D.I.B. Aktuell 3/2010 - Farbe ins Feld
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Informationsblatt des Deutschen Imkerbundes e. V. - Ausgabe Juni 3/<strong>2010</strong><br />
Bitte informieren Sie sich regelmäßig<br />
auf unseren Internetseiten<br />
www.deutscherimkerbund.de.<br />
Dort finden Sie alle aktuellen<br />
wichtigen Mitteilungen!<br />
Inhalt<br />
Neues aus dem “Haus des Imkers”<br />
Der D.I.B. gratuliert 2<br />
Treffen der Vere<strong>ins</strong>vertreter 3<br />
Rechnungsprüfer beim D.I.B. 5<br />
Zweite Präsidiumssitzung 5<br />
In eigener Sache 6<br />
<strong>Aktuell</strong>e Berichte<br />
Völkerverluste 2009/<strong>2010</strong> 12<br />
Gemeinnützigkeit im Vere<strong>ins</strong>recht 13<br />
Projektratssitzung in Bonn 14<br />
D.I.B. bei Copa-Sitzung 15<br />
<strong>Aktuell</strong>e Entwicklungen 17<br />
Pflanzen- und Tiervielfalt in Loccum diskutiert 21<br />
Fachtagung Neue Energiepflanzen in Wetzlar 24<br />
Aus den Regionen<br />
Museen informieren über Imkerei 26<br />
Mobiler ErlebnisBauernhof unterwegs 27<br />
Bienenschmuck aus Idar-Oberstein 27<br />
Honigmacher wirbt für Nachwuchs 28<br />
Blüten für Mayener Bienengarten 28<br />
Landesgartenschau in Hemer 28<br />
Imker-Flohmarkt in Heilbronn 29<br />
Imkern auf Probe in Eichstätt 30<br />
Nein zum Gen-Mais in Trier 30<br />
Umweltfestival in Berlin 31<br />
Für Sie notiert<br />
Artenreichtum wird honoriert 32<br />
Echter Deutscher Honig im Adlon 32<br />
Bienenklau in Japan 33<br />
Wildbienenhilfe.de informiert 33<br />
Projekt „<strong>Farbe</strong> <strong>ins</strong> <strong>Feld</strong>“ 34<br />
Literaturtipps 34<br />
Veranstaltungsvorschau 36<br />
Beilagen<br />
Beilageblatt für Ideenmappe „Schritt für Schritt zu mehr Imkernachwuchs“<br />
Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e. V. (D.I.B.)<br />
Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.<br />
Copyright: Deutscher Imkerbund e. V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3,<br />
Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009, Internet: www.deutscherimkerbund.de<br />
E-Mail: dib.presse@t-online.de, deutscherimkerbund@t-online.de<br />
Titelfoto (Utto Baumgartner):
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
D.I.B.-Präsident wurde 60<br />
Am 16. Juni feierte der Präsident des Deutschen<br />
Imkerbundes e. V., Peter Maske, seinen 60. Geburtstag.<br />
Die Mitglieder des Präsidiums sowie die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Geschäftsstelle im<br />
„Haus des Imkers“ gratulierten ihm zum runden Geburtstag<br />
und wünschten alles Gute, vor allem<br />
Gesundheit.<br />
Gleichzeitig beginnt im Juli für P. Maske sein Ruhestand<br />
vom Polizeidienst. Diesen neuen Lebensabschnitt<br />
will er nach eigenen Worten ganz seinem Amt<br />
als Präsident und der Imkerei widmen. Dazu alles<br />
Gute und immer eine glückliche Hand bei allen<br />
Entscheidungen.<br />
Peter Maske gratulierte Barbara Löwer zum Firmenjubiläum und dankte für die gute Zusammenarbeit.<br />
Foto: P. Friedrich<br />
2<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Geschäftsführerin feiert Jubiläum<br />
Am 1. Juli feiert Geschäftsführerin Barbara<br />
Löwer ihr 25-jähriges offizielles Betriebsjubiläum.<br />
Die 1955 geborene Pädagogin war<br />
bereits vor ihrer Festanstellung im Jahr<br />
1985 ein Jahr ehrenamtlich für den D.I.B.<br />
tätig. Danach umfasste ihr Aufgabenbereich<br />
interne Arbeiten für den Präsidenten und<br />
den Geschäftsführer sowie die Protokollführung,<br />
dieser wurde später jedoch schnell<br />
größer. Nach Verabschiedung von Jürgen<br />
Löwer als Geschäftsführer bestellte der<br />
erweiterte Vorstand des D.I.B., dem alle 19<br />
Mitgliedslandesverbände angehören, B. Löwer<br />
zur neuen Geschäftsführerin ab 1. Mai<br />
2007. Diese neue Aufgabe nahm sie als Herausforderung<br />
an und führt das Amt bis heute<br />
mit großem Engagement und Sachverstand.<br />
Anlässlich der Präsidiumssitzung am 11./12.<br />
Juni im „Haus des Imkers“ gratulierte Präsident<br />
P. Maske im Namen des gesamten Präsidiums<br />
B. Löwer zum Firmenjubiläum, bedankte<br />
sich für die angenehme und konstruktive<br />
Zusammenarbeit und wünschte ihr<br />
weiterhin viel Erfolg und eine glückliche<br />
Hand in allen Entscheidungen.
APIMONDIA<br />
Vere<strong>ins</strong>vertreter lernen<br />
D.I.B. kennen<br />
Am 11. Juni <strong>2010</strong> kamen auf Einladung<br />
des D.I.B. bereits zum achten<br />
Mal 28 Imkerinnen und Imker<br />
aus 14 Imker-/Landesverbänden<br />
nach Villip <strong>ins</strong> „Haus des Imkers“.<br />
Dieses Treffen ist mittlerweile fester<br />
Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit<br />
des D.I.B. geworden, mit<br />
dem Ziel, sich damit bei den Imkerinnen<br />
und Imkern für ihr Engagement<br />
für den Verband zu bedanken.<br />
In diesem Jahr nahmen teil:<br />
LV Baden - Markgräfler Imkerverin<br />
Anton Berchtold und Herbert Schäfer<br />
LV Bayern - Imkerverein München-Lochhausen<br />
Ingrid und Wilhelm Völker<br />
IV Berlin - Imkerverein Neukölln<br />
Regina Veisz und Angela Paschke<br />
LV Brandenburg - Imkerverein Potsdam<br />
Christel Lehmann und Ines Makus<br />
LV Hannover - Imkerverein Bremervörde<br />
Klaus Müller-Falcke und Rüdiger Basilowski<br />
LV Hessen - Imkerverein Dreieich<br />
Dieter Hanke und Erich Lill<br />
IV Rheinland - Imkerverein Kellen<br />
Wilhelm Jansen und Hermann Kock<br />
LV Sachsen - Imkerverein Oberlichtenau<br />
Jenny Nützsche und Renate Reppe<br />
IV Sachsen-Anhalt - Imkerverein Burg<br />
Karl-Heinz Sperfeldt und Bruno Müller<br />
LV Schleswig-Holstein - Imkerverein<br />
Im Wohld<br />
Ute und Lutz Henne<br />
LV Thüringen - Imkerverein Jena<br />
Elke Woker und Bernd Schmidt<br />
LV Weser-Ems - Imkerverein Bremen<br />
Dieter Rudolph und Edith Wangenheim<br />
LV Westfalen-Lippe - Imkerverein Bocholt<br />
Theresia und Bernhard Krasenbrink<br />
LV Württemberg - Imkerverein Gaildorf<br />
Manfred Köger und Hans Beißwenger<br />
Bereits am Vorabend tauschten<br />
sich die Imkerinnen und Imker in<br />
gemütlicher Runde aus. Mit dabei<br />
waren D.I.B.-Präsident P. Maske,<br />
Präsidiumsmitglied C.-H. Lankenau<br />
und GF B. Löwer.<br />
Am 11.06.<strong>2010</strong> wurden die Gäste<br />
herzlich in der D.I.B.-Geschäftsstelle<br />
in Empfang genommen. Es<br />
bot sich Gelegenheit, nochmals<br />
Erfahrungen auszutauschen und<br />
Fragen zur Verbandsarbeit zu diskutieren.<br />
Präsident Maske stellte<br />
kurz die Schwerpunkte der gegenwärtigen<br />
Arbeit dar und betonte,<br />
der D.I.B. verstehe sich in erster<br />
Linie als Dienstleister für seine<br />
Mitglieder. Oberstes Ziel sei derzeit<br />
die Steigerung der Zahl der<br />
Bienenvölker, nur so könne eine<br />
bessere Förderung der deutschen<br />
Bienenzucht im europäischen<br />
Rahmen erreicht und der Marktanteil<br />
einheimischen Honigs in<br />
Deutschland gesteigert werden.<br />
Weiter warb er <strong>ins</strong>besondere dafür,<br />
in den Bereichen Pflanzenschutz,<br />
Gentechnik und Verbesserung<br />
des Nahrungsangebotes für<br />
Bienen vor allem im Sommer, die<br />
Kommunikation zwischen Imkern<br />
und Landwirten auf allen Ebenen<br />
zu intensivieren. Sein Standpunkt<br />
sei, dass nicht der Imker, sondern<br />
der Landwirt dafür gefördert werden<br />
müsse, damit dieser für die<br />
Bienen seine Flächen bebaue. Als<br />
Beispiel nannte er die Biomassegewinnung,<br />
zu welcher ein erfolgversprechender<br />
Versuch mit Wildstaudenarten<br />
in Veitshöchheim<br />
(Bayern) im Jahr 2011 in die<br />
zweite Phase gehe (wir berichteten<br />
in D.I.B. AKTUELL). Einen<br />
Informationsflyer finden Sie im<br />
Internet unter<br />
3<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
http://www.lwg.bayern.de/landespflege/l<br />
andschaftspflege/39010/biogas_ansaat.p<br />
df.<br />
Bei der Vorstellung der einzelnen<br />
Teilnehmer wurde deutlich, dass<br />
durch die gute Arbeit zahlreiche<br />
Jungimker in den Vereinen neu<br />
aufgenommen werden konnten, ja<br />
sogar mancher Verein nicht mit<br />
einem solchen Ansturm von Interessenten<br />
rechnete und dadurch<br />
manchmal an die Belastungsgrenze<br />
geführt wurde. Allein sechs<br />
Teilnehmer engagieren sich besonders<br />
bei der Arbeit mit Kindern<br />
und Jugendlichen in Schularbeitsgeme<strong>ins</strong>chaften<br />
oder in Kinderferienprogrammen.<br />
Zwei Vereine<br />
führen erfolgreich das Modell der<br />
Probeimkerei durch. Der Imkerverein<br />
Bremervörde berichtete,<br />
dass durch die Arbeit mit den<br />
Kindern häufig auch die Eltern zur<br />
Imkerei kommen, somit eine Sogwirkung<br />
entstehe.<br />
Im Anschluss an den Erfahrungsaustausch<br />
konnten die Gäste bei<br />
einem Rundgang durchs „Haus<br />
des Imkers“ die verschiedenen<br />
Abteilungen besuchen und vor<br />
allem im Honiglabor Fragen zur<br />
Untersuchung von Echtem Deutschen<br />
Honig stellen. Auch die<br />
neuen Gewährverschlussentwürfe,<br />
die in den Testmarkt einfließen<br />
werden (siehe Bericht Seite 8)<br />
standen den Gästen als Mustergläser<br />
zur Anschauung zur Verfügung.<br />
Nach den Gesprächen und<br />
dem Rundgang wurde einigen der<br />
Teilnehmer erst klar, wie breit das<br />
Arbeitsspektrum im Bundesverband<br />
ist.<br />
Im Anschluss stellte Dr. Pia<br />
Aumeier, Bochum, in einem Vortrag<br />
ihr erfolgreiches Konzept zur
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Anfängerschulung in bewährt anschaulicher<br />
und lockerer Art vor.<br />
Die Gäste bedankten sich beim<br />
D.I.B. für die Erstellung dieses<br />
einheitlichen Schulungsprogrammes,<br />
das mit der CD „Anfängerschulung“<br />
seit Dezember 2009<br />
vom D.I.B. bezogen werden kann.<br />
Nach dem Mittagessen lud der<br />
D.I.B. seine Gäste zu einem Ausflug<br />
ein. Mit einem Reisebus ging<br />
es für die Imkerinnen und Imker<br />
zuerst bei einer Fahrt durch Bad<br />
Godesberg und Bonn durchs ehe-<br />
malige Regierungsviertel, wo Gebäude<br />
wie das Bundeshaus, der<br />
Lange Eugen, die Villa Hammerschmidt,<br />
der Kanzlerbungalow,<br />
das Palais Schaumburg usw. zu<br />
sehen waren. Danach folgte eine<br />
1,5-stündige Führung durch die<br />
Ausstellung „Geschichte Deutschlands“<br />
im Haus der Geschichte in<br />
Bonn.<br />
Ein gelungener, durch das schwüle<br />
Sommerwetter auch anstrengender<br />
Tag ging damit zu Ende, der<br />
für beide Seiten interessant und<br />
fruchtbar war.<br />
4<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Enttäuscht ist der D.I.B. darüber,dass<br />
sich in diesem Jahr weniger Imkervereine<br />
als in den letzten Jahren an der<br />
Aktion beteiligten, Werbematerial kostenlos<br />
oder zu reduzierten Preisen zu<br />
bestellen.<br />
Nur 360 von <strong>ins</strong>gesamt rund 3.000 Vereinen<br />
haben Pakete geordert. Es ist also<br />
davon auszugehen, dass noch weniger<br />
Vereine den „Tag der deutschen Imkerei“<br />
für die Öffentlichkeitsarbeit in ihrer<br />
Region nutzen werden.<br />
„Zwar weist die Tendenz der Nachwuchsgewinnung<br />
nach wie vor nach<br />
oben, doch sollten wir alle, Bundesverband,<br />
Landesverbände und Imkervereine,<br />
in unseren Bemühungen<br />
um Menschen, die mit<br />
der Imkerei beginnen wollen,<br />
nicht nachlassen“,<br />
meint GF B. Löwer und<br />
weiter: „Der D.I.B. ist auch<br />
weiterhin bereit, die Vereine<br />
in ihrer Aufgabe der<br />
r Nachwuchswerbung nach<br />
allen Kräften zu unterstützen,<br />
jedoch müssen diese<br />
das auch wollen und annehmen.“<br />
Foto: Die Vere<strong>ins</strong>vertreter vor dem<br />
Haus der Geschichte in Bonn<br />
P. Fredrich<br />
Dr. Pia Aumeier,<br />
Bochum, stellt den<br />
Gästen ihr Schulungskonzept<br />
vor.<br />
Foto: P. Friedrich
APIMONDIA<br />
Satzungsgemäße<br />
Mittelverwendung<br />
bestätigt<br />
Vom 17.-19. Mai <strong>2010</strong> führten die<br />
satzungsgemäß von der Vertreterversammlung<br />
des D.I.B. zu Kassenprüfern<br />
bestellten Klaus Balleyer<br />
(Landesverband der Imker<br />
Mecklenburg und Vorpommern)<br />
und Egon Reinhardt (Imkerverband<br />
Nassau) die jährliche sachliche<br />
Prüfung in den Räumen der<br />
Zweite Sitzung des<br />
Präsidiums<br />
Im Anschluss an das Vere<strong>ins</strong>vertretertreffen<br />
tagte im „Haus des<br />
Imkers“ am 11./12. Juni das<br />
D.I.B.-Präsidium. Insbesondere<br />
diente die Sitzung der Auswertung<br />
der Besuche von Tagungen der<br />
Imker-/Landesverbände und anderen<br />
Sitzungen, die die Präsidiumsmitglieder<br />
in den letzten Monaten<br />
besuchten. Die Landesverbandsvorsitzenden<br />
wurden über entsprechende<br />
Vermerke zu den Tagungen<br />
informiert. In diesem Rund-<br />
Geschäftsstelle des D.I.B. durch.<br />
Der Prüfung lagen die vom<br />
Steuerberater aufgestellte Bilanz<br />
zum 31.12.2009 sowie alle Buchungsunterlagen<br />
zugrunde.<br />
Auskünfte erteilten Geschäftsführerin<br />
B. Löwer und Achim<br />
Daniels, der für die Buchhaltung<br />
zuständig ist.<br />
Die stichprobenartige Überprüfung<br />
der Unterlagen ergaben keine<br />
Beanstandungen. Sämtliche Mitgliedsverbände<br />
haben ihre Beitragszahlungen<br />
geleistet, so dass<br />
schreiben finden sie Berichte zu<br />
folgenden Veranstaltungen:<br />
Tagung Neue Energiepflanzen (Seite<br />
24), COPA-Sitzung Brüssel (Seite<br />
15), Projektratssitzung (Seite 14),<br />
Seminar in Loccum (Seite 21), Vere<strong>ins</strong>vertretertreffen<br />
(Seite 3).<br />
Des Weiteren informierte P. Maske<br />
über den Stand der Arbeiten des<br />
Projektes „Eignung von Wildstaudenarten<br />
zur Biogasgewinnung“,<br />
das an der Bayerischen<br />
Landesanstalt für Weinbau und<br />
Gartenbau Veitshöchheim seit<br />
2008 durchgeführt und 2011 die<br />
zweite Versuchsphase beginnen<br />
5<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Bei der Rechnungsprüfung<br />
dabei (v. l. n. r.):<br />
GF B. Löwer, Klaus<br />
Balleyer, Egon Reinhardt<br />
und Achim Daniels<br />
Foto: P. Friedrich<br />
keine Rückstände bestehen.<br />
Aufgrund der bei der pflichtgemäßen<br />
Prüfung der Unterlagen<br />
gewonnenen Erkenntnisse kamen<br />
die Prüfer zu dem Ergebnis, dass<br />
der Jahresabschluss 2009 ordnungsgemäß<br />
ist und den Rechtsvorschriften<br />
entspricht.<br />
Eine Abschlussbesprechung fand<br />
am 19. Mai mit GF Löwer statt.�<br />
Der ausführliche Prüfungsbericht<br />
wird den Vertretern am 9. Oktober<br />
in Potsdam vorgelegt.<br />
wird.<br />
Zwar liegen aus dem Projekt noch<br />
keine endgültigen Ergebnisse vor,<br />
jedoch wird der D.I.B. bereits jetzt<br />
alle Imker-/Landesverbände bitten,<br />
im Hinblick auf die bevorstehende<br />
nächste Periode der Agrarförderung<br />
ihre entsprechenden Länderministerien<br />
und die Landesbauernverbände<br />
auf die erfolgversprechenden<br />
Versuche zur Biomassegewinnung<br />
als Alternative zum Maisanbau<br />
hinzuweisen. Informationen<br />
zum Projekt unter http://www.lwg.<br />
bayern.de/landespflege/landschaftspflege/39010/biogas_ansaat.pdf.
