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D.I.B. Aktuell 3/2010 - Farbe ins Feld

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Informationsblatt des Deutschen Imkerbundes e. V. - Ausgabe Juni 3/<strong>2010</strong><br />

Bitte informieren Sie sich regelmäßig<br />

auf unseren Internetseiten<br />

www.deutscherimkerbund.de.<br />

Dort finden Sie alle aktuellen<br />

wichtigen Mitteilungen!<br />

Inhalt<br />

Neues aus dem “Haus des Imkers”<br />

Der D.I.B. gratuliert 2<br />

Treffen der Vere<strong>ins</strong>vertreter 3<br />

Rechnungsprüfer beim D.I.B. 5<br />

Zweite Präsidiumssitzung 5<br />

In eigener Sache 6<br />

<strong>Aktuell</strong>e Berichte<br />

Völkerverluste 2009/<strong>2010</strong> 12<br />

Gemeinnützigkeit im Vere<strong>ins</strong>recht 13<br />

Projektratssitzung in Bonn 14<br />

D.I.B. bei Copa-Sitzung 15<br />

<strong>Aktuell</strong>e Entwicklungen 17<br />

Pflanzen- und Tiervielfalt in Loccum diskutiert 21<br />

Fachtagung Neue Energiepflanzen in Wetzlar 24<br />

Aus den Regionen<br />

Museen informieren über Imkerei 26<br />

Mobiler ErlebnisBauernhof unterwegs 27<br />

Bienenschmuck aus Idar-Oberstein 27<br />

Honigmacher wirbt für Nachwuchs 28<br />

Blüten für Mayener Bienengarten 28<br />

Landesgartenschau in Hemer 28<br />

Imker-Flohmarkt in Heilbronn 29<br />

Imkern auf Probe in Eichstätt 30<br />

Nein zum Gen-Mais in Trier 30<br />

Umweltfestival in Berlin 31<br />

Für Sie notiert<br />

Artenreichtum wird honoriert 32<br />

Echter Deutscher Honig im Adlon 32<br />

Bienenklau in Japan 33<br />

Wildbienenhilfe.de informiert 33<br />

Projekt „<strong>Farbe</strong> <strong>ins</strong> <strong>Feld</strong>“ 34<br />

Literaturtipps 34<br />

Veranstaltungsvorschau 36<br />

Beilagen<br />

Beilageblatt für Ideenmappe „Schritt für Schritt zu mehr Imkernachwuchs“<br />

Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e. V. (D.I.B.)<br />

Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.<br />

Copyright: Deutscher Imkerbund e. V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3,<br />

Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009, Internet: www.deutscherimkerbund.de<br />

E-Mail: dib.presse@t-online.de, deutscherimkerbund@t-online.de<br />

Titelfoto (Utto Baumgartner):


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

D.I.B.-Präsident wurde 60<br />

Am 16. Juni feierte der Präsident des Deutschen<br />

Imkerbundes e. V., Peter Maske, seinen 60. Geburtstag.<br />

Die Mitglieder des Präsidiums sowie die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Geschäftsstelle im<br />

„Haus des Imkers“ gratulierten ihm zum runden Geburtstag<br />

und wünschten alles Gute, vor allem<br />

Gesundheit.<br />

Gleichzeitig beginnt im Juli für P. Maske sein Ruhestand<br />

vom Polizeidienst. Diesen neuen Lebensabschnitt<br />

will er nach eigenen Worten ganz seinem Amt<br />

als Präsident und der Imkerei widmen. Dazu alles<br />

Gute und immer eine glückliche Hand bei allen<br />

Entscheidungen.<br />

Peter Maske gratulierte Barbara Löwer zum Firmenjubiläum und dankte für die gute Zusammenarbeit.<br />

Foto: P. Friedrich<br />

2<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Geschäftsführerin feiert Jubiläum<br />

Am 1. Juli feiert Geschäftsführerin Barbara<br />

Löwer ihr 25-jähriges offizielles Betriebsjubiläum.<br />

Die 1955 geborene Pädagogin war<br />

bereits vor ihrer Festanstellung im Jahr<br />

1985 ein Jahr ehrenamtlich für den D.I.B.<br />

tätig. Danach umfasste ihr Aufgabenbereich<br />

interne Arbeiten für den Präsidenten und<br />

den Geschäftsführer sowie die Protokollführung,<br />

dieser wurde später jedoch schnell<br />

größer. Nach Verabschiedung von Jürgen<br />

Löwer als Geschäftsführer bestellte der<br />

erweiterte Vorstand des D.I.B., dem alle 19<br />

Mitgliedslandesverbände angehören, B. Löwer<br />

zur neuen Geschäftsführerin ab 1. Mai<br />

2007. Diese neue Aufgabe nahm sie als Herausforderung<br />

an und führt das Amt bis heute<br />

mit großem Engagement und Sachverstand.<br />

Anlässlich der Präsidiumssitzung am 11./12.<br />

Juni im „Haus des Imkers“ gratulierte Präsident<br />

P. Maske im Namen des gesamten Präsidiums<br />

B. Löwer zum Firmenjubiläum, bedankte<br />

sich für die angenehme und konstruktive<br />

Zusammenarbeit und wünschte ihr<br />

weiterhin viel Erfolg und eine glückliche<br />

Hand in allen Entscheidungen.


APIMONDIA<br />

Vere<strong>ins</strong>vertreter lernen<br />

D.I.B. kennen<br />

Am 11. Juni <strong>2010</strong> kamen auf Einladung<br />

des D.I.B. bereits zum achten<br />

Mal 28 Imkerinnen und Imker<br />

aus 14 Imker-/Landesverbänden<br />

nach Villip <strong>ins</strong> „Haus des Imkers“.<br />

Dieses Treffen ist mittlerweile fester<br />

Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit<br />

des D.I.B. geworden, mit<br />

dem Ziel, sich damit bei den Imkerinnen<br />

und Imkern für ihr Engagement<br />

für den Verband zu bedanken.<br />

In diesem Jahr nahmen teil:<br />

LV Baden - Markgräfler Imkerverin<br />

Anton Berchtold und Herbert Schäfer<br />

LV Bayern - Imkerverein München-Lochhausen<br />

Ingrid und Wilhelm Völker<br />

IV Berlin - Imkerverein Neukölln<br />

Regina Veisz und Angela Paschke<br />

LV Brandenburg - Imkerverein Potsdam<br />

Christel Lehmann und Ines Makus<br />

LV Hannover - Imkerverein Bremervörde<br />

Klaus Müller-Falcke und Rüdiger Basilowski<br />

LV Hessen - Imkerverein Dreieich<br />

Dieter Hanke und Erich Lill<br />

IV Rheinland - Imkerverein Kellen<br />

Wilhelm Jansen und Hermann Kock<br />

LV Sachsen - Imkerverein Oberlichtenau<br />

Jenny Nützsche und Renate Reppe<br />

IV Sachsen-Anhalt - Imkerverein Burg<br />

Karl-Heinz Sperfeldt und Bruno Müller<br />

LV Schleswig-Holstein - Imkerverein<br />

Im Wohld<br />

Ute und Lutz Henne<br />

LV Thüringen - Imkerverein Jena<br />

Elke Woker und Bernd Schmidt<br />

LV Weser-Ems - Imkerverein Bremen<br />

Dieter Rudolph und Edith Wangenheim<br />

LV Westfalen-Lippe - Imkerverein Bocholt<br />

Theresia und Bernhard Krasenbrink<br />

LV Württemberg - Imkerverein Gaildorf<br />

Manfred Köger und Hans Beißwenger<br />

Bereits am Vorabend tauschten<br />

sich die Imkerinnen und Imker in<br />

gemütlicher Runde aus. Mit dabei<br />

waren D.I.B.-Präsident P. Maske,<br />

Präsidiumsmitglied C.-H. Lankenau<br />

und GF B. Löwer.<br />

Am 11.06.<strong>2010</strong> wurden die Gäste<br />

herzlich in der D.I.B.-Geschäftsstelle<br />

in Empfang genommen. Es<br />

bot sich Gelegenheit, nochmals<br />

Erfahrungen auszutauschen und<br />

Fragen zur Verbandsarbeit zu diskutieren.<br />

Präsident Maske stellte<br />

kurz die Schwerpunkte der gegenwärtigen<br />

Arbeit dar und betonte,<br />

der D.I.B. verstehe sich in erster<br />

Linie als Dienstleister für seine<br />

Mitglieder. Oberstes Ziel sei derzeit<br />

die Steigerung der Zahl der<br />

Bienenvölker, nur so könne eine<br />

bessere Förderung der deutschen<br />

Bienenzucht im europäischen<br />

Rahmen erreicht und der Marktanteil<br />

einheimischen Honigs in<br />

Deutschland gesteigert werden.<br />

Weiter warb er <strong>ins</strong>besondere dafür,<br />

in den Bereichen Pflanzenschutz,<br />

Gentechnik und Verbesserung<br />

des Nahrungsangebotes für<br />

Bienen vor allem im Sommer, die<br />

Kommunikation zwischen Imkern<br />

und Landwirten auf allen Ebenen<br />

zu intensivieren. Sein Standpunkt<br />

sei, dass nicht der Imker, sondern<br />

der Landwirt dafür gefördert werden<br />

müsse, damit dieser für die<br />

Bienen seine Flächen bebaue. Als<br />

Beispiel nannte er die Biomassegewinnung,<br />

zu welcher ein erfolgversprechender<br />

Versuch mit Wildstaudenarten<br />

in Veitshöchheim<br />

(Bayern) im Jahr 2011 in die<br />

zweite Phase gehe (wir berichteten<br />

in D.I.B. AKTUELL). Einen<br />

Informationsflyer finden Sie im<br />

Internet unter<br />

3<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

http://www.lwg.bayern.de/landespflege/l<br />

andschaftspflege/39010/biogas_ansaat.p<br />

df.<br />

Bei der Vorstellung der einzelnen<br />

Teilnehmer wurde deutlich, dass<br />

durch die gute Arbeit zahlreiche<br />

Jungimker in den Vereinen neu<br />

aufgenommen werden konnten, ja<br />

sogar mancher Verein nicht mit<br />

einem solchen Ansturm von Interessenten<br />

rechnete und dadurch<br />

manchmal an die Belastungsgrenze<br />

geführt wurde. Allein sechs<br />

Teilnehmer engagieren sich besonders<br />

bei der Arbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen in Schularbeitsgeme<strong>ins</strong>chaften<br />

oder in Kinderferienprogrammen.<br />

Zwei Vereine<br />

führen erfolgreich das Modell der<br />

Probeimkerei durch. Der Imkerverein<br />

Bremervörde berichtete,<br />

dass durch die Arbeit mit den<br />

Kindern häufig auch die Eltern zur<br />

Imkerei kommen, somit eine Sogwirkung<br />

entstehe.<br />

Im Anschluss an den Erfahrungsaustausch<br />

konnten die Gäste bei<br />

einem Rundgang durchs „Haus<br />

des Imkers“ die verschiedenen<br />

Abteilungen besuchen und vor<br />

allem im Honiglabor Fragen zur<br />

Untersuchung von Echtem Deutschen<br />

Honig stellen. Auch die<br />

neuen Gewährverschlussentwürfe,<br />

die in den Testmarkt einfließen<br />

werden (siehe Bericht Seite 8)<br />

standen den Gästen als Mustergläser<br />

zur Anschauung zur Verfügung.<br />

Nach den Gesprächen und<br />

dem Rundgang wurde einigen der<br />

Teilnehmer erst klar, wie breit das<br />

Arbeitsspektrum im Bundesverband<br />

ist.<br />

Im Anschluss stellte Dr. Pia<br />

Aumeier, Bochum, in einem Vortrag<br />

ihr erfolgreiches Konzept zur


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Anfängerschulung in bewährt anschaulicher<br />

und lockerer Art vor.<br />

Die Gäste bedankten sich beim<br />

D.I.B. für die Erstellung dieses<br />

einheitlichen Schulungsprogrammes,<br />

das mit der CD „Anfängerschulung“<br />

seit Dezember 2009<br />

vom D.I.B. bezogen werden kann.<br />

Nach dem Mittagessen lud der<br />

D.I.B. seine Gäste zu einem Ausflug<br />

ein. Mit einem Reisebus ging<br />

es für die Imkerinnen und Imker<br />

zuerst bei einer Fahrt durch Bad<br />

Godesberg und Bonn durchs ehe-<br />

malige Regierungsviertel, wo Gebäude<br />

wie das Bundeshaus, der<br />

Lange Eugen, die Villa Hammerschmidt,<br />

der Kanzlerbungalow,<br />

das Palais Schaumburg usw. zu<br />

sehen waren. Danach folgte eine<br />

1,5-stündige Führung durch die<br />

Ausstellung „Geschichte Deutschlands“<br />

im Haus der Geschichte in<br />

Bonn.<br />

Ein gelungener, durch das schwüle<br />

Sommerwetter auch anstrengender<br />

Tag ging damit zu Ende, der<br />

für beide Seiten interessant und<br />

fruchtbar war.<br />

4<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Enttäuscht ist der D.I.B. darüber,dass<br />

sich in diesem Jahr weniger Imkervereine<br />

als in den letzten Jahren an der<br />

Aktion beteiligten, Werbematerial kostenlos<br />

oder zu reduzierten Preisen zu<br />

bestellen.<br />

Nur 360 von <strong>ins</strong>gesamt rund 3.000 Vereinen<br />

haben Pakete geordert. Es ist also<br />

davon auszugehen, dass noch weniger<br />

Vereine den „Tag der deutschen Imkerei“<br />

für die Öffentlichkeitsarbeit in ihrer<br />

Region nutzen werden.<br />

„Zwar weist die Tendenz der Nachwuchsgewinnung<br />

nach wie vor nach<br />

oben, doch sollten wir alle, Bundesverband,<br />

Landesverbände und Imkervereine,<br />

in unseren Bemühungen<br />

um Menschen, die mit<br />

der Imkerei beginnen wollen,<br />

nicht nachlassen“,<br />

meint GF B. Löwer und<br />

weiter: „Der D.I.B. ist auch<br />

weiterhin bereit, die Vereine<br />

in ihrer Aufgabe der<br />

r Nachwuchswerbung nach<br />

allen Kräften zu unterstützen,<br />

jedoch müssen diese<br />

das auch wollen und annehmen.“<br />

Foto: Die Vere<strong>ins</strong>vertreter vor dem<br />

Haus der Geschichte in Bonn<br />

P. Fredrich<br />

Dr. Pia Aumeier,<br />

Bochum, stellt den<br />

Gästen ihr Schulungskonzept<br />

vor.<br />

Foto: P. Friedrich


APIMONDIA<br />

Satzungsgemäße<br />

Mittelverwendung<br />

bestätigt<br />

Vom 17.-19. Mai <strong>2010</strong> führten die<br />

satzungsgemäß von der Vertreterversammlung<br />

des D.I.B. zu Kassenprüfern<br />

bestellten Klaus Balleyer<br />

(Landesverband der Imker<br />

Mecklenburg und Vorpommern)<br />

und Egon Reinhardt (Imkerverband<br />

Nassau) die jährliche sachliche<br />

Prüfung in den Räumen der<br />

Zweite Sitzung des<br />

Präsidiums<br />

Im Anschluss an das Vere<strong>ins</strong>vertretertreffen<br />

tagte im „Haus des<br />

Imkers“ am 11./12. Juni das<br />

D.I.B.-Präsidium. Insbesondere<br />

diente die Sitzung der Auswertung<br />

der Besuche von Tagungen der<br />

Imker-/Landesverbände und anderen<br />

Sitzungen, die die Präsidiumsmitglieder<br />

in den letzten Monaten<br />

besuchten. Die Landesverbandsvorsitzenden<br />

wurden über entsprechende<br />

Vermerke zu den Tagungen<br />

informiert. In diesem Rund-<br />

Geschäftsstelle des D.I.B. durch.<br />

Der Prüfung lagen die vom<br />

Steuerberater aufgestellte Bilanz<br />

zum 31.12.2009 sowie alle Buchungsunterlagen<br />

zugrunde.<br />

Auskünfte erteilten Geschäftsführerin<br />

B. Löwer und Achim<br />

Daniels, der für die Buchhaltung<br />

zuständig ist.<br />

Die stichprobenartige Überprüfung<br />

der Unterlagen ergaben keine<br />

Beanstandungen. Sämtliche Mitgliedsverbände<br />

haben ihre Beitragszahlungen<br />

geleistet, so dass<br />

schreiben finden sie Berichte zu<br />

folgenden Veranstaltungen:<br />

Tagung Neue Energiepflanzen (Seite<br />

24), COPA-Sitzung Brüssel (Seite<br />

15), Projektratssitzung (Seite 14),<br />

Seminar in Loccum (Seite 21), Vere<strong>ins</strong>vertretertreffen<br />

(Seite 3).<br />

Des Weiteren informierte P. Maske<br />

über den Stand der Arbeiten des<br />

Projektes „Eignung von Wildstaudenarten<br />

zur Biogasgewinnung“,<br />

das an der Bayerischen<br />

Landesanstalt für Weinbau und<br />

Gartenbau Veitshöchheim seit<br />

2008 durchgeführt und 2011 die<br />

zweite Versuchsphase beginnen<br />

5<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Bei der Rechnungsprüfung<br />

dabei (v. l. n. r.):<br />

GF B. Löwer, Klaus<br />

Balleyer, Egon Reinhardt<br />

und Achim Daniels<br />

Foto: P. Friedrich<br />

keine Rückstände bestehen.<br />

Aufgrund der bei der pflichtgemäßen<br />

Prüfung der Unterlagen<br />

gewonnenen Erkenntnisse kamen<br />

die Prüfer zu dem Ergebnis, dass<br />

der Jahresabschluss 2009 ordnungsgemäß<br />

ist und den Rechtsvorschriften<br />

entspricht.<br />

Eine Abschlussbesprechung fand<br />

am 19. Mai mit GF Löwer statt.�<br />

Der ausführliche Prüfungsbericht<br />

wird den Vertretern am 9. Oktober<br />

in Potsdam vorgelegt.<br />

wird.<br />

Zwar liegen aus dem Projekt noch<br />

keine endgültigen Ergebnisse vor,<br />

jedoch wird der D.I.B. bereits jetzt<br />

alle Imker-/Landesverbände bitten,<br />

im Hinblick auf die bevorstehende<br />

nächste Periode der Agrarförderung<br />

ihre entsprechenden Länderministerien<br />

und die Landesbauernverbände<br />

auf die erfolgversprechenden<br />

Versuche zur Biomassegewinnung<br />

als Alternative zum Maisanbau<br />

hinzuweisen. Informationen<br />

zum Projekt unter http://www.lwg.<br />

bayern.de/landespflege/landschaftspflege/39010/biogas_ansaat.pdf.


