Studsvik®SINA NEWS
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Studsvik Aktuelle Informationen für Kunden, Mitarbeiter und Freunde der SINA Industrieservice GmbH & Co. KG • Februar 2005 • Nr. 52<br />
®<br />
SINA <strong>NEWS</strong><br />
INHALT SYMPOSIUM<br />
Mehr als 100 Teilnehmer/innenbegeisterten<br />
sich für<br />
die Mischung aus<br />
Vorträgen, praktischenDemonstrationen<br />
und gelungenen Abend-Entertainment<br />
anläßlich des großen SINA Rükkbau-Symposiums<br />
in Pforzheim.<br />
Alles darüber lesen Sie auf Seite 1-5<br />
PORTRAIT<br />
Lernen Sie Kjell<br />
Westerberg in einem<br />
sehr persönlichen<br />
Interview näher kennen,<br />
den neuen Geschäftsbereichsleiter<br />
Decommissioning im Studsvik Konzern.<br />
Als SINA Geschäftsführer hat er<br />
in den letzten Jahren entscheidene<br />
Weichen gestellt. Seite 6+7<br />
RÜCKBAU<br />
Von Studsvik stammen<br />
zwei Lösungen<br />
beim Reaktor-Rückbau<br />
im Forschungszentrum<br />
Karlsruhe:<br />
Die Einhausung für<br />
den Reaktor-Rückbau und die Modifizierung<br />
der Natrium-Waschanlage im<br />
Rahmen des Rückbaus.<br />
Informationen auf Seite 8+9<br />
PERSONALIA<br />
Frischer Wind bei<br />
Studsvik SINA bringen<br />
Eckhard Raabe,<br />
Leiter des Geschäftsbereich<br />
Technik und<br />
Jan van Wickeren,<br />
Kaufmännischer Vertriebsassistent. Ihre<br />
Portraits und weitere Personalia lesen<br />
Sie auf Seite 10+11<br />
Rückbau-Symposium<br />
Herbst 2004-ein voller Erfolg!<br />
„Nur was für sich selbst spricht, kann auch von sich reden machen.“<br />
Vom 24. - 26. November 2004 trafen sich in Pforzheim und Stutensee-Blankenloch<br />
mehr als 100 Teilnehmer, um ihr Fachwissen über Optimierungspotentiale<br />
beim praktischen Rückbau kerntechnischer Anlagen auszutauschen.<br />
Am Abend des 24. Novembers 2004 bildete der Eröffnungsvortrag von Herrn<br />
Dr. Volker Giraud, Ministerium für Umwelt & Verkehr BW, den Auftakt zur Veranstaltung.<br />
Zu Beginn gab er einen kurzen Einblick in die Historie der Stadt Pforzheim.<br />
Mit seinem Vortrag „Die neue Endlagersuche in Deutschland - ein Weg in<br />
die Sackgasse?“ vermittelte er interessante<br />
Hintergründe zur derzeitigen<br />
Debatte des Bundesumeltministeriums<br />
um ein Endlager in Deutschland.<br />
Im Anschluss daran eröffnete Geschäftsführer<br />
Ulf Kannengießer das<br />
Abendbüffet und damit auch den geselligen<br />
Teil des Empfangs. In einem<br />
➤Seite 2
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Ein aufregendes Jahr 2004 liegt hinter uns. Viele neue Ideen und Projekte<br />
sind entwickelt und umgesetzt worden.<br />
Besonders wird uns unser Rückbau-Symposium in Pforzheim in<br />
Erinnerung bleiben, dass wir mit Stolz als außerordentlich erfolgreich<br />
bezeichnen können.<br />
Unser besonderer Dank gilt dafür unseren Mitarbeitern und den<br />
Experten aus Forschungseinrichtungen, Kernkraftwerken und Serviceunternehmen,<br />
die auf sehr hohem Niveau über drei Tage lang ihr<br />
praxiserprobtes Spezialwissen im Rahmen einer hervorragend<br />
besuchten Fachveranstaltung darstellten.<br />
Kontakte konnten geknüpft werden und ein intensiver Erfahrungsaustausch<br />
führte zu neuen Aufgabenstellungen, an deren Lösungen<br />
wir uns tatkräftig beteiligen werden.<br />
Wir freuen uns auch zukünftig ihr Ansprechpartner in allen Servicefragen<br />
rund um die Kerntechnik zu sein und wünschen ihnen viel<br />
Freude beim Lesen<br />
Ihr<br />
Ulf Kannengießer<br />
Geschäftsführer<br />
➤ Fortsetzung Symposium 2004<br />
Ambiente zum Wohlfühlen, „unter<br />
Palmen“, mit stilvoller musikalischer<br />
Begleitung entstand sehr schnell eine<br />
vertraute Atmosphäre. Diese aufgeschlossene,<br />
mitunter fast familiäre<br />
Stimmung schuf in den beiden darauffolgenden<br />
Tagen den Nährboden<br />
für das gute Gelingen der Veranstaltung.<br />
SINA Geschäftsführer Ulf Kannengießer<br />
begrüßt die über 100 Teilnehmer<br />
des Symposiums am ersten Abend.<br />
EDITORIAL<br />
Der zweite Tag, der Beginn des Symposiums,<br />
bot abwechslungsreiche Referate<br />
aus den Fachbereichen Strahlenschutz,<br />
Praktischer Rückbau sowie<br />
Radioaktive Abfälle. Nach einer kurzen<br />
Begrüßung durch SINA Geschäftsführer,<br />
Ulf Kannengießer, führte<br />
Kjell Westerberg, neuer Geschäftsbereichsleiter<br />
Decommissioning im<br />
Studsvik Konzern, die Moderation<br />
und gab als erstes Herrn Eckhard Raabe,<br />
zum Zeitpunkt noch Mitarbeiter<br />
der Siemens AG, das Wort (zum beruflichen<br />
Wechsel von Herrn Eckhard<br />
Raabe lesen Sie mehr auf Seite 10).<br />
Mit insgesamt 13 sich anschließenden<br />
Fachvorträgen war eine gute Portion<br />
Selbstdisziplin und eine straffe Organisation<br />
für diesen Tag gefordert.<br />
Doch die Anstrengungen haben sich<br />
gelohnt, denn zahlreiche Teilnehmer<br />
ließen es sich nicht nehmen, gleich im<br />
Anschluss ihr Lob für die Initiatoren,<br />
Am zweiten Abend des Symposiums<br />
gastierte Europas wohl bester Puppenspieler<br />
Raphael Mürle. Weitere<br />
Infos finden Sie im Internet unter:<br />
www.figurentheater-pforzheim.de<br />
Harald Fritz Mitglied der SINA-Geschäftsführung<br />
(rechts) im Gespräch<br />
mit Herrn Dr. Volker Giraud, Ministerium<br />