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der<br />
Diskussion war die Vorbereitung<br />
des Deutschen Imkertages am<br />
09./10. Oktober in Potsdam und<br />
der Klausurtagung am 09.-11. Juli<br />
in Oberwinter.<br />
Das Präsidium beschloss e<strong>ins</strong>timmig<br />
einen Sonderrabatt von<br />
20 % auf alle zum Verkauf angebotenen<br />
D.I.B.-Werbeartikel und<br />
auf alle Gewährverschlussbestellungen,<br />
die am 10. Oktober am<br />
Stand des Deutschen Imkerbundes<br />
vor Ort in Potsdam getätigt<br />
werden.<br />
Außerdem werden alle Imker-/Landesverbände<br />
nochmals gebeten, für<br />
eine Teilnahme am Deutschen Imkertag<br />
zu werben. Auch über die<br />
Planung des Deutschen Imkertages<br />
2011 wurde beraten. Ursprünglich<br />
hatte sich der Imkerverband<br />
Rheinland um die Ausrichtung<br />
des Imkertages 2012 in<br />
Trier beworben. Da jedoch 2012<br />
der Kongress deutschsprachiger<br />
Imker (Wanderversammlung) nur<br />
wenige Wochen zuvor im nahegelegenen<br />
luxemburgischen Echternach<br />
stattfindet, wurde über eine<br />
Änderung zum Veranstaltungsort<br />
nachgedacht.<br />
Ein weiterer Punkt der Präsidiumssitzung<br />
war die Vorstellung<br />
des Rechnungsergebnisses 2009,<br />
die Einnahmen und Ausgaben des<br />
Werbefonds 2009 und des Haushaltsvoranschlages<br />
2011 durch GF<br />
Barbara Löwer. Das Präsidium<br />
genehmigte e<strong>ins</strong>timmig die Ergebnisse<br />
und schlägt der Vertreterversammlung<br />
vor, diese in der vorliegenden<br />
Form im Oktober in Pots-<br />
dam zu genehmigen. Die Zahlen<br />
werden allen Imker-/Landesverbänden<br />
im August vorgelegt.<br />
B. Löwer informierte die Anwesenden<br />
außerdem über den Verlauf<br />
der Rechnungsprüfung im „Haus<br />
des Imkers“ (Lesen sie dazu den<br />
Bericht auf Seite 5.).<br />
B. Löwer zeigte auch mittels PPT-<br />
Präsentation den Stand der Umgestaltung<br />
des Gewährverschlusses<br />
für das Imker-Honigglas und die<br />
Ergebnisse, die die Befragung der<br />
Imkerinnen und Imker in den Landesverbänden<br />
ergeben hat. Das<br />
Präsidium nahm positiv auf, auch<br />
die neue Gestaltungsvariante mit<br />
gelb-orangem Hintergrund in den<br />
Testmarkt einzubeziehen. Die Entscheidung<br />
zur Umgestaltung des<br />
GV erfolgt durch das erweiterte<br />
Präsidium am 09. Juli. Dann wird<br />
im Rahmen der angesetzten Klausurtagung<br />
aufgrund der Dringlichkeit<br />
eine erweiterte Präsidiumssitzung<br />
stattfinden.<br />
Dem Vorschlag von GF B. Löwer,<br />
das Logo in Glas und Deckel aus<br />
Kostengründen erst zu ändern,<br />
wenn die Werkzeuge für die Herstellung<br />
ersetzt werden müssen,<br />
stimmte das Präsidium zu.<br />
Das ausführliche Protokoll zur<br />
Sitzung geht allen Imker-/Landesverbänden<br />
zu.<br />
Die nächste Sitzung des Präsidiums<br />
findet am 17./18. September<br />
<strong>2010</strong> in Villip statt.<br />
6<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
In eigener Sache<br />
Ende der ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit<br />
Am 30. April <strong>2010</strong> beendete der<br />
Vorsitzende des Landesverbandes<br />
Sächsischer Imker e. V., Roland<br />
Wicht, nach vierjähriger Amtszeit<br />
seine ehrenamtliche Tätigkeit aus<br />
gesundheitlichen Gründen. „Mein<br />
Dank und meine guten Wünsche<br />
gehen an alle Imkerinnen und<br />
Imker Sachsens, Freunde, Weggefährten<br />
und Partner für die Zeit der<br />
geme<strong>ins</strong>amen Arbeit und eine lohnenswerte<br />
imkerliche Zukunft im<br />
Freistaat.“, so R. Wicht.<br />
Bis zur nächsten Vertreterversammlung<br />
im Frühjahr 2011<br />
haben die beiden 2. Vorsitzenden<br />
Dr. Falk Hohmann und Dr.<br />
Michael Hardt die Führung des<br />
Landesverbandes kommissarisch<br />
übernommen. Das Präsidium des<br />
D.I.B. und die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Geschäftsstelle<br />
danken R. Wicht für die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit und zuverlässige<br />
Partnerschaft in den<br />
vergangenen Jahren und wünschen<br />
ihm alles Gute für die Gesundheit<br />
und künftigen Vorhaben.<br />
R. Wicht (rechts) übergab sein Amt vorerst kommissarisch<br />
an die beiden 2. Vorsitzenden Dr. M. Hardt (links)<br />
und Dr. F. Hohmann (Mitte).<br />
Foto: LV Sachsen
APIMONDIA<br />
Wir trauern um<br />
7<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Margret Rieger<br />
Am 26. Mai <strong>2010</strong> ist die langjährige Bienenzuchtberaterin der Landwirtschaftskammer<br />
Nordrhein-Westfalen, Margret Rieger, im Alter von<br />
54 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Die Beisetzung<br />
fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt.<br />
Die Imkerschaft verliert mit M. Rieger nicht nur eine hochqualifizierte Fachkraft und Spezialistin auf allen<br />
Gebieten der Bienenkunde und Imkerei, die über die Landesgrenzen von NRW hinaus sehr geschätzt<br />
wurde, sondern auch einen lebensbejahenden Menschen mit Mitgefühl, Kraft und Engagement.<br />
(Ausführlicher Nachruf unter http://www.apis-ev.de/index.php?id=377)<br />
Georg Schuster<br />
Am 30. März verstarb nach schwerer Krankheit der Geschäftsführer des Landesverbandes Hannoverscher<br />
Imker e. V., Georg Schuster, im Alter von 49 Jahren.<br />
Seit 1998 gestaltete der studierte Landwirt in der Geschäftsstelle des niedersächsischen Landesverbandes<br />
mit Kompetenz und großem Engagement moderne Arbeitsabläufe, verlor dabei aber niemals die<br />
menschliche Wärme und das Feeling für die Imkerinnen und Imker.<br />
Sein freundliches Lächeln, das er seiner Familie und seinen Freunden auch in den letzten Tagen<br />
seines Lebens noch schenkte, bleibt in dankbarer Erinnerung.<br />
Das Präsidium des D.I.B.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle im „Haus des Imkers“<br />
Nur zugelassene Mittel<br />
e<strong>ins</strong>etzen<br />
Wir wurden darauf hingewiesen,<br />
dass zur Bekämpfung der Varroa<br />
die sogenannte technische Ameisensäure,<br />
die auch zu Reinigungszwecken<br />
für Imkereigeräte genutzt<br />
wird, zum E<strong>ins</strong>atz kommt.<br />
Diese ist für den Gebrauch am<br />
Tier nicht bestimmt, da hier weder<br />
Daten über die Reinheit und Wirksamkeit<br />
des Produktes noch über<br />
beigemischte Stoffe oder mögliche<br />
Rückstände vorliegen, die<br />
die Qualität des Honigs erheblich<br />
bis hin zur Verzehrsuntauglichkeit<br />
beeinträchtigen können.<br />
Imker, die diese Präparate e<strong>ins</strong>etzen,<br />
schaden dem Image ihres Honigs<br />
und dem guten Ruf der Imkerei<br />
in Deutschland. Wir weisen<br />
noch einmal ausdrücklich darauf<br />
hin, dass beim E<strong>ins</strong>atz von Ameisensäure<br />
zur Behandlung von Bienenvölkern<br />
nur mit Präparaten<br />
behandelt werden darf, die per<br />
Arzneimittelgesetz dafür zugelassen<br />
sind. Dabei ist unbedingt auf<br />
den Hinweis „ad us. vet.“ (ad<br />
usum veterinarium d. h. für den<br />
Veterinärgebrauch) zu achten.<br />
Hiermit werden Stoffe bezeichnet,<br />
die als Tierarzneimittel durch das<br />
Bundesamt für Verbraucherschutz<br />
und Lebensmittelsicherheit (BVL)<br />
zugelassen sind und zur Behandlung<br />
von Tieren eingesetzt werden<br />
dürfen.<br />
Nur wenn ein Tierarzneimittel für<br />
das Tier verträglich, für den Anwender<br />
handhabbar und für die<br />
Umwelt und die Konsumenten<br />
von tierischen Lebensmitteln ungefährlich<br />
ist, wird es zugelassen.<br />
Außerdem muss der Imker bei<br />
Anwendung von Tierarzneimitteln<br />
an lebensmittelliefernden Tieren<br />
laut der „Verordnung über Nachweispflichten<br />
für Arzneimittel, die<br />
zur Anwendung bei Tieren bestimmt<br />
sind" dies in einem<br />
Bestandsbuch dokumentieren.<br />
Dieses Bestandsbuch kann aus<br />
dem Internet unter<br />
http://www.infofarm.de/tier/besta<br />
ndsbuch_arzneimittel.htm<br />
heruntergeladen werden.
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!<br />
In den vergangenen Wochen und<br />
Monaten baten wir auf unserer<br />
Homepage, in D.I.B. AKTUELL<br />
und den Imker-Fachzeitschriften<br />
darum, dass Sie sich möglichst<br />
rege an der Diskussion zur Umgestaltung<br />
des Gewährverschlusses<br />
für das Imker-Honigglas beteiligen.<br />
Die vorliegenden Entwürfe der<br />
zwei beauftragten Werbeagenturen<br />
Commplan und Schwind wurden<br />
außerdem auf Tagungen in<br />
den Imker-/Landesverbänden und<br />
beim D.I.B. vorgestellt, um ein<br />
möglichst breites Stimmungsbild<br />
unserer Mitglieder zu erhalten.<br />
Mitte Mai haben wir diese Umfrage<br />
abgeschlossen und danken an<br />
dieser Stelle allen herzlich, die<br />
sich mündlich und schriftlich an<br />
der Diskussion beteiligt haben.<br />
Wir erhielten viele konstruktive<br />
Anregungen. Der überwiegende<br />
Teil der Imkerinnen und Imker<br />
wünschte sich nur leichte Änderungen,<br />
damit der Wiedererkennungswert<br />
unserer 85-Jahre-alten<br />
Marke erhalten bleibt. An der<br />
Spitze der Änderungsvorschläge<br />
stand die Einbindung von regionaler<br />
Werbung auf der Vorderseite<br />
des Imker-Honigglases.<br />
Ein Sprichwort sagt: „Jedem<br />
immer recht getan, ist eine Kunst,<br />
die niemand kann.“ Im Verlauf der<br />
Umfrage wurde uns dies immer<br />
wieder bewusst. In erster Linie<br />
muss das neue Etikett die Käufer/Verbraucher<br />
ansprechen.<br />
Jedoch soll seine Gestaltung auch<br />
den Imkern gefallen, da diese die<br />
Nutzer sind. Und 81.000 Imkerinnen<br />
und Imker vom „neuen Ge-<br />
sicht“ der Marke zu überzeugen,<br />
wird wohl schwer werden.<br />
Hier eine Zusammenfassung der<br />
Umfrageergebnisse:<br />
Von Februar bis Mai wurden die<br />
Meinungen der Imker zu den<br />
Änderungsentwürfen des Gewährverschlusses<br />
auf elf Landesverbandstagungen,<br />
der Honigobleutesowie<br />
Rechtsobleutetagung, bei<br />
einer Umfrage in Schleswig-Holstein<br />
(106 Rückmeldungen) sowie<br />
durch Einzelmeldungen (155<br />
Imker) gesammelt.<br />
Rund neun Prozent äußerten den<br />
Wunsch, den Gewährverschluss<br />
unverändert zu belassen, denn das<br />
Bestehende sei bekannt und eingeführt.<br />
Zudem entstünden zu hohe<br />
Kosten. Die restlichen 91 % sprachen<br />
sich überwiegend für vorsichtige<br />
Veränderungen aus.<br />
Zu den einzelnen Elementen ergab<br />
die Umfrage folgendes:<br />
Logo<br />
69,8 % votierten für das Logo mit<br />
einer Biene und mehreren Blumen<br />
mit leichten Abänderungen (z. B.<br />
Einflugloch am Bienenkorb oben,<br />
Blumen unterschiedlich groß, Abb.<br />
1).<br />
16,9 % sprachen sich für ein Logo<br />
mit mehreren Bienen aus (Abb. 2).<br />
Nur 9,2 % entschieden sich spontan<br />
für das Logo mit der großen<br />
Blüte (wabenüberlappend, Abb. 3).<br />
8<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Die anderen Vorschläge der Fa.<br />
Commplan wurden nur vereinzelt<br />
gewählt.<br />
Das Logo der Fa. Schwind wurde<br />
bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich<br />
abgelehnt.<br />
Schriftart<br />
Bei der Schrift konnte sich die<br />
runde Variante nicht durchsetzen.<br />
Nahezu 90 % votierten für Beibehaltung<br />
der bisherigen Typographie<br />
in leicht abgeschwächter<br />
Form.<br />
Siegel<br />
Hier ergab sich kein eindeutiges<br />
Stimmungsbild. Insgesamt sprachen<br />
sich zwar rund 80 % für ein<br />
rechteckiges Siegel aus, ob dunkelgelb<br />
oder dunkelrot war jedoch<br />
nicht eindeutig. Mehrheitlich<br />
abgelehnt wurde jedoch die Übernahme<br />
des jetzigen Siegel-Rottons<br />
auf dem aktuellen Gewährverschluss.<br />
Vorgeschlagen wurde bei dem gelben<br />
Siegel, die Inschrift schwarz<br />
zu wählen, um die Lesbarkeit zu<br />
verbessern.<br />
Die vorgeschlagenen<br />
Logos<br />
Abb.1 - 3<br />
(v. l. n. r.)
APIMONDIA<br />
Eindruck von Lagerungshinweisen<br />
67 % begrüßten diesen Zusatzeindruck,<br />
33 % lehnten ihn ab. Teilweise<br />
mit dem Hinweis, dies<br />
könne durch ein Zusatzetikett<br />
erfolgen.<br />
Regionaler Eindruck<br />
Wenn auch 78,7 % sich für eine<br />
Möglichkeit des regionalen Eindrucks<br />
ausgesprochen haben,<br />
wurde von der Gegenseite dies<br />
teilweise sehr massiv abgelehnt.<br />
Insbesondere die Regionalaufkleber<br />
führten zu großer Diskussion.<br />
Es wurde darauf hingewiesen,<br />
dass hier eine Wettbewerbsverzerrung<br />
erfolgen könne, Benachteiligung<br />
für diejenigen, die nicht<br />
damit werben können. Ein Imker<br />
schlug vor, den Wohnort fett zu<br />
drucken, damit wäre dem Regionalbezug<br />
genüge getan.<br />
5<br />
Möglichkeit der<br />
Aufbringung<br />
regionaler Siegel<br />
Rand<br />
Rund 95 % der Mitteilungen sprachen<br />
sich für die Beibehaltung<br />
eines Randes aus, wobei auf den<br />
Innenrand um das Grüne Kreuz<br />
verzichtet werden kann.<br />
Beschriftung Deckellasche<br />
Bevorzugt wird von 91,5 % eine<br />
gerade Beschriftung und 59 %<br />
sagten, diese sollte schwarz sein.<br />
<strong>Feld</strong> für Sortenbezeichnung<br />
Das <strong>Feld</strong> sollte in Größe und Form<br />
unverändert bleiben, ohne Abrundungen,<br />
da ansonsten das nachträgliche<br />
Aufbringen von Sortenetiketten<br />
und das E<strong>ins</strong>tempeln<br />
schwierig sei.<br />
Hintergrundfarbe<br />
Die <strong>Farbe</strong> wurde oft als zu trist<br />
und dunkel empfunden. Dies lag<br />
in erster Linie an den Computerausdrucken.<br />
Es wurde allerdings<br />
daraufhin ein Entwurf mit einem<br />
Gelbton als Alternative nachträglich<br />
gestaltet.<br />
Für den Wabenhintergrund der Fa.<br />
Schwind sprachen sich rund 27,5<br />
% aus. Bei den Tagungen war keine<br />
Mehrheit für diesen Hintergrund<br />
zu finden. Mehrere begründeten<br />
ihre Abneigung gegen die<br />
Waben damit, dass sie an gängige<br />
Supermarkthonige erinnere.<br />
9<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Weitere Wünsche<br />
Von vielen Imkern wurde die<br />
Möglichkeit folgender Eindrucke<br />
gewünscht:<br />
1. Bei der Angabe des D.I.B. sollte<br />
der Eindruck „Wachtberg“ entfallen,<br />
da viele Kunden damit den<br />
Abfüllort des Honigs verbinden<br />
würden. Der Gedanke wurde aufgegriffen<br />
und dafür die Internetadresse<br />
eingegeben.<br />
2. EAN-Code<br />
Dieser kann bereits seit Jahren<br />
eingedruckt werden, und zwar auf<br />
dem Deckel zwischen dem <strong>Feld</strong><br />
für das MHD und dem Deckelrand.<br />
Bei Bestellung der Gewährverschlüsse<br />
muss dieser mit angegeben<br />
werden.<br />
3. Pfandglas/Mehrwegglas<br />
Bisher kann dieser Eindruck nur<br />
erfolgen, wenn die Adresse nicht<br />
mehr als fünf Zeilen umfasst. Der<br />
Eindruck erfolgt unterhalb der<br />
Adresseingabe.<br />
In Zukunft ist dieser Eindruck<br />
grundsätzlich möglich, allerdings<br />
nur als individuelle Zusatzangabe.<br />
Eingedruckt wird er oberhalb des<br />
Siegels.<br />
Noch ist keine Entscheidung gefallen.<br />
Die Vorschläge, die von<br />
unseren Mitgliedern am häufig-
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
sten genannt wurden, haben wir<br />
im Mai in zwei Gestaltungsentwürfe<br />
einfließen lassen (Foto<br />
rechts).<br />
Zwei Berufsimkereien erklärten<br />
sich bereit, in einem Testmarkt<br />
Verbraucher zu befragen, wie ihnen<br />
die neuen Entwürfe gefallen<br />
und welchen sie bevorzugen. Die<br />
letzte Entscheidung liegt beim<br />
erweiterten Präsidium, also bei<br />
den Vorsitzenden der Imker-/Landesverbände.<br />
Die Einführung des<br />
umgestalteten Gewährverschlusses<br />
wird voraussichtlich im vierten<br />
Quartal sein.<br />
Wir informieren Sie natürlich weiter<br />
regelmäßig über den Fortgang.<br />
Grüner Pfad Bienen für Landwirte<br />
und Imker<br />
Im Vorübergehen die Landwirtschaft<br />
mit all ihren Facetten entdecken<br />
- das soll der „Grüne Pfad“<br />
ermöglichen, den die Fördergeme<strong>ins</strong>chaft<br />
Nachhaltige Landwirtschaft<br />
(FNL) neu initiiert hat. Der<br />
„Grüne Pfad“, das sind Infotafeln,<br />
die plakativ und zeitgemäß beschreiben,<br />
was es auf und rund um<br />
einen Bauernhof zu sehen gibt. Sie<br />
sollen damit die landwirtschaftliche<br />
Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.<br />
Die bereits bestehenden<br />
21 großen Tafeln wurden jetzt in<br />
Zusammenarbeit mit dem D.I.B.<br />
um eine weitere zum Thema „Bienen“<br />
ergänzt und kann sowohl von<br />
Landwirten wie von Imkern<br />
genutzt werden. Die Kunststofftafeln<br />
(48 x 74 cm) sind wetterfest<br />
und lichtbeständig. Über vorgebohrte<br />
Löcher können sie einfach<br />
an Wänden und Pfosten befestigt<br />
werden. Die Kosten pro Tafel<br />
betragen 5,50 € zzgl. der Kosten<br />
für den Versand. Bestellungen<br />
bitte über<br />
den Bestellservice der<br />
FNL im Internet unter<br />
www.fnl.de/datenfakten/der-gruenepfad.html.<br />
Die Materialien erhalten<br />
Sie gegen Rechnung<br />
zzgl. Versandkosten<br />
im Auftrag der<br />
FNL e.V. von der FIL -<br />
Gesellschaft zur Förderung<br />
des Integrierten<br />
Landbaus mbH.<br />
Bestellungen auch telefonisch<br />
bei Marlies<br />
Buchholz, Tel. 030/<br />
886635512 oder per<br />
E-Mail<br />
(m.buchholz@fnl.de)<br />
10<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Die FNL bewirbt die Aktion in der landwirtschaftlichen und imkerlichen<br />
Fachpresse und auf ihrer Homepage unter<br />
http://fnl.de/daten-fakten/der-gruene-pfad.html.