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der<br />

Diskussion war die Vorbereitung<br />

des Deutschen Imkertages am<br />

09./10. Oktober in Potsdam und<br />

der Klausurtagung am 09.-11. Juli<br />

in Oberwinter.<br />

Das Präsidium beschloss e<strong>ins</strong>timmig<br />

einen Sonderrabatt von<br />

20 % auf alle zum Verkauf angebotenen<br />

D.I.B.-Werbeartikel und<br />

auf alle Gewährverschlussbestellungen,<br />

die am 10. Oktober am<br />

Stand des Deutschen Imkerbundes<br />

vor Ort in Potsdam getätigt<br />

werden.<br />

Außerdem werden alle Imker-/Landesverbände<br />

nochmals gebeten, für<br />

eine Teilnahme am Deutschen Imkertag<br />

zu werben. Auch über die<br />

Planung des Deutschen Imkertages<br />

2011 wurde beraten. Ursprünglich<br />

hatte sich der Imkerverband<br />

Rheinland um die Ausrichtung<br />

des Imkertages 2012 in<br />

Trier beworben. Da jedoch 2012<br />

der Kongress deutschsprachiger<br />

Imker (Wanderversammlung) nur<br />

wenige Wochen zuvor im nahegelegenen<br />

luxemburgischen Echternach<br />

stattfindet, wurde über eine<br />

Änderung zum Veranstaltungsort<br />

nachgedacht.<br />

Ein weiterer Punkt der Präsidiumssitzung<br />

war die Vorstellung<br />

des Rechnungsergebnisses 2009,<br />

die Einnahmen und Ausgaben des<br />

Werbefonds 2009 und des Haushaltsvoranschlages<br />

2011 durch GF<br />

Barbara Löwer. Das Präsidium<br />

genehmigte e<strong>ins</strong>timmig die Ergebnisse<br />

und schlägt der Vertreterversammlung<br />

vor, diese in der vorliegenden<br />

Form im Oktober in Pots-<br />

dam zu genehmigen. Die Zahlen<br />

werden allen Imker-/Landesverbänden<br />

im August vorgelegt.<br />

B. Löwer informierte die Anwesenden<br />

außerdem über den Verlauf<br />

der Rechnungsprüfung im „Haus<br />

des Imkers“ (Lesen sie dazu den<br />

Bericht auf Seite 5.).<br />

B. Löwer zeigte auch mittels PPT-<br />

Präsentation den Stand der Umgestaltung<br />

des Gewährverschlusses<br />

für das Imker-Honigglas und die<br />

Ergebnisse, die die Befragung der<br />

Imkerinnen und Imker in den Landesverbänden<br />

ergeben hat. Das<br />

Präsidium nahm positiv auf, auch<br />

die neue Gestaltungsvariante mit<br />

gelb-orangem Hintergrund in den<br />

Testmarkt einzubeziehen. Die Entscheidung<br />

zur Umgestaltung des<br />

GV erfolgt durch das erweiterte<br />

Präsidium am 09. Juli. Dann wird<br />

im Rahmen der angesetzten Klausurtagung<br />

aufgrund der Dringlichkeit<br />

eine erweiterte Präsidiumssitzung<br />

stattfinden.<br />

Dem Vorschlag von GF B. Löwer,<br />

das Logo in Glas und Deckel aus<br />

Kostengründen erst zu ändern,<br />

wenn die Werkzeuge für die Herstellung<br />

ersetzt werden müssen,<br />

stimmte das Präsidium zu.<br />

Das ausführliche Protokoll zur<br />

Sitzung geht allen Imker-/Landesverbänden<br />

zu.<br />

Die nächste Sitzung des Präsidiums<br />

findet am 17./18. September<br />

<strong>2010</strong> in Villip statt.<br />

6<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

In eigener Sache<br />

Ende der ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit<br />

Am 30. April <strong>2010</strong> beendete der<br />

Vorsitzende des Landesverbandes<br />

Sächsischer Imker e. V., Roland<br />

Wicht, nach vierjähriger Amtszeit<br />

seine ehrenamtliche Tätigkeit aus<br />

gesundheitlichen Gründen. „Mein<br />

Dank und meine guten Wünsche<br />

gehen an alle Imkerinnen und<br />

Imker Sachsens, Freunde, Weggefährten<br />

und Partner für die Zeit der<br />

geme<strong>ins</strong>amen Arbeit und eine lohnenswerte<br />

imkerliche Zukunft im<br />

Freistaat.“, so R. Wicht.<br />

Bis zur nächsten Vertreterversammlung<br />

im Frühjahr 2011<br />

haben die beiden 2. Vorsitzenden<br />

Dr. Falk Hohmann und Dr.<br />

Michael Hardt die Führung des<br />

Landesverbandes kommissarisch<br />

übernommen. Das Präsidium des<br />

D.I.B. und die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Geschäftsstelle<br />

danken R. Wicht für die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit und zuverlässige<br />

Partnerschaft in den<br />

vergangenen Jahren und wünschen<br />

ihm alles Gute für die Gesundheit<br />

und künftigen Vorhaben.<br />

R. Wicht (rechts) übergab sein Amt vorerst kommissarisch<br />

an die beiden 2. Vorsitzenden Dr. M. Hardt (links)<br />

und Dr. F. Hohmann (Mitte).<br />

Foto: LV Sachsen


APIMONDIA<br />

Wir trauern um<br />

7<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Margret Rieger<br />

Am 26. Mai <strong>2010</strong> ist die langjährige Bienenzuchtberaterin der Landwirtschaftskammer<br />

Nordrhein-Westfalen, Margret Rieger, im Alter von<br />

54 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Die Beisetzung<br />

fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt.<br />

Die Imkerschaft verliert mit M. Rieger nicht nur eine hochqualifizierte Fachkraft und Spezialistin auf allen<br />

Gebieten der Bienenkunde und Imkerei, die über die Landesgrenzen von NRW hinaus sehr geschätzt<br />

wurde, sondern auch einen lebensbejahenden Menschen mit Mitgefühl, Kraft und Engagement.<br />

(Ausführlicher Nachruf unter http://www.apis-ev.de/index.php?id=377)<br />

Georg Schuster<br />

Am 30. März verstarb nach schwerer Krankheit der Geschäftsführer des Landesverbandes Hannoverscher<br />

Imker e. V., Georg Schuster, im Alter von 49 Jahren.<br />

Seit 1998 gestaltete der studierte Landwirt in der Geschäftsstelle des niedersächsischen Landesverbandes<br />

mit Kompetenz und großem Engagement moderne Arbeitsabläufe, verlor dabei aber niemals die<br />

menschliche Wärme und das Feeling für die Imkerinnen und Imker.<br />

Sein freundliches Lächeln, das er seiner Familie und seinen Freunden auch in den letzten Tagen<br />

seines Lebens noch schenkte, bleibt in dankbarer Erinnerung.<br />

Das Präsidium des D.I.B.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle im „Haus des Imkers“<br />

Nur zugelassene Mittel<br />

e<strong>ins</strong>etzen<br />

Wir wurden darauf hingewiesen,<br />

dass zur Bekämpfung der Varroa<br />

die sogenannte technische Ameisensäure,<br />

die auch zu Reinigungszwecken<br />

für Imkereigeräte genutzt<br />

wird, zum E<strong>ins</strong>atz kommt.<br />

Diese ist für den Gebrauch am<br />

Tier nicht bestimmt, da hier weder<br />

Daten über die Reinheit und Wirksamkeit<br />

des Produktes noch über<br />

beigemischte Stoffe oder mögliche<br />

Rückstände vorliegen, die<br />

die Qualität des Honigs erheblich<br />

bis hin zur Verzehrsuntauglichkeit<br />

beeinträchtigen können.<br />

Imker, die diese Präparate e<strong>ins</strong>etzen,<br />

schaden dem Image ihres Honigs<br />

und dem guten Ruf der Imkerei<br />

in Deutschland. Wir weisen<br />

noch einmal ausdrücklich darauf<br />

hin, dass beim E<strong>ins</strong>atz von Ameisensäure<br />

zur Behandlung von Bienenvölkern<br />

nur mit Präparaten<br />

behandelt werden darf, die per<br />

Arzneimittelgesetz dafür zugelassen<br />

sind. Dabei ist unbedingt auf<br />

den Hinweis „ad us. vet.“ (ad<br />

usum veterinarium d. h. für den<br />

Veterinärgebrauch) zu achten.<br />

Hiermit werden Stoffe bezeichnet,<br />

die als Tierarzneimittel durch das<br />

Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit (BVL)<br />

zugelassen sind und zur Behandlung<br />

von Tieren eingesetzt werden<br />

dürfen.<br />

Nur wenn ein Tierarzneimittel für<br />

das Tier verträglich, für den Anwender<br />

handhabbar und für die<br />

Umwelt und die Konsumenten<br />

von tierischen Lebensmitteln ungefährlich<br />

ist, wird es zugelassen.<br />

Außerdem muss der Imker bei<br />

Anwendung von Tierarzneimitteln<br />

an lebensmittelliefernden Tieren<br />

laut der „Verordnung über Nachweispflichten<br />

für Arzneimittel, die<br />

zur Anwendung bei Tieren bestimmt<br />

sind" dies in einem<br />

Bestandsbuch dokumentieren.<br />

Dieses Bestandsbuch kann aus<br />

dem Internet unter<br />

http://www.infofarm.de/tier/besta<br />

ndsbuch_arzneimittel.htm<br />

heruntergeladen werden.


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!<br />

In den vergangenen Wochen und<br />

Monaten baten wir auf unserer<br />

Homepage, in D.I.B. AKTUELL<br />

und den Imker-Fachzeitschriften<br />

darum, dass Sie sich möglichst<br />

rege an der Diskussion zur Umgestaltung<br />

des Gewährverschlusses<br />

für das Imker-Honigglas beteiligen.<br />

Die vorliegenden Entwürfe der<br />

zwei beauftragten Werbeagenturen<br />

Commplan und Schwind wurden<br />

außerdem auf Tagungen in<br />

den Imker-/Landesverbänden und<br />

beim D.I.B. vorgestellt, um ein<br />

möglichst breites Stimmungsbild<br />

unserer Mitglieder zu erhalten.<br />

Mitte Mai haben wir diese Umfrage<br />

abgeschlossen und danken an<br />

dieser Stelle allen herzlich, die<br />

sich mündlich und schriftlich an<br />

der Diskussion beteiligt haben.<br />

Wir erhielten viele konstruktive<br />

Anregungen. Der überwiegende<br />

Teil der Imkerinnen und Imker<br />

wünschte sich nur leichte Änderungen,<br />

damit der Wiedererkennungswert<br />

unserer 85-Jahre-alten<br />

Marke erhalten bleibt. An der<br />

Spitze der Änderungsvorschläge<br />

stand die Einbindung von regionaler<br />

Werbung auf der Vorderseite<br />

des Imker-Honigglases.<br />

Ein Sprichwort sagt: „Jedem<br />

immer recht getan, ist eine Kunst,<br />

die niemand kann.“ Im Verlauf der<br />

Umfrage wurde uns dies immer<br />

wieder bewusst. In erster Linie<br />

muss das neue Etikett die Käufer/Verbraucher<br />

ansprechen.<br />

Jedoch soll seine Gestaltung auch<br />

den Imkern gefallen, da diese die<br />

Nutzer sind. Und 81.000 Imkerinnen<br />

und Imker vom „neuen Ge-<br />

sicht“ der Marke zu überzeugen,<br />

wird wohl schwer werden.<br />

Hier eine Zusammenfassung der<br />

Umfrageergebnisse:<br />

Von Februar bis Mai wurden die<br />

Meinungen der Imker zu den<br />

Änderungsentwürfen des Gewährverschlusses<br />

auf elf Landesverbandstagungen,<br />

der Honigobleutesowie<br />

Rechtsobleutetagung, bei<br />

einer Umfrage in Schleswig-Holstein<br />

(106 Rückmeldungen) sowie<br />

durch Einzelmeldungen (155<br />

Imker) gesammelt.<br />

Rund neun Prozent äußerten den<br />

Wunsch, den Gewährverschluss<br />

unverändert zu belassen, denn das<br />

Bestehende sei bekannt und eingeführt.<br />

Zudem entstünden zu hohe<br />

Kosten. Die restlichen 91 % sprachen<br />

sich überwiegend für vorsichtige<br />

Veränderungen aus.<br />

Zu den einzelnen Elementen ergab<br />

die Umfrage folgendes:<br />

Logo<br />

69,8 % votierten für das Logo mit<br />

einer Biene und mehreren Blumen<br />

mit leichten Abänderungen (z. B.<br />

Einflugloch am Bienenkorb oben,<br />

Blumen unterschiedlich groß, Abb.<br />

1).<br />

16,9 % sprachen sich für ein Logo<br />

mit mehreren Bienen aus (Abb. 2).<br />

Nur 9,2 % entschieden sich spontan<br />

für das Logo mit der großen<br />

Blüte (wabenüberlappend, Abb. 3).<br />

8<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Die anderen Vorschläge der Fa.<br />

Commplan wurden nur vereinzelt<br />

gewählt.<br />

Das Logo der Fa. Schwind wurde<br />

bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich<br />

abgelehnt.<br />

Schriftart<br />

Bei der Schrift konnte sich die<br />

runde Variante nicht durchsetzen.<br />

Nahezu 90 % votierten für Beibehaltung<br />

der bisherigen Typographie<br />

in leicht abgeschwächter<br />

Form.<br />

Siegel<br />

Hier ergab sich kein eindeutiges<br />

Stimmungsbild. Insgesamt sprachen<br />

sich zwar rund 80 % für ein<br />

rechteckiges Siegel aus, ob dunkelgelb<br />

oder dunkelrot war jedoch<br />

nicht eindeutig. Mehrheitlich<br />

abgelehnt wurde jedoch die Übernahme<br />

des jetzigen Siegel-Rottons<br />

auf dem aktuellen Gewährverschluss.<br />

Vorgeschlagen wurde bei dem gelben<br />

Siegel, die Inschrift schwarz<br />

zu wählen, um die Lesbarkeit zu<br />

verbessern.<br />

Die vorgeschlagenen<br />

Logos<br />

Abb.1 - 3<br />

(v. l. n. r.)


APIMONDIA<br />

Eindruck von Lagerungshinweisen<br />

67 % begrüßten diesen Zusatzeindruck,<br />

33 % lehnten ihn ab. Teilweise<br />

mit dem Hinweis, dies<br />

könne durch ein Zusatzetikett<br />

erfolgen.<br />

Regionaler Eindruck<br />

Wenn auch 78,7 % sich für eine<br />

Möglichkeit des regionalen Eindrucks<br />

ausgesprochen haben,<br />

wurde von der Gegenseite dies<br />

teilweise sehr massiv abgelehnt.<br />

Insbesondere die Regionalaufkleber<br />

führten zu großer Diskussion.<br />

Es wurde darauf hingewiesen,<br />

dass hier eine Wettbewerbsverzerrung<br />

erfolgen könne, Benachteiligung<br />

für diejenigen, die nicht<br />

damit werben können. Ein Imker<br />

schlug vor, den Wohnort fett zu<br />

drucken, damit wäre dem Regionalbezug<br />

genüge getan.<br />

5<br />

Möglichkeit der<br />

Aufbringung<br />

regionaler Siegel<br />

Rand<br />

Rund 95 % der Mitteilungen sprachen<br />

sich für die Beibehaltung<br />

eines Randes aus, wobei auf den<br />

Innenrand um das Grüne Kreuz<br />

verzichtet werden kann.<br />

Beschriftung Deckellasche<br />

Bevorzugt wird von 91,5 % eine<br />

gerade Beschriftung und 59 %<br />

sagten, diese sollte schwarz sein.<br />

<strong>Feld</strong> für Sortenbezeichnung<br />

Das <strong>Feld</strong> sollte in Größe und Form<br />

unverändert bleiben, ohne Abrundungen,<br />

da ansonsten das nachträgliche<br />

Aufbringen von Sortenetiketten<br />

und das E<strong>ins</strong>tempeln<br />

schwierig sei.<br />

Hintergrundfarbe<br />

Die <strong>Farbe</strong> wurde oft als zu trist<br />

und dunkel empfunden. Dies lag<br />

in erster Linie an den Computerausdrucken.<br />

Es wurde allerdings<br />

daraufhin ein Entwurf mit einem<br />

Gelbton als Alternative nachträglich<br />

gestaltet.<br />

Für den Wabenhintergrund der Fa.<br />

Schwind sprachen sich rund 27,5<br />

% aus. Bei den Tagungen war keine<br />

Mehrheit für diesen Hintergrund<br />

zu finden. Mehrere begründeten<br />

ihre Abneigung gegen die<br />

Waben damit, dass sie an gängige<br />

Supermarkthonige erinnere.<br />

9<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Weitere Wünsche<br />

Von vielen Imkern wurde die<br />

Möglichkeit folgender Eindrucke<br />

gewünscht:<br />

1. Bei der Angabe des D.I.B. sollte<br />

der Eindruck „Wachtberg“ entfallen,<br />

da viele Kunden damit den<br />

Abfüllort des Honigs verbinden<br />

würden. Der Gedanke wurde aufgegriffen<br />

und dafür die Internetadresse<br />

eingegeben.<br />

2. EAN-Code<br />

Dieser kann bereits seit Jahren<br />

eingedruckt werden, und zwar auf<br />

dem Deckel zwischen dem <strong>Feld</strong><br />

für das MHD und dem Deckelrand.<br />

Bei Bestellung der Gewährverschlüsse<br />

muss dieser mit angegeben<br />

werden.<br />

3. Pfandglas/Mehrwegglas<br />

Bisher kann dieser Eindruck nur<br />

erfolgen, wenn die Adresse nicht<br />

mehr als fünf Zeilen umfasst. Der<br />

Eindruck erfolgt unterhalb der<br />

Adresseingabe.<br />

In Zukunft ist dieser Eindruck<br />

grundsätzlich möglich, allerdings<br />

nur als individuelle Zusatzangabe.<br />

Eingedruckt wird er oberhalb des<br />

Siegels.<br />

Noch ist keine Entscheidung gefallen.<br />

Die Vorschläge, die von<br />

unseren Mitgliedern am häufig-


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

sten genannt wurden, haben wir<br />

im Mai in zwei Gestaltungsentwürfe<br />

einfließen lassen (Foto<br />

rechts).<br />

Zwei Berufsimkereien erklärten<br />

sich bereit, in einem Testmarkt<br />

Verbraucher zu befragen, wie ihnen<br />

die neuen Entwürfe gefallen<br />

und welchen sie bevorzugen. Die<br />

letzte Entscheidung liegt beim<br />

erweiterten Präsidium, also bei<br />

den Vorsitzenden der Imker-/Landesverbände.<br />

Die Einführung des<br />

umgestalteten Gewährverschlusses<br />

wird voraussichtlich im vierten<br />

Quartal sein.<br />

Wir informieren Sie natürlich weiter<br />

regelmäßig über den Fortgang.<br />

Grüner Pfad Bienen für Landwirte<br />

und Imker<br />

Im Vorübergehen die Landwirtschaft<br />

mit all ihren Facetten entdecken<br />

- das soll der „Grüne Pfad“<br />

ermöglichen, den die Fördergeme<strong>ins</strong>chaft<br />

Nachhaltige Landwirtschaft<br />

(FNL) neu initiiert hat. Der<br />

„Grüne Pfad“, das sind Infotafeln,<br />

die plakativ und zeitgemäß beschreiben,<br />

was es auf und rund um<br />

einen Bauernhof zu sehen gibt. Sie<br />

sollen damit die landwirtschaftliche<br />

Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.<br />

Die bereits bestehenden<br />

21 großen Tafeln wurden jetzt in<br />

Zusammenarbeit mit dem D.I.B.<br />

um eine weitere zum Thema „Bienen“<br />

ergänzt und kann sowohl von<br />

Landwirten wie von Imkern<br />

genutzt werden. Die Kunststofftafeln<br />

(48 x 74 cm) sind wetterfest<br />

und lichtbeständig. Über vorgebohrte<br />

Löcher können sie einfach<br />

an Wänden und Pfosten befestigt<br />

werden. Die Kosten pro Tafel<br />

betragen 5,50 € zzgl. der Kosten<br />

für den Versand. Bestellungen<br />

bitte über<br />

den Bestellservice der<br />

FNL im Internet unter<br />

www.fnl.de/datenfakten/der-gruenepfad.html.<br />

Die Materialien erhalten<br />

Sie gegen Rechnung<br />

zzgl. Versandkosten<br />

im Auftrag der<br />

FNL e.V. von der FIL -<br />

Gesellschaft zur Förderung<br />

des Integrierten<br />

Landbaus mbH.<br />

Bestellungen auch telefonisch<br />

bei Marlies<br />

Buchholz, Tel. 030/<br />

886635512 oder per<br />

E-Mail<br />

(m.buchholz@fnl.de)<br />

10<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Die FNL bewirbt die Aktion in der landwirtschaftlichen und imkerlichen<br />

Fachpresse und auf ihrer Homepage unter<br />

http://fnl.de/daten-fakten/der-gruene-pfad.html.


APIMONDIA<br />

Imker stehen bei Bienenimporten<br />

in der Verantwortung<br />

Ende Mai berichteten Radio- und<br />

Fernsehsender des Westdeutschen<br />

Rundfunks (WDR) über den derzeitigen<br />

Bienenmangel in Nordrhein-Westfalen<br />

und das Berufsimker<br />

empfehlen, Bienenvölker<br />

aus Italien und Übersee einzuführen.<br />

Deutsche Imker seien nicht in<br />

der Lage, den Völkerverlust aus<br />

eigener Kraft zu ersetzen.<br />

Der Deutsche Imkerbund e. V.<br />

sowie die Bienen<strong>ins</strong>titute weisen<br />

aus diesem Anlass darauf hin, dass<br />

der Import von Bienen aus Drittländern<br />

strengen tierseuchenrechtlichen<br />

Bestimmungen unterliegt.<br />

Zum Beispiel ist ein internationales<br />

Gesundheitszeugnis vorzulegen.<br />

Imker, die eingeführte Völker innerhalb<br />

Deutschlands erwerben,<br />

müssen darüber hinaus ein deutsches<br />

Gesundheitszeugnis besitzen,<br />

das den strengen deutschen<br />

Gesetzen entspricht. Dies sollte<br />

beim Verkäufer eingefordert werden.<br />

Grundsätzlich ist die Einfuhr von<br />

Bienen zwar erlaubt, fachlich aber<br />

nicht zu befürworten.<br />

Der D.I.B. und die Bienen<strong>ins</strong>titute<br />

lehnen solche Importe ab, da die<br />

Völker aus anderen klimatischen<br />

Gebieten kommen und in ihrer<br />

Entwicklung an unsere Jahreszeiten<br />

nicht angepasst sind. Auch<br />

passe die Genetik der Königinnen<br />

nicht zu unseren Herkünften, so<br />

die Institute.<br />

Bitte weisen Sie als Vere<strong>ins</strong>vorsitzende<br />

ihre Mitglieder auf diese<br />

Sachverhalte hin.<br />

Zucht der Honigbiene wieder<br />

verfügbar<br />

11<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Die Broschüre „Die Zucht der<br />