Umwelt & Verkehr, BaWü<br />
Seite 2 Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005
Seilsägen<br />
Shaversystem<br />
Bohren in Beton<br />
Das Shaversystem, eine Variante zum Betonabtrag.<br />
Organisatoren und Referenten persönlich<br />
zu bekunden. Auch für die<br />
Seele war bestens gesorgt: Diese<br />
durfte man am Abend bei einem<br />
guten Wein, einem reichhaltigen<br />
Abendbüffet und einem kleinen Kulturevent<br />
baumeln lassen. Die Müdigkeit,<br />
die dem einen oder anderen<br />
Teilnehmer im Gesicht stand, verschwand<br />
schnell, als Raphael Mürle,<br />
einer der europaweit besten Puppenspieler,<br />
seine Marionetten zu ausgewählten<br />
Musikszenen tanzen ließ.<br />
Am dritten Tag des Symposiums hatten<br />
die Teilnehmer die „Wahl der<br />
Qual“. Es durfte zwischen zwei Veranstaltungen,<br />
die im Forschungszentrum<br />
Karlsruhe stattfanden, gewählt<br />
werden. Es wurde die Besichtigung<br />
der HDB und alternativ die Vortragsreihe<br />
Gerätetechnik angeboten. Die<br />
Referenten der Studsvik SINA und IFM<br />
vermittelten ihre praktischen Erfah-<br />
rungen beim Einsatz der firmeneigenen<br />
Gerätetechnik, wie z.B. dem Betonabtragsystem<br />
BOLERO, der Betonkonditionierungsanlage<br />
(KONAN) und<br />
der HD-Verpressung mittels Hochdruckpresse.<br />
Herr D. Buhmann von<br />
der Firma Rad System Engineering referierte<br />
zum Thema Dekontaminationstechnik<br />
nach dem „RADCLEAN“<br />
Verfahren.<br />
Wem es bis zu diesem Zeitpunkt noch<br />
nicht praktisch genug war, der kam<br />
spätestens jetzt voll auf seine Kosten.<br />
Denn im Anschuß wurden am Standort<br />
der Studsvik IFM in Stutensee-<br />
Blankenloch die Verfahren „Seilsägen<br />
& Bohren in Beton“, „Dekontamination<br />
mittels Radclean“ und der Einsatz<br />
des BOLERO praktisch präsentiert.<br />
Beim rustikalem Vesper mit Weißwurst<br />
und Bier wurde die Veranstaltung<br />
gegen 14.00 offiziell beendet.<br />
Wir können mit Zufriedenheit feststellen,<br />
dass das Rückbau-Symposium<br />
2004 ein voller Erfolg war. Ein<br />
Erfolg, den wir gern mit Ihnen teilen<br />
und für den wir uns an dieser Stelle<br />
ganz herzlich bei allen Teilnehmern<br />
bedanken. Nur durch Ihre aktive, engagierte<br />
und kollegiale Zusammenarbeit<br />
war die Realiserung und das<br />
gute Gelingen möglich.<br />
Manuela Rast<br />
Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005 Seite 3
BOLERO & WANDSHAVER:<br />
Systementwicklungen zum Abtrag von Beton-Oberflächen<br />
Der Einsatz der Studsvik-eigenen<br />
Gerätetechnik bietet fachgerechte<br />
Lösungen für eine Vielzahl anspruchsvoller<br />
Anwendungen beim Rückbau<br />
in kerntechnischen Bereichen. Davon<br />
konnten sich die Teilnehmer des Symposiums<br />
bei der praktischen Vorführung<br />
in der Fertigungshalle der Studsvik<br />
IFM am Standort Stutensee-Blankenloch<br />
eigens überzeugen.<br />
„Seilsägen & Bohren in Beton“<br />
Wie man im „Trockenverfahren“<br />
durch spezielle Kernbohrer und Diamantseilsägen<br />
kritische Bereiche ausschneiden,<br />
um den Rest der Betonstruktur<br />
freizugeben, hat Peter Harig,<br />
Mitarbeiter der Studsvik IFM, anhand<br />
einer Demowand demonstriert. Das<br />
Nassverfahren, welches für den konventionellen<br />
Bereich fast uneingeschränkt<br />
einsetzbar ist, führt im nuklearen<br />
Bereich zu erschwerten Bedingungen<br />
und zu enorm hohen Entsorgungskosten.<br />
Gerade aufgrund<br />
dieser Probleme und des hohen technischen<br />
Aufwands beim „Freischnei-<br />
BOLERO-System: Nahansicht Klopfer<br />
den“, z.B. von Rohrleitungsdurchführungen<br />
an Zellen, zwischen denen<br />
sich eine Gebäudefuge befindet, wurde<br />
zur Vermeidung des Einsatzes von<br />
Kühlwasser verstärkt die Möglichkeit<br />
zum „Trockenbohren und -sägen“ eruiert.<br />
Bei der Gegenüberstellung der<br />
Vor- und Nachteile beider Verfahren,<br />
sprechen vor allem die Kosten- und<br />
Zeitersparnisse im Bereich der Rüstzeiten<br />
und der Entsorgungskosten für<br />
den Einsatz des Trockenverfahrens in<br />
den kritischen Bereichen. Von Nachteil<br />
sind die bislang geringen Erfahrungen<br />
bei Echt-Einsätzen. Es sollten<br />
SINA Lösungen:<br />
Rationell,<br />
praktisch<br />
und gut!<br />
deshalb auf dem Gebiet des Trocken-<br />
Seilsägens und -Kernbohrens, in Versuchen<br />
außerhalb und in Echt-Einsätzen<br />
innerhalb von kerntechnischen<br />
Anlagen, weitere Erfahrungen gesammelt<br />
werden, um möglichst bald,<br />
vor allem in kritischen Bereichen, das<br />
Nassverfahren durch das Trockenverfahren<br />
abzulösen.<br />
Dekontamination mittels RADCLEAN<br />
Reges Interesse fand das anhand einer<br />
Demonstrationsanlage vorgestellte<br />
neue/alte Dekontaminationsverfahren<br />
mittels RADCLEAN, einem Fluorkohlewasserstoff,<br />
welcher ideal in<br />
Reinigungs-, Spülungs- und Trokknungsprozessen<br />
sowie zur Dekontamination<br />
auch von elektronischen<br />
und elektrischen Bauteilen und Maschinen<br />
angewendet wird. Erich Wörner,<br />
Mitarbeiter der Studsvik SINA,<br />
demonstrierte die Einsatzmöglichkeiten<br />
des Verfahrens bei der Dekontamination<br />
von elektrotechnischen Geräten<br />
und kontaminierten Komponenten.<br />
