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Keine Schlagstellen.indd - Feintool

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<strong>Keine</strong> <strong>Schlagstellen</strong> an<br />

Feinschneidteilen<br />

Fachbericht zum<br />

Thema Feinschneiden


In die Steuerung integrierter, direkt<br />

angetriebener Doppelstock-<br />

Räumer für Feinschneidpresse<br />

Der erste voll in die Steuerung der Feinschneidpresse HFA 4500 plus<br />

integrierte Doppelstock-Räumer mit elektrischem Linear-Direktantrieb<br />

bewährt sich seit mehr als einem Jahr im harten Praxisbetrieb<br />

bei Rotomatika. Das slowenische Unternehmen sieht damit die Richtigkeit<br />

seiner Investition bestätigt. Der Linear-Direktantrieb ist mit<br />

einem gestreckten Servomotor vergleichbar und lässt sich ebenso<br />

präzise ansteuern. Von der Steuerung erfasste Parameter können<br />

jederzeit wieder abgerufen werden. Das Gerät kann damit per Plugand-Play<br />

auf verschiedenen Pressen arbeiten.<br />

Die Produktionsbereiche Feinschneiden,<br />

Lamination und Rotorfertigung für<br />

Elektromotoren tragen über die Hälfte<br />

zum Umsatz von Rotomatika bei. In<br />

den letzten Jahren fuhr das 800-Mitarbeiter-Unternehmen<br />

fast regelmässig<br />

Steigerungsraten von 15 Prozent ein<br />

und erreichte damit im Jahr 2007 einen<br />

Umsatz von 100 Millionen Euro. Es ist<br />

nach ISO 14001 und ISO, TS 16949<br />

zertifiziert und verarbeitet jedes Jahr<br />

etwa 75.000 Tonnen Elektrostähle.<br />

Rotomatika gehört zur Gruppe Hidria.<br />

Die Gruppe umfasst insgesamt 3.000<br />

Mitarbeiter, befindet sich in Privatbesitz<br />

und ist nicht an der Börse notiert.<br />

Ihre einzelnen Unternehmen stellen<br />

unter anderem technisch anspruchsvolle,<br />

kompakte Baugruppen für die<br />

Automobilindustrie her, erarbeiten klimatechnische<br />

Lösungen für Gross-<br />

bauten, und produzieren Möbel- und<br />

Bautischlerbeschläge sowie professionelle<br />

Handwerksmaschinen im Hochpreisbereich.<br />

Rotomatika agiert weitgehend<br />

unabhängig, führt aber in der<br />

Firmenbezeichnung die Marke Hidria.<br />

Feinschneiden wurde in den letzten<br />

Jahren als strategisch wichtiger Unternehmensbereich<br />

ständig ausgebaut.<br />

Mehr als 95 Prozent der Produkte von<br />

Rotomatika sind für die Automobilindustrie<br />

bestimmt, die Liste ihrer Kunden<br />

liest sich wie das „Who-is-Who“ dieser<br />

Branche. Es liegt auf der Hand, dass<br />

bei derartigen Produkten sehr hohe<br />

Anforderungen an die Präzision und<br />

Oberflächenqualität gestellt werden.<br />

Aus diesem Grund ist Feinschneiden<br />

bei vielen dieser Teile der wichtigste<br />

Produktionsschritt.<br />

Auf den Feinschneidpressen der hydraulischen Baureihe HFA 4500 plus sorgen Doppelstockräumer<br />

mit elektrischen Direktantrieben dafür, dass die Fertigteile ohne Beschädigung<br />