Honigbiene“ wurde in den vergangenen<br />

Wochen vom Zuchtbeirat<br />

des D.I.B. überarbeitet und aktualisiert<br />

und steht nach Drucklegung<br />

nun wieder zur Verfügung.<br />

Sie können die 36-seitige DIN A5-<br />

Broschüre (Artikelnr. 420650) zum<br />

Preis von<br />

1,-- €/Stück<br />

62,-- €/80 Stück (ein Karton)<br />

inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten<br />

beim D.I.B.,<br />

Tel. 0228/9329215 o. -16,<br />

E-Mail: dib.versand@t-online.de<br />

oder im Online-Shop (www.deutscherimkerbund.de/index.php?online-shop)<br />

bestellen.<br />

Begleitprogramm Potsdam steht<br />

In D.I.B. AKTUELL, den Imker-Fachzeitschriften und auf unserer<br />

Homepage wurde in den vergangenen Wochen mehrfach über die<br />

Vertreterversammlung und den Deutschen Imkertag am 09./10. Oktober<br />

<strong>2010</strong> in Potsdam berichtet. Nun liegt auch das Begleitprogramm<br />

für Interessierte vor:<br />

Stadt - und Schlösserrundfahrt<br />

Treffpunkt: Samstag, 09.10.<strong>2010</strong>, 9:15 Uhr, Potsdam,<br />

Eingangshalle Hotel „Mercure"<br />

Programm:<br />

9:30 – 12:30 Uhr Stadt- und Schlösserrundfahrt mit Besichtigungen<br />

13:00 – 14:30 Uhr Mittagessen im Mövenpick-Restaurant Historische<br />

Mühle<br />

(nicht im Preis enthalten)<br />

14:30 – 15:15 Uhr Innenbesichtigung Schloss Sanssouci<br />

anschließend Rückfahrt zum Hotel<br />

Preis: 24,-- Euro<br />

(ohne Verpflegung, zahlbar bei Rundfahrtbeginn)<br />

Anmeldung: verbindlich bis zum 13. August <strong>2010</strong><br />

beim Deutschen Imkerbund e. V., Verena Velten,<br />

Tel. 0228/9329213, E-Mail: dib.org@t-online.de


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Winterverluste überdurchschnittlich<br />

aber niedriger als<br />

befürchtet<br />

12<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Am 20. Mai erhielten wir vom Fachzentrum Bienen<br />

und Imkerei, Mayen, die abschließenden<br />

Völkerdaten zu den Überwinterungsverlusten<br />

2009/<strong>2010</strong>, die Sie beigefügter Tabelle entnehmen<br />

können.<br />

Die Datenerhebung, die mittels Fragebogen erfolgte,<br />

wurde an alle Imker in Rheinland-Pfalz<br />

und den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf<br />

in Nordrhein-Westfalen per Briefpost versandt, in<br />

den überregionalen Imker-Fachzeitschriften und<br />

D.I.B.-AKTUELL veröffentlicht und über den<br />

Newsletter Bienen@Imkerei als Onlineversion<br />

verbreitet.<br />

An der bundesweiten Umfrage des Fachzentrums<br />

haben sich freiwillig fast 5.000 Imker beteiligt.<br />

Die Erhebung ist damit nicht zwangsläufig repräsentativ.<br />

Der Umfrage liegen 69.824 eingewinterte Bienenvölker<br />

zugrunde. 56.836 Völker überlebten, dies<br />

bedeutet eine Verlustrate von 18,6 %. Gegenüber<br />

früheren Jahren wurden nicht die Verluste der<br />

einzelnen Imkereien in den Regionen gemittelt,<br />

sondern zunächst alle Völker summiert und darauf<br />

basierend die Verlustraten berechnet.<br />

Am stärksten betroffen sind die Regionen um Freiburg, Karlsruhe, in der Oberpfalz oder der Raum Düsseldorf.<br />

Erste Analysen zeigen eine Abhängigkeit zur Höhenlage des Bienenstandes. In geringen Höhen sind die Verluste<br />

am stärksten, während in Bergregionen die Ausfälle niedriger sind. Wesentlichen Einfluss hat auch der<br />

Beginn der Varroabehandlung im Sommer. Ein früher Start wirkt sich positiv aus, während eine verzögerte<br />

Behandlung zu erhöhten Schäden führt. Eine detaillierte Analyse der Daten läuft derzeit.<br />

Wir bedanken uns bei allen Imkern, die sich die Mühe gemacht haben, unseren Fragebogen zu beantworten.<br />

Ergebnisse:<br />

Die Tabelle zeigt die Anzahl der Rückantworten je Bundesland/Region und die jeweils ermittelte Verlusthöhe.<br />

Die Verlusthöhe errechnet sich je Region aus dem Quotienten aller aufsummierten Völker im Herbst und aller<br />

aufsummierten überlebenden Völker je Region.<br />

Dr. Christoph Otten<br />

Fachzentrum Bienen und Imkerei, DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM WESTERWALD-OSTEIFEL,<br />

Im Bannen 38-54, 56727 Mayen, Telefon 02651/96050, Telefax 0671/92896110,<br />

E-Mail:christoph.otten@dlr.rlp.de, Internet: www.bienenkunde.rlp.de


APIMONDIA<br />

Gemeinnützigkeit im<br />

Vere<strong>ins</strong>recht<br />

Eine besondere Bedeutung kommt<br />

der Gemeinnützigkeit der Vereine<br />

wegen der damit verbundenen<br />

Körperschaftsteuerbefreiung gem.<br />

§ 5 Abs. 1 Nr. 9 Körperschaftsteuergesetz<br />

(KStG) und der Berechtigung,<br />

steuerbegünstigte Spenden<br />

entgegenzunehmen (§ 10 b Einkommensteuergesetz<br />

-EStG-) und<br />

dafür Spendenbescheinigungen zu<br />

erteilen, zu.<br />

Da den D.I.B. immer wieder Anfragen<br />

von Vereinen zu dieser<br />

Thematik erreichen, hat das Mitglied<br />

des D.I.B.-Präsidiums, C.-H.<br />

Lankenau, nochmals eine Orientierungshilfe<br />

zusammengestellt:<br />

Die Frage der Gemeinnützigkeit<br />

ist in der Abgabenordnung (AO)<br />

unter „Steuerbegünstigte Zwecke"<br />

in den §§ 51 bis 68 geregelt.<br />

Allein im Kommentar zur Abgabenordnung<br />

(AO) „Klein“ umfasst<br />

die Kommentierung zur Gemeinnützigkeit<br />

86 Seiten. Bei der<br />

Beurteilung der Bedeutung der<br />

Vorteile ist zu beachten, dass das<br />

Recht, Spenden entgegenzunehmen,<br />

nicht einen erfreulichen Mittelzufluss<br />

für den Verein darstellt,<br />

sondern dass Spenden für den<br />

steuerbegünstigten Zweck verwendet<br />

werden müssen.<br />

Die steuerbegünstigten Zwecke<br />

sind eingeteilt in gemeinnützige<br />

Zwecke (§ 52 AO), mildtätige<br />

Zwecke (§ 53 AO) und kirchliche<br />

Zwecke (§ 54 AO). Die gemeinnützigen<br />

Zwecke sind in § 52 Abs.<br />

2 AO (nicht abschließend) aufgezählt.<br />

Davon können in den Bereich<br />

der Imkerei fallen:<br />

Förderung von Wissenschaft und<br />

Forschung, Bildung und Erziehung,<br />

Umwelt- und Landschaftsschutz,<br />

Förderung der Tier- und<br />

Pflanzenzucht und der Kleingärtnerei.<br />

Fördermaßnahmen sind unmittelbar<br />

(§ 57 AO), ausschließlich (§<br />

56 AO) und selbstlos (§ 55 AO)<br />

durchzuführen. Durch die Fördermaßnahmen<br />

dürfen keine eigenwirtschaftlichen<br />

Zwecke verfolgt<br />

werden.<br />

Das Vermögen des Vereines ist<br />

dem gemeinnützigen Zweck gewidmet,<br />

allenfalls das zu Beginn<br />

der Gemeinnützigkeit vorhandene<br />

Vermögen ist von der Bindung<br />

frei. Nach Beendigung der Gemeinnützigkeit<br />

ist das gebundene<br />

Vermögen einem bereits in der<br />

Satzung festgelegten gemeinnützigen<br />

Verein zuzuführen (§ 61 AO).<br />

Ein gemeinnütziger Verein ist<br />

verpflichtet, alle drei Jahre eine<br />

Steuererklärung abzugeben.<br />

Wer im Namen des Vere<strong>ins</strong> vorsätzlich<br />

oder grob fahrlässig eine<br />

falsche Spendenbescheinigung<br />

ausstellt, haftet für den Steuerausfall<br />

in Höhe von 40 % des<br />

Spendenbetrages (§ 10 b Abs. 4<br />

EStG).<br />

Gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 Körperschaftssteuergesetz<br />

(KStG) sind<br />

Vereine von der KSt befreit, wenn<br />

sie nach ihrer Satzung und tatsächlichen<br />

Geschäftsführung ausschließlich<br />

und unmittelbar gemeinnützigen,<br />

mildtätigen oder<br />

kirchlichen Zwecken dienen. Wird<br />

ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb<br />

unterhalten, ist die Gemeinnützigkeit<br />

<strong>ins</strong>oweit ausgeschlossen.<br />

13<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Daneben ist der dritte Abschnitt<br />

(§§ 51 – 66) der AO zu beachten.<br />

Ich erläutere die einzelnen Bestimmungen,<br />

soweit sie für Imkervereine<br />

und Dachverbände von<br />

Bedeutung sind.<br />

§ 52 AO: Ein Verein verfolgt<br />

gemeinnützige Zwecke, wenn<br />

seine Tätigkeit darauf gerichtet ist,<br />

die Allgemeinheit auf materiellen,<br />

geistigen oder sittlichen Gebiet<br />

selbstlos zu fördern.<br />

Eine Förderung der Allgemeinheit<br />

ist nicht gegeben, wenn die Förderung<br />

nur einem fest umschlossenen<br />

Personenkreis zu Gute<br />

kommt.<br />

Die gemeinnützigen Satzungszwecke<br />

und die Art ihrer Verwirklichung<br />

müssen klar definiert sein<br />

(§§ 59 u. 60 AO). Dem muss die<br />

tatsächliche Geschäftsführung<br />

entsprechen (§ 63 AO).<br />

Das Vermögen muss unmittelbar<br />

für den steuerbegünstigten Zweck<br />

verwendet werden. Dabei ist § 58<br />

AO, besonders die Absätze 6 und<br />

7 wegen eventueller Rücklagenbildung<br />

zu beachten.<br />

Der gemeinnützige Zweck muss<br />

„unmittelbar“ verwirklicht werden.<br />

Das bedeutet, dass der Verein<br />

den satzungsmäßigen Zweck<br />

unmittelbar verwirklichen muss.<br />

Das kann auch durch Hilfspersonen<br />

geschehen (§ 57 Abs. 1 AO).<br />

Eine Ausnahme von diesem<br />

Grundsatz ist gem. § 57 Abs. 2 AO<br />

gegeben, wenn in einer Körperschaft<br />

steuerbegünstigte Körperschaften<br />

zusammengefasst sind,<br />

die unmittelbar gemeinnützige<br />

Zwecke verfolgen. Ist diese Voraussetzung<br />

in einem Fall nicht<br />

gegeben, entfällt die Gemeinnützigkeit<br />

des Dachverbandes.


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Verfolgt der Dachverband seinerseits<br />

ausschließlich und unmittelbar<br />

gemeinnützige Zwecke, kann<br />

er dadurch die Gemeinnützigkeit<br />

erlangen. Problematisch bleibt die<br />

Frage der Ausschließlichkeit h<strong>ins</strong>ichtlich<br />

der Mitgliederbetreuung.<br />

Der Gemeinnützige Zweck muss<br />

„ausschließlich“ verfolgt werden<br />

(§ 56 AO). Unklar ist, ob die Mitgliederbetreuung<br />

eines Imkervereines<br />

gegen diesen Grundsatz verstößt,<br />

<strong>ins</strong>besondere, wenn die<br />

Bedeutung der Mitgliederbetreuung<br />

umfangreicher als die Verwirklichung<br />

der begünstigten<br />

Zwecke ist.<br />

Man möge sich davor bewahren<br />

anzunehmen, die Anerkennung<br />

des Vere<strong>ins</strong> als gemeinnützig würde<br />

einen Spendenstrom auslösen.<br />

Mein Verein hat innerhalb von 10<br />

Jahren drei Spenden mit <strong>ins</strong>gesamt<br />

weniger als 500,00 DM<br />

erhalten.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen:<br />

Die Gemeinnützigkeit stellt<br />

sehr hohe Anforderungen an die<br />

Satzung und Geschäftsführung.<br />

Sie hat die Bindung des gesamten<br />

Vermögens zur Folge. Sie bringt<br />

gegenüber einem ordentlich geführten<br />

und vertretenen Verband<br />

keine Vorteile. Soweit sie den<br />

Zugang zu öffentlichen Mitteln<br />

erschließt, sind diese zweckgebunden<br />

zu verwenden.<br />

Cord-Henry Lankenau<br />

Außerordentliche<br />

Tagung zum DeBiMo<br />

Am 11. Mai fand im Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) in Bonn eine außerordentliche<br />

