Warner Bros. Pictures Germany - Deutschland
Warner Bros. Pictures Germany - Deutschland
Warner Bros. Pictures Germany - Deutschland
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
FIGUREN<br />
UND BESETZUNG<br />
6 über die produktion | happy feet<br />
immer versucht man genau die Story zu erfinden, die dem Thema gerecht<br />
wird. Ich persönlich sehe also keinen großen Unterschied zwischen ,Mad<br />
Max‘, ,Babe‘ oder jetzt den Tieren in ,Happy Feet‘.“<br />
„Mich hat die grandiose Natur der Antarktis immer schon fasziniert“,<br />
fährt der Regisseur fort. „Vor etwa zehn Jahren sah ich die Pinguin-Doku<br />
,Life in the Freezer‘ der BBC/National Geographic, und mir fiel sofort das<br />
großartige Story-Potenzial auf. Pinguine führen ein wirklich außergewöhnliches<br />
Leben – sie bieten sich als Allegorie auf unser menschliches<br />
Verhalten förmlich an. Sie leben am Ende der Welt, kuscheln sich gegen<br />
die Kälte zusammen, um ihre Körperwärme zu teilen, und bei der Partnersuche<br />
singen sie.“<br />
Miller bezieht sich dabei auf das „Herzenslied“, mit dem sich die Kaiserpinguine<br />
definieren und identifizieren – so können sie einander in der<br />
Herde erkennen. „Wir nehmen das als Quäken wahr“, erklärt er. „Aber<br />
jeder einzelne Pinguin erlebt das wie ein Lied. Auf dem antarktischen Eis<br />
leben etwa 25.000 dieser Vögel, doch jeder singt sein ganz individuelles<br />
Lied, und irgendwie gelingt es ihm, in all dem Lärm seine Partnerin zu<br />
finden.“<br />
„Die Geschichte unserer Hauptfigur Mumble beginnt in dem Moment,<br />
als sich seine Eltern finden. Dann schlüpft er aus dem Ei, wir zeigen seine<br />
Kindheit, bis er erwachsen ist – mit all den Erfahrungen, die er macht, um<br />
sich selbst in der Welt zu behaupten.“<br />
Der Held Mumble wird in die Gemeinschaft der Kaiserpinguine geboren,<br />
kann aber nicht singen. Ein Lehrer soll Mumbles Manko kurieren und<br />
ermutigt ihn, seinen innersten Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Doch die<br />
äußern sich als Stepptanz, der von der Gemeinde als höchst seltsam<br />
empfunden wird.<br />
Indem Miller das Motiv des Herzensliedes übernahm, konnte er Musik<br />
und Tanz in seine Story einbauen – dabei verwendet er zeitgenössische<br />
und klassische Songs und verschiedene Tanzstile.<br />
„Wir hatten mit ,Happy Feet‘ schon längst begonnen, als ,La marche de<br />
l’empereur‘ (Die Reise der Pinguine) in die Kinos kam“, erklärt Miller als<br />
Antwort auf eine Frage, die ihm oft gestellt wird. „Wir freuen uns doppelt<br />
über den Riesenerfolg der Dokumentation, weil sie natürlich auch das<br />
Interesse an unserem computeranimierten Film über Pinguine weckt.“<br />
Um den Helden Mumble zu animieren, war nicht nur ein Heer von<br />
Technik-Zauberkünstlern nötig, sondern auch ein Stimmkünstler. Dazu<br />
Co-Autorin Judy Morris: „Mumble ist sehr ernsthaft und neuen Dingen<br />
gegenüber durchaus aufgeschlossen. Wer auch immer diese Sprechrolle<br />
happy feet | über die produktion 7<br />
übernimmt, muss diese intelligente Unschuld ausdrücken können, gleichzeitig<br />
aber auch hip und cool wirken. Wir suchten also einen Schauspieler,<br />
der real und offenherzig wirkt. Und die perfekte Wahl war Elijah Wood.“<br />
„Mumbles Selbstvertrauen, sein angeborenes Selbstbewusstsein sind bemerkenswert“,<br />
sagt Wood, der einen anderen sehr entschlossenen Helden<br />
in der „Herr der Ringe“-Trilogie dargestellt hat. „Er weigert sich schlichtweg,<br />
sein Tanzen als Problem wahrzunehmen, er will nicht auf diesen<br />
Teil seiner Persönlichkeit verzichten, der ihn von den anderen abhebt.<br />
Stattdessen sagt er: ,Ich habe nun einmal diese seltsame Gabe, die mir<br />
aber gar nicht seltsam erscheint, sondern euch. Ich finde sie ganz in<br />
Ordnung, also müsst ihr euch daran gewöhnen.‘“<br />
Stolz gibt Wood diese Botschaft vom starken Selbstbewusstsein an Kinder<br />
wie Erwachsene weiter: „Es ist nämlich sehr wichtig, dass jedermann sich<br />
klar macht: Wir sollten in derart persönlichen Dingen keine Kompromisse<br />
machen – schon gar nicht, wenn andere das verlangen.“<br />
Während Wood Mumble seine Stimme lieh, gestaltete ein anderer begabter<br />
Künstler sein ungewöhnliches Herzenslied – der Tänzer und Tony-<br />
Preisträger Savion Glover. „Ich kann mich bestens in Mumble hineinversetzen“,<br />
erklärt Glover. „Denn ich konzentriere mich ganz auf meine<br />
eigene Kunst, den Stepptanz – ein großer Sänger bin ich wirklich nicht.<br />
Ich habe zwar versucht zu singen und bemühe mich auch weiterhin, aber<br />
viel besser kann ich mich durch meine Füße ausdrücken – genau wie<br />
Mumble.“<br />
Auch Mumbles typische Situation als „Fisch auf dem Trockenen“ konnte<br />
Glover gut nachvollziehen. „In der Schule kommt sich Mumble wie ein<br />
Freak vor. Ein Freak bin ich auch – ein Stepptanz-Freak.“<br />
Zur hochkarätigen Besetzung der Original-Sprecher tragen auch zwei der<br />
berühmtesten australischen Stars bei: Hugh Jackman als Mumbles Vater<br />
Memphis und Nicole Kidman als seine Mutter Norma Jean.<br />
„Memphis ist ein echt cooler Pinguin“, sagt Jackman, der mit seiner<br />
Darstellung des „berühmtesten Sohns Australiens“, Peter Allen, in der erfolgreichen<br />
Broadway-Inszenierung „The Boy From Oz“ den Tony gewann.<br />
„Und er liebt Norma Jean heiß und innig. Als sich die beiden finden, erlebt<br />
er den glücklichsten Tag seines Lebens.“<br />
Kidman hat mit ihrer Darstellung der Virginia Woolf in „The Hours“ (The<br />
Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit) den Oscar gewonnen. Sie bringt bereits<br />
Filmerfahrung als Sängerin mit – als Satine, Gesangsstar des Moulin<br />
Rouge in Baz Luhrmanns gleichnamigem Film.<br />
„Ich habe die Arbeit mit Nicole genossen“, berichtet Miller. „Sie ist unvergleichlich.<br />
Als Produzent Doug Mitchell sie anrief und ihr unseren Film