der Oberflächen ausgebracht werden.<br />

Teure Nachbearbeitungen überflüssig<br />

Das Unternehmen besitzt vier Feinstanzpressen<br />

von <strong>Feintool</strong>. Bei den<br />

beiden neuesten handelt es sich um<br />

Feinschneidpressen der hydraulischen<br />

Baureihe HFA 4500 plus, und auf diesen<br />

beiden Pressen werden Doppelstockräumer<br />

mit elektrischem Direktantrieb<br />

eingesetzt. Die HFA 4500 plus<br />

erbringt dank Schliess- und Öffnungsgeschwindigkeiten<br />

von 200 mm/s und<br />

70 mm/s beim Tasten und Schneiden<br />

hohe Ausbringungsleistungen.<br />

Zur Erinnerung: Feinschneiden ist<br />

nur bei sehr oberflächlicher Betrachtung<br />

mit dem Normalstanzen und<br />

Scherschneiden vergleichbar. Beim<br />

Normalstanzen werden Stanzbutzen<br />

bzw. auch entsprechende Werkstücke<br />

von der Stempelbewegung durch die<br />

Schneidplatte gestossen. Bei diesem<br />

Vorgang verbiegen sich sowohl das<br />

ausgestanzte als auch das umgebende<br />

Material. Die Oberflächen des Werkstücks<br />

sind also nicht mehr eben, an<br />

den Schneidkanten haben sich Grate<br />

gebildet und die Schneidfläche weist<br />

grosse Rautiefen auf. Je nach Funktion<br />

des Werkstücks sind daher teure<br />

Nachbearbeitungen erforderlich.<br />

Beim Feinschneiden werden derartige<br />

Qualitätsmängel durch mehrere Massnahmen<br />

und drei zusammenwirkende<br />

Kräfte verhindert: Beim Schliessen<br />

des Werkzeugs wird das Rohmaterial<br />

durch eine Ringzacke festgehalten, die<br />

parallel zur Schnittkante in der Führungsplatte<br />

des Werkzeugs verläuft.<br />

Es kann also beim Feinschneidvorgang<br />

nicht in den Schneidspalt gezogen<br />

werden. Um die Ringzacke in das<br />

Rohmaterial einzupressen, wird es mit<br />

einer entsprechend hohen Schliesskraft<br />

(„Ringzackenkraft“) zwischen der<br />

Führungsplatte und der Schneidplatte<br />

eingespannt. Die zweite Wirkkraft<br />

ist die so genannte „Gegenkraft“, mit<br />

welcher der Auswerferstempel von<br />

unten gegen das Werkstück bzw.<br />

den auszustanzenden Butzen gefahren<br />

wird. Die Feinschneidbewegung<br />

selbst wird durch die „Schneidkraft“


ausgeführt. Dabei fahren Stempel und<br />

Auswerferstempel mit dazwischen eingespanntem<br />

Werkstück bzw. Butzen<br />

nach unten. Entscheidend ist auch<br />

der wesentlich geringere Schneidspalt<br />

zwischen Stempel und Schneidplatte.<br />

Je nach Blechdicke beträgt er lediglich<br />

zehn Prozent eines beim Stanzen üblichen<br />

Schneidspalts. Damit entstehen<br />

beim Feinschneiden saubere, rechtwinklige,<br />

ein- und abrissfreie Schnittflächen.<br />

Ausserdem bleibt die Ebenheit<br />

des ausgeschnittenen Teils erhalten.<br />

Kostenintensive nachträgliche Arbeitgänge<br />

wie Planen, Entgraten oder das<br />

Schleifen von Kanten sind damit oftmals<br />

überflüssig.<br />

Prinzipiell erreicht das Feinschneiden<br />

bei fast allen Arten von Metallblechen<br />

in Dicken von 0,5 bis 16 Millimeter Toleranzen<br />

im Bereich IT 7 bis IT 11und<br />

Rautiefen von Ra 0,8 µm. Wenn erforderlich,<br />

können noch auf der Presse<br />

in weiteren Arbeitsschritten zusätzlich<br />

auch Umformungen und andere Zusatzoperationen<br />

wie Biegen, Senken,<br />

Durchsetzen, Prägen oder Kröpfen<br />

durchgeführt werden. Auf diese Weise<br />

ist es möglich, mit einem Minimum an<br />

Material ein Maximum an Funktionalität<br />

zu erreichen sowie die Teilevielfalt<br />

und Montagekosten zu senken.<br />

Präzise angesteuert und komfortabel<br />

einsetzbar<br />

Das schnelle Ausbringen des Werkstückes<br />

aus der Presse hat auch beim<br />

Feinschneiden hochgradige Bedeutung<br />

für die Wirtschaftlichkeit. Bei Präzisionsteilen<br />

werden jedoch nicht nur<br />

hohe Anforderungen an die Einhaltung<br />

der Toleranzen gestellt sondern auch<br />

an makellose Oberflächen. Es kommt<br />

daher nicht in Frage, die Teile einfach<br />

zusammen mit den Butzen pneumatisch<br />

aus dem geöffneten Werkzeug<br />

auszublasen, denn dabei könnten<br />

deren Oberflächen durch <strong>Schlagstellen</strong><br />

beschädigt werden. Aus diesem<br />

Grund werden bei Rotomatika Werkstücke<br />

und Butzen mit elektrisch direkt<br />

angetriebenen Doppelstockräumern<br />

aus dem Werkzeug geholt und sepa-<br />

Beim pneumatischen Ausblasen aus dem Werkzeugbereich könnten die Oberflächen der<br />