Zusammenkunft des<br />

Projektrates „Deutsches Bienenmonitoring“<br />

statt, an der D.I.B.-<br />

Präsident Maske und GF B. Löwer<br />

sowie M. Hederer von Seiten der<br />

Berufsimker teilnahmen. Daneben<br />

waren Vertreter folgender Institutionen<br />

anwesend: BMELV, Bundesamt<br />

für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit (BVL),<br />

Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />

und Ernährung (BLE), Friedrich-<br />

Löffler-Institut (FLI), Wissenschaftler<br />

der teilnehmenden Bienen<strong>ins</strong>titute,<br />

sowie der Firmen<br />

Bayer, Syngenta und BASF.<br />

Die Sitzung war erforderlich, weil<br />

die Industrie sich aus der Finanzierung<br />

zurückgezogen hat und<br />

das Deutsche Bienen Monitoring<br />

(DeBiMo) nun über die BLE und<br />

die Bundesländer finanziert wird.<br />

(Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL<br />

6/2009, Seite 12.)<br />

Für das Monitoring, das auf weitere<br />

drei Jahre (mit der Option auf<br />

Verlängerung auf fünf Jahre) angelegt<br />

ist, wurden für <strong>2010</strong> <strong>ins</strong>gesamt<br />

rund 400.000,-- € bereitgestellt.<br />

Dr. Peter Rosenkranz (Uni Hohenheim)<br />

stellte die ersten noch nicht<br />

veröffentlichten Daten für 2009/<br />

<strong>2010</strong> vor. Die Verlustrate bei den<br />

Monitoringimkern liegt im Durchschnitt<br />

bei 13,2 %, bei der Fragebogenaktion<br />

hingegen bei 18,6 %<br />

(siehe Seite 12). Damit ist die Verlustrate<br />

in Deutschland im Winter<br />

14<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

2009/<strong>2010</strong> doppelt so hoch, wie<br />

die Winterverluste im Jahr zuvor.<br />

In den USA wurden 4.207 Imker<br />

mit 500.000 Völkern befragt. Die<br />

Verluste lagen dort bei 33,8 %,<br />

wobei nur 5 % der Befragten als<br />

Ursache Colony Collaps Disorder<br />

(CCD) vermuteten. Man habe<br />

genauso wenig wissenschaftlich<br />

erwiesene Kenntnisse wie vor drei<br />

Jahren, so Rosenkranz.<br />

Bei Nosemaerkrankungen habe<br />

sich in den letzten Jahren wenig<br />

verändert. Starker Befall sei<br />

deutschlandweit nach wie vor eher<br />

selten und Nosema-bedingte Verluste<br />

ähnlich wie aus Spanien berichtet,<br />

sind bei uns nicht nachgewiesen.<br />

Was nicht heiße, dass<br />

man Entwarnung geben könne.<br />

Vermutlich seien mehr Analysen<br />

im Jahresverlauf für eine Klärung<br />

der Nosemaproblematik notwendig.<br />

Rosenkranz sagte, man könne<br />

bisher keine Korrelation zwischen<br />

den Winterverlusten und Pflanzenschutzmitteln<br />

feststellen. Nach<br />

wie vor „maskiere“ die Varroa<br />

andere mögliche Ursachen.<br />

In jeder Bienenbrotprobe konnten<br />

jedoch mehrere verschiedene Mittel<br />

gefunden werden. Dr. Werner<br />

von der Ohe sprach von einem<br />

erheblichen „Grundrauschen“ an<br />

PSM-Rückständen im Bienenbrot.<br />

Welche Auswirkungen dieser<br />

Cocktail auf die Bienen habe, sei<br />

bisher unbekannt.<br />

Dr. Marina Meixner, Bienen<strong>ins</strong>titut<br />

Kirchhain, unterrichtete über<br />

den Nachweis von Viren. Auch<br />

hierbei ergab sich kein nachweisbarer<br />

Zusammenhang mit den<br />

Völkerverlusten, obwohl Viren


APIMONDIA<br />

häufig nachgewiesen werden konnten.<br />

Insbesondere das ABP-Virus<br />

(Akuter Bienen-Paralyse-Virus)<br />

und DW-Virus (Deformierter-<br />

Flügel-Virus) assoziierten eng mit<br />

der Varroa.<br />

Hingewiesen wurde auch auf die<br />

extrem schlechte Trachtsituation<br />

2009, die zu einer Mangelernährung<br />

und Pollenmangel geführt<br />

habe.<br />

Neu ist auch, dass bereits eine<br />

geringere Milbenrate heute zum<br />

Verlust führt. Vielleicht steht dies<br />

in Zusammenhang mit Sekundärinfektionen.<br />

Nachzuweisen ist es<br />

bisher allerdings nicht.<br />

Von entscheidender Bedeutung ist<br />

und bleibt die koordinierte Bekämpfung<br />

der Varroa.<br />

Kontrovers diskutiert wurde in der<br />

Sitzung in diesem Zusammenhang,<br />

ob man die Imker verpflichten<br />

solle, einen „Sachkundenachweis<br />

Imkerei“ und einen<br />

„Bekämpfungsführerschein“<br />

abzulegen und Neuanfänger einer<br />

Zulassungsprüfung ähnlich dem<br />

Fischerei- oder Jagdschein zu<br />

unterziehen. Der D.I.B. sehe in<br />

Anbetracht der Altersstruktur der<br />

Imkerschaft und des Nachwuchsmangels<br />

hierin keine Alternative,<br />

so Präsident Maske.<br />

In dem Zusammenhang könne<br />

auch überlegt werden, ob die Varroa<br />

wieder in die Bienenseuchen-<br />

VO aufgenommen werden solle.<br />

Dies würde einen Zwang zur<br />

Bekämpfung mit sich bringen,<br />

allerdings stelle sich dann die<br />

Frage, wer dies überwache und<br />

bezahle.<br />

Dass Spin-Off- und Satellitenprojekte<br />

aufgrund der Ergebnisse des<br />

DeBiMo notwendig sein werden,<br />

war einhellige Meinung. Bisher<br />

gab es allerdings noch keine<br />

konkreten Ansätze dazu.<br />

Über die Finanzierung müsse<br />

dann zu gegebener Zeit gesprochen<br />

werden. Die Industrievertreter<br />

signalisierten bereits ihre<br />

Bereitschaft der Finanzierung.<br />

In Bezug auf aktuelle Entwicklungen<br />

zur Bienengesundheit auf<br />

Geme<strong>ins</strong>chaftsebene wies das<br />

BMELV auf verschiedene Projekte<br />

hin, <strong>ins</strong>besondere auf die<br />

Homepage der EU Generaldirektion<br />

„Gesundheit und Verbraucher“<br />

(http://ec.europa.eu/food/animal/li<br />

veanimals/bees/index_en.htm).<br />

Die Vertreter des FLI berichteten,<br />

dass ab dem 1. Juli <strong>2010</strong> ein<br />

Bienenwissenschaftler auf der<br />

Insel Riems neu für das Institut<br />

arbeiten werde, das ab 1. Januar<br />

2011 die Aufgaben als Nationales<br />

Referenzlabor für Bienenkrankheiten<br />

vom Tierhygienischen Institut<br />

Freiburg übernehmen wird.<br />

Außerdem soll die Datenbank des<br />

DeBiMo zukünftig vom FLI<br />

betreut werden.<br />

Eine wissenschaftliche Veröffentlichung<br />

der Ergebnisse des<br />

DeBiMo der letzten Jahre findet in<br />

der Apidologie statt.<br />

Die nächste Projektratsitzung wird<br />

voraussichtlich im November,<br />

eventuell mit kleinerem Teilnehmerkreis,<br />

stattfinden.<br />

15<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Copa-Sitzung in<br />

Brüssel<br />

Am 6. und 7. Mai fanden in Brüssel<br />

die ersten Jahrestagungen der<br />

Arbeitsgruppe Honig und der<br />

Fachgruppe Bienenzucht bei der<br />

Kommission statt, an denen<br />

D.I.B.-Präsident P. Maske teilnahm.<br />

Am ersten Tag diskutierte die Arbeitsgruppe<br />

„Honig“ Schwerpunkte<br />

und Probleme der europäischen<br />

Bienenzucht und trug<br />

diese am darauffolgenden Tag in<br />

der Kommission vor. Folgende<br />

Schwerpunktthemen standen im<br />

Mittelpunkt der Gespräche:<br />

1. Strategiepapier Bienenzucht<br />

In der EU gibt es derzeit 595.000<br />

Imker, e<strong>ins</strong>chließlich 19.000 Berufsimker<br />

(3 %), die 13,6 Millionen<br />

Bienenvölker halten, davon<br />

4,6 Mio. von Berufsimkern (34<br />

%). Der Anteil der Berufsimkerei<br />

ist steigend. Ist die Zahl der<br />

Bienenvölker in einem Land rückläufig,<br />

profitieren die anderen<br />

Länder von den EU-Haushaltsmitteln,<br />

die entsprechend der Anzahl<br />

der Bienenvölker auf die Mitgliedsländer<br />

verteilt werden. So<br />

entfallen derzeit auf Spanien 21 %,<br />

es folgen Italien mit 11 % und<br />

Frankreich mit 10 %. Deutschlands<br />

Anteil beträgt 7,7 %.<br />

Die Mittel werden von den Ländern<br />

unterschiedlich in Anspruch<br />

genommen, werden sie nicht<br />

genutzt, verfallen sie. Besonders<br />

neue Mitgliedsländer wie Rumänien<br />

und Bulgarien haben noch<br />

Umsetzungsprobleme. Auch ist<br />

für viele Mitglieder die 50%ige<br />

Ko-Finanzierung schwierig um-


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

zusetzen. Das in den letzten Sitzungen<br />

diskutierte Strategiepapier<br />

(wir berichteten in D.I.B. AKTUELL)<br />

wurde nach letztmaliger Beratung<br />

der Kommission vorgelegt, da alle<br />

drei Jahre neu über die Eckpunkte<br />

entschieden wird. Es ist zwar nicht<br />

davon auszugehen, dass die Rats-<br />

Verordnung geändert werde, doch<br />

könne die Durchführungsverordnung<br />

an die aktuellen Schwerpunkte<br />

angepasst werden, so der<br />

Vorsitzende der Arbeitsgruppe<br />

Etienne Bruneau. Die Agenda<br />

enthält nun folgende Eckpunkte:<br />

• Imkerei als Bestandteil der<br />

geme<strong>ins</strong>amen Agrarpolitik<br />

• Ökonomische Bedeutung der<br />

Imkerei<br />

• Notwendigkeit nationaler Unterstützungsprogramme<br />

• Einfluss der Imkerei auf andere<br />

Bereiche<br />

• Förderung der Imkerei durch<br />

Nutzung der 2. Säule der Agrarförderung<br />

zur ländlichen Entwicklung<br />

• Vermarktung (Qualität, Hygiene,<br />

Kontrolle)<br />

• gesundheitlicher Bereich und<br />

Umweltfragen in der Imkerei<br />

• Ursachen für den Rückgang der<br />

Bienen<br />

• Pflanzenschutz verstärkt im<br />

Fokus<br />

• Problematik Gentechnik<br />

• Forschung (Umsetzung der<br />

Forderungen der Imker)<br />

• Nachhaltigkeit/Zukunftsfestigkeit<br />

für Erzeuger<br />

• Transparenz<br />

• Varroabekämpfungsmittel<br />

In der Kommission wird die Beratungsgruppe<br />

die Themen des<br />

Strategiepapiers behandeln.<br />

Mit einer Rückmeldung wird frühestens<br />

im Herbst <strong>2010</strong> gerechnet,<br />

da die Haushaltsperiode erst im<br />

September beginnt. Laut Kommission<br />

sollen Verbesserungsvorschläge<br />

<strong>ins</strong>besondere bei Varroabekämpfung,<br />

Statistik, Markt und<br />

Forschung berücksichtigt werden<br />

und eventuell eine Aufstockung<br />

der Mittel erfolgen.<br />

Seitens COPA/COGECA wurde<br />

baldmöglichst das geplante Programm<br />

der Kommission erbeten.<br />

2. Marktlage<br />

Großen Einfluss auf das Marktgeschehen<br />

hat der Import. 2009<br />

importierte die EU 137.000 Tonnen<br />

Honig, vorwiegend aus Argentinien<br />

(30 %), China (25 %)<br />

und Mexiko (14 %). Insgesamt<br />

war der Import etwas geringer als<br />

2008. Der billigste Honig kam aus<br />

Asien (1,24 Euro pro kg).<br />

Die meisten Einfuhren erfolgten<br />

nach Deutschland. Ausfuhren aus<br />

der EU gingen in die Schweiz und<br />

den Nahen Osten.<br />

Bei der Honigproduktion lag<br />

Asien 2008 mit 367.000 Tonnen<br />

Honig vorn, danach folgte die EU<br />

als zweitgrößter Produzent mit<br />

200.000 Tonnen vor der Türkei,<br />

Argentinien sowie der Ukraine.<br />

Asien stand auch beim Export an<br />

1. Stelle, an 2. Stelle folgte Lateinamerika.<br />

Die EU exportierte nur 3<br />

%.<br />

Seit 2007 steigen die Preise für<br />

Honig aufgrund des hochwertigen<br />

Produkts. Auch in Deutschland<br />

führte das Ansteigen der Preise zu<br />

einem Rückgang des Honigimports.<br />

Von COPA/COGECA wurde<br />

<strong>ins</strong>besondere auf Honigverfälschungen<br />

hingewiesen, als de-<br />

16<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

ren Ursachen zum einen die Grenzkontrollen<br />

gesehen, die nicht harmonisiert<br />

sind, sowie zum anderen<br />

die steigenden Preise gesehen<br />

werden.<br />

Wie bereits in den früheren Sitzungen<br />

wurde wieder die Notwendigkeit<br />

der Installierung einer<br />

Unterarbeitsgruppe Markt angesprochen,<br />

die bis heute nicht zustande<br />

gekommen ist.<br />

In aller Deutlichkeit wurde der<br />

Kommission das Thema Fälschung<br />

von Honig vorgetragen.<br />

So wurde mit Farbstoff (Lebensmittel-Karamell)<br />

und zugesetzter<br />

Fructose oder Glucose „Waldhonig“<br />

auf dem Markt angeboten<br />

und in Ungarn türkischer Honig<br />

mit Kartoffelstärke festgestellt.<br />

Auch wurde Honig gefunden, auf<br />

dessen Etikett als Inhaltsstoffe<br />

Glucosesirup und Farbstoff standen.<br />

Jedoch geben die derzeit<br />

möglichen Messmethoden nicht<br />

das richtige Ausmaß der Honigverfälschung<br />

wieder.<br />

Die Arbeitsgruppe war sich einig,<br />

dass bekannt gewordene Fälschungen<br />

aufgezeigt und publiziert<br />

werden müssen. Fälschungen<br />

schaden grundsätzlich dem<br />

Image aller Imker. Weitere Probleme<br />

bereiten die Mikro-Filtrierung<br />

von Honig und die Beigabe<br />

von Zucker sowie der E<strong>ins</strong>atz<br />

von Antibiotika. Die Kommission<br />

fragte hier Lösungsvorschläge an.<br />

3. Rückstandsgehalte<br />

Hierzu gab es eine längere Diskussion<br />

um die nicht geregelte Situation<br />

mit Rückständen von Antibiotika<br />

in Honig, nachdem es Länder<br />

gibt, in denen Antibiotika<br />

erlaubt sind. Von COPA/COGE-


APIMONDIA<br />

CA und dem Honighandel wurde<br />

hier Rechtssicherheit von der<br />

Kommission gefordert.<br />

4. Tiergesundheit<br />

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe<br />

E. Bruneau stellte heraus, dass<br />

neue Arzneimittel für die<br />

Bekämpfung der Varroamilbe notwendig<br />

seien. Außerdem müsse<br />

eine bessere Ausbildung der Veterinäre<br />

europaweit gefordert werden.<br />

Man benötige einen Leitfaden<br />

für eine Handlungsrichtlinie<br />

im gesamten Veterinärbereich der<br />

EU. Deshalb werde hierzu ein<br />

Entwurf auf EU-Ebene erstellt.<br />

<strong>Aktuell</strong>e Meldungen<br />

Genmais in mehreren<br />

Bundesländern ausgebracht -<br />

D.I.B. fordert Aufklärung<br />

In Deutschland ist der Anbau von<br />

gentechnisch verändertem Mais<br />

der Sorte NK 603 verboten. Ein<br />

EU-weit geltendes Reinheitsgebot<br />

für Saatgut soll zudem auch den<br />

Eintrag von Gen-Mais verhindern.<br />

Um dies zu überwachen, sind in<br />

Deutschland die Bundesländer mit<br />

der Prüfung der Saatgutqualität<br />

beauftragt.<br />

Bereits im April hatten Ergebnisse<br />

dieser jährlichen Prüfungen<br />

gezeigt, dass in neun Bundesländern<br />

verunreinigtes Maissaatgut<br />

der Fa. Pioneer Hi-Bred gefunden<br />

wurde, das mit bis zu 0,1 Prozent<br />

NK 603-Mais kontaminiert war.<br />

Bis auf Niedersachsen veranlassten<br />

alle betroffenen Länder die<br />

Vernichtung oder riefen das<br />

Saatgut aus dem Handel zurück.<br />

Nur in Niedersachsen reagierte<br />

man zu langsam, das Saatgut<br />

wurde verkauft und an Landwirte<br />

in verschiedenen Bundesländern<br />

ausgeliefert, obwohl Befunde für<br />

die Verunreinigung vorlagen.<br />

Der D.I.B. als Interessenvertreter<br />

von 81.000 Imkerinnen und Imkern<br />

hat nach Bekanntwerden des<br />

Skandals die Landwirtschaftsministerien<br />

der betroffenen zehn<br />

Bundesländer angeschrieben und<br />

zum einen eine unverzügliche<br />

Klärung des Sachverhaltes und<br />

zum anderen eine Stellungnahme<br />

mit Angaben zum Umfang und<br />

Ort der betroffenen Anbauflächen<br />

gefordert.<br />

Des Weiteren verlangt der Verband<br />

einen Umbruch der betroffenen<br />

Anbauflächen, da Pollen des<br />

Kontaminates in den Honig eingetragen<br />

werden könnten, wenn der<br />

Mais zur Blüte kommt. Somit<br />

wäre ein solcher Honig ab der<br />

Nachweisgrenze nicht mehr verkehrsfähig<br />

und zu vernichten.<br />

Zudem könnte sich der Genpollen<br />

unkontrolliert ausbreiten.<br />

Für eventuelle Verunreinigungen<br />

auf dem Acker und Schadensersatzforderungen<br />

für die Vernichtung<br />

bereits ausgesäter Gen-Mais-<br />

Pflanzen müsste der Saatgut-Hersteller<br />

haften, so das Länderministerium<br />

in Niedersachsen. In einem<br />

Interview im NDR-Fernsehen am<br />

9. Juni sah die Fa. Pioneer jedoch<br />

auch eine Teilschuld beim<br />

zuständigen Länderministerium<br />

durch die verzögerte Bearbeitung.<br />

So wird es wohl zu einer rechtlichen<br />

Klärung des Schadensersatzes<br />

kommen müssen. Dies hilft<br />

jedoch wenig bei der Schadensbegrenzung.<br />

Hier forderten Experten<br />

und Agrarwissenschaftler die<br />

17<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

unverzügliche Vernichtung der<br />

Jungpflanzen, bevor es zur Kreuzung<br />

mit konventionellem Mais<br />

kommen kann sowie ein dichteres<br />

Kontrollnetz für Saatgut.<br />

Weitere Informationen zu Saatgutverunreinigungen<br />

<strong>2010</strong> im<br />

Internet unter<br />

http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/gentechnik/Verzeichnis_Maissaatgutverunreinigung_2.6.<strong>2010</strong>.p<br />

df.<br />

<strong>Aktuell</strong>e Entwicklungen<br />

Gentechnik<br />

Monsanto hat einen Neuantrag auf<br />

Verlängerung der Genehmigung<br />

für fortgesetztes Inverkehrbringen<br />

bereits existierender Futtermittel,<br />

Futtermittelzusatzstoffe und Lebensmittelzusatzstoffe<br />

aus Mais<br />

MON863, der ein gegen den<br />

Maiswurzelbohrer gerichtetes Bt-<br />

Protein bildet, eingereicht, der auf<br />

Basis der aktuellen EU-Gesetzgebung<br />

geprüft wurde. Dabei stellte<br />

das für Gentechnik zuständige<br />

Expertengremium der Europäischen<br />

Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) fest, dass es<br />

keine wissenschaftlich begründeten<br />

Sicherheitsbedenken gebe. Die<br />

Genehmigung für MON863 umfasst<br />

die Vermarktung von Lebens-<br />

und Futtermitteln aus<br />

MON863-Mais, nicht jedoch<br />

dessen Anbau in der EU.<br />

Zum selben Schluss kommt die<br />

EFSA bei einem wissenschaftlichen<br />

Gutachten zum Antrag von<br />

Monsanto für das Inverkehrbringen<br />

von <strong>ins</strong>ektenresistentem und<br />

herbizidtolerantem genetisch verändertem<br />

Mais MON89034 ×<br />

MON88017 zur Verwendung als


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Lebens- und Futtermittel sowie<br />

für die Einfuhr und Verarbeitung.<br />

Die Maispflanzen verfügen über<br />

Resistenzen gegen mehrere<br />

Schädlinge, darunter den Larven<br />

des Maiszünslers und des Maiswurzelbohrers<br />

und sind resistent<br />

gegen Herbizide mit dem Wirkstoff<br />

Glyphosat (Roundup). Sollte<br />

es - wie bislang üblich - im Ministerrat<br />

keine qualifizierte Mehrheit<br />

der Mitgliedstaaten für oder gegen<br />

eine Zulassung geben, wird die<br />

EU-Kommission, wie in den europäischen<br />

Verträgen vorgesehen,<br />

ihre Vorschläge umsetzen und die<br />

Zulassung erteilen.<br />

Die EFSA führt aktuell zwei<br />

öffentliche Konsultationen zu<br />

Leitlinien für die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

in Bezug auf GV-<br />

Pflanzen durch. Eine Beteiligung<br />

an dieser Konsultation ist unter<br />

dem nachfolgenden Link möglich:<br />

http://www.efsa.europa.eu/de/con<br />

sultations/call/gmo100305.htm.<br />

In ihrer mit Bundestags-Drucksache<br />

17/1004 vom 15. März <strong>2010</strong><br />

vorgelegten Antwort auf die<br />

Kleine Anfrage einiger Abgeordneter<br />

der SPD-Bundestagsfraktion<br />

zum Stellenwert des Vorsorgeprinzips<br />

beim Umgang mit nicht<br />

zugelassenen gentechnisch veränderten<br />

Konstrukten weist die Bundesregierung<br />

darauf hin, dass es<br />

derzeit nicht vorgesehen sei, die<br />

im Geme<strong>ins</strong>chaftsrecht festgelegte<br />

Nulltoleranzregelung zu ändern.<br />

Sie beabsichtige jedoch, eine für<br />

Wirtschaft und Überwachung<br />

praktikablere Anwendung der im<br />

Geme<strong>ins</strong>chaftsrecht festgelegten<br />

Nulltoleranz zu ermöglichen.<br />

Sollte auf EU-Ebene kein Vorschlag<br />

für den Umgang mit nicht<br />

zugelassenen GVO vorgelegt werden,<br />

ist vorgesehen, eine nationale<br />

Regelung zu erlassen.<br />

Nach vorliegenden Informationen<br />

plant die Kommission, einen<br />

Vorschlag für ein geme<strong>ins</strong>chaftlich<br />

einheitliches Probenahme-<br />

und Nachweisverfahren<br />

zu erarbeiten, der sich aber nur auf<br />

Futtermittel beziehe und von der<br />

Bundesregierung geprüft werde.<br />

Ziel der Bundesregierung müsse<br />

ein einheitliches Probenahme- und<br />

Nachweisverfahren auf internationaler<br />

Ebene sein, das sowohl<br />

Futter- als auch Lebensmittel<br />

umfassen muss, fordern mehrere<br />

Organisationen. Ferner enthält die<br />

Antwort der Bundesregierung ein<br />

eindeutiges Bekenntnis zur Positivkennzeichnung(Prozesskennzeichnung)<br />

auf europäischer Ebene,<br />

um die Wahlfreiheit der Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher<br />

und die Schaffung einer umfassenden<br />

Verbrauchertransparenz<br />

sicherzustellen.<br />

In einem weiteren Antrag einiger<br />

Abgeordneter der SPD-Bundestagsfraktion<br />

wird gefordert, die<br />

gentechnisch veränderte Amflora-<br />

Kartoffel zuverlässig aus der<br />

Lebensmittel- und Futtermittelkette<br />

fernzuhalten, weil die Bedingungen<br />

für die Zulassung (keine<br />

Zulassung als Futter- und Lebensmittel,<br />

Fernhalten des Antibiotikaresistenz-Markergens<br />

aus der<br />

Lebensmittel- und Futtermittelkette,<br />

Erarbeitung konkreter<br />

Anforderungen an Anbau, Lagerung,<br />

Transport, sonstigen Umgang<br />

und Weiterverarbeitung zur<br />

18<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Vermeidung von Einträgen in die<br />

Futtermittel- und Lebensmittelkette,<br />

Monitoring zur Beobachtung<br />

der Auswirkungen auf die<br />

Bodenökologie zur Vermeidung<br />

des Übergangs von Resistenzgenen<br />

in nachfolgend angebaute<br />

Pflanzen) bislang noch nicht<br />

erfüllt worden seien. Die Abgeordneten<br />

der SPD-Bundestagsfraktion<br />

fordern die Bundesregierung<br />

auf, sich dafür einzusetzen,<br />

den kommerziellen Anbau<br />

der gentechnisch veränderten<br />

Kartoffel in Deutschland zu stoppen,<br />

einen Teil der bereits<br />

bepflanzten Fläche im Rahmen<br />

eines Monitorings zur Beobachtung<br />

der Auswirkungen des Anbaus<br />

von Amflora auf die Bodenökologie<br />

zu nutzen, die Rechtmäßigkeit<br />

der Zulassung zu überprüfen,<br />

sich für Rechtsverbindlichkeit<br />

für die gentechnikfreien<br />

Regionen in Deutschland einzusetzen,<br />

sich auf europäischer Ebene<br />

für eine Änderung des EU-<br />

Rechts einzusetzen, damit Länder<br />

und Gemeinden sich rechtsverbindlich<br />

zu GVO-freien Anbaugebieten<br />

erklären können sowie die<br />

Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />

dass auch die wirtschaftlichen<br />

und sozialen Auswirkungen und<br />

die Möglichkeiten und Kosten der<br />

Kontrolle und der Verhinderung<br />

von Verunreinigungen abgeschätzt<br />

bzw. abgewogen werden und zu<br />

einem Verbot des Anbaus führen<br />

können. Das Plenum des Bundestags<br />

hat in seiner Sitzung am<br />

22. April <strong>2010</strong> beschlossen, den<br />

Antrag an die Ausschüsse für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz, Gesundheit,<br />

Umwelt, Naturschutz und Reak-


APIMONDIA<br />

torsicherheit sowie für Angelegenheiten<br />

der Europäischen Union<br />

zur Beratung zu überweisen.<br />

Die Bundesregierung verweist auf<br />

die auf der Homepage des Bundesamtes<br />

für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit unter dem<br />

Link<br />

http://apps2.bvl.bund.de/cgi/lasso/<br />

fsl/orte_d.lasso veröffentlichte<br />

Aufstellung aller Freisetzungsvorhaben.<br />

Über die für das Jahr<br />

<strong>2010</strong> beantragten fünf Freisetzungsvorhaben<br />

sei noch nicht<br />

entschieden. Schließlich weist die<br />

Bundesregierung darauf hin, dass<br />

weder das europäische noch das<br />

deutsche Gentechnikrecht eine<br />

flächenmäßige Begrenzung für<br />

Freisetzungen vorsehen.<br />

Verband „Lebensmittel ohne<br />

Gentechnik e. V.“ gegründet<br />

Nachdem das Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz (BMELV) bereits<br />