Nach Abschluss der Dekonta-<br />
Seite 4 Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005
mination waren alle Demonstrationsobjekte<br />
wieder uneingeschränkt<br />
funktionsfähig. Projektleiter Erich<br />
Wörner hob besonders hervor, dass<br />
bei diesem Verfahren kein Abwasser<br />
und nur sehr geringe Mengen an Sekundärabfällen<br />
anfallen.<br />
Betonabtrag mit BOLERO<br />
Herr Jürgen Plessing, Studsvik IFM,<br />
gab vorab im Rahmen der in der FTU<br />
durchgeführten Vortragsreihe einen<br />
Überblick über die neuesten Einrichtungen<br />
der zum Abtrag von Oberflächen<br />
angewandten Systeme mit diversen<br />
Shaver-, Klopfer- und Messeinrichtungen.<br />
Wie diese Gerätetechnik<br />
in der Praxis eingesetzt wird, stellte er<br />
dann unter den aufmerksamen Blikken<br />
der Teilnehmer vor. An einer Demowand<br />
konnten das SHAVER-System<br />
(adaptiert an einen handelsüblichen<br />
Gabelstapler) und das Klopfersystem<br />
montiert am Industrieroboter<br />
BOLERO (Beton- und Oberflächenbearbeitungs-Industrieroboter)<br />
bei der<br />
Arbeit beobachtet werden. Mit höchstem<br />
Interesse wurde die Vorführung<br />
dieser noch recht jungen Technik von<br />
den Teilnehmern verfolgt. Bei so viel<br />
Hightech gab es für die Fachteilnehmer<br />
natürlich ausreichend Raum für<br />
technisch kreative Diskussionen mit<br />
den Spezialisten der Studsvik Gruppe.<br />
Für unsere Spezialisten sind genau<br />
diese Gespräche der Ausgangspunkt<br />
für künftige praxisnahe Weiterentwicklungen<br />
und Optimierungen der<br />
vorhandenen Verfahrenstechniken.<br />
E. Wörner, G. Köhler, M. Rast<br />
Bolero im Einsatz<br />
Das Trockenseilsägen in Beton: bei kontaminiertem Material die ideale Lösung im kerntechnischen Bereich.<br />
Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005 Seite 5
SINA-Redaktion: Sie haben nach<br />
dem Abschluss einer höheren technischen<br />
Ausbildung zum Chemiker Ihre<br />
berufliche Laufbahn bei der ASEA-<br />
ATOM Brennstoffdivision begonnen.<br />
Haben Sie die Unternehmensbranche<br />
„Kerntechnik“ zu diesem Zeitpunkt<br />
schon bewusst gewählt oder war es<br />
der „berühmte Zufall“, der sie auf<br />
diesen Weg geführt hat?<br />
Kjell Westerberg: Es war ein reiner<br />
Zufall. Ich war als Student sogar gegen<br />
die Kernenergie! Doch schon<br />
während meiner Ausbildung bei der<br />
ASEA-ATOM habe ich festgestellt,<br />
dass die Kerntechnik nicht so schlimm<br />
ist wie ihr Ruf, sondern dass sie sogar<br />
sehr umweltverträglich ist.<br />
SINA-Redaktion: Als kleines Mädchen<br />
wollte ich unbedingt Balletttänzerin<br />
werden. Wie war das bei Ihnen,<br />
haben Sie schon als Kind mit dem<br />
Chemiebaukasten experimentiert<br />
oder haben Sie, von den, für Jungen<br />
typischen, Traumberufen Feuerwehrmann,<br />
Polizist, Rennfahrer etc. geschwärmt?<br />
Kjell Westerberg: Als Kind wollte ich<br />
Naturfilmer und -fotograf werden.<br />
Später, als Jugendlicher wollte ich<br />
Tierarzt werden. Als ich dann aber<br />
Portrait<br />
Kjell Westerberg<br />
Frau Sonja und seine Kinder Robin<br />
(11 J.) und Sofia (13 J.) auf einer der<br />
beliebten Wanderausflüge.<br />
diesen Beruf genauer angeschaut habe,<br />
mußte ich feststellen, dass die<br />
meisten Tierärzte in Schweden bei<br />
Groß-Metzgereien arbeiten. Dies<br />
wollte ich auf keinen Fall, und deshalb<br />
habe ich mich lieber für die Chemie<br />
entschieden.<br />
SINA-Redaktion: Sie haben seit<br />
1983, dem Beginn Ihres beruflichen<br />
Werdeganges unterschiedlichste Projekt-<br />
und Leitungstätigkeiten in kerntechnischen<br />
Serviceunternehmen<br />
ausgeübt. Angefangen von prozessüberwachenden<br />
chemischen Analysen,<br />
Berechnungen auf dem Gebiet der<br />
Strahlenphysik, Auswertungen, Messungstätigkeiten<br />
waren Sie im Forschungsbereich<br />
aktiv. Sie haben darü-<br />
ber hinaus große Entsorgungsprojekte<br />
geleitet, Verkaufs- und Marketingprojekte<br />
gemanagt bis zur Funktion<br />
des Geschäftsführers der SINA Gruppe<br />
mit knapp 700 Mitarbeitern. Wenn<br />
Sie aus der Vogelperspektive auf diese<br />
berufliche Laufbahn schauen, welche<br />
dieser vielfältigen Aufgaben hat<br />
Ihre berufliche Entwicklung am meisten<br />
geprägt?<br />
Kjell Westerberg: Den ersten großen<br />
Schritt habe ich gemacht, als ich<br />
1990 die Möglichkeit bekam, beruflich<br />
ins Ausland zu gehen. Ich zog damals<br />
in die Schweiz, um im Kernkraftwerk<br />
Leibstadt die Leitung der<br />
Gruppe Entsorgung und Dekontamination<br />
zu übernehmen. In dieser neuen<br />
Situation wurde mir zum ersten<br />
Mal bewußt, wie wichtig es ist, andere<br />
Kulturen und Denkweisen zu verstehen<br />
und anzunehmen. Mit dem<br />
Einstieg bei der SINA folgte mein<br />
zweiter großer Schritt. Dies war meine<br />
erste Stelle als Geschäftsführer,<br />
und ich habe viel dazugelernt, vor allem<br />
wie wichtig es ist, gute Mitarbeiter<br />
und ein gutes Führungsteam zu<br />
haben. Als Geschäftsführer trägt man<br />
viel Verantwortung, doch mit einem<br />
starken Team und einem guten Betriebsklima<br />
macht es Spaß.<br />
SINA-Redaktion: Sie haben eine 13jährige<br />
Tochter und einen 11-jährigen<br />
Sohn. Beide sind noch nicht im berufsfähigen<br />