Fertigteile durch <strong>Schlagstellen</strong> beschädigt werden. Beim Ausbringen mit elektrisch direkt<br />

angetriebenen Doppelstockräumern wird der hohe Qualitätsanspruch an die Oberflächen<br />

auch ohne aufwändige Nachbearbeitung erfüllt.<br />

rat abgelegt. Die Oberflächen bleiben<br />

damit unversehrt und müssen nicht<br />

nachbearbeitet werden.<br />

Doppelstockräumer legen Butzen und<br />

Werkstücke separat ab und ermöglichen<br />

damit eine lageorientierte Ausbringung<br />

und Online-Weiterverarbeitung.<br />

Der elektrische Linear-Direktantrieb<br />

verursacht ausserdem keine Ölnebel,<br />

damit erspart sich der Betreiber teure<br />

Filteranlagen für die Reinigung der Ab-<br />

luft. Um die gesundheitsgefährdende<br />

Raumluftbelastung durch Ölnebel und<br />

die Verschmutzung von Maschinen<br />

und Werkstücke zu verhindern müssten<br />

beim Ausräumen der Teile und<br />

Butzen mit Druckluft entsprechende<br />

Absaug- und Filteranlagen installiert<br />

werden.<br />

Der elektrische Linear-Direktantrieb<br />

punktet zusätzlich mit den Möglichkeiten<br />

zu seiner Ansteuerung, denn<br />

im Prinzip handelt es sich um einen<br />

gestreckten Servomotor, der auch<br />

ebenso angesteuert werden kann.<br />

Mit diesem Antrieb ist der Räumer in<br />

der Lage, die Abholpositionen zum<br />

Erfassen der Werkstücke und Butzen<br />

mit hoher Wiederholgenauigkeit anzufahren.<br />

Da seine Start-/Bremsrampe<br />

wesentlich steiler ist, arbeitet der<br />

elektrische Linear-Direktantrieb insgesamt<br />

schneller als der pneumatische<br />

Durch das separate Ausbringen von Werkstücken<br />

und Butzen ermöglicht auch eine<br />

lageorientierte Ausbringung und Online-<br />

Weiterverarbeitung. Da der elektrischem<br />

Linear-Direktantrieb des Doppelstockräumers<br />

keine Ölnebel verursacht, erspart<br />

sich das Unternehmen teure Filteranlagen<br />

für die Reinigung der Abluft.


