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GF4-P5 Trennmethoden 2: Destillation - Chemieunterricht.ch

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<strong>GF4</strong>-<strong>P5</strong> <strong>Trennmethoden</strong> 2: <strong>Destillation</strong><br />

1. Ziel / Einleitung<br />

Mit dem Trennverfahren der <strong>Destillation</strong> lassen si<strong>ch</strong> Lösungen, die aus mehreren Flüssig-<br />

keiten bestehen, auftrennen. Zur Trennung werden die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Siedetemperaturen<br />

der Stoffe ausgenutzt. Ziel des heutigen Praktikums ist es, die Bestandteile einer Destilla-<br />

tionsapparatur kennenzulernen, eine Weindestillation dur<strong>ch</strong>zuführen und auszuwerten.<br />

2. Material<br />

<strong>Destillation</strong>sapparatur: Vierbein mit Ceranoplatte, Gasbrenner, Stativ mit Klammern und<br />

Muffe, RG-Gestell mit 10 RGs, S<strong>ch</strong>liffklammern, Liebig-Kühler mit Gummis<strong>ch</strong>läu<strong>ch</strong>en, kurze<br />

<strong>Destillation</strong>skolonne, 100ml Rundkolben, Thermometer mit S<strong>ch</strong>liff, Rotwein, Siedestein<strong>ch</strong>en,<br />

S<strong>ch</strong>lifffett, Messzylinder 50ml.<br />

3. Vorgehen<br />

Setzen Sie die <strong>Destillation</strong>sapparatur gemäss Vorlag fertig zusammen. Füllen Sie 30ml<br />

Rotwein (aus dem Messzylinder) in einen 100ml Rundkolben und geben Sie einige Siede-<br />

stein<strong>ch</strong>en dazu. Bereiten Sie als Auffanggefässe (Vorlage) 10 Reagenzgläser (RG) vor,<br />

wel<strong>ch</strong>e Sie mit einer 2cm-Markierung versehen, nummerieren und in ein RG-Gestell setzen.<br />

Stellen Sie das Kühlwasser vorsi<strong>ch</strong>tig an und lassen Sie es mittelstark fliessen. Mit dem<br />

Bunsenbrenner wird nun erwärmt. Sobald das Gemis<strong>ch</strong> zu sieden beginnt, ist dur<strong>ch</strong><br />

Regulieren der Flamme oder Vers<strong>ch</strong>ieben des Brenners die <strong>Destillation</strong>sges<strong>ch</strong>windigkeit auf<br />

1-2 Tropfen pro Sekunde zu halten. Lassen Sie das Destillat ins erste RG tropfen, bis der<br />

Flüssigkeitspegel die 2cm-Marke errei<strong>ch</strong>t hat. Dann wird das Destillat im 2.RG aufgefangen.<br />

So sammeln Sie na<strong>ch</strong>einander 10 sogenannte Fraktionen zu je 2cm Destillat. Zu Beginn<br />

jeder Fraktion ist die Siedetemperatur am Thermometer abzulesen und im Protokoll zu<br />

notieren (siehe Vorlage bei den Zusatzinformationen). Können Sie dur<strong>ch</strong> Geru<strong>ch</strong>sprobe<br />

feststellen, in wel<strong>ch</strong>en RGs si<strong>ch</strong> Alkohol befindet? Besser geht es mit der Brennbarkeits-<br />

probe: Giessen sie die Hälfte des RG-Inhalts in eine Porzellans<strong>ch</strong>ale und versu<strong>ch</strong>en Sie die<br />

Flüssigkeit sofort zu entzünden (Nur Gemis<strong>ch</strong>e mit über 50% Alkohol lassen si<strong>ch</strong> kalt entzün-<br />

den). Was bleibt jeweils na<strong>ch</strong> dem Verbrennen in der S<strong>ch</strong>ale übrig?<br />

4. Aufgaben / Diskussion<br />

- Skizzieren sie unter Material die <strong>Destillation</strong>sapparatur und ordnen sie folgende Begriffe<br />

zu: Rundkolben, (Liebig-)Kühler, Destillat, Vorlage, Destillierkolonne (Verbindungsstück),<br />

Kühlwasser, Thermometer.<br />

- Lesen sie den Infotext zur <strong>Destillation</strong>. Womit wird eine <strong>Destillation</strong> verbessert/ be-<br />

s<strong>ch</strong>leunigt? (� Auswertung)<br />

- Warum brau<strong>ch</strong>t es bei einer <strong>Destillation</strong> einen Kühler? (� Auswertung)<br />