im August 2009 das Label<br />

„Ohne Gentechnik" als Wort-Bild-<br />

Marke hatte schützen lassen und<br />

es Herstellern, die ihre Produkte<br />

als "Ohne Gentechnik" kennzeichnen<br />

wollen, zur unentgeltlichen<br />

Nutzung angeboten hatte, sind<br />

nunmehr am 23. März <strong>2010</strong> die<br />

Nutzungsrechte an den inzwischen<br />

gegründeten „Verband Lebensmittel<br />

ohne Gentechnik e. V.“<br />

übergeben worden. Dieser Verband<br />

wird zukünftig für die Vergabe<br />

und Verwaltung des Logos<br />

zuständig sein. Ihm gehören momentan<br />

31 Gründungsmitglieder<br />

aus Handel, Verarbeitung, Kontrolle<br />

und Erzeugung an. Der Ver-<br />

band hat eine Geschäftsstelle in<br />

Berlin eröffnet.<br />

Die Deutsche Forschungsgeme<strong>ins</strong>chaft<br />

veröffentlichte eine Broschüre<br />

zur Grünen Gentechnik,<br />

die unter dem nachstehenden Link<br />

zum Download zur Verfügung<br />

steht:<br />

http://www.dfg.de/download/pdf/<br />

dfg_magazin/forschungspolitik/gr<br />

uene_gentechnik/broschuere_grue<br />

ne_gentechnik.pdf.<br />

Auf rund 100 Seiten versucht die<br />

Broschüre kompetent, ausgewogen<br />

und verständlich alle relevanten<br />

Aspekte des Themas zu<br />

umreißen. Behandelt werden sowohl<br />

der Zusammenhang von<br />

Pflanzenzüchtung und Grüner<br />

Gentechnik aus historisch gewachsener<br />

Perspektive als auch<br />

die aktuellen Potenziale bei der<br />

Anwendung, die sich von der Toleranz<br />

neu gezüchteter Sorten<br />

gegen biotischen und abiotischen<br />

Stress oder Herbizide über die<br />

Qualitätssteigerung von Nahrungs-<br />

und Futtermitteln bis hin<br />

zur Bereitstellung pharmazeutisch<br />

relevanter Inhaltsstoffe für Arzneien<br />

oder nachwachsenden Rohstoffen<br />

erstreckt. Aber auch ökologische<br />

Risiken oder mögliche<br />

Auswirkungen für den Verbraucher<br />

kommen zur Sprache. Ein<br />

Abschlusskapitel ist den betriebswirtschaftlichen,<br />

sozialen, volkswirtschaftlichen,<br />

politischen und<br />

rechtlichen Aspekten der Grünen<br />

Gentechnik gewidmet.<br />

In seiner Broschüre „Die Grüne<br />

Gentechnik“ stellt der aid Infodienst<br />

nach einem einführenden<br />

Überblick über Genese und Ver-<br />

19<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

fahren der Grünen Gentechnik<br />

verschiedene Anwendungsgebiete,<br />

rechtliche Regelungen, Kernpunkte<br />

der gesellschaftlichen Diskussion,<br />

ökologische und ökonomische<br />

Implikationen sowie die<br />

Bedeutung der Technologie für die<br />

Dritte Welt vor. Weitere Informationen<br />

auch über die Bezugsmöglichkeiten<br />

finden sich auf der<br />

Homepage des aid unter<br />

www.aid.de.<br />

(Auszüge aus den Informationen des<br />

Bundes für Lebensmittelrecht und<br />

Lebensmittelkunde)<br />

Bundesregierung nimmt<br />

Stellung zum Bienenschutz<br />

Zu einer Kleinen Anfrage der<br />

Bundestagsfraktion Bündnis 90/<br />

Die Grünen hat die Bundesregierung<br />

am 27. April in einer 22seitigen<br />

Antwort Stellung genommen.<br />

Grund für die aus 35 Teilfragen<br />

bestehende Anfrage waren die<br />

massiven Völkerverluste am<br />

Oberrhein im Frühjahr 2008 durch<br />

neonicotinoidhaltige Pflanzenschutzmittel.<br />

Die Politiker wollten<br />

<strong>ins</strong>besondere Informationen zum<br />

Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel,<br />

zu den eingesetzten<br />

Mitteln und zu aktuellen Forschungsvorhaben.<br />

Die Antworten<br />

der Bundesregierung finden Sie<br />

unter<br />

http://dip21.bundestag.de/dip21/bt<br />

d/17/015/1701520.pdf.<br />

Impfstoff für Bienen – Option<br />

gegen Varroa?<br />

Bienen können gegen Varroa geimpft<br />

werden, veröffentlicht die<br />

Bio Pro Baden Württemberg<br />

GmbH im Dezember 2009 und


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

teilt mit, dass es dem Impfstoffexperten<br />

PD Dr. habil. Matthias Giese<br />

in Heidelberg erstmals gelungen<br />

ist, Bienen über eine Zuckerlösung<br />

ein Medikament (DNA-<br />

Plasmid) zu verabreichen, das anschließend<br />

in der Milbe nachweisbar<br />

ist. Giese arbeitet bereits seit<br />

2004 an diesem aufwändigen Programm.<br />

Ein weiteres Ziel seiner<br />

Entwicklungsarbeiten ist es, das<br />

Medikament über ein Spray direkt<br />

in die Brutwaben der Biene zu<br />

bringen. Das Impfplasmid sei für<br />

die Biene unschädlich und<br />

gelange nicht in die Umwelt. Ein<br />

kommerzielles Produkt könne ab<br />

2012 zur Verfügung stehen. Gespräche<br />

mit strategischen Partnern<br />

liefen bereits. Weitere Informationen<br />

dazu unter http://www.biopro.de.<br />

Der Mellifera e. V. sieht in<br />

dem Impfstoff keine Alternative<br />

und hat durch sein Mitglied Johannes<br />

Wirtz, der Molekulargenetiker<br />

ist, eine erste Stellungnahme<br />

verfasst, die Sie unter<br />

http://www.mellifera.de/fix/doc/1<br />

0-04-10_Bienen%20gegen%20die<br />

%20Varroa%20impfen_Stellungnahme.pdf<br />

finden.<br />

Es bleibt abzuwarten, inwieweit<br />

das gentechnisch hergestellte Medikament<br />

eine weitere Option neben<br />

den herkömmlichen Mitteln<br />

zur Varroabekämpfung sein kann.<br />

CSU-Position zur Gentechnik<br />

Die CSU-Fraktion im Bayerischen<br />

Landtag hat in einem am 14. April<br />

<strong>2010</strong> veröffentlichten 10-Punkte-<br />

Programm den kommerziellen Anbau<br />

von gentechnisch veränderten<br />

Pflanzen mit dem Hinweis auf ungeklärte<br />

Sicherheits- und Umweltrisiken<br />

für Bayern abgelehnt.<br />

Die CSU-Fraktion ist der Auffassung,<br />

dass die Forschung sich auf<br />

Labor und Gewächshaus beschränken<br />

solle. Sie bekräftigt die Forderung<br />

nach Selbstbestimmung<br />

der Regionen über den Anbau von<br />

gentechnisch veränderten Pflanzen.<br />

Von der Bundesregierung<br />

wird erwartet, dass sie sich in<br />

Brüssel für die Selbstbestimmung<br />

e<strong>ins</strong>etzt und diese dann den Ländern<br />

überträgt. In der EU dürfe es<br />

so lange keine neuen Anbauzulassungen<br />

geben, bis die Mitgliedstaaten<br />

selbst über den Anbau<br />

entscheiden können. Generell<br />

wird eine Verbesserung des EU-<br />

Zulassungsverfahrens <strong>ins</strong>besondere<br />

h<strong>ins</strong>ichtlich der Bewertung<br />

von Umweltrisiken gefordert; zudem<br />

müssten zukünftig sozioökonomische<br />

Kriterien wie etwa Veränderungen<br />

in der Landwirtschaft<br />

im Zulassungsverfahren berücksichtigt<br />

werden. H<strong>ins</strong>ichtlich der<br />

Nulltoleranz, die es nach Auffassung<br />

der CSU im Grundsatz beizubehalten<br />

gelte, wird allerdings<br />

eine exakte Definition gefordert,<br />

da in Anbetracht der weltweit<br />

zunehmenden Zulassungen von<br />

GVO die Gefahr von Verunreinigungen<br />

<strong>ins</strong>besondere bei Lebensund<br />

Futtermitteln, aber auch bei<br />

Saatgut wachse. Dies mache eine<br />

praktikable Anwendung der Nulltoleranz<br />

über eine Festlegung<br />

offizieller Probenahme- und<br />

Nachweismethoden erforderlich.<br />

(Auszüge aus den Informationen des<br />

Bundes für Lebensmittelrecht und<br />

Lebensmittelkunde)<br />

20<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Bundesverfassungsgericht berät<br />

über Gentechnikgesetz<br />

Im April 2005 reichte die damalige<br />

Landesregierung Sachsen-<br />

Anhalts Verfassungsklage gegen<br />

das Gentechnikgesetz ein, um den<br />

Anbau von gentechnisch veränderten<br />

Pflanzen zu erleichtern und<br />

die bestehenden Haftungsregeln<br />

für gentechnische Verunreinigungen<br />

an benachbarten <strong>Feld</strong>ern<br />

außer Kraft zu setzen.<br />

In der Klage berief sich die Landesregierung<br />

auf § 12 (Berufsfreiheit)<br />

und § 14 (Eigentumsfreiheit)<br />

des Grundgesetzes, weil zum einen<br />

das Gentechnikgesetz Bauern,<br />

die GVO anbauten, ihre Berufsausübung<br />

unmöglich mache,.<br />

zum anderen wird die Veröffentlichung<br />

des Standortregisters<br />

beklagt.<br />

Nun wird der erste Senat des Bundesverfassungsgerichts<br />

am 23.<br />

Juni in Karlsruhe über das Gentechnik-Gesetz<br />

beraten.<br />

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft,<br />

die Arbeitsgeme<strong>ins</strong>chaft<br />

bäuerliche Landwirtschaft,<br />

der Deutsche Berufsimkerbund<br />

und Mellifera e.V. riefen aus<br />

diesem Anlass eine Pressekonferenz<br />

in Berlin ein. Die Interessen<br />

des Deutschen Imkerbundes<br />

e. V. wurden von Thomas Radetzki,<br />

Mellifera e. V., wahrgenommen.<br />

Die Ergebnisse lagen zu Redaktionsschluss<br />

noch nicht vor.


APIMONDIA<br />

Pflanzen- und<br />

Tiervielfalt ist<br />

Lebensgrundlage<br />

In Kooperation mit dem Deutschen<br />

Imkerbund e. V. fand vom<br />

28.-30.05.<strong>2010</strong> in der Evangelischen<br />

Akademie Loccum (Niedersachsen)<br />

eine Tagung zum Thema<br />

„Biodiversität rund um das Nutztier<br />

Honigbiene“ statt. Das dreitägige<br />

Seminar besuchten ca. 75<br />

Teilnehmer, darunter Wissenschaftler,<br />

Mediziner, Imker, Forstbeamte,<br />

Saatguterzeuger, Landwirte,<br />

Obsterzeuger, Mitarbeiter<br />

von Behörden und Studenten.<br />

Die Veranstaltung gliederte sich in<br />

Vorträge zu Schwerpunktthemen,<br />

Diskussionsforen und eine Abschluss-Podiumsdiskussion.<br />

U. a.<br />

konnten folgende Referenten für<br />

die ersten beiden Tage gewonnen<br />

werden:<br />

Schwerpunktthema 1: „Was ist<br />

„biologische Vielfalt“ in Bezug<br />

auf tierische Bestäuber und<br />

„ihre“ Pflanzen?“<br />

Vorträge dazu waren: „Wie hängt<br />

die Vielfalt der Bestäuber mit der<br />

Diversität der (Nutz)Pflanzen zusammen?“<br />

Prof. Dr. Dieter Wittmann,<br />

Uni Bonn sowie „Biodiversität<br />

der Wild- und Nutzbienen“,<br />

Dr. Christoph Saure, Gutachter für<br />

Naturschutz, Berlin.<br />

Durch die beiden Vorträge erhielten<br />

die Anwesenden interessante<br />

Einblicke in die Zusammenhänge<br />

von Bestäubern und Pflanzen,<br />

Insektenarten, den Artenrückgang<br />

und Pollenmangel.<br />

Derzeit gibt es in Deutschland ca.<br />

33.000 Insektenarten und ca. 560<br />

Bienenarten. Jedoch sind Wildbienen<br />

aufgrund fehlender Lebensräume<br />

stark reduziert. Das bringt<br />

die „Rote Liste“ mit gefährdeten<br />

Arten zum Ausdruck. Auch die<br />

europäische Wildbiene gibt es in<br />

der ursprünglichen Art nicht mehr,<br />

sondern „apis mellifera mellifera“<br />

ist domestiziert.<br />

Interessant waren auch Aussagen<br />

zum Blütenpollen, von dem 20 –<br />

70 % bei Äpfeln, Birnen, Aprikosen<br />

und <strong>ins</strong>besondere bei Kirschen<br />

aus nicht bekannten Gründen<br />

taub oder vertrocknet seien<br />

und so die Bestäubung teilweise<br />

nur zufällig erfolge.<br />

Schwerpunktthema 2: „Intensive<br />

Flächenbewirtschaftung und<br />

Biodiversität – Wie geht das<br />

zusammen?“<br />

Dazu informierte Hartmut<br />

Schlepps, Landesbauernverband<br />

Hannover, im Vortrag „Biodiversität<br />

als landwirtschaftliches Produktionsziel“<br />

über bestehende<br />

Abkommen und Beschlüsse und<br />

nationale Strategien und betonte,<br />

man könne Biodiversität nicht einfach<br />

verordnen, sondern Wirtschaft<br />

und Gesellschaft müssten<br />

dieses Thema zu ihrer eigenen<br />

Sache machen.<br />

Im weiteren Vortrag erläuterte Dr.<br />

Catrin Westphal, Uni Göttingen,<br />

die an der europäischen Studie<br />

„ALARM“ mitarbeitete (Artenrückgang<br />

von Pflanzen und Insekten)<br />

das Thema „Wie managen wir<br />

die Ökosysteme der tierischen<br />

Bestäuber?“ Die Studie zeige,<br />

dass durch die Veränderung der<br />

Ökosysteme (Flurbereinigung,<br />

Intensivierung der Landwirtschaft<br />

usw.) mittlerweile weltweit 50 %<br />

21<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

der 25.000 Bienenarten bedroht<br />

seien und mit dem Verschwinden<br />

einer Pflanzenart zehn Tierarten<br />

verschwänden, so die Referentin.<br />

Als Ursachen nannte sie u. a. die<br />

Landnutzungsänderungen und den<br />

Pestizide<strong>ins</strong>atz. Blühstreifen helfen<br />

zur Verbesserung der Biodiversität,<br />

notwendig seien aber<br />

Blühflächen, so Westphal weiter.<br />

Den dritten Vortrag zu diesem<br />

Schwerpunkt hielt Dr. Werner von<br />

der Ohe, LAVES Bienen<strong>ins</strong>titut<br />

Celle, zum Thema: „Reinkulturen,<br />

Energiepflanzen und neue Züchtungen<br />

– Stress trotz Blütenmeer?“<br />

Insbesondere ging von der<br />

Ohe auf den Einfluss von Stressoren<br />

wie mangelndes Pollen- und<br />

Nektarangebot, Krankheiten,<br />

Pflanzenschutzmittel sowie Varroazide<br />

auf die Bienenvitalität ein.<br />

Negative Folgen seien z. B.<br />

Immunschwäche, mangelnde Robustheit,<br />

Kannibalismus und verminderte<br />

Vermehrung.<br />

Im vierten Vortrag beleuchtete Dr.<br />

Beatrice von Saan-Klein, Diplom-<br />

Biologin und Umweltbeauftragte<br />

der Diözese Fulda das Thema<br />

biologische Vielfalt von der ethischen<br />

Seite und appellierte an den<br />

verantwortungsvollen Umgang<br />

mit den genetischen Ressourcen<br />

unserer Natur.<br />

Abschließend referierte zum zweiten<br />

Schwerpunkt Prof. Dr. Alexandra-Maria<br />

Klein, Leuphana-Uni<br />

Lüneburg, zum Thema: „Wie<br />

bedeutend ist Bestäubung im<br />

internationalen Handel und für die<br />

Welternährung?“<br />

Gunhild Seyfert, freie Umweltjournalistin<br />

aus Osnabrück, befragte<br />

Prof. Dr. Klein während des<br />

Seminars zu diesem Thema. Das


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Interview finden Sie im Anschluss<br />

an diesen Bericht.<br />

Im weiteren Verlauf des Tages<br />

konnten die Teilnehmer vier<br />

Diskussionsforen besuchen, deren<br />

Ergebnisse am 30. Mai vorgestellt<br />

wurden. Die Themen waren hier:<br />

„Welchen Stellenwert hat die<br />

natürliche Vielfalt in Nutzökosystemen?“,<br />

„Wie schützt man Pflanzen,<br />

ohne dass die Bienen sterben?“,<br />

„Ist wegen der Bestäuber<br />

anders mit gentechnisch veränderten<br />

Organismen umzugehen?“<br />

und „Blühende Landschaften:<br />

Warum zählt der eigene (Kirch)-<br />

Garten?“<br />

In der Diskussion wurde versucht,<br />

u. a. die Verantwortungsbereiche<br />

von Imkern, Landwirten und Gesetzgebern<br />

wie folgt zu definieren:<br />

• Aufgaben der Imker:<br />

- Kommunikation mit Landwirten<br />

verbessern<br />

- Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Verband<br />

- gute fachliche imkerliche Praxis<br />

(z. B. Selektion, keine Übernutzung)<br />

- unbedingte Meldung des Totenfalls<br />

- geme<strong>ins</strong>ame Vermarktungsstrategien<br />

für Produkte aus „fairer<br />

Landwirtschaft“<br />

• Aufgaben der Landwirtschaft:<br />

- mehr Kultur- und Pflanzenvielfalt<br />

- blühende Beikräuter<br />

- gezielte Anlage von Blühstreifen<br />

- in landwirtschaftliche Ausbildung<br />

imkerliches Wissen einbringen<br />

- wo möglich, Anbautechnik ohne<br />

chemischen Pflanzenschutz<br />

• Aufgaben an Gesetzgeber/Industrie:<br />

- Prüfung von Pflanzenschutzmitteln<br />

auf Bienenvolkgefährlichkeit<br />

- Umkehr der Beweislast berücksichtigen<br />

- Bienen als Stellvertreter für<br />

andere Bestäuber sehen<br />

- Forschung durch Gelder aus der<br />

öffentlichen Hand<br />

- Stärkung der Pflanzenschutzämter<br />

- Schaffung von Transparenz bei<br />

Prüfungsparametern<br />

Am dritten Tag der Veranstaltung<br />

erfolgte nach der Vorstellung der<br />

Foren-Ergebnisse eine Podiumsdiskussion<br />

mit den Teilnehmern:<br />

MdL Christian Meyer, CDU, MdL<br />

Martin Bäumer, CDU /(Umwelt-<br />

Fachreferent), Helmut Meyer,<br />

Vizepräsident Landvolk Niedersachsen,<br />

Dr. Catrin Westphal, Uni<br />

Göttingen, und Peter Maske,<br />

D.I.B.-Präsident.<br />

Zusammenfassende Inhalte der<br />

Statements waren:<br />

Die Politiker brachten zum Ausdruck,<br />

dass die Bedeutung der Bestäuber<br />

erkannt und zahlreiche<br />

Maßnahmen zur Förderung angelaufen<br />

seien oder sich in der<br />

Umsetzungsphase befänden. Kritisch<br />

wurde angemerkt, dass es<br />

aber auch unrealistische Forderungen<br />

gäbe.<br />

Von Seiten der Landwirtschaft<br />

wurde signalisiert, dass man z. B.<br />

bei der Grünlandbewirtschaftung<br />

mit Naturschützern und anderen<br />

Verbänden zusammenarbeite und<br />

22<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

bereit sei, Blühprogramme u. a.<br />

Maßnahmen umzusetzen. Jedoch<br />

scheitere die Realisierung oft an<br />

den Verordnungen und der damit<br />

verbundenen Bürokratie. Nach<br />

wie vor sei jedoch erste Aufgabe<br />

der Landbewirtschaftung die<br />

Ernährungssicherung.<br />

D.I.B.-Präsident Maske forderte in<br />

seinem Beitrag Rechtssicherheit<br />

bei GVO und konsequentes Handeln<br />

bei illegalem Anbau. „Es<br />

sollte nicht nur eine anbaufreie<br />

Region in Bayern, sondern in ganz<br />

Deutschland und Europa geben“,<br />

so Maske. Auch Erfahrungen zum<br />

GVO-Anbau aus anderen Ländern,<br />

wie den USA, sollten bei<br />

politischen Entscheidungen berücksichtigt<br />

werden. Besonders<br />

wichtig sei für den D.I.B. die<br />

Zusammenarbeit mit den Landwirten.<br />

„Imker wollen echte Partner<br />

der Landwirte sein“, sagte der<br />

Präsident hierzu. Denn nicht nur<br />

Imker profitierten davon, sondern<br />

mehr Bienenvölker könnten auch<br />

das Einkommen der Landwirte<br />

steigern, z. B. beim Rapsertrag.<br />

Besonders wichtig sei ihm jedoch<br />

die Erhaltung des Nahrungsangebotes<br />

für die Bestäuber. So könne<br />

statt des Maisanbaus die Verwendung<br />

von mehrjährigen Blühpflanzen<br />

zur Biomassegewinnung<br />

dem Trachtmangel bei Bienen und<br />

anderen Blüten besuchenden<br />

Insekten entgegen gewirkt werden.


