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Jubiläumskonzert des Posaunenchors zum 100 ... - Henfenfeld

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Hersbrucker Zeitung vom 29.11.2011<br />

<strong>Jubiläumskonzert</strong> <strong>zum</strong> <strong>100</strong>-jährigen Bestehen<br />

Musik und Nachrichten eines Jahrhunderts<br />

Am 1. Advent <strong>des</strong> Jahres 1911, damals der 3. Dezember, wurde der <strong>Henfenfeld</strong>er Posaunenchor<br />

gegründet. <strong>100</strong> Jahre später wurde dies in der Nikolauskirche mit einem <strong>Jubiläumskonzert</strong> gebührend<br />

gefeiert. Musik und Informationen <strong>zum</strong> Posaunenchor, aber auch Rückblicke über das Weltgeschehen<br />

sorgten für einen kurzweiligen Abend.<br />

Mit der „Alten Herrnhuter Musik“ wurde das Konzert buchstäblich mit Pauken und Trompeten eröffnet.<br />

Chorobmann Michael Bär begrüßte in der vollbesetzten Kirche besonders die ehemaligen Bläserinnen<br />

und Bläser. Im Altarraum stand ein überdimensionales „Fernsehgerät“ für die Tagesschauen, welche<br />

mit der Originalmelodie eingeleitet wurden.<br />

Als Moderator blickte Michael Bär auf das Jahr 1911 zurück. In <strong>Henfenfeld</strong> gründete Johann Oppel mit<br />

Unterstützung von Pfarrer Johannes Pitterlein den Posaunenchor. Ein Dutzend Gründungsmitglieder<br />

begannen unter einfachsten Bedingungen die ersten Tonübungen mit Leihinstrumenten, teils auch mit<br />

Signalhörnern. Die Tonleiter wurde dabei mit Kreide an die Tür gemalt.<br />

Musikalisch wurde an diese Zeit erinnert mit der Weise „Tröstet mein Volk“, Henry Purcells „See<br />

nature rejoice“ und „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Johann Sebastian Bach.<br />

Zum 25-jährigen Jubiläum berichtete der „Nachrichtensprecher“ von großen Fortschritten im Chor.<br />

Neben der Teilnahme an Gottesdiensten wurden nun auch kleine Konzerte im Pfarrgarten gegeben.<br />

Die noch immer reine Männertruppe musste nun allerdings auch dem Nationalsozialismus Tribut<br />

zollen. Der damaligen Pfarrer Hans Strehl verhinderte, dass die Musikinstrumente für eine Kapelle der<br />

Hitlerjugend verwendet wurden. Der Posaunenchor stimmte für diese Epoche „Musica noster amor“<br />

an. Jens Bremer ließ erhabene Orgelklänge bei Felix Mendelssohn Bartholdys „Allegro Moderato<br />

Maestoso“ erklingen.<br />

1961, im Jahr der Teilung Deutschlands und der ersten Raumfahrt Gagarins war der Posaunenchor<br />

immer noch fest in Männerhand. An Musikinstrumenten war nun alles vorhanden, von Flügelhörnern<br />

über Tenorhörner bis zu Ventilposaunen und Trompeten, womit das Repertoire beträchtlich erweitert<br />

werden konnte.<br />

Zackig spielte der Posaunenchor den Steigermarsch auf. Dieser Ausflug in die „weltliche“ Musik hätte<br />

jedem Spielmannszug zur Ehre gereicht – Bravo-Rufe gab es spontan aus dem Publikum. Ein<br />

musikalischer Streifzug führte anschließend nach Italien, dem damals beliebtesten Urlaubsland der<br />

Deutschen.<br />

Das Challenger-Unglück und Tschernobyl sorgten 1986 für Schlagzeilen. Beim <strong>Henfenfeld</strong>er<br />

Posaunenchor hatten sich damals mittlerweile auch Damen eingefunden. Das 75-jährige Bestehen<br />

wurde mit einem Bezirksposaunentag gefeiert. Ein besonderer Höhepunkt für die Musikanten war die<br />

Teilnahme am Evangelischen Kirchentag in Nürnberg, zu dem sich <strong>100</strong>00 Bläser versammelten.<br />

Nach einem weiteren Stück <strong>des</strong> Posaunenchores spielte Kirchenmusikdirektor Karl Schmidt auf der<br />

Orgel. Geistliche Musik von Gabriel Fauré erklang mit der „Cantique de Jean Racine“, dem folgte das<br />

„Prelude“ von Alexandre Guilmant.<br />

Anschließend nahm Michael Bär zusammen mit dem Bezirksobmann <strong>des</strong> Dekanats, Gerhard<br />

Schönhöfer, die Ehrung von langjährigen Chormitgliedern vor. Für zehnjähriges aktives Mitwirken<br />

wurden Katharina Kischkel, Christina Kreußel und Kathrin Niekrawitz geehrt. Sie erhielten Urkunde<br />

und Ehrennadel in Silber vom Posaunenchorverband. Für 25 Jahre Zugehörigkeit wurde Günter Ebner<br />

geehrt, neben einer Urkunde wurde ihm die goldene Ehrennadel überreicht. Für eine besondere<br />

Überraschung sorgte Anne-Kathrin Gulitsch mit einer Sondermeldung als Nachrichtensprecherin. Für<br />

den herausragenden Einsatz im Jubiläumsjahr sprach sie dem Chorleiter Klaus Lämmel und Obmann<br />

Michael Bär ein großes Lob aus und überreichte beiden ein Präsent.


Nach einem Schlussgebet von Pfarrer Dr. Peter Baumann verabschiedete sich der Posaunenchor<br />

musikalisch mit der „Tochter Zion“.<br />

Johann Dechant

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