APIMONDIA<br />
Imker stehen bei Bienenimporten<br />
in der Verantwortung<br />
Ende Mai berichteten Radio- und<br />
Fernsehsender des Westdeutschen<br />
Rundfunks (WDR) über den derzeitigen<br />
Bienenmangel in Nordrhein-Westfalen<br />
und das Berufsimker<br />
empfehlen, Bienenvölker<br />
aus Italien und Übersee einzuführen.<br />
Deutsche Imker seien nicht in<br />
der Lage, den Völkerverlust aus<br />
eigener Kraft zu ersetzen.<br />
Der Deutsche Imkerbund e. V.<br />
sowie die Bienen<strong>ins</strong>titute weisen<br />
aus diesem Anlass darauf hin, dass<br />
der Import von Bienen aus Drittländern<br />
strengen tierseuchenrechtlichen<br />
Bestimmungen unterliegt.<br />
Zum Beispiel ist ein internationales<br />
Gesundheitszeugnis vorzulegen.<br />
Imker, die eingeführte Völker innerhalb<br />
Deutschlands erwerben,<br />
müssen darüber hinaus ein deutsches<br />
Gesundheitszeugnis besitzen,<br />
das den strengen deutschen<br />
Gesetzen entspricht. Dies sollte<br />
beim Verkäufer eingefordert werden.<br />
Grundsätzlich ist die Einfuhr von<br />
Bienen zwar erlaubt, fachlich aber<br />
nicht zu befürworten.<br />
Der D.I.B. und die Bienen<strong>ins</strong>titute<br />
lehnen solche Importe ab, da die<br />
Völker aus anderen klimatischen<br />
Gebieten kommen und in ihrer<br />
Entwicklung an unsere Jahreszeiten<br />
nicht angepasst sind. Auch<br />
passe die Genetik der Königinnen<br />
nicht zu unseren Herkünften, so<br />
die Institute.<br />
Bitte weisen Sie als Vere<strong>ins</strong>vorsitzende<br />
ihre Mitglieder auf diese<br />
Sachverhalte hin.<br />
Zucht der Honigbiene wieder<br />
verfügbar<br />
11<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Die Broschüre „Die Zucht der<br />
Honigbiene“ wurde in den vergangenen<br />
Wochen vom Zuchtbeirat<br />
des D.I.B. überarbeitet und aktualisiert<br />
und steht nach Drucklegung<br />
nun wieder zur Verfügung.<br />
Sie können die 36-seitige DIN A5-<br />
Broschüre (Artikelnr. 420650) zum<br />
Preis von<br />
1,-- €/Stück<br />
62,-- €/80 Stück (ein Karton)<br />
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten<br />
beim D.I.B.,<br />
Tel. 0228/9329215 o. -16,<br />
E-Mail: dib.versand@t-online.de<br />
oder im Online-Shop (www.deutscherimkerbund.de/index.php?online-shop)<br />
bestellen.<br />
Begleitprogramm Potsdam steht<br />
In D.I.B. AKTUELL, den Imker-Fachzeitschriften und auf unserer<br />
Homepage wurde in den vergangenen Wochen mehrfach über die<br />
Vertreterversammlung und den Deutschen Imkertag am 09./10. Oktober<br />
<strong>2010</strong> in Potsdam berichtet. Nun liegt auch das Begleitprogramm<br />
für Interessierte vor:<br />
Stadt - und Schlösserrundfahrt<br />
Treffpunkt: Samstag, 09.10.<strong>2010</strong>, 9:15 Uhr, Potsdam,<br />
Eingangshalle Hotel „Mercure"<br />
Programm:<br />
9:30 – 12:30 Uhr Stadt- und Schlösserrundfahrt mit Besichtigungen<br />
13:00 – 14:30 Uhr Mittagessen im Mövenpick-Restaurant Historische<br />
Mühle<br />
(nicht im Preis enthalten)<br />
14:30 – 15:15 Uhr Innenbesichtigung Schloss Sanssouci<br />
anschließend Rückfahrt zum Hotel<br />
Preis: 24,-- Euro<br />
(ohne Verpflegung, zahlbar bei Rundfahrtbeginn)<br />
Anmeldung: verbindlich bis zum 13. August <strong>2010</strong><br />
beim Deutschen Imkerbund e. V., Verena Velten,<br />
Tel. 0228/9329213, E-Mail: dib.org@t-online.de
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Winterverluste überdurchschnittlich<br />
aber niedriger als<br />
befürchtet<br />
12<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Am 20. Mai erhielten wir vom Fachzentrum Bienen<br />
und Imkerei, Mayen, die abschließenden<br />
Völkerdaten zu den Überwinterungsverlusten<br />
2009/<strong>2010</strong>, die Sie beigefügter Tabelle entnehmen<br />
können.<br />
Die Datenerhebung, die mittels Fragebogen erfolgte,<br />
wurde an alle Imker in Rheinland-Pfalz<br />
und den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf<br />
in Nordrhein-Westfalen per Briefpost versandt, in<br />
den überregionalen Imker-Fachzeitschriften und<br />
D.I.B.-AKTUELL veröffentlicht und über den<br />
Newsletter Bienen@Imkerei als Onlineversion<br />
verbreitet.<br />
An der bundesweiten Umfrage des Fachzentrums<br />
haben sich freiwillig fast 5.000 Imker beteiligt.<br />
Die Erhebung ist damit nicht zwangsläufig repräsentativ.<br />
Der Umfrage liegen 69.824 eingewinterte Bienenvölker<br />
zugrunde. 56.836 Völker überlebten, dies<br />
bedeutet eine Verlustrate von 18,6 %. Gegenüber<br />
früheren Jahren wurden nicht die Verluste der<br />
einzelnen Imkereien in den Regionen gemittelt,<br />
sondern zunächst alle Völker summiert und darauf<br />
basierend die Verlustraten berechnet.<br />
Am stärksten betroffen sind die Regionen um Freiburg, Karlsruhe, in der Oberpfalz oder der Raum Düsseldorf.<br />
Erste Analysen zeigen eine Abhängigkeit zur Höhenlage des Bienenstandes. In geringen Höhen sind die Verluste<br />
am stärksten, während in Bergregionen die Ausfälle niedriger sind. Wesentlichen Einfluss hat auch der<br />
Beginn der Varroabehandlung im Sommer. Ein früher Start wirkt sich positiv aus, während eine verzögerte<br />
Behandlung zu erhöhten Schäden führt. Eine detaillierte Analyse der Daten läuft derzeit.<br />
Wir bedanken uns bei allen Imkern, die sich die Mühe gemacht haben, unseren Fragebogen zu beantworten.<br />
Ergebnisse:<br />
Die Tabelle zeigt die Anzahl der Rückantworten je Bundesland/Region und die jeweils ermittelte Verlusthöhe.<br />
Die Verlusthöhe errechnet sich je Region aus dem Quotienten aller aufsummierten Völker im Herbst und aller<br />
aufsummierten überlebenden Völker je Region.<br />
Dr. Christoph Otten<br />
Fachzentrum Bienen und Imkerei, DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM WESTERWALD-OSTEIFEL,<br />
Im Bannen 38-54, 56727 Mayen, Telefon 02651/96050, Telefax 0671/92896110,<br />
E-Mail:christoph.otten@dlr.rlp.de, Internet: www.bienenkunde.rlp.de
APIMONDIA<br />
Gemeinnützigkeit im<br />
Vere<strong>ins</strong>recht<br />
Eine besondere Bedeutung kommt<br />
der Gemeinnützigkeit der Vereine<br />
wegen der damit verbundenen<br />
Körperschaftsteuerbefreiung gem.<br />
§ 5 Abs. 1 Nr. 9 Körperschaftsteuergesetz<br />
(KStG) und der Berechtigung,<br />
steuerbegünstigte Spenden<br />
entgegenzunehmen (§ 10 b Einkommensteuergesetz<br />
-EStG-) und<br />
dafür Spendenbescheinigungen zu<br />
erteilen, zu.<br />
Da den D.I.B. immer wieder Anfragen<br />
von Vereinen zu dieser<br />
Thematik erreichen, hat das Mitglied<br />
des D.I.B.-Präsidiums, C.-H.<br />
Lankenau, nochmals eine Orientierungshilfe<br />
zusammengestellt:<br />
Die Frage der Gemeinnützigkeit<br />
ist in der Abgabenordnung (AO)<br />
unter „Steuerbegünstigte Zwecke"<br />
in den §§ 51 bis 68 geregelt.<br />
Allein im Kommentar zur Abgabenordnung<br />
(AO) „Klein“ umfasst<br />
die Kommentierung zur Gemeinnützigkeit<br />
86 Seiten. Bei der<br />
Beurteilung der Bedeutung der<br />
Vorteile ist zu beachten, dass das<br />
Recht, Spenden entgegenzunehmen,<br />
nicht einen erfreulichen Mittelzufluss<br />
für den Verein darstellt,<br />
sondern dass Spenden für den<br />
steuerbegünstigten Zweck verwendet<br />
werden müssen.<br />
Die steuerbegünstigten Zwecke<br />
sind eingeteilt in gemeinnützige<br />
Zwecke (§ 52 AO), mildtätige<br />
Zwecke (§ 53 AO) und kirchliche<br />
Zwecke (§ 54 AO). Die gemeinnützigen<br />
Zwecke sind in § 52 Abs.<br />
2 AO (nicht abschließend) aufgezählt.<br />
Davon können in den Bereich<br />
der Imkerei fallen:<br />
Förderung von Wissenschaft und<br />
Forschung, Bildung und Erziehung,<br />
Umwelt- und Landschaftsschutz,<br />
Förderung der Tier- und<br />
Pflanzenzucht und der Kleingärtnerei.<br />
Fördermaßnahmen sind unmittelbar<br />
(§ 57 AO), ausschließlich (§<br />
56 AO) und selbstlos (§ 55 AO)<br />
durchzuführen. Durch die Fördermaßnahmen<br />
dürfen keine eigenwirtschaftlichen<br />
Zwecke verfolgt<br />
werden.<br />
Das Vermögen des Vereines ist<br />
dem gemeinnützigen Zweck gewidmet,<br />
allenfalls das zu Beginn<br />
der Gemeinnützigkeit vorhandene<br />
Vermögen ist von der Bindung<br />
frei. Nach Beendigung der Gemeinnützigkeit<br />
ist das gebundene<br />
Vermögen einem bereits in der<br />
Satzung festgelegten gemeinnützigen<br />
Verein zuzuführen (§ 61 AO).<br />
Ein gemeinnütziger Verein ist<br />
verpflichtet, alle drei Jahre eine<br />
Steuererklärung abzugeben.<br />
Wer im Namen des Vere<strong>ins</strong> vorsätzlich<br />
oder grob fahrlässig eine<br />
falsche Spendenbescheinigung<br />
ausstellt, haftet für den Steuerausfall<br />
in Höhe von 40 % des<br />
Spendenbetrages (§ 10 b Abs. 4<br />
EStG).<br />
Gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 Körperschaftssteuergesetz<br />
(KStG) sind<br />
Vereine von der KSt befreit, wenn<br />
sie nach ihrer Satzung und tatsächlichen<br />
Geschäftsführung ausschließlich<br />
und unmittelbar gemeinnützigen,<br />
mildtätigen oder<br />
kirchlichen Zwecken dienen. Wird<br />
ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb<br />
unterhalten, ist die Gemeinnützigkeit<br />
<strong>ins</strong>oweit ausgeschlossen.<br />
13<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Daneben ist der dritte Abschnitt<br />
(§§ 51 – 66) der AO zu beachten.<br />
Ich erläutere die einzelnen Bestimmungen,<br />
soweit sie für Imkervereine<br />
und Dachverbände von<br />
Bedeutung sind.<br />
§ 52 AO: Ein Verein verfolgt<br />
gemeinnützige Zwecke, wenn<br />
seine Tätigkeit darauf gerichtet ist,<br />
die Allgemeinheit auf materiellen,<br />
geistigen oder sittlichen Gebiet<br />
selbstlos zu fördern.<br />
Eine Förderung der Allgemeinheit<br />
ist nicht gegeben, wenn die Förderung<br />
nur einem fest umschlossenen<br />
Personenkreis zu Gute<br />
kommt.<br />
Die gemeinnützigen Satzungszwecke<br />
und die Art ihrer Verwirklichung<br />
müssen klar definiert sein<br />
(§§ 59 u. 60 AO). Dem muss die<br />
tatsächliche Geschäftsführung<br />
entsprechen (§ 63 AO).<br />
Das Vermögen muss unmittelbar<br />
für den steuerbegünstigten Zweck<br />
verwendet werden. Dabei ist § 58<br />
AO, besonders die Absätze 6 und<br />
7 wegen eventueller Rücklagenbildung<br />
zu beachten.<br />
Der gemeinnützige Zweck muss<br />
„unmittelbar“ verwirklicht werden.<br />
Das bedeutet, dass der Verein<br />
den satzungsmäßigen Zweck<br />
unmittelbar verwirklichen muss.<br />
Das kann auch durch Hilfspersonen<br />
geschehen (§ 57 Abs. 1 AO).<br />
Eine Ausnahme von diesem<br />
Grundsatz ist gem. § 57 Abs. 2 AO<br />
gegeben, wenn in einer Körperschaft<br />
steuerbegünstigte Körperschaften<br />
zusammengefasst sind,<br />
die unmittelbar gemeinnützige<br />
Zwecke verfolgen. Ist diese Voraussetzung<br />
in einem Fall nicht<br />
gegeben, entfällt die Gemeinnützigkeit<br />
des Dachverbandes.
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Verfolgt der Dachverband seinerseits<br />
ausschließlich und unmittelbar<br />
gemeinnützige Zwecke, kann<br />
er dadurch die Gemeinnützigkeit<br />
erlangen. Problematisch bleibt die<br />
Frage der Ausschließlichkeit h<strong>ins</strong>ichtlich<br />
der Mitgliederbetreuung.<br />
Der Gemeinnützige Zweck muss<br />
„ausschließlich“ verfolgt werden<br />
(§ 56 AO). Unklar ist, ob die Mitgliederbetreuung<br />
eines Imkervereines<br />
gegen diesen Grundsatz verstößt,<br />
<strong>ins</strong>besondere, wenn die<br />
Bedeutung der Mitgliederbetreuung<br />
umfangreicher als die Verwirklichung<br />
der begünstigten<br />
Zwecke ist.<br />
Man möge sich davor bewahren<br />
anzunehmen, die Anerkennung<br />
des Vere<strong>ins</strong> als gemeinnützig würde<br />
einen Spendenstrom auslösen.<br />
Mein Verein hat innerhalb von 10<br />
Jahren drei Spenden mit <strong>ins</strong>gesamt<br />
weniger als 500,00 DM<br />
erhalten.<br />
Zusammenfassend ist festzustellen:<br />
Die Gemeinnützigkeit stellt<br />
sehr hohe Anforderungen an die<br />
Satzung und Geschäftsführung.<br />
Sie hat die Bindung des gesamten<br />
Vermögens zur Folge. Sie bringt<br />
gegenüber einem ordentlich geführten<br />
und vertretenen Verband<br />
keine Vorteile. Soweit sie den<br />
Zugang zu öffentlichen Mitteln<br />
erschließt, sind diese zweckgebunden<br />
zu verwenden.<br />
Cord-Henry Lankenau<br />
Außerordentliche<br />
Tagung zum DeBiMo<br />
Am 11. Mai fand im Bundesministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) in Bonn eine außerordentliche<br />
Zusammenkunft des<br />
Projektrates „Deutsches Bienenmonitoring“<br />
statt, an der D.I.B.-<br />
Präsident Maske und GF B. Löwer<br />
sowie M. Hederer von Seiten der<br />
Berufsimker teilnahmen. Daneben<br />
waren Vertreter folgender Institutionen<br />
anwesend: BMELV, Bundesamt<br />
für Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit (BVL),<br />
Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung (BLE), Friedrich-<br />
Löffler-Institut (FLI), Wissenschaftler<br />
der teilnehmenden Bienen<strong>ins</strong>titute,<br />
sowie der Firmen<br />
Bayer, Syngenta und BASF.<br />
Die Sitzung war erforderlich, weil<br />
die Industrie sich aus der Finanzierung<br />
zurückgezogen hat und<br />
das Deutsche Bienen Monitoring<br />
(DeBiMo) nun über die BLE und<br />
die Bundesländer finanziert wird.<br />
(Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL<br />
6/2009, Seite 12.)<br />
Für das Monitoring, das auf weitere<br />
drei Jahre (mit der Option auf<br />
Verlängerung auf fünf Jahre) angelegt<br />
ist, wurden für <strong>2010</strong> <strong>ins</strong>gesamt<br />
rund 400.000,-- € bereitgestellt.<br />
Dr. Peter Rosenkranz (Uni Hohenheim)<br />
stellte die ersten noch nicht<br />
veröffentlichten Daten für 2009/<br />
<strong>2010</strong> vor. Die Verlustrate bei den<br />
Monitoringimkern liegt im Durchschnitt<br />
bei 13,2 %, bei der Fragebogenaktion<br />
hingegen bei 18,6 %<br />
(siehe Seite 12). Damit ist die Verlustrate<br />
in Deutschland im Winter<br />
14<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
2009/<strong>2010</strong> doppelt so hoch, wie<br />
die Winterverluste im Jahr zuvor.<br />
In den USA wurden 4.207 Imker<br />
mit 500.000 Völkern befragt. Die<br />
Verluste lagen dort bei 33,8 %,<br />
wobei nur 5 % der Befragten als<br />
Ursache Colony Collaps Disorder<br />
(CCD) vermuteten. Man habe<br />
genauso wenig wissenschaftlich<br />
erwiesene Kenntnisse wie vor drei<br />
Jahren, so Rosenkranz.<br />
Bei Nosemaerkrankungen habe<br />
sich in den letzten Jahren wenig<br />
verändert. Starker Befall sei<br />
deutschlandweit nach wie vor eher<br />
selten und Nosema-bedingte Verluste<br />
ähnlich wie aus Spanien berichtet,<br />
sind bei uns nicht nachgewiesen.<br />
Was nicht heiße, dass<br />
man Entwarnung geben könne.<br />
Vermutlich seien mehr Analysen<br />
im Jahresverlauf für eine Klärung<br />
der Nosemaproblematik notwendig.<br />
Rosenkranz sagte, man könne<br />
bisher keine Korrelation zwischen<br />
den Winterverlusten und Pflanzenschutzmitteln<br />
feststellen. Nach<br />
wie vor „maskiere“ die Varroa<br />
andere mögliche Ursachen.<br />
In jeder Bienenbrotprobe konnten<br />
jedoch mehrere verschiedene Mittel<br />
gefunden werden. Dr. Werner<br />
von der Ohe sprach von einem<br />
erheblichen „Grundrauschen“ an<br />
PSM-Rückständen im Bienenbrot.<br />
Welche Auswirkungen dieser<br />
Cocktail auf die Bienen habe, sei<br />
bisher unbekannt.<br />
Dr. Marina Meixner, Bienen<strong>ins</strong>titut<br />
Kirchhain, unterrichtete über<br />
den Nachweis von Viren. Auch<br />
hierbei ergab sich kein nachweisbarer<br />
Zusammenhang mit den<br />
Völkerverlusten, obwohl Viren
APIMONDIA<br />
häufig nachgewiesen werden konnten.<br />
Insbesondere das ABP-Virus<br />
(Akuter Bienen-Paralyse-Virus)<br />
und DW-Virus (Deformierter-<br />
Flügel-Virus) assoziierten eng mit<br />
der Varroa.<br />
Hingewiesen wurde auch auf die<br />
extrem schlechte Trachtsituation<br />
2009, die zu einer Mangelernährung<br />
und Pollenmangel geführt<br />
habe.<br />
Neu ist auch, dass bereits eine<br />
geringere Milbenrate heute zum<br />
Verlust führt. Vielleicht steht dies<br />
in Zusammenhang mit Sekundärinfektionen.<br />
Nachzuweisen ist es<br />
bisher allerdings nicht.<br />
Von entscheidender Bedeutung ist<br />
und bleibt die koordinierte Bekämpfung<br />
der Varroa.<br />
Kontrovers diskutiert wurde in der<br />
Sitzung in diesem Zusammenhang,<br />
ob man die Imker verpflichten<br />
solle, einen „Sachkundenachweis<br />
Imkerei“ und einen<br />
„Bekämpfungsführerschein“<br />
abzulegen und Neuanfänger einer<br />
Zulassungsprüfung ähnlich dem<br />
Fischerei- oder Jagdschein zu<br />
unterziehen. Der D.I.B. sehe in<br />
Anbetracht der Altersstruktur der<br />
Imkerschaft und des Nachwuchsmangels<br />
hierin keine Alternative,<br />
so Präsident Maske.<br />
In dem Zusammenhang könne<br />
auch überlegt werden, ob die Varroa<br />
wieder in die Bienenseuchen-<br />
VO aufgenommen werden solle.<br />
Dies würde einen Zwang zur<br />
Bekämpfung mit sich bringen,<br />
allerdings stelle sich dann die<br />
Frage, wer dies überwache und<br />
bezahle.<br />
Dass Spin-Off- und Satellitenprojekte<br />
aufgrund der Ergebnisse des<br />
DeBiMo notwendig sein werden,<br />
war einhellige Meinung. Bisher<br />
gab es allerdings noch keine<br />
konkreten Ansätze dazu.<br />
Über die Finanzierung müsse<br />
dann zu gegebener Zeit gesprochen<br />
werden. Die Industrievertreter<br />
signalisierten bereits ihre<br />
Bereitschaft der Finanzierung.<br />
In Bezug auf aktuelle Entwicklungen<br />
zur Bienengesundheit auf<br />
Geme<strong>ins</strong>chaftsebene wies das<br />
BMELV auf verschiedene Projekte<br />
hin, <strong>ins</strong>besondere auf die<br />
Homepage der EU Generaldirektion<br />
„Gesundheit und Verbraucher“<br />
(http://ec.europa.eu/food/animal/li<br />
