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Aus dem Inhalt: - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg

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E 3714<br />

Zeitschrift des Evangelischen <strong>Jugendwerk</strong>s <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

Was<br />

glaubst<br />

Du?<br />

5September<br />

Dezember<br />

2010<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Inhalt</strong>:<br />

Schwerpunkt I Wie glauben Jugendliche? I 4 – 5<br />

Praxisbeispiele I Wegbegleiter im Glauben I 6 – 12<br />

Glaubenskurs I EMMAUS: de<strong>in</strong> weg mit gott I 10 – 11<br />

Nigeria I ejw-Weltdienst-Partner erleben Gewalt und Gesetz I 16


2<br />

> <strong>Inhalt</strong> I UnterUns 5 I 2010<br />

mite<strong>in</strong>ander unterwegs<br />

E<strong>in</strong>e lebhafte Unterhaltung. Zum<strong>in</strong>dest der <strong>in</strong> der Mitte<br />

sche<strong>in</strong>t sich auszukennen. Se<strong>in</strong>e Begleiter hören aufmerksam<br />

zu. Was sie ihn wohl gefragt haben? Offensichtlich e<strong>in</strong><br />

wichtiges Thema. Oft gel<strong>in</strong>gen Gespräche besser, wenn<br />

man mite<strong>in</strong>ander unterwegs ist. Wenn der Körper <strong>in</strong> Bewe -<br />

gung ist und nicht nur die Gedanken spazieren gehen.<br />

Dabei ist die <strong>Aus</strong> wahl der Wegbegleiter wichtig. Mit wem<br />

b<strong>in</strong> ich eigentlich unterwegs? Wer s<strong>in</strong>d wichtige Wegbeglei -<br />

ter <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben? Mit wem kann ich über die brennenden<br />

Themen me<strong>in</strong>es Lebens reden? Wer <strong>in</strong>teressiert sich<br />

dafür, wie es mir geht und was me<strong>in</strong> Herz bewegt?<br />

Die richtigen Wegbegleiter s<strong>in</strong>d wichtig, wenn unterwegs<br />

die tiefen Lebensfragen aufbrechen: „Warum ist dies passiert?“<br />

„Was soll ich <strong>in</strong> dieser herausfordernden Situation<br />

tun?“ „Wie passt diese schmerzhafte Erfahrung mit me<strong>in</strong>em<br />

Glauben zusammen?“<br />

In der Bibel begegnen viele Weg geschichten. Das gehört<br />

irgendwie zum Glauben dazu. Das Volk Israel ist unterwegs<br />

durch die Wüste <strong>in</strong>s verheißene Land. Mit den Geboten legt<br />

Gott den „Weg zum Leben“ vor. Der Gottesname „Jahwe“<br />

steht für den „Gott, der mitgeht.“<br />

Jesus ist mit se<strong>in</strong>en Jüngern viel unterwegs. Manchmal<br />

allerd<strong>in</strong>gs waren sie sche<strong>in</strong>bar ganz alle<strong>in</strong>. Mitten im tobenden<br />

Sturm auf <strong>dem</strong> See. Oder auf <strong>dem</strong> Weg nach Emmaus.<br />

Aber gerade da zeigt sich das Geheimnis, das zum tragfähigen<br />

Grund des Glaubens wird. Jesus begegnet ihnen auf<br />

ihrem Weg. Er stillt den Sturm. Er holt sie ab aus <strong>dem</strong><br />

Dunkel der enttäuschten Hoffnung. Er hört ihnen zu. Und<br />

dann redet er und öffnet ihnen die Augen für Gottes Reich.<br />

Dabei werden Herzen <strong>in</strong> der Tiefe berührt und verändert.<br />

„Was glaubst du?“ So haben wir den Titel für dieses Heft<br />

gewählt. Glaubst du, dass Jesus Christus die Wege de<strong>in</strong>es<br />

Lebens mitgeht? Dass er dir begegnet, dir zuhört, mit dir<br />

redet und dich e<strong>in</strong>lädt zu e<strong>in</strong>em s<strong>in</strong>nerfüllten Leben mit<br />

Hoffnung und Zukunft bis <strong>in</strong> die Ewigkeit?<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

und Segenswünschen<br />

Ra<strong>in</strong>er Rudolph<br />

Schriftleitung<br />

E-Mail: unter.uns@ejwue.de<br />

Telefon: 07 11/97 81-218<br />

Telefax: 07 11/97 81-30 „UnterUns Redaktion“<br />

Post: ejw, UnterUns Redaktion<br />

Postfach 80 03 27 · 70503 Stuttgart<br />

Internet: www.ejwue.de/unteruns<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Inhalt</strong> Seite<br />

> Schwerpunkt-Thema: Was glaubst Du?<br />

Wie glauben Jugendliche? 4<br />

Warum junge Menschen kompetente Wegbegleiter brauchen<br />

und wie sie zu e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nerfüllten und eigenverantwortlichen<br />

Lebensgestaltung kommen, zeigen Prof. Dr. Barbara Schellhammer<br />

und Prof. Dr. Wolfgang Neuser von der CVJM-Hochschule Kassel.<br />

Jugendliche auf ihrem Weg mit Gott begleiten 6<br />

Wertvolle E<strong>in</strong>sichten aus Jugendevangelisationen von Dieter Braun<br />

Umbrüche, Abbrüche und Aufbrüche im Glauben 7<br />

Wichtige Erkenntnisse aus der Schüler<strong>in</strong>nen- und Schülerarbeit<br />

von Franz Röber, Wolfgang Ilg und Jörg Lohrer.<br />

Geme<strong>in</strong>schaft als Türöffner des Glaubens 8 – 9<br />

Hilfreiche Schritte des Glaubens <strong>in</strong> geistlichen Erfahrungsräumen<br />

beschreiben Re<strong>in</strong>hold Krebs und Aleko Vangelis.<br />

EMMAUS: de<strong>in</strong> weg mit gott 10 – 11<br />

Pfarrer Gottfried He<strong>in</strong>zmann, Leiter des ejw, erläutert <strong>in</strong><br />

grundsätzlichen Überlegungen H<strong>in</strong>tergründe zum Glaubenskurs<br />

für Jugendliche , Jörg Kresse und Birgit Götz erzählen praktische<br />

Erfahrungen mit <strong>dem</strong> Emmaus-Kurs.<br />

Chance der Gruppenarbeit 12<br />

Wie kont<strong>in</strong>uierliche Gruppenarbeit zu tragfähigen<br />

Gotteserfahrungen führen kann, erzählt Heike Volz.<br />

Glaube wird öffentlich 12<br />

Am Beispiel des Jugendtags zeigt Ra<strong>in</strong>er Oberländer<br />

Spuren und nachhaltige Wirkung von Großveranstaltungen.<br />

dokumentiert & fotografiert 13<br />

nah & fern 16<br />

menschen & gesichter ab 17<br />

Geistlicher Impuls 19<br />

<strong>in</strong>ternes & <strong>in</strong>teressantes ab 20<br />

Fördervere<strong>in</strong>: David Hirsch 20<br />

F<strong>in</strong>anzielle Förderungen und Zuschüsse 22<br />

Songandacht: Matthias Rumm 22<br />

> <strong>Aus</strong> den Arbeitsbereichen des ejw ab 23<br />

Pro Schöpfung 37<br />

Stellenanzeigen 38 – 39<br />

Impressum<br />

UnterUns · Zeitschrift des Evangelischen <strong>Jugendwerk</strong>s <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

Haeberl<strong>in</strong>straße 1 – 3 · 70563 Stuttgart, Postfach 80 03 27 · 70503 Stuttgart,<br />

Telefon 07 11/97 81-0; Fax -30 · E-Mail: presse@ejwue.de<br />

Baden-<strong>Württemberg</strong>ische Bank, BLZ 600 501 01, Nr. 13 06 150 · EKK Kassel, BLZ 520 604 10, Nr. 405 485<br />

Wir haben gleitende Arbeitszeit. Kontaktzeit: 9 – 12 Uhr und 13.15 – 16 Uhr<br />

Verlag: <strong>Evangelisches</strong> <strong>Jugendwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

Herausgeber: Pfarrer Gottfried He<strong>in</strong>zmann<br />

Schriftleitung: Ra<strong>in</strong>er Rudolph (RR)<br />

Redaktionskreis: Hannelore Blank-Kirschmann, Eberhard Fuhr, Matthias Hiller, Re<strong>in</strong>hold Krebs,<br />

Jens Scheilke-Hekermans, Henrik Struve, Alma Ulmer<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise: zweimonatlich<br />

Kostenbeitrag: 12,– Euro jährlich (e<strong>in</strong>schließlich Versandkosten)<br />

Anzeigenschluss:<br />

Achtung: Heft 6 entfällt · Heft 1/2011: 19.11.2010 · Heft 2/2011: 14.01.2011<br />

Fotos: Titel: Marcel Diemer und Hassan Almhotasib; Archiv ejw (12, 18. 20, 22, 25, 26); CVJM Gesamtverband (15, 17); CVJM Möhr<strong>in</strong>gen (27);<br />

CVJM Wetter (11); ChurchNight (29); Dobelmühle (24); dieprojektoren agentur für gestaltung und präsentation (8/9);Eichenkreuz (14, 27);<br />

ejw Bezirk Tuttl<strong>in</strong>gen (6); Fuhr )4, 5. 13, 15, 34); Gronbach (16); Höschele (33); Jugendkirche (28); KiBiWo (23); privat (17, 26); Pro Teens (24);<br />

Rudolph (13); Sonnhüter (10/11).<br />

Anzeigenabwicklung und Koord<strong>in</strong>ation:<br />

Stellenanzeigen: Melanie Söhnle (ejw), Telefon 0 7 11/97 81-358 · Telefax 0 7 11/97 81-30, E-Mail: melanie.soehnle@ejwue.de<br />

Alle anderen Anzeigen: Eberhard Fuhr ejw-Agentur, Haeberl<strong>in</strong>straße 1-3, 70563 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/97 81-231; Telefax 07 11/97 81-30; E-Mail: eberhard.fuhr@ejwue.de · Mediadaten: www.ejwue.de/unteruns<br />

Grafik Design + PrePress: Eberhard Fuhr ejw-Agentur · 70563 Stuttgart<br />

Litho: HKS Artmedia, Le<strong>in</strong>felden-Echterd<strong>in</strong>gen · Druck: studiodruck, Nürt<strong>in</strong>gen-Raidwangen<br />

Bestelladresse für Arbeitshilfen und Buchempfehlungen<br />

buch+musik Buchhandlung und Verlag des ejw · Haeberl<strong>in</strong>straße 1 – 3 · 70563 Stuttgart-Vaih<strong>in</strong>gen;<br />

Telefon 07 11/97 81-410 · Fax 07 11/97 81-413 · E-Mail: buchhandlung@ejw-buch.de


In eigener Sache<br />

Im Juli haben wir Sie um e<strong>in</strong>en<br />

Kostenbeitrag von 12 Euro für das<br />

UnterUns gebeten. Rund 12% s<strong>in</strong>d<br />

bisher dieser Bitte gefolgt. Besonders<br />

freuen wir uns, dass e<strong>in</strong>ige sehr großzügig<br />

„aufgerundet“ und für unsere<br />

Jugend arbeit gespendet haben.<br />

Herzlichen Dank für Ihre Unter stütz ung.<br />

Übrigens:<br />

Das vorliegende UnterUns ist die letzte<br />

<strong>Aus</strong>gabe <strong>in</strong> diesem Jahr. Im nächsten<br />

Jahr werden wir das UnterUns quartalsweise<br />

versenden. Parallel möchten wir<br />

unsere Newsletter per E-Mail ausbauen.<br />

In Zukunft werden wir Sie auch auf diesem<br />

Weg zielgerichtet <strong>in</strong>formieren.<br />

Das UnterUns im Internet<br />

www.ejwue.de/unteruns<br />

Zu diesem Artikel e<strong>in</strong>en<br />

Kommentar schreiben:<br />

www.ejw-blog.de<br />

Was glaubst Du?<br />

Neugierig und offen schaut mich me<strong>in</strong> Gesprächs -<br />

partner an. Ich spüre se<strong>in</strong> ehrliches Interesse und<br />

gleichzeitig me<strong>in</strong>e Hilflosigkeit. Wie soll ich das,<br />

was mir wichtig ist, <strong>in</strong> Worte fassen? Wie kann ich<br />

das, was die Grundlagen unseres christlichen<br />

Glaubens s<strong>in</strong>d, verständlich erklären? Wortfetzen<br />

schwirren mir durch den Kopf. Zentrale Bibelverse<br />

kommen mir <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n. Soll ich doch lieber<br />

etwas allgeme<strong>in</strong>er mit irgendwelchen unverb<strong>in</strong>dlichen<br />

<strong>Aus</strong>sagen e<strong>in</strong>steigen?<br />

Petrus war <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ganz ähnlichen Situation. Er<br />

war e<strong>in</strong>geladen. Bei e<strong>in</strong>em römischen Haupt -<br />

mann. Der wollte von ihm wissen, was es mit diesem<br />

neuen Glauben auf sich hat. Was glaubst du?<br />

Petrus antwortet nicht mit e<strong>in</strong>er dogmatischen<br />

Glaubensformel oder e<strong>in</strong>em theologischen Begriff.<br />

Vielmehr erzählt er e<strong>in</strong>e Geschichte. Die Geschich -<br />

te des Jesus von Nazareth. (vgl. Apostelgeschichte<br />

10,36-43). Diese Geschichte hat se<strong>in</strong> Leben verändert<br />

und das der anderen Christen auch.<br />

❚ Ich glaube, dass Gott <strong>in</strong> Jesus da ist<br />

Unsere Zeit ist geprägt von e<strong>in</strong>er religiösen<br />

Beliebig keit. Diese Beliebigkeit hat zur Folge, dass<br />

me<strong>in</strong> persönlicher Glaube unverdächtig und un -<br />

problematisch ersche<strong>in</strong>t, solange ich schön bei mir<br />

selbst bleibe und nur persönliche Wahrheiten formuliere.<br />

Die Geschichte des Jesus von Nazareth<br />

lässt sich aber nicht auf dieser Ebene erzählen.<br />

Denn diese Geschichte lässt nicht neutral bleiben.<br />

In Jesus steht der allmächtige Gott den Menschen<br />

von Angesicht zu Angesicht gegenüber und sagt:<br />

„Hier b<strong>in</strong> ich.“ Wer diese Geschichte des menschgewordenen<br />

Gottessohnes hört, muss sich dazu<br />

verhalten. Er kann Teil von dieser Geschichte werden<br />

und an ihr Anteil nehmen oder weitergehen.<br />

Wer sich aber auf diesen Jesus e<strong>in</strong>lässt, erlebt die<br />

Fasz<strong>in</strong>ation des Glaubens. Er entdeckt <strong>in</strong> der<br />

Begegnung mit Jesus Christus: Gott <strong>in</strong>teressiert<br />

sich für mich. Er will, dass ich bei ihm b<strong>in</strong>.<br />

Gleichzeitig wird deutlich: Wenn Gott sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Sohn Jesus Christus <strong>in</strong> die Geschicke der<br />

Welt e<strong>in</strong>mischt und die Zukunft der Welt gestaltet,<br />

hat das Konsequenzen. Deshalb richte ich me<strong>in</strong><br />

Leben nach ihm aus und arbeite an der<br />

Gestaltwerdung des Reiches Gottes <strong>in</strong> dieser Welt.<br />

❚ Ich glaube an Jesus Christus,<br />

also b<strong>in</strong> ich gewiss<br />

„Nichts genaues weiß man nicht“ – ist das alles,<br />

was man <strong>in</strong> Glaubensfragen sagen kann?<br />

Physikunterricht. Mühsam versucht der Schüler<br />

den Ablauf des Versuchs zu erklären, der das letzte<br />

Mal aufgebaut war. Am Ende beg<strong>in</strong>nt er se<strong>in</strong>e<br />

Schlussfolgerungen mit den verhängnisvollen<br />

Worten: „Ich glaube…“. Der Lehrer nimmt diese<br />

Steilvorlage genüsslich auf und antwortet: „Ich<br />

glaube heißt: ich weiß nicht!“<br />

> Auf e<strong>in</strong> Wort I UnterUns 5 I 2010<br />

Leider wird das Wort „Glauben“ im alltäglichen<br />

Sprachgebrauch genau auf diese Weise verwendet.<br />

Überall, wo Wissenslücken s<strong>in</strong>d oder man nichts<br />

Genaues weiß, soll der Glaube anfangen. Doch e<strong>in</strong><br />

solcher Glaube könnte ke<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dlichen<br />

<strong>Aus</strong>sagen treffen. E<strong>in</strong> solcher Glaube würde auch<br />

<strong>in</strong> Krisen situ ationen ke<strong>in</strong>en Halt bieten.<br />

„Ich b<strong>in</strong> gewiss“, sagt Paulus. Wie kommt er dazu?<br />

Man könnte vermuten, dass Paulus e<strong>in</strong> besonders<br />

selbstsicherer und überzeugter Mensch gewesen<br />

sei. Dass also die Gewissheit, von der er hier redet,<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er eigenen Person und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em festen<br />

Glauben begründet sei. Doch die Gewissheit des<br />

Glaubens liegt nicht <strong>in</strong> uns selbst begründet. Die<br />

Gewissheit des Glaubens hat auch e<strong>in</strong>e andere<br />

Qualität als die von Versuchen abgeleiteten <strong>Aus</strong> -<br />

sagen über naturwissenschaftliche Gesetz mäßig -<br />

keiten. Die Gewissheit des Glaubens liegt <strong>in</strong> <strong>dem</strong>,<br />

was Jesus für uns getan hat. In se<strong>in</strong>em Tod am<br />

Kreuz und se<strong>in</strong>er Auferweckung vom Tod zeigt<br />

sich die alles überw<strong>in</strong>dende Liebe Gottes.<br />

Deshalb können Christen trotz persönlicher<br />

Unsicherheit, trotz ungelöster Fragen und hartnäckiger<br />

Zweifel im Blick auf Jesus sagen: Ich b<strong>in</strong><br />

gewiss, dass nichts mich von der Liebe Gottes<br />

trennen kann.<br />

❚ E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Glaubensbekenntnis<br />

Ich b<strong>in</strong> dankbar, dass diese Konzentration des<br />

Glaubens auf Jesus Christus im <strong>Jugendwerk</strong> fest<br />

verankert ist. Und ich wünsche mir, dass dieses<br />

<strong>Aus</strong>gerichtetse<strong>in</strong> auf Jesus zum <strong>Aus</strong>druck kommt,<br />

wenn wir vom Glauben reden. Dass wir wie Petrus<br />

die Geschichte des Jesus von Nazareth erzählen,<br />

wenn wir gefragt werden: Was glaubst du? Dass<br />

wir wie Paulus auf die <strong>in</strong> Christus begründete<br />

Gewissheit verweisen, wenn der Glaube auf <strong>dem</strong><br />

Prüfstand steht.<br />

Lothar Zenetti hat diese <strong>Aus</strong>richtung des Glaubens<br />

auf Jesus Christus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kurzen Gedicht<br />

zusammengefasst, e<strong>in</strong>er Art Glaubensbekenntnis:<br />

Gottfried He<strong>in</strong>zmann<br />

Leiter des ejw<br />

Was Jesus<br />

für mich ist?<br />

E<strong>in</strong>er der<br />

für mich ist.<br />

Was ich<br />

von Jesus halte?<br />

Dass er<br />

mich hält.<br />

3


4<br />

> Schwerpunkt-Thema: Was glaubst du? I UnterUns 5 I 2010<br />

Wie glauben<br />

Jugendliche?<br />

„Junge Menschen brauchen kompetente<br />

Wegbegleiter auf <strong>dem</strong> Weg des Glaubens<br />

und zu e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nerfüllten und eigenverantwortlichen<br />

Lebensgestaltung.“ So<br />

beg<strong>in</strong>nt die Präsentation der CVJM-<br />

Hochschule im Internet.<br />

Was haben der Glaube Jugendlicher und<br />

e<strong>in</strong>e Hochschule mite<strong>in</strong>ander zu tun?<br />

Was kann e<strong>in</strong>e Hochschule dazu beitragen,<br />

dass junge Menschen Zugänge zum<br />

christlichen Glauben f<strong>in</strong>den und dann<br />

dar<strong>in</strong> wachsen?<br />

❚ Jugendkultur erforschen<br />

Beispielsweise e<strong>in</strong> Forschungsprojekt<br />

könnte die Frage „Wie glauben Jugend -<br />

liche?“ e<strong>in</strong>mal näher untersuchen. Wie<br />

Jugendliche „ticken“, wissen wir aus der<br />

beachtenswerten gleichnamigen S<strong>in</strong>us-<br />

Milieu-Studie von 2007. Da gibt es z. B.<br />

26 % hedonistische Jugendliche und<br />

25 % Performer-Jugendliche, aber zum<br />

Glauben f<strong>in</strong>den Leute aus den progressiveren<br />

Milieus selten. Und wie sie glauben,<br />

me<strong>in</strong>t man unter Fachleuten zwar<br />

seit der profunden Studie des amerikanischen<br />

Theologen James Fowler über die<br />

Glaubensentwicklung (1987) <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