Alter. Wenn Sie ihnen,<br />
dessen ungeachtet, heute eine Unternehmensbranche<br />
für ihre berufliche<br />
Entwicklung nennen müssten, welche<br />
würden Sie empfehlen?<br />
Kjell Westerberg: Ich finde es in erster<br />
Linie wichtig, dass man am Berufsleben<br />
Freude hat. Für ihre persönliche<br />
Zufriedenheit, würde ich ihnen<br />
deshalb raten, einen Beruf zu wählen,<br />
der ihnen die Möglichkeit bietet, ihre<br />
Interessen zu verwirklichen. Sie sollten<br />
beruflich das tun, was sie auch wirklich<br />
gerne tun möchten und wofür sie<br />
Seite 6 Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005
sich persönlich geeignet fühlen.<br />
Wenn ich jedoch objektiv die beruflichen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten betrachte,<br />
würde ich einen technischen<br />
Beruf, z.B. auch in der Kerntechnik,<br />
nahe legen. Als Techniker hat man<br />
sehr viele Möglichkeiten und kann<br />
sich in verschiedene Richtungen<br />
weiterentwickeln.<br />
SINA-Redaktion: Ich weiß, dass Sie<br />
in Ihrer Freizeit ein passionierter Angler<br />
sind. Was meinen Sie, verbindet Ihre<br />
beruflichen Stärken mit diesem<br />
Hobby?<br />
Kjell Westerberg: Ich brauche die<br />
Natur und die Freiheit um mich wohl<br />
zu fühlen und um abschalten zu können.<br />
Dazu ist Angeln gut geeignet,<br />
und das ist für mich die Verbindung<br />
zur Arbeit. Beim Angeln bedarf es natürlich<br />
auch einer gute Portion Geduld,<br />
denn so manches Mal geht man<br />
nach Hause ohne den kleinsten Fisch<br />
gefangen zu haben. Ähnliche Situationen<br />
erlebt man auch im Geschäftsleben.<br />
Besonders da, und vor allem in<br />
der Kerntechnik, sind vorausschauende<br />
Strategieplanungen, geschickte<br />
Kalkulationen, gute Recherchen und<br />
natürlich viel Ausdauer gefordert. Das<br />
kann schon mal dauern, bis der schon<br />
lange erwartete Auftrag kommt<br />
(„Fisch am Haken“) oder das begehrte<br />
Projekt endlich freigegeben wird.<br />
SINA-Redaktion: Die Mitbegründer<br />
der SINA, Albrecht Kappis und Rainer<br />
Bartels, haben das Unternehmen bis<br />
1998 als Privatunternehmer mit einer<br />
sehr eigenen Geschäftsphilosophie<br />
geführt. Was war für Sie die schwierigste<br />
Herausforderung, als Sie 1999,<br />
gemeinsam mit Ulf Kannengießer, die<br />
Geschäftsführung und damit die Aufgabe,<br />
die SINA in den Studsvik Konzern<br />
zu integrieren, übernommen haben.<br />
Kjell Westerberg: Studsvik wollte<br />
am Anfang vieles bei der SINA ändern<br />
und den Strukturen des Schwedi-<br />
schen Mutterhauses anpassen, dies<br />
aber ohne das notwendige Insider-<br />
Wissen bzw. ohne viel Erfahrung mit<br />
der Integration deutscher Unternehmen<br />
zu haben. Ich habe schnell festgestellt,<br />
dass SINA ein gesundes<br />
Unternehmen ist, und es durch Unterschiede<br />
z.B. im Arbeitsrecht oder in<br />
der Geschäftskultur, einfach nicht wie<br />
ein schwedisches Unternehmen geführt<br />
werden kann. Da wir aber stetig<br />
Erfolge aufweisen konnten, haben<br />
wir bei Studsvik schnell das nötige<br />
Vertrauen gewonnen. Eine weitere<br />
Herausforderung war es, den administrativen<br />
Bereich zu strukturieren und<br />
transparent zu machen, z.B. ein gut<br />
funktionierendes Controlling zu installieren<br />
und einheitliche betriebliche<br />
Regelungen einzuführen.<br />
Kjell Westerberg im Gespräch mit<br />
Manuela Rast, SINA Redaktion<br />
SINA-Redaktion: Sie sind in Schweden<br />
geboren und aufgewachsen, haben<br />
einige Jahre in der Schweiz gelebt<br />
und haben nun schon seit knapp<br />
sechs Jahren Ihren Wohnsitz in<br />
Deutschland. Was fällt Ihnen spontan<br />
als wesentlicher Unterschied zwischen<br />
der schwedischen und der<br />
deutschen Mentalität ein?<br />
Kjell Westerberg: Die Schweden haben<br />
generell viel Zeit, die Deutschen<br />
haben immer wenig Zeit. Vielleicht<br />
sind die Schweden bedachter und die<br />
Deutschen aktiver? Sie wollen jedenfalls<br />
immer sehr schnell handeln. Die<br />
Deutschen sind sehr stolz, dafür besitzen<br />
die Schweden mehr Selbstironie.<br />
Generell gibt es aber mehr Ähn-<br />
lichkeiten als Unterschiede, im Gegensatz<br />
z.B. zur lateinischen Mentalität.<br />
SINA-Redaktion: Seit Oktober 2004<br />
haben Sie im Studsvik Konzern die<br />
Geschäftsbereichsleitung Decommissioning<br />
übernommen. Welche Herausforderungen<br />
reizen Sie besonders<br />
an dieser neuen Aufgabe?<br />
Kjell Westerberg: Die Studsvik auf<br />
neuen Märkten zu etablieren ist eine<br />
sehr interessante Aufgabe. Gerade im<br />
Stilllegungsbereich tut sich gegenwärtig<br />
sehr viel, besonders in Europa.<br />
Ein großer Vorteil für uns ist, dass wir<br />
von den Erfahrungen unserer vielfältigen<br />
Projekte in Deutschland und<br />
Schweden profitieren können. Hier<br />
werden auch die jüngsten Kenntnisse<br />
von verschiedenen Firmenübernahmen<br />
und Integrationen von Vorteil<br />
sein.<br />
SINA-Redaktion: Gibt es einen persönlichen<br />
Wunsch oder einen Traum,<br />
den Sie sich bislang noch nicht erfüllt<br />
haben, den Sie aber in Ihrem Leben<br />
unbedingt noch verwirklichen möchten?<br />
Kjell Westerberg: Ich möchte einmal<br />