APIMONDIA<br />

Interview mit Prof. Dr. Alexandra-Maria<br />

Klein<br />

Prof. Klein ist Agrarökologin und<br />

Professorin für Ökosystemfunktionen<br />

an der Leuphana-Universität<br />

Lüneburg. Seit zwölf Jahren<br />

forscht sie zur Auswirkung intensiv<br />

betriebener Landwirtschaft auf<br />

Veränderungen in der Bienen-<br />

Lebensgeme<strong>ins</strong>chaft.<br />

Forschungsaufenthalte führten sie<br />

nach Indonesien, Ecuador und die<br />

USA. Dort arbeitet sie aktuell an<br />

einem Forschungsprojekt zur<br />

Mandelbestäubung in Kalifornien<br />

und untersucht, welchen Einfluss<br />

eine stark von Monokultur geprägte<br />

Agrarlandschaft auf die<br />

Bestäubung hat.<br />

Welche Bedeutung hat die<br />

Bestäubung durch Bienen und<br />

andere Insekten für unsere<br />

Ernährung?<br />

35 Prozent der Produktion unserer<br />

Kulturpflanzen profitieren von<br />

Bestäubung. Stark abhängig von<br />

Bestäubung – bis zu 100 Prozent –<br />

ist die Produktion von Kakao,<br />

Wassermelone, Kiwi und Kürbis,<br />

Paranuss und Mandel. Bei unserem<br />

heimischen Obst steigern sich<br />

vor allem bei Äpfeln, Birnen und<br />

Kirschen die Erträge, wenn die<br />

Bestäubung durch Insekten optimal<br />

geleistet wird. Allerdings sind<br />

unterschiedliche Sorten, z. B. Äpfel,<br />

auch unterschiedlich abhängig<br />

von der Bestäubung. Weiter ist<br />

zu beachten, dass viele dieser von<br />

Bestäubern abhängigen Kulturpflanzen<br />

essentielle Vitamine und<br />

Mineralstoffe beinhalten. Einige<br />

dieser Vitamine wie z. B. Lycopin,<br />

ein wichtiger Antioxidant, erhalten<br />

wir ausschließlich aus Frücht-<br />

23<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

Foto: Prof. Dr. A. Klein<br />

en und Gemüse, die vorwiegend<br />

durch Bienen- und Hummelbestäubung<br />

Ernten liefern.<br />

Wie viel Geld ist die Bestäubung<br />

wert?<br />

Gäbe es starke Verluste in der Produktion<br />

unserer Kulturpflanzen,<br />

weil die Bestäubung plötzlich ausfiele,<br />

dann entspräche dies zehn<br />

Prozent des gesamten weltweiten<br />

monetären Werts der Kulturpflanzenproduktion.<br />

Das entspricht einem<br />

jährlichen Wert von 153 Milliarden<br />

Euro. Ein plötzlicher und<br />

vollständiger Ausfall der gesamten<br />

Bestäubung ist aber ein extremes<br />

Szenario, das nicht realistisch<br />

ist. Tatsächlich sind die Verluste<br />

in der Kulturpflanzenproduktion<br />

in diesem Bereich jährlichen<br />

Schwankungen unterlegen.<br />

Aber Zahlen aus solchen Szenarien<br />

und Fakten sind wichtig, um<br />

z. B. Politiker von der Bedeutung<br />

dieser Ökosystem-Dienstleistung<br />

zu überzeugen. Im Grunde geht es<br />

aber nicht um Geld, sondern um<br />

ethische und moralische Werte<br />

und um die Störung von wichtigen<br />

ökologischen Beziehungen. Wenn<br />

wir bestimmte Gruppen, manch-<br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

mal Arten von Bestäubern verlieren,<br />

entstehen offene ökologische<br />

Nischen, die wir eventuell<br />

nicht wieder füllen können. Dies<br />

kann zum Aussterben von Pflanzenarten<br />

führen.<br />

In den USA ist die Bestäubungsimkerei<br />

weit verbreitet. 1.300<br />

Imker machen als Wanderimker<br />

ihr Geschäft nur mit der Bestäubung,<br />

Honig gewinnen sie nicht.<br />

Wie läuft dieses Geschäft nach<br />

Ihren Beobachtungen bei der<br />

Mandelblüte in Kalifornien ab?<br />

Der Imker ist Dienstleister und<br />

handelt mit Bestäubung. Das ist<br />

Industrie. Der Imker hat bis zu<br />

cirka 30 Angestellte, oft mexikanische<br />

Arbeiter. Der Imker<br />

züchtet die Bienen, er bekommt<br />

einen Anruf von einem Farmer,<br />

wie viele Bienenstöcke an<br />

welchem Ort der Mandelblüte er<br />

benötigt. Im Dezember, mitten im<br />

Winter, lässt der Imker von seinen<br />

Arbeitern die Bienen dort<br />

abstellen. Sie werden mit Zuckerlösung<br />

und Antibiotika gefüttert,<br />

um sie stark und gesund zu halten.<br />

So fliegen sie, wenn die Mandelblüte<br />

beginnt, direkt hinaus. Für<br />

eine optimale Bestäubungsleistung<br />

wird bei ihnen oft Mandelpollen<br />

in den Eingang der Einflugslöcher<br />

gestreut. Sie bekommen<br />

manchmal auch Pheromone,<br />

Duftstoffe, die die Arbeiterinnen<br />

dazu bringen, noch mehr rauszufliegen,<br />

zu sammeln und ihr Volk<br />

zu vergrößern. Bezahlt wird dieses<br />

Geschäft nach der Anzahl der in<br />

der Mandelplantage abgestellten<br />

Völker. Für ein gesundes und<br />

starkes Bienenvolk bekommt der<br />

Imker 170 Dollar pro Saison.


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Was bedeutet diese Art der<br />

Bestäubungsimkerei für die<br />

Bienen?<br />

Es ist ein enormer Stress. Die<br />

Bienen legen im Winter eigentlich<br />

eine Pause ein und sind es nicht<br />

gewohnt, so frühzeitig, bei niedrigen<br />

Temperaturen, stark gefüttert<br />

zu werden und ihre Volksdichte zu<br />

vergrößern. Sie würden normalerweise<br />

nicht in eine Agrarwüste<br />

fliegen und sich so e<strong>ins</strong>eitig<br />

ernähren. Sie bräuchten vielfältigen<br />

Pollen und Nektar. Die kalifornischen<br />

Mandeln werden in<br />

intensiver Landwirtschaft mit<br />

großen Mengen an Herbiziden<br />

produziert. Während der Blüte,<br />

wenn die Bienen dort fliegen, werden<br />

Fungizide eingesetzt. Die<br />

Bienen haben wahrscheinlich<br />

keine Möglichkeit, Harze zu sammeln<br />

und darüber Krankheiten<br />

abzuwehren. Für die Bienen ist es<br />

kein schönes Leben, es ist eine Art<br />

Sklavenhaltung. Sie werden nur<br />

gehalten um zu arbeiten, sie können<br />

nirgendwo anders hin. Auch<br />

die Transporte zu den verschiedenen<br />

Orten, wo sie bestäuben<br />

müssen, sorgen für Stress. Jedes<br />

Mal müssen sie sich neu orientieren.<br />

Die Erschütterungen und<br />

der Lärm während der Fahrt belasten<br />

sie stark.<br />

Würden Sie den Imkern<br />

hierzulande die Bestäubungsimkerei<br />

empfehlen?<br />

Ja, wenn sie nicht in diesem intensiven<br />

Stil durchgeführt wird.<br />

Wenn Landwirt und Imker gegenseitig<br />

davon profitieren und es<br />

gute Abmachungen und Verträge<br />

gibt. Es sollten Festlegungen<br />

getroffen werden, dass keine Pes-<br />

tizide eingesetzt werden und dass<br />

es – falls es zu Fehlanwendungen<br />

von Pflanzenschutzmitteln in der<br />

Landwirtschaft kommt – Entschädigung<br />

für den Imker gibt. Wenn<br />

Bestäubung professionell als<br />

Dienstleistung betrieben wird, empfehle<br />

ich, neben den Honigbienen<br />

auch Hummeln oder Wildbienen,<br />

wie die rote Mauerbiene,<br />

einzusetzen.<br />

Bestäubervielfalt kann die Bestäubungsleistungen<br />

optimieren und<br />

sichern. Bienenhabitate in der<br />

Nähe der Kulturpflanzenproduktion<br />

würden hier sehr helfen.<br />

Vielleicht kann der Imker dem<br />

Landwirt hierfür Empfehlungen<br />

geben.<br />

Macht es Sinn für Imker, sich für<br />

die Artenvielfalt und Existenzmöglichkeiten<br />

von Wildbienen<br />

einzusetzen?<br />

Viele Wildbienen sind perfekt an<br />

bestimmte Pflanzen angepasst.<br />

Ohne Wildbienen existieren diese<br />

Pflanzen nicht, sie sterben aus.<br />

Die Honigbienen wiederum bekommen<br />

bei den Blüten dieser<br />

Pflanzen auch Pollen und Nektar,<br />

ohne sie hätten sie ein deutlich<br />

weniger vielfältiges Angebot. Sich<br />

für Wildbienen und Hummeln zu<br />

engagieren, macht sehr viel Sinn<br />

für die Imker.<br />

Das Interview führte Gunhild Seyfert.<br />

Sie ist freie Umweltjournalistin und lebt<br />

in Osnabrück.<br />

24<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Wildpflanzen als<br />

neue<br />

Energiepflanzen?<br />

Am 29. April nahm Präsident<br />

Maske in Wetzlar an der Tagung<br />

der Naturschutz-Akademie Hessen<br />

teil, bei der es um das Thema<br />

„Neue Energiepflanzen –Energie<br />

aus Wildpflanzen und Co.“ ging.<br />

Auf der Tagung waren knapp 100<br />

Teilnehmer, vorwiegend Vertreter<br />

aus Umweltbehörden des gesamten<br />

Bundesgebietes vertreten. Von<br />

Seiten der Imkerschaft waren<br />

neben dem Präsidenten auch Dr.<br />

R. Büchler (LLH Hessen) sowie<br />

der 1. Vorsitzende des Landesverbandes<br />

Hessischer Imker, Manfred<br />

Ritz, vertreten.<br />

Nachfolgende Themenkreise wurden<br />

vorgestellt:<br />

1. Biomasseproduktion aus Wildpflanzen<br />

– eine Chance für die<br />

Tiere der Agrarlandschaft?<br />

Wesentliche Inhalte dieses Vortrages<br />

von Werner Kuhn, Bayerische<br />

Landesanstalt für Weinbau und<br />

Gartenbau Veitshöchheim (LWG)<br />

waren die Auswirkungen des<br />

Energiepflanzenanbaus auf Flächen<br />

und Bienen sowie die Vorstellung<br />

des seit drei Jahren laufenden<br />

Forschungsprojektes der<br />

LWG „Biomasseaufwuchs aus<br />

Blühpflanzen“.<br />

Die erste Projektphase mit einer<br />

Laufzeit von 07/2008 bis 12/<strong>2010</strong>,<br />

gefördert durch die Fachagentur<br />

Nachwachsende Rohstoffe (FNR),<br />

untersucht primär die Biomassegewinnung<br />

durch Alternativpflanzen<br />

im Vergleich zum Mais. Derzeit<br />

werden noch ca. 80 verblei-


APIMONDIA<br />

bende Pflanzenarten getestet, aber<br />

bereits erste Ergebnisse lassen die<br />

positiven Auswirkungen auf die<br />

Bienen bezüglich ihrer hohen Leistungsfähigkeit<br />

erkennen. Für die<br />

zweite Phase, die ein Monitoring<br />

für Wildtiere und Bienen beinhalten<br />

und ab 2011 laufen soll, werden<br />

noch Flächen gesucht.<br />

2. Durchwachsene Silphie<br />

Michael Conrad von der Thüringer<br />

Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

stellte die durchwachsene Silphie<br />

(Silphium perfoliatum) vor, eine<br />

Pflanze aus der Familie der Korbblütler<br />

(Asteraceae) aus Nordamerika<br />

stammend, die in Russland und<br />

auch zu DDR-Zeiten hier angebaut<br />

wurde. Sie ist eine ausdauernde und<br />

mehrjährige Pflanze, die aufgrund<br />

ihrer großen Biomasseproduktion<br />

als Energiepflanze angebaut werden<br />

kann. Die am Stängel verwachsenen<br />

Blattpaare bilden kleine „Becher“<br />

(daher auch Becherpflanze),<br />

in denen sich Tau- und Regenwasser<br />

ansammelt. Die Pflanze erreicht<br />

im zweiten Jahr eine Höhe von zwei<br />

und kann bis zu vier Metern hoch<br />

werden. Die Pflanze hat kaum Klimaansprüche<br />

und einen mäßigen<br />

Wasserbedarf. An verschiedenen<br />

Standorten wurde diese Pflanze<br />

h<strong>ins</strong>ichtlich ihrer Eigenschaften<br />

als Futterpflanze, Koferment für<br />

Biogasanlagen, Bienenweide und<br />

Refugium für Insekten mit guten<br />

Ergebnissen getestet. Z. B. fielen<br />

Vergleiche der Biomasse zum<br />

Mais besser aus und ein Herbizide<strong>ins</strong>atz<br />

war nur im Anpflanzjahr<br />

notwendig. Nähere Erkenntnisse<br />

über Pollen und Nektar sowie<br />

Honigqualität und –geschmack<br />

liegen bisher nicht vor.<br />

3. Bedeutung von Maisfeldern als<br />

Lebensraum für die Tierwelt in<br />

der Agrarlandschaft<br />

Der Referent Dr. Jörg Tillmann<br />

vom Institut für Wildtierforschung<br />

Hannover zeigte auf, dass der<br />

Anstieg des Maisanbaus identisch<br />

mit dem der Biogasanlagen ist.<br />

Bei der Untersuchung der Habitatnutzung<br />

durch Vögel, Hasen und<br />

Kle<strong>ins</strong>äuger zeigten die Ergebnisse,<br />

dass Mais alleine unattraktiv<br />

und nur in Verbindung mit<br />

Rändern und Aussaatschneisen<br />

25<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Das Veitshöchheimer<br />

Projekt untersucht<br />

Wildstaudenmischungen<br />

auf ihre Eignung<br />

zur Biomassegewinnung,<br />

und erweitert<br />

damit gleichzeitig das<br />

Pollen- und Nektarangebot<br />

für Bestäuber.<br />

Fotos:<br />

Dr. I. Illies, Veitshöchheim<br />

bedeutungsvoll für die Biodiversität<br />

ist.<br />

4. Naturschutz durch Nutzung<br />

von Energiepflanzen auf<br />

Ausgleichsflächen<br />

Zu diesem Punkt gab Diplom-<br />

Agraringenieur Frank Wagener,<br />

FH Trier, einen Einblick in Potentiale<br />

und Beispiele, z. B. dem Projekt<br />

„ELKE“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums.


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Aus den Regionen<br />

Museen informieren über<br />

Imkerei<br />

Das Allgäuer Bergbauernmuseum<br />

in Diepholz setzt nicht auf große<br />

Effekte, sondern erzählt kurzweilig<br />

über das Leben und Wirtschaften<br />

in Steillagen, dort, wo der<br />

Winter oft über sechs Monate<br />

dauert. Dabei findet das Freiluftmuseum<br />

durchaus auch kritische<br />

Töne, wenn es um die Landwirtschaft<br />

geht. Das ganze Jahr über<br />

gibt es immer wieder Aktionstage<br />

<strong>ins</strong>besondere für Kinder, aber<br />

auch für die Erwachsenen hat das<br />

Museum jede Menge Informatives<br />

parat. So findet am Sonntag, den<br />

11. Juli, von 11-17 Uhr, ein Imkerund<br />

Bienentag statt. Museumsimker<br />

Mayr zeigt, wie Imkerei<br />

funktioniert und Honig verarbeitet<br />

wird. Kinder dürfen aus Wachsplatten<br />

selber Kerzen formen und<br />

Honig verkosten. Fachvorträge<br />

und Führungen rund um das Bienenhaus<br />

runden den Tag ab. Als<br />

Höhepunkt liest Manfred Helmert<br />

im Beisein von Imkerin Maria<br />

Hornik aus seinem Buch „Von der<br />

Magd zur Bienenkönigin“ und<br />

lässt die Zuhörer in das Leben der<br />

Oberstdorferin eintauchen. (Wir<br />

stellten das Buch in D.I.B. AKTUELL<br />

6/2009, Seite 24, vor.) Weitere Informationen<br />

gibt das Allgäuer Bergbauernmuseum,<br />

Diepolz 44,<br />

87509 Immenstadt, Tel. 08320<br />

709670, www.bergbauernmuseum.de<br />

oder Tel. 08323 914112,<br />

Fax: 08323 91428112, E-Mail:<br />

c.mueller@immenstadt.de.<br />

„Honigsüß & Bienentanz“ ist das<br />

Motto im Kinder- und Jugendmu-<br />

Foto oben/unten links:<br />

Ki.-Jugendmuseum<br />

Nürnberg<br />

Foto unten rechts:<br />

Bergbauernmuseum<br />

Diepholz<br />

seum Nürnberg vom 15. Mai bis<br />

20. Juni. Nach dem großen Erfolg<br />

im Jahr 2009 lädt das Museum<br />

wieder zu einer Mitmach-Ausstellung<br />

rund um die Bienen ein.<br />

Dazu zogen auf dem Freigelände<br />

zwei Bienenvölker in einen aufgestellten<br />

Schaukasten ein. Die<br />

Kinder können Drohnen streicheln,<br />

Honig direkt aus der Wabe<br />

naschen, die Geburt einer Biene<br />

erleben, mit etwas Glück die<br />

Königin sehen und dabei unter<br />

fachkundiger Anleitung die<br />

Entwicklung, die Anatomie und<br />

die Aufgaben der Bienen kennen<br />

26<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

lernen. Weitere Angebote zum<br />

Mitmachen sind das Bauen von<br />

Wildbienenhotels. Ihre Werke dürfen<br />

die Kinder dann selbstverständlich<br />

mitnehmen und zuhause<br />

am Balkon oder im Garten anbringen.<br />

Seit Juni können die Kinder<br />

selbst den frischen Honig schleudern<br />

und ein leckeres Honigbrot<br />

rundet die Mitmachaktion ab.<br />

Unterstützt wird das Projekt durch<br />

die Kooperation mit der Bayerischen<br />

Landesanstalt für Weinund<br />

Gartenbau - Fachzentrum<br />

Bienen, den Landwirtschaftlichen<br />

Lehranstalten Triesdorf, dem<br />

Walderlebniszentrum Tennenlohe<br />

und dem Umweltreferat der Stadt<br />

Nürnberg. Finanziell gefördert<br />

wurde die Erstellung der Ausstellung<br />

durch die Sparkasse Nürnberg.<br />

Mehr Infos unter<br />

http://www.kindermuseum-nuernberg.de/cms/.


APIMONDIA<br />

Mobiler ErlebnisBauernhof mit<br />

Imkerbeteiligung<br />

Vom 21.-24.04.<strong>2010</strong> hatten die<br />

Berliner Bürgerinnen und Bürger<br />

auf dem Potsdamer Platz erstmals<br />

in diesem Jahr Gelegenheit, einen<br />

Bauernhof zu besuchen und sich<br />

über viele Seiten der Landwirtschaft<br />

zu informieren. Der ErlebnisBauernhof<br />

mobil, wird von der<br />

Fördergeme<strong>ins</strong>chaft Nachhaltige<br />

Landwirtschaft (FNL) in Zusammenarbeit<br />

mit dem Verein information.medien.agrar<br />

(i.m.a) und<br />

dem Deutschen Bauernverband<br />

(DBV) seit 2009 organisiert und<br />

wird in diesem Jahr wieder Station<br />

in mehreren Städten Deutschlands<br />

machen. 2009 konnten Besucher<br />

der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung<br />

und Bürgerinnen<br />

und Bürger in Frankfurt/Main<br />

und Hannover den mobilen<br />

Bauernhof bereits kennenlernen.<br />

In Berlin war auch die Imkerei<br />

nun erstmals auf dieser Veranstaltung<br />

vertreten. Der Vorsitzende<br />

Foto oben:<br />

Jürgen Hans in Berlin im Interview<br />

auf der ErlebnisBauernhofbühne<br />

Foto rechts:<br />

Der ErlebnisBauernhof macht<br />

mitten in Münster Station.<br />

Quelle: FNL<br />

des Imkerverbandes Berlin e. V.,<br />

Jürgen Hans, gab in einem Interview<br />

einen Situationsbericht zur<br />

Bienenhaltung in Berlin und<br />

Umgebung und erklärte, was das<br />

Hobby so spannend macht und<br />

warum Bienen so wichtig sind.<br />

Vom 27.-29. Mai machte der<br />

ErlebnisBauernhof mobil dann<br />

Station in Münster. Über drei Tage<br />

bot er den Menschen dort Landwirtschaft<br />

zum Anfassen und<br />

informierte kleine und große Verbraucher,<br />

wo unsere Lebensmittel<br />

herkommen. Dr. Werner Mühlen<br />

von der Landwirtschaftskammer<br />

NRW schilderte den Besuchern<br />

am 27. Mai sehr anschaulich, was<br />

die Arbeiten eines Imkers sind und<br />

warum das Naturprodukt Honig so<br />

wertvoll ist.<br />

Origineller Bienenschmuck auf<br />

Imkertagungen<br />

Bernhard Becker ist Edelsteingraveurmeister<br />

in der vierten Generation<br />

in Idar-Oberstein. Im vergangenen<br />

Jahr wurde er und seine<br />

27<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Frau durch Zeitungsberichte auf<br />

das Problem des Rückgangs der<br />

Bienenvölker in Deutschland und<br />

weltweit aufmerksam. Ihm wurde<br />

gleichzeitig die große ökologische<br />

und wirtschaftliche Bedeutung der<br />

Bienen bewusst und aus diesem<br />

Grund beschloss er, mit seiner<br />

Handwerkskunst auf dieses<br />

Thema aufmerksam zu machen.<br />

Er erweiterte sein Schmucksortiment<br />

um die Kollektion „Bienentanz“.<br />

Unter diesem Titel stellt B.<br />

Becker nun exklusive Unikate für<br />

den Bienenfreund her, z. B. Ohrstecker,<br />

Ringe, Anhänger, Gürtelschnallen,<br />

Zierkrawatten, Handyund<br />

Schlüsselanhänger u. v. m.<br />

Auf verschiedenen Verbandstagungen<br />

hat Familie Becker in<br />

diesem Jahr ihre Stücke bereits<br />

vorgestellt und großes Interesse<br />

bei den Besuchern geweckt. Der<br />

Imkerverband Rheinland lässt<br />

beim Graveurmeister Pokale in<br />

Wabenform für Ehrungen anfertigen.<br />

Wer sich über die Arbeiten<br />

informieren will, kann dies auf<br />

www.bernhard-becker-e-gravuren.<br />

de tun oder direkt Kontakt aufnehmen:<br />

B. Becker, Finkenbergstr.<br />

50, 55743 Idar-Oberstein, Tel.<br />

06781/44508, E-Mail: info@bernhard-becker-e-gravuren.de.