Lebensaltern zu wissen. Wie<br />

sich jedoch heute die Fowler’sche Theorie<br />

der sechs Stufen vom Urvertrauen des<br />

K<strong>in</strong>des über den mythisch-wörtlichen<br />

Glauben bis zum verb<strong>in</strong>denden Erwach -<br />

senenglauben zur Lebensrealität Jugend -<br />

licher verhält, wäre e<strong>in</strong>e empirische<br />

Untersuchung wert. Vielleicht ergäbe<br />

sich, dass der Glaube Jugendlicher nicht<br />

nur mit der biblischen Überlieferung und<br />

der Gottesbeziehung zu tun hat, sondern<br />

noch viel mehr als Fowler annahm, mit<br />

der Vertrauenswürdigkeit und Überzeugungskraft<br />

der Zeugen des Glaubens,<br />

eben der Weggefährten.<br />

Während der Entwicklung der CVJM-<br />

Hochschule mussten wir erst lernen, dass<br />

Forschung auch an e<strong>in</strong>er solchen anwendungsbezogenen<br />

Hochschule betrieben<br />

werden muss, nicht nur an den wissenschaftsorientierten<br />

Universitäten.<br />

Inzwischen stellen wir uns mit Elan dieser<br />

Aufgabe. Die angedachten Projekte<br />

aller Fachbereiche stehen unter <strong>dem</strong><br />

geme<strong>in</strong>samen Thema „Identität und<br />

Verantwortung“. Es liegt auf der Hand,<br />

wie sehr die Beantwortung der Glaubens -<br />

frage zur Identitätsbildung beiträgt. Der<br />

Identitätsf<strong>in</strong>dungsprozess im K<strong>in</strong>der-,<br />

Jugend- und Jungen-Erwachsenenalter<br />

erweist sich soziologisch, psychologisch,<br />

kulturell und religiös als hochkomplexer<br />

Vorgang, der nur <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är angemessen<br />

erforscht werden kann. Miss -<br />

lungene Identitätsf<strong>in</strong>dungsprozesse führen<br />

zu Dialogverweigerung, Abschottung<br />

und Gewalt; gelungene Identitätsf<strong>in</strong> -<br />

dungs prozesse ermöglichen Integration,<br />

Dialog, Wertebewusstse<strong>in</strong> und Verant -<br />

wortungsübernahme.<br />

❚ Glauben lernen und Glauben leben<br />

Wie Jugendliche überhaupt erst zum<br />

Glauben kommen, ist e<strong>in</strong>e nicht weniger<br />

schwer zu beantwortende Frage. Natür -<br />

lich wissen wir aus der Bibel, dass der<br />

Glaube aus <strong>dem</strong> Hören (Luther übersetzt:<br />

aus der Predigt) kommt (Römer 10,17)<br />

und dass der Geist Gottes das Entschei -<br />

dende tut, denn niemand kann Jesus se<strong>in</strong>en<br />

Herrn nennen, außer durch den<br />

Heiligen Geist (1.Kor<strong>in</strong>ther 12,3).<br />

Jugendevangelisation beim Konficastle,<br />

auf Freizeiten, im Jugendgottesdienst<br />

oder beim Christival ist nach wie vor<br />

angesagt. Was aber m<strong>in</strong>destens ebenso<br />

wirksam und vor allem im Zuge des<br />

Entstehens e<strong>in</strong>es nachhaltigen Glaubens -<br />

lebens von enormer Bedeutung ist, s<strong>in</strong>d<br />

persönliche Begegnungen <strong>in</strong> denen<br />

Jugendliche erfahren, wie der Glaube das<br />

Leben verändert und bestimmt. Authen -<br />

tischen Zeugen s<strong>in</strong>d gefragt – nicht nur<br />

auf der Bühne.<br />

Vor allem <strong>in</strong> Zeiten postmoderner Patch -<br />

work-Identitäten fühlen sich junge Men -<br />

schen nicht selten h<strong>in</strong> und hergerissen<br />

zwischen den Ansprüchen der Gesell -<br />

schaft, der Familie, der Freunde.<br />

Elterliche Vorgaben und Haltungen autoritärer<br />

Bezugspersonen werden <strong>in</strong> Frage<br />

gestellt. Der Wandel des Selbstbildes und<br />

der Wandel des Weltbildes laufen Hand<br />

<strong>in</strong> Hand. Sicher geglaubte Fundamente<br />

bröckeln und neue müssen gefunden<br />

werden. Dementsprechend lebt die Reli -<br />

giosität bzw. das Glaubensleben von<br />

Jugendlichen <strong>in</strong> der Spannung zwischen<br />

Ablösung und Zugehörigkeit, im R<strong>in</strong>gen<br />

um Halt von etwas, das noch im Ent -<br />

stehen begriffen ist. In diesem S<strong>in</strong>ne<br />

muss die Aufgabe der Lehre dar<strong>in</strong> bestehen,<br />

begleitend junge Menschen auf <strong>dem</strong><br />

Weg der Identitätsf<strong>in</strong>dung zu fördern<br />

bzw. zu fordern, sich selbst-bewusst und<br />

kritisch-reflexiv der Frage des eigenen<br />

Lebensentwurfes zu stellen, auch im<br />

Glauben erwachsen zu werden.<br />

Dabei hat Glauben immer etwas mit<br />

Lernen und Wissen zu tun. Es spricht<br />

sich langsam herum, dass Glauben und<br />

Wissen ke<strong>in</strong> Gegensatz s<strong>in</strong>d, sondern im<br />

Gegenteil aufe<strong>in</strong>ander angewiesen. Und<br />

zwar <strong>in</strong> beide Richtungen: Glaube<br />

braucht, wenn er ke<strong>in</strong> bl<strong>in</strong>der Glaube<br />

se<strong>in</strong> soll, die Kenntnis dessen, auf<br />

das/den er baut. Bevor ich me<strong>in</strong> Leben<br />

Gott anvertraue, muss ich wissen, wer er<br />

ist und wie er zu mir steht. Die Bibel<br />

bezeugt uns im Kern Jesus Christus als<br />

die Antwort auf die Lebensfragen. Wer er<br />

für uns ist, will mit <strong>dem</strong> Verstand und<br />

<strong>dem</strong> Herzen entdeckt werden.<br />

Glaubenskurse s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e hervorragende<br />

und <strong>in</strong>zwischen sehr attraktive Gelegen -<br />

heit, das nötige Wissen über den Glau -<br />

ben, die Bibel, über Gott und Jesus<br />

Christus <strong>in</strong> angenehmer Gesellschaft zu<br />

erwerben. Und das schließt nicht aus,<br />

sondern e<strong>in</strong>, dass auch das Herz angerührt<br />

wird und der Heilige Geist se<strong>in</strong><br />

Werk tun kann. Glaube braucht den kritisch-reflektierten<br />

Blick des Wissens, um<br />

ganzheitliche Zusammenhänge begreifen<br />

zu können, um nicht extrem-fundamentalistischen<br />

Strebungen anheim zu fallen –<br />

dies gilt vor allem <strong>in</strong> Zeiten des Jugend -<br />

alters. Ganzheitlich-dichtes Lernen im<br />

emotionalen, sozialen und kognitivgedanklichen<br />

Bereich ist notwendig,


damit junge Menschen nicht unentwickelte<br />

und unangemessene religiöse<br />

Vorstellungen <strong>in</strong>s Erwachsenenalter mitnehmen<br />

oder gar der Instrumentali sier -<br />

ung ausgeliefert s<strong>in</strong>d, sei es durch<br />

Medien, Politik oder extreme Gruppier -<br />

ungen.<br />

Aber auch das Umgekehrte gilt: Lernen<br />

bedarf des Glaubens. Wer <strong>in</strong> der Bezieh -<br />

ung zu Jesus Christus den S<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>es<br />

Lebens, se<strong>in</strong>e grundsätzliche Lebens -<br />

orientierung gefunden hat, lernt besser,<br />

die Beziehung zu anderen, sich selbst<br />

und der Welt zu gestalten. Denn er muss<br />

nicht mehr fortwährend um sich selbst<br />

kreisen. Weil er sich selbst gefunden hat,<br />

kann er sich loslassen, also selbstlos handeln.<br />

Der Volksmund irrt, wenn er an -<br />

nimmt, Glaube sei nicht Wissen und<br />

müsse h<strong>in</strong>ter diesem zurückstehen.<br />

Genau das Gegenteil ist der Fall: ohne<br />

Glauben ke<strong>in</strong> Wissen bzw. geht der Glau -<br />

be <strong>dem</strong> Wissen doch letztlich immer voraus.<br />

Gerade deshalb muss der Glaube<br />

Thema des Wissens werden.<br />

❚ Integrative <strong>Aus</strong>bildung<br />

<strong>Aus</strong> allem bisher Gesagten wird deutlich,<br />

wie eng biblisch-theologische Aspekte des<br />

Lebens und humanwissenschaftlich-pädagogische<br />

E<strong>in</strong>sichten zusammengehören.<br />

Darum bietet der CVJM <strong>in</strong> Kassel bereits<br />

seit 1973 e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrative theologische<br />

und sozialpädagogische <strong>Aus</strong>bildung für<br />

die hauptberufliche Jugendarbeit an.<br />

CVJM-Sekretärschule hieß das früher,<br />

jetzt CVJM-Kolleg. Drei Jahre dauert<br />

diese Fachschulausbildung mit kirchlich<br />

anerkanntem theologischen und staatlich<br />

anerkanntem Erzieherabschluss.<br />

Die 2009 gegründete „CVJM-Hochschule<br />

– International YMCA University of<br />

Applied Sciences“ hat an dieser bewährten<br />

Verknüpfung festgehalten. Im Zent -<br />

rum der Angebote steht e<strong>in</strong> vierjähriger<br />

Bachelor-Studiengang <strong>in</strong> Religions- und<br />

Geme<strong>in</strong>depädagogik und Sozialer Arbeit.<br />

Etwas Neues ist jedoch noch h<strong>in</strong>zugekommen.<br />

So sehr die Beziehungsarbeit<br />

mit jungen Menschen also e<strong>in</strong>e theologische<br />

und sozialpädagogische Kompetenz<br />

erfordert, brauchen die Profis der Jugend -<br />

arbeit doch auch e<strong>in</strong>e Management-<br />

Kompetenz. E<strong>in</strong>e Jugendfreizeit mit tollen<br />

Erfahrungen muss erst e<strong>in</strong>mal gut<br />

organisiert worden se<strong>in</strong> und nachher<br />

abgerechnet werden. Auch sollte das<br />

Ganze <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Konzept mit Vision und<br />

Zielen e<strong>in</strong>gebettet se<strong>in</strong>. Nimmt man das<br />

Stichwort Geistliche Leitung h<strong>in</strong>zu, so<br />

wird klar, wie eng auch dieses Hand -<br />

werkszeug wieder mit <strong>dem</strong> Glauben<br />

zusammenhängt. An der CVJM-Hoch -<br />

schule gibt es dafür den Fachbereich<br />

Sozial- und Diakoniemanagement, der<br />

den Master-Studiengang „Ethisches<br />

Management <strong>in</strong> christlichen Handlungs -<br />

feldern“ anbietet. Wen se<strong>in</strong> Glaube und<br />

se<strong>in</strong>e Begabung eher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Organisa -<br />

tions- oder Geschäftsführungstätigkeit<br />

weist, vielleicht auch nach guten Jahren<br />

der Verkündigungs- oder pädagogischen<br />

Arbeit zur Weiterbildung, ist hier genau<br />

richtig.<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>arität ist e<strong>in</strong> starkes Profil -<br />

merkmal der CVJM-Hochschule, welches<br />

sich neben der <strong>in</strong>haltlichen Studien -<br />

angebote und der Zusammensetzung der<br />

Lehrveranstaltungen auch im Lehrkörper<br />

bzw. Professorenteam konkretisiert.<br />

Was die CVJM-Hochschule über die<br />

Schwerpunktsetzung <strong>in</strong> der christlichen<br />

Jugendarbeit h<strong>in</strong>aus auszeichnet: Sie hält<br />

zusammen, was zusammengehört:<br />

Glauben und Denken, Theologie und<br />

Soziale Arbeit, Ethik und Management,<br />

Theorie und Praxis, Lernen und Leben.<br />

Die geistliche Lern- und Lebensgeme<strong>in</strong> -<br />

schaft sowie der praxisorientierte Lernund<br />

Diskussionsstoff befruchten sich<br />

gegenseitig.<br />

❚ Wegbegleiter<br />

Egal, wo und wie wir die Lebenslagen<br />

und den Glauben Jugendlicher <strong>in</strong> den<br />

Blick nehmen, junge Menschen brauchen<br />

andere Christen – Freunde, Ehrenamt -<br />

liche oder Hauptamtliche –, die als<br />

authentische Glaubenszeugen e<strong>in</strong> Stück<br />

Weg mitgehen, wie der auferstandene<br />

Christus die niedergeschlagenen Jünger<br />

auf <strong>dem</strong> Weg von Jerusalem nach<br />

Emmaus begleitet hat. Er hat ihnen nicht<br />

nur „die Schrift geöffnet“, sondern sich<br />

selbst zu erkennen gegeben und damit<br />

die „Augen des Herzens“ geöffnet.<br />

Prof. Dr.<br />

Barbara Schellhammer<br />

Prof. Dr. Wolfgang Neuser<br />

CVJM-Hochschule<br />

➜ www.cvjm-hochschule.de<br />

5


6<br />

> Schwerpunkt-Thema: Was glaubst du? I UnterUns 5 I 2010<br />

Jugendliche auf ihrem Weg<br />

mit Gott begleiten<br />

Wer Jugendliche begleiten will auf ihrem<br />

Weg zu e<strong>in</strong>em eigenen Glauben, der<br />

muss offen für sie se<strong>in</strong>. Seit rund vier<br />

Jahren b<strong>in</strong> ich zusammen mit Tobias<br />

Becker dabei, jugendevangelistische<br />

Formen zu entwickeln und zu erproben,<br />

um Jugendliche zu erreichen, die im<br />

Normalfall nicht im Dunstkreis der evangelischen<br />

Jugendarbeit auftauchen. Es<br />

gel<strong>in</strong>gt – z.B. im Projekt Brückenschlag.<br />

Wir können heute nachweisen, dass wir<br />

tatsächlich Jugendliche unterschiedlicher<br />

Lebenswelten erreichen und diese er -<br />

staun lich offen s<strong>in</strong>d, wenn wir ihnen von<br />

Jesus erzählen. Unser Hauptproblem<br />

liegt an e<strong>in</strong>er anderen Stelle. Es liegt<br />

überraschenderweise <strong>in</strong> unseren eigenen<br />

Reihen. Denn Menschen <strong>in</strong> unseren<br />

Geme<strong>in</strong>den, <strong>Jugendwerk</strong>en und CVJM<br />

tun sich erstaunlich schwer, diese Jugend -<br />

lichen so anzunehmen, wie sie s<strong>in</strong>d. Wir<br />

wollen sie gerne bei uns haben, aber nur,<br />

wenn sie so s<strong>in</strong>d und sich so benehmen,<br />

wie wir uns das vorstellen.<br />

❚ Lieb gew<strong>in</strong>nen<br />

Wer Jugendliche begleiten will auf ihrem<br />

Weg zu e<strong>in</strong>em eigenen Glauben, der<br />

muss sie lieb gew<strong>in</strong>nen.<br />

Natürlich gibt es verständliche Hemm -<br />

schwellen <strong>in</strong> der Begegnung mit Men -<br />

schen, die man nicht kennt. Natürlich<br />

macht uns alles Fremde auch Angst. Es<br />

lässt uns zurückschrecken und vorsichtig<br />

se<strong>in</strong>. Aber wer <strong>in</strong> der Jugendarbeit bei<br />

dieser Reaktion als Grundhaltung stehen<br />

bleibt, <strong>dem</strong> fehlt das alles Entscheidende:<br />

die E<strong>in</strong>sicht, dass jeder Mensch e<strong>in</strong> von<br />

Gott zutiefst geliebter Mensch ist. Egal,<br />

wie er heute aussieht, wie er sich be -<br />

nimmt und welche Probleme se<strong>in</strong> Leben<br />

kennzeichnen. Gott hat das Urteil „sehr<br />

gut“ des Schöpfungstages nie zurückgenommen<br />

– über ke<strong>in</strong>em von uns. Auch<br />

nicht über Jugendlichen, die manchmal<br />

vielleicht ganz anders s<strong>in</strong>d, als wir sie<br />

gerne hätten. Die Haltung, die Jesus <strong>dem</strong><br />

reichen Jüngl<strong>in</strong>g gegenüber e<strong>in</strong>nimmt:<br />

„…und Jesus sah ihn an und gewann ihn<br />

lieb!“ (Markus 10,21) vermisse ich <strong>in</strong><br />

manchen Geme<strong>in</strong>den schmerzlich.<br />

Wer Jugendliche begleiten will auf ihrem<br />

Weg zu e<strong>in</strong>em eigenen Glauben, der<br />

muss sie so nehmen, wie sie s<strong>in</strong>d. Das<br />

heißt nicht, dass alles toleriert werden<br />

muss und es ke<strong>in</strong>e Grenzen mehr geben<br />

darf. Aber erste Schritte im Glauben<br />

machen heißt nicht automatisch „brav zu<br />

werden“. Dies zu erwarten und als selbstverständliche<br />

Frucht erster Glaubens -<br />

regungen zu sehen, ist e<strong>in</strong>e Illusion.<br />

Jugendliche s<strong>in</strong>d, wie sie s<strong>in</strong>d. Versuche,<br />

sie mal eben geme<strong>in</strong>dekonform „umzuspritzen“,<br />

scheitern <strong>in</strong> der Regel.<br />

❚ Ehrlich <strong>in</strong>teressieren<br />

Wer Jugendliche begleiten will auf ihrem<br />

Weg zu e<strong>in</strong>em eigenen Glauben, der<br />

muss sich ehrlich für sie <strong>in</strong>teressieren.<br />

Gute Fragen öffnen Türen zu e<strong>in</strong>em<br />

guten Gespräch. Wenn jemand spürt,<br />

dass er gefragt ist und ernst genommen<br />

wird, dann kann er am ehesten se<strong>in</strong>e<br />

Masken ablegen und se<strong>in</strong> abwehrendes<br />

Schutzverhalten aufgeben. Nur: ehrlich<br />

sollten die Fragen se<strong>in</strong>. Nicht anbiedernd<br />

und auch nicht so, dass sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en pädagogischen<br />

H<strong>in</strong>terhalt führen. Wer ehrlich<br />

fragt, wird auch ehrlich gefragt. Dabei<br />

sollten wir uns vor zu schnellen Ant -<br />

worten hüten, die wir selber nicht haben<br />

oder die von unserem eigenen Leben gar<br />

nicht abgedeckt s<strong>in</strong>d.<br />

Wer Jugendliche begleiten will auf ihrem<br />

Weg zu e<strong>in</strong>em eigenen Glauben, muss<br />

sie frei geben. E<strong>in</strong>e Begleitung im Geist<br />

des Evangeli ums ist immer von der Frei -<br />

heit be stimmt. Natürlich gibt es gute<br />

Gründe für klare Absprachen, ausgefeilte<br />

Gesprächsrhythmen und klare Zeit -<br />

vorgaben. Wahr ist aber auch, dass sich<br />

viele Jugendliche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em straff vorgegebenen<br />

Raster so e<strong>in</strong>geengt fühlen, dass<br />

sie sich gar nicht darauf e<strong>in</strong>lassen können.<br />

Hilfreich wäre darum e<strong>in</strong>e Ab -<br />

sprache, die deutlich macht: „Du bist frei<br />

und du bleibst frei. Du meldest dich,<br />

wenn du es willst. Du bist aber <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er<br />

Weise dazu verpflichtet.“<br />

❚ An Jesus b<strong>in</strong>den<br />

Wer Jugendliche begleiten will auf ihrem<br />

Weg zu e<strong>in</strong>em eigenen Glauben, der sollte<br />

sie nicht an sich selber b<strong>in</strong>den, sondern<br />

an Jesus. Es geht nicht darum<br />

Jugendliche an uns zu b<strong>in</strong>den. Wir s<strong>in</strong>d<br />

nicht mehr als Weg begleiter auf e<strong>in</strong>em<br />

Weg, den Jugendliche selbständig mit<br />

Gott gehen. Manche be gleiten wir e<strong>in</strong>e<br />

Etappe. Manche begleiten wir über Jahre<br />

h<strong>in</strong>weg e<strong>in</strong> langes Stück. Oder unsere<br />

Begleitung be schränkt sich auf punktuelle<br />

Begegnun gen. Die Inten sität e<strong>in</strong>er<br />

Begleitung hängt nicht an der Dauer des<br />

Wegabschnittes, den wir mite<strong>in</strong>ander<br />

gehen, sondern an <strong>dem</strong>, was sie leistet.<br />

Dabei bleibt das Ziel immer gleich: diesen<br />

e<strong>in</strong>en Menschen mit Jesus <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung zu bekommen und ihn zu<br />

ermutigen, se<strong>in</strong>e Beziehung zu Jesus neu<br />

anzupacken, weiterzuführen oder wieder<br />

zu beleben.<br />

❚ Fazit<br />

Untersuchungen zeigen uns, dass es <strong>in</strong><br />

der Regel schon mehrere Anstöße<br />

braucht, bis e<strong>in</strong> Mensch zu glauben<br />

beg<strong>in</strong>nt 1 . Wie viele Impulse bedarf es<br />

dann erst, damit e<strong>in</strong> Mensch im Glauben<br />

bleibt und dar<strong>in</strong> begleitet wird? Durch<br />

wen diese Anstöße kommen und wie<br />

<strong>in</strong>tensiv sie s<strong>in</strong>d – bleibt Gott überlassen.<br />

Denn unterschiedliche „Touchpo<strong>in</strong>ts“<br />

durch unterschiedliche Menschen ergeben<br />

auch e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Begleitung.<br />

Es gibt also viele Wege, auf denen das<br />

wachsen kann, was Paulus e<strong>in</strong>en „mündigen<br />

Glauben“ nennt. Wir sollten darum<br />

kle<strong>in</strong>e Begegnungen nicht verachten. Wer<br />

weiß, wie wichtig sie s<strong>in</strong>d. Aber wir sollten<br />

uns auch <strong>in</strong>nerlich dazu bereit erklären,<br />

mit <strong>dem</strong>jenigen e<strong>in</strong>en längeren Weg<br />

zu gehen, der das jetzt braucht.<br />

Dieter Braun<br />

CVJM Landesreferent<br />

1 vgl. Herbst, Michael u.a., Institut zur Erforschung<br />

von Evangelisation und Geme<strong>in</strong>deentwicklung.<br />

„Wie f<strong>in</strong>den Erwachsene zum Glauben?“ Greifswald 2009


Umbrüche, Abbrüche und Aufbrüche im Glauben<br />

■ Wie die Schüler<strong>in</strong>nen- und Schülerarbeit die Glaubensentwicklung junger Menschen begleitet<br />