www.feintool.com<br />

Antrieb. Allein schon bei Betriebs- und<br />

Investitionskosten und ohne Berücksichtigung<br />

anderer vorteilhafter Beurteilungskriterien<br />

amortisiert sich der<br />

Doppelstockräumer mit elektrischem<br />

Direktantrieb gegenüber dem Ausblasen<br />

mit Druckluft bereits nach einigen<br />

Monaten. Dazu kommen noch die Einsparung<br />

teurer Druckluft und die Reduktion<br />

der Lärmbelastung.<br />

Die Ansteuerung des elektrischen Direktantriebs<br />

lässt sich vollständig in die<br />

Steuerung der Feinschneidpresse integrieren.<br />

Über die Profibus-Schnittstelle<br />

übergibt die Maschinensteuerung die<br />

richtigen Parameter. Damit ist der von<br />

seiner Konstruktion her in der Regel<br />

werkzeugspezifisch ausgelegte Doppelstockräumer<br />

mit Linear-Direktantrieb<br />

per Plug-and-Play auf mehreren<br />

Maschinen einsetzbar. Einmal eingegebene<br />

Parameter wie anzufahrende<br />

Positionen, Geschwindigkeiten und<br />

Beschleunigungen können immer wieder<br />

abgerufen werden. Dies vereinfacht<br />

und beschleunigt das Umrüsten<br />

bei Produktwechseln.<br />

Alle Pressen dieses Herstellers sind<br />

mit der einheitlichen „<strong>Feintool</strong>-Motion-Control“<br />

ausgerüstet. Mit ihrem<br />

Betriebssystem Windows NT ist die<br />

Steuerung weltweit kompatibel mit<br />

allen Produktions- und Qualitätsmanagement-EDV-Systemen<br />

auf Basis<br />

von Microsoft-Standardprogrammen.<br />

Engineering, Installation, Inbetriebnahme<br />

und Schulung aus einer<br />

Hand<br />

<strong>Feintool</strong> deckt 70 bis 80 Prozent des<br />

weltweit heute etwa 2.000 Feinschneidpressen<br />

umfassenden Marktes und ist<br />

damit Marktführer. Das Unternehmen<br />

weist jedoch auch auf triftige Gründe<br />

hin, mit denen es auch den Anspruch<br />

erhebt, weltweiter Technologieführer<br />

zu sein. So etwa ist es der einzige Anbieter,<br />

der seinen Kunden Gesamtlösungen<br />

für Feinschneidprozesse zur<br />

Verfügung stellt. Dazu gehören neben<br />

den Feinschneidpressen auch Machbarkeitsstudien<br />

mit originalgetreuen<br />

Bau- und Versuchsmustern, weiter die<br />

Entwicklung, Erprobung und praxisorientierte<br />

Optimierung von Werkzeug-<br />

Prototypen und damit serienfähigen<br />

Werkzeugen, sowie die Auslegung und<br />

Lieferung von vor- und nachgelagerten<br />

Peripheriesystemen.<br />

Für den Kunden ist es ausschlaggebend,<br />

dass die Werkzeuge innert kürzester<br />

Frist für die Massenproduktion<br />

hochwertiger Teile fähig sind. Damit<br />

dieses Ziel schnell erreicht ist, müssen<br />

jedoch auch die Zuführung der Rohmaterialien<br />

und die schonende Entnahme<br />

der fertigen Werkstücke und Butzen<br />

geklärt sein. Eine prozesssichere Fertigung<br />

benötigt neben der hohen Verfügbarkeit<br />

von Presse und Werkzeug<br />

auch eine minuziöse Feinabstimmung<br />

aller beteiligten Technologieparameter<br />

wie Werkzeugwerkstoffe und -design,<br />

Teilewerkstoffe und -gestaltung, aber<br />

auch der Schmierstoffe. Aus diesen<br />

Gründen wirkt <strong>Feintool</strong> auch bei der<br />

Entwicklung von Schmierstoffen und<br />

Werkzeugbeschichtungen mit: Beispiele<br />

sind chlorfreie Schneidöle für<br />

dickere Materialien, oder die Standzeiterhöhung<br />

der Werkzeug-Aktivelemente<br />

durch Beschichtung mit TiN (Titannitrid)<br />

oder TiCN (Titan-Carbo-Nitrid).<br />

Die Simulationsprogramme, mit denen<br />

sich der Feinschneidprozess schon<br />

während der Produktentwicklung auf<br />

dem Computer weitgehend optimieren<br />

lässt, sind in enger Zusammenarbeit<br />

mit technischen Hochschulen in Europa,<br />

Asien und den USA in laufender<br />

Weiterentwicklung.<br />

Der professionelle Support durch die<br />

<strong>Feintool</strong>-Spezialisten in Projektmanagement,<br />

Engineering, Werkzeugbau<br />

und Produktion wird bei Rotomatika<br />

sehr geschätzt. In nunmehr bereits<br />

25jähriger Zusammenarbeit machte<br />

das Unternehmen beste Erfahrungen<br />

mit <strong>Feintool</strong>. Deren kompetente Unterstützung<br />

beginnt bereits bei der Planung<br />

einer Investition und bewährt sich<br />

über die Installation und Inbetriebnahme<br />

von Maschinen und Werkzeugen<br />

bis zur Optimierung der Produktion.<br />

Autor:<br />

Martin Wohlgenannt,<br />

Technischer Fachredakteur BR<br />

in Dornbirn<br />

martin.wohlgenannt@aon.at<br />

<strong>Feintool</strong> Technologie AG Lyss<br />

Industriering 3, CH-3250 Lyss<br />

Phone +41 (0)32 387 51 11<br />

Fax + 41 (0)32 387 57 80<br />

feintool-ftl@feintool.com<br />

Feinschneiden wurde bei Rotomatika in<br />

den letzten Jahren ein strategisch zunehmend<br />

wichtiger Unternehmensbereich.<br />

Es liegt auf der Hand, dass bei qualitativ<br />

hochstehenden Produkten auch sehr<br />

hohe Anforderungen an die Oberflächenqualität<br />

gestellt werden.<br />

FT FE-ausräumer 03.09

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