mit meiner Frau, dem Rucksack<br />
und einem Zelt, den „Kungsleden“<br />
(den Königweg), eine wunderschöne<br />
Wanderroute durch Nordschweden<br />
durchqueren. Diese Tour ist mehrere<br />
hundert Kilometer lang und man benötigt<br />
entsprechend viele Wochen<br />
Zeit.<br />
SINA-Redaktion: Ich glaube, diesen<br />
Wunsch müssen Sie noch ein bißchen<br />
aufschieben, denn Ihre neue Aufgabe<br />
im Studsvik Konzern wird viel Zeit, oft<br />
auch wertvolle Freizeit in Anspruch<br />
nehmen. Für diesen Fall gibt es aber<br />
ein schönes deutsches Sprichwort:<br />
„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“.<br />
Ich bedanke mich für das angenehme<br />
Interview und wünsche<br />
Ihnen für die Zukunft weiterhin viel<br />
Erfolg!<br />
Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005 Seite 7
Von Studsvik: Zwei Lösungen beim Reaktor<br />
Einhausung für Reaktor-Rückbau<br />
Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktor-Anlage<br />
Im Forschungszentrum Karlsruhe, Abteilung<br />
KNK (Kompakte Natriumgekühlte<br />
Kernreaktor-Anlage) wird seit<br />
November 2004, die stillgelegte Reaktoranlage<br />
zurückgebaut. Studsvik<br />
IFM (in Arbeitsgemeinschaft mit<br />
WÖLK GmbH) erhielt die Beaufragung<br />
für die Konzeption und Konstruktion<br />
der zum Rückbau notwendigen<br />
Einhausung. Sinn der Einhausung<br />
ist, die beim Rückbau des Reaktors<br />
auftretende Strahlung und Kontamination<br />
auf den Bereich der Einhausung<br />
zu beschränken. Des Weiteren<br />
werden die rückgebauten Teile<br />
darin zerlegt, in Fässer verpackt und in<br />
andere Gewerke ausgeschleust. Die<br />
Konstruktionsarbeiten benötigten einen<br />
Zeitraum von 4 Monaten, die Prüfung<br />
durch entsprechende Stellen<br />
(Prüfstatiker, KNK, TÜV) dauerten<br />
ebenfalls 4 Monate, sodass einschließlich<br />
Materialbeschaffung nach<br />
ca. 1 Jahr mit dem Bau begonnen<br />
werden konnte. Die Bauzeit betrug<br />
ebenso 1 Jahr. Für diese Einhausung<br />
wurden ca. 700 t Material verarbeitet.<br />
Einhausung<br />
Die Einhausung mit Zubehör besteht<br />
aus einer Zellenstruktur von ca. 9 m<br />
Länge, ca. 8 m Breite und ca. 7 m Höhe,<br />
unterteilt in Hantierungszelle,<br />
Interventionszelle/Wartungszelle und<br />
einzelne Transportzellen.<br />
Die Hantierungs- und Interventionszelle<br />
besitzen jeweils doppelte Stahlwände,<br />
außen 200, innen 150 mm<br />
dick. Alle Fugen sind mit Bleigranulat<br />
ausgefüllt. Die Innenseiten sind mit<br />
Edelstahlblechen ausgekleidet, um eine<br />
gute Dekontaminierbarkeit und<br />
Abschirmung zu gewährleisten. Zellen<br />
mit geringer ODL (Ortsdosisleistung)<br />
haben 100 mm dicke Stahlwände.<br />
Hantierungszelle mit Einrichtungen<br />
Alle Einheiten, Wände, Boden, Decke<br />
Auskleidung sind miteinander luftdicht<br />
verschweißt.<br />
Die Einhausung ist versehen mit:<br />
• automatisch miteinander verriegelten<br />
Türen, Abschirmtüren, Abschirmschiebetüren<br />
und Rolltoren<br />
• Fasshubvorrichtung mit Doppeldekkelschleuse<br />
• Entdeckelungseinrichtung<br />
• Strahlenschutzfenster<br />
• Manipulatoren<br />
Die gefüllten Fässer mit kontaminiertem<br />
Material werden in fünf Abschirmbehältern<br />
über die Doppeldekkelschleuse<br />
aus der Einhausung entweder<br />
in einen Waschbehälter oder in<br />
ein Zwischenlager transportiert. Die<br />
Abschirmbehälter, je 17 t Gewicht aus<br />
Stahlguss und die Modifizierung einer<br />
vorhandenen Waschbehälteran-<br />
lage gehören ebenfalls zum Lieferumfang<br />
von Studsvik IFM und werden<br />
separat beschrieben.<br />
Alle vorgenannten Anlagenteile, einschließlich<br />
einer bauseits beigestellten<br />
und von Studsvik IFM montierten<br />
Krananlage, sowie alle internen Schienenfahrzeuge<br />
werden über eine Zentrale<br />
gesteuert. Es versteht sich von<br />
selbst, dass die komplette elektronische<br />
und pneumatische Verdrahtung<br />
inkl. der Schaltpulte und der zentralen<br />
Steueranlage durch Studsvik IFM verlegt<br />
und in Betrieb genommen wurde.<br />
Die komplette Einheit ist mit einem<br />
Be- und Entlüftungssystem ausgerüstet.<br />
Nach Erstellung wurde eine<br />
Dichtheitsprüfung mit 70 Pa Unterdruck<br />
vorgenommen. Anlässlich der<br />
HIB wurde die Abschirmwirkung insbesondere<br />
an den Nahtstellen geprüft.<br />
Die Anlage wurde nach eingehender<br />
Prüfung vom TÜV und der<br />
KNK abgenommen und konnte von<br />
der IFM/Wölk (WEG) anschließend<br />
übergeben werden.<br />
Gerhard Köhler<br />
� Einhausung, � Rolltor UFX05K801<br />
� Abschirmfenster zur Interventions-<br />
& Wartungszelle, � Boden Fahrbahnebene<br />
(+4,0m), � TÜR UFXKB01,<br />
� Bedientableau, � Hauptschleuse<br />
Seite 8 Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005<br />
�<br />
� (verdeckt)<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�
-Rückbau im Forschungszentrum Karlsruhe<br />
Modifizierung der Natrium-Waschanlage<br />
im Rahmen des Rückbaus<br />
Im Rahmen des Rückbaus der KNK-<br />
Anlage wurde eine vorhandene<br />
Natrium-Waschanlage modifiziert.<br />
Studsvik IFM wurde beauftragt, die<br />
Modifizierung vorzunehmen unter<br />
folgenden Voraussetzungen.<br />
In der modifizierten Waschanlage<br />
werden natriumbenetzte Teile aus der<br />