Wie Glaube und Glaubensentwicklung<br />

uns <strong>in</strong> der Schülerarbeit begegnen? Wir<br />

versuchen es, auf die drei Begriffe zu<br />

br<strong>in</strong>gen: Kopf, Herz und Hand. Dass der<br />

Kopf dabei den größten Teil e<strong>in</strong>nimmt, ist<br />

im Kontext der Schülerarbeit ke<strong>in</strong> Zufall.<br />

❚ Kopf<br />

Mag der christliche Glaube im Grund -<br />

schulalter noch unangetastet und durch<br />

den Religionsunterricht gestützt und<br />

bestärkt werden, so wandelt sich dies <strong>in</strong><br />

den höheren Klassenstufen. Mit zunehmen<strong>dem</strong><br />

Alter wächst nicht nur das K<strong>in</strong>d<br />

zum Jugendlichen heran, auch der<br />

Glaube erfährt se<strong>in</strong>e Wandlung und entwächst<br />

den K<strong>in</strong>derschuhen. Die Entwick -<br />

lungspsychologie hat hier hilfreiche Bei -<br />

träge für die religionspädagogische Arbeit<br />

geliefert. Prof. Dr. Karl Ernst Nipkow<br />

beschreibt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „Erwachsen -<br />

werden ohne Gott – Gottes erfahrung im<br />

Lebenslauf“, wie das Grund vertrauen von<br />

K<strong>in</strong>dern mit zunehmen<strong>dem</strong> Alter immer<br />

wieder neue Anfänge und Wandlungen<br />

e<strong>in</strong>schließt. 1<br />

Gerade im H<strong>in</strong>blick auf den Schulalltag<br />

kristallisieren sich besondere Heraus -<br />

forderungen heraus. Im Jugendalter gibt<br />

es erste nachhaltige Erfahrungen von<br />

Leid, Notsituationen und Tod. „Warum<br />

lässt Gott das zu?“, so fragt der Jugend -<br />

liche. Die <strong>in</strong> der Schule vermittelten<br />

naturwissenschaftlichen Weltsichten<br />

sche<strong>in</strong>en <strong>dem</strong> Wunder- und Gottes -<br />

glauben den Boden zu entziehen. Zu<strong>dem</strong><br />

entsteht aus der (zukünftig ja weit häufigeren!)<br />

Begegnung mit Menschen, die<br />

e<strong>in</strong>er anderen Religion angehören oder<br />

aus Überzeugung an „gar nichts“ glauben,<br />

e<strong>in</strong>e weitere Herausforderung für<br />

den e<strong>in</strong>st so klaren K<strong>in</strong>derglauben.<br />

E<strong>in</strong> Schülerbibelkreis (SBK) wird nicht<br />

selten zum Rückzugsort derer, die verunsichert<br />

s<strong>in</strong>d. Die Schule wird als unverträglich<br />

<strong>in</strong> Sachen „Glaube“ erlebt. Doch<br />

kann dies sicher langfristig ke<strong>in</strong>e Überlebensstrategie<br />

für den Glauben darstellen.<br />

In der Schülerarbeit – besonders im<br />

H<strong>in</strong>blick auf die SBKs – liegt gerade darauf<br />

unser Focus, junge Menschen zu<br />

begleiten, den Blick zu weiten und angstfrei<br />

Neues zu denken, zu glauben und zu<br />

wagen – eben auch im Glauben erwachsen<br />

zu werden. „Das leidenschaftliche,<br />

kritische Fragen nach Echtem und<br />

Lebendigem ist für den Glauben nicht<br />

tödliche Gefahr, sondern gehört selber zu<br />

den unaufgebbaren Wesenszügen der<br />

christlichen Religion. (…) Der Glaube<br />

prüft jede Münze und jeden Sche<strong>in</strong>. Und<br />

es ist leider Gottes viel Falschgeld im<br />

Umlauf, außerhalb und <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Kirche.“ 2<br />

Religionslehrer br<strong>in</strong>gen die sicher ge -<br />

glaubten Fundamente des Glaubens, beispielsweise<br />

durch Verweis auf die historisch-kritische<br />

Bibelauslegung, <strong>in</strong>s Wan -<br />

ken. Wir <strong>in</strong> der Schülerarbeit kennen<br />

beide Seiten: Den Schüler, der doch so<br />

gerne <strong>in</strong> jugendlicher (jesuanischer?!)<br />

Radikalität se<strong>in</strong>en Glauben leben möchte<br />

und irritiert über den „ungläubigen“ Reli-<br />

Lehrer klagt – aber auch den Religions -<br />

lehrer, der über den SBK an se<strong>in</strong>er Schule<br />

ironisch als „unsere Sekte“ spricht, weil<br />

der Schülerbibelkreis sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Eigen -<br />

welt zurückzieht. Hier ist auf beiden<br />

Seiten e<strong>in</strong> weites Herz gefragt und der<br />

Wille, das Reich Gottes auch <strong>in</strong> den<br />

Hand lungen und Äußerungen anderer zu<br />

suchen, die zunächst fremd ersche<strong>in</strong>en!<br />

So bedarf es e<strong>in</strong>er guten und ehrlichen<br />

theologischen Begleitung. Unser An -<br />

liegen ist es, junge Menschen sprachfähig<br />

zu machen, ihnen zu eigenständigem<br />

Denken und Glauben zu verhelfen, sie zu<br />

vergewissern, dass nicht Abbruch, sondern<br />

Aufbruch am Ende der Glaubens -<br />

umbrüche steht. Jugendliche bei ihrer<br />

Glaubensentwicklung zu begleiten ist<br />

daher immer auch Bildungsarbeit. Die<br />

Schülerarbeit im ejw bietet mit Veranstal -<br />

tungen wie der Landestagung auf <strong>dem</strong><br />

Michelsberg oder <strong>in</strong>tensiven Diskussions -<br />

wochenenden bei Arbeitskreisen und<br />

Themenlaboren wichtige Plattformen für<br />

solche <strong>in</strong>tellektuellen <strong>Aus</strong>e<strong>in</strong>andersetzun -<br />

gen mit <strong>dem</strong> christlichen Glauben.<br />

❚ Herz<br />

Glaube kann nicht auf die <strong>in</strong>tellektuelle<br />

<strong>Aus</strong>e<strong>in</strong>andersetzung verzichten. Und<br />

doch: Solange sich das Gespräch über<br />

den Glauben auf der Ebene des Wissens<br />

oder des Me<strong>in</strong>ens bewegt, bleibt der<br />

eigentliche Kern unberührt. Glaube ist<br />

nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Frage des<br />

Intellekts, sondern e<strong>in</strong>e Begegnung des<br />

Herzens mit Gott. Entscheidend wird es<br />

da, wo die Frage „Was glaubst du?“ so<br />

gehört wird, wie es das griechische Wort<br />

für glauben (piste<strong>in</strong>) me<strong>in</strong>t: „Wem vertraust<br />

du?“ – oder, mit Luther: „Woran<br />

hängst du de<strong>in</strong> Herz?“.<br />

Mit den von der Schülerarbeit verantworteten<br />

„Tagen der Orientierung“ bieten wir<br />

Schulklassen die Möglichkeit, geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den Mitschülern an e<strong>in</strong>em dritten Ort<br />

– meist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kloster – über Grund -<br />

fragen des Lebens nachzudenken und <strong>in</strong><br />

Begegnung mit sich selbst, ihren Mit -<br />

menschen und Gott zu kommen.<br />

❚ Hand<br />

Glaube, der aus <strong>dem</strong> Herzen kommt und<br />

durch den Kopf geht, drängt zur Tat, zum<br />

Handeln <strong>in</strong> der Welt. Im Kontext der<br />

Schule gilt es, den christlichen Glauben<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er säkularen und multioptionalen<br />

Welt – e<strong>in</strong>er Gesellschaft der Beliebigkeit<br />

– wieder ganz neu zur Sprache zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Wo der Glaube zur Tat wird, konkretisiert<br />

sich vieles von <strong>dem</strong>, was bei Dis -<br />

kussionen manchmal abstrakt bleibt.<br />

Daher gilt es Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

zu bestärken, dass ihr Engagement das<br />

Antlitz der Welt verändern kann. Soziale<br />

Verantwortung e<strong>in</strong>üben bereichert nicht<br />

nur e<strong>in</strong>e Gesellschaft, sondern stärkt das<br />

Selbstbewusstse<strong>in</strong> der jungen Menschen<br />

und legt ihr Entwicklungspotential frei.<br />

Mit <strong>dem</strong> Schülermentorenprogramm<br />

„Soziale Verantwortung lernen“ bietet die<br />

Schülerarbeit im ejw Möglichkeiten,<br />

geme<strong>in</strong>wesenorientiertes Engagement,<br />

das im Glauben gegründet ist, zur Tat<br />

werden zu lassen. Jugendpolitische<br />

Projekte wie „come <strong>in</strong> contract“ und<br />

unsere Unterstützung der SMV-Arbeit<br />

tragen e<strong>in</strong> weiteres dazu bei.<br />

Und so manches Mal, <strong>in</strong>sbesondere bei<br />

Freizeiten, kommt alles zusammen: Kopf,<br />

Herz und Hand, geprägt von der Nähe<br />

Gottes. Dann s<strong>in</strong>d Glauben und Leben<br />

e<strong>in</strong>s – und der Mensch erfährt als Ganzes<br />

etwas davon, was es heißt, Gottes Eben -<br />

bild zu se<strong>in</strong>.<br />

Franz Röber, Wolfgang Ilg, Jörg Lohrer<br />

➜ www.schuelerarbeit.de<br />

1 Karl Ernst Nipkow, Erwachsenwerden ohne Gott?, 1987.<br />

2 Re<strong>in</strong>hard Deichgräber, Stufen des Glaubens –<br />

Stufen des Lebens, 1999, S. 33<br />

7


8<br />

> Schwerpunkt-Thema: Was glaubst du? I UnterUns 5 I 2010<br />

Geme<strong>in</strong>schaft als Türöffner<br />

<strong>in</strong>s Land des Glaubens<br />

■ Re<strong>in</strong>hold Krebs und Aleko Vangelis beschreiben <strong>in</strong> desem Dialog-Artikel, welche Rolle<br />

Geme<strong>in</strong>schaft und Geme<strong>in</strong>de bei den ersten Schritten des Glaubens spielen können<br />

Wie begann de<strong>in</strong>e Glaubensgeschichte?<br />

Selten fragen wir so. Schade eigentlich.<br />

Denn auf diese Frage folgen meist spannende<br />

Geschichten. Viele erzählen, wie<br />

das Erlebnis <strong>in</strong>tensiver christlicher Ge -<br />

me<strong>in</strong>schaft für sie e<strong>in</strong> Türöffner war <strong>in</strong>s<br />

Land des Glaubens. Erlebte Geme<strong>in</strong>de<br />

auf Camps, <strong>in</strong> junge Geme<strong>in</strong>den, Glau -<br />

bens kursen oder im Mitarbeiterteam. Bei<br />

mir war es vor über 30 Jahren die<br />

„Jugend geme<strong>in</strong>de“, wie ich heute sagen<br />

würde. 30 bis 40 junge Mitarbeitende,<br />

wöchentlich zusammen bei spannenden<br />

Bibeldiskussionen im Pfarrhaus. Dazu<br />

geme<strong>in</strong>same Sonntage und Freizeiten,<br />

Jugendwochen und Projekte mit der „AG<br />

Dritte Welt“. Hier wurde „Bibel gelebt“,<br />

das war echt und real, hier begann me<strong>in</strong><br />

Glaubensweg.<br />

Lasst uns unsere Glaubensgeschichten teilen.<br />

Sie br<strong>in</strong>gen uns e<strong>in</strong>ander näher, verb<strong>in</strong>den<br />

und ermutigen. Wenn ich höre, wie Gott <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em anderen Leben gewirkt hat, lässt mich<br />

das nicht kalt. Ich werde an me<strong>in</strong>e eigenen<br />

ersten Schritte im Glauben er<strong>in</strong>nert. Solche<br />

Geschichten aus unserem Leben s<strong>in</strong>d auch<br />

spannend für Menschen, die noch nicht mal<br />

wissen, dass ihr Weg mit Gott vielleicht gerade<br />

begonnen hat. Auch so entsteht Bezieh -<br />

ung und e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schafts erfahrung.<br />

❚ Geme<strong>in</strong>de:<br />

„Körpersprache“ des Glaubens<br />

Kommunikation ist was Fasz<strong>in</strong>ierendes.<br />

Nicht nur Schallwellen dr<strong>in</strong>gen ans Ohr,<br />

wenn jemand redet. Wir nehmen fe<strong>in</strong>ste<br />

Nuancen im Gesicht wahr, den Glanz der<br />

Augen, die Körperhaltung – eben die<br />

ganze Körpersprache. Inst<strong>in</strong>ktiv wissen<br />

wir dann: die me<strong>in</strong>t es ernst, der hat<br />

Angst, bei jenem brennt das Herz.<br />

Körpersprache unterstreicht, was gesagt<br />

wird oder streicht es durch.<br />

Wenn wir Evangelium kommunizieren,<br />

passiert das gleiche. Der Körper, der Leib<br />

Christi, redet mit. Oft ist diese Botschaft<br />

lauter als die gesprochenen Worte. Das<br />

fehlende Mite<strong>in</strong>ander oder die fasz<strong>in</strong>ierende<br />

Geme<strong>in</strong>schaft, diese wortlose<br />

Sprache des Leibes Christi, diese „Körper -<br />

sprache“ unterstreicht die Botschaft oder<br />

streicht durch. Sie kann signalisieren:<br />

weltfremd, was die verkündigen. Oder die<br />

Sprache des Leibes Christi elektrisiert,<br />

fasz<strong>in</strong>iert, öffnet Ohren und Herzen.<br />

Me<strong>in</strong>e erste Geme<strong>in</strong>schaftserfahrung im<br />

evangelischen Kontext hatte ich völlig überraschend<br />

im Oktober 1994. Ich erlebte das<br />

TEN SING Deutschland Projekt <strong>in</strong> Murr -<br />

hardt und war fasz<strong>in</strong>iert. So viele junge<br />

Menschen, me<strong>in</strong>e Musik, spannende Thea -<br />

ter stücke. Und alle waren so nett und mitreisend.<br />

Ich ließ mich anstecken und war plötzlich<br />

Theater-Workshop-Leiter von TEN<br />

SING Murrhardt. Diese Geme<strong>in</strong>schaft muss<br />

was Besonderes gewesen se<strong>in</strong>. Schließlich war<br />

ich doch Fußballer mit Leib und Seele und<br />

hatte nichts anderes im S<strong>in</strong>n. Ich war<br />

Christen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Lebenswelt begegnet –<br />

und das veränderte me<strong>in</strong> Leben.<br />

Ich b<strong>in</strong> gläubig erzogen worden, aber habe<br />

nie richtig verstanden, um was es überhaupt<br />

geht. Dann b<strong>in</strong> ich vor drei Jahren aufs<br />

„Erlebniscamp“ gegangen. Eigentlich wollte<br />

ich gar nicht. Aber me<strong>in</strong>e Eltern haben es<br />

mir vorgeschlagen, dann b<strong>in</strong> ich „halt auch<br />

mal h<strong>in</strong>“. Ich b<strong>in</strong> ihnen heute noch dankbar,<br />

dass sie das getan haben.<br />

Es war e<strong>in</strong> ganz neues Erlebnis, e<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>schaft, die e<strong>in</strong>en mitriss. Man<br />

„feiert“ dort Gottesdienst im wahrsten S<strong>in</strong>ne<br />

des Wortes. Das hat mich Gott näher<br />

gebracht. Man hat IHN wirklich kennen<br />

gelernt. Und ich hab dadurch erst begriffen,<br />

was er alles für uns tut...<br />

Me<strong>in</strong>e Glaube ist dann immer mehr gewachsen<br />

durch Sem<strong>in</strong>are und durch das<br />

LifeCamp. An diese Zeit denke ich immer<br />

wieder gerne zurück und das werde ich auch<br />

nie vergessen.<br />

Stefano Lent<strong>in</strong>i<br />

Ke<strong>in</strong>er hätte im Ernst je dran gedacht, dass<br />

ich vierzehn Jahre später als ord<strong>in</strong>ierter<br />

Diakon <strong>in</strong> der evangelischen Kirche lande!<br />

Zentral waren für mich die Geme<strong>in</strong>schafts -<br />

erlebnisse, angefangen mit TEN SING<br />

Murrhardt, bei den TEN SING Sem<strong>in</strong>aren<br />

zum Jahresbeg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Baden. Viele weitere<br />

Sem<strong>in</strong>are, Freizeiten und Festivals folgten.<br />

Ich erlebte lauter „lebendige“ Worte - und<br />

das nicht klassisch-kirchlich-fromm. Es war<br />

die Art und Weise, wie ich angenommen<br />

war, wie verschiedene Kulturen (Haupt-,<br />

Realschüler und Gymnasiasten, Rocker,<br />

Popper und Hip Hopper) Geme<strong>in</strong>schaft hatten<br />

und geme<strong>in</strong>sam Höhepunkte (Konzerte,<br />

europäische Festivals) erlebten. Es brauchte<br />

e<strong>in</strong>ige „gesprochene Worte“ und viele solche<br />

„erlebte Worte“ auf me<strong>in</strong>em Weg. Die<br />

Geme<strong>in</strong>schaftserlebnisse halfen mir e<strong>in</strong>en<br />

Blick für das Reich Gottes zu bekommen.<br />

Geme<strong>in</strong>schaft mit Menschen verschiedener<br />

Prägung haben mich zur Begegnung mit<br />

unserem dreie<strong>in</strong>igen Gott geführt. Immer<br />

mehr konnte ich Jesus als Mitte dieser<br />

Geme<strong>in</strong>schaft wahrnehmen. Ob es das charismatisch<br />

geprägte „More of God Camp“<br />

1999, die zwei Jahre im ejw um die Jahr -<br />

tausendwende, oder die Kursgeme<strong>in</strong>schaft<br />

und <strong>Aus</strong>bildung <strong>in</strong> Unterweissach war: die<br />

Körpersprache Gottes durch se<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />

hat mich auf me<strong>in</strong>em Glaubensweg geprägt.<br />

❚ Geme<strong>in</strong>de:<br />

mehr als die Summe frommer Teile<br />

Unser Christse<strong>in</strong> ist tief von der Auf -<br />

klärung geprägt, ist privatisiert und <strong>in</strong>dividualisiert.<br />

Das Neue Testament denkt<br />

anders. Wo Christen zusammenkommen<br />

ist mehr da als nur die Summe frommer<br />

Individuen. Gott ist <strong>in</strong> der Mitte. „Wo<br />

zwei oder drei <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Namen (und<br />

sei es im Sportvere<strong>in</strong> oder im Büro)<br />

zusammen s<strong>in</strong>d, da b<strong>in</strong> ich dabei“ sagt<br />

Jesus. Wir tun gut daran das wieder<br />

schlicht zu glauben. Und Paulus spricht<br />

von der Geme<strong>in</strong>de als <strong>dem</strong> Ort der<br />

Gottespräsenz (1. Kor<strong>in</strong>ther 3,16). Gott <strong>in</strong><br />

unserer Mitte – nicht nur <strong>in</strong> unserm<br />

Programm. Kann dann nicht z. B. e<strong>in</strong><br />

Kriterium für Sommerfreizeiten die<br />

Feuerstelle se<strong>in</strong> – oder e<strong>in</strong> ähnlicher Ort<br />

und Freiraum? „Löcher lassen für Gott“<br />

nannten wir das auf manchen Camps.<br />

Und wie viel ist hier geschehen – ungeplant<br />

und doch gewollt.


Wir sollten wahrnehmen und ernstnehmen,<br />

dass Gott nicht nur <strong>in</strong> „heiligen“ Gebäuden<br />

oder zu „heiligen“ Zeiten da ist, nicht nur<br />

im Jugendkreis, im Gottesdienst oder im<br />

Lobpreis. Gott ist <strong>in</strong> unserer Mitte, er ist<br />

dabei, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Alltag. Dort möchte er uns<br />

führen und ermutigen. Geme<strong>in</strong>sam sendet er<br />

uns an die Orte, an denen Menschen zu f<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d. Der Sportvere<strong>in</strong>, die Tanzgruppe,<br />

im Fitnessstudio, am Studien- oder<br />

Arbeitsplatz, im Freibad oder im Café/<strong>in</strong> der<br />

Kneipe, überall ist er präsent, durch uns, <strong>in</strong><br />

unserer Geme<strong>in</strong>schaft als Christen. Leben<br />

wir mutig <strong>in</strong> diesem Bewusstse<strong>in</strong>?<br />

Bei mir war es so, dass Jesus erst sehr spät<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong> Leben kam, ich kannte ihn eigentlich<br />

nur aus <strong>dem</strong> Religions- oder auch aus<br />

<strong>dem</strong> Konfi-Unterricht.<br />

Irgendwann habe ich mich dann für die<br />

Jugendkirche Choy <strong>in</strong>teressiert und b<strong>in</strong> regelmäßig<br />

<strong>in</strong> die Gottesdienste gegangen. Ich<br />

habe angefangen regelmäßig zu beten und<br />

hab dann zum Glauben gefunden.<br />

Durch verschiedene Zeichen, die mir gegeben<br />

wurden (zum Beispiel erhörte Gebete oder<br />

ähnliches) wurde me<strong>in</strong> Glauben dann immer<br />

fester und ich b<strong>in</strong> mir jetzt eigentlich sicher,<br />

dass es Jesus gibt.“<br />

Julia Kl<strong>in</strong>g, 16 Jahre<br />

© dieprojektoren agentur für gestaltung und präsentation<br />

❚ Reaktionszeiten:<br />

Das Wort will Antwort<br />

Die klassische Form christlicher<br />

Geme<strong>in</strong>schaft ist die Geme<strong>in</strong>schaft der<br />

Hörenden. Das Wort Gottes zielt aber auf<br />

die Ant-Wort, e<strong>in</strong>en Schritt des Glaubens,<br />

e<strong>in</strong>e Re-Aktion. Offene Phasen, symbolische<br />

Gebetshandlungen, das Angebot<br />

zum Segnen, das Abendmahl, e<strong>in</strong>e Phase<br />

der Stille zum Beten oder e<strong>in</strong> bewusst<br />

gesungenes Lied s<strong>in</strong>d hilfreich, s<strong>in</strong>d<br />

eigentlich notwendig als Ant-Wort aufs<br />

Wort.<br />

In e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaft hat jeder was e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen<br />

