br />
Sozialisation des Betrachters.<br />
4) Drastische und ästhetische Katastrophenbilder ohne<br />
Teilhabeeffekte.<br />
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Kinder sind<br />
„ideale Opfer“<br />
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1) Die bildliche Katastrophenerzählung.<br />
2) Gefühlsregeln des <strong>Mitleid</strong>s.<br />
3) Der „primäre Zuschauer“ und die emotionale<br />
Sozialisation des Betrachters.<br />
4) Drastische und ästhetische Katastrophenbilder ohne<br />
Teilhabeeffekte.<br />
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„Opfer zweiter Ordnung“ sind Stellvertreter des Betrachters im<br />
Bild. Sie reagieren emotional auf die Geschehnisse vor Ort,<br />
legen eine angemessene Gefühlsreaktion nahe. Sie sind nicht<br />
nur Opfer, sondern auch Zuschauer: sog. „primäre Zuschauer“.<br />
Der „primäre Zuschauer“ im Bild ermöglicht Rollenüber-<br />
nahme, er lässt den Betrachter an einem Kommunikationsvor-<br />
gang teilhaben, an dem er eigentlich nicht beteiligt ist.<br />
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Der „primäre Zuschauer“ im modernen Katastrophenbild<br />
adressiert nicht mehr (immer) direkt den Betrachter, er ist „ins<br />
Bild hinein verschwunden“.<br />
Beim <strong>Mitleid</strong>en handelt es sich deshalb nicht um ein „Nach-<br />
leiden“ oder „Nachfühlen“ des Leidens Anderer, sondern um<br />
einen Affekt, der aus einer kommunikativen Konstellation<br />
hervorgeht.<br />
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These:<br />
Entscheidend für die emotionale Teilhabe einer fernen Öffent-<br />
lichkeit am Katastrophengeschehen sind Bilder, die Identi-<br />
fikation durch Rollenübernahme ermöglichen und distanzierte<br />
Betrachter in eine Geschichte (ein Ritual) der Bewältigung<br />
involvieren. Tatsächlich besteht ein Bedürfnis an Formen der<br />
kollektiven Teilhabe. Da Solidarität aber ein Gefühl ist, das<br />
vergeht, muss es auch immer wieder aktiviert werden. Darin<br />
besteht die Arbeit von Medien und Spendensammlern.<br />
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1) Die bildliche Katastrophenerzählung.<br />
2) Gefühlsregeln des <strong>Mitleid</strong>s.<br />
3) Der „primäre Zuschauer“ und die emotionale<br />
Sozialisation des Betrachters.<br />
4) Drastische und ästhetische Katastrophenbilder ohne<br />
Teilhabeeffekte.<br />
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
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