veanimals/bees/index_en.htm).<br />
Die Vertreter des FLI berichteten,<br />
dass ab dem 1. Juli <strong>2010</strong> ein<br />
Bienenwissenschaftler auf der<br />
Insel Riems neu für das Institut<br />
arbeiten werde, das ab 1. Januar<br />
2011 die Aufgaben als Nationales<br />
Referenzlabor für Bienenkrankheiten<br />
vom Tierhygienischen Institut<br />
Freiburg übernehmen wird.<br />
Außerdem soll die Datenbank des<br />
DeBiMo zukünftig vom FLI<br />
betreut werden.<br />
Eine wissenschaftliche Veröffentlichung<br />
der Ergebnisse des<br />
DeBiMo der letzten Jahre findet in<br />
der Apidologie statt.<br />
Die nächste Projektratsitzung wird<br />
voraussichtlich im November,<br />
eventuell mit kleinerem Teilnehmerkreis,<br />
stattfinden.<br />
15<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Copa-Sitzung in<br />
Brüssel<br />
Am 6. und 7. Mai fanden in Brüssel<br />
die ersten Jahrestagungen der<br />
Arbeitsgruppe Honig und der<br />
Fachgruppe Bienenzucht bei der<br />
Kommission statt, an denen<br />
D.I.B.-Präsident P. Maske teilnahm.<br />
Am ersten Tag diskutierte die Arbeitsgruppe<br />
„Honig“ Schwerpunkte<br />
und Probleme der europäischen<br />
Bienenzucht und trug<br />
diese am darauffolgenden Tag in<br />
der Kommission vor. Folgende<br />
Schwerpunktthemen standen im<br />
Mittelpunkt der Gespräche:<br />
1. Strategiepapier Bienenzucht<br />
In der EU gibt es derzeit 595.000<br />
Imker, e<strong>ins</strong>chließlich 19.000 Berufsimker<br />
(3 %), die 13,6 Millionen<br />
Bienenvölker halten, davon<br />
4,6 Mio. von Berufsimkern (34<br />
%). Der Anteil der Berufsimkerei<br />
ist steigend. Ist die Zahl der<br />
Bienenvölker in einem Land rückläufig,<br />
profitieren die anderen<br />
Länder von den EU-Haushaltsmitteln,<br />
die entsprechend der Anzahl<br />
der Bienenvölker auf die Mitgliedsländer<br />
verteilt werden. So<br />
entfallen derzeit auf Spanien 21 %,<br />
es folgen Italien mit 11 % und<br />
Frankreich mit 10 %. Deutschlands<br />
Anteil beträgt 7,7 %.<br />
Die Mittel werden von den Ländern<br />
unterschiedlich in Anspruch<br />
genommen, werden sie nicht<br />
genutzt, verfallen sie. Besonders<br />
neue Mitgliedsländer wie Rumänien<br />
und Bulgarien haben noch<br />
Umsetzungsprobleme. Auch ist<br />
für viele Mitglieder die 50%ige<br />
Ko-Finanzierung schwierig um-
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
zusetzen. Das in den letzten Sitzungen<br />
diskutierte Strategiepapier<br />
(wir berichteten in D.I.B. AKTUELL)<br />
wurde nach letztmaliger Beratung<br />
der Kommission vorgelegt, da alle<br />
drei Jahre neu über die Eckpunkte<br />
entschieden wird. Es ist zwar nicht<br />
davon auszugehen, dass die Rats-<br />
Verordnung geändert werde, doch<br />
könne die Durchführungsverordnung<br />
an die aktuellen Schwerpunkte<br />
angepasst werden, so der<br />
Vorsitzende der Arbeitsgruppe<br />
Etienne Bruneau. Die Agenda<br />
enthält nun folgende Eckpunkte:<br />
• Imkerei als Bestandteil der<br />
geme<strong>ins</strong>amen Agrarpolitik<br />
• Ökonomische Bedeutung der<br />
Imkerei<br />
• Notwendigkeit nationaler Unterstützungsprogramme<br />
• Einfluss der Imkerei auf andere<br />
Bereiche<br />
• Förderung der Imkerei durch<br />
Nutzung der 2. Säule der Agrarförderung<br />
zur ländlichen Entwicklung<br />
• Vermarktung (Qualität, Hygiene,<br />
Kontrolle)<br />
• gesundheitlicher Bereich und<br />
Umweltfragen in der Imkerei<br />
• Ursachen für den Rückgang der<br />
Bienen<br />
• Pflanzenschutz verstärkt im<br />
Fokus<br />
• Problematik Gentechnik<br />
• Forschung (Umsetzung der<br />
Forderungen der Imker)<br />
• Nachhaltigkeit/Zukunftsfestigkeit<br />
für Erzeuger<br />
• Transparenz<br />
• Varroabekämpfungsmittel<br />
In der Kommission wird die Beratungsgruppe<br />
die Themen des<br />
Strategiepapiers behandeln.<br />
Mit einer Rückmeldung wird frühestens<br />
im Herbst <strong>2010</strong> gerechnet,<br />
da die Haushaltsperiode erst im<br />
September beginnt. Laut Kommission<br />
sollen Verbesserungsvorschläge<br />
<strong>ins</strong>besondere bei Varroabekämpfung,<br />
Statistik, Markt und<br />
Forschung berücksichtigt werden<br />
und eventuell eine Aufstockung<br />
der Mittel erfolgen.<br />
Seitens COPA/COGECA wurde<br />
baldmöglichst das geplante Programm<br />
der Kommission erbeten.<br />
2. Marktlage<br />
Großen Einfluss auf das Marktgeschehen<br />
hat der Import. 2009<br />
importierte die EU 137.000 Tonnen<br />
Honig, vorwiegend aus Argentinien<br />
(30 %), China (25 %)<br />
und Mexiko (14 %). Insgesamt<br />
war der Import etwas geringer als<br />
2008. Der billigste Honig kam aus<br />
Asien (1,24 Euro pro kg).<br />
Die meisten Einfuhren erfolgten<br />
nach Deutschland. Ausfuhren aus<br />
der EU gingen in die Schweiz und<br />
den Nahen Osten.<br />
Bei der Honigproduktion lag<br />
Asien 2008 mit 367.000 Tonnen<br />
Honig vorn, danach folgte die EU<br />
als zweitgrößter Produzent mit<br />
200.000 Tonnen vor der Türkei,<br />
Argentinien sowie der Ukraine.<br />
Asien stand auch beim Export an<br />
1. Stelle, an 2. Stelle folgte Lateinamerika.<br />
Die EU exportierte nur 3<br />
%.<br />
Seit 2007 steigen die Preise für<br />
Honig aufgrund des hochwertigen<br />
Produkts. Auch in Deutschland<br />
führte das Ansteigen der Preise zu<br />
einem Rückgang des Honigimports.<br />
Von COPA/COGECA wurde<br />
<strong>ins</strong>besondere auf Honigverfälschungen<br />
hingewiesen, als de-<br />
16<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
ren Ursachen zum einen die Grenzkontrollen<br />
gesehen, die nicht harmonisiert<br />
sind, sowie zum anderen<br />
die steigenden Preise gesehen<br />
werden.<br />
Wie bereits in den früheren Sitzungen<br />
wurde wieder die Notwendigkeit<br />
der Installierung einer<br />
Unterarbeitsgruppe Markt angesprochen,<br />
die bis heute nicht zustande<br />
gekommen ist.<br />
In aller Deutlichkeit wurde der<br />
Kommission das Thema Fälschung<br />
von Honig vorgetragen.<br />
So wurde mit Farbstoff (Lebensmittel-Karamell)<br />
und zugesetzter<br />
Fructose oder Glucose „Waldhonig“<br />
auf dem Markt angeboten<br />
und in Ungarn türkischer Honig<br />
mit Kartoffelstärke festgestellt.<br />
Auch wurde Honig gefunden, auf<br />
dessen Etikett als Inhaltsstoffe<br />
Glucosesirup und Farbstoff standen.<br />
Jedoch geben die derzeit<br />
möglichen Messmethoden nicht<br />
das richtige Ausmaß der Honigverfälschung<br />
wieder.<br />
Die Arbeitsgruppe war sich einig,<br />
dass bekannt gewordene Fälschungen<br />
aufgezeigt und publiziert<br />
werden müssen. Fälschungen<br />
schaden grundsätzlich dem<br />
Image aller Imker. Weitere Probleme<br />
bereiten die Mikro-Filtrierung<br />
von Honig und die Beigabe<br />
von Zucker sowie der E<strong>ins</strong>atz<br />
von Antibiotika. Die Kommission<br />
fragte hier Lösungsvorschläge an.<br />
3. Rückstandsgehalte<br />
Hierzu gab es eine längere Diskussion<br />
um die nicht geregelte Situation<br />
mit Rückständen von Antibiotika<br />
in Honig, nachdem es Länder<br />
gibt, in denen Antibiotika<br />
erlaubt sind. Von COPA/COGE-
APIMONDIA<br />
CA und dem Honighandel wurde<br />
hier Rechtssicherheit von der<br />
Kommission gefordert.<br />
4. Tiergesundheit<br />
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe<br />
E. Bruneau stellte heraus, dass<br />
neue Arzneimittel für die<br />
Bekämpfung der Varroamilbe notwendig<br />
seien. Außerdem müsse<br />
eine bessere Ausbildung der Veterinäre<br />
europaweit gefordert werden.<br />
Man benötige einen Leitfaden<br />
für eine Handlungsrichtlinie<br />
im gesamten Veterinärbereich der<br />
EU. Deshalb werde hierzu ein<br />
Entwurf auf EU-Ebene erstellt.<br />
<strong>Aktuell</strong>e Meldungen<br />
Genmais in mehreren<br />
Bundesländern ausgebracht -<br />
D.I.B. fordert Aufklärung<br />
In Deutschland ist der Anbau von<br />
gentechnisch verändertem Mais<br />
der Sorte NK 603 verboten. Ein<br />
EU-weit geltendes Reinheitsgebot<br />
für Saatgut soll zudem auch den<br />
Eintrag von Gen-Mais verhindern.<br />
Um dies zu überwachen, sind in<br />
Deutschland die Bundesländer mit<br />
der Prüfung der Saatgutqualität<br />
beauftragt.<br />
Bereits im April hatten Ergebnisse<br />
dieser jährlichen Prüfungen<br />
gezeigt, dass in neun Bundesländern<br />
verunreinigtes Maissaatgut<br />
der Fa. Pioneer Hi-Bred gefunden<br />
wurde, das mit bis zu 0,1 Prozent<br />
NK 603-Mais kontaminiert war.<br />
Bis auf Niedersachsen veranlassten<br />
alle betroffenen Länder die<br />
Vernichtung oder riefen das<br />
Saatgut aus dem Handel zurück.<br />
Nur in Niedersachsen reagierte<br />
man zu langsam, das Saatgut<br />
wurde verkauft und an Landwirte<br />
in verschiedenen Bundesländern<br />
ausgeliefert, obwohl Befunde für<br />
die Verunreinigung vorlagen.<br />
Der D.I.B. als Interessenvertreter<br />
von 81.000 Imkerinnen und Imkern<br />
hat nach Bekanntwerden des<br />
Skandals die Landwirtschaftsministerien<br />
der betroffenen zehn<br />
Bundesländer angeschrieben und<br />
zum einen eine unverzügliche<br />
Klärung des Sachverhaltes und<br />
zum anderen eine Stellungnahme<br />
mit Angaben zum Umfang und<br />
Ort der betroffenen Anbauflächen<br />
gefordert.<br />
Des Weiteren verlangt der Verband<br />
einen Umbruch der betroffenen<br />
Anbauflächen, da Pollen des<br />
Kontaminates in den Honig eingetragen<br />
werden könnten, wenn der<br />
Mais zur Blüte kommt. Somit<br />
wäre ein solcher Honig ab der<br />
Nachweisgrenze nicht mehr verkehrsfähig<br />
und zu vernichten.<br />
Zudem könnte sich der Genpollen<br />
unkontrolliert ausbreiten.<br />
Für eventuelle Verunreinigungen<br />
auf dem Acker und Schadensersatzforderungen<br />
für die Vernichtung<br />
bereits ausgesäter Gen-Mais-<br />
Pflanzen müsste der Saatgut-Hersteller<br />
haften, so das Länderministerium<br />
in Niedersachsen. In einem<br />
Interview im NDR-Fernsehen am<br />
9. Juni sah die Fa. Pioneer jedoch<br />
auch eine Teilschuld beim<br />
zuständigen Länderministerium<br />
durch die verzögerte Bearbeitung.<br />
So wird es wohl zu einer rechtlichen<br />
Klärung des Schadensersatzes<br />
kommen müssen. Dies hilft<br />
jedoch wenig bei der Schadensbegrenzung.<br />
Hier forderten Experten<br />
und Agrarwissenschaftler die<br />
17<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
unverzügliche Vernichtung der<br />
Jungpflanzen, bevor es zur Kreuzung<br />
mit konventionellem Mais<br />
kommen kann sowie ein dichteres<br />
Kontrollnetz für Saatgut.<br />
Weitere Informationen zu Saatgutverunreinigungen<br />
<strong>2010</strong> im<br />
Internet unter<br />
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/gentechnik/Verzeichnis_Maissaatgutverunreinigung_2.6.<strong>2010</strong>.p<br />
df.<br />
<strong>Aktuell</strong>e Entwicklungen<br />
Gentechnik<br />
Monsanto hat einen Neuantrag auf<br />
Verlängerung der Genehmigung<br />
für fortgesetztes Inverkehrbringen<br />
bereits existierender Futtermittel,<br />
Futtermittelzusatzstoffe und Lebensmittelzusatzstoffe<br />
aus Mais<br />
MON863, der ein gegen den<br />
Maiswurzelbohrer gerichtetes Bt-<br />
Protein bildet, eingereicht, der auf<br />
Basis der aktuellen EU-Gesetzgebung<br />
geprüft wurde. Dabei stellte<br />
das für Gentechnik zuständige<br />
Expertengremium der Europäischen<br />
Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />
(EFSA) fest, dass es<br />
keine wissenschaftlich begründeten<br />
Sicherheitsbedenken gebe. Die<br />
Genehmigung für MON863 umfasst<br />
die Vermarktung von Lebens-<br />
und Futtermitteln aus<br />
MON863-Mais, nicht jedoch<br />
dessen Anbau in der EU.<br />
Zum selben Schluss kommt die<br />
EFSA bei einem wissenschaftlichen<br />
Gutachten zum Antrag von<br />
Monsanto für das Inverkehrbringen<br />
von <strong>ins</strong>ektenresistentem und<br />
herbizidtolerantem genetisch verändertem<br />
Mais MON89034 ×<br />
MON88017 zur Verwendung als
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Lebens- und Futtermittel sowie<br />
für die Einfuhr und Verarbeitung.<br />
Die Maispflanzen verfügen über<br />
Resistenzen gegen mehrere<br />
Schädlinge, darunter den Larven<br />
des Maiszünslers und des Maiswurzelbohrers<br />
und sind resistent<br />
gegen Herbizide mit dem Wirkstoff<br />
Glyphosat (Roundup). Sollte<br />
es - wie bislang üblich - im Ministerrat<br />
keine qualifizierte Mehrheit<br />
der Mitgliedstaaten für oder gegen<br />
eine Zulassung geben, wird die<br />
EU-Kommission, wie in den europäischen<br />
Verträgen vorgesehen,<br />
ihre Vorschläge umsetzen und die<br />
Zulassung erteilen.<br />
Die EFSA führt aktuell zwei<br />
öffentliche Konsultationen zu<br />
Leitlinien für die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
in Bezug auf GV-<br />
Pflanzen durch. Eine Beteiligung<br />
an dieser Konsultation ist unter<br />
dem nachfolgenden Link möglich:<br />
http://www.efsa.europa.eu/de/con<br />
sultations/call/gmo100305.htm.<br />
In ihrer mit Bundestags-Drucksache<br />
17/1004 vom 15. März <strong>2010</strong><br />
vorgelegten Antwort auf die<br />
Kleine Anfrage einiger Abgeordneter<br />
der SPD-Bundestagsfraktion<br />
zum Stellenwert des Vorsorgeprinzips<br />
beim Umgang mit nicht<br />
zugelassenen gentechnisch veränderten<br />
Konstrukten weist die Bundesregierung<br />
darauf hin, dass es<br />
derzeit nicht vorgesehen sei, die<br />
im Geme<strong>ins</strong>chaftsrecht festgelegte<br />
Nulltoleranzregelung zu ändern.<br />
Sie beabsichtige jedoch, eine für<br />
Wirtschaft und Überwachung<br />
praktikablere Anwendung der im<br />
Geme<strong>ins</strong>chaftsrecht festgelegten<br />
Nulltoleranz zu ermöglichen.<br />
Sollte auf EU-Ebene kein Vorschlag<br />
für den Umgang mit nicht<br />
zugelassenen GVO vorgelegt werden,<br />
ist vorgesehen, eine nationale<br />
Regelung zu erlassen.<br />
Nach vorliegenden Informationen<br />
plant die Kommission, einen<br />
Vorschlag für ein geme<strong>ins</strong>chaftlich<br />
einheitliches Probenahme-<br />
und Nachweisverfahren<br />
zu erarbeiten, der sich aber nur auf<br />
Futtermittel beziehe und von der<br />
Bundesregierung geprüft werde.<br />
Ziel der Bundesregierung müsse<br />
ein einheitliches Probenahme- und<br />
Nachweisverfahren auf internationaler<br />
Ebene sein, das sowohl<br />
Futter- als auch Lebensmittel<br />
umfassen muss, fordern mehrere<br />
Organisationen. Ferner enthält die<br />
Antwort der Bundesregierung ein<br />
eindeutiges Bekenntnis zur Positivkennzeichnung(Prozesskennzeichnung)<br />
auf europäischer Ebene,<br />
um die Wahlfreiheit der Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher<br />
und die Schaffung einer umfassenden<br />
Verbrauchertransparenz<br />
sicherzustellen.<br />
In einem weiteren Antrag einiger<br />
Abgeordneter der SPD-Bundestagsfraktion<br />
wird gefordert, die<br />
gentechnisch veränderte Amflora-<br />
Kartoffel zuverlässig aus der<br />
Lebensmittel- und Futtermittelkette<br />
fernzuhalten, weil die Bedingungen<br />
für die Zulassung (keine<br />
Zulassung als Futter- und Lebensmittel,<br />
Fernhalten des Antibiotikaresistenz-Markergens<br />
aus der<br />
Lebensmittel- und Futtermittelkette,<br />
Erarbeitung konkreter<br />
Anforderungen an Anbau, Lagerung,<br />
Transport, sonstigen Umgang<br />
und Weiterverarbeitung zur<br />
18<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Vermeidung von Einträgen in die<br />
Futtermittel- und Lebensmittelkette,<br />
Monitoring zur Beobachtung<br />
der Auswirkungen auf die<br />
Bodenökologie zur Vermeidung<br />
des Übergangs von Resistenzgenen<br />
in nachfolgend angebaute<br />
Pflanzen) bislang noch nicht<br />
erfüllt worden seien. Die Abgeordneten<br />
der SPD-Bundestagsfraktion<br />
fordern die Bundesregierung<br />
auf, sich dafür einzusetzen,<br />
den kommerziellen Anbau<br />
der gentechnisch veränderten<br />
Kartoffel in Deutschland zu stoppen,<br />
einen Teil der bereits<br />
bepflanzten Fläche im Rahmen<br />
eines Monitorings zur Beobachtung<br />
der Auswirkungen des Anbaus<br />
von Amflora auf die Bodenökologie<br />
zu nutzen, die Rechtmäßigkeit<br />
der Zulassung zu überprüfen,<br />
sich für Rechtsverbindlichkeit<br />
für die gentechnikfreien<br />
Regionen in Deutschland einzusetzen,<br />
sich auf europäischer Ebene<br />
für eine Änderung des EU-<br />
Rechts einzusetzen, damit Länder<br />
und Gemeinden sich rechtsverbindlich<br />
zu GVO-freien Anbaugebieten<br />
erklären können sowie die<br />
Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />
dass auch die wirtschaftlichen<br />
und sozialen Auswirkungen und<br />
die Möglichkeiten und Kosten der<br />
Kontrolle und der Verhinderung<br />
von Verunreinigungen abgeschätzt<br />
bzw. abgewogen werden und zu<br />
einem Verbot des Anbaus führen<br />
können. Das Plenum des Bundestags<br />
hat in seiner Sitzung am<br />
22. April <strong>2010</strong> beschlossen, den<br />
Antrag an die Ausschüsse für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz, Gesundheit,<br />
Umwelt, Naturschutz und Reak-
APIMONDIA<br />
torsicherheit sowie für Angelegenheiten<br />
der Europäischen Union<br />
zur Beratung zu überweisen.<br />
Die Bundesregierung verweist auf<br />
die auf der Homepage des Bundesamtes<br />
für Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit unter dem<br />
Link<br />
http://apps2.bvl.bund.de/cgi/lasso/<br />
fsl/orte_d.lasso veröffentlichte<br />
Aufstellung aller Freisetzungsvorhaben.<br />
Über die für das Jahr<br />
<strong>2010</strong> beantragten fünf Freisetzungsvorhaben<br />
sei noch nicht<br />
entschieden. Schließlich weist die<br />
Bundesregierung darauf hin, dass<br />
weder das europäische noch das<br />
deutsche Gentechnikrecht eine<br />
flächenmäßige Begrenzung für<br />
Freisetzungen vorsehen.<br />