(1. Kor<strong>in</strong>ther 14,26). Theoretisch<br />

wissen wir das und leben es zum Teil. Aber<br />

oft verhallt das Wort „unbeantwortet“.<br />

Geben wir Raum dafür, dass Glaube sich<br />

äußern kann? Oder nehmen wir <strong>dem</strong> Wort<br />

schnell wieder „den W<strong>in</strong>d aus den Segeln“?<br />

Berauben wir uns damit nicht oft der veränderten<br />

Kraft Gottes für unser Leben? Wo<br />

können junge Menschen bei uns Schritte des<br />

Glaubens gehen, Heilung erleben (z. B.<br />

durch zugesprochene Vergebung), ihre<br />

Beziehungen positiv prägen und verändern<br />

lassen <strong>in</strong> der Gegenwart Gottes? Und habe<br />

ich nicht auch Verantwortung für „me<strong>in</strong>en<br />

Nächsten“? Ich empfange e<strong>in</strong> Wort Gottes<br />

für ihn und gebe es weiter. Wollen wir mite<strong>in</strong>ander<br />

uns vom Geist Gottes leiten lassen<br />

und Menschen anleiten, Schritte des<br />

Glaubens zu gehen?<br />

❚ Geistliche Erfahrungsräume<br />

schaffen<br />

Als ejw (Orte, Bezirke, Landesstelle) sorgen<br />

wir dafür, dass möglichst vielen jungen<br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong> <strong>in</strong> räumlicher<br />

Nähe, dauerhaft und nachhaltig<br />

geistliche Erfahrungsräume eröffnet werden.<br />

So die Resolution der ejw-<br />

Delegiertenversammlung vom 8. Mai<br />

2010. Diese Aufgabe liegt vor uns. Das<br />

Ergebnis wird sehr unterschiedlich se<strong>in</strong><br />

und geht über klassische<br />

Jugendgottesdienste weit h<strong>in</strong>aus. Zentral<br />

ist aber die Frage, ob wir den biblischen<br />

Verheißungen glauben, mit der Präsenz<br />

Gottes <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>schaft rechnen.<br />

Dann werden Menschen erfahren „dass<br />

Gott wahrhaftig unter euch ist“ (1.<br />

Kor<strong>in</strong>ther 14, 25).<br />

„Das ist jetzt die Lösung auf alle zukünftigen<br />

Fragen“ – ne<strong>in</strong>, so sicherlich nicht.<br />

Unbed<strong>in</strong>gt notwendig s<strong>in</strong>d ganz unterschiedliche<br />

Erfahrungsräume. Dabei geht es nicht<br />

um besser oder schlechter. Es geht um die<br />

jungen Menschen. Wie erreichen wir sie <strong>in</strong><br />

ihren Lebenswelten? Wie können sie dort<br />

e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaftserfahrung machen und<br />

erleben, dass Gott sich nach Geme<strong>in</strong>schaft<br />

mit ihnen sehnt? Diese Orte und Formen<br />

sehen dann genauso verschieden aus, wie die<br />

Glaubensgeschichte jedes E<strong>in</strong>zelnen.<br />

Re<strong>in</strong>hold Krebs Aleko Vangelis<br />

ejw-Landesreferent ejw-Landesreferent<br />

für Jugendgeme<strong>in</strong>de für TEN SING<br />

und Jugendkirche<br />

Es waren e<strong>in</strong>mal zwei Mädchen, die waren<br />

Freund<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Grundschule. Danach<br />

g<strong>in</strong>g die e<strong>in</strong>e aufs Gymnasium, die andere<br />

auf die Realschule und sie verloren sich aus<br />

den Augen. Bis sie sich auf der bezirksweiten<br />

Konfi-Freizeit wieder trafen. Mit von der<br />

Partie waren ihre Pfarrer und junge megacoole<br />

Mitarbeiter.<br />

Jetzt s<strong>in</strong>d sie 16 Jahre. Nun s<strong>in</strong>d sie die<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen. Damals haben sie sich<br />

zwar für den christlichen Glauben <strong>in</strong>teressiert,<br />

aber haben noch nicht richtig<br />

„geglaubt“. Das änderte sich, als sie sahen<br />

wie der christliche Glauben gelebt werden<br />

kann. Entscheidend dabei war e<strong>in</strong>e junge<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>. Diese bewunderten sie und ließen<br />

sich von ihr von e<strong>in</strong>er Veranstaltung zur<br />

nächsten „schicken“. Von der Konfi-Freizeit<br />

zur ChurchNight, dann zur Skifreizeit, dann<br />

zum Konfi-Treff und letztendlich zur Tree-<br />

Jugendgeme<strong>in</strong>de. Dort erlebten sie e<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>schaft, die sie so begeisterte, dass sie<br />

e<strong>in</strong> Teil davon werden wollten. Von<br />

Gottesdienstteilnehmern am Anfang wurden<br />

sie zu Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und zu begeisterten<br />

Christen. Sie waren schon davor Christen,<br />

laut Taufsche<strong>in</strong> und Konfirmation. Aber erst<br />

da haben sie gemerkt wie toll es ist als Christ<br />

durchs Leben zu gehen.<br />

Von da an nahmen sich die beiden Mädchen<br />

vor, sich und ihren Glauben niemals zu verlieren.<br />

Und leben hoffentlich noch glücklich<br />

bis an ihr Lebensende und danach…<br />

Jannika & Johanna,<br />

Tree-Jugendgeme<strong>in</strong>de Leonberg<br />

9


10<br />

> Schwerpunkt-Thema: Was glaubst du? I UnterUns 5 I 2010<br />

EMMAUS : de<strong>in</strong> weg mit gott<br />

■ E<strong>in</strong>ige grundsätzliche Überlegungen zu diesem Glaubenskurs für Jugendliche<br />

„Mama, Papa, ich lass mich taufen“, unter dieser<br />

Überschrift erzählt e<strong>in</strong>e junge Frau mit <strong>dem</strong><br />

Anmeldenamen Karokal<strong>in</strong>e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Internetblog 1<br />

von ihrem Weg mit Gott. Ihre Eltern haben sie<br />

strikt atheistisch erzogen, sie besuchte den Ethik -<br />

unterricht und hörte auch Geschichten von Gott<br />

und Jesus, bekam aber nie e<strong>in</strong>en persönlichen<br />

Zugang dazu. Mit 13 Jahren – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Phase, als<br />

„HIM-hörender, schwarz gekleideter, trauriger<br />

Teenager“ fand sie Anschluss an e<strong>in</strong>e TEN-SING-<br />

Gruppe. Dort g<strong>in</strong>g es um Musik, Theater, Show –<br />

aber es gab auch geme<strong>in</strong>same Andachten und<br />

Gebete. Sie erlebte dort Menschen, denen sie alle<br />

Fragen stellen konnte und die versucht haben, sie<br />

zu beantworten – „ohne Lügen, ohne Übertreiben,<br />

ohne Bibel sogar“. Ihr Leben und ihre E<strong>in</strong>stellung<br />

zum Glauben veränderten sich nach und nach. Sie<br />

berichtet von e<strong>in</strong>er sehr persönlichen Erfahrung,<br />

die <strong>in</strong> ihr den Entschluss reifen ließ, Christ<strong>in</strong> zu<br />

werden.<br />

❚ Zum Glauben f<strong>in</strong>den als Weg<br />

Solche Glaubensgeschichten s<strong>in</strong>d fasz<strong>in</strong>ierend. Ist<br />

das nun die Geschichte e<strong>in</strong>es Menschen mit Gott<br />

oder die Geschichte Gottes mit e<strong>in</strong>em Menschen?<br />

Dieses Ine<strong>in</strong>ander lässt sich nicht ause<strong>in</strong>anderdröseln.<br />

„Gott hat sich ganz leise <strong>in</strong> me<strong>in</strong> Leben e<strong>in</strong>geschlichen“,<br />

so beschreibt e<strong>in</strong> junger Mann diese<br />

Erfahrung im Rückblick. Insgesamt ist deutlich,<br />

wenn e<strong>in</strong> Mensch zum Glauben an Gott f<strong>in</strong>det,<br />

kann das nicht isoliert als „die plötzliche Ent -<br />

scheidung e<strong>in</strong>es Individuums betrachtet [werden],<br />

das spontan vom Unglauben zum Glauben übertritt,<br />

sondern als e<strong>in</strong>e geistliche Reise, wobei jeder<br />

e<strong>in</strong>zelne Mensch auf etwas andere Weise den<br />

Zugang zum Glauben f<strong>in</strong>det.“ 2<br />

❚ Schritte auf <strong>dem</strong> Weg<br />

In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass<br />

Glaubenskurse e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit s<strong>in</strong>d, Men -<br />

schen auf ihrem <strong>in</strong>dividuellen Weg des Glaubens<br />

zu begleiten. Für Erwachsene und auch für<br />

Jugend liche wurde e<strong>in</strong>e Vielzahl von Glaubens -<br />

kursen entwickelt. Im H<strong>in</strong>tergrund steht die<br />

Beobachtung, dass die „geistliche Reise“ von<br />

Menschen <strong>in</strong> ähnlichen Schritten und Stationen<br />

verläuft.<br />

■ E<strong>in</strong>e Jugendliche / e<strong>in</strong> Jugendlicher f<strong>in</strong>det<br />

Zugang zu e<strong>in</strong>em Angebot der Jugendarbeit,<br />

weil sie bzw. er das Programm attraktiv und die<br />

Leute sympathisch f<strong>in</strong>det.<br />

■ Sie bzw. er begegnet Menschen, die zuhören<br />

und denen sie ihre bzw. er se<strong>in</strong>e Fragen stellen<br />

kann.<br />

■ Sie bzw. er hört Geschichten von Gott und Jesus<br />

und erlebt, dass dieser Glaube etwas mit ihrem<br />

bzw. se<strong>in</strong>en Leben zu tun hat<br />

■ Sie bzw. er fasst Vertrauen, br<strong>in</strong>gt sich e<strong>in</strong>, trifft<br />

Entscheidungen und wird sich immer gewisser:<br />

Hier will ich se<strong>in</strong>, das will ich glauben.<br />

❚ Glaubens-Kurs?<br />

Hier muss die kritische Rückfrage gestellt<br />

werden, ob die Übertragung e<strong>in</strong>es geistlichen<br />

Prozesses <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Kurssystem nicht<br />

e<strong>in</strong>engend oder gar bedrängend wirken<br />

kann. Ist die Freiheit des Evangeliums<br />

und das Wirken des Geistes Gottes „wann<br />

und wo er will“ nicht aufgehoben, wenn<br />

e<strong>in</strong>e solche klare Abfolge vorgegeben<br />

wird? Richtet sich der Heilige Geist nach<br />

unseren Kurszeiten? Wie e<strong>in</strong> Referent?<br />

Es lohnt sich, diese Fragen zu bedenken<br />

und sich deutlich zu machen: Woh<strong>in</strong> die<br />

geistliche Reise e<strong>in</strong>es Jugendlichen führt,<br />

was wichtige Stationen oder Wegstrecken<br />

se<strong>in</strong> werden, das können, sollen und dürfen<br />

die Reisebegleiter nicht kontrollieren<br />

oder bee<strong>in</strong>flussen. Wie sich jemand von<br />

den Geschichten und Impulsen zum<br />

Glauben ansprechen lässt, ob jemand<br />

beten oder sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Art<br />

und Weise an Gott „festmachen“ möchte,<br />

das entscheidet jeder für sich selbst. Die<br />

Atmosphäre soll deshalb von Freiheit und<br />

Vertrauen, von gegenseitiger Wert -<br />

schätzung und Offenheit geprägt se<strong>in</strong>.<br />

Gott selbst ist der Evangelist, unsere<br />

Aufgabe ist es, gute Weggefährten zu<br />

se<strong>in</strong>, das Evangelium glaubhaft zu bezeugen<br />

und Jesu Liebe dadurch zu zeigen,<br />

wie wir mite<strong>in</strong>ander umgehen und was<br />

wir sagen.<br />

❚ Glaubenskurse<br />

nur mit Beziehungen<br />

Glaubenskurse können an ganz unterschiedlichen<br />

Stellen <strong>in</strong> der Jugendarbeit<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. Sie bieten e<strong>in</strong> „Gerüst“<br />

dafür, mit Jugendlichen über die wichtigen<br />

Themen des Glaubens <strong>in</strong>s Gespräch<br />

zu kommen. Doch egal an welcher Stelle<br />

und <strong>in</strong> welchem „Sett<strong>in</strong>g“, e<strong>in</strong> Glaubens -<br />

kurs kann nur gel<strong>in</strong>gen, wenn Bezieh -<br />

ungen gelebt werden. Ke<strong>in</strong> Jugendlicher<br />

wird e<strong>in</strong>en EMMAUS-Kurs besuchen, nur<br />

weil er e<strong>in</strong>en Flyer oder e<strong>in</strong>e Internet -<br />

meldung gelesen hat. Werbemedien können<br />

die E<strong>in</strong>ladung unterstützen, doch<br />

entscheidend bleiben die Beziehungen.<br />

Zum Thema „Beziehungen knüpfen“<br />

noch e<strong>in</strong>e Anmerkung: Teenager werden<br />

zurecht sehr misstrauisch, wenn sie das<br />

Gefühl haben, dass sie als „Missions -<br />

objekte“ für e<strong>in</strong>e fromme Kampagne<br />

anvisiert wurden. Die Beziehungen, die<br />

<strong>in</strong> der Jugendarbeit zu Jugendlichen<br />

geknüpft werden, dürfen nicht <strong>in</strong>strumentalisiert<br />

werden. Wenn unser Inter -<br />

esse an Jugendlichen im Sande verlaufen<br />

wird, sobald der Glaubenskurs vorbei ist,<br />

dann sollten wir lieber gleich gar nicht<br />

damit anfangen. Glaubenskurse <strong>in</strong> der<br />

Jugendarbeit s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Langzeit-Abenteuer.<br />

❚ Was kann „EMMAUS :<br />

de<strong>in</strong> weg mit gott“ bieten?<br />

Fragen nach Gott und <strong>dem</strong> Glauben an<br />

ihn tauchen <strong>in</strong> der Jugendarbeit immer<br />

wieder auf. Doch meist bleiben sie punktuell<br />

auf e<strong>in</strong>e bestimmte Situation oder<br />

e<strong>in</strong> konkretes Problem bezogen.<br />

„EMMAUS: de<strong>in</strong> weg mit gott“ bietet die<br />

Möglichkeit, mit e<strong>in</strong>er Gruppe<br />

Jugendlicher e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Weg zu<br />

gehen. Nach und nach kommt man<br />

anhand des Kurses zu den entscheidenden<br />

<strong>Aus</strong>sagen des christlichen Glaubens.<br />

Die <strong>in</strong>sgesamt 15 E<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> drei<br />

Teile unterteilt:<br />

■ Was Christen glauben:<br />

Gott – Jesus - Heiliger Geist<br />

■ Wie Christen im Glauben<br />

weiterkommen:<br />

Gebet – Bibel – Kirche –<br />

Wie man Christ werden kann<br />

■ Was es bedeutet, als Christ zu leben:<br />

Gottes Prioritäten für diese Welt –<br />

Beziehungen – Leben und Geben –<br />

Glauben teilen<br />

Der Kurs kann als Ganzes durchgeführt<br />

oder <strong>in</strong> diese drei Abschnitte aufgeteilt<br />

werden. Am Ende jedes Abschnittes kann<br />

e<strong>in</strong> Gottesdienst mit den Jugendlichen<br />

vorbereitet und gefeiert werden.<br />

„EMMAUS: de<strong>in</strong> weg mit gott“ ist e<strong>in</strong><br />

modular aufgebauter Glaubenskurs für<br />

Jugendliche im Alter von 14 – 17 Jahren,<br />

die rausf<strong>in</strong>den wollen, was Glaube ist.<br />

Dass e<strong>in</strong>e solche Expedition <strong>in</strong>s Land des<br />

Glaubens auf ke<strong>in</strong>en Fall langweilig se<strong>in</strong><br />

und nach Schule riechen darf, ist von<br />

vornhere<strong>in</strong> klar.<br />

■ Jede E<strong>in</strong>heit konzentriert sich auf e<strong>in</strong>e<br />

zentrale <strong>Aus</strong>sage.<br />

■ Diese <strong>Aus</strong>sage wird auf vielfältige und<br />

kreative Weise entfaltet.<br />

■ Zum Warmwerden gibt es e<strong>in</strong> Spiel<br />

oder e<strong>in</strong>e andere geme<strong>in</strong>same Aktion.<br />

■ Glaubensaussagen werden <strong>in</strong>s<br />

Gespräch e<strong>in</strong>gebracht und sollen<br />

diskutiert werden.<br />

■ Mitmachen und <strong>Aus</strong>probieren ist<br />

gefragt.<br />

■ Der Prozess <strong>in</strong> der Gruppe steht im<br />

Vordergrund, deshalb können die e<strong>in</strong>zelnen<br />

E<strong>in</strong>heiten flexibel auf die jeweilige<br />

Situation angepasst werden.<br />

www.de<strong>in</strong>-weg-mit-g


Se<strong>in</strong>e Erfahrungen mit EMMAUS: de<strong>in</strong><br />

weg mit gott hat e<strong>in</strong> Jugendlicher so<br />

zusammengefasst: „EMMAUS hat uns<br />

zum Lachen und zum Nachdenken<br />

gebracht, es hat uns geholfen, mehr von<br />

Gott zu verstehen.“<br />

❚ Warum „EMMAUS“?<br />

EMMAUS – das kl<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> den Ohren der<br />

meisten Jugendlichen sicherlich zunächst<br />

e<strong>in</strong>mal merkwürdig. E<strong>in</strong> unbekannter,<br />

etwas schwierig auszusprechender Name.<br />

Wir haben uns entschieden, diesen<br />

Namen trotz<strong>dem</strong> beizubehalten.<br />

Zum e<strong>in</strong>en stellt er die Verb<strong>in</strong>dung her<br />

zu der Reihe „EMMAUS – auf <strong>dem</strong> Weg<br />

des Glaubens“, die von Michael Herbst<br />

herausgegeben wird. Außer<strong>dem</strong> kl<strong>in</strong>gt<br />

damit auch der Titel des englischen<br />

Orig<strong>in</strong>als „Youth Emmaus“ an, das von<br />

Stephen Cottrell, Sue Mayfield, Tim<br />

Sledge und Tony Wash<strong>in</strong>gton für K<strong>in</strong>der<br />

und Jugendliche entwickelt wurde. Es war<br />

uns wichtig, trotz der grundlegenden<br />

Überarbeitung des Kurses, der Ergänz -<br />

ung e<strong>in</strong>zelner E<strong>in</strong>heiten und der Gottes -<br />

dienstentwürfe diese Verb<strong>in</strong>dung beizubehalten.<br />

Doch mit <strong>dem</strong> Namen EMMAUS verb<strong>in</strong>de<br />

ich vor allem den Wunsch, dass<br />

Jugendliche wie die am Anfang erwähnte<br />

Karokal<strong>in</strong>e durch „EMMAUS: de<strong>in</strong> weg<br />

mit gott“ das Evangelium von Jesus<br />

Christus hören und die Gegenwart des<br />

auferstandenen Jesus Christus <strong>in</strong> ihrem<br />

Leben erfahren.<br />

■ EMMAUS – das ist die beruhigende<br />

Zusage, dass man nicht immer schon<br />

am Ziel se<strong>in</strong> muss, sondern sich <strong>in</strong><br />

Ruhe auf den Weg machen darf.<br />

■ EMMAUS – das ist erstaunliche<br />

Zusage, dass Gott sich für me<strong>in</strong>en<br />

Frust, me<strong>in</strong>e Enttäuschung, me<strong>in</strong>e<br />

Fragen und Zweifel <strong>in</strong>teressiert.<br />

■ EMMAUS – das ist die ermutigende<br />

Zusage, dass der auferstandene Jesus<br />

Christus mich auf me<strong>in</strong>em Lebensweg<br />

begleitet und mir hilft, auf <strong>dem</strong> Weg<br />

des Glaubens weiterzugehen.<br />

Gottfried He<strong>in</strong>zmann<br />

ott.de<br />

Leiter des ejw<br />

1 http://www.neon.de<br />

2 John F<strong>in</strong>ney: Emerg<strong>in</strong>g Evangelism, 77<br />

(Übersetzung M. Herbst)<br />

Emmaus – unser Weg<br />

Als mir vor über 2 Jahren verschiedene<br />

Leute von <strong>dem</strong> Vorhaben „Jugend-<br />

Emmaus“ erzählten, merkte ich, wie es <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>en F<strong>in</strong>gern kribbelte. Ke<strong>in</strong><br />

Glaubenskurs mit viel Text, sondern e<strong>in</strong><br />

Weg voller Erlebnisse und Fragen. Kann<br />

es se<strong>in</strong>, dass wir den wichtigsten Themen<br />

des christlichen Glaubens mit<br />

Jugendlichen anhand von zwei bis drei<br />

Spielen und eben so wenigen kurzen<br />

Gedanken auf die Spur kommen können.<br />

Sofort hatte ich unsere Konfis und<br />

Tra<strong>in</strong>ees vor Augen, die zum größeren<br />

Teil die Haupt schule besuchen. Die<br />

haben ke<strong>in</strong>e Lust, e<strong>in</strong>e Stunde über<br />

Fragen zu diskutieren, die sie eigentlich<br />

gar nicht gestellt haben. Jugend-Emmaus<br />

heißt: „Wir machen uns auf den Weg.“<br />

Und das haben wir dann auch mit der<br />

Erprobung gemacht.<br />

Den Anfang machte die deutsche Übersetzung<br />

des englischen „Youth Emmaus“.<br />

Das Erprobungsfeld waren bei mir zwei<br />

Freizeitabschnitte mit jeweils 45 Jugend -<br />

lichen zwischen 13 und 15 Jahren. Zu -<br />

nächst g<strong>in</strong>gen die Mitarbeiter fasz<strong>in</strong>iert<br />

von der Idee diesen Weg. Wir veränderten<br />

e<strong>in</strong>iges – der Weg musste etwas deutscher<br />

und Zeltlagergeeigneter werden.<br />

Beim Zeltlager selbst waren die Erfahr -<br />

ungen spannend. E<strong>in</strong> Jugendlicher sagte<br />

mir auf <strong>dem</strong> Weg: „Me<strong>in</strong>e Freunde<br />

machen da voll mit. Das hätte ich nicht<br />

gedacht!“<br />

Jugendliche, die gerne diskutieren, diskutierten<br />

nach der E<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong>fach weiter.<br />

Jugendliche, die das nicht wollten, spielten<br />

die Spiele noch mal oder bastelten an<br />

ihrem eigenen Kreuz. Die Erfahrungen<br />

der Teilnehmer waren u.a.,<br />

■ dass e<strong>in</strong> Jenga-Turm e<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>druckender<br />