Zerlegung des Reaktordoppeltanks<br />
und seiner Einbauten von anhaftendem<br />
Natrium gereinigt. Die Waschanlage<br />
ist so umgerüstet, dass sie bis zu<br />
fünf Waschkörbe gleichzeitig aufnehmen<br />
kann. Dies wird mit einem Einsatz<br />
in die Waschanlage ermöglicht.<br />
Der Deckel der bisherigen Waschanlage<br />
ist durch einen Übergangsring<br />
und einem Verschlussschieber ersetzt.<br />
Auf diesen Verschlussschieber ist zum<br />
Be- und Entladen eine Abschirmglokke<br />
mit einem integrierten Verschlussschieber<br />
aufzusetzen. Nach dem Öffnen<br />
beider Verschlussschieber ist ein<br />
Waschkorb in die Waschanlage einzustellen<br />
oder zu entnehmen.<br />
Der geschlossene Behälter wird, nachdem<br />
der Verschlussschieberdeckel<br />
verschraubt ist, durch Spülen mit<br />
Stickstoff beheizt. Bei Betriebstemperatur<br />
(ca. 180°C) wird dem Stickstoff<br />
Forschungszentrum<br />
Karlsruhe<br />
Wasserdampf zugesetzt.<br />
Nach Abschluss<br />
des Waschvorgangs<br />
werden<br />
die Teile mit Wasser<br />
gespült und anschließend<br />
mit heißem<br />
Stickstoff getrocknet. Vor dem<br />
Öffnen und Wiederbestücken des<br />
Waschbehälters wird dieser mit Luft<br />
auf 80°C abgekühlt.<br />
Studsvik IFM wurde damit betraut diese<br />
Anlagenteile:<br />
• statisch auszulegen<br />
• konstruktiv zu erstellen<br />
• im IFM-Werk zu erstellen<br />
• im KNK zu montieren<br />
• komplett elektrisch zu installieren<br />
inklusiv eines Schaltschrankes in<br />
Verbindung mit der Schaltzentrale<br />
des Gesamtgewerkes.<br />
Alle mit dem Medium in Berührung<br />
kommenden Anlagenteile sind aus<br />
nicht rostendem Stahl gefertigt, alle<br />
sonstigen Anlagenteile haben einen<br />
4-fachen Dekontanstrich.<br />
Bauzeiten:<br />
• Auslegung und Konstruktion 4 Monate<br />
• Prüfung und Freigabe durch Prüfstatiker,<br />
KNK, TÜV 4 Monate<br />
• Fertigung 4 Monate<br />
• Montage 3 Monate<br />
Die Abschirmungen zwischen Waschbehälter<br />
und Verschlussschieber bestehen<br />
aus 250 mm dicken Stahlplat-<br />
ten, zzgl. einer thermischen Isolierung.<br />
Hierdurch wird die zulässige<br />
Ortsdosisleistung (ODL) des Bedienpersonals<br />
erreicht.<br />
Betriebsdaten:<br />
• Betriebsüberdruck 10 bar<br />
• Betriebstemperatur 200 °C<br />
• Leckrate 1 x E-3<br />
• Umgebungstemperatur nach Abschirmung<br />
und thermischer Isolierung<br />
20-40°C<br />
Die Anlage besitzt ein Lüftungs- und<br />
Kühlsystem, das für die Dauer eines<br />
Waschvorgangs automatisch anspricht.<br />
Vor Inbetriebnahme (HIB) wurde die<br />
Anlage im Werk IFM aufgebaut, geprüft<br />
und abgenommen, sie wurde im<br />
kalten montierten Zustand Probe gefahren<br />
und schließlich durch KNK-<br />
TÜV-IFM (WEG) gemeinsam angefahren<br />
und abgenommen. Der Auftrag<br />
konnte mit anschließender Übergabe<br />
erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Gerhard Köhler<br />
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� Waschkorb, � Abschirmglocke, �<br />
Isocap Wärmedämmung, � Verschluss-<br />
Schieber, � Arbeitsbühne Stahlträger,<br />
� Arbeitsbühne Geländer, � vorhandener<br />
Waschbehälter, � Waschkorbeinsatz,<br />
� Übergangsring, � Abschirmung<br />
Verschluss-Schieber, � Thermische<br />
Isolierung<br />
Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung<br />
des Forschungszentrum Karlsruhe.<br />
Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005 Seite 9<br />
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Frischer Wind bei Studsvik SINA<br />
Eckhard Raabe<br />
Seit 03. Januar 2005 hat Herr Eckhard<br />
Raabe die Leitung des Geschäftsbereiches<br />
Technik in der SINA-Group übernommen.<br />
Herr Raabe begann, nach einem<br />
Ingenieurstudium, seine berufliche<br />
Laufbahn in der Kerntechnik bei der Firma<br />
NUKEM mit der Durchführung<br />
Jan van Wickeren<br />
Da wo die Lippe in den Rhein fließt, hat<br />
er seine Wurzeln. Jan van Wickeren, 28<br />
Jahre jung, ist seit dem 01.01.2005<br />
neuer kaufmännischer Vertriebsassistent<br />
der SINA. Seine Erfahrungen, die<br />
Herausragende Prüfungsergebnisse<br />
Wir gratulieren unseren Mitarbeitern<br />
Gernot Brümmer, Mario Hörner, Steffen<br />
Lindner und Thomas Schwertfeger ganz<br />
herzlich zur bestandenen Prüfung zur<br />
Dekontfachkraft IHK. In den Vorgesprächen<br />
war schon eine gewisse Nervosität<br />
bei den Prüflingen zu spüren. Doch Fleiß<br />
und Ausdauer wurden belohnt und<br />
führten zum Teil zu herausragenden<br />
atomrechtlicher Genehmigungs- und<br />
Aufsichtsverfahren. Im Jahre 1981<br />
wechselte er in die Reaktor-Brennelement<br />
Union GmbH (RBU), die später in<br />
die Siemens AG, Bereich Power Generation<br />
eingegliedert wurde.<br />
Herr Raabe übernahm Aufgaben im<br />
Rahmen des Genehmigungsverfahrens<br />
für die gesamte Fertigungsanlage, später<br />
wurde er verantwortlich für die Entwicklung,<br />
die Umsetzung und die Überwachung<br />
aller Schutzfunktionen (Strahlen-,<br />
Umwelt- und Objektschutz sowie<br />
Arbeitssicherheit), einschließlich der<br />
werkseigenen Feuerwehr. Mit dieser Tätigkeit<br />
wurde ihm die Personalführung<br />
von mehr als 100 Eigen- und Fremdmitarbeiter<br />
anvertraut. Schließlich wurde<br />