Verband „Lebensmittel ohne<br />
Gentechnik e. V.“ gegründet<br />
Nachdem das Bundesministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz (BMELV) bereits<br />
im August 2009 das Label<br />
„Ohne Gentechnik" als Wort-Bild-<br />
Marke hatte schützen lassen und<br />
es Herstellern, die ihre Produkte<br />
als "Ohne Gentechnik" kennzeichnen<br />
wollen, zur unentgeltlichen<br />
Nutzung angeboten hatte, sind<br />
nunmehr am 23. März <strong>2010</strong> die<br />
Nutzungsrechte an den inzwischen<br />
gegründeten „Verband Lebensmittel<br />
ohne Gentechnik e. V.“<br />
übergeben worden. Dieser Verband<br />
wird zukünftig für die Vergabe<br />
und Verwaltung des Logos<br />
zuständig sein. Ihm gehören momentan<br />
31 Gründungsmitglieder<br />
aus Handel, Verarbeitung, Kontrolle<br />
und Erzeugung an. Der Ver-<br />
band hat eine Geschäftsstelle in<br />
Berlin eröffnet.<br />
Die Deutsche Forschungsgeme<strong>ins</strong>chaft<br />
veröffentlichte eine Broschüre<br />
zur Grünen Gentechnik,<br />
die unter dem nachstehenden Link<br />
zum Download zur Verfügung<br />
steht:<br />
http://www.dfg.de/download/pdf/<br />
dfg_magazin/forschungspolitik/gr<br />
uene_gentechnik/broschuere_grue<br />
ne_gentechnik.pdf.<br />
Auf rund 100 Seiten versucht die<br />
Broschüre kompetent, ausgewogen<br />
und verständlich alle relevanten<br />
Aspekte des Themas zu<br />
umreißen. Behandelt werden sowohl<br />
der Zusammenhang von<br />
Pflanzenzüchtung und Grüner<br />
Gentechnik aus historisch gewachsener<br />
Perspektive als auch<br />
die aktuellen Potenziale bei der<br />
Anwendung, die sich von der Toleranz<br />
neu gezüchteter Sorten<br />
gegen biotischen und abiotischen<br />
Stress oder Herbizide über die<br />
Qualitätssteigerung von Nahrungs-<br />
und Futtermitteln bis hin<br />
zur Bereitstellung pharmazeutisch<br />
relevanter Inhaltsstoffe für Arzneien<br />
oder nachwachsenden Rohstoffen<br />
erstreckt. Aber auch ökologische<br />
Risiken oder mögliche<br />
Auswirkungen für den Verbraucher<br />
kommen zur Sprache. Ein<br />
Abschlusskapitel ist den betriebswirtschaftlichen,<br />
sozialen, volkswirtschaftlichen,<br />
politischen und<br />
rechtlichen Aspekten der Grünen<br />
Gentechnik gewidmet.<br />
In seiner Broschüre „Die Grüne<br />
Gentechnik“ stellt der aid Infodienst<br />
nach einem einführenden<br />
Überblick über Genese und Ver-<br />
19<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
fahren der Grünen Gentechnik<br />
verschiedene Anwendungsgebiete,<br />
rechtliche Regelungen, Kernpunkte<br />
der gesellschaftlichen Diskussion,<br />
ökologische und ökonomische<br />
Implikationen sowie die<br />
Bedeutung der Technologie für die<br />
Dritte Welt vor. Weitere Informationen<br />
auch über die Bezugsmöglichkeiten<br />
finden sich auf der<br />
Homepage des aid unter<br />
www.aid.de.<br />
(Auszüge aus den Informationen des<br />
Bundes für Lebensmittelrecht und<br />
Lebensmittelkunde)<br />
Bundesregierung nimmt<br />
Stellung zum Bienenschutz<br />
Zu einer Kleinen Anfrage der<br />
Bundestagsfraktion Bündnis 90/<br />
Die Grünen hat die Bundesregierung<br />
am 27. April in einer 22seitigen<br />
Antwort Stellung genommen.<br />
Grund für die aus 35 Teilfragen<br />
bestehende Anfrage waren die<br />
massiven Völkerverluste am<br />
Oberrhein im Frühjahr 2008 durch<br />
neonicotinoidhaltige Pflanzenschutzmittel.<br />
Die Politiker wollten<br />
<strong>ins</strong>besondere Informationen zum<br />
Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel,<br />
zu den eingesetzten<br />
Mitteln und zu aktuellen Forschungsvorhaben.<br />
Die Antworten<br />
der Bundesregierung finden Sie<br />
unter<br />
http://dip21.bundestag.de/dip21/bt<br />
d/17/015/1701520.pdf.<br />
Impfstoff für Bienen – Option<br />
gegen Varroa?<br />
Bienen können gegen Varroa geimpft<br />
werden, veröffentlicht die<br />
Bio Pro Baden Württemberg<br />
GmbH im Dezember 2009 und
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
teilt mit, dass es dem Impfstoffexperten<br />
PD Dr. habil. Matthias Giese<br />
in Heidelberg erstmals gelungen<br />
ist, Bienen über eine Zuckerlösung<br />
ein Medikament (DNA-<br />
Plasmid) zu verabreichen, das anschließend<br />
in der Milbe nachweisbar<br />
ist. Giese arbeitet bereits seit<br />
2004 an diesem aufwändigen Programm.<br />
Ein weiteres Ziel seiner<br />
Entwicklungsarbeiten ist es, das<br />
Medikament über ein Spray direkt<br />
in die Brutwaben der Biene zu<br />
bringen. Das Impfplasmid sei für<br />
die Biene unschädlich und<br />
gelange nicht in die Umwelt. Ein<br />
kommerzielles Produkt könne ab<br />
2012 zur Verfügung stehen. Gespräche<br />
mit strategischen Partnern<br />
liefen bereits. Weitere Informationen<br />
dazu unter http://www.biopro.de.<br />
Der Mellifera e. V. sieht in<br />
dem Impfstoff keine Alternative<br />
und hat durch sein Mitglied Johannes<br />
Wirtz, der Molekulargenetiker<br />
ist, eine erste Stellungnahme<br />
verfasst, die Sie unter<br />
http://www.mellifera.de/fix/doc/1<br />
0-04-10_Bienen%20gegen%20die<br />
%20Varroa%20impfen_Stellungnahme.pdf<br />
finden.<br />
Es bleibt abzuwarten, inwieweit<br />
das gentechnisch hergestellte Medikament<br />
eine weitere Option neben<br />
den herkömmlichen Mitteln<br />
zur Varroabekämpfung sein kann.<br />
CSU-Position zur Gentechnik<br />
Die CSU-Fraktion im Bayerischen<br />
Landtag hat in einem am 14. April<br />
<strong>2010</strong> veröffentlichten 10-Punkte-<br />
Programm den kommerziellen Anbau<br />
von gentechnisch veränderten<br />
Pflanzen mit dem Hinweis auf ungeklärte<br />
Sicherheits- und Umweltrisiken<br />
für Bayern abgelehnt.<br />
Die CSU-Fraktion ist der Auffassung,<br />
dass die Forschung sich auf<br />
Labor und Gewächshaus beschränken<br />
solle. Sie bekräftigt die Forderung<br />
nach Selbstbestimmung<br />
der Regionen über den Anbau von<br />
gentechnisch veränderten Pflanzen.<br />
Von der Bundesregierung<br />
wird erwartet, dass sie sich in<br />
Brüssel für die Selbstbestimmung<br />
e<strong>ins</strong>etzt und diese dann den Ländern<br />
überträgt. In der EU dürfe es<br />
so lange keine neuen Anbauzulassungen<br />
geben, bis die Mitgliedstaaten<br />
selbst über den Anbau<br />
entscheiden können. Generell<br />
wird eine Verbesserung des EU-<br />
Zulassungsverfahrens <strong>ins</strong>besondere<br />
h<strong>ins</strong>ichtlich der Bewertung<br />
von Umweltrisiken gefordert; zudem<br />
müssten zukünftig sozioökonomische<br />
Kriterien wie etwa Veränderungen<br />
in der Landwirtschaft<br />
im Zulassungsverfahren berücksichtigt<br />
werden. H<strong>ins</strong>ichtlich der<br />
Nulltoleranz, die es nach Auffassung<br />
der CSU im Grundsatz beizubehalten<br />
gelte, wird allerdings<br />
eine exakte Definition gefordert,<br />
da in Anbetracht der weltweit<br />
zunehmenden Zulassungen von<br />
GVO die Gefahr von Verunreinigungen<br />
<strong>ins</strong>besondere bei Lebensund<br />
Futtermitteln, aber auch bei<br />
Saatgut wachse. Dies mache eine<br />
praktikable Anwendung der Nulltoleranz<br />
über eine Festlegung<br />
offizieller Probenahme- und<br />
Nachweismethoden erforderlich.<br />
(Auszüge aus den Informationen des<br />
Bundes für Lebensmittelrecht und<br />
Lebensmittelkunde)<br />
20<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Bundesverfassungsgericht berät<br />
über Gentechnikgesetz<br />
Im April 2005 reichte die damalige<br />
Landesregierung Sachsen-<br />
Anhalts Verfassungsklage gegen<br />
das Gentechnikgesetz ein, um den<br />
Anbau von gentechnisch veränderten<br />
Pflanzen zu erleichtern und<br />
die bestehenden Haftungsregeln<br />
für gentechnische Verunreinigungen<br />
an benachbarten <strong>Feld</strong>ern<br />
außer Kraft zu setzen.<br />
In der Klage berief sich die Landesregierung<br />
auf § 12 (Berufsfreiheit)<br />
und § 14 (Eigentumsfreiheit)<br />
des Grundgesetzes, weil zum einen<br />
das Gentechnikgesetz Bauern,<br />
die GVO anbauten, ihre Berufsausübung<br />
unmöglich mache,.<br />
zum anderen wird die Veröffentlichung<br />
des Standortregisters<br />
beklagt.<br />
Nun wird der erste Senat des Bundesverfassungsgerichts<br />
am 23.<br />
Juni in Karlsruhe über das Gentechnik-Gesetz<br />
beraten.<br />
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft,<br />
die Arbeitsgeme<strong>ins</strong>chaft<br />
bäuerliche Landwirtschaft,<br />
der Deutsche Berufsimkerbund<br />
und Mellifera e.V. riefen aus<br />
diesem Anlass eine Pressekonferenz<br />
in Berlin ein. Die Interessen<br />
des Deutschen Imkerbundes<br />
e. V. wurden von Thomas Radetzki,<br />
Mellifera e. V., wahrgenommen.<br />
Die Ergebnisse lagen zu Redaktionsschluss<br />
noch nicht vor.
APIMONDIA<br />
Pflanzen- und<br />
Tiervielfalt ist<br />
Lebensgrundlage<br />
In Kooperation mit dem Deutschen<br />
Imkerbund e. V. fand vom<br />
28.-30.05.<strong>2010</strong> in der Evangelischen<br />
Akademie Loccum (Niedersachsen)<br />
eine Tagung zum Thema<br />
„Biodiversität rund um das Nutztier<br />
Honigbiene“ statt. Das dreitägige<br />
Seminar besuchten ca. 75<br />
Teilnehmer, darunter Wissenschaftler,<br />
Mediziner, Imker, Forstbeamte,<br />
Saatguterzeuger, Landwirte,<br />
Obsterzeuger, Mitarbeiter<br />
von Behörden und Studenten.<br />
Die Veranstaltung gliederte sich in<br />
Vorträge zu Schwerpunktthemen,<br />
Diskussionsforen und eine Abschluss-Podiumsdiskussion.<br />
U. a.<br />
konnten folgende Referenten für<br />
die ersten beiden Tage gewonnen<br />
werden:<br />
Schwerpunktthema 1: „Was ist<br />
„biologische Vielfalt“ in Bezug<br />
auf tierische Bestäuber und<br />
„ihre“ Pflanzen?“<br />
Vorträge dazu waren: „Wie hängt<br />
die Vielfalt der Bestäuber mit der<br />
Diversität der (Nutz)Pflanzen zusammen?“<br />
Prof. Dr. Dieter Wittmann,<br />
Uni Bonn sowie „Biodiversität<br />
der Wild- und Nutzbienen“,<br />
Dr. Christoph Saure, Gutachter für<br />
Naturschutz, Berlin.<br />
Durch die beiden Vorträge erhielten<br />
die Anwesenden interessante<br />
Einblicke in die Zusammenhänge<br />
von Bestäubern und Pflanzen,<br />
Insektenarten, den Artenrückgang<br />
und Pollenmangel.<br />
Derzeit gibt es in Deutschland ca.<br />
33.000 Insektenarten und ca. 560<br />
Bienenarten. Jedoch sind Wildbienen<br />
aufgrund fehlender Lebensräume<br />
stark reduziert. Das bringt<br />
die „Rote Liste“ mit gefährdeten<br />
Arten zum Ausdruck. Auch die<br />
europäische Wildbiene gibt es in<br />
der ursprünglichen Art nicht mehr,<br />
sondern „apis mellifera mellifera“<br />
ist domestiziert.<br />
Interessant waren auch Aussagen<br />
zum Blütenpollen, von dem 20 –<br />
70 % bei Äpfeln, Birnen, Aprikosen<br />
und <strong>ins</strong>besondere bei Kirschen<br />
aus nicht bekannten Gründen<br />
taub oder vertrocknet seien<br />
und so die Bestäubung teilweise<br />
nur zufällig erfolge.<br />
Schwerpunktthema 2: „Intensive<br />
Flächenbewirtschaftung und<br />
Biodiversität – Wie geht das<br />
zusammen?“<br />
Dazu informierte Hartmut<br />
Schlepps, Landesbauernverband<br />
Hannover, im Vortrag „Biodiversität<br />
als landwirtschaftliches Produktionsziel“<br />
über bestehende<br />
Abkommen und Beschlüsse und<br />
nationale Strategien und betonte,<br />
man könne Biodiversität nicht einfach<br />
verordnen, sondern Wirtschaft<br />
und Gesellschaft müssten<br />
dieses Thema zu ihrer eigenen<br />
Sache machen.<br />
Im weiteren Vortrag erläuterte Dr.<br />
Catrin Westphal, Uni Göttingen,<br />
die an der europäischen Studie<br />
„ALARM“ mitarbeitete (Artenrückgang<br />
von Pflanzen und Insekten)<br />
das Thema „Wie managen wir<br />
die Ökosysteme der tierischen<br />
Bestäuber?“ Die Studie zeige,<br />
dass durch die Veränderung der<br />
Ökosysteme (Flurbereinigung,<br />
Intensivierung der Landwirtschaft<br />
usw.) mittlerweile weltweit 50 %<br />
21<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
der 25.000 Bienenarten bedroht<br />
seien und mit dem Verschwinden<br />
einer Pflanzenart zehn Tierarten<br />
verschwänden, so die Referentin.<br />
Als Ursachen nannte sie u. a. die<br />
Landnutzungsänderungen und den<br />
Pestizide<strong>ins</strong>atz. Blühstreifen helfen<br />
zur Verbesserung der Biodiversität,<br />
notwendig seien aber<br />
Blühflächen, so Westphal weiter.<br />
Den dritten Vortrag zu diesem<br />
Schwerpunkt hielt Dr. Werner von<br />
der Ohe, LAVES Bienen<strong>ins</strong>titut<br />
Celle, zum Thema: „Reinkulturen,<br />
Energiepflanzen und neue Züchtungen<br />
– Stress trotz Blütenmeer?“<br />
Insbesondere ging von der<br />
Ohe auf den Einfluss von Stressoren<br />
wie mangelndes Pollen- und<br />
Nektarangebot, Krankheiten,<br />
Pflanzenschutzmittel sowie Varroazide<br />
auf die Bienenvitalität ein.<br />
Negative Folgen seien z. B.<br />
Immunschwäche, mangelnde Robustheit,<br />
Kannibalismus und verminderte<br />
Vermehrung.<br />
Im vierten Vortrag beleuchtete Dr.<br />
Beatrice von Saan-Klein, Diplom-<br />
Biologin und Umweltbeauftragte<br />
der Diözese Fulda das Thema<br />
biologische Vielfalt von der ethischen<br />
Seite und appellierte an den<br />
verantwortungsvollen Umgang<br />
mit den genetischen Ressourcen<br />
unserer Natur.<br />
Abschließend referierte zum zweiten<br />
Schwerpunkt Prof. Dr. Alexandra-Maria<br />
Klein, Leuphana-Uni<br />
Lüneburg, zum Thema: „Wie<br />
bedeutend ist Bestäubung im<br />
internationalen Handel und für die<br />
Welternährung?“<br />
Gunhild Seyfert, freie Umweltjournalistin<br />
aus Osnabrück, befragte<br />
Prof. Dr. Klein während des<br />
Seminars zu diesem Thema. Das
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Interview finden Sie im Anschluss<br />
an diesen Bericht.<br />
Im weiteren Verlauf des Tages<br />
konnten die Teilnehmer vier<br />
Diskussionsforen besuchen, deren<br />
Ergebnisse am 30. Mai vorgestellt<br />
wurden. Die Themen waren hier:<br />
„Welchen Stellenwert hat die<br />
natürliche Vielfalt in Nutzökosystemen?“,<br />
„Wie schützt man Pflanzen,<br />
ohne dass die Bienen sterben?“,<br />
„Ist wegen der Bestäuber<br />
anders mit gentechnisch veränderten<br />
Organismen umzugehen?“<br />
und „Blühende Landschaften:<br />
Warum zählt der eigene (Kirch)-<br />
Garten?“<br />
In der Diskussion wurde versucht,<br />
u. a. die Verantwortungsbereiche<br />
von Imkern, Landwirten und Gesetzgebern<br />
wie folgt zu definieren:<br />
• Aufgaben der Imker:<br />
- Kommunikation mit Landwirten<br />
verbessern<br />
- Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Verband<br />
- gute fachliche imkerliche Praxis<br />
(z. B. Selektion, keine Übernutzung)<br />
- unbedingte Meldung des Totenfalls<br />
- geme<strong>ins</strong>ame Vermarktungsstrategien<br />
für Produkte aus „fairer<br />
Landwirtschaft“<br />
• Aufgaben der Landwirtschaft:<br />
- mehr Kultur- und Pflanzenvielfalt<br />
- blühende Beikräuter<br />
- gezielte Anlage von Blühstreifen<br />
- in landwirtschaftliche Ausbildung<br />
imkerliches Wissen einbringen<br />
- wo möglich, Anbautechnik ohne<br />
chemischen Pflanzenschutz<br />
• Aufgaben an Gesetzgeber/Industrie:<br />
- Prüfung von Pflanzenschutzmitteln<br />
auf Bienenvolkgefährlichkeit<br />
- Umkehr der Beweislast berücksichtigen<br />
- Bienen als Stellvertreter für<br />
andere Bestäuber sehen<br />
- Forschung durch Gelder aus der<br />
öffentlichen Hand<br />
- Stärkung der Pflanzenschutzämter<br />
- Schaffung von Transparenz bei<br />
Prüfungsparametern<br />
Am dritten Tag der Veranstaltung<br />
erfolgte nach der Vorstellung der<br />
Foren-Ergebnisse eine Podiumsdiskussion<br />
mit den Teilnehmern:<br />
MdL Christian Meyer, CDU, MdL<br />
Martin Bäumer, CDU /(Umwelt-<br />
Fachreferent), Helmut Meyer,<br />
Vizepräsident Landvolk Niedersachsen,<br />
Dr. Catrin Westphal, Uni<br />
Göttingen, und Peter Maske,<br />
D.I.B.-Präsident.<br />
Zusammenfassende Inhalte der<br />
Statements waren:<br />
Die Politiker brachten zum Ausdruck,<br />
dass die Bedeutung der Bestäuber<br />
erkannt und zahlreiche<br />
Maßnahmen zur Förderung angelaufen<br />
seien oder sich in der<br />
Umsetzungsphase befänden. Kritisch<br />
wurde angemerkt, dass es<br />
aber auch unrealistische Forderungen<br />
gäbe.<br />
Von Seiten der Landwirtschaft<br />
wurde signalisiert, dass man z. B.<br />
bei der Grünlandbewirtschaftung<br />
mit Naturschützern und anderen<br />
Verbänden zusammenarbeite und<br />
22<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
bereit sei, Blühprogramme u. a.<br />
Maßnahmen umzusetzen. Jedoch<br />
scheitere die Realisierung oft an<br />
den Verordnungen und der damit<br />
verbundenen Bürokratie. Nach<br />
wie vor sei jedoch erste Aufgabe<br />
der Landbewirtschaftung die<br />
Ernährungssicherung.<br />
D.I.B.-Präsident Maske forderte in<br />
seinem Beitrag Rechtssicherheit<br />
bei GVO und konsequentes Handeln<br />
bei illegalem Anbau. „Es<br />
sollte nicht nur eine anbaufreie<br />
Region in Bayern, sondern in ganz<br />
Deutschland und Europa geben“,<br />
so Maske. Auch Erfahrungen zum<br />
GVO-Anbau aus anderen Ländern,<br />
wie den USA, sollten bei<br />
politischen Entscheidungen berücksichtigt<br />
werden. Besonders<br />
wichtig sei für den D.I.B. die<br />
Zusammenarbeit mit den Landwirten.<br />
„Imker wollen echte Partner<br />
der Landwirte sein“, sagte der<br />
Präsident hierzu. Denn nicht nur<br />
Imker profitierten davon, sondern<br />
mehr Bienenvölker könnten auch<br />
das Einkommen der Landwirte<br />
steigern, z. B. beim Rapsertrag.<br />
Besonders wichtig sei ihm jedoch<br />
die Erhaltung des Nahrungsangebotes<br />
für die Bestäuber. So könne<br />
statt des Maisanbaus die Verwendung<br />
von mehrjährigen Blühpflanzen<br />
zur Biomassegewinnung<br />
dem Trachtmangel bei Bienen und<br />
anderen Blüten besuchenden<br />
Insekten entgegen gewirkt werden.