Ver gleich mit der christlichen<br />

Geme<strong>in</strong>schaft ist,<br />

■ dass es völlig O.K. ist, dass ich gerade<br />

<strong>in</strong>nerlich weit weg von Gott stehe<br />

■ dass Glauben nichts mit <strong>dem</strong> zu tun<br />

hat, was ich sehe<br />

■ dass Leben ohne Entscheidungen<br />

nicht funktioniert.<br />

Nun werden wir den Emmausweg mit<br />

Jugendlichen gehen. Das kann als Nach -<br />

arbeit e<strong>in</strong>er Freizeit oder e<strong>in</strong>er Jugend -<br />

woche, als Weiterarbeit nach der Konfir -<br />

mation oder auch <strong>in</strong> ganz anderer Form<br />

se<strong>in</strong>. Es geht darum sich mit Jugend -<br />

lichen auf <strong>dem</strong> Weg zu machen und<br />

Jugend-Emmaus bietet genügend<br />

Gesprächsstoff auf diesem Weg.<br />

Jörg Kresse,<br />

Bezirksjugendreferent<br />

<strong>in</strong> Heidenheim<br />

Emmaus<br />

im Mädchenkreis<br />

Seit drei Jahren leitete ich geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>er<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong> den Mädchenkreis<br />

des CVJM Wetter e. V. <strong>in</strong> Mittelhessen. Die Mäd -<br />

chen im Alter von 15 Jahren waren seit der Grün -<br />

dung der Gruppe dabei, kamen regelmäßig und<br />

treu. Das Programm machten sie willig mit, hörten<br />

bei den Andachten zu und ließen sich von<br />

Feiert Jesus-Liedern begeistern. Allerd<strong>in</strong>gs war es<br />

schwer, sie zu e<strong>in</strong>er persönlichen Stellungnahme<br />

über Jesus zu gew<strong>in</strong>nen. In den Andachten luden<br />

wir sie zu e<strong>in</strong>em Leben mit Jesus e<strong>in</strong>, das nickten<br />

sie ab, äußerten sich aber nicht dazu.<br />

Der Emmaus-Kurs kam uns dabei zur Hilfe, um<br />

e<strong>in</strong>mal das Leben als Christ<strong>in</strong> von vielen Seiten zu<br />

beleuchten. Die E<strong>in</strong>heiten mit 60 M<strong>in</strong>uten s<strong>in</strong>d<br />

mehr von Gespräch und <strong>Aus</strong>tausch als von Input<br />

geprägt, so dass wir mit den Mädchen verschiedene<br />

Methoden ausprobierten und tatsächlich <strong>in</strong>s<br />

Gespräch kamen. Auch war noch genug Zeit für<br />

Ankommen, S<strong>in</strong>gen und Smalltalk. Wir haben den<br />

Emmaus-Kurs <strong>in</strong> mehrere Blöcke aufgeteilt und<br />

sie <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es dreiviertel Jahres durch mehrere<br />

Spiel- und Bastelabende unterbrochen.<br />

Besonders hat uns die E<strong>in</strong>heit „Die Kirche – was<br />

für e<strong>in</strong> toller Körper“ bee<strong>in</strong>druckt. Die Mädchen<br />

gehen nicht <strong>in</strong> den Gottesdienst, weil sie ihn für<br />

langweilig, unverständlich und unpersönlich halten.<br />

Durch den Emmaus-Kurs waren die Mädchen<br />

dazu angehalten, ihre Kritik konkret <strong>in</strong> positive<br />

Vorschläge zu kleiden. Ihre Skizzen über jugendfreundliche<br />

Kirchen be<strong>in</strong>halteten sogar e<strong>in</strong>e Orgel!<br />

Diese E<strong>in</strong>heit des Emmaus-Kurses bestärkte die<br />

Mädchen <strong>in</strong> der schon länger gärenden Idee, e<strong>in</strong>en<br />

eigenen Jugendgottesdienst vorzubereiten und<br />

durchzuführen. Dies haben sie seit<strong>dem</strong> schon<br />

zweimal getan und dabei großes Lob der sonst<br />

eher kritischen Pfarrer<strong>in</strong> erhalten.<br />

Der Emmaus-Kurs ist auch für regelmäßig stattf<strong>in</strong>dende<br />

Gruppen geeignet, um e<strong>in</strong>mal die<br />

Grund lagen des christlichen Glaubens <strong>in</strong>s Visier<br />

zu nehmen.<br />

Birgit Götz<br />

CVJM-Sekretär<strong>in</strong> <strong>in</strong> Wetter/Hessen<br />

11


12<br />

> Schwerpunkt-Thema: Was glaubst du? I UnterUns 5 I 2010<br />

Chance<br />

Gruppenarbeit<br />

„In der Jungschar fand ich vieles von<br />

<strong>dem</strong>, was ich mir <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit<br />

immer gewünscht habe. Wir haben mite<strong>in</strong>ander<br />

gespielt: Kreisspiele, Action -<br />

spiel, Stadtspiele, alles, was man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

vierköpfigen Familie eben nicht spielen<br />

kann. Wir haben gesungen und viel<br />

gebastelt. Ich habe andere Mädchen <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>em Alter kennen gelernt, die eben<br />

nicht <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Schule oder Klasse<br />

waren. Und ganz nebenbei habe etwas<br />

von Gott gehört.“ So oder so ähnlich kl<strong>in</strong>gen<br />

viele Geschichten. Menschen haben<br />

über ihre guten Erfahrungen <strong>in</strong> der kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Gruppenarbeit für sich<br />

erkannt, dass Gott auch e<strong>in</strong>e Geschichte<br />

mit ihnen hat – manchmal ganz unspektakulär,<br />

aber tragfähig.<br />

Gruppenarbeit heute stellt andere<br />

Herausforderung an Mitarbeitende als<br />

noch von zehn Jahren. Die Palette an<br />

Angeboten <strong>in</strong>ner- und außerhalb der<br />

Kirche ist vielfältiger geworden. Dennoch<br />

lohnt es sich nach wie vor, <strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlich<br />

stattf<strong>in</strong>dende Angebote unter diesen<br />

neuen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

Sie ermöglichen Beziehungen außerhalb<br />

des schulischen Kontextes, s<strong>in</strong>d leistungsfrei,<br />

ermöglichen soziales Lernen,<br />

laden zur Beteiligung e<strong>in</strong> und ermutigen<br />

zur Übernahme von Verantwortung.<br />

Beziehungen können gelebt werden.<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendliche erleben Mitar -<br />

beitende, die aus <strong>dem</strong> Vertrauen zu Gott<br />

leben.<br />

Wenn K<strong>in</strong>der und Jugendliche erleben,<br />

dass sich jemand für sie Mühe gibt, dass<br />

sie wichtig s<strong>in</strong>d und dazu gehören, dann<br />

ist das mehr als „Freizeit-Unterhaltung“,<br />

sondern e<strong>in</strong> gelebtes Fenster zum Him -<br />

mel und kann S<strong>in</strong>nbild werden für Gottes<br />

Handeln an uns.<br />

Heike Volz<br />

ejw-Landesreferent<strong>in</strong><br />

für Mädchenarbeit<br />

Glaube wird öffentlich<br />

Jugendliche lieben Events! Auf Events f<strong>in</strong>det man<br />

Spaß, Unterhaltung und Gleichges<strong>in</strong>nte. Und, sie<br />

stellen <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong> Gegenüber zur sonstigen<br />

Alltagswelt dar. Events bieten Erlebnisse und<br />

Erfahrungen mit e<strong>in</strong>er starken emotionalen<br />

Komponente. Veranstaltungen wie der Jugendtag<br />

s<strong>in</strong>d High lights mit Tiefgang, denn im Zentrum<br />

des Geschehens steht das Evangelium. Der<br />

Jugendtag h<strong>in</strong>terlässt Spuren, er wirkt nachhaltig<br />

auf den Glauben von Jugendlichen. René Böckle,<br />

Mitar beiter im Kernteam des Jugendtages, hat das<br />

bei e<strong>in</strong>er Befragung am Jugendtag und se<strong>in</strong>er<br />

daran anschließenden Bachelorthesis herausgearbeitet.<br />

Glaube wird erlebt. Der gute Mix aus musikalischen<br />

Angeboten, Sem<strong>in</strong>aren, Aktionen,<br />

Gottesdiensten, aber auch persönlichen Begeg -<br />

nungen spricht die Jugendlichen an. Spaß ist den<br />

Jugendlichen zwar wichtig, doch gerade den geistlichen<br />

Angeboten wird e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung zugemessen.<br />

Und es s<strong>in</strong>d auch nicht nur die lauten<br />

Impulse, die ankommen, dafür sprechen betende<br />

Jugendliche, die sich mitten im Trubel des Tages<br />

an den Straßenrand setzen, um mit Gott zu<br />

reden.<br />

Sehr bedeutungsvoll ist natürlich auch die Masse<br />

an Leuten, besser gesagt Christen. Hier entsteht<br />

e<strong>in</strong> „Wir-Gefühl“. Wir s<strong>in</strong>d viele und ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

davon. Der Glaube wird öffentlich, wenn tausende<br />

von Jugendlichen und jungen Leuten die City von<br />

Stuttgart beleben. Die Armbänder, die alle Teil -<br />

nehmenden des Jugendtags tragen, unterstreichen<br />

das Gefühl von Zugehörigkeit. Sie s<strong>in</strong>d identifikationsstiftendes<br />

Zeichen. Selbst Außen stehende,<br />

Passanten spüren etwas von <strong>dem</strong> „Geist“,<br />

der diesen Tag bewegt und im Inneren trägt.<br />

Besonders nachhaltig wirkt e<strong>in</strong> Event wie der<br />

Jugendtag auf den Glauben von Jugendlichen,<br />

wenn sie nicht nur Konsumenten, sondern auch<br />

Akteure s<strong>in</strong>d. Es macht S<strong>in</strong>n, zuhause an die<br />

Erfahrungen anzuknüpfen. Im Konfirmanden -<br />

unterricht, <strong>in</strong> der Jugendgruppe, im Jugend -<br />

hauskreis können Elemente aufgegriffen werden,<br />

die an <strong>dem</strong> Tag e<strong>in</strong>e prägende Rolle gespielt<br />

haben. So verb<strong>in</strong>det sich der Event mit <strong>dem</strong> Alltag<br />

und wird wesentlich.<br />

Ra<strong>in</strong>er Oberländer,<br />

ejw-Landesreferent Jungenarbeit<br />

Projektleiter Jugendtag<br />

Tipps<br />

aus <strong>dem</strong><br />

Marc Nagel<br />

Mensch Mark<br />

Was das Christse<strong>in</strong> so mit sich br<strong>in</strong>gt<br />

196 S., kartoniert<br />

12,95 €<br />

Christ se<strong>in</strong> und bleiben – e<strong>in</strong>e spannende<br />

Reise. Mark fragt sich, was<br />

es eigentlich bedeutet, Jesus nachzufolgen<br />

und wie kompliziert er das<br />

�����������������������������������<br />

witzige und traurige Situationen –<br />

ganz normale Alltagsprobleme e<strong>in</strong>es<br />

ganz normalen Christen aus e<strong>in</strong>er<br />

ganz normalen Geme<strong>in</strong>de. Marks<br />

Antworten – die Antworten e<strong>in</strong>es<br />

Christen wie du und ich – sprechen<br />

aus <strong>dem</strong> Herzen, provozieren oder<br />

fordern heraus.<br />

Gottfried He<strong>in</strong>zmann (Hg.)<br />

EMMAUS: de<strong>in</strong> weg mit gott<br />

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19,90 €<br />

„EMMAUS: de<strong>in</strong> weg mit gott” fördert<br />

das Entdecken e<strong>in</strong>es persönlichen<br />

Glaubenswegs. Jede E<strong>in</strong>heit des Kurses<br />

konzentriert sich auf e<strong>in</strong>e zentrale<br />

<strong>Aus</strong>sage und kann leicht an unterschiedliche<br />

Situationen angepasst<br />

werden. Es gibt ausgearbeitete Ab-<br />

����������������������������������������<br />

����������������������������������<br />

Vordergrund steht: die Mitarbeitenden<br />

werden zu Wegbegleitern und Freun-<br />

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Handout zum Kurs und „EMMAUS:<br />

auf <strong>dem</strong> weg mit gott begleiten”.<br />

ejw-service gmbh<br />

Haeberl<strong>in</strong>straße 1–3<br />

70563 Stuttgart-Vaih<strong>in</strong>gen<br />

Tel.: 07 11 / 97 81 - 410<br />

Fax: 07 11 / 97 81 - 413<br />

buchhandlung@ejw-buch.de<br />

www.ejw-buch.de<br />

www.ejw-buch.de


dokumentiert & fotografiert I UnterUns 5 I 2010<br />

Was kann es Schöneres geben<br />

■ 43. Landesposaunentag am 19./20. Juni <strong>in</strong> Ulm<br />

Ulm im <strong>Aus</strong>nahmezustand. 8000<br />

Bläser<strong>in</strong>nen und Bläser verwandeln<br />

die Stadt <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Zeichen der Hoffnung<br />

und Ermutigung. Unter <strong>dem</strong> Motto:<br />

„Euer Herz erschrecke nicht“ trafen<br />

sich Posaunenchöre aus ganz<br />

<strong>Württemberg</strong> zum zweijährig stattf<strong>in</strong>denden<br />

Fest und verwandelten Ulm<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Meer aus Klängen und Farben.<br />

Auch das teilweise trübe Wetter konnte<br />

sie nicht abhalten, dieses e<strong>in</strong>malige<br />

Erlebnis mit zu gestalten.<br />

➜ www.ejw-news.de<br />

Webcode 2010ejw0620<br />

www.landesposaunentag.de<br />

13


14<br />

> dokumentiert & fotografiert I UnterUns 5 I 2010<br />

Sportler aus aller Welt<br />

beim Landesspieltag<br />

Internationalen Besuch erlebte das ejw-Sportevent <strong>in</strong> Filderstadt am 17./18. Juli 2010.<br />

Fünfzehn Jugenddelegierte der Vollversammlung des lutherischen Weltbundes machten<br />

mit bei den Turnieren des LandesSpieltags 2010. Geme<strong>in</strong>sam mit rund 1500 anderen<br />

Teilnehmern machten sie Filderstadt zur sportlichen Hochburg mitten im Sommer.<br />

Der LandesSpieltag – e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaftsproduktion von EK Bernhausen, CVJM<br />

Bonlanden, EC Sielm<strong>in</strong>gen und <strong>dem</strong> Eichenkreuz-Sport im ejw – bot <strong>in</strong> diesem Jahr e<strong>in</strong><br />

besonderes Highlight. Neben <strong>dem</strong> gut besuchten Beachvolleyballturnier im Fildorado,<br />

konnten alle Teilnehmer nach ihren Turnieren im Fußball, Handball, Volleyball oder<br />

Indiaca sich im kühlen Nass des Freibads erholen. Im nächsten Jahr f<strong>in</strong>det der<br />

LandesSpieltag übrigens am 16./17. Juli 2011 <strong>in</strong> Rutesheim (Bezirk Leonberg) statt.<br />

Alle Ergebnisse, Videos und Bilder auf www.landesspieltag.de


Ohne Arbeit Geld zu „verdienen“,<br />

schafft Probleme<br />

■ Jugenddelegierte br<strong>in</strong>gen ihre Sichtweise bei der 11. Vollversammlung<br />

des Lutherischen Weltbundes vom 20. – 27. Juli <strong>in</strong> Stuttgart strategisch e<strong>in</strong><br />

Das oberste Entscheidungsorgan<br />

des LWB ist se<strong>in</strong>e Vollversamm -<br />

lung, die <strong>in</strong> der Regel alle sechs<br />

Jahre stattf<strong>in</strong>det. Gastgebende<br />

Kirche war <strong>in</strong> diesem Jahr die<br />

Evangelische Landes kirche Würt -<br />

tem berg. 418 Delegierte, davon<br />

50 % Frauen und fast 20 % Jugend -<br />

delegierte der 140 LWB-Mitgliedskirchen<br />

aus der ganzen Welt nahmen daran teil.<br />

Unter <strong>dem</strong> Thema: „Unser tägliches Brot<br />

gib uns heute“ tauschten sie Erfahrungen<br />

aus und beschäftigten sich mit Fragen<br />

und Themen, mit denen ihre Kirchen<br />

konfrontiert s<strong>in</strong>d. Weiterh<strong>in</strong> feiern sie<br />

geme<strong>in</strong>same Gottesdienste, die <strong>in</strong> der<br />

kulturellen Vielfalt ihren <strong>Aus</strong>druck f<strong>in</strong>den.<br />

<strong>Aus</strong>führliche Informationen, Texte<br />

und Filmbeiträge zum Miterleben:<br />

➜ www.lwb-vollversammlung.org<br />

Sab<strong>in</strong>e Östereicher und Samuel Hart -<br />

mann haben als Jugenddelegierte teilgenommen.<br />

Sie beschreiben hier ihre<br />

E<strong>in</strong>drücke.<br />

Mit e<strong>in</strong>em freundlichen Lächeln im<br />

Gesicht begegnen wir ihm im Flur. Se<strong>in</strong>e<br />

blaue Mütze auf <strong>dem</strong> Kopf will irgendwie<br />

nicht so richtig <strong>in</strong>s Bild von fe<strong>in</strong>en Hem -<br />

den und Jackets passen. Warime aus<br />

Papua-Neu-G<strong>in</strong>ea ist wie viele andere<br />

auch, auf der 11. Vollversammlung des<br />

Lutherischen Weltbundes, <strong>in</strong> Stuttgart zu<br />

Gast. Geme<strong>in</strong>sam mit Delegierten aus<br />

79 verschiedenen Ländern macht er sich<br />

Gedanken über die künftige Arbeit der<br />

weltweiten Geme<strong>in</strong>schaft der lutherischen<br />

Kirchen. Alle sechs Jahre treffen<br />

sich diese Christ<strong>in</strong>nen und Christen für<br />

e<strong>in</strong>e Woche, um unter anderem Schwer -<br />

punkte <strong>in</strong> der theologischen, ökumenischen<br />

und humanitären Arbeit zu erar -<br />

beiten. Im Plenum hat der Programmier -<br />

er soeben das Wort erhalten.Warime aus<br />

Papua-Neu-G<strong>in</strong>ea tritt ans Mikrofon und<br />

ersche<strong>in</strong>t auf der 20 m großen Le<strong>in</strong>wand.<br />

> dokumentiert & fotografiert I UnterUns 5 I 2010<br />

B<strong>in</strong>nen drei M<strong>in</strong>uten schildert er den<br />

Anwesenden die Situation <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Land. Durch den Handel mit CO2-<br />

Zertifikaten seien soziale Spannungen <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Heimat entstanden. Er sei überzeugt<br />

davon, dass se<strong>in</strong> Land und se<strong>in</strong>e<br />

Leute alles haben, was sie bräuchten.<br />

Ohne Arbeit Geld zu „verdienen“ schaffe<br />

nur Probleme, wie beispielsweise zu<br />

hoher Alkoholkonsum.<br />

Um unsere „junge“ Sichtweise strategisch<br />

und gezielt e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen zu können, fand<br />

bereits im Vorfeld e<strong>in</strong> Treffen aller jungen<br />

Delegierten <strong>in</strong> Dresden statt. Mit der<br />

Präsentation <strong>in</strong> der Stuttgarter Liederhalle<br />

br<strong>in</strong>gen wir als Jugend unsere drei<br />

Hauptanliegen vor: Nachhaltigkeit,<br />

Geschlechtergerechtigkeit und die Rolle<br />

der Jugend im Lutherischen Weltbund.<br />

Als persönlichen Gew<strong>in</strong>n nehmen wir<br />

von der Vollversammlung e<strong>in</strong> besseres<br />

Verständnis für unser Gegenüber und<br />

se<strong>in</strong>e Lebenswelt mit - sowie viele neue<br />

Freunde aus aller Welt.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Begegnung mit den Jugend -<br />

delegierten <strong>in</strong> der ejw-Landesstelle wurde<br />

die ChurchNight vorgestellt, was auf großes<br />

Interesse stieß. Wer weiß, vielleicht<br />

wird diese ja bald <strong>in</strong> Kenia, Indien oder<br />

Lettland durchgeführt. E<strong>in</strong>es jedoch ist<br />

sicher, solche Vernetzung macht S<strong>in</strong>n.<br />

➜ www.ejw-news.de<br />

www.churchnight.de<br />

Dieses Netzwerk an Kontakten könnte für<br />

eure Jugendarbeit <strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong>: Man<br />

kann mit e<strong>in</strong>er Jugendgruppe e<strong>in</strong>es anderen<br />

Landes vere<strong>in</strong>baren, den gleichen<br />

Bibeltext zu lesen und sich dann per<br />

Skype, E-Mail… darüber auszutauschen,<br />

was uns jeweils aufgefallen ist.<br />

Wer Interesse hat melde sich bei<br />

➜ weltdienst@ejwue.de<br />

Sab<strong>in</strong>e Österreicher (27)<br />

Sozialarbeiter<strong>in</strong><br />

Samuel Hartmann (25)<br />

angehender Medientechniker<br />

17. YMCA-Weltrat<br />

<strong>in</strong> Hongkong<br />

■ Delegationen aus aus 85 Nationen<br />

wählen Ken Collothon als neuen<br />

Präsidenten und Johan Vilhelm<br />

Eltvik als Generalsekretär.<br />

Am Samstag, den 24. Juli 2010, wurde<br />

Ken Collothon aus den USA zum Präsi -<br />

dent des YMCA-Weltbundes berufen. Er<br />

löst damit den Frankfurter Rechtsanwalt<br />

Mart<strong>in</strong> Meißner ab, der dieses Ehrenamt<br />

seit 2006 <strong>in</strong>nehatte.<br />

Johan Vilhelm Eltvik aus Norwegen wird<br />

neuer Generalsekretär des größten weltweiten<br />

Jugendverbandes. Der bisherige<br />

Generalsekretär des CVJM <strong>in</strong> Europa<br />

beg<strong>in</strong>nt se<strong>in</strong>en Dienst am 1.1.2011 und<br />

tritt damit die Nachfolge von Dr. Barth<br />

Shaha aus Bangladesh an.<br />

1.134 Menschen aus 85 Nationen trafen<br />

sich vom 19. bis 24. Juli 2010 <strong>in</strong> Hong -<br />

kong zur 17. Weltratstagung des CVJM<br />

(Christlicher Vere<strong>in</strong> junger Menschen).<br />

Unter <strong>dem</strong> Motto: Striv<strong>in</strong>g for Global<br />

Citizenship for all (Streben nach weltweitem<br />

Bürgerturm) begegneten sie den<br />

Herausforderungen der Arbeit mit jungen<br />

Menschen <strong>in</strong> Zeiten fortschreitender<br />

Globalisierung.<br />

Der deutsche CVJM wurde von 40 ehrenund<br />

hauptamtlichen Mitarbeitenden aus<br />

der gesamten Bundesrepublik vertreten.<br />

Der neuen Leitung des weltweiten CVJM<br />

ist die Integration von jungen Erwach -<br />

senen <strong>in</strong> Leitungsprozesse e<strong>in</strong> großes<br />

Anliegen. Waren <strong>in</strong> diesem Jahr rund<br />

40% der Delegierten unter 30 Jahren,<br />

unterstützen die wahlberechtigten Teil -<br />

nehmenden aller Delegationen e<strong>in</strong>e künftig<br />

größere Berücksichtigung der Jung -<br />

delegierten <strong>in</strong> Entscheidungsprozesse.<br />

„Der CVJM sollte künftig schneller die<br />

Türen für junge Erwachsene <strong>in</strong> Leitungs -<br />

gremien öffnen, als Anwälte für ihre<br />

Generation.“ So Johan Vilhelm Eltvik <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Antrittsrede. <strong>Aus</strong> Deutschland<br />

wurde die 25jährige Mediz<strong>in</strong>student<strong>in</strong><br />

Nad<strong>in</strong>e Jord<strong>in</strong>g aus Bochum <strong>in</strong> den<br />

