Michael Deppeler - Swiss Public Health Conference 2011
Michael Deppeler - Swiss Public Health Conference 2011
Michael Deppeler - Swiss Public Health Conference 2011
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Prävention in der Arztpraxis<br />
Roundtable<br />
dialog-gesundheit-<br />
ein Hausarzt geht neue Wege und findet (s)eine Rolle<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Deppeler</strong>, Hausarzt, Zollikofen (BE)<br />
www.dialog-gesundheit.ch; www.salutomed.ch;
Was ist Gesundheit?<br />
Gesund ist nicht derjenige, der keine Beschwerden,<br />
Probleme oder Krankheiten hat,<br />
sondern der, welcher mit den unerwarteten<br />
Überraschungen des Lebens<br />
flexibel und angemessen umgehen kann.<br />
Nossrat Peseschkian 1933 - 2010
1950<br />
↓ Sterblichkeit<br />
• Infektionen<br />
• Unfälle<br />
• Herzinfarkt<br />
• Schlaganfall<br />
• (CVA)<br />
• Krebs<br />
1. Revolution<br />
Ausrichtung des Gesundheitsystems 1950-2020<br />
2000<br />
↓ Morbidität<br />
Morbidit<br />
• Arthrose<br />
• Osteoporose<br />
• Adipositas<br />
• Diabetes<br />
• Kor. Herzerkrankung<br />
• Herzinsuffizienz<br />
• Schlaganfall<br />
• Krebs<br />
• Demenz<br />
• Depressionen/Ängste<br />
• Chronische Bronchitis<br />
2. Revolution<br />
2020<br />
↑ Gesundheitsmanagement<br />
und Behandlung chronischer<br />
Erkrankungen<br />
• Gesundheitsförderung<br />
Gesundheitsf rderung<br />
• Aufdecken und<br />
Behandeln von<br />
Risikofaktoren<br />
• Prävention Pr vention von<br />
- epidemischen<br />
Kranheiten<br />
- pandemischen<br />
Krankheiten<br />
• Bessere Behandlung<br />
chronischer<br />
Erkrankungen<br />
3. Revolution<br />
Quelle: R. Darioli Forum Santé Juni 2009
Wo werden Menschen medizinisch versorgt?<br />
Green LA et al. (2001) N Eng J Med 344: 2021-5<br />
1000 Menschen<br />
800 haben Symptome<br />
327 erwägen med.<br />
Versorgung<br />
217 ���� niedergelassener Arzt<br />
113 ���� Hausarzt<br />
65 ���� Komplementär- bzw.<br />
Alternativmedizin<br />
21 ���� Klinikambulanz<br />
14 ���� “home health care”<br />
13 ���� Notfallambulanz<br />
8 ���� Klinik<br />
Braucht es<br />
in 10 Jahren noch<br />
Hausärzte?<br />
Prof. Bossi, 2003
Gründe (Prof. Rosemann)<br />
Hausarztmedizin in der Krise?<br />
1. Der Hausarzt arbeitet im Niedrigprävalenzbereich<br />
2. Es gibt keine Schweizer Daten, die seine Existenz rechtfertigen<br />
3. Der HA-Medizin mangelt es an einem klaren Profil<br />
8
Hausärzte - eine aussterbende Gattung?<br />
•Bedarf: 100 Hausärzte/ 100‘000 Einwohner<br />
•Aktuell:
Verhältnis (n/10’000 Einwohner)<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Auch die übrigen Gesundheitsakteure entwickeln sich<br />
1998 2004 2008<br />
-13 %<br />
-4 %<br />
Spitäler / Heime Apotheken Allgemeinärzte Fachärzte<br />
-2 %<br />
+ 7%<br />
Quelle: Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH), Bern. IMS <strong>Health</strong> GmbH, Hergiswil
Probleme kann man niemals<br />
mit der gleichen Denkweise lösen,<br />
durch die sie entstanden sind.<br />
Albert Einstein
Was tun?<br />
Hausarztmedizin in der Krise?<br />
• Wir wollen nicht mehr jammern, wir wollen feiern (JHAS)<br />
• Hausarztinitiative?<br />
• Visionen suchen<br />
12
Wenn du ein Schiff bauen willst,<br />
dann rufe nicht die Menschen zusammen,<br />
um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen,<br />
Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen,<br />
sondern lehre sie die Sehnsucht<br />
nach dem weiten, endlosen Meer.<br />
Dann bauen sie das Schiff von alleine<br />
Antoine de Saint-Exupéry
Hausarztmedizin als Vorbild?<br />
Einzeln sind wir Worte, gemeinsam ein Gedicht.<br />
Georg Bydlinski<br />
15
1. Neue Praxisformen (medix, Bern und Zürich)<br />
Hausarztmedizin mit Visionen?<br />
2. Neue Kooperationen (cité génération, Dr. Schaller, Genf)<br />
3. Gesundheitscoaching (KHM, Grüninger, Hösli)<br />
4. dialog-gesundheit (BIHAM, Zollikofen)<br />
5. e vivo (Careum, Patientenselbstmanagement)<br />
16
Wo bleiben die Patienten?
