Soundtrack Song - Badland

aber just zehn Tage vor Drehbeginn wurde das Engagement gecancelt. Mittels einer ganzen Reihe von Stoßgebeten und fachkundiger Hilfe
seitens der Casting-Spezialisten Craig Campobasso und Joy Todd wurde BADLANDs "Amazing Grace" gefunden.
Das erste Casting der damals neunjährigen Grace Fulton erfolgte umgehend. Sie bewies ein angeborenes Gespür für die Wesenszüge ihrer Rolle.
Während der Dreharbeiten an einer Szene etwa wurde Grace gefragt, was ihr Charakter gerade denken würde, und sie antwortete ohne
Umschweife: "Sie betet zu Gott, um die Seele ihres (Film-)Vaters zu retten."
Produzentin Olimpia Lucente schlug für die Rollen von "Nora", Jerrys Ehefrau, und "Oli", der Cafébesitzerin, Vinessa Shaw und Chandra West vor.
Lucente hatte Shaw in "Das Gewicht des Wassers" an der Seite von Sean Penn gesehen und war der Meinung, dass sie die richtige Balance
zwischen Sanftmut und berechnender Grausamkeit darstellen konnte, die sie für die Rolle der „Nora“ brauchen würde.
Der bekannte Darsteller Joe Morton – der mit Stars wie Will Smith, Ben Affleck, Uma Thurman, Jamie Fox und Kevin Costner gearbeitet hat –
sollte die Rolle des "Max" übernehmen. Morton spielt einen in die Jahre gekommenen Kleinstadt-Sheriff, der sich nach seiner Zeit als Soldat auch
weiterhin im aktiven Dienst befindet. Max ist innerlich zerbrochen und verletzbar. Morton selbst brachte in seine Rolle ein gewisses Maß an
gesetzter Reife ein - und einen eigenen Song. Im Anschluss an ein Abendessen nahm Morton seine Gitarre und trug einige Stücke vor, die er
selbst komponiert hatte. Regisseur Lucente war so beeindruckt, dass er Joe fragte, ob er nicht auch für den Film einen Song beisteuern wolle. Am
nächsten Morgen teilte Morton seinem Regisseur mit, dass er die ganze Nacht an neuen Texten und der Musik gefeilt habe. So wurde "The Devil’s
Lonely Fire" das Lied von Joes Filmcharakter Max.
Überhaupt spielt die Musik eine wichtige Rolle im Film. Im Rahmen der Projektvorbereitungen wurde eine große Bandbreite an Songs in die
engere Wahl gezogen. Aber es war Hauptdarsteller Jamie Draven, der