Vorstand des Weltbundes gewählt. Mart<strong>in</strong><br />

Meißner bleibt <strong>in</strong> beratender Rolle ebenfalls<br />

Mitglied des Vorstands.<br />

➜ www.cvjm.de<br />

➜ www.ejw-weltdienst.de<br />

15


16<br />

> nah & fern I UnterUns 5 I 2010<br />

„see a black door …“<br />

■ ejw-Weltdienst-Partner erleben Gewalt und Gesetz <strong>in</strong> Nigeria<br />

Solomon Enjola vom YMCA Mada Hills ist hier <strong>in</strong><br />

Nigeria geboren und aufgewachsen. So leicht br<strong>in</strong>gt<br />

ihn eigentlich nichts aus der Fassung. Doch jetzt sitzt<br />

er am Schreibtisch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em YMCA Büro <strong>in</strong> Lafia/<br />

Nigeria. Ihm zittern die Hände. „Whenever I see a<br />

black car door open<strong>in</strong>g …:” Immer wenn ich diese<br />

dunkle Autotür aufgehen sehe…“ sagt er, und dann<br />

stockt se<strong>in</strong>e Stimme. Se<strong>in</strong>e Hände zittern. Er schwitzt.<br />

Solomon ist Sekretär hier im YMCA <strong>in</strong><br />

der Stadt Lafia. Und zu diesem Job,<br />

gehört es auch, das große Projekte zu<br />

managen s<strong>in</strong>d. Draußen im Hof des<br />

YMCA wird gebaut. E<strong>in</strong> großes Wohn -<br />

heim entsteht. Der YMCA will jungen<br />

Leuten, die vom Land <strong>in</strong> die Stadt kommen<br />

e<strong>in</strong> sicheres Haus anbieten. Zu<br />

schnell landen junge Leute oft schon <strong>in</strong><br />

den ersten Tagen, die sie <strong>in</strong> der Stadt<br />

s<strong>in</strong>d, bei Drogen und Prostitution. Der<br />

YMCA will mit <strong>dem</strong> Lafia Center sichere<br />

Unterkunft anbieten für die erste Zeit <strong>in</strong><br />

der Stadt.<br />

An jenem Mittwoch war es wieder Zeit,<br />

Geld für den Bau von der Bank zu holen.<br />

Das ist Solomons Aufgabe. Per Anruf bei<br />

der Bank wird vere<strong>in</strong>bart, dass das Geld<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em separaten Büro abgeholt werden<br />

kann. Gegen zehn Uhr fährt Solomon<br />

mit den beiden anderen Angestellten, Ms.<br />

Liatu Aruwa und Mrs. Gloria Nwobu zur<br />

Bank. Sie fahren mit <strong>dem</strong> etwas klapprigen<br />

Bus des YMCA. Noch im Bank-Büro<br />

verteilen sie es unter ihrer Kleidung und<br />

<strong>in</strong> Taschen. Niemand soll ahnen, dass sie<br />

Geld dabei haben, wenn sie das Büro verlassen.<br />

Im Auto verstecken sie e<strong>in</strong>en Teil<br />

des Geldes dann unter <strong>dem</strong> Sitz. Sie s<strong>in</strong>d<br />

überzeugt, dass niemand sie dabei beobachtet.<br />

Als sie bei der Rückkehr <strong>in</strong>s Grundstück<br />

e<strong>in</strong>biegen, heult h<strong>in</strong>ter ihnen e<strong>in</strong> Motor<br />

auf. E<strong>in</strong> dunkles Fahrzeug ist aus der<br />

anderen Richtung <strong>in</strong> den YMCA e<strong>in</strong>gebogen.<br />

Die Scheiben s<strong>in</strong>d verdunkelt. Der<br />

Wagen kommt nur wenige Zentimeter<br />

h<strong>in</strong>ter <strong>dem</strong> YMCA Bus zum stehen, keilt<br />

den Bus e<strong>in</strong>. Und dann gehen die h<strong>in</strong>teren<br />

Türen des Fahrzeuges auf. Und bevor<br />

jemand zu sehen tauchen Gewehrläufe<br />

auf und richten sich auf die YMAC Leute.<br />

„Ke<strong>in</strong>e Bewegung!“ kommt es drohend<br />

h<strong>in</strong>ter den dunklen Autotüren hervor.<br />

„Wo ist das Geld?“ Und nun steigen zwei<br />

große Männer mit Masken aus, ihre AK<br />

47-Gewehre bleiben auf die jungen Leute<br />

gerichtet. Solomon wird mit <strong>dem</strong><br />

Gewehr lauf kräftig gestoßen. „Den Auto -<br />

schlüssel“ fordert der Maskierte. Der<br />

andere schlägt die Frauen und will Geld.<br />

Doch dann fängt das große Tor an der<br />

E<strong>in</strong>fahrt des YMCA-Geländes an zu quietschen.<br />

Wie elektrisiert drehen sich die<br />

Räuber herum und sehen, wie sich der<br />

schwere Eisenflügel des Tores langsam<br />

und quietschend schliesst. Und gleich<br />

darauf sche<strong>in</strong>t jemand mit <strong>dem</strong> großen<br />

Vorhängeschloss außen zu hantieren.<br />

Solomon sieht, dass die Räuber abgelenkt<br />

s<strong>in</strong>d und spr<strong>in</strong>gt blitzschnell h<strong>in</strong>ter die<br />

Ecke des YMCA Gebäudes <strong>in</strong> Deckung.<br />

Und die Räuber werden nun sehr nervös!<br />

E<strong>in</strong>e Stimme schreit aus <strong>dem</strong> dunklen<br />

Auto: “We are not save here! Move! - Wir<br />

s<strong>in</strong>d hier nicht sicher, los!“ E<strong>in</strong>er der<br />

Räuber entreißt der jungen Frau am Auto<br />

noch e<strong>in</strong>en Teil des Geldes aus der Klei -<br />

dung. Sie stoßen das Tor mit vorgehaltenen<br />

Waffen wieder auf, spr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den<br />

Wagen, rasen davon.<br />

Das Tor bewegte Luca Haruna, der Buch -<br />

halter des Landwirtschaftsprojektes. Er<br />

kommt zu Fuß zum YMCA. Er sieht den<br />

schwarzen Wagen, sieht die Gewehre,<br />

sucht geistesgegenwärtig Deckung am<br />

Torpfosten. Und dann zieht er das Tor zu,<br />

mit den F<strong>in</strong>gern an der Torkannte. Das<br />

Schloss kann er nicht schließen. Es<br />

klemmt. In Panik rennt er weg.<br />

Kaum s<strong>in</strong>d die Räuber weg, rufen die<br />

YMCA Leute den Vorstand zusammen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam gehen sie zur Polizei. Doch<br />

kaum haben sie angefangen zu erzählen,<br />

werden Solomon und die jungen Frauen<br />

festgenommen. Das ist Alltag <strong>in</strong> Nigeria:<br />

Wer an e<strong>in</strong>em Verbrechen „beteiligt“ ist,<br />

und sei es als Opfer, landet oft genug <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Zelle. Und es braucht - auch für<br />

Opfer – oft große Mühe, Anwälte, und<br />

meist nicht wenig Geld, um dort wieder<br />

herauszukommen. Solomons Hände zittern<br />

wieder, als er von der Behandlung,<br />

den Verhören erzählt. E<strong>in</strong>er der Polizisten<br />

schien nicht mal e<strong>in</strong>e Ahnung zu haben,<br />

worum es überhaupt g<strong>in</strong>g. Er war nur<br />

fürs „weichprügeln“ zuständig. „Zwischen<br />

den Schlägen brüllte er mich nur an, ich<br />

sollt besser gestehen, sonst würde alles<br />

noch schlimmer. Aber um das Fahrzeug<br />

der Räuber, das wir mit Kennzeichen<br />

beschreiben konnten, kümmerte sich bei<br />

der Polizei niemand, sie schrieben das<br />

nicht e<strong>in</strong>mal auf.“ erzählt Solomon. Dann<br />

beschreibt er die Nacht <strong>in</strong> der Massen -<br />

zelle: „Es gab ke<strong>in</strong>e Betten oder Möbel.<br />

Die Zelle war so voll, dass niemand liegen<br />

konnte. Und die Toilette war die<br />

Zellenecke!“ Es dauerte bis zum nächsten<br />

Nachmittag, bis genügend Vorstandsmit -<br />

glieder, Pfarrer, Kirchenmitglieder beim<br />

Polizeipräsidenten versammelt s<strong>in</strong>d, um<br />

ihn zu überzeugen, dass Solomon und<br />

die beiden Frauen, auch ohne „Bear bei -<br />

tungsgebühr“ freigelassen werden sollten.<br />

Von der Polizei hat der YMCA dann<br />

nichts mehr gehört.<br />

„Ich wusste schon, dass wir hier das richtige<br />

tun mit <strong>dem</strong> YMCA-Wohnheim für<br />

die jungen Leute,“ sagt Solomon nun.<br />

„Aber nun weiß ich, dass der Schutz<br />

nicht nur vor der Gewalt der Straße, sondern<br />

auch vor der Polizei nötig ist. Wäre<br />

ich e<strong>in</strong>er der Jungs vom Dorf, der <strong>in</strong><br />

Kirche und YMCA niemand kennt, ich<br />

würde noch <strong>in</strong> drei Jahren <strong>in</strong> der Zelle<br />

sitzen - oder ich wäre dann tot …“<br />

Geraubt wurde e<strong>in</strong>e Summe im Gegen -<br />

wert von über 3500 Eurodie für den Bau<br />

des Lafia Centers vorgesehen war. Die<br />

Kirche, zu der Solomon und viele YMCA<br />

Mitglieder gehören hat mit e<strong>in</strong>er Kollekte<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Teil der Summe <strong>dem</strong><br />

YMCA ersetzt. Der YMCA hat <strong>in</strong>zwischen<br />

beschlossen, Geld jetzt nur noch <strong>in</strong><br />

Schecks auszuzahlen. Da aber ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger<br />

der Handwerker dort e<strong>in</strong> Bankkonto<br />

hat und viele auch nicht lesen und schreiben<br />

können, werden nun Wege gesucht,<br />

wie ihnen das Geld ohne Risiko ausgezahlt<br />

werden kann.<br />

Matthias Hiller<br />

Referent ejw-Weltdienst<br />

Der YMCA Mada Hills <strong>in</strong> Lafia/Nigeria<br />

ist Partner des ejw-Weltdienstes<br />

Spenden für das Projekt:<br />

EKK (BLZ 520 604 10) Konto 400 405 485<br />

Projekt Nr. 1511 (Lafia)


Hoffnungsworte – Hoffnungszeichen<br />

Am 2. August feierte<br />

Dieter Eitel <strong>in</strong><br />

Back nang se<strong>in</strong>en<br />

70. Geburts tag. Als<br />

Leitender Referent hat<br />

er das <strong>Jugendwerk</strong> von<br />

1979 bis 1987 mitgestaltet<br />

und mitgeprägt.<br />

Im Namen des ejw<br />

gratuliere ich herzlich zum Geburtstag,<br />

<strong>in</strong><strong>dem</strong> ich e<strong>in</strong>ige Schwerpunkte nenne,<br />

die Dieter Eitel wichtig waren.<br />

❚ Geme<strong>in</strong> de als Ort der Hoffnung<br />

Vom Geme<strong>in</strong>depfarramt <strong>in</strong> Ilshofen,<br />

Dekanat Schwäbisch Hall, brachte er das<br />

bleibende Anliegen mit, Jugendarbeit und<br />

Geme<strong>in</strong>de zu verb<strong>in</strong>den. So war es <strong>in</strong>haltlich<br />

konsequent, dass er nach se<strong>in</strong>er ejw-<br />

Zeit <strong>in</strong> der Danneckerstraße auf e<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>depfarrstelle nach Birkach wechselte.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Delegiertenversammlung<br />

formulierte er als Herausforderung der<br />

Jugendarbeit: „Mitzuhelfen, dass die<br />

Geme<strong>in</strong>de als Ort der Hoffnung erlebt<br />

werden kann. Dazu gehört der Gottes -<br />

dienst und das erfahrbare Mite<strong>in</strong>ander<br />

und Füre<strong>in</strong>ander im Alltag.“ Liebevoll hat<br />

Dieter Eitel darum geworben, dass der<br />

Geme<strong>in</strong>degottesdienst von der Jugend -<br />

arbeit nicht abgehängt wird. Werbend ist<br />

er dafür e<strong>in</strong>getreten, den Gottesdienst am<br />

Sonntagmorgen als festen Bestandteil des<br />

geistlichen Lebens wahrzunehmen.<br />

Jugendliche und Junge Erwachsene kommunizieren<br />

anders, darauf muss e<strong>in</strong><br />

Jugend verband wie das ejw rasch<br />

reagieren. Der Bereich der digitalen<br />

Vernetzung <strong>in</strong> sozialen<br />

Netzwerken und der<br />

Bewegtbildkommunikation<br />

(YouTube etc.) wird immer wichtiger,<br />

außer<strong>dem</strong> wollen wir <strong>in</strong> Zukunft im<br />

Zuge e<strong>in</strong>er Umstrukturierung unsere<br />

Informationen stärker über<br />

elektronische Medien publizieren.<br />

Deshalb hat der Vorstand des ejw<br />

beschlossen, e<strong>in</strong>e befristete Projekt -<br />

stelle (9/2010 – 11/2011) mit der<br />

Beauftragung Öffentlichkeitsarbeit,<br />

neue Medien<br />

und e<strong>in</strong>em Schwerpunkt<br />

im Bereich ChurchNight<br />

zu schaffen.<br />

❚ Sonntag als Tag<br />

der Hoffnung feiern<br />

In e<strong>in</strong>er <strong>Aus</strong>legung zu der Geschichte<br />

von der Verklärung Jesu schreibt er: „Wir<br />

brauchen die Erfahrung der Höhe nicht<br />

nur e<strong>in</strong>mal im Jahr. Deswegen ist uns der<br />

Sonntag geschenkt … so können wir jede<br />

Woche auf der Höhe, im Hören der<br />

befreienden, wegweisenden Stimme,<br />

beg<strong>in</strong>nen.“ Vielen Vorstandsmitgliedern,<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen s<strong>in</strong>d noch<br />

se<strong>in</strong>e Monatsberichte <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung. An<br />

den wenigen dienstfreien Sonntagen war<br />

nicht „frei“ e<strong>in</strong>getragen, sondern<br />

„Sonntag gefeiert“. Dieser kle<strong>in</strong>e Vermerk<br />

hat zum Nachdenken angeregt und die<br />

Brücke von der Bibelauslegung <strong>in</strong>s eigene<br />

Leben gebaut.<br />

Zum 70. Geburtstag grüßen wir mit <strong>dem</strong><br />

Bibelwort, das mit <strong>dem</strong> Zeichen der<br />

Evangelischen Jugendarbeit, <strong>dem</strong> Kugel -<br />

kreuz verbunden ist: „In der Welt habt ihr<br />

Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt<br />

überwunden.“ (Joh. 16,33). Wir danken<br />

herzlich für die Zeichen und Worte der<br />

Hoffnung, die Dieter Eitel durch se<strong>in</strong>e<br />

Verkündigung, se<strong>in</strong>e Art und Weise der<br />

Leitung, durch se<strong>in</strong>e Person <strong>in</strong> das<br />

<strong>Jugendwerk</strong> e<strong>in</strong>gebracht hat<br />

Gottfried He<strong>in</strong>zmann<br />

Leiter des ejw<br />

ejw-Projektreferent Social Media<br />

Wir freuen uns,<br />

Florian Maier zum<br />

1. September mit<br />

100% im ejw anstellen<br />

zu können. Florian<br />

Maier ist seit Septem -<br />

ber 2009 auf 400 €-<br />

Basis für Social Media<br />

<strong>in</strong> der Öffentlichkeitsarbeit<br />

tätig gewesen. Er absolvierte von<br />

2004 – 2008 <strong>in</strong> Unter weissach se<strong>in</strong>e<br />

<strong>Aus</strong>bildung zum Jugend referenten<br />

und arbeitete die letzten zwei Jahre<br />

zu 50 % im CVJM<br />

Faurndau sowie e<strong>in</strong> Jahr im<br />

Evange lischen Medien haus<br />

im Bereich des Kirchen -<br />

fernsehens als Video-Journa -<br />

list. Ab Septem ber wird er zu 70 %<br />

allgeme<strong>in</strong>e Öffentlichkeitsaufgaben<br />

übernehmen und mit 30 %<br />

das Team der ChurchNight<br />

unterstützen.<br />

> menschen & gesichter I UnterUns 5 I 2010<br />

Dr. Roland Werner<br />

neuer<br />

CVJM-Generalsekretär<br />

Am 3. Juli 2010 wurde<br />

Dr. Roland Werner<br />

zum Generalsekretär<br />

des deutschen CVJM<br />

berufen.<br />

Der ehemalige Vor -<br />

sitzende des Christi -<br />

vals tritt am 1. April<br />

2011 se<strong>in</strong>en Dienst<br />

und damit die Nach -<br />

folge von Prof. Dr.<br />

Wolfgang Neuser an.<br />

Gesucht wurde e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novativer, visionärer und<br />

strategischer Fürsprecher für die Jugend. Der neue<br />

Generalsekretär soll im engen Mite<strong>in</strong>ander mit<br />

den Mitgliedsverbänden die CVJM-Arbeit geistlich<br />

prägen und strategisch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Breite mit<br />

Evangelisation, sozialem Handeln und Bildung<br />

profilieren und weiterentwickeln. Zum anderen<br />

soll er die Interessen junger Menschen gegenüber<br />

Staat, Kirche und Öffentlichkeit stark vertreten<br />

und der christlichen Jugendarbeit des CJVM mit<br />

e<strong>in</strong> Gesicht geben. Neben diesen und weiteren<br />

Kernkompetenzen und Gaben verkörpert Roland<br />

Werner mit se<strong>in</strong>er außerordentlichen<br />

Sprachkompetenz die Internationalität des CVJM<br />

über die Maße.<br />

Dr. Roland Werner, 1957 <strong>in</strong> Duisburg geboren,<br />

studierte <strong>in</strong> Marburg Evangelische Theologie,<br />

Semi tistik, vergleichende Religionswissenschaft<br />

und Afrikanistik. 1986 promovierter er zum Dr.<br />

phil. Geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er Frau Elke leitet er die<br />

ökumenische Geme<strong>in</strong>schaft Christus-Treff <strong>in</strong><br />

Marburg, e<strong>in</strong>e missionarische Arbeit, die viele<br />

Hundert Menschen erreicht und Ableger <strong>in</strong><br />

Jerusalem und Berl<strong>in</strong> hat. Darüber h<strong>in</strong>aus hat er<br />

vielfältige Erfahrungen als Verkündiger <strong>in</strong><br />

Deutschland und vielen anderen Ländern. So auch<br />

beim christlichen Jugend kongress Christival, dessen<br />

ehrenamtlicher Vorsitzender er 16 Jahre war.<br />

Viele Bücher stammen aus se<strong>in</strong>er Feder. Se<strong>in</strong> letztes<br />

Projekt ist e<strong>in</strong>e Neuübersetzung der Bibel <strong>in</strong>s<br />

Deutsche: „das buch.“– das neue Testament <strong>in</strong> lesbarer<br />

Sprache.<br />

Mit <strong>dem</strong> CVJM ist Roland Werner seit se<strong>in</strong>er<br />

Jugend eng verbunden. Im Blick auf die Zukunft<br />

des CVJM sagt er:<br />

„Anwalt für die junge Generation zu se<strong>in</strong>, war und ist<br />

e<strong>in</strong> zentrales Anliegen des CVJM. Die gute Nachricht<br />

von Jesus Christus eröffnet ungeahnte Lebenshorizonte<br />

und schenkt e<strong>in</strong>e Basis, auf der das Leben gel<strong>in</strong>gen<br />

kann. Als christliche Jugendbewegung möchten wir<br />

mit Wort und Tat, mit ganzem E<strong>in</strong>satz und Fantasie<br />

der Liebe mithelfen, dass <strong>in</strong> unserer Gesellschaft und<br />

gerade unter jungen Leuten Glaube, Hoffnung und<br />

Liebe wieder <strong>in</strong>s Zentrum rücken.“<br />

Maren Kockskämper (CVJM-Gesamtverband)<br />

17


18<br />

> menschen & gesichter I UnterUns 5 I 2010<br />

Schon vorbei!<br />

E<strong>in</strong> Jahr im ejw vergeht ziemlich schnell,<br />

wie wir 4 FSJ’ler Annka, Charly, Christian<br />

und ich, Benny, festgestellt haben.<br />

Dennoch war dieses schnelle Jahr<br />

gespickt mit Erlebnissen, Erfahrungen<br />

und Erkenntnissen. Wir durften viel<br />

Neues lernen, aber auch e<strong>in</strong>iges über uns<br />

selbst. Wir danken allen, die uns <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr begleitet haben, für diese wunderschöne<br />

