Wasserwelt aquabasilea in Pratteln BL - Deiss AG
Wasserwelt aquabasilea in Pratteln BL - Deiss AG
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Aus Sicherheitsgründen wurde für die Dauer der Bauarbeiten unter dem Kuppeldach e<strong>in</strong> Netz gespannt.<br />
Nachgefragt …bei Justus DahiNDeN<br />
Die <strong>Wasserwelt</strong> von <strong>aquabasilea</strong> fällt vor allem<br />
wegen ihres Daches – e<strong>in</strong>er imposanten<br />
Holzkonstruktion – auf. Was war der Grund,<br />
e<strong>in</strong> solches Riesendach zu gestalten?<br />
Justus Dah<strong>in</strong>den: Mit der grossen Dachlandschaft<br />
soll <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Geborgenheit im Raum<br />
signalisiert werden, andererseits ist die «grossartige<br />
Überdachung» der <strong>Wasserwelt</strong> notwendig<br />
geworden, weil <strong>aquabasilea</strong> imGrundriss<br />
kreisförmig ist und der räumliche Zusammenhang<br />
von allen Aktivitätsbereichen vorhanden<br />
bleiben muss. Es ist somit e<strong>in</strong> Zeichen für das<br />
Zusammense<strong>in</strong> von vielen Menschen beim geme<strong>in</strong>samen<br />
Verbr<strong>in</strong>gen von Freizeit. Die kompakteGrossform<br />
hatauchVorteile: Sieerleichtert<br />
die Orientierung <strong>in</strong>nerhalb des Gebäudes<br />
und ermöglicht kurze Wege.<br />
E<strong>in</strong> wichtiges Kriterium war, die <strong>Wasserwelt</strong><br />
möglichst natürlich ersche<strong>in</strong>en zu lassen.<br />
Bild: zvg<br />
Justus Dah<strong>in</strong>den ist Schweizer<br />
Architekt und emeritierter<br />
Professor der Technischen<br />
Universität Wien.<br />
Wie haben Sie das architektonisch umgesetzt?<br />
Der Natürlichkeit des Erlebens am und mit dem<br />
Wasser wurde die ebenso natürliche Ausprägung<br />
der Überdachung beigestellt, unverkleidete<br />
Holzbauweise <strong>in</strong> aller Mächtigkeit mit Stützen,<br />
Leimb<strong>in</strong>dern und Gitterträgern. Das Tragwerk,<br />
das die Atmosphäre im Grossraum<br />
bestimmt, passt am besten zum angestrebten<br />
Freizeitmilieu des Ensembles, das me<strong>in</strong>es Erachtens<br />
zum e<strong>in</strong>prägsamen Zeichen generieren<br />
wird. Es soll viel Wärme imunterkühlten<br />
baulichen Umfeld von <strong>Pratteln</strong> ausstrahlen. Die<br />
<strong>Wasserwelt</strong> wird hier trotz der Grösse und Vielfalt<br />
der überdachten Räume zu e<strong>in</strong>er urbanen<br />
Wohnstube <strong>in</strong> der Stadt. Diese Chance hat<br />
<strong>aquabasilea</strong> auf alle Fälle.<br />
Was waren die grössten Herausforderungen<br />
bei der Planung?<br />
Die Umwandlung e<strong>in</strong>er Industriebrache mit über<br />
60 000 Quadratmetern Bauland <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Multizentrum<br />
für Freizeit und Arbeiten war ebenso e<strong>in</strong>zigartig<br />
wie die Programmierung von Form und<br />
Funktion mit der heute gebotenen Vielfalt des<br />
Angebots.<br />
Sie haben bereits mehrere Gebäude <strong>in</strong> der<br />
ganzen Welt realisiert. Was hat Sie dazu bewogen,<br />
ausgerechnet die <strong>Wasserwelt</strong> <strong>in</strong> <strong>Pratteln</strong><br />
zu planen?<br />
Ich befasse mich seit vielen Jahren mit der<br />
Utopie der «Freizeitstadt» für die Freizeitgesellschaft.<br />
Die ersten Projekte stammen aus<br />
den Jahren 1969 bis 1971. InTel Aviv wurde<br />
der Anfang gemacht. Der Stadthügel ist die<br />
Urform fürme<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierten Freizeitmodelle:<br />
aussen wohnen, <strong>in</strong>nen «unter dem grossen<br />
Dach» Freizeit verbr<strong>in</strong>gen. Ich habe solche Modelle<br />
für New York am Hudson River vorgelegt<br />
und auch für den Grossraum Zürich. In <strong>Pratteln</strong><br />
ist die Idee <strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Form jetzt am Entstehen.<br />
Wie sehen Sie die architektonische Zukunft<br />
von <strong>aquabasilea</strong>? Hat es Chancen, zu e<strong>in</strong>en<br />
der Highlights Ihrer Architektur zu werden?<br />
Es geht dabei um Bauten, die nicht krampfhaft<br />
anders se<strong>in</strong> wollen. Die Sprache dieser Architektur<br />
muss ganz e<strong>in</strong>fach «e<strong>in</strong>fahren». Es geht<br />
um Bauten, die sich abheben aus der Gleichmacherei<br />
unserer Städte. Gefragt ist e<strong>in</strong>e Architektur<br />
mit E<strong>in</strong>maligkeitscharakter. Es gibt<br />
bei dieser Architektur e<strong>in</strong>e echte Wertschöpfung:<br />
die überzeitliche Bedeutung.<br />
Nr. 44, Freitag, 30. Oktober 2009 baublatt 15