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Honigmacher werben um Nachwuchs<br />

Aufgrund einer Initiative der<br />

Schulungsreferenten des Landesverbandes<br />

Westfälischer und<br />

Lippischer Imker entstand vor<br />

einigen Jahren die Internetplattform<br />

www.die-honigmacher.de<br />

durch den Verein Apis e. V., die<br />

Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen<br />

und die Agentur<br />

lernsite. Das Projekt soll der<br />

Nachwuchssuche und Nachwuchsförderung<br />

dienen. Es will<br />

Menschen erreichen, die sich für<br />

Bienen und Imkerei interessieren,<br />

will durch gezielte und qualitativ<br />

hochwertige Information Barrieren<br />

abbauen und die ersten<br />

Schritte zu einem neuen Hobby<br />

oder Beruf erleichtern. Der 6-seitige<br />

Informationsflyer „Die Honigmacher“<br />

(Foto) stellt in kurzen<br />

prägnanten Argumenten die Faszination<br />

Imkerei und Biene vor und<br />

weist auf die Internet-Lernseite<br />

hin, die derzeit im Auftrag des<br />

D.I.B. um einen Fachkundenachweis<br />

Honig erweitert wird. (Wir<br />

berichteten in D.I.B. AKTUELL 5/2009,<br />

Seite 3.)<br />

Blüten für den Mayener<br />

Bienengarten<br />

Die erste Phase der umfangreichen<br />

Umbau- und Renovierungsarbeiten<br />

im Gebäude des<br />

Fachzentrums für Bienen und<br />

Imkerei des Dienstleistungszentrums<br />

Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel<br />

in Mayen ist abgeschlossen.<br />

So konnte im April<br />

mit der Neugestaltung des Außengeländes<br />

begonnen werden. Mit<br />

Unterstützung des Fördervere<strong>ins</strong><br />

APICULTUR e. V. wurde das<br />

Außengelände durch die Mendiger<br />

Landschaftsarchitektin und<br />

Freizeitimkerin Maike Frings neu<br />

überplant. Danach folgten weitreichende<br />

vorbereitende Erdbewegungen.<br />

Am 24. April war dann<br />

Pflanztag auf dem Gelände des<br />

Instituts. Etwa 20 Freiwillige<br />

pflanzten in Höchstgeschwindigkeit<br />

bienenfreundliche Sträu-<br />

28<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

cher und 1.200 Blütenstauden, die<br />

aus der Baustelle einen attraktiven<br />

Bienengarten machen sollen.<br />

(Foto unten) Schon wenige Tage<br />

später öffneten sich die ersten<br />

Blüten. Der neue Bienengarten<br />

wird den zukünftigen Besuchern<br />

als Lehrpfad das ökologische<br />

Zusammenleben von Blüten und<br />

Bestäuber<strong>ins</strong>ekten veranschaulichen<br />

und Aspekte der Bienenbiologie<br />

näher bringen.<br />

Hochbetrieb am Imkerpavillon<br />

in Hemer<br />

Von Beginn der 15. NRW-Landesgartenschau<br />

an präsentiert sich in<br />

Hemer (Sauerland) der dortige<br />

Ortsverein mit einer Präsentation<br />

unter dem Motto „Klein aber fein“<br />

mit dem Schwerpunkt regionale<br />

Bienenzucht. Vor allem an den<br />

Wochenenden können sich die<br />

engagierten Standbetreuer und die<br />

unterstützenden Kollegen aus den<br />

Imkervereinen des Märkischen<br />

Kreises über mangelndes Interesse<br />

nicht beklagen. Der Imkerpavillon<br />

ist durch seine Außengestaltung<br />

einer Bienenbeute nachempfunden.<br />

Durch ein „Flugloch“ gelan-<br />

Freiwillige bepflanzen den Garten in Mayener Institut neu. Quelle: Fachzentrum Bienen und Imkerei Mayen


APIMONDIA<br />

gen die Besucher zunächst in<br />

einen kleinen Wahrnehmungsraum<br />

und fühlen sich wie eine<br />

Flugbiene bei der Rückkehr in den<br />

Bienenstock. Im Ausstellungsraum<br />

können Werkzeuge und Ausrüstung<br />

eines Freizeitimkers auch<br />

in die Hand genommen werden,<br />

anschauliche Lehrtafeln beantworten<br />

erste Fragen. Alle Schritte<br />

zur Honiggewinnung sind anschaulich<br />

erfahrbar, selbstverständlich<br />

können Bienenprodukte<br />

und Honig aus der heimischen<br />

Region auch käuflich erworben<br />

werden. An jedem Dienstag, Donnerstag<br />

und am Wochenende ist<br />

der Pavillon geöffnet und fachkundige<br />

Imker geben Einblicke in<br />

lebende Bienenvölker hinter Glas.<br />

Kinder suchen mit Vorliebe die<br />

farblich gezeichnete Königin. Auf<br />

Wunsch begleiten die Imker<br />

Besucher auch zum Bienenstand<br />

mit Magazinbeuten, der Hummelburg<br />

oder dem Ameisenhaufen,<br />

der die Ausstellung ergänzt. Aber<br />

auch mit Bienen besetzte Bienenkörbe<br />

sowie eine aus einem<br />

Baumstamm geschnitzte Bärenskulptur,<br />

aus dessen Maul Bienen<br />

abfliegen, gehören dazu. Imker-<br />

Der Imkerpavillon<br />

in<br />

Hemer bietet<br />

für Groß und<br />

Klein Aktivitäten.<br />

Quelle:<br />

Imkerverein<br />

Hemer<br />

gruppen sind ebenso herzlich<br />

willkommen, Kurzführungen werden<br />

direkt vom Vorsitzenden<br />

organisiert (M. Opitz, 02372-<br />

17616). Alle Informationen und<br />

Buchung von kostenpflichtigen<br />

Führungen über die Homepage<br />

der Landesgartenschau (www.landesgartenschau-hemer.de),<br />

die am<br />

24.10.<strong>2010</strong> endet.<br />

Imker-Flohmarkt in Heilbronn<br />

Der Bezirksimkerverein plant<br />

derzeit seinen „Tag der Imkerei“<br />

am 25. Juli <strong>2010</strong> in Heilbronn-<br />

Böckingen, der natürlich in erster<br />

Linie wie in den Vorjahren der<br />

Öffentlichkeitsarbeit gewidmet<br />

sein wird. Für dieses Jahr haben<br />

sich die Imkerinnen und Imker des<br />

Vere<strong>ins</strong> jedoch auch Neues überlegt.<br />

So veranstalten sie für alle<br />

Interessierten am Vortag, den 24.<br />

Juli, erstmals einen Imker-Floh-<br />

29<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

markt im dortigen Bienengarten,<br />

auf dem von 14:00 bis 18:00 Uhr<br />

Imker allerlei Gerätschaften, Beuten,<br />

Werkzeuge, Materialien, Ableger<br />

und Königinnen zum Kauf<br />

oder Tausch anbieten können. Der<br />

Sonntag soll dann ein Sommerfest<br />

für die ganze Familie werden, so<br />

Vere<strong>ins</strong>vorsitzender Bodo Peter.<br />

Im Bienengarten wird den Besuchern<br />

z. B. gezeigt, wie aus<br />

Bienenprodukten Wellness- und<br />

Kosmetikartikel entstehen, die<br />

jeder selbst zubereiten kann. Die<br />

Heilpraktikerin Rosi Bort informiert<br />

über Apitherapie und lässt<br />

Besucher Bienenstockluft schnuppern.<br />

Ein gläserner Schaukasten<br />

und eine historische Ausstellung<br />

mit Imkergeräten zeigt, wie<br />

Bienenhaltung heute und früher<br />

betrieben wurde. Ein frei hängender<br />

Bienenschwarm, der am Ende<br />

des Tages einlogiert werden soll,<br />

wird sicher alle Besucher erstaunen<br />

und zeigen, wie friedlich<br />

Bienen sein können. Kinder dürfen<br />

„Prinzen“ fangen, Kerzen aus


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Bienenwachs rollen oder an einer<br />

Blüten-Wurfwand ihr Geschick<br />

probieren. Auch Wildbienen sind<br />

im Bienengarten zuhause und<br />

werden vorgestellt. Ein Bienenwettflug<br />

wird das Fest beschließen.<br />

Außerdem bietet eine Garten-<br />

Baumschule Blütenstauden und<br />

Kräuterpflanzen an und berät.<br />

Natürlich können auch Honige aus<br />

der Region gekauft und verkostet<br />

werden.<br />

Damit möglichst viele Besucher<br />

an beiden Tagen kommen, hat der<br />

BIV Heilbronn frühzeitig einen<br />

ansprechenden 4-seitigen Flyer<br />

(Foto) drucken lassen, der auch<br />

eine Anmeldung zum Imker-<br />

Flohmarkt enthält. Imkerinnen<br />

und Imker, die am Flohmarkt teilnehmen<br />

wollen, können sich an<br />

Bodo Peter (Tel. 07131/84663, E-<br />

Mail: BodoPeter@gmx.de) wenden.<br />

Die Verkaufsgebühr beträgt<br />

1,-- €/lfd. Meter Verkaufsfläche.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.imker-heilbronn.de.<br />

Imkern auf Probe in Eichstätt<br />

Mit Besorgnis beobachteten die<br />

Bienenfreunde des Bezirksbienenzucht-<br />

und Obstbauverein im bayerischen<br />

Eichstätt die immer weiter<br />

sinkende Zahl der aktiven<br />

Imker in der Region. Seit 1980<br />

halbierte sich dort die Anzahl der<br />

Vere<strong>ins</strong>mitglieder. Deshalb ergriff<br />

der Kreisvorsitzende Josef Hagemann<br />

nach dem Vorbild des IV<br />

Dietmannsried (wir berichteten in<br />

D.I.B. AKTUELL) die Initiative und<br />

bietet in diesem Jahr erstmals mit<br />

seinen erfahrenen Vere<strong>ins</strong>mitgliedern<br />

für Interessierte das „Imkern<br />

auf Probe“ an – mit unerwartet<br />

großem Erfolg. Am 26. Februar<br />

startete das Projekt mit einer Informationsveranstaltung,<br />

zu der<br />

13 Frauen und 23 Männer kamen<br />

und sich anmeldeten. Die Teilnehmer<br />

schlossen für 100,-- € mit<br />

dem Kreisverband einen Mietvertrag<br />

über ein Bienenvolk ab.<br />

Außer einem empfohlenen Fachbuch<br />

stellt der Verein alles<br />

Notwendige wie Schutzkleidung,<br />

Imkereigerät, Honiggläser usw.<br />

bereit. Unterstützt wird das Projekt<br />

finanziell vom Bayerischen<br />

Landwirtschaftsministerium.<br />

Die Neuimker haben im März/<br />

April die theoretische Schulung<br />

erhalten. Nun läuft die praktische<br />

Ausbildung an drei Standorten, da<br />

sich unerwartet viele angemeldet<br />

haben. Die erfahrenen Imker<br />

betreuen die Anfänger alle acht bis<br />

zehn Tage, damit diese erste praktische<br />

Erfahrungen am eigenen<br />

Bienenvolk sammeln können. Alle<br />

sind mit Begeisterung dabei.<br />

„Unser Ziel ist es, Nachwuchs für<br />

die dringend benötigte Imkerschaft<br />

zu gewinnen und diesem<br />

30<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Vorhaben sind wir ein großes<br />

Stück näher gekommen“, freut<br />

sich J. Hagemann.<br />

Aus diesem Grund hat der Verein<br />

außerdem an den Standorten mehrere<br />

Infotafeln und ein Schauvolk<br />

aufgestellt, die nach der Schulung<br />

für die Öffentlichkeit frei zugänglich<br />

sind, um auch Schulen und<br />

anderen Interessierten anschauliche<br />

Informationen über das<br />

Bienenjahr zu bieten. Wer in<br />

seinem Verein ebenfalls Nachwuchsprobleme<br />

hat, kann gerne zu<br />

J. Hagemann Kontakt aufnehmen<br />

und sich informieren, was bei der<br />

Organisation und Durchführung<br />

eines solchen Projektes notwendig<br />

ist. Kontakt: Josef Hagemann,<br />

Untere Dorfstr. 18, 91795 Obereichstätt.<br />

Gen-Mais und Kuh-Patente<br />

Im Rahmen der Gentechnik-Infotour<br />

der Bundestagsfraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen fand am<br />

25. Mai in Trier die Veranstaltung<br />

Die rheinischen und saarländischen imker begrüßen als Gäste das MdB, Ulrike Höfken (3. v. re.), und den kanadischen Landwirt<br />

Percy Schmeiser (4. v. li.) Foto: Herbert Hassel


APIMONDIA<br />

"Gen-Mais und Kuh-Patente -<br />

Gefahren und Alternativen" statt.<br />

Auf dem Viehmarktplatz gab es<br />

für interessierte Bürger einen Infomarkt<br />

zur gentechnikfreien Landwirtschaft,<br />

an dem sich viele<br />

engagierte Initiativen und Organisationen,<br />

z. B. der BUND, die<br />

Arbeitsgeme<strong>ins</strong>chaft bäuerliche<br />

Landwirtschaft e. V., der Bundesverband<br />

deutscher Milchviehhalter<br />

e. V., die Kirchen sowie die<br />

gentechnikfreie Region Kusel<br />

beteiligten. Auch die Imkerei war<br />

vertreten. Für den Imkerverband<br />

Rheinland waren Norbert Backes<br />

vom KIV Trier-Saarburg sowie<br />

Werner Scherf vom BZV Trier<br />

anwesend. Der Landesverbandsvorsitzende<br />

des Saarlandes, Herbert<br />

Hassel, war mit Vorstandsmitglied<br />

Thomas Deutsch gekommen,<br />

um die Interessen der Imkerei<br />

beim Infotag zu vertreten.<br />

Gelegenheit zu Gesprächen gab es<br />

mit dem MdB, Ulrike Höfken,<br />

sowie dem Träger des alternativen<br />

Nobelpreises, Percy Schmeiser,<br />

aus Kanada, der auf Einladung<br />

von U. Höfken auf der Veranstaltung<br />

zu den Gefahren der Gentechnik<br />

in der Landwirtschaft<br />

einen Vortrag hielt.<br />

Berliner Imker beteiligen sich<br />

am Umweltfestival<br />

Am 05.06. und 06.06.<strong>2010</strong> fand in<br />

Berlin auf der Straße des 17. Juni,<br />

in der Nähe des Brandenburger<br />

Tores, das alljährliche Umweltfestival<br />

statt, an dem sich viele<br />

Organisatoren und auch Parteien<br />

beteiligten, um die Bevölkerung<br />

über aktuelle Umweltthemen zu<br />

informieren.<br />

Am Sonntag hatte der SPD-Bundesvorstand<br />

den Imkerverband<br />

Berlin e. V. eingeladen, einen geme<strong>ins</strong>amen<br />

Informationsstand im<br />

Rahmen dieser Veranstaltung zum<br />

Thema „Gen-Food“ zu nutzen.<br />

„Als äußerst erfreulich werten wir<br />

die Positionierung des SPD-Bundesvorstandes<br />

gegen gentechnisch<br />

veränderte Lebensmittel und die<br />

direkte Einbeziehung unseres Produktes<br />

Honig“, sagte Imkerverbandsvorsitzender<br />

Jürgen Hans<br />

nach dem Festival und weiter „im<br />

Deutschen Honig darf sich kein<br />

Pollen von gentechnisch verän-<br />

31<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Der Informationsstand der Berliner Imker beim Umweltfestival am Brandenburger Tor Foto: Jürgen Hans<br />

derten Pflanzen finden, das lehnen<br />

die Verbraucher ab. Deshalb darf<br />

auch der Anbau von gentechnisch<br />

veränderten Pflanzen in Deutschland<br />

nicht erlaubt werden.“<br />

Während von den SPD-Mitgliedern<br />

ein Dosenwerfen gegen<br />

gentechnisch veränderte Nahrungsmittel<br />

mit einem 30 g-Glas<br />

mit Echtem Deutschen Honig<br />

(Berliner Stadthonig mit einem<br />

hohen Anteil an Lindenhonig) als<br />

Preis belohnt wurde, ergaben sich<br />

für die Berliner Imker zahlreiche<br />

interessante Gespräche über Bienen,<br />

Bienenhaltung in der Stadt<br />

und den gesundheitlichen Wert der<br />

Produkte aus dem Bienenvolk.<br />

Besonders erfreulich: drei Interessenten<br />

für die Bienenhaltung<br />

konnten an Imkervereine vermittelt<br />

werden.


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

Für Sie notiert<br />

Artenreichtum wird honoriert<br />

Wie der aid mitteilt, haben Wissenschaftler<br />

der Uni Göttingen ein<br />

Wertesystem entwickelt, das die<br />

Erhaltung und Förderung der<br />

Artenvielfalt honoriert. Der Artenreichtum<br />

an Pflanzen, Tieren und<br />

Mikroorganismen wird auf Ackerund<br />

Grünland mehr und mehr<br />

durch Unkrautbekämpfungsmaßnahmen<br />

der Landwirte dezimiert,<br />

denn diesen wird bisher nur der<br />

vermarktbare Ertrag von ihren<br />

<strong>Feld</strong>ern bezahlt und es fehlt der<br />

Anreiz zur Arterhaltung. Eine<br />

artenreiche Flora und Fauna hat<br />

jedoch neben der wichtigen ökologischen<br />

Funktion auch eine große<br />

Bedeutung für genetische Ressourcen,<br />

die in Zukunft zur Verbesserung<br />

von Kultursorten benötigt<br />

werden könnten. Dieser<br />

Gewinn lässt sich monetär schwer<br />

messen. Da die wirtschaftlichen<br />

den gesellschaftlichen Interessen<br />

entgegenstehen, lag hier der Ansatz<br />

der Göttinger Wissenschaftler,<br />

dieses brotlose Anliegen in ein<br />

marktwirtschaftlich orientiertes<br />

Wertesystem zu wandeln. Dieses<br />

wurde in einem Modellprojekt im<br />

Landkreis Northeim erfolgreich<br />

getestet und lässt sich nach<br />

Angaben der Wissenschaftler auf<br />

weitere Regionen übertragen. Die<br />

Idee funktioniert folgendermaßen:<br />

Der Landwirt kann an einem<br />

Ausschreibungsverfahren für die<br />

Vermehrung bestimmter Arten<br />

teilnehmen und muss durch Preis<br />

und Leistung überzeugen. Welche<br />

Pflanzenarten besonders wichtig<br />

und gefragt sind, entscheidet ein<br />

regionaler Beirat mit den wichtig-<br />

sten Interessengruppen aus Politik,<br />

Agrar- und Naturschutzverwaltung<br />

und Verbänden. Das<br />

weiche Prinzip „erhaltenswert"<br />

wird so in eine marktorientierte<br />

Denkweise übersetzt. (So gingen<br />

im Modellversuch pro Jahr Gebote<br />

für fast 300 artenreiche<br />

Flächen ein.) Aus den Angeboten<br />

wählt der Beirat nach Effizienzkriterien<br />

wie Preis und Qualität aus.<br />

Beim Nachweis einer bestimmten<br />

Artenvielfalt wird dem teilnehmenden<br />

Landwirt die tatsächlich<br />

erreichte Anzahl schützenswerter<br />

Pflanzen honoriert. Dabei ist dem<br />

Anbauer weitgehend freigestellt,<br />

welche Produktionsmethoden er<br />

e<strong>ins</strong>etzt. Erreicht er die vereinbarte<br />

Anzahl nicht, entfällt die<br />

Prämie. Die Prämien wurden bisher<br />

aus Stiftungen und Fördereinrichtungen<br />

bezahlt. Ziel ist es<br />

aber, bei erfolgreicher Ausweitung<br />

des Systems Finanzmittel der<br />

europäischen Agrarprogramme<br />

einzubeziehen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

http://www.zlu.agrar.uni-goettingen.de.<br />

Das Vorhaben ist Teil des Bioplex-<br />

Projektes, das von den Universitäten<br />

Göttingen, Rostock und<br />

Gießen geme<strong>ins</strong>am durchgeführt<br />

und kürzlich abgeschlossen wurde.<br />

Gegenstand des Forschungsverbundes<br />

war der Zusammenhang<br />

von globalem Wandel und<br />

dem Verlust der Artenvielfalt. Das<br />

Projekt wurde durch Mittel des<br />

Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung gefördert und von<br />

der Deutschen Bundesumweltstiftung,<br />

der Niedersächsischen<br />

Bingo-Umweltlotterie sowie dem<br />

Landkreis Northeim unterstützt.<br />

32<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

Kontaktadresse:<br />

Dr. Horst-Henning Steinmann, Georg-<br />

August-Universität Göttingen, Fakultät<br />

für Agrarwissenschaften, Forschungsund<br />

Studienzentrum Landwirtschaft und<br />

Umwelt<br />

Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen,<br />

Telefon 0551/39-5538,<br />

E-Mail: hsteinm@gwdg.de<br />

Echter Deutscher Honig im<br />

Adlon<br />

Regionale Produkte erleben heute<br />

auf Märkten, im Einzelhandel und<br />

in den Küchen der Restaurants<br />

eine Renaissance. Noch bevor<br />

Verbraucher auf biologischen<br />

Anbau achten, werden heimische<br />

Produkte bevorzugt gekauft und<br />

gegessen. Früher, als nur wenige<br />

Menschen die Möglichkeit hatten,<br />

fremde und exotische Speisen zu<br />

genießen, war dies Usus. Durch<br />

eine Veröffentlichung in der<br />

Die Reproduktion der alten Speisekarte wurde von Wolfgang<br />

Gross zur Verfügung gestellt.