Bis 1960: der bevormundete Patient<br />
ab 1970: der informierte Patient<br />
* G. Nagel, 2005<br />
Veränderung des Patientenverhaltens<br />
ab 1980: der mündige Patient<br />
ab 1990: der autonome Patient<br />
ab 2000: der kompetente Patient<br />
Zeit
5 Kernkompetenzen der zukünftigen Gesundheitsberufe<br />
1. Patientenzentrierte Versorgung<br />
2. Beteiligung und Zusammenarbeit<br />
3. Qualitätsentwicklung<br />
4. Informations- Kommunikationstechnologie<br />
5. <strong>Public</strong> <strong>Health</strong> Perspektive<br />
(Pruitt & Epping-Jordan, BMJ 2005; WHO,2004)
Die Kraft der Gedanken ist unsichtbar<br />
wie ein Same aus dem ein riesiger Baum wächst;<br />
sie ist aber der Ursprung<br />
für Veränderungen im Leben des Menschen.<br />
Leo Tolstoi
Geschichte<br />
1995: Praxisübernahme Dr. P. Mosimann<br />
1998: Gemeinschaftspraxis Cordey & <strong>Deppeler</strong><br />
2000: Gründung Therapie- und Trainingszentrum, TTZ.AG<br />
2001: Gemeinschaftspraxis Cordey, <strong>Deppeler</strong>, Hartmann<br />
2002: Projekt PRIMO (Praxis für integrative Medizin Ober-Zollikofen)<br />
2003: mediX.bern (Ärztenetz, HMO)<br />
2003: dialog-gesundheit (swissdoc, FIHAM Bern)<br />
2004: Zeit zu heilen (Theologie & Medizin)<br />
2004: Lehrpraxis FMH/KHM<br />
2006: SaluToMed1<br />
2010: systemisch-salutogenetische Grundversorgung
Salutogenese (A. Antonowsky, 1923-1994)<br />
SOC : das tiefe Gefühl, dass (m)ein Leben Sinn macht<br />
• Comprehensibility - Verstehbarkeit: Bildung<br />
•ein Ereignis (z.B. «life event»), eine Krise verstehen lernen<br />
• Manageability – Handelbarkeit : Ressourcen, Netzwerke<br />
•dank unseren inneren und äusseren Ressourcen besser damit umgehen lernen<br />
• Meaningfullness – Sinnhaftigkeit : Bedeutung, Solidarität<br />
•Sinnsuche und Sinnfindung (alleine oder gemeinsam)<br />
.....WOZU leben wir?
2005<br />
Das Pflichtenheft des Hausarztes<br />
und<br />
Das Pflichtenheft des Patienten
2006 : 1. Gegenwartskonferenz in Zollikofen
. ist ein -<br />
•(auch vertikal) wachsendes Netzwerk<br />
•Dialog an der Basis und innerhalb der Bevölkerung<br />
•zwischen Patienten, Angehörigen, Hausärzten und anderen health<br />
professionals<br />
•selbstgewählte Themen rund um Gesundheit und Kranksein<br />
•Förderung der Gesundheitskompetenz<br />
•im Individuum und in der Gemeinde<br />
•Gemeinsames Lernen und Lehren<br />
•story telling, stärkende Lerndialoge
2009<br />
dialog-gesundheit Schweiz<br />
Mitglied WORLDDIDAC-Verband<br />
Auftrag:<br />
Education for <strong>Health</strong><br />
BNE + Lebenslanges Lernen<br />
2010<br />
Poster am IUHPE Kongress in Genf<br />
<strong>2011</strong><br />
Gründungsmitglied gfD-A-CH Netzwerk
…ist gemeinsames<br />
Lehren und Lernen<br />
Der höchste Lohn<br />
für unsere Bemühungen<br />
ist nicht das, was wir<br />
dafür bekommen<br />
sondern das,<br />
was wir dadurch werden.<br />
John Ruskin<br />
Danke!