er bei unterschiedlichen Auslandsaufenthalten<br />
sammeln konnte, sind eine<br />
gute Basis für seine zukünftige Tätigkeit<br />
im internationalen Studsvik Konzern.<br />
Schon während der Schulzeit absolvierte<br />
er einen sechsmonatigen Aufenthalt<br />
in den USA. Nach dem Abitur 1996,<br />
schloss er eine kaufmännische Ausbildung<br />
bei Hapag-Lloyd in Düsseldorf ab.<br />
In einem darauffolgenden Berufsjahr<br />
betreute er in- und ausländischen Geschäfts-<br />
und Privatkunden. Von den<br />
Jahren 2000 bis 2004 studierte er internationale<br />
Betriebswirtschaft an der<br />
Fachhochschule Worms mit den<br />
Schwerpunkten Marketing und Vertrieb.<br />
Sein Hauptstudium absolvierte er<br />
Prüfungsergebnissen. Die Prüfungsvorbereitung<br />
fand im Hotel Schwarzwald-<br />
Sonnenhof in Schömberg-Langenbrand<br />
unter der bewährten Leitung von Herrn<br />
Heiko Knappschneider statt. Ihm ist es<br />
auch diese Mal wieder gelungen, viele<br />
langjährige Praktiker als Dozenten zu<br />
gewinnen, um den notwenigen Lehrstoff<br />
abwechslungsreich und interes-<br />
ihm zusätzlich die Projektverantwortung<br />
für den Rückbau der Urananlagen<br />
übertragen. Mit Beginn des Rückbaus<br />
führte Herr Raabe als Abteilungsleiter<br />
zeitweise mehr als 60 Mitarbeiter des<br />
Strahlenschutzes und stellte sicher, dass<br />
eine gleiche Anzahl von Fremdfirmenmitarbeitern<br />
durch sorgfältige Einarbeitung<br />
und Koordination des Einsatzes die<br />
hohen Sicherheitsansprüche einer kerntechnischen<br />
Anlage erfüllten.<br />
Ab 2001 übernahm Herr Raabe zusätzlich<br />
zu seinen Aufgaben die Strahlenschutzverantwortung<br />
für die Uran- und<br />
Plutonium-Anlage. Wir freuen uns, mit<br />
Herrn Raabe, einen erfahrenen Spezialisten<br />
auf dem Gebiet des nuklearen<br />
Rückbaus gewonnen zu haben und<br />
wünschen ihm für seine Tätigkeit im<br />
Studsvik Konzern alles erdenklich Gute.<br />
von Juli 2002 bis April 2003 in Quito,<br />
Ecuador, wo er beim Wahlkampf eines<br />
„Bundestagsabgeordneten“ mitarbeitete.<br />
Nach Abschluss des Studiums sammelte<br />
er, während eines dreimonatigen<br />
Privataufenthaltes, weitere Erfahrungen<br />
über die Wirtschaftsentwicklung, das<br />
Land und Leute in Südamerika. Wir sind<br />
überzeugt, mit Herrn Jan van Wickeren,<br />
einen engagierten Mitarbeiter gewonnen<br />
zu haben, der mit innovativen Ideen<br />
die kaufmännische Kundenbetreuung<br />
der SINA unterstützen wird. Wir wünschen<br />
ihm einen guten Start für die Einarbeitung<br />
und für die Zukunft eine erfolgreiche<br />
berufliche Laufbahn im<br />
Studsvik Konzern.<br />
sant zu gestalten. In der angenehmen<br />
Atmosphäre des Tagungshotels, mit gutem<br />
Essen und der gesunden Luft des<br />
Nordschwarzwaldes fiel deshalb das an<br />
sich ungewohnte Lernen gar nicht so<br />
schwer.<br />
Im Februar 2005 wird der nächste Vorbereitungskurs<br />
mit anschließender IHK-<br />
Prüfung stattfinden. Jutta Hofmann<br />
Seite 10 Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005
65: Endlich Zeit!<br />
Am Montag den 31. Januar 2005 verlässt<br />
uns Jure Brstilo in den wohlverdienten<br />
Ruhestand. Die Ära in unserem<br />
Unternehmen begann für ihn im Mai<br />
1981 und endet nach 24 erfolgreichen<br />
Beschäftigungsjahren. Herr Jure Brstilo<br />
wurde in Medovdolac im damaligen Jugoslawien<br />
geboren. Nach seinem Studienabschluss<br />
war er als Konstrukteur in<br />
einer Pforzheimer Maschinenbaufirma<br />
beschäftigt. Mit der beruflichen Veränderung<br />
und dem Eintritt in unser Unternehmen<br />
1981, legte er den Grundstein<br />
für eine Entscheidung, die ihn fast ein<br />
viertel Jahrhundert begleitete. Angefangen<br />
hatte alles mit dem Kennenler-<br />
Unsere Betriebsärztin<br />
informiert<br />
Dr. med Susanne Stoll<br />
SINA hat der IAS (Institut für Arbeits -<br />
und Sozialhygiene Stiftung) die betriebsärztliche<br />
Betreuung übertragen.<br />
Das Ziel der betriebsärztlichen Tätigkeit<br />
besteht vor allem im Schutz vor mögliche<br />
gesundheitlichen Gefahren am Arbeitsplatz,<br />
um arbeitsbedingte Erkran-<br />
nen des damaligen Geschäftsführers<br />
Rainer Bartels, der ihn überzeugen<br />
konnte, bei der Firma Ibarz Gebäudereinigung,<br />
in dem neu gegründeten<br />
Zweig der Dekontamination einzusteigen.<br />
Als im Februar 1982 die SINA gegründet<br />
wurde, hatte er den Auftrag<br />
den Bereich Strahlenschutz aufzubauen.<br />
Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn<br />
war er hauptsächlich mit der Ausbildung<br />
der Kollegen zum Strahlenschutzwerker<br />
beschäftigt, wobei er<br />
auch immer an seiner eigenen Weiterbildung<br />
arbeitete. Jure Brstilo gehörte<br />
mit zu den ersten Strahlenschützern,<br />
die an der IHK Fachkraftprüfung teilnahmen<br />
und diese auch erfolgreich abschließen<br />
konnten. In seinen Anfängen<br />
bei SINA war er in fast allen damaligen<br />
Kernkraftwerken im Einsatz, hielt immer<br />
die SINA-Fahne hoch und unterlag<br />
auch keinem noch so verlockenden Angebot<br />
der Mitbewerber. Mit seiner<br />
Treue und seinen guten Leistungen hat<br />
er einen erheblichen Beitrag zum Gedeihen<br />
unserer Firma geleistet. Seine<br />