Zeit.<br />

Im September starten 4 neue FSJ’ler<br />

im ejw. Die Vorstellung f<strong>in</strong>den Sie bei<br />

den jeweiligen Arbeitsbereichen, bzw. <strong>in</strong><br />

der nebenstehenden Spalte.<br />

➜ Bewerbungen für FSJ 2011/2012:<br />

www.ejwue.de/stellenangebote<br />

Geboren s<strong>in</strong>d:<br />

>>> Persönliches<br />

am 15. Mai Annika, Tochter von Sonja<br />

und Hans-Joachim Eißler. Hans-Joachim<br />

ist Referent für Musisch-kulturelle<br />

Bildung im ejw,<br />

am 29. Juni Daniel Joshua, Sohn von<br />

Monika und Bernhard Körner. Monika<br />

ist Jugendreferent<strong>in</strong> im Bezirk<br />

Freudenstadt.<br />

Wir gratulieren den Eltern herzlich und<br />

wünschen ihnen viel Freude an ihren<br />

K<strong>in</strong>dern und Gottes Segen.<br />

Am ersten Tag <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben<br />

Bei me<strong>in</strong>en allerersten Schrei<br />

Hast du schon auf mich Acht gegeben<br />

Seit<strong>dem</strong> warst du mir immer treu<br />

Du hast mich bei der Hand gefast<br />

Und auf mich aufgepasst.<br />

Christoph Zehendner<br />

Geheiratet haben:<br />

Am 22. Mai 2010 Birgit geb. Abt und<br />

Daniel Straub. Birgit ist Rechner<strong>in</strong> im<br />

Bezirk Geisl<strong>in</strong>gen/Steige.<br />

Wir wünschen <strong>dem</strong> Ehepaar Gottes<br />

Segen auf <strong>dem</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

Lebensweg!<br />

Wechsel im ejw<br />

Melanie Söhnle hat<br />

bereits seit 7 Jahren<br />

kompetent den Sekre -<br />

tariatsbereich für<br />

Schüler<strong>in</strong>nen- und<br />

Schülerabeit und<br />

Musisch-kulturelle<br />

Bildung verantwortet<br />

und gestaltet. In diesen<br />

Bereichen hatte sie e<strong>in</strong>e Fülle von<br />

Aufgaben zu bewältigen. Im Werks- und<br />

Personalbereich freuen wir uns, dass<br />

Melanie Söhnle e<strong>in</strong>e neue Herausforde -<br />

rung gesucht hat und mit ihrem Engage -<br />

ment, ihren Kompetenzen und ihrer<br />

freundlichen Art das Sekretariat im<br />

Werks- und Personalbereich und fachlicher<br />

Leiter übernommen hat. Wir freuen<br />

uns auf die Teamarbeit mit ihr, von<br />

der die haupt- und ehrenamtlich<br />

Verantwortlichen profitieren werden.<br />

Neu im ejw<br />

Im Bereich der<br />

Schüler<strong>in</strong>nen- und<br />

Schülerarbeit sowie<br />

der Musisch-kulturellen<br />

Bildung hat<br />

Marianne Geisler die<br />

Auf gaben im Sekre -<br />

tariat übernommen.<br />

Frau Geisler br<strong>in</strong>gt vielfältige Berufser -<br />

fahr ung mit. Sie hat u. a. mehrere Jahre<br />

im CVJM Stuttgart gearbeitet aber auch<br />

zuletzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Unternehmen.<br />

Marianne Geisler freut sich, dass sie sich<br />

wieder für junge Menschen engagieren<br />

kann. Die weltweite Christenheit liegt ihr<br />

persönlich am Herzen, was auch <strong>in</strong><br />

ihrem ehrenamtlichen Engagement deutlich<br />

wird. Für die vielfältige Arbeit im<br />

Bereich Schüler<strong>in</strong>nen- und Schülerarbeit<br />

und Musisch-kulturelle Bildung wünschen<br />

wir Frau Geisler e<strong>in</strong> gutes H<strong>in</strong> -<br />

e<strong>in</strong>f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> das kreative Team und alles<br />

Gute für die neue Herausforderung.<br />

Melissa Schwab aus<br />

Schorndorf wird uns<br />

ab September im<br />

Bereich TEN SING<br />

und Öffentlichkeitsarbeit<br />

unterstützen. Hier<br />

stellt sie sich selber<br />

vor:<br />

„Da für mich nun nach <strong>dem</strong> Beenden der<br />

Schule mit me<strong>in</strong>em Abitur e<strong>in</strong> neuer<br />

Lebensabschnitt anfängt, freue ich mich<br />

sehr darüber, dass mich me<strong>in</strong> weiterer<br />

Weg als FSJler<strong>in</strong> zum EJW führt. Ich<br />

freue mich auf e<strong>in</strong> Jahr <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaft<br />

und darauf auch <strong>in</strong> Zukunft von Gottes<br />

Segen getragen zu werden.“<br />

>>> Persönliches<br />

Als neue Vorsitzende wurden gewählt:<br />

Baumann, Michael (1.V.), Bezirk Crailsheim<br />

Gauß, Steffen (1.V.) Bezirk Freudenstadt<br />

Glaser, Markus (1.V.), CVJM Markgrön<strong>in</strong>gen<br />

Huber Thomas (2.V.) Bezirk Marbach<br />

Koroknay, Claudia (2.V.) Bezirk Gaildorf<br />

Krüger, Christian (2.V.), Bezirk Weikersheim<br />

Vogel, Markus (2.V.) Bezirk Göpp<strong>in</strong>gen<br />

Bezirk Nagold – Bezirksteam<br />

Becker, Heike mit Köster, Sebastian<br />

und Röhm, Tobias<br />

Bezirk Herrenberg – Bezirksteam<br />

Ohse, Benjam<strong>in</strong> mit Kegreiß, Benjam<strong>in</strong><br />

und Schneider, Tobias<br />

Wir wünschen ihnen Gottes Segen, Weisheit und<br />

Kraft für diese Aufgabe.<br />

Wir danken den bisherigen Vorsitzenen:<br />

Eisele, Lutz (1.V.) CVJM Markgrön<strong>in</strong>gen<br />

Hanfste<strong>in</strong>, Ulrich (1.V.), Bezirk Freudenstadt<br />

Gauger-Mauk, Alexandra (2.V.), Bezirk Besigheim<br />

Kraft, Claudia (2.V.) Bezirk Marbach<br />

Maurer, Ute (2.V.) Bezirk Göpp<strong>in</strong>gen<br />

Möller, Prisca (2.V.) Bezirk Gaildorf<br />

Spitzer, Arthur (2.V.), Bezirk Weikersheim<br />

Staiger, Markus (1.V.) Bezirk Crailsheim<br />

Hertter, Regula (2.V.) Bezirk Herrenberg<br />

Wappler, Margrit (1.V.), Bezirk Herrenberg<br />

Zuberer, Johannes (1.V.), Bezirk Besigheim<br />

Wir wünschen ihnen den Segen unseres Herrn<br />

für ihren weiteren Lebensweg.<br />

Im Oktober bzw. März<br />

beg<strong>in</strong>nen im ejw<br />

Antje Metzger als neue Referent<strong>in</strong> für den Bereich<br />

Arbeit mit K<strong>in</strong>dern im ejw.<br />

➜ www.ejw-news.de<br />

Webcode 2010ejw0226<br />

Steffen Kaupp auf der Sonderpfarrstelle für das<br />

Projekt „Lust auf andere“ und das<br />

Qualifizierungsprogramm „Alternative<br />

Gottesdienste und Geme<strong>in</strong>deentwicklung“.<br />

➜ www.ejw-news.de<br />

Webcode 2010ejw0705<br />

Zum 1. März 2011 beg<strong>in</strong>nt Andrea Kalmbach als<br />

neue Projektreferent<strong>in</strong> im ejw-Weltdienst.<br />

➜ www.ejw-weltdienst.de<br />

Webcode 2010ejw0729<br />

Im UnterUns 1-2011 werden sie sich persönlich<br />

vorstellen.


menschen & gesichter I<br />

Goldene<br />

Weltbundnadel<br />

des CVJM<br />

Name Vorname Ort<br />

Böhr<strong>in</strong>ger Paul-He<strong>in</strong>z Cleebronn<br />

Braitmaier Manfred Herrnberg-Kayh<br />

Braun Herbert Backnang<br />

Burkhardt Georg Neuweiler<br />

Eberspächer Erich Oberessl<strong>in</strong>gen<br />

Erhardt Fritz Backnang<br />

Fischer Wilhelm Cleebronn<br />

Fischer Hans Zwerenberg<br />

Geiger Manfred Großaspach<br />

Haasis Siegfried Tailf<strong>in</strong>gen<br />

Haller Richard Bartholomä<br />

Heller Otto Backnang<br />

Hörtig Siegfried Und<strong>in</strong>gen<br />

Keller Gerhard Denkendorf<br />

Kirschbaum Willy Bartholomä<br />

Leidig Georg Gründelhardt<br />

Mögle Traugott Grafenberg<br />

Rabenste<strong>in</strong> Leonhard Archshofen<br />

Rentschler Fritz Zwerenberg<br />

Reustle Hildegard Löchgau<br />

Schleußner Dr. Bruno Weil der Stadt<br />

Schunk Erich Hausen<br />

Stocker Walter Scharnhausen<br />

Stülpner Siegfried Blaufelden<br />

Vogel Helmut Archshofen<br />

Wörner Helmut Denkendorf<br />

Wurster Hans Grafenberg<br />

Zeeb Walter Kirchentell<strong>in</strong>sfurt<br />

Ziemer Otto-Erich Metz<strong>in</strong>gen<br />

Goldene ejw-Nadel<br />

Name Vorname Ort<br />

Schmid Gerhard We<strong>in</strong>stadt<br />

Beltle Siegfried Essl<strong>in</strong>gen<br />

Arndt Christ<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen<br />

Gronbach Gottfried Gerabronn<br />

Hiller Elke Vaih<strong>in</strong>gen/Enz<br />

Fischer Otto Oberste<strong>in</strong>ach<br />

Silberne ejw-Nadel<br />

Name Vorname Ort<br />

Braun Thomas Schwäbisch Hall<br />

Schmidt Christian Denkendorf<br />

Schunk Ernst Brackenheim<br />

Schweiker Mart<strong>in</strong> Walheim<br />

siehe auch UnterUns 3/2010<br />

Geistliche Impulse<br />

Sehnsucht +<br />

Menschse<strong>in</strong><br />

I UnterUns 5 I 2010 19<br />

Unser Glaube als Beziehungsgeschehen hat se<strong>in</strong>en Ur -<br />

sprung <strong>in</strong> der Sehnsucht Gottes nach <strong>dem</strong> Menschen.<br />

Bereits im Schöpfungsgeschehen wird das deutlich: „Lasst<br />

uns Menschen machen, e<strong>in</strong> Bild, das uns gleich sei.“ Als<br />

Jesus mit se<strong>in</strong>en Jüngern das letzte Passamahl feiert und<br />

dieses Geschehen auf se<strong>in</strong>en Tod und se<strong>in</strong>e Auferstehung<br />

h<strong>in</strong> deutet, sagt er: „Sehnlich habe ich danach verlangt, dieses<br />

Mahl mit euch zu feiern“ (Lukas 22,15).<br />

Der ewige Gott will die Geme<strong>in</strong>schaft mit uns Menschen.<br />

„Die Sehnsucht Gottes ist der lebendige Mensch“, schreibt<br />

der Kirchenvater August<strong>in</strong>us. Die Lebendigkeit des Men -<br />

schen hat e<strong>in</strong>e Innen- und e<strong>in</strong>e Außenseite. Die Innen seite<br />

berührt die Beziehung zwischen Gott und Mensch und die<br />

Beziehung des Menschen zu sich selber. Dar<strong>in</strong> geht es um<br />

die Fragen nach Wert, Würde, Selbsterkennt nis, Selbst -<br />

achtung, Vergebung, Versöhnung, Heil, Heil ung und<br />

Vollendung. Die Außenseite berührt unseren Auftrag, die<br />

Schöpfung zu bebauen und zu bewahren, das Evangelium<br />

von Jesus Christus zu verkündigen, den Armen beizustehen,<br />

uns für den Frieden und die Gerech tigkeit e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

In der Beziehung zu Gott, zu uns selber und zu anderen<br />

s<strong>in</strong>d wir lebendige Menschen.<br />

Die Sehnsucht Gottes nach <strong>dem</strong> Menschen verb<strong>in</strong>det sich<br />

mit der Sehnsucht des Menschen nach Gott. Wer sich nach<br />

e<strong>in</strong>em Ziel, e<strong>in</strong>er Begegnung, e<strong>in</strong>er Veränderung sehnt und<br />

sich auf die Suche macht, dieses zu f<strong>in</strong>den, setzt Schwer -<br />

punkte. Dann geht es nicht mehr um alles und jedes, sondern<br />

um das, was wesentlich ist.<br />

Für unseren geistlichen Weg kann sich die Frage lohnen:<br />

„Was wäre für mich e<strong>in</strong>e zentrale Bitte, <strong>in</strong> der sich die<br />

ganze Sehnsucht me<strong>in</strong>es Lebens zusammenfasst und die<br />

ich jeden Tag neu sagen möchte? Es gibt Menschen, die die<br />

Erfahrung machen, dass diese Bitte ihr ganzes Leben und<br />

Beten trägt und prägt“ (Willi Lambert, <strong>Aus</strong> Liebe zur<br />

Wirklichkeit, topos Taschenbücher).<br />

Schritte zur E<strong>in</strong>übung<br />

Gegenwärtig werden vor Gott <strong>in</strong> der Achtsamkeit auf<br />

me<strong>in</strong>en Leib, me<strong>in</strong>en Atem, me<strong>in</strong>e Gedanken und Gefühle.<br />

Was mich bewegt, hat Raum bei Gott.<br />

Textbetrachtung „Jesus und se<strong>in</strong>e Jünger beim letzten<br />

Abendmahl“ – Lukas 22,7-20<br />

In der Vertiefung spüre ich me<strong>in</strong>er Sehnsucht nach<br />

und formuliere daraus e<strong>in</strong> Gebet.<br />

Im allgeme<strong>in</strong>en Vorbereitungsgebet für die geistlichen<br />

Übungen hat Ignatius von Loyola se<strong>in</strong> Anliegen so<br />

formuliert:<br />

„Von Gott unserem Herrn die Gnade erbitten dazu h<strong>in</strong>,<br />

dass alle me<strong>in</strong>e Absichten, Handlungen und Beschäfti<br />

gungen auf den Dienst und das Lob se<strong>in</strong>er göttlichen<br />

Majestät geordnet s<strong>in</strong>d.“<br />

Alma Ulmer, Landesjugendreferent<strong>in</strong><br />

Studienleiter<strong>in</strong> Bernhäuser Forst, alma.ulmer@ejwue.de✂


20<br />

> <strong>in</strong>ternes & <strong>in</strong>teressantes I UnterUns 5 I 2010<br />

■ Jugendarbeit braucht Freunde –<br />

Freundschaft verb<strong>in</strong>det<br />

Jetzt<br />

Mitglied<br />

werden !<br />

David Hirsch<br />

Geschäftsführer<br />

ÜAG gGmbH, Jena<br />

www.ueag-jena.de<br />

Warum ich das ejw unterstütze<br />

Mich haben Menschen und Arbeit des ejw <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>er persönlichen wie beruflichen Ent -<br />

wicklung <strong>in</strong> mehrerlei H<strong>in</strong>sicht gebildet und<br />

geprägt (vgl. auch Titel des UU 4/2010).<br />

Dass ich me<strong>in</strong>en ersten, „außerschulischen<br />

Bildungsprozess“ als sehr wertvolle Zeit<br />

zwischen 1990 und 1993 während me<strong>in</strong>er<br />

Berufsausbildung zum Bürokaufmann im ejw<br />

– damals noch <strong>in</strong> der Danneckerstraße –<br />

erlebt habe, sei nur nebenbei erwähnt.<br />

In me<strong>in</strong>er beruflichen Leitungsverantwortung<br />

heute merke ich fast täglich den „Wert von<br />

Prägung und Bildung“, den ich durch me<strong>in</strong>e<br />

ehrenamtliche Leitungstätigkeit im ejw (angefangen<br />

vom Jungbläser-/Jungscharleiter über<br />

BAK-, Vorstands- und Gremienarbeit, <strong>in</strong>kl.<br />

Leitungsaka<strong>dem</strong>ie etc.) erfahren habe.<br />

Es handelt sich dabei vor allem um Kompe -<br />

tenzen der Charakterbildung, des Gespürs<br />

von Gesprächs-/Diskussionsdynamiken, um<br />

E<strong>in</strong>schätzungs- und Beurteilungsvermögen,<br />

die man nicht oder nur sehr am Rande als<br />

„Technik“ während des Studiums vermittelt<br />

bekommt. Dabei s<strong>in</strong>d genau diese DAS<br />

Handwerkszeug, das für e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

(berufliche) Leitungstätigkeit schlicht nötig ist.<br />

Ich b<strong>in</strong> dankbar auf <strong>dem</strong> Weg me<strong>in</strong>er Ent -<br />

wicklung im ejw „positiv prägenden Men -<br />

schen“ begegnet und mit ihnen geme<strong>in</strong>sam<br />

e<strong>in</strong> Stück dieses Weges gegangen zu se<strong>in</strong>.<br />

Und ich b<strong>in</strong> dankbar, dass uns – neben mancher<br />

persönlichen Sympathie – das geme<strong>in</strong>same<br />

Ziel, das h<strong>in</strong>ter der Arbeit des ejw steht,<br />

nämlich das Reich Gottes unter jungen<br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong> und weltweit auszubreiten,<br />

verbunden hat. Diesem Ziel habe<br />

ich mich als „Nehmender“ und der jeweils<br />

„Gebende“ verpflichtet gewusst und so konnte<br />

ich auch zum „Geber“ werden – e<strong>in</strong>e klassische<br />

W<strong>in</strong>-W<strong>in</strong>-Situation. Weil ich diese<br />

Erfahrung noch vielen anderen Menschen<br />

wünsche ist es mir wichtig, die wertvolle,<br />

vielfältige und bunte Arbeit des ejw zu unterstützen.<br />

E-Mail: foerdervere<strong>in</strong>@ejwue.de<br />

Telefon: 07 11 / 97 81-212 Marianne Ottmar<br />

Internet: www.ejw-foerdervere<strong>in</strong>.de<br />

Fachtag F<strong>in</strong>anzen<br />

und Verwaltung<br />

■ 23. Oktober 2010, 9 – 16.30 Uhr<br />

Stuttgart-Vaih<strong>in</strong>gen<br />

Für die vierte Auflage des erfolgreichen<br />

„Fachtags für Vorsitzende und Verant -<br />

wortliche <strong>in</strong> <strong>Jugendwerk</strong>en, Vere<strong>in</strong>en<br />

und CVJM“ haben wir unser Schul -<br />

ungsprogramm komplett überarbeitet.<br />

Dadurch lohnt sich auch die Teilnahme<br />

für diejenigen, die e<strong>in</strong>en der letzten<br />

Fachtage besucht haben. Neue gesetzliche<br />

Regelungen, vielfältige Möglich -<br />

keiten im Bereich Versicherung und<br />

F<strong>in</strong>anzen fordern uns immer wieder<br />

heraus. An diesem Tag vermitteln<br />

Praktiker <strong>in</strong> kompakten Workshops das<br />

aktuelle Know How.<br />

Programm, Workshops und<br />

Anmeldung unter:<br />

➜ www.ejwue.de/fachtag<br />

■ K<strong>in</strong>der für e<strong>in</strong>e gerechte Welt<br />

Weltweit Wichteln funktioniert das ganze<br />

Jahr über. Es ermöglicht K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendgruppen, etwas über andere<br />

Länder zu erfahren, den fairen Handel<br />

kennen zu lernen und weltweit Kontakte<br />

zu knüpfen. Praktisch funktioniert dies<br />

mit <strong>dem</strong> Wichtel, e<strong>in</strong>er fair gehandelten<br />

Handpuppe aus Stoff. Jeder gestaltet se<strong>in</strong>en<br />

eigenen Wichtel: so entstehen<br />

Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nen, Piraten, wilde Tiere,<br />

Fußballer oder e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Selbstportrait.<br />

Diese Puppen werden an K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendliche <strong>in</strong> anderen Ländern geschickt<br />

– spannend wird’s, wenn was zurück<br />

kommt.<br />

➜ www.weltweit-wichteln.org<br />

Wir nehmen es nicht e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>,<br />

wie K<strong>in</strong>der und Jugend liche sexuellen<br />

Übergriffen ausgesetzt s<strong>in</strong>d.<br />

Weitere Informationen:<br />

➜ www.ihr-seid-stark.de<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong> im ejw:<br />

Petra Müller<br />

Telefon 07 11/9 07 77 64<br />

petra.mueller@ejwue.de<br />

Bewegt2011 –<br />

die Aktionswoche kommt<br />

Bist du bereit für die Herausforderung? Spätestens<br />

im Mai 2011 solltest du <strong>in</strong> den Startlöchern stehen.<br />

Dann kommt „bewegt2011“ <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong> <strong>in</strong>s<br />

Rollen. Genauer gesagt zwischen <strong>dem</strong> 14. und<br />

22. Mai 2011. Im Rahmen der bundesweiten<br />

Aktionswoche „CVJM bewegt“, des CVJM<br />

Gesamtverbandes <strong>in</strong> Deutschland, machen wir das<br />

Thema – das Millionen Menschen weltweit bewegt<br />

– zum zentralen Thema: Bewegung, Sport und<br />

Spiel. Deutschlandweit überall vor Ort.<br />

„bewegt2011“ das bedeutet Vielfalt mit e<strong>in</strong>em Ziel:<br />

Bewegung. Ganz Deutschland wird herausgefordert.<br />

Zum Beispiel im Rahmen der „bewegt-Challenge“.<br />

E<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigartigen bundesweiten Fitnesstest für<br />

alle Altersgruppen. Mit neuesten Diszipl<strong>in</strong>en wie<br />

Footgolf, Spr<strong>in</strong>gbock und Handmatz – geme<strong>in</strong>same<br />

Herausforderungen – im Wettkampf gegen<br />

den Rest der Welt. Die „bewegt-Challenge“ ideal<br />

für alle Gruppen und Initiativen – egal ob<br />

Jungschargruppe, den Konfir mandentreff, den<br />

Seniorenkreis oder für alle Kirchgänger direkt<br />

nach <strong>dem</strong> Gottesdienst oder das ganze Dorf.<br />

„bewegt2011“ das ist längst nicht nur die „bewegt-<br />

Challenge“. Warum nicht e<strong>in</strong> Slackl<strong>in</strong>e-Gottes -<br />

dienst mit Schülern organisieren, andere Vere<strong>in</strong>e<br />

im Ort zum Bibel-Geo-Cach<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>laden oder mit<br />