- S<strong>ch</strong>ätzen Sie die Siedepunkte von reinem Alkohol (=Ethanol) und reinem Wasser anhand<br />

der Brennbarkeitstests ab und verglei<strong>ch</strong>en Sie sie mit tabellierte Werte (Wikipedia,<br />

Chemie-Bu<strong>ch</strong>, … � Auswertung)<br />

- Lässt si<strong>ch</strong> mit einer <strong>Destillation</strong> aus Wein 100% reines Ethanol gewinnen? Begründen sie.<br />

(� Auswertung)<br />

Gymnasium Köniz-Lerbermatt Praktikum GF Quarta <strong>GF4</strong>-<strong>P5</strong>: <strong>Destillation</strong><br />

S. Dolder 2011/2012


5. Zusatzinformationen (Infotext)<br />

"Einfa<strong>ch</strong>e" <strong>Destillation</strong><br />

Mit der "einfa<strong>ch</strong>en" <strong>Destillation</strong> lassen si<strong>ch</strong> Flüssig-Flüssig-Lösungen trennen, deren Kom-<br />

ponenten einen genügend grossen Siedepunktsunters<strong>ch</strong>ied aufweisen.<br />

Rektifikation oder Fraktionierte <strong>Destillation</strong><br />

Die <strong>Destillation</strong> von Flüssigkeitsgemis<strong>ch</strong>en mit kleinen Siedepunktsunters<strong>ch</strong>ieden ist<br />

dur<strong>ch</strong> das Auftreten von Dampfgemis<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>wierig und liefert eine s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Trennung.<br />

Wiederholte <strong>Destillation</strong> der Destillate kann die Trennung verbessern. Anstelle wiederholter<br />

<strong>Destillation</strong>ss<strong>ch</strong>ritte kann die Trennung in einem Arbeitsgang dur<strong>ch</strong> die Rektifikation, au<strong>ch</strong><br />

fraktionierte <strong>Destillation</strong> genannt, verbessert werden. Dabei werden die Dampfgemis<strong>ch</strong>e aus<br />

dem Destillierkolben dur<strong>ch</strong> eine Kolonne geleitet, deren Oberflä<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> Füllkörper<br />

(Rektifikationskolonne) oder Einstülpungen (Vigreuxkolonne) vergrössert ist. Dies führt zu<br />

einer Vorkühlung, wobei die Dämpfe mit höherem Siedepunkt aus dem Dampfgemis<strong>ch</strong><br />

bereits in der Kolonne kondensieren und zurück in den Kolben tropfen. Die Dämpfe mit dem<br />

niedrigsten Siedepunkt gehen hingegen ungehindert dur<strong>ch</strong> die Kolonne und kondensieren<br />

erst im Kühler.<br />

Vakuum-<strong>Destillation</strong><br />

Die Siedetemperaturen der einzelnen Lösungskomponenten lassen si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Anlegen<br />

eines Vakuums (Druckerniedrigung) herabsenken. Dadur<strong>ch</strong> kann eine <strong>Destillation</strong> be-<br />

s<strong>ch</strong>leunigt oder für temperaturempfindli<strong>ch</strong>e Stoffe sogar erst ermögli<strong>ch</strong>en werden.<br />

Azeotrope<br />

Gewisse Lösungen, z.B. Alkohol-Wasser, lassen si<strong>ch</strong> trotz grosser Siedepunktsunters<strong>ch</strong>iede<br />

ni<strong>ch</strong>t 100% dur<strong>ch</strong> (fraktionierte) <strong>Destillation</strong> trennen. Bei Alkohol bleibt zum Beispiel<br />

mindestens 4% Wasser zurück. Sol<strong>ch</strong>e Lösungen heissen Azeotrope. Um Azeotrope<br />

vollständig zu trennen müssen andere <strong>Trennmethoden</strong> angewendet werden (z.B. dur<strong>ch</strong><br />

Absorption/Aufsaugen des Wassers mit einem Trockenmittel).<br />

Vorlage <strong>Destillation</strong>sprotokoll:<br />

Fraktion<br />

1<br />

2<br />

usw.<br />

Temperatur<br />

zu Beginn<br />

brennbar<br />

?<br />

weitere Beoba<strong>ch</strong>tungen<br />

Gymnasium Köniz-Lerbermatt Praktikum GF Quarta <strong>GF4</strong>-<strong>P5</strong>: <strong>Destillation</strong><br />

S. Dolder 2011/2012

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