mitreißende Energie und außerordentli-<br />
kungen und unnötige gesundheitliche<br />
Belastungen von Arbeitnehmern fernzuhalten.<br />
Wesentliche Aufgaben sind<br />
daher die Beratung von Geschäftsleitung<br />
und Mitarbeitern in allen Fragen<br />
des Arbeits- und Gesundheitsschutzes,<br />
z.B. in der ergonomischen Gestaltung<br />
von Arbeitsplätzen und der Arbeitsumgebung,<br />
bei der Arbeitszeit- und Pausenregelung,<br />
bei der Auswahl von Körperschutzmitteln<br />
und bei der Organisation<br />
der Ersten Hilfe.<br />
Soweit berufsgenossenschaftliche und<br />
staatliche Vorschriften es fordern, werden<br />
auch Vorsorgeuntersuchungen von<br />
mir durchgeführt, z.B. Sehteste für Mitarbeiter<br />
an Bildschirmarbeitsplätzen<br />
oder Gehörvorsorge für Mitarbeiter in<br />
Lärmbereichen etc. Darüber hinaus haben<br />
alle Mitarbeiter ein Anrecht auf eine<br />
arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung<br />
, wenn sie gesundheitliche Pro-<br />
che Gestaltungskraft werden wir vermissen.<br />
Er ist und bleibt bei unseren<br />
Kunden, den Lieferanten und auch<br />
innerhalb der SINA-Group eine anerkannte<br />
Persönlichkeit. Auch am Standort<br />
Biblis erkannte man schnell die Fähigkeiten<br />
von Jure Brstilo, und so war er<br />
auch seit Ende der achtziger Jahre bis<br />
heute überwiegend in Biblis eingesetzt.<br />
Bei seinen Kollegen genießt er hohes<br />
Ansehen, denn Jure Brstilo gehört zu<br />
den Mitarbeitern, die ihre unschätzbaren<br />
Erfahrungen gerne an junge Kollegen<br />
weiter geben. Jetzt steht ihm wieder<br />
das Wichtigste zur Verfügung „Die<br />
Zeit“. Kein Schichtplan, keine Pflichten<br />
zerteilen ihm die Tage. Am Anfang wird<br />
es sicherlich ungewohnt sein, doch wir<br />
wünschen ihm, dass er schon bald genießen<br />
kann, welche vielfältigen Möglichkeiten<br />
der Ruhestand bietet. Wir<br />
gratulieren Jure Brstilo zu seinem 65.<br />
Geburtstag und wünschen ihm für die<br />
weitere Zukunft Glück, Gesundheit und<br />
vor allem gute Ideen für die Gestaltung<br />
der Freizeit im Kreise seiner Familie.<br />
Jochen Kruse<br />
bleme auf ihren Arbeitsplatz zurückführen.<br />
Wie alle anderen Ärzte unterliege<br />
ich der ärztlichen Schweigepflicht, d.h<br />
dass ich dem Mitarbeiter persönlich den<br />
Untersuchungsbefund mitteile und,<br />
dass das Unternehmen entsprechen der<br />
Rechtsvorschriften nur das Untersuchungsergebnis<br />
erhält, z.B. keine gesundheitlichen<br />
Bedenken gegen die<br />
ausgeübte Tätigkeit. Die Betriebsärztin<br />
kann und darf den Hausarzt nicht ersetzen<br />
, indem sie Mitarbeiter gesund<br />
oder krank schreibt oder regelmäßig behandelt,<br />
und sie darf nicht die Rolle einer<br />
Vertrauensärztin ausüben, indem<br />
sie die Berechtigung einer Krankschreibung<br />
von Mitarbeitern kontrolliert.<br />
Ich hoffe, Ihnen in allen medizinischen<br />
und menschlichen Fragen eine gute Ansprechpartnerin<br />
zu sein und freue mich<br />
auf die Zusammenarbeit.<br />
Dr. med Susanne Stoll<br />
Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005 Seite 11
Wasser marsch!<br />
Studsvik für Rückbauprojekt der UKAEA in England<br />
Qualifiziert!<br />
Ein Konsortium, bestehend aus RWE-NUKEM England, Washington Group<br />
International USA und Studsvik Schweden hat sich für den anstehenden Rükkbau<br />
der Reaktoren SGHWR (Steam Generating Heavy Water Reactor) und<br />
DRAGON am UKAEA (United Kingdom Atomic Energy Authority) Standort<br />
Winfrith in Südengland qualifiziert.<br />
Derzeit wird für den 1. Rückbauschritt des SGHWR ein Angebot für die UKAEA<br />
erstellt. Der SGHWR Reaktor ist ein schwerwassermoderierter Reaktor mit einer<br />
Leistung von 300 MW. Er wurde in den Jahren 1963 bis 1967 gebaut und<br />
im Jahre 1990 endgültig außer Betrieb genommen. Der Rückbau erfolgt in<br />
zwei Teilschritten. Bei diesem Projekt kann Studsvik die umfangreichen Erfahrungen<br />
aus dem Rückbau des ebenfalls schwerwassermoderierten Reaktors<br />
MZFR (Mehrzweckforschungsreaktor) am Forschungszentrum Karlsruhe (FZK),<br />
sowie die umfangreichen Möglichkeiten der Entsorgung über die vorhandenen<br />
Anlagen in Schweden einbringen.<br />
Gerhard Köhler<br />
An vorderster Front: Anne-Rose<br />
Eisenbach, Sekretärin der Geschäftsführung.<br />
Anlässlich der jährlich vorgeschriebenen<br />
Sicherheitsschulung haben die<br />
Mitarbeiter der SINA-Verwaltung unter<br />
der Schirmherrschaft der Pforzheimer<br />
Feuerwehr eine Feuerlöschübung<br />
durchgeführt. Auf dem Übungsgelände<br />
der Feuerwehr am Hohberg wurden<br />
durch Herrn Gromann die Feuerlöscher<br />
in ihrer Handhabung und Wirkung<br />
erklärt. Höhepunkt der Feuerlöschübung<br />
bildete anschließend die<br />
spektakuläre Löschung eines echten<br />
Feuers. Stephan Horrix<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: SINA GmbH & Co. KG<br />
V.i.S.d.P. Karlsruher Str.20<br />
75179 Pforzheim<br />
Fon: 07231/58695-01<br />
Fax: 07231/58695-02<br />
Redaktion: Manuela Rast<br />
Fon: 07231/58695-51<br />
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manuela.rast@sina.de<br />
Satz CKK!<br />
& Layout: Pforzheim<br />
Druck: Dettling & Partner GmbH<br />
Pforzheim<br />
Seite 12 Studsvik SINA <strong>NEWS</strong> • Januar 2005