APIMONDIA<br />
Interview mit Prof. Dr. Alexandra-Maria<br />
Klein<br />
Prof. Klein ist Agrarökologin und<br />
Professorin für Ökosystemfunktionen<br />
an der Leuphana-Universität<br />
Lüneburg. Seit zwölf Jahren<br />
forscht sie zur Auswirkung intensiv<br />
betriebener Landwirtschaft auf<br />
Veränderungen in der Bienen-<br />
Lebensgeme<strong>ins</strong>chaft.<br />
Forschungsaufenthalte führten sie<br />
nach Indonesien, Ecuador und die<br />
USA. Dort arbeitet sie aktuell an<br />
einem Forschungsprojekt zur<br />
Mandelbestäubung in Kalifornien<br />
und untersucht, welchen Einfluss<br />
eine stark von Monokultur geprägte<br />
Agrarlandschaft auf die<br />
Bestäubung hat.<br />
Welche Bedeutung hat die<br />
Bestäubung durch Bienen und<br />
andere Insekten für unsere<br />
Ernährung?<br />
35 Prozent der Produktion unserer<br />
Kulturpflanzen profitieren von<br />
Bestäubung. Stark abhängig von<br />
Bestäubung – bis zu 100 Prozent –<br />
ist die Produktion von Kakao,<br />
Wassermelone, Kiwi und Kürbis,<br />
Paranuss und Mandel. Bei unserem<br />
heimischen Obst steigern sich<br />
vor allem bei Äpfeln, Birnen und<br />
Kirschen die Erträge, wenn die<br />
Bestäubung durch Insekten optimal<br />
geleistet wird. Allerdings sind<br />
unterschiedliche Sorten, z. B. Äpfel,<br />
auch unterschiedlich abhängig<br />
von der Bestäubung. Weiter ist<br />
zu beachten, dass viele dieser von<br />
Bestäubern abhängigen Kulturpflanzen<br />
essentielle Vitamine und<br />
Mineralstoffe beinhalten. Einige<br />
dieser Vitamine wie z. B. Lycopin,<br />
ein wichtiger Antioxidant, erhalten<br />
wir ausschließlich aus Frücht-<br />
23<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
Foto: Prof. Dr. A. Klein<br />
en und Gemüse, die vorwiegend<br />
durch Bienen- und Hummelbestäubung<br />
Ernten liefern.<br />
Wie viel Geld ist die Bestäubung<br />
wert?<br />
Gäbe es starke Verluste in der Produktion<br />
unserer Kulturpflanzen,<br />
weil die Bestäubung plötzlich ausfiele,<br />
dann entspräche dies zehn<br />
Prozent des gesamten weltweiten<br />
monetären Werts der Kulturpflanzenproduktion.<br />
Das entspricht einem<br />
jährlichen Wert von 153 Milliarden<br />
Euro. Ein plötzlicher und<br />
vollständiger Ausfall der gesamten<br />
Bestäubung ist aber ein extremes<br />
Szenario, das nicht realistisch<br />
ist. Tatsächlich sind die Verluste<br />
in der Kulturpflanzenproduktion<br />
in diesem Bereich jährlichen<br />
Schwankungen unterlegen.<br />
Aber Zahlen aus solchen Szenarien<br />
und Fakten sind wichtig, um<br />
z. B. Politiker von der Bedeutung<br />
dieser Ökosystem-Dienstleistung<br />
zu überzeugen. Im Grunde geht es<br />
aber nicht um Geld, sondern um<br />
ethische und moralische Werte<br />
und um die Störung von wichtigen<br />
ökologischen Beziehungen. Wenn<br />
wir bestimmte Gruppen, manch-<br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
mal Arten von Bestäubern verlieren,<br />
entstehen offene ökologische<br />
Nischen, die wir eventuell<br />
nicht wieder füllen können. Dies<br />
kann zum Aussterben von Pflanzenarten<br />
führen.<br />
In den USA ist die Bestäubungsimkerei<br />
weit verbreitet. 1.300<br />
Imker machen als Wanderimker<br />
ihr Geschäft nur mit der Bestäubung,<br />
Honig gewinnen sie nicht.<br />
Wie läuft dieses Geschäft nach<br />
Ihren Beobachtungen bei der<br />
Mandelblüte in Kalifornien ab?<br />
Der Imker ist Dienstleister und<br />
handelt mit Bestäubung. Das ist<br />
Industrie. Der Imker hat bis zu<br />
cirka 30 Angestellte, oft mexikanische<br />
Arbeiter. Der Imker<br />
züchtet die Bienen, er bekommt<br />
einen Anruf von einem Farmer,<br />
wie viele Bienenstöcke an<br />
welchem Ort der Mandelblüte er<br />
benötigt. Im Dezember, mitten im<br />
Winter, lässt der Imker von seinen<br />
Arbeitern die Bienen dort<br />
abstellen. Sie werden mit Zuckerlösung<br />
und Antibiotika gefüttert,<br />
um sie stark und gesund zu halten.<br />
So fliegen sie, wenn die Mandelblüte<br />
beginnt, direkt hinaus. Für<br />
eine optimale Bestäubungsleistung<br />
wird bei ihnen oft Mandelpollen<br />
in den Eingang der Einflugslöcher<br />
gestreut. Sie bekommen<br />
manchmal auch Pheromone,<br />
Duftstoffe, die die Arbeiterinnen<br />
dazu bringen, noch mehr rauszufliegen,<br />
zu sammeln und ihr Volk<br />
zu vergrößern. Bezahlt wird dieses<br />
Geschäft nach der Anzahl der in<br />
der Mandelplantage abgestellten<br />
Völker. Für ein gesundes und<br />
starkes Bienenvolk bekommt der<br />
Imker 170 Dollar pro Saison.
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Was bedeutet diese Art der<br />
Bestäubungsimkerei für die<br />
Bienen?<br />
Es ist ein enormer Stress. Die<br />
Bienen legen im Winter eigentlich<br />
eine Pause ein und sind es nicht<br />
gewohnt, so frühzeitig, bei niedrigen<br />
Temperaturen, stark gefüttert<br />
zu werden und ihre Volksdichte zu<br />
vergrößern. Sie würden normalerweise<br />
nicht in eine Agrarwüste<br />
fliegen und sich so e<strong>ins</strong>eitig<br />
ernähren. Sie bräuchten vielfältigen<br />
Pollen und Nektar. Die kalifornischen<br />
Mandeln werden in<br />
intensiver Landwirtschaft mit<br />
großen Mengen an Herbiziden<br />
produziert. Während der Blüte,<br />
wenn die Bienen dort fliegen, werden<br />
Fungizide eingesetzt. Die<br />
Bienen haben wahrscheinlich<br />
keine Möglichkeit, Harze zu sammeln<br />
und darüber Krankheiten<br />
abzuwehren. Für die Bienen ist es<br />
kein schönes Leben, es ist eine Art<br />
Sklavenhaltung. Sie werden nur<br />
gehalten um zu arbeiten, sie können<br />
nirgendwo anders hin. Auch<br />
die Transporte zu den verschiedenen<br />
Orten, wo sie bestäuben<br />
müssen, sorgen für Stress. Jedes<br />
Mal müssen sie sich neu orientieren.<br />
Die Erschütterungen und<br />
der Lärm während der Fahrt belasten<br />
sie stark.<br />
Würden Sie den Imkern<br />
hierzulande die Bestäubungsimkerei<br />
empfehlen?<br />
Ja, wenn sie nicht in diesem intensiven<br />
Stil durchgeführt wird.<br />
Wenn Landwirt und Imker gegenseitig<br />
davon profitieren und es<br />
gute Abmachungen und Verträge<br />
gibt. Es sollten Festlegungen<br />
getroffen werden, dass keine Pes-<br />
tizide eingesetzt werden und dass<br />
es – falls es zu Fehlanwendungen<br />
von Pflanzenschutzmitteln in der<br />
Landwirtschaft kommt – Entschädigung<br />
für den Imker gibt. Wenn<br />
Bestäubung professionell als<br />
Dienstleistung betrieben wird, empfehle<br />
ich, neben den Honigbienen<br />
auch Hummeln oder Wildbienen,<br />
wie die rote Mauerbiene,<br />
einzusetzen.<br />
Bestäubervielfalt kann die Bestäubungsleistungen<br />
optimieren und<br />
sichern. Bienenhabitate in der<br />
Nähe der Kulturpflanzenproduktion<br />
würden hier sehr helfen.<br />
Vielleicht kann der Imker dem<br />
Landwirt hierfür Empfehlungen<br />
geben.<br />
Macht es Sinn für Imker, sich für<br />
die Artenvielfalt und Existenzmöglichkeiten<br />
von Wildbienen<br />
einzusetzen?<br />
Viele Wildbienen sind perfekt an<br />
bestimmte Pflanzen angepasst.<br />
Ohne Wildbienen existieren diese<br />
Pflanzen nicht, sie sterben aus.<br />
Die Honigbienen wiederum bekommen<br />
bei den Blüten dieser<br />
Pflanzen auch Pollen und Nektar,<br />
ohne sie hätten sie ein deutlich<br />
weniger vielfältiges Angebot. Sich<br />
für Wildbienen und Hummeln zu<br />
engagieren, macht sehr viel Sinn<br />
für die Imker.<br />
Das Interview führte Gunhild Seyfert.<br />
Sie ist freie Umweltjournalistin und lebt<br />
in Osnabrück.<br />
24<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Wildpflanzen als<br />
neue<br />
Energiepflanzen?<br />
Am 29. April nahm Präsident<br />
Maske in Wetzlar an der Tagung<br />
der Naturschutz-Akademie Hessen<br />
teil, bei der es um das Thema<br />
„Neue Energiepflanzen –Energie<br />
aus Wildpflanzen und Co.“ ging.<br />
Auf der Tagung waren knapp 100<br />
Teilnehmer, vorwiegend Vertreter<br />
aus Umweltbehörden des gesamten<br />
Bundesgebietes vertreten. Von<br />
Seiten der Imkerschaft waren<br />
neben dem Präsidenten auch Dr.<br />
R. Büchler (LLH Hessen) sowie<br />
der 1. Vorsitzende des Landesverbandes<br />
Hessischer Imker, Manfred<br />
Ritz, vertreten.<br />
Nachfolgende Themenkreise wurden<br />
vorgestellt:<br />
1. Biomasseproduktion aus Wildpflanzen<br />
– eine Chance für die<br />
Tiere der Agrarlandschaft?<br />
Wesentliche Inhalte dieses Vortrages<br />
von Werner Kuhn, Bayerische<br />
Landesanstalt für Weinbau und<br />
Gartenbau Veitshöchheim (LWG)<br />
waren die Auswirkungen des<br />
Energiepflanzenanbaus auf Flächen<br />
und Bienen sowie die Vorstellung<br />
des seit drei Jahren laufenden<br />
Forschungsprojektes der<br />
LWG „Biomasseaufwuchs aus<br />
Blühpflanzen“.<br />
Die erste Projektphase mit einer<br />
Laufzeit von 07/2008 bis 12/<strong>2010</strong>,<br />
gefördert durch die Fachagentur<br />
Nachwachsende Rohstoffe (FNR),<br />
untersucht primär die Biomassegewinnung<br />
durch Alternativpflanzen<br />
im Vergleich zum Mais. Derzeit<br />
werden noch ca. 80 verblei-
APIMONDIA<br />
bende Pflanzenarten getestet, aber<br />
bereits erste Ergebnisse lassen die<br />
positiven Auswirkungen auf die<br />
Bienen bezüglich ihrer hohen Leistungsfähigkeit<br />
erkennen. Für die<br />
zweite Phase, die ein Monitoring<br />
für Wildtiere und Bienen beinhalten<br />
und ab 2011 laufen soll, werden<br />
noch Flächen gesucht.<br />
2. Durchwachsene Silphie<br />
Michael Conrad von der Thüringer<br />
Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
stellte die durchwachsene Silphie<br />
(Silphium perfoliatum) vor, eine<br />
Pflanze aus der Familie der Korbblütler<br />
(Asteraceae) aus Nordamerika<br />
stammend, die in Russland und<br />
auch zu DDR-Zeiten hier angebaut<br />
wurde. Sie ist eine ausdauernde und<br />
mehrjährige Pflanze, die aufgrund<br />
ihrer großen Biomasseproduktion<br />
als Energiepflanze angebaut werden<br />
kann. Die am Stängel verwachsenen<br />
Blattpaare bilden kleine „Becher“<br />
(daher auch Becherpflanze),<br />
in denen sich Tau- und Regenwasser<br />
ansammelt. Die Pflanze erreicht<br />
im zweiten Jahr eine Höhe von zwei<br />
und kann bis zu vier Metern hoch<br />
werden. Die Pflanze hat kaum Klimaansprüche<br />
und einen mäßigen<br />
Wasserbedarf. An verschiedenen<br />
Standorten wurde diese Pflanze<br />
h<strong>ins</strong>ichtlich ihrer Eigenschaften<br />
als Futterpflanze, Koferment für<br />
Biogasanlagen, Bienenweide und<br />
Refugium für Insekten mit guten<br />
Ergebnissen getestet. Z. B. fielen<br />
Vergleiche der Biomasse zum<br />
Mais besser aus und ein Herbizide<strong>ins</strong>atz<br />
war nur im Anpflanzjahr<br />
notwendig. Nähere Erkenntnisse<br />
über Pollen und Nektar sowie<br />
Honigqualität und –geschmack<br />
liegen bisher nicht vor.<br />
3. Bedeutung von Maisfeldern als<br />
Lebensraum für die Tierwelt in<br />
der Agrarlandschaft<br />
Der Referent Dr. Jörg Tillmann<br />
vom Institut für Wildtierforschung<br />
Hannover zeigte auf, dass der<br />
Anstieg des Maisanbaus identisch<br />
mit dem der Biogasanlagen ist.<br />
Bei der Untersuchung der Habitatnutzung<br />
durch Vögel, Hasen und<br />
Kle<strong>ins</strong>äuger zeigten die Ergebnisse,<br />
dass Mais alleine unattraktiv<br />
und nur in Verbindung mit<br />
Rändern und Aussaatschneisen<br />
25<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Das Veitshöchheimer<br />
Projekt untersucht<br />
Wildstaudenmischungen<br />
auf ihre Eignung<br />
zur Biomassegewinnung,<br />
und erweitert<br />
damit gleichzeitig das<br />
Pollen- und Nektarangebot<br />
für Bestäuber.<br />
Fotos:<br />
Dr. I. Illies, Veitshöchheim<br />
bedeutungsvoll für die Biodiversität<br />
ist.<br />
4. Naturschutz durch Nutzung<br />
von Energiepflanzen auf<br />
Ausgleichsflächen<br />
Zu diesem Punkt gab Diplom-<br />
Agraringenieur Frank Wagener,<br />
FH Trier, einen Einblick in Potentiale<br />
und Beispiele, z. B. dem Projekt<br />
„ELKE“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums.
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Aus den Regionen<br />
Museen informieren über<br />
Imkerei<br />
Das Allgäuer Bergbauernmuseum<br />
in Diepholz setzt nicht auf große<br />
Effekte, sondern erzählt kurzweilig<br />
über das Leben und Wirtschaften<br />
in Steillagen, dort, wo der<br />
Winter oft über sechs Monate<br />
dauert. Dabei findet das Freiluftmuseum<br />
durchaus auch kritische<br />
Töne, wenn es um die Landwirtschaft<br />
geht. Das ganze Jahr über<br />
gibt es immer wieder Aktionstage<br />
<strong>ins</strong>besondere für Kinder, aber<br />
auch für die Erwachsenen hat das<br />
Museum jede Menge Informatives<br />
parat. So findet am Sonntag, den<br />
11. Juli, von 11-17 Uhr, ein Imkerund<br />
Bienentag statt. Museumsimker<br />
Mayr zeigt, wie Imkerei<br />
funktioniert und Honig verarbeitet<br />
wird. Kinder dürfen aus Wachsplatten<br />
selber Kerzen formen und<br />
Honig verkosten. Fachvorträge<br />
und Führungen rund um das Bienenhaus<br />
runden den Tag ab. Als<br />
Höhepunkt liest Manfred Helmert<br />
im Beisein von Imkerin Maria<br />
Hornik aus seinem Buch „Von der<br />
Magd zur Bienenkönigin“ und<br />
lässt die Zuhörer in das Leben der<br />
Oberstdorferin eintauchen. (Wir<br />
stellten das Buch in D.I.B. AKTUELL<br />
6/2009, Seite 24, vor.) Weitere Informationen<br />
gibt das Allgäuer Bergbauernmuseum,<br />
Diepolz 44,<br />
87509 Immenstadt, Tel. 08320<br />
709670, www.bergbauernmuseum.de<br />
oder Tel. 08323 914112,<br />
Fax: 08323 91428112, E-Mail:<br />
c.mueller@immenstadt.de.<br />
„Honigsüß & Bienentanz“ ist das<br />
Motto im Kinder- und Jugendmu-<br />
Foto oben/unten links:<br />
Ki.-Jugendmuseum<br />
Nürnberg<br />
Foto unten rechts:<br />
Bergbauernmuseum<br />
Diepholz<br />
seum Nürnberg vom 15. Mai bis<br />
20. Juni. Nach dem großen Erfolg<br />
im Jahr 2009 lädt das Museum<br />
wieder zu einer Mitmach-Ausstellung<br />
rund um die Bienen ein.<br />
Dazu zogen auf dem Freigelände<br />
zwei Bienenvölker in einen aufgestellten<br />
Schaukasten ein. Die<br />
Kinder können Drohnen streicheln,<br />
Honig direkt aus der Wabe<br />
naschen, die Geburt einer Biene<br />
erleben, mit etwas Glück die<br />
Königin sehen und dabei unter<br />
fachkundiger Anleitung die<br />
Entwicklung, die Anatomie und<br />
die Aufgaben der Bienen kennen<br />
26<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
lernen. Weitere Angebote zum<br />
Mitmachen sind das Bauen von<br />
Wildbienenhotels. Ihre Werke dürfen<br />
die Kinder dann selbstverständlich<br />
mitnehmen und zuhause<br />
am Balkon oder im Garten anbringen.<br />
Seit Juni können die Kinder<br />
selbst den frischen Honig schleudern<br />
und ein leckeres Honigbrot<br />
rundet die Mitmachaktion ab.<br />
Unterstützt wird das Projekt durch<br />
die Kooperation mit der Bayerischen<br />
Landesanstalt für Weinund<br />
Gartenbau - Fachzentrum<br />
Bienen, den Landwirtschaftlichen<br />
Lehranstalten Triesdorf, dem<br />
Walderlebniszentrum Tennenlohe<br />
und dem Umweltreferat der Stadt<br />
Nürnberg. Finanziell gefördert<br />
wurde die Erstellung der Ausstellung<br />
durch die Sparkasse Nürnberg.<br />
Mehr Infos unter<br />
http://www.kindermuseum-nuernberg.de/cms/.
APIMONDIA<br />
Mobiler ErlebnisBauernhof mit<br />
Imkerbeteiligung<br />
Vom 21.-24.04.<strong>2010</strong> hatten die<br />
Berliner Bürgerinnen und Bürger<br />
auf dem Potsdamer Platz erstmals<br />
in diesem Jahr Gelegenheit, einen<br />
Bauernhof zu besuchen und sich<br />
über viele Seiten der Landwirtschaft<br />
zu informieren. Der ErlebnisBauernhof<br />
mobil, wird von der<br />
Fördergeme<strong>ins</strong>chaft Nachhaltige<br />
Landwirtschaft (FNL) in Zusammenarbeit<br />
mit dem Verein information.medien.agrar<br />
(i.m.a) und<br />
dem Deutschen Bauernverband<br />
(DBV) seit 2009 organisiert und<br />
wird in diesem Jahr wieder Station<br />
in mehreren Städten Deutschlands<br />
machen. 2009 konnten Besucher<br />
der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung<br />
und Bürgerinnen<br />
und Bürger in Frankfurt/Main<br />
und Hannover den mobilen<br />
Bauernhof bereits kennenlernen.<br />
In Berlin war auch die Imkerei<br />
nun erstmals auf dieser Veranstaltung<br />
vertreten. Der Vorsitzende<br />
Foto oben:<br />
Jürgen Hans in Berlin im Interview<br />
auf der ErlebnisBauernhofbühne<br />
Foto rechts:<br />
Der ErlebnisBauernhof macht<br />
mitten in Münster Station.<br />
Quelle: FNL<br />
des Imkerverbandes Berlin e. V.,<br />
Jürgen Hans, gab in einem Interview<br />
einen Situationsbericht zur<br />
Bienenhaltung in Berlin und<br />
Umgebung und erklärte, was das<br />
Hobby so spannend macht und<br />
warum Bienen so wichtig sind.<br />
Vom 27.-29. Mai machte der<br />
ErlebnisBauernhof mobil dann<br />
Station in Münster. Über drei Tage<br />
bot er den Menschen dort Landwirtschaft<br />
zum Anfassen und<br />
informierte kleine und große Verbraucher,<br />
wo unsere Lebensmittel<br />
herkommen. Dr. Werner Mühlen<br />
von der Landwirtschaftskammer<br />
NRW schilderte den Besuchern<br />
am 27. Mai sehr anschaulich, was<br />
die Arbeiten eines Imkers sind und<br />
warum das Naturprodukt Honig so<br />
wertvoll ist.<br />
Origineller Bienenschmuck auf<br />
Imkertagungen<br />
Bernhard Becker ist Edelsteingraveurmeister<br />
in der vierten Generation<br />
in Idar-Oberstein. Im vergangenen<br />
Jahr wurde er und seine<br />
27<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Frau durch Zeitungsberichte auf<br />
das Problem des Rückgangs der<br />
Bienenvölker in Deutschland und<br />
weltweit aufmerksam. Ihm wurde<br />
gleichzeitig die große ökologische<br />
und wirtschaftliche Bedeutung der<br />
Bienen bewusst und aus diesem<br />
Grund beschloss er, mit seiner<br />
Handwerkskunst auf dieses<br />
Thema aufmerksam zu machen.<br />
Er erweiterte sein Schmucksortiment<br />
um die Kollektion „Bienentanz“.<br />
Unter diesem Titel stellt B.<br />
Becker nun exklusive Unikate für<br />
den Bienenfreund her, z. B. Ohrstecker,<br />
Ringe, Anhänger, Gürtelschnallen,<br />
Zierkrawatten, Handyund<br />
Schlüsselanhänger u. v. m.<br />
Auf verschiedenen Verbandstagungen<br />
hat Familie Becker in<br />
diesem Jahr ihre Stücke bereits<br />
vorgestellt und großes Interesse<br />
bei den Besuchern geweckt. Der<br />
Imkerverband Rheinland lässt<br />
beim Graveurmeister Pokale in<br />
Wabenform für Ehrungen anfertigen.<br />
Wer sich über die Arbeiten<br />
informieren will, kann dies auf<br />
www.bernhard-becker-e-gravuren.<br />
de tun oder direkt Kontakt aufnehmen:<br />
B. Becker, Finkenbergstr.<br />
50, 55743 Idar-Oberstein, Tel.<br />
06781/44508, E-Mail: info@bernhard-becker-e-gravuren.de.