<strong>dem</strong> ganzen CVJM e<strong>in</strong>e Fahrradrallye machen?<br />

Das alles und noch viel mehr macht „bewegt2011“<br />

möglich.<br />

Mitmachen ist ganz e<strong>in</strong>fach und garantiert e<strong>in</strong><br />

Gew<strong>in</strong>n für de<strong>in</strong>en Ort. Onl<strong>in</strong>e registrieren und<br />

du bist sofort Teil von „bewegt2011“. Infos, Werbe -<br />

material, Ideenpool, ...:<br />

➜ www.bewegt2011.de<br />

➜ www.cvjm-bewegt.de<br />

Henrik Struve<br />

H<strong>in</strong>weis!<br />

18. Jugendkonferenz<br />

FÜR WELTMISSION 2011<br />

Über 24 Veranstaltungen unter anderem mit Dr. Theo Lehmann, Hans-Peter<br />

Royer, Noor van Haaften, Detlef Krause, Dr. Volker Gäckle und He<strong>in</strong>z Sp<strong>in</strong>dler<br />

9.1.2011 : : Neue Messe : : Stuttgart<br />

Sei …<br />

stark und mutig !<br />

Programme bei:<br />

Christliche Fachkräfte International<br />

Wächterstr. 3, 70182 Stuttgart<br />

Fon: 0711/210 66 13<br />

Fax: 0711/210 66 33<br />

E-Mail: jumiko@gottes-liebe-weltweit.de<br />

www.gottes-liebe-weltweit.de<br />

© Matthias Haas · fotolia.com


Vom 30. März – 2. April wird JesusHouse live aus<br />

der Porsche-Arena <strong>in</strong> Stuttgart nach ganz Europa<br />

übertragen. Seit April ist die Stuttgarter Geschäfts -<br />

stelle von JesusHouse im ejw <strong>in</strong> Stuttgart-Vaih<strong>in</strong> -<br />

gen. Wir (UU) haben Johannes Kuhn (JK), den<br />

Leiter der Geschäftsstelle gefragt, was bei<br />

JesusHouse gerade so los ist.<br />

UU: Ihr seid seit April hier <strong>in</strong> Stuttgart mit<br />

JesusHouse. Was s<strong>in</strong>d eure Aufgaben?<br />

JK: Im Wesentlichen geht es darum, alles, was mit<br />

der Durchführung von JesusHouse zentral <strong>in</strong><br />

Stuttgart zusammenhängt, vorzubereiten. Von der<br />

Mitarbeiterverpflegung über die E<strong>in</strong>ladungs-<br />

Aktionen vor und während JesusHouse bis h<strong>in</strong> zur<br />

Gew<strong>in</strong>nung und Schulung von Seelsorge mitar -<br />

beitern. Also vor allem Organisatorisches.<br />

UU: Was s<strong>in</strong>d aktuell die größten Herausforderungen?<br />

JK: Wir brauchen für die Zentralveranstaltung<br />

mehrere Hundert Mitarbeiter für ganz unterschiedliche<br />

Bereiche. JesusHouse ist e<strong>in</strong>e tolle<br />

Möglichkeit, als Mitarbeiter h<strong>in</strong>ter die Kulissen<br />

von Europas größtem Gottesdienst zu blicken.<br />

UU: Wo kann man sich denn <strong>in</strong>formieren, wenn man<br />

mitarbeiten möchte?<br />

JK: Das E<strong>in</strong>fachste ist e<strong>in</strong> Anruf oder e<strong>in</strong> kurzes<br />

Mail an die Geschäftsstelle. Alles Weitere können<br />

wir dann mite<strong>in</strong>ander klären.<br />

UU: Gibt es denn schon irgendwelche Fakten zum<br />

Programm bei JesusHouse zentral?<br />

JK: Mit Tim Niedernolte und gracetown s<strong>in</strong>d alte<br />

Bekannte bei JesusHouse, sie waren schon 2007<br />

dabei. Mit Matthias Clausen kommt e<strong>in</strong> neuer<br />

Verkündiger nach Stuttgart. Er wird über die<br />

Themen „Gott?“ – „Glaube“ – „Liebe“ –<br />

„Hoffnung“ sprechen.<br />

UU: Welche Möglichkeiten gibt es, sich über<br />

JesusHouse zu <strong>in</strong>formieren?<br />

JK: Neben den „klassischen“ Möglichkeiten im<br />

Internet auf www.jesushouse.de gibt es auf<br />

YouTube e<strong>in</strong>en Kanal von JesusHouse, auf <strong>dem</strong> es<br />

regelmäßig neue Clips gibt. Da bekommt man<br />

e<strong>in</strong>en guten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die große und vielfältige<br />

Welt von JesusHouse.<br />

➜ JesusHouse-Geschäftsstelle Stuttgart<br />

Johannes Kuhn<br />

Haeberl<strong>in</strong>straße 1-3 | 70563 Stuttgart<br />

Telefon 07 11 97 81-370 | 0151 20129979<br />

j.kuhn@jesushouse-stuttgart.de<br />

„Liest du mich?“ –<br />

Gott zum Nachlesen<br />

■ Die Bibellese<strong>in</strong>itiative<br />

des deutschen CVJM<br />

„Liest du mich?“ – Wer fragt das eigentlich?<br />

Die Bibel, Gott oder de<strong>in</strong>e Sehn -<br />

sucht? Annika, 20 Jahre, sagt: „Bibellesen<br />

ist, wie wenn Gott e<strong>in</strong>em etwas erzählen<br />

würde.“ Jonas, 22 Jahre, beschreibt: „Die<br />

Bibel ist e<strong>in</strong>e große Liebeserklärung von<br />

Gott an uns Menschen.“<br />

Gott <strong>in</strong> der Bibel begegnen, sich <strong>in</strong>spirieren<br />

lassen, Kraft schöpfen, Ideen entdecken,<br />

über Wunder staunen, dazu lädt<br />

die Bibellese<strong>in</strong>itiative „Liest du mich?“ –<br />

Gott zum Nachlesen e<strong>in</strong>.<br />

Ab November 2010 laden wir dich e<strong>in</strong>, an<br />

den Orten, an denen du dich mit anderen<br />

Mitarbeitenden im ejw, CVJM oder de<strong>in</strong>er<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de triffst, geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong><br />

der Bibel zu lesen, z. B. beim TEN SING<br />

Probenwochenende, <strong>in</strong> der Vorstands -<br />

sitzung, beim Vorbereitungstreffen für<br />

die Jungschar oder im Mitarbeitenden -<br />

kreis.<br />

Es geht also nicht um e<strong>in</strong> weiteres<br />

Treffen, sondern um 5 – 10 <strong>in</strong>spirierende<br />

M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> je<strong>dem</strong> Treffen. Dafür be -<br />

kommt ihr Methoden an die Hand, jeden<br />

Monat e<strong>in</strong>e neue, zum <strong>Aus</strong>probieren <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Newsletter für den du dich auf<br />

www.liest-du-mich.de registrieren kannst.<br />

Dort kannst du auch de<strong>in</strong>e Erfahrungen<br />

teilen, sehen, wer mitmacht, was andere<br />

erleben und de<strong>in</strong>e Fragen loswerden.<br />

Der offizielle Startschuss von „Liest du<br />

mich?“ fällt beim Kongress Jugendarbeit<br />

vom 5. – 7. November 2010 <strong>in</strong> Fellbach<br />

bei Stuttgart. Bitte kündigt die Initiative<br />

schon heute bei euren Mitarbeitenden <strong>in</strong><br />

euren <strong>Jugendwerk</strong>en, Vere<strong>in</strong>en und<br />

Jugenddörfern an und ladet sie e<strong>in</strong>, euch<br />

geme<strong>in</strong>sam auf das Experiment Bibel -<br />

lesen e<strong>in</strong>zulassen.<br />

Wenn dir jetzt schon e<strong>in</strong>e Frage unter<br />

den Nägeln brennt, wende dich bitte an<br />

das Projektteam, <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong> ver -<br />

treten durch Matthias Kerschbaum<br />

➜ matthias.kerschbaum@ejwue.de<br />

> <strong>in</strong>ternes & <strong>in</strong>teressantes I UnterUns 5 I 2010 21<br />

Bibel tut gut –<br />

geme<strong>in</strong>sam lesen<br />

und wachsen<br />

Mal wieder selbst die Bibel <strong>in</strong> die Hand<br />

nehmen. Sich auf Entdeckungsreise begeben.<br />

Neue Geschichten kennen lernen.<br />

Über das Bibellesen von Gott, Jesus und<br />

<strong>dem</strong> Heiligen Geist selbst angesprochen<br />

und herausgefordert zu werden. E<strong>in</strong>zelne<br />

Bücher am Stück lesen. Mit dieser Aktion<br />

möchten wir alle Altersgruppen ansprechen.<br />

Der ProTeens-Bereich bietet e<strong>in</strong>e<br />

selbst ausgearbeitete Bibellesehilfe mit<br />

dazu passenden Gruppenstunden an. Im<br />

Jungschar bereich s<strong>in</strong>d die Gruppen e<strong>in</strong>geladen<br />

den Bibelkurs „Das geheimnisvolle<br />

Buch“ durchzuführen. Die<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de Cleebronn hat e<strong>in</strong>e<br />

Bibellesehilfe „30 Tage mit der Bibel“<br />

selbst erarbeitet und diese auch den anderen<br />

Geme<strong>in</strong>den zur Verfügung gestellt.<br />

Es geht uns bei der Aktion nicht um<br />

Vorträge über die Bibel, sondern um die<br />

ganz persönliche Begegnung mit <strong>dem</strong><br />

Wort Gottes.<br />

He<strong>in</strong>z Banzhaf<br />

Bezirksjugendreferent <strong>in</strong> Brackenheim<br />

➜ www.bibel-tut-gut.de<br />

Henri Dunant<br />

Zutiefst erschüttert von den Ereignissen<br />

auf <strong>dem</strong> Schlachtfeld von Solfer<strong>in</strong>o,<br />

Italien, gründete Henry Dunant am<br />

17. Februar 1863 <strong>in</strong> Genf das Inter na -<br />

tionale Rote Kreuz. 1855 hat er entscheidend<br />

an der Grün dung des Weltbundes<br />

des Christlichen Vere<strong>in</strong> Junger Menschen<br />

(CVJM) <strong>in</strong> Paris mitgewirkt. Zum 30. Ok -<br />

to ber, se<strong>in</strong>em 100. Todestag, wird <strong>in</strong> der<br />

Hasenbergsteige <strong>in</strong> Stuttgart e<strong>in</strong> Denk -<br />

mal enthüllt.Se<strong>in</strong>e bewegende<br />

Lebensgeschichte nachlesen:<br />

➜ www.wikipedia.de<br />

Spurensicherung<br />

(epd). Am 13. Dezember 1940 wurden im<br />

Rahmen der NS-„Euthanasieaktion“ <strong>in</strong><br />

Grafeneck auf der Schwäbischen Alb die<br />

letzten Menschen ermordet. Am 12.<br />

Dezember 2010 sollen <strong>in</strong> allen Her -<br />

kunftsorten Er<strong>in</strong>nerungs veranstaltungen<br />

für sie stattf<strong>in</strong>den, stellvertretend für die<br />

über 10.600 im Grafeneck ermordeten<br />

Menschen. Daneben will e<strong>in</strong>e Initiative<br />

am Montag, 13. Dezember, mit<br />

Kirchenglocken Tonspuren von allen<br />

ursprünglichen Herkunftsgeme<strong>in</strong>den bis<br />

nach Mariaberg legen.<br />

➜ www.spurensicherung.<strong>in</strong>fo


22<br />

> <strong>in</strong>ternes & <strong>in</strong>teressantes I UnterUns 5 I 2010<br />

F<strong>in</strong>anzielle Förderungen und Zuschüsse<br />

für die Jugendarbeit 2011<br />

Woher bekomme ich für me<strong>in</strong>e geplante Maßnahme oder Projekt, für das<br />

Bildungsangebot, für die Jugendbegegnungsmaßnahme geeignete Zu -<br />

schüsse? Es gibt Zuschüsse aus <strong>dem</strong> Landesjugendplan (LJP) des Landes<br />

Baden-<strong>Württemberg</strong>, aus <strong>dem</strong> K<strong>in</strong>der- und Jugendplan des Bundes (KJP) für<br />

Internationale Jugendarbeit, von der Jugendstiftung des Landes Baden-<br />

<strong>Württemberg</strong> und <strong>in</strong> der europäischen Dimension von „Jugend für Europa“,<br />

den Föderungen der Europäischen Union. H<strong>in</strong>zu kommen die vielfältigsten<br />

Förderungen durch Stiftungen und kurzfristige Projektförderungen des<br />

Landes und des Bundes. Diese Vielfalt eröffnet <strong>dem</strong> <strong>Jugendwerk</strong> oder Vere<strong>in</strong><br />

neue Möglichkeiten, an Fördergelder zu kommen. Im Internet haben wir<br />

Adressen für mögliche Förderungen zusammengestellt:<br />

➜ www.ejwue.de/service<br />

Durch die verschiedenen Richtl<strong>in</strong>ien der e<strong>in</strong>zelnen Förderungen s<strong>in</strong>d die<br />

Antrags term<strong>in</strong>e sehr unterschiedlich. Entstehen Fragen zu geplanten<br />

Vorhaben, die Antrags fristen, Formulare usw. betreffen, wenden Sie sich<br />

entweder schriftlich per Post oder E-Mail oder auch telefonisch an uns.<br />

Für Antragsteller ist zu beachten:<br />

Aufgrund der bestehenden Richtl<strong>in</strong>ien s<strong>in</strong>d alle Anträge und Verwendungs -<br />

nachweise des Landesjugendplanes Baden-<strong>Württemberg</strong> über die ejw-<br />

Landesstelle abzuwickeln. Das gleiche gilt auch für alle Antragsteller, die<br />

Mitglied <strong>in</strong> der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Evangelischer Jugend <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

(AEJW) s<strong>in</strong>d.<br />

Ab 2011 s<strong>in</strong>d alle Anträge, die die Förderung des K<strong>in</strong>der- und Jugendplan des<br />

Bundes betreffen, direkt an die Verbandszentrale der Evangelischen Jugend <strong>in</strong><br />

Deutschland, die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der Evangelischen Jugend <strong>in</strong> Deutsch -<br />

land <strong>in</strong> Hannover, zu richten. Alle erforderlichen Dateien und Formulare f<strong>in</strong>den<br />

Sie direkt auf der Internetseite der aej http://www.evangelische-jugend.de<br />

im Bereich „Förderung“.<br />

Bei eventuellen Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Mößner,<br />

Telefon 07 11/97 81-280, E-Mail: zuschuesse@ejwue.de<br />

Wolfgang Wilka<br />

EIGENSINNiCH –<br />

Die Tour 2010/2011<br />

Auf <strong>dem</strong> F<strong>in</strong>ale des<br />

EIGENSINNiCH-Wettbewerbs<br />

zum Jugendtag 2009 verstanden<br />

sich die Bands trotz der Konkur -<br />

renz situation untere<strong>in</strong>ander so<br />

gut, dass wir beschlossen, mit<br />

allen F<strong>in</strong>alteilnehmern geme<strong>in</strong>sam<br />

e<strong>in</strong>e Tour zu organisieren.<br />

Mit dabei s<strong>in</strong>d: Stubi Live Band,<br />

Lilly Among Thorns, Sacrety,<br />

Lifetape und H.O.P.E. und pieces<br />

of one puzzle. Die Tour ist gleichzeitig das Coach<strong>in</strong>g „Konzertorganisation“<br />

im Rahmen der zweijährigen Förderung:<br />

Die Bands organisierten mit Unterstützung von Dietmar Wagner (Neuffen)<br />

fünf Tourterm<strong>in</strong>e und spielen alle auf <strong>dem</strong> Festival „Rockwithoutlimits“:<br />

Freitag, 22.10.2010, 73614 Schorndorf, Scala<br />

Samstag, 23.10.2010, 35578 Wetzlar, Franzis<br />

Sonntag, 24.10.2010, 72271 Alpirsbach-Peterzell, Turnhalle<br />

Freitag, 29.10.2010, 72810 Gomar<strong>in</strong>gen, Rockwithoutlimits<br />

Montag, 1.11.2010, 72636 Frickenhausen, Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Samstag, 8.1.2011, 89555 Ste<strong>in</strong>heim, Albuchhalle<br />

➜ www.eigens<strong>in</strong>nich.de<br />

Jens Scheilke-Hekermans<br />

„Sp<strong>in</strong>ner“<br />

Revolverheld<br />

songAndacht<br />

Man nannte ihn den „Ikarus vom Lautertal“ – Gustav<br />

Mesmer. Er hatte den Traum vom Fliegen und baute<br />

Fluggeräte. Mit se<strong>in</strong>en Vorstellungen eckte er an. Über<br />

Jahre war er <strong>in</strong> psychiatrischer Behandlung. Doch am<br />

Ende se<strong>in</strong>es Lebens konnte er se<strong>in</strong>em Traum dann endlich<br />

nachgehen. <strong>Aus</strong> e<strong>in</strong>em „Sp<strong>in</strong>ner“ wurde e<strong>in</strong><br />

„Gew<strong>in</strong>ner“.<br />

Die Band Revolverheld s<strong>in</strong>gt von Sp<strong>in</strong>nern, die zu<br />

Gew<strong>in</strong>nern werden. Menschen, die von anderen für verrückt<br />

erklärt werden: Sänger, Schriftsteller<strong>in</strong>nen,<br />

Schauspieler<strong>in</strong>nen. Und trotz<strong>dem</strong> gehen sie ihren<br />

Träumen nach. Sie glauben daran, dass es noch etwas<br />

wird. Entgegen der Me<strong>in</strong>ung anderer, die sie auslachen<br />

und l<strong>in</strong>ks liegen lassen, halten sie fest an ihrem Traum,<br />

an ihrem Plan an ihrem Auftrag – sie glauben daran.<br />

Die Bibel erzählt auch von solchen Menschen. Da s<strong>in</strong>d die<br />

Propheten, die als Sp<strong>in</strong>ner bezeichnet werden. Oder<br />

Noah, der gegen allen Sche<strong>in</strong> beg<strong>in</strong>nt, e<strong>in</strong>e Arche zu<br />

bauen. Und da ist der Obersp<strong>in</strong>ner aus Nazareth.<br />

Zum<strong>in</strong>dest aus Sicht se<strong>in</strong>er Gegner, wird Jesus so bezeichnet<br />

worden se<strong>in</strong>. Er sagte: Ich b<strong>in</strong> der Weg, die Wahrheit<br />

und das Leben – Gottes Sohn und ich werde durch me<strong>in</strong>en<br />

Tod und me<strong>in</strong>e Auferstehung für euch Erlösung br<strong>in</strong>gen.<br />

Was für e<strong>in</strong> Sp<strong>in</strong>ner – Auferstehung, das gibt’s doch<br />

gar nicht! – hören wir se<strong>in</strong>e Gegner und Zweifler sagen.<br />

Bis heute hören Christen diesen Vorwurf: wie kannst du<br />

das glauben, du bist verrückt. Zu allen Zeiten hören das<br />

Menschen. Das Neue Testament, Apostel und andere<br />

Zeugen erzählen uns davon. Im ersten Johannesbrief können<br />

wir aber auch mutmachende Sätze lesen: „Wer glaubt,<br />

dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und<br />

(...) alles, was von Gott geboren ist, überw<strong>in</strong>det die Welt;<br />

und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden<br />

hat“ (1. Johannes 5, 1+4). Und dieser Glaube macht die<br />

verme<strong>in</strong>tlichen Sp<strong>in</strong>ner zu Gew<strong>in</strong>nern. Dieser Glaube verrückt<br />

etwas. Christen s<strong>in</strong>d leicht „neben der Spur“ des<br />

Ma<strong>in</strong>stream. Sie s<strong>in</strong>d Salz der Erde, Licht der Welt. So lautet<br />

der Auftrag Jesu an uns. Seid Salz, gebt der Welt<br />

Geschmack, stellt euer Licht nicht unter e<strong>in</strong>en Scheffel!<br />

Lass Dich nicht unterkriegen und verfolge de<strong>in</strong>en Traum,<br />

nutze de<strong>in</strong> Talent! Denn diese Welt braucht Sp<strong>in</strong>ner.<br />

Sp<strong>in</strong>ner verändern die Welt.<br />

Die Band Revolverheld macht Mut, Sp<strong>in</strong>ner zu se<strong>in</strong>. Ohne<br />

Sp<strong>in</strong>ner wäre alles ohne S<strong>in</strong>n: „Das geht raus an alle<br />

Sp<strong>in</strong>ner, denn wir s<strong>in</strong>d die Gew<strong>in</strong>ner; wir kennen ke<strong>in</strong>e<br />

Limits ab heute, für immer. Das geht raus an alle Sp<strong>in</strong>ner,<br />

weil alles ohne S<strong>in</strong>n wär’, ohne Sp<strong>in</strong>ner wie dich und<br />

mich.“ - Menschen, die an Jesus glauben: sie mögen <strong>in</strong><br />

mancher Augen Sp<strong>in</strong>ner se<strong>in</strong>, doch sie s<strong>in</strong>d Gew<strong>in</strong>ner.<br />

Deshalb geht das raus an alle Sp<strong>in</strong>ner, die an Jesus<br />

Christus glauben: ihr seid die Gew<strong>in</strong>ner, denn unser<br />

Glaube ist der Sieg, der die Welt, die uns dafür zu<br />

Sp<strong>in</strong>nern erklärt, überwunden hat.<br />

Pfarrer Matthias Rumm<br />

Stadtjugendpfarrer, Reutl<strong>in</strong>gen<br />

© Revolverheld, Sp<strong>in</strong>ner, S<strong>in</strong>gle erschienen bei Columbia,<br />

Sony Music Enterta<strong>in</strong>ment Germany GmbH, 2010.<br />

Songvideo (ist wie e<strong>in</strong> Kurzfilm, unter:<br />

http://www.youtube.com/watch?v=kR4MI_8WIrw<br />

Mehr zu Gustav Mesmer unter: www.gustavmesmer.de

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