APIMONDIA<br />

Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung<br />

(Rubrik Kunstmarkt)<br />

am 04. April hatten wir nun die<br />

seltene Gelegenheit zu sehen, wie<br />

das legendäre Hotel Adlon in<br />

Berlin vor über siebzig Jahren<br />

seine „Deutschen Produkte auf<br />

den Deutschen Tisch“ brachte.<br />

Auf einer Speisekarte vom<br />

01.10.1933 ist u. a. die Marke<br />

„Echter Deutscher Honig“ abgebildet,<br />

die in diesem Jahr 85 Jahre<br />

alt und eine der ältesten eingetragenen<br />

Warenzeichen auf dem<br />

deutschen Lebensmittelmarkt ist.<br />

Auf dem Bild ist das Einheitsglas<br />

mit geschlitztem Blechdeckel zu<br />

sehen. Dieses war die zweite Ausführung<br />

der Marke und kam um<br />

1930 auf den Markt.<br />

Die Menükarte (Foto links)<br />

stammt aus der Sammlung des<br />

Hamburgers Wolfgang Gross, der<br />

in über vier Jahrzehnten Deutschlands<br />

größtes Menü- und Speisekarten-Archiv<br />

und wahrscheinlich<br />

eine der bedeutendsten Sammlungen<br />

von Speisekarten weltweit<br />

zusammengetragen hat. In der<br />

Sammlung des Gastronomiefachmannes<br />

befinden sich über 40.000<br />

Exponate von 1782 bis zur Gegenwart<br />

mit Schwerpunkt Deutschland,<br />

hergestellt in unterschiedlichen<br />

Verfahren und auf allen<br />

denkbaren Materialien wie zum<br />

Beispiel auf Stoff, Seide, Glas,<br />

Porzellan, Blech, Holz, Papier.<br />

Die Preußische Allgemeine<br />

Zeitung schrieb 2008 über die<br />

Sammlung: „Laut Brockhaus ist<br />

eine Speisekarte "das Verzeichnis<br />

der Gerichte, die in einer Gaststätte<br />

angeboten werden". In<br />

dieser nüchternen Definition liegt<br />

indessen nur die halbe Wahrheit:<br />

Vergleicht man Speisekarten aus<br />

unterschiedlichen Epochen und<br />

Jahrhunderten, wird schnell deutlich,<br />

dass sie gleichzeitig Dokument<br />

und Spiegelbild ihrer Zeit<br />

sind. Unterschiedliche Moden,<br />

Essgewohnheiten und Geschmacksrichtungen<br />

lassen sich ebenso<br />

daraus ablesen wie das handwerkliche<br />

und technische Niveau einer<br />

Küche.“<br />

Wer bei sich zu Hause die eine<br />

oder andere alte Speise- oder<br />

Menükarte findet, kann diese<br />

Wolfgang Gross gerne zur Verfügung<br />

stellen. Dieser freut sich<br />

über jeden Neuzugang in seiner<br />

Sammlung, denn seine Leidenschaft<br />

ist trotz seiner 77 Jahre<br />

ungebrochen. Adresse: Wolfgang<br />

Gross, Quadenweg 26e, 22453<br />

Hamburg, Tel./Fax 040/5515854.<br />

Weitere Infos unter www.menuarchiv.com.<br />

Bienen in Japan gestohlen<br />

Im April informierte die Nachrichtenagentur<br />

dpa über massive<br />

Probleme der japanischen Erdbeerbauern.<br />

In mehreren Regionen<br />

des Inselreiches haben Bienenräuber<br />

wiederholt Zehntausende der<br />

für die Erdbeerzucht unabdingbaren<br />

Insekten gestohlen. Der<br />

spürbare Bienenmangel lasse die<br />

Preise steigen. Man vermutet, dass<br />

die Täter die Bienen stehlen, um<br />

sie zu höheren Preisen weiterzuverkaufen.<br />

Da Japan vor drei<br />

Jahren den Bienenimport wegen<br />

Krankheiten stoppte, stieg der<br />

Kaufpreis für Bienen. Zwar wurde<br />

das Importverbot im vergangenen<br />

Jahr wieder aufgehoben, doch<br />

wegen des kalten Sommers vermehrten<br />

sich die Tiere nicht so<br />

33<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

schnell wie erhofft. Japan bezieht<br />

die Bienen vor allem aus Australien.<br />

Ein weiterer Faktor könne<br />

sein, dass es in Japan immer mehr<br />

Hobbybienenzüchter gebe und<br />

auch deswegen die Nachfrage<br />

steige.<br />

Wildbienenhilfe informiert<br />

www.wildbienenhilfe.de ist ein<br />

ehrenamtlich betriebenes Internetportal<br />

ohne jegliche kommerzielle<br />

Ausrichtung, in dessen Mittelpunkt<br />

der Schutz und Erhalt der<br />

heimischen Wildbienen steht. Ein<br />

besonderes Anliegen der Initiative<br />

für das Jahr <strong>2010</strong> ist es, Kinder<br />

und Jugendliche zu informieren<br />

und zur Hilfe zu motivieren, denn<br />

der Rückgang der Wildbienen ist<br />

alarmierend. Jede zweite Art steht<br />

auf der roten Liste. Insbesondere<br />

der Mangel an Brutmöglichkeiten<br />

in den bebauten Gebieten führt<br />

zum erschreckenden Wildbienenrückgang.<br />

In den alten Kulturlandschaften<br />

gab es vielfältige Brutmöglichkeiten<br />

in Schilf-, Holunder-<br />

und Himbeerzweigen oder in<br />

Lehm- und Ziegelwänden. Ebenso<br />

spielen Wildblumen wie Löwenzahn,<br />

Glockenblume, Zaunwicke,<br />

Ackerwinde u. a. eine entscheidende<br />

Rolle als Nahrungslieferanten<br />

für Wildbienen. Jeder kann<br />

zum Erhalt der Insekten mit einem<br />

kleinen sonnigen, trockenen und<br />

windgeschützten Platz auf Ter-<br />

Foto: Wildbienenhilfe.de


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

rasse, Balkon oder am Fenster<br />

beitragen. Als Nisthilfe eignen<br />

sich hohle Zweige, Hartholzblöcke<br />

mit selbst gebohrten<br />

Niströhren oder Lochsteinen. Die<br />

nicht Honig sammelnden Wildbienen<br />

(Solitärbienen) benötigen<br />

neben Erd- und Mauerlöchern hinten<br />

geschlossene Brutröhren mit<br />

einem Durchmesser je nach Art<br />

zwischen 4 und 8 mm und einer<br />

Tiefe von 4 bis 8 cm. Esche gehört<br />

neben Buche und Eiche zu den<br />

heimischen Harthölzern. Ihr Holz<br />

kann nicht aufquellen und so die<br />

Bienenbrut gefährden.<br />

Bei der diesjährigen Aktion von<br />

www.wildbienenhilfe.de kann jeder<br />

interessierte Kindergarten und<br />

jede Grundschule neben Wildblumensamen<br />

und -pflanzen ein<br />

Wildbienenhaus mit 107 Brutröhren<br />

und Beobachtungsstation<br />

aus naturbelassenem Eschenholz<br />

kostenfrei erhalten, für das die<br />

Wildbienenhilfe jeweils die Sponsoren<br />

sucht.<br />

Die Initiative macht außerdem<br />

allen Mitgliedern des Deutschen<br />

Imkerbundes e. V. das Angebot,<br />

das Wildbienenhaus mit Beobachtungsauszug<br />

(Foto Seite 33) statt<br />

für 69,-- € zum Vorzugspreis von<br />

49,-- € zzgl. 5,90 € Versandkosten<br />

zu erwerben. (Breite 132 mm x<br />

Tiefe 132 mm x Höhe 298 mm,<br />

Dachbreite 176 mm x Tiefe 132<br />

mm, herausziehbares Mittelteil<br />

zur Brutbeobachtung für Wildbienen<br />

nicht wahrnehmbar, Gewicht<br />

2,6 kg.)<br />

Kontakt und Bewerbungen an:<br />

E-Mail info@wildbienenhilfe.de<br />

oder Tel. 02294/9991784.<br />

Projekt „<strong>Farbe</strong> <strong>ins</strong> <strong>Feld</strong>“<br />

gestartet<br />

Wie der Fachverband Biogas e. V.<br />

berichtet, startete dieser am<br />

30.04.<strong>2010</strong> seine erste Blühstreifen-Aussaat<br />

im Münsterland.<br />

Der Anbau von Energiepflanzen,<br />

vor allem von Mais, auf landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen steht<br />

zunehmend in der Kritik. Gerade<br />

im Jahr der Biodiversität wird<br />

über den zunehmenden Verlust an<br />

biologischer Vielfalt diskutiert.<br />

Deshalb müssen sich Landwirtschaft<br />

und Biogasbranche verstärkt<br />

mit dieser Problematik<br />

auseinandersetzen. Der Verband<br />

vertritt zwar die Auffassung, dass<br />

für die Produktion von Biogas in<br />

den kommenden Jahren nicht auf<br />

den Anbau von Mais verzichtet<br />

werden kann, da diese Pflanze<br />

sehr effizient ist und hohe<br />

Energieerträge liefert. Jedoch<br />

sieht er dringenden Handlungsbedarf<br />

für innovative und ökologische<br />

Maßnahmen in der Landwirtschaft<br />

und im Energiepflanzenanbau.<br />

Eine solche Maßnahme<br />

soll das Projekt „<strong>Farbe</strong> <strong>ins</strong><br />

<strong>Feld</strong>“ (FiF) sein. Dabei werden bei<br />

der Aussaat von Mais Blühstreifen<br />

am Rand und in der Mitte eines<br />

Energiepflanzenfeldes angelegt.<br />

Ziel der Aktion ist es, in ganz<br />

Deutschland ökologisch sinnvolle<br />

und gut sichtbare Blühstreifen zu<br />

verbreiten. „<strong>Farbe</strong> <strong>ins</strong> <strong>Feld</strong>“ soll<br />

künftig auf weitere landwirtschaftliche<br />

Anbaugebiete in<br />

Deutschland ausgeweitet werden<br />

denn die Vorteile solcher Streifen<br />

sind vielfältig.<br />

Sie dienen als Nahrungs- und<br />

Fortpflanzungshabitat für eine<br />

Vielzahl von Tierarten. Der Erhalt<br />

34<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

der Vegetationsstruktur im Winter<br />

gibt vielen Wildtieren ausreichend<br />

Deckung und schützt im Boden<br />

überwinternde Lebewesen. Blühstreifen<br />

sind wichtige Rückzugsräume<br />

und stellen eine<br />

Abwechslung im Landschaftsbild<br />

dar, die Passanten und Anwohner<br />

positiv <strong>ins</strong> Auge fällt und sie können<br />

als Erosionsschutzstreifen<br />

angelegt, den Bodenabtrag verhindern.<br />

Weitere Infos unter<br />

http://www.biogas-tour.de/ und<br />

beim Fachverband Biogas e.V.,<br />

Angerbrunnenstraße 12, 85356<br />

Freising, Telefon: 08161/984660,<br />

Telefax: 08161/984670, E-Mail:<br />

info@biogas.org.<br />

ima-<br />

Lehrermagazin<br />

zum Thema<br />

Bienen<br />

Literaturtipps


APIMONDIA<br />

Der information.medien.agrar e.V.<br />

(i.m.a.) hat das Ziel, auf überregionaler<br />

Ebene die Bevölkerung<br />

über die Bedeutung und Arbeitsund<br />

Lebensbedingungen der<br />

Landwirtschaft zu informieren<br />

und den Dialog zwischen Landwirtschaft<br />

und Verbrauchern zu<br />

fördern. Vor allem Kinder und<br />

Jugendliche kennen Landwirtschaft<br />

häufig nur noch aus Bilderund<br />

Schulbüchern und haben eine<br />

viel zu große Distanz, die oft<br />

schon einer Entfremdung gleicht.<br />

So stellt der i.m.a Pädagogen<br />

stufenübergreifende Lehrmaterialien<br />

von der Elementarstufe bis<br />

zur Sekundarstufe II zur Verfügung,<br />

um das Thema „Landwirtschaft<br />

im Unterricht" realistisch<br />

und praxisorientiert zu<br />

gestalten. Ein neuer Baustein<br />

dabei ist das i.m.a.-Lehrermagazin,<br />

das zum Download im Internet<br />

bereitsteht. Im Juni erscheint<br />

die dritte Ausgabe des Magaz<strong>ins</strong>,<br />

das einen Unterrichtsbaustein zum<br />

Thema Bienen enthält und neben<br />

dem Abonnentenkreis allen Interessierten<br />

unter<br />

www.ima-lehrermagazin.de zur<br />

Verfügung steht.<br />

Einfach GEN:ial<br />

In 2009 stellten wir in D.I.B.<br />

AKTUELL Nr. 4 das Buch „Den<br />

Schatz bewahren – Plädoyer für<br />

eine gentechnikfreie Landwirtschaft<br />

vor“. Einen weiteren<br />

Hinweis auf Literatur zu diesem<br />

Thema erhielt der D.I.B. von<br />

Imker Erhard Franz aus Gladenbach,<br />

der das Buch „Einfach<br />

GEN:ial“ von Brigitte Zarzer<br />

empfiehlt. Das 176-seitige broschierte<br />

Buch erschien in erster<br />

Auflage 2006 im Heise Verlag<br />

Hannover und ist im Buchhandel<br />

(ISBN 9783936931303) zum<br />

Preis vom 16,-- € erhältlich. Die in<br />

Wien lebende Autorin befasst sich<br />

bei ihrer Tätigkeit als Journalistin<br />

und PR-Expertin vor allem mit<br />

den Themenschwerpunkten Gesellschaftspolitik,<br />

Umwelt, Gesundheit<br />

und Ethik. Neben Hintergrundinformationen<br />

bietet das<br />

durchaus kritische Buch interessierten<br />

Laien aber auch Fachkundigen<br />

Orientierungshilfen zum<br />

Thema Gentechnik anhand von<br />

Fallbeispielen.<br />

AID-Broschüre Feuerbrand<br />

Seit Jahren ist die Infektionsgefahr<br />

von Feuerbrand in Obstanlagen<br />

vor allem im Süden Deutschlands<br />

als hoch einzuschätzen.<br />

Nach wie vor ist im Erwerbsobstbau<br />

eine Bekämpfung nur mit<br />

Antibiotika erfolgreich. Diese<br />

Mittel und ihre Anwendung sind<br />

aber nur dort oder in Vermehrungsbeständen<br />

zugelassen.<br />

Im Kleingarten oder im ökologischen<br />

Anbau ist der E<strong>ins</strong>atz von<br />

Antibiotika nicht erlaubt. Hier<br />

kann nur mit kulturtechnischen<br />

Maßnahmen versucht werden, die<br />

Verbreitung des Feuerbrands zu<br />

35<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

verhindern. Dazu gehören u. a.<br />

eine intensive Inspektion der Bestände,<br />

sofortiges Roden und Vernichten<br />

befallener Pflanzen und<br />

ein starker Rückschnitt bei Befall<br />

einzelner Triebe, kein Kontakt<br />

zwischen befallenem Material und<br />

gesunden Pflanzen und vor allem<br />

die Desinfektion der Schnittwerkzeuge.<br />

Über Krankheitsverlauf,<br />

Symptome und Gegenmaßnahmen<br />

informiert ausführlich das<br />

aid-Heft "Der Feuerbrand" auf 24<br />

Seiten.<br />

Das Heft, Bestell-Nr. 61-1545,<br />

ISBN 978-3-8308-0644-8, kann<br />

zum Preis von 1,50 € (Rabatte ab<br />

10 Heften) zzgl. einer Versandkostenpauschale<br />

von 3,00 EUR<br />

gegen Rechnung beim aid infodienst<br />

e. V., Vertrieb, Postfach 1627,<br />

53006 Bonn, Tel.: 0180/3849900, Fax:<br />

0228/8499200,E-Mail: Bestellung@aid.<br />

de, Internet: www.aid-medienshop.de<br />

bestellt werden.<br />

Veranstaltungsvorschau<br />

Veitshöchheim öffnet Türen<br />

Hier zwei Termine, die uns die<br />

Bayerische Landesanstalt für<br />

Wein- und Gartenbau, Fachzentrum<br />

Bienen, Veitshöchheim, mitgeteilt<br />

hat:


DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />

27. Juni <strong>2010</strong> Imkertag<br />

Vielseitiges Programm, Kurzvorträge<br />

zu aktuellen Themen der Imkerei,<br />

Vorführungen zur Varroabekämpfung,<br />

Honigpflege und Wachsarbeiten,<br />

Ausstellung zu Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Führungen durch die<br />

bienenkundliche Lehrsammlung,<br />

Bienenweide (was blüht am 27.<br />

Juni?), Tipps zu Marketing in der<br />

Imkerei, Imkerliches Angebot durch<br />

einen Gerätehändler u. v. m.<br />

Im Rahmen einer Feierstunde werden<br />

die Meisterbriefe an die Imkermeister<br />

des Meisterkurses <strong>2010</strong> verliehen.<br />

1. Juli <strong>2010</strong> Tag der offenen<br />

Tür für alle interessierten Bürger<br />

Geschmackstage suchen<br />

bundesweit Interessenten<br />

In D.I.B. AKTUELL 4/2009, Seite<br />

20, berichteten wir vom Projekt<br />

„Deutschland hat Geschmack", das<br />

vor zwei Jahren auf Initiative des<br />

Bundesministeriums für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

und des Sternekochs Johann<br />

Lafer entstand. Nach erfolgreichen<br />

Geschmackstagen 2008 in Lüneburg<br />

und 2009 im Bundesland Brandenburg<br />

sollen die Geschmackstage<br />

in <strong>2010</strong> bundesweit vom 03. bis 09.<br />

Oktober stattfinden und Menschen<br />

aller Altersgruppen ansprechen.<br />

Ziel ist es, dem gesunden Genuss,<br />

der Esskultur und Geschmacksbildung,<br />

der Geselligkeit sowie der<br />

Wertschätzung handwerklicher Lebensmittelerzeugung<br />

eine dauerhafte<br />

Plattform zu geben. Alle, die<br />

die Idee der Geschmackstage unterstützen<br />

wollen, können sich beteiligen:<br />

Die Gastronomie, Betriebe der<br />

Land- und Ernährungswirtschaft,<br />

Erzeuger und Direktvermarkter von<br />

handwerklich erzeugten Lebensmitteln,<br />

Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen<br />

sowie Verbände,<br />

Vereine und Initiativen sind<br />

aufgefordert, mit eigenen Beiträgen<br />

das Programm der Geschmackstage<br />

mitzugestalten. Ausführliche Informationen<br />

und die Bewerbungsunterlagen<br />

finden Sie unter<br />

www.geschmackstage.de.<br />

Projekt „Bienen machen Schule“<br />

In D.I.B. AKTUELL 1/<strong>2010</strong>, Seite<br />

25, sowie 2/<strong>2010</strong>, Seite 5, berichteten<br />

wir bereits über das Projekt<br />

des Mellifera e. V., das vom<br />

D.I.B. unterstützt wird. Ziel ist es,<br />

junge Menschen an die Imkerei heranzuführen.<br />

Die Schirmherrschaft<br />

hat die baden-württembergische<br />

Kultusministerin Prof. Dr. Marion<br />

Schick übernommen. Helfen Sie<br />

mit. Machen Sie die Lehrer Ihrer<br />

Kinder und Enkelkinder auf „Bienen<br />

machen Schule“ und die Fortbildung<br />

am 24.-26.09.<strong>2010</strong> in<br />

Balingen aufmerksam. Damit sollen<br />

Lehrer und Erzieher unterstützt und<br />

ermutigt werden, Bienen in den<br />

Unterricht zu integrieren. Oder<br />

sprechen Sie Imker an und unterstützen<br />

eine Schule beim Aufbau<br />

einer Bienen-AG/Schulimkerei.<br />

Eine Projektbeschreibung zum<br />

Download sowie Fotos gibt es<br />

unter: http://www.bienen-schule.de.<br />

Fragen beantwortet Sonja Rieger,<br />

Tel. 07428/945249-18,<br />

E-Mail Rieger@mellifera.de.<br />

Tag der Regionen zum<br />

Jahresthema „Wer weiter denkt<br />

– kauft näher ein"<br />

Im Zeitraum 24. September bis 10.<br />

Oktober findet in diesem Jahr wie-<br />

36<br />

D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />

APIMONDIA<br />

der die Aktion „Tag der Regionen“<br />

statt, deren Ziel es ist, der Bevölkerung<br />

in beispielhaften Aktionen<br />

regionale Strukturen aufzuzeigen.<br />

Im Mittelpunkt steht die Frage: wie<br />

sieht fairer, regionaler Einkauf aus<br />

oder wie kann ich gezielt Unternehmen<br />

in meiner Region unterstützen.<br />

Die Initiative wurde 1999<br />

in Bayern und Nordrhein-Westfalen<br />

gestartet. Etwa 180 Veranstaltungen<br />

im ersten Aktionsjahr und reichlich<br />

Unterstützung landesweiter Verbände<br />

machte Lust, das Projekt<br />

fortzusetzen. Seit 2002 wird der Tag<br />

der Regionen bundesweit durchgeführt,<br />

zuletzt jährlich mit über 1.000<br />

Aktionen. Ein bundesweites „Aktionsbündnis<br />

Tag der Regionen"<br />

gründete sich 2005 aus diesem der<br />

Bundesverband der Regionalbewegung<br />

(www.regionalbewegung.de) .<br />

Inzwischen hat sich der Tag der<br />

Regionen mit jährlich wechselnden<br />

Themen zu einem festen Bestandteil<br />

vieler regionaler Initiativen<br />

entwickelt. Ein Schwerpunktthema<br />

in diesem Jahr ist: Streuobstapfelfest<br />

und Imkerei. Eine gute Gelegenheit,<br />

die Imkerei und deren<br />

wertvolle Produkte aus der Region<br />

zu präsentieren. Deshalb sollten<br />

Sie die Gelegenheit nutzen und<br />

sich für den zweiwöchigen Aktionszeitraum<br />

vom 24.09. - 10.10.<br />

mit einer Veranstaltung anmelden.<br />

In allen 16 Bundesländern sind<br />

bisher 162 Aktionen registriert, die<br />

unter http://www.tag-der-regionen.de/index.php?id=242eingesehen<br />

werden können. Werbe- und<br />

Informationsmaterialien, Organisationshilfen<br />

und Tipps für Veranstaltungen<br />

sowie alle Infos zum Inhalt<br />

der Initiative findet man im Internet<br />

unter www.tag-der-regionen.de.

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