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Honigmacher werben um Nachwuchs<br />
Aufgrund einer Initiative der<br />
Schulungsreferenten des Landesverbandes<br />
Westfälischer und<br />
Lippischer Imker entstand vor<br />
einigen Jahren die Internetplattform<br />
www.die-honigmacher.de<br />
durch den Verein Apis e. V., die<br />
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen<br />
und die Agentur<br />
lernsite. Das Projekt soll der<br />
Nachwuchssuche und Nachwuchsförderung<br />
dienen. Es will<br />
Menschen erreichen, die sich für<br />
Bienen und Imkerei interessieren,<br />
will durch gezielte und qualitativ<br />
hochwertige Information Barrieren<br />
abbauen und die ersten<br />
Schritte zu einem neuen Hobby<br />
oder Beruf erleichtern. Der 6-seitige<br />
Informationsflyer „Die Honigmacher“<br />
(Foto) stellt in kurzen<br />
prägnanten Argumenten die Faszination<br />
Imkerei und Biene vor und<br />
weist auf die Internet-Lernseite<br />
hin, die derzeit im Auftrag des<br />
D.I.B. um einen Fachkundenachweis<br />
Honig erweitert wird. (Wir<br />
berichteten in D.I.B. AKTUELL 5/2009,<br />
Seite 3.)<br />
Blüten für den Mayener<br />
Bienengarten<br />
Die erste Phase der umfangreichen<br />
Umbau- und Renovierungsarbeiten<br />
im Gebäude des<br />
Fachzentrums für Bienen und<br />
Imkerei des Dienstleistungszentrums<br />
Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel<br />
in Mayen ist abgeschlossen.<br />
So konnte im April<br />
mit der Neugestaltung des Außengeländes<br />
begonnen werden. Mit<br />
Unterstützung des Fördervere<strong>ins</strong><br />
APICULTUR e. V. wurde das<br />
Außengelände durch die Mendiger<br />
Landschaftsarchitektin und<br />
Freizeitimkerin Maike Frings neu<br />
überplant. Danach folgten weitreichende<br />
vorbereitende Erdbewegungen.<br />
Am 24. April war dann<br />
Pflanztag auf dem Gelände des<br />
Instituts. Etwa 20 Freiwillige<br />
pflanzten in Höchstgeschwindigkeit<br />
bienenfreundliche Sträu-<br />
28<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
cher und 1.200 Blütenstauden, die<br />
aus der Baustelle einen attraktiven<br />
Bienengarten machen sollen.<br />
(Foto unten) Schon wenige Tage<br />
später öffneten sich die ersten<br />
Blüten. Der neue Bienengarten<br />
wird den zukünftigen Besuchern<br />
als Lehrpfad das ökologische<br />
Zusammenleben von Blüten und<br />
Bestäuber<strong>ins</strong>ekten veranschaulichen<br />
und Aspekte der Bienenbiologie<br />
näher bringen.<br />
Hochbetrieb am Imkerpavillon<br />
in Hemer<br />
Von Beginn der 15. NRW-Landesgartenschau<br />
an präsentiert sich in<br />
Hemer (Sauerland) der dortige<br />
Ortsverein mit einer Präsentation<br />
unter dem Motto „Klein aber fein“<br />
mit dem Schwerpunkt regionale<br />
Bienenzucht. Vor allem an den<br />
Wochenenden können sich die<br />
engagierten Standbetreuer und die<br />
unterstützenden Kollegen aus den<br />
Imkervereinen des Märkischen<br />
Kreises über mangelndes Interesse<br />
nicht beklagen. Der Imkerpavillon<br />
ist durch seine Außengestaltung<br />
einer Bienenbeute nachempfunden.<br />
Durch ein „Flugloch“ gelan-<br />
Freiwillige bepflanzen den Garten in Mayener Institut neu. Quelle: Fachzentrum Bienen und Imkerei Mayen
APIMONDIA<br />
gen die Besucher zunächst in<br />
einen kleinen Wahrnehmungsraum<br />
und fühlen sich wie eine<br />
Flugbiene bei der Rückkehr in den<br />
Bienenstock. Im Ausstellungsraum<br />
können Werkzeuge und Ausrüstung<br />
eines Freizeitimkers auch<br />
in die Hand genommen werden,<br />
anschauliche Lehrtafeln beantworten<br />
erste Fragen. Alle Schritte<br />
zur Honiggewinnung sind anschaulich<br />
erfahrbar, selbstverständlich<br />
können Bienenprodukte<br />
und Honig aus der heimischen<br />
Region auch käuflich erworben<br />
werden. An jedem Dienstag, Donnerstag<br />
und am Wochenende ist<br />
der Pavillon geöffnet und fachkundige<br />
Imker geben Einblicke in<br />
lebende Bienenvölker hinter Glas.<br />
Kinder suchen mit Vorliebe die<br />
farblich gezeichnete Königin. Auf<br />
Wunsch begleiten die Imker<br />
Besucher auch zum Bienenstand<br />
mit Magazinbeuten, der Hummelburg<br />
oder dem Ameisenhaufen,<br />
der die Ausstellung ergänzt. Aber<br />
auch mit Bienen besetzte Bienenkörbe<br />
sowie eine aus einem<br />
Baumstamm geschnitzte Bärenskulptur,<br />
aus dessen Maul Bienen<br />
abfliegen, gehören dazu. Imker-<br />
Der Imkerpavillon<br />
in<br />
Hemer bietet<br />
für Groß und<br />
Klein Aktivitäten.<br />
Quelle:<br />
Imkerverein<br />
Hemer<br />
gruppen sind ebenso herzlich<br />
willkommen, Kurzführungen werden<br />
direkt vom Vorsitzenden<br />
organisiert (M. Opitz, 02372-<br />
17616). Alle Informationen und<br />
Buchung von kostenpflichtigen<br />
Führungen über die Homepage<br />
der Landesgartenschau (www.landesgartenschau-hemer.de),<br />
die am<br />
24.10.<strong>2010</strong> endet.<br />
Imker-Flohmarkt in Heilbronn<br />
Der Bezirksimkerverein plant<br />
derzeit seinen „Tag der Imkerei“<br />
am 25. Juli <strong>2010</strong> in Heilbronn-<br />
Böckingen, der natürlich in erster<br />
Linie wie in den Vorjahren der<br />
Öffentlichkeitsarbeit gewidmet<br />
sein wird. Für dieses Jahr haben<br />
sich die Imkerinnen und Imker des<br />
Vere<strong>ins</strong> jedoch auch Neues überlegt.<br />
So veranstalten sie für alle<br />
Interessierten am Vortag, den 24.<br />
Juli, erstmals einen Imker-Floh-<br />
29<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
markt im dortigen Bienengarten,<br />
auf dem von 14:00 bis 18:00 Uhr<br />
Imker allerlei Gerätschaften, Beuten,<br />
Werkzeuge, Materialien, Ableger<br />
und Königinnen zum Kauf<br />
oder Tausch anbieten können. Der<br />
Sonntag soll dann ein Sommerfest<br />
für die ganze Familie werden, so<br />
Vere<strong>ins</strong>vorsitzender Bodo Peter.<br />
Im Bienengarten wird den Besuchern<br />
z. B. gezeigt, wie aus<br />
Bienenprodukten Wellness- und<br />
Kosmetikartikel entstehen, die<br />
jeder selbst zubereiten kann. Die<br />
Heilpraktikerin Rosi Bort informiert<br />
über Apitherapie und lässt<br />
Besucher Bienenstockluft schnuppern.<br />
Ein gläserner Schaukasten<br />
und eine historische Ausstellung<br />
mit Imkergeräten zeigt, wie<br />
Bienenhaltung heute und früher<br />
betrieben wurde. Ein frei hängender<br />
Bienenschwarm, der am Ende<br />
des Tages einlogiert werden soll,<br />
wird sicher alle Besucher erstaunen<br />
und zeigen, wie friedlich<br />
Bienen sein können. Kinder dürfen<br />
„Prinzen“ fangen, Kerzen aus
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Bienenwachs rollen oder an einer<br />
Blüten-Wurfwand ihr Geschick<br />
probieren. Auch Wildbienen sind<br />
im Bienengarten zuhause und<br />
werden vorgestellt. Ein Bienenwettflug<br />
wird das Fest beschließen.<br />
Außerdem bietet eine Garten-<br />
Baumschule Blütenstauden und<br />
Kräuterpflanzen an und berät.<br />
Natürlich können auch Honige aus<br />
der Region gekauft und verkostet<br />
werden.<br />
Damit möglichst viele Besucher<br />
an beiden Tagen kommen, hat der<br />
BIV Heilbronn frühzeitig einen<br />
ansprechenden 4-seitigen Flyer<br />
(Foto) drucken lassen, der auch<br />
eine Anmeldung zum Imker-<br />
Flohmarkt enthält. Imkerinnen<br />
und Imker, die am Flohmarkt teilnehmen<br />
wollen, können sich an<br />
Bodo Peter (Tel. 07131/84663, E-<br />
Mail: BodoPeter@gmx.de) wenden.<br />
Die Verkaufsgebühr beträgt<br />
1,-- €/lfd. Meter Verkaufsfläche.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.imker-heilbronn.de.<br />
Imkern auf Probe in Eichstätt<br />
Mit Besorgnis beobachteten die<br />
Bienenfreunde des Bezirksbienenzucht-<br />
und Obstbauverein im bayerischen<br />
Eichstätt die immer weiter<br />
sinkende Zahl der aktiven<br />
Imker in der Region. Seit 1980<br />
halbierte sich dort die Anzahl der<br />
Vere<strong>ins</strong>mitglieder. Deshalb ergriff<br />
der Kreisvorsitzende Josef Hagemann<br />
nach dem Vorbild des IV<br />
Dietmannsried (wir berichteten in<br />
D.I.B. AKTUELL) die Initiative und<br />
bietet in diesem Jahr erstmals mit<br />
seinen erfahrenen Vere<strong>ins</strong>mitgliedern<br />
für Interessierte das „Imkern<br />
auf Probe“ an – mit unerwartet<br />
großem Erfolg. Am 26. Februar<br />
startete das Projekt mit einer Informationsveranstaltung,<br />
zu der<br />
13 Frauen und 23 Männer kamen<br />
und sich anmeldeten. Die Teilnehmer<br />
schlossen für 100,-- € mit<br />
dem Kreisverband einen Mietvertrag<br />
über ein Bienenvolk ab.<br />
Außer einem empfohlenen Fachbuch<br />
stellt der Verein alles<br />
Notwendige wie Schutzkleidung,<br />
Imkereigerät, Honiggläser usw.<br />
bereit. Unterstützt wird das Projekt<br />
finanziell vom Bayerischen<br />
Landwirtschaftsministerium.<br />
Die Neuimker haben im März/<br />
April die theoretische Schulung<br />
erhalten. Nun läuft die praktische<br />
Ausbildung an drei Standorten, da<br />
sich unerwartet viele angemeldet<br />
haben. Die erfahrenen Imker<br />
betreuen die Anfänger alle acht bis<br />
zehn Tage, damit diese erste praktische<br />
Erfahrungen am eigenen<br />
Bienenvolk sammeln können. Alle<br />
sind mit Begeisterung dabei.<br />
„Unser Ziel ist es, Nachwuchs für<br />
die dringend benötigte Imkerschaft<br />
zu gewinnen und diesem<br />
30<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Vorhaben sind wir ein großes<br />
Stück näher gekommen“, freut<br />
sich J. Hagemann.<br />
Aus diesem Grund hat der Verein<br />
außerdem an den Standorten mehrere<br />
Infotafeln und ein Schauvolk<br />
aufgestellt, die nach der Schulung<br />
für die Öffentlichkeit frei zugänglich<br />
sind, um auch Schulen und<br />
anderen Interessierten anschauliche<br />
Informationen über das<br />
Bienenjahr zu bieten. Wer in<br />
seinem Verein ebenfalls Nachwuchsprobleme<br />
hat, kann gerne zu<br />
J. Hagemann Kontakt aufnehmen<br />
und sich informieren, was bei der<br />
Organisation und Durchführung<br />
eines solchen Projektes notwendig<br />
ist. Kontakt: Josef Hagemann,<br />
Untere Dorfstr. 18, 91795 Obereichstätt.<br />
Gen-Mais und Kuh-Patente<br />
Im Rahmen der Gentechnik-Infotour<br />
der Bundestagsfraktion<br />
Bündnis 90/Die Grünen fand am<br />
25. Mai in Trier die Veranstaltung<br />
Die rheinischen und saarländischen imker begrüßen als Gäste das MdB, Ulrike Höfken (3. v. re.), und den kanadischen Landwirt<br />
Percy Schmeiser (4. v. li.) Foto: Herbert Hassel
APIMONDIA<br />
"Gen-Mais und Kuh-Patente -<br />
Gefahren und Alternativen" statt.<br />
Auf dem Viehmarktplatz gab es<br />
für interessierte Bürger einen Infomarkt<br />
zur gentechnikfreien Landwirtschaft,<br />
an dem sich viele<br />
engagierte Initiativen und Organisationen,<br />
z. B. der BUND, die<br />
Arbeitsgeme<strong>ins</strong>chaft bäuerliche<br />
Landwirtschaft e. V., der Bundesverband<br />
deutscher Milchviehhalter<br />
e. V., die Kirchen sowie die<br />
gentechnikfreie Region Kusel<br />
beteiligten. Auch die Imkerei war<br />
vertreten. Für den Imkerverband<br />
Rheinland waren Norbert Backes<br />
vom KIV Trier-Saarburg sowie<br />
Werner Scherf vom BZV Trier<br />
anwesend. Der Landesverbandsvorsitzende<br />
des Saarlandes, Herbert<br />
Hassel, war mit Vorstandsmitglied<br />
Thomas Deutsch gekommen,<br />
um die Interessen der Imkerei<br />
beim Infotag zu vertreten.<br />
Gelegenheit zu Gesprächen gab es<br />
mit dem MdB, Ulrike Höfken,<br />
sowie dem Träger des alternativen<br />
Nobelpreises, Percy Schmeiser,<br />
aus Kanada, der auf Einladung<br />
von U. Höfken auf der Veranstaltung<br />
zu den Gefahren der Gentechnik<br />
in der Landwirtschaft<br />
einen Vortrag hielt.<br />
Berliner Imker beteiligen sich<br />
am Umweltfestival<br />
Am 05.06. und 06.06.<strong>2010</strong> fand in<br />
Berlin auf der Straße des 17. Juni,<br />
in der Nähe des Brandenburger<br />
Tores, das alljährliche Umweltfestival<br />
statt, an dem sich viele<br />
Organisatoren und auch Parteien<br />
beteiligten, um die Bevölkerung<br />
über aktuelle Umweltthemen zu<br />
informieren.<br />
Am Sonntag hatte der SPD-Bundesvorstand<br />
den Imkerverband<br />
Berlin e. V. eingeladen, einen geme<strong>ins</strong>amen<br />
Informationsstand im<br />
Rahmen dieser Veranstaltung zum<br />
Thema „Gen-Food“ zu nutzen.<br />
„Als äußerst erfreulich werten wir<br />
die Positionierung des SPD-Bundesvorstandes<br />
gegen gentechnisch<br />
veränderte Lebensmittel und die<br />
direkte Einbeziehung unseres Produktes<br />
Honig“, sagte Imkerverbandsvorsitzender<br />
Jürgen Hans<br />
nach dem Festival und weiter „im<br />
Deutschen Honig darf sich kein<br />
Pollen von gentechnisch verän-<br />
31<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Der Informationsstand der Berliner Imker beim Umweltfestival am Brandenburger Tor Foto: Jürgen Hans<br />
derten Pflanzen finden, das lehnen<br />
die Verbraucher ab. Deshalb darf<br />
auch der Anbau von gentechnisch<br />
veränderten Pflanzen in Deutschland<br />
nicht erlaubt werden.“<br />
Während von den SPD-Mitgliedern<br />
ein Dosenwerfen gegen<br />
gentechnisch veränderte Nahrungsmittel<br />
mit einem 30 g-Glas<br />
mit Echtem Deutschen Honig<br />
(Berliner Stadthonig mit einem<br />
hohen Anteil an Lindenhonig) als<br />
Preis belohnt wurde, ergaben sich<br />
für die Berliner Imker zahlreiche<br />
interessante Gespräche über Bienen,<br />
Bienenhaltung in der Stadt<br />
und den gesundheitlichen Wert der<br />
Produkte aus dem Bienenvolk.<br />
Besonders erfreulich: drei Interessenten<br />
für die Bienenhaltung<br />
konnten an Imkervereine vermittelt<br />
werden.
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
Für Sie notiert<br />
Artenreichtum wird honoriert<br />
Wie der aid mitteilt, haben Wissenschaftler<br />
der Uni Göttingen ein<br />
Wertesystem entwickelt, das die<br />
Erhaltung und Förderung der<br />
Artenvielfalt honoriert. Der Artenreichtum<br />
an Pflanzen, Tieren und<br />
Mikroorganismen wird auf Ackerund<br />
Grünland mehr und mehr<br />
durch Unkrautbekämpfungsmaßnahmen<br />
der Landwirte dezimiert,<br />
denn diesen wird bisher nur der<br />
vermarktbare Ertrag von ihren<br />
<strong>Feld</strong>ern bezahlt und es fehlt der<br />
Anreiz zur Arterhaltung. Eine<br />
artenreiche Flora und Fauna hat<br />
jedoch neben der wichtigen ökologischen<br />
Funktion auch eine große<br />
Bedeutung für genetische Ressourcen,<br />
die in Zukunft zur Verbesserung<br />
von Kultursorten benötigt<br />
werden könnten. Dieser<br />
Gewinn lässt sich monetär schwer<br />
messen. Da die wirtschaftlichen<br />
den gesellschaftlichen Interessen<br />
entgegenstehen, lag hier der Ansatz<br />
der Göttinger Wissenschaftler,<br />
dieses brotlose Anliegen in ein<br />
marktwirtschaftlich orientiertes<br />
Wertesystem zu wandeln. Dieses<br />
wurde in einem Modellprojekt im<br />
Landkreis Northeim erfolgreich<br />
getestet und lässt sich nach<br />
Angaben der Wissenschaftler auf<br />
weitere Regionen übertragen. Die<br />
Idee funktioniert folgendermaßen:<br />
Der Landwirt kann an einem<br />
Ausschreibungsverfahren für die<br />
Vermehrung bestimmter Arten<br />
teilnehmen und muss durch Preis<br />
und Leistung überzeugen. Welche<br />
Pflanzenarten besonders wichtig<br />
und gefragt sind, entscheidet ein<br />
regionaler Beirat mit den wichtig-<br />
sten Interessengruppen aus Politik,<br />
Agrar- und Naturschutzverwaltung<br />
und Verbänden. Das<br />
weiche Prinzip „erhaltenswert"<br />
wird so in eine marktorientierte<br />
Denkweise übersetzt. (So gingen<br />
im Modellversuch pro Jahr Gebote<br />
für fast 300 artenreiche<br />
Flächen ein.) Aus den Angeboten<br />
wählt der Beirat nach Effizienzkriterien<br />
wie Preis und Qualität aus.<br />
Beim Nachweis einer bestimmten<br />
Artenvielfalt wird dem teilnehmenden<br />
Landwirt die tatsächlich<br />
erreichte Anzahl schützenswerter<br />
Pflanzen honoriert. Dabei ist dem<br />
Anbauer weitgehend freigestellt,<br />
welche Produktionsmethoden er<br />
e<strong>ins</strong>etzt. Erreicht er die vereinbarte<br />
Anzahl nicht, entfällt die<br />
Prämie. Die Prämien wurden bisher<br />
aus Stiftungen und Fördereinrichtungen<br />
bezahlt. Ziel ist es<br />
aber, bei erfolgreicher Ausweitung<br />
des Systems Finanzmittel der<br />
europäischen Agrarprogramme<br />
einzubeziehen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
http://www.zlu.agrar.uni-goettingen.de.<br />
Das Vorhaben ist Teil des Bioplex-<br />
Projektes, das von den Universitäten<br />
Göttingen, Rostock und<br />
Gießen geme<strong>ins</strong>am durchgeführt<br />
und kürzlich abgeschlossen wurde.<br />
Gegenstand des Forschungsverbundes<br />
war der Zusammenhang<br />
von globalem Wandel und<br />
dem Verlust der Artenvielfalt. Das<br />
Projekt wurde durch Mittel des<br />
Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung gefördert und von<br />
der Deutschen Bundesumweltstiftung,<br />
der Niedersächsischen<br />
Bingo-Umweltlotterie sowie dem<br />
Landkreis Northeim unterstützt.<br />
32<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
Kontaktadresse:<br />
Dr. Horst-Henning Steinmann, Georg-<br />
August-Universität Göttingen, Fakultät<br />
für Agrarwissenschaften, Forschungsund<br />
Studienzentrum Landwirtschaft und<br />
Umwelt<br />
Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen,<br />
Telefon 0551/39-5538,<br />
E-Mail: hsteinm@gwdg.de<br />
Echter Deutscher Honig im<br />
Adlon<br />
Regionale Produkte erleben heute<br />
auf Märkten, im Einzelhandel und<br />
in den Küchen der Restaurants<br />
eine Renaissance. Noch bevor<br />
Verbraucher auf biologischen<br />
Anbau achten, werden heimische<br />
Produkte bevorzugt gekauft und<br />
gegessen. Früher, als nur wenige<br />
Menschen die Möglichkeit hatten,<br />
fremde und exotische Speisen zu<br />
genießen, war dies Usus. Durch<br />
eine Veröffentlichung in der<br />
Die Reproduktion der alten Speisekarte wurde von Wolfgang<br />
Gross zur Verfügung gestellt.
