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PFARRBRIEF - Katholische Pfarrgemeinde Mariä Geburt Hersbruck

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Auferstanden aus Ruinen<br />

Zur Zeit wird das ehemalige Kino an der Amberger Straße gegenüber<br />

unserem Pfarrhaus abgerissen. Es muss weichen, um einem Neubau<br />

Platz zu machen. Wie das geschieht, konnten wir am jetzigen Sebastian-<br />

Fackelmann-Haus sehen. Aus Schutt und Asche der einst zerbombten<br />

deutschen Großstädte sind auch neue Innenstädte entstanden.<br />

Wiederauferstanden aus Ruinen ist auch die Dresdner Frauenkirche.<br />

Wenn wir uns am Aschermittwoch Segensasche als Zeichen der<br />

Umkehrbereitschaft (vgl. Jona 3,1-10) aufs Haupt streuen lassen, dann<br />

soll mit uns das Gleiche geschehen. Aus Asche und darunter glimmender<br />

Glut soll neues Feuer und Licht auflodern. Aus dem todverhafteten Leben<br />

sollen wir zur österlichen Auferstehung finden. Einst wurde den römischen<br />

Feldherren bei ihrer Triumphfeier vom Staatssklaven ein Lorbeerkranz<br />

übers Haupt gehalten und ihnen zugleich ins Ohr geflüstert: „Memento<br />

mori!“ (Auch Du wirst mal sterben müssen!). Uns werden die Bibelworte<br />

aus dem Alten (Gen 3,19) und Neuen Testament (Mk 1,15) zugesprochen:<br />

„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub<br />

zurückkehren wirst!“ sowie „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium!“<br />

Dieser eindrucksvolle Ritus, in dem es um Leben und Tod geht, ist<br />

gleichsam der Startschuss für den Trainingslauf auf das Osterfest zu. Der<br />

Evangelist Matthäus empfiehlt dazu Almosengeben, Beten und Fasten.<br />

Loslassen von Menschen, Orten und Dingen fällt uns schwer, aber wir<br />

müssen es immer wieder, zum Beispiel wenn einer stirbt, wenn wir<br />

umziehen, wenn wir Platz schaffen. Lieber wollen wir Momente und<br />

Menschen festhalten wie Petrus auf dem Berg der Verklärung oder Maria<br />

aus Magdala im Ostergarten. Das Miteinanderteilen, das Wiederfinden<br />

Gottes im Gebet und Gottesdienst, das eigene Verzichten können lösen<br />

vom Kreisen um das kleine Ich, das sich immer größer macht und an die<br />

Stelle Gottes treten will. Aus der Gelassenheit heraus, dass alles<br />

Windhauch ist (Koh 1,2) lebte einst der Heilige Franz von Assisi und<br />

gerade deshalb war er ein so fröhlicher österlicher Mensch. Aussehen und<br />

Ansehen, Karriere und Konsum, Leistung und Gewinn entscheiden nicht<br />

über den Sinn oder das Gelingen unseres Lebens. Deshalb ist die Heilige<br />

Zeit der 40 Tage, die sog. Fastenzeit für uns eine heilsame Zeit. Wenn wir<br />

sie nutzen, dann können wir getrost wieder Ostern feiern. Wir sind ja<br />

staubige Erdlinge und doch auch Himmelsanwärter und Mitbürger der<br />

Heiligen. Aus der Aschenglut unseres Alltags und Lebens soll das<br />

Osterfeuer der Liebe zu Gott und allen Geschöpfen neu auflodern. So sind<br />

wir wirklich „auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt!“<br />

Es grüßt Sie Ihr Pfarrer Wunnibald Forster

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