APIMONDIA<br />
Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung<br />
(Rubrik Kunstmarkt)<br />
am 04. April hatten wir nun die<br />
seltene Gelegenheit zu sehen, wie<br />
das legendäre Hotel Adlon in<br />
Berlin vor über siebzig Jahren<br />
seine „Deutschen Produkte auf<br />
den Deutschen Tisch“ brachte.<br />
Auf einer Speisekarte vom<br />
01.10.1933 ist u. a. die Marke<br />
„Echter Deutscher Honig“ abgebildet,<br />
die in diesem Jahr 85 Jahre<br />
alt und eine der ältesten eingetragenen<br />
Warenzeichen auf dem<br />
deutschen Lebensmittelmarkt ist.<br />
Auf dem Bild ist das Einheitsglas<br />
mit geschlitztem Blechdeckel zu<br />
sehen. Dieses war die zweite Ausführung<br />
der Marke und kam um<br />
1930 auf den Markt.<br />
Die Menükarte (Foto links)<br />
stammt aus der Sammlung des<br />
Hamburgers Wolfgang Gross, der<br />
in über vier Jahrzehnten Deutschlands<br />
größtes Menü- und Speisekarten-Archiv<br />
und wahrscheinlich<br />
eine der bedeutendsten Sammlungen<br />
von Speisekarten weltweit<br />
zusammengetragen hat. In der<br />
Sammlung des Gastronomiefachmannes<br />
befinden sich über 40.000<br />
Exponate von 1782 bis zur Gegenwart<br />
mit Schwerpunkt Deutschland,<br />
hergestellt in unterschiedlichen<br />
Verfahren und auf allen<br />
denkbaren Materialien wie zum<br />
Beispiel auf Stoff, Seide, Glas,<br />
Porzellan, Blech, Holz, Papier.<br />
Die Preußische Allgemeine<br />
Zeitung schrieb 2008 über die<br />
Sammlung: „Laut Brockhaus ist<br />
eine Speisekarte "das Verzeichnis<br />
der Gerichte, die in einer Gaststätte<br />
angeboten werden". In<br />
dieser nüchternen Definition liegt<br />
indessen nur die halbe Wahrheit:<br />
Vergleicht man Speisekarten aus<br />
unterschiedlichen Epochen und<br />
Jahrhunderten, wird schnell deutlich,<br />
dass sie gleichzeitig Dokument<br />
und Spiegelbild ihrer Zeit<br />
sind. Unterschiedliche Moden,<br />
Essgewohnheiten und Geschmacksrichtungen<br />
lassen sich ebenso<br />
daraus ablesen wie das handwerkliche<br />
und technische Niveau einer<br />
Küche.“<br />
Wer bei sich zu Hause die eine<br />
oder andere alte Speise- oder<br />
Menükarte findet, kann diese<br />
Wolfgang Gross gerne zur Verfügung<br />
stellen. Dieser freut sich<br />
über jeden Neuzugang in seiner<br />
Sammlung, denn seine Leidenschaft<br />
ist trotz seiner 77 Jahre<br />
ungebrochen. Adresse: Wolfgang<br />
Gross, Quadenweg 26e, 22453<br />
Hamburg, Tel./Fax 040/5515854.<br />
Weitere Infos unter www.menuarchiv.com.<br />
Bienen in Japan gestohlen<br />
Im April informierte die Nachrichtenagentur<br />
dpa über massive<br />
Probleme der japanischen Erdbeerbauern.<br />
In mehreren Regionen<br />
des Inselreiches haben Bienenräuber<br />
wiederholt Zehntausende der<br />
für die Erdbeerzucht unabdingbaren<br />
Insekten gestohlen. Der<br />
spürbare Bienenmangel lasse die<br />
Preise steigen. Man vermutet, dass<br />
die Täter die Bienen stehlen, um<br />
sie zu höheren Preisen weiterzuverkaufen.<br />
Da Japan vor drei<br />
Jahren den Bienenimport wegen<br />
Krankheiten stoppte, stieg der<br />
Kaufpreis für Bienen. Zwar wurde<br />
das Importverbot im vergangenen<br />
Jahr wieder aufgehoben, doch<br />
wegen des kalten Sommers vermehrten<br />
sich die Tiere nicht so<br />
33<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
schnell wie erhofft. Japan bezieht<br />
die Bienen vor allem aus Australien.<br />
Ein weiterer Faktor könne<br />
sein, dass es in Japan immer mehr<br />
Hobbybienenzüchter gebe und<br />
auch deswegen die Nachfrage<br />
steige.<br />
Wildbienenhilfe informiert<br />
www.wildbienenhilfe.de ist ein<br />
ehrenamtlich betriebenes Internetportal<br />
ohne jegliche kommerzielle<br />
Ausrichtung, in dessen Mittelpunkt<br />
der Schutz und Erhalt der<br />
heimischen Wildbienen steht. Ein<br />
besonderes Anliegen der Initiative<br />
für das Jahr <strong>2010</strong> ist es, Kinder<br />
und Jugendliche zu informieren<br />
und zur Hilfe zu motivieren, denn<br />
der Rückgang der Wildbienen ist<br />
alarmierend. Jede zweite Art steht<br />
auf der roten Liste. Insbesondere<br />
der Mangel an Brutmöglichkeiten<br />
in den bebauten Gebieten führt<br />
zum erschreckenden Wildbienenrückgang.<br />
In den alten Kulturlandschaften<br />
gab es vielfältige Brutmöglichkeiten<br />
in Schilf-, Holunder-<br />
und Himbeerzweigen oder in<br />
Lehm- und Ziegelwänden. Ebenso<br />
spielen Wildblumen wie Löwenzahn,<br />
Glockenblume, Zaunwicke,<br />
Ackerwinde u. a. eine entscheidende<br />
Rolle als Nahrungslieferanten<br />
für Wildbienen. Jeder kann<br />
zum Erhalt der Insekten mit einem<br />
kleinen sonnigen, trockenen und<br />
windgeschützten Platz auf Ter-<br />
Foto: Wildbienenhilfe.de
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
rasse, Balkon oder am Fenster<br />
beitragen. Als Nisthilfe eignen<br />
sich hohle Zweige, Hartholzblöcke<br />
mit selbst gebohrten<br />
Niströhren oder Lochsteinen. Die<br />
nicht Honig sammelnden Wildbienen<br />
(Solitärbienen) benötigen<br />
neben Erd- und Mauerlöchern hinten<br />
geschlossene Brutröhren mit<br />
einem Durchmesser je nach Art<br />
zwischen 4 und 8 mm und einer<br />
Tiefe von 4 bis 8 cm. Esche gehört<br />
neben Buche und Eiche zu den<br />
heimischen Harthölzern. Ihr Holz<br />
kann nicht aufquellen und so die<br />
Bienenbrut gefährden.<br />
Bei der diesjährigen Aktion von<br />
www.wildbienenhilfe.de kann jeder<br />
interessierte Kindergarten und<br />
jede Grundschule neben Wildblumensamen<br />
und -pflanzen ein<br />
Wildbienenhaus mit 107 Brutröhren<br />
und Beobachtungsstation<br />
aus naturbelassenem Eschenholz<br />
kostenfrei erhalten, für das die<br />
Wildbienenhilfe jeweils die Sponsoren<br />
sucht.<br />
Die Initiative macht außerdem<br />
allen Mitgliedern des Deutschen<br />
Imkerbundes e. V. das Angebot,<br />
das Wildbienenhaus mit Beobachtungsauszug<br />
(Foto Seite 33) statt<br />
für 69,-- € zum Vorzugspreis von<br />
49,-- € zzgl. 5,90 € Versandkosten<br />
zu erwerben. (Breite 132 mm x<br />
Tiefe 132 mm x Höhe 298 mm,<br />
Dachbreite 176 mm x Tiefe 132<br />
mm, herausziehbares Mittelteil<br />
zur Brutbeobachtung für Wildbienen<br />
nicht wahrnehmbar, Gewicht<br />
2,6 kg.)<br />
Kontakt und Bewerbungen an:<br />
E-Mail info@wildbienenhilfe.de<br />
oder Tel. 02294/9991784.<br />
Projekt „<strong>Farbe</strong> <strong>ins</strong> <strong>Feld</strong>“<br />
gestartet<br />
Wie der Fachverband Biogas e. V.<br />
berichtet, startete dieser am<br />
30.04.<strong>2010</strong> seine erste Blühstreifen-Aussaat<br />
im Münsterland.<br />
Der Anbau von Energiepflanzen,<br />
vor allem von Mais, auf landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen steht<br />
zunehmend in der Kritik. Gerade<br />
im Jahr der Biodiversität wird<br />
über den zunehmenden Verlust an<br />
biologischer Vielfalt diskutiert.<br />
Deshalb müssen sich Landwirtschaft<br />
und Biogasbranche verstärkt<br />
mit dieser Problematik<br />
auseinandersetzen. Der Verband<br />
vertritt zwar die Auffassung, dass<br />
für die Produktion von Biogas in<br />
den kommenden Jahren nicht auf<br />
den Anbau von Mais verzichtet<br />
werden kann, da diese Pflanze<br />
sehr effizient ist und hohe<br />
Energieerträge liefert. Jedoch<br />
sieht er dringenden Handlungsbedarf<br />
für innovative und ökologische<br />
Maßnahmen in der Landwirtschaft<br />
und im Energiepflanzenanbau.<br />
Eine solche Maßnahme<br />
soll das Projekt „<strong>Farbe</strong> <strong>ins</strong><br />
<strong>Feld</strong>“ (FiF) sein. Dabei werden bei<br />
der Aussaat von Mais Blühstreifen<br />
am Rand und in der Mitte eines<br />
Energiepflanzenfeldes angelegt.<br />
Ziel der Aktion ist es, in ganz<br />
Deutschland ökologisch sinnvolle<br />
und gut sichtbare Blühstreifen zu<br />
verbreiten. „<strong>Farbe</strong> <strong>ins</strong> <strong>Feld</strong>“ soll<br />
künftig auf weitere landwirtschaftliche<br />
Anbaugebiete in<br />
Deutschland ausgeweitet werden<br />
denn die Vorteile solcher Streifen<br />
sind vielfältig.<br />
Sie dienen als Nahrungs- und<br />
Fortpflanzungshabitat für eine<br />
Vielzahl von Tierarten. Der Erhalt<br />
34<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
der Vegetationsstruktur im Winter<br />
gibt vielen Wildtieren ausreichend<br />
Deckung und schützt im Boden<br />
überwinternde Lebewesen. Blühstreifen<br />
sind wichtige Rückzugsräume<br />
und stellen eine<br />
Abwechslung im Landschaftsbild<br />
dar, die Passanten und Anwohner<br />
positiv <strong>ins</strong> Auge fällt und sie können<br />
als Erosionsschutzstreifen<br />
angelegt, den Bodenabtrag verhindern.<br />
Weitere Infos unter<br />
http://www.biogas-tour.de/ und<br />
beim Fachverband Biogas e.V.,<br />
Angerbrunnenstraße 12, 85356<br />
Freising, Telefon: 08161/984660,<br />
Telefax: 08161/984670, E-Mail:<br />
info@biogas.org.<br />
ima-<br />
Lehrermagazin<br />
zum Thema<br />
Bienen<br />
Literaturtipps
APIMONDIA<br />
Der information.medien.agrar e.V.<br />
(i.m.a.) hat das Ziel, auf überregionaler<br />
Ebene die Bevölkerung<br />
über die Bedeutung und Arbeitsund<br />
Lebensbedingungen der<br />
Landwirtschaft zu informieren<br />
und den Dialog zwischen Landwirtschaft<br />
und Verbrauchern zu<br />
fördern. Vor allem Kinder und<br />
Jugendliche kennen Landwirtschaft<br />
häufig nur noch aus Bilderund<br />
Schulbüchern und haben eine<br />
viel zu große Distanz, die oft<br />
schon einer Entfremdung gleicht.<br />
So stellt der i.m.a Pädagogen<br />
stufenübergreifende Lehrmaterialien<br />
von der Elementarstufe bis<br />
zur Sekundarstufe II zur Verfügung,<br />
um das Thema „Landwirtschaft<br />
im Unterricht" realistisch<br />
und praxisorientiert zu<br />
gestalten. Ein neuer Baustein<br />
dabei ist das i.m.a.-Lehrermagazin,<br />
das zum Download im Internet<br />
bereitsteht. Im Juni erscheint<br />
die dritte Ausgabe des Magaz<strong>ins</strong>,<br />
das einen Unterrichtsbaustein zum<br />
Thema Bienen enthält und neben<br />
dem Abonnentenkreis allen Interessierten<br />
unter<br />
www.ima-lehrermagazin.de zur<br />
Verfügung steht.<br />
Einfach GEN:ial<br />
In 2009 stellten wir in D.I.B.<br />
AKTUELL Nr. 4 das Buch „Den<br />
Schatz bewahren – Plädoyer für<br />
eine gentechnikfreie Landwirtschaft<br />
vor“. Einen weiteren<br />
Hinweis auf Literatur zu diesem<br />
Thema erhielt der D.I.B. von<br />
Imker Erhard Franz aus Gladenbach,<br />
der das Buch „Einfach<br />
GEN:ial“ von Brigitte Zarzer<br />
empfiehlt. Das 176-seitige broschierte<br />
Buch erschien in erster<br />
Auflage 2006 im Heise Verlag<br />
Hannover und ist im Buchhandel<br />
(ISBN 9783936931303) zum<br />
Preis vom 16,-- € erhältlich. Die in<br />
Wien lebende Autorin befasst sich<br />
bei ihrer Tätigkeit als Journalistin<br />
und PR-Expertin vor allem mit<br />
den Themenschwerpunkten Gesellschaftspolitik,<br />
Umwelt, Gesundheit<br />
und Ethik. Neben Hintergrundinformationen<br />
bietet das<br />
durchaus kritische Buch interessierten<br />
Laien aber auch Fachkundigen<br />
Orientierungshilfen zum<br />
Thema Gentechnik anhand von<br />
Fallbeispielen.<br />
AID-Broschüre Feuerbrand<br />
Seit Jahren ist die Infektionsgefahr<br />
von Feuerbrand in Obstanlagen<br />
vor allem im Süden Deutschlands<br />
als hoch einzuschätzen.<br />
Nach wie vor ist im Erwerbsobstbau<br />
eine Bekämpfung nur mit<br />
Antibiotika erfolgreich. Diese<br />
Mittel und ihre Anwendung sind<br />
aber nur dort oder in Vermehrungsbeständen<br />
zugelassen.<br />
Im Kleingarten oder im ökologischen<br />
Anbau ist der E<strong>ins</strong>atz von<br />
Antibiotika nicht erlaubt. Hier<br />
kann nur mit kulturtechnischen<br />
Maßnahmen versucht werden, die<br />
Verbreitung des Feuerbrands zu<br />
35<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
verhindern. Dazu gehören u. a.<br />
eine intensive Inspektion der Bestände,<br />
sofortiges Roden und Vernichten<br />
befallener Pflanzen und<br />
ein starker Rückschnitt bei Befall<br />
einzelner Triebe, kein Kontakt<br />
zwischen befallenem Material und<br />
gesunden Pflanzen und vor allem<br />
die Desinfektion der Schnittwerkzeuge.<br />
Über Krankheitsverlauf,<br />
Symptome und Gegenmaßnahmen<br />
informiert ausführlich das<br />
aid-Heft "Der Feuerbrand" auf 24<br />
Seiten.<br />
Das Heft, Bestell-Nr. 61-1545,<br />
ISBN 978-3-8308-0644-8, kann<br />
zum Preis von 1,50 € (Rabatte ab<br />
10 Heften) zzgl. einer Versandkostenpauschale<br />
von 3,00 EUR<br />
gegen Rechnung beim aid infodienst<br />
e. V., Vertrieb, Postfach 1627,<br />
53006 Bonn, Tel.: 0180/3849900, Fax:<br />
0228/8499200,E-Mail: Bestellung@aid.<br />
de, Internet: www.aid-medienshop.de<br />
bestellt werden.<br />
Veranstaltungsvorschau<br />
Veitshöchheim öffnet Türen<br />
Hier zwei Termine, die uns die<br />
Bayerische Landesanstalt für<br />
Wein- und Gartenbau, Fachzentrum<br />
Bienen, Veitshöchheim, mitgeteilt<br />
hat:
DEUTSCHER IMKERBUND E. V.<br />
27. Juni <strong>2010</strong> Imkertag<br />
Vielseitiges Programm, Kurzvorträge<br />
zu aktuellen Themen der Imkerei,<br />
Vorführungen zur Varroabekämpfung,<br />
Honigpflege und Wachsarbeiten,<br />
Ausstellung zu Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Führungen durch die<br />
bienenkundliche Lehrsammlung,<br />
Bienenweide (was blüht am 27.<br />
Juni?), Tipps zu Marketing in der<br />
Imkerei, Imkerliches Angebot durch<br />
einen Gerätehändler u. v. m.<br />
Im Rahmen einer Feierstunde werden<br />
die Meisterbriefe an die Imkermeister<br />
des Meisterkurses <strong>2010</strong> verliehen.<br />
1. Juli <strong>2010</strong> Tag der offenen<br />
Tür für alle interessierten Bürger<br />
Geschmackstage suchen<br />
bundesweit Interessenten<br />
In D.I.B. AKTUELL 4/2009, Seite<br />
20, berichteten wir vom Projekt<br />
„Deutschland hat Geschmack", das<br />
vor zwei Jahren auf Initiative des<br />
Bundesministeriums für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
und des Sternekochs Johann<br />
Lafer entstand. Nach erfolgreichen<br />
Geschmackstagen 2008 in Lüneburg<br />
und 2009 im Bundesland Brandenburg<br />
sollen die Geschmackstage<br />
in <strong>2010</strong> bundesweit vom 03. bis 09.<br />
Oktober stattfinden und Menschen<br />
aller Altersgruppen ansprechen.<br />
Ziel ist es, dem gesunden Genuss,<br />
der Esskultur und Geschmacksbildung,<br />
der Geselligkeit sowie der<br />
Wertschätzung handwerklicher Lebensmittelerzeugung<br />
eine dauerhafte<br />
Plattform zu geben. Alle, die<br />
die Idee der Geschmackstage unterstützen<br />
wollen, können sich beteiligen:<br />
Die Gastronomie, Betriebe der<br />
Land- und Ernährungswirtschaft,<br />
Erzeuger und Direktvermarkter von<br />
handwerklich erzeugten Lebensmitteln,<br />
Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen<br />
sowie Verbände,<br />
Vereine und Initiativen sind<br />
aufgefordert, mit eigenen Beiträgen<br />
das Programm der Geschmackstage<br />
mitzugestalten. Ausführliche Informationen<br />
und die Bewerbungsunterlagen<br />
finden Sie unter<br />
www.geschmackstage.de.<br />
Projekt „Bienen machen Schule“<br />
In D.I.B. AKTUELL 1/<strong>2010</strong>, Seite<br />
25, sowie 2/<strong>2010</strong>, Seite 5, berichteten<br />
wir bereits über das Projekt<br />
des Mellifera e. V., das vom<br />
D.I.B. unterstützt wird. Ziel ist es,<br />
junge Menschen an die Imkerei heranzuführen.<br />
Die Schirmherrschaft<br />
hat die baden-württembergische<br />
Kultusministerin Prof. Dr. Marion<br />
Schick übernommen. Helfen Sie<br />
mit. Machen Sie die Lehrer Ihrer<br />
Kinder und Enkelkinder auf „Bienen<br />
machen Schule“ und die Fortbildung<br />
am 24.-26.09.<strong>2010</strong> in<br />
Balingen aufmerksam. Damit sollen<br />
Lehrer und Erzieher unterstützt und<br />
ermutigt werden, Bienen in den<br />
Unterricht zu integrieren. Oder<br />
sprechen Sie Imker an und unterstützen<br />
eine Schule beim Aufbau<br />
einer Bienen-AG/Schulimkerei.<br />
Eine Projektbeschreibung zum<br />
Download sowie Fotos gibt es<br />
unter: http://www.bienen-schule.de.<br />
Fragen beantwortet Sonja Rieger,<br />
Tel. 07428/945249-18,<br />
E-Mail Rieger@mellifera.de.<br />
Tag der Regionen zum<br />
Jahresthema „Wer weiter denkt<br />
– kauft näher ein"<br />
Im Zeitraum 24. September bis 10.<br />
Oktober findet in diesem Jahr wie-<br />
36<br />
D.I.B. AKTUELL 3/<strong>2010</strong><br />
APIMONDIA<br />
der die Aktion „Tag der Regionen“<br />
statt, deren Ziel es ist, der Bevölkerung<br />
in beispielhaften Aktionen<br />
regionale Strukturen aufzuzeigen.<br />
Im Mittelpunkt steht die Frage: wie<br />
sieht fairer, regionaler Einkauf aus<br />
oder wie kann ich gezielt Unternehmen<br />
in meiner Region unterstützen.<br />
Die Initiative wurde 1999<br />
in Bayern und Nordrhein-Westfalen<br />
gestartet. Etwa 180 Veranstaltungen<br />
im ersten Aktionsjahr und reichlich<br />
Unterstützung landesweiter Verbände<br />
machte Lust, das Projekt<br />
fortzusetzen. Seit 2002 wird der Tag<br />
der Regionen bundesweit durchgeführt,<br />
zuletzt jährlich mit über 1.000<br />
Aktionen. Ein bundesweites „Aktionsbündnis<br />
Tag der Regionen"<br />
gründete sich 2005 aus diesem der<br />
Bundesverband der Regionalbewegung<br />
(www.regionalbewegung.de) .<br />
Inzwischen hat sich der Tag der<br />
Regionen mit jährlich wechselnden<br />
Themen zu einem festen Bestandteil<br />
vieler regionaler Initiativen<br />
entwickelt. Ein Schwerpunktthema<br />
in diesem Jahr ist: Streuobstapfelfest<br />
und Imkerei. Eine gute Gelegenheit,<br />
die Imkerei und deren<br />
wertvolle Produkte aus der Region<br />
zu präsentieren. Deshalb sollten<br />
Sie die Gelegenheit nutzen und<br />
sich für den zweiwöchigen Aktionszeitraum<br />
vom 24.09. - 10.10.<br />
mit einer Veranstaltung anmelden.<br />
In allen 16 Bundesländern sind<br />
bisher 162 Aktionen registriert, die<br />
unter http://www.tag-der-regionen.de/index.php?id=242eingesehen<br />
werden können. Werbe- und<br />
Informationsmaterialien, Organisationshilfen<br />
und Tipps für Veranstaltungen<br />
sowie alle Infos zum Inhalt<br />
der Initiative findet man im Internet<br />
unter www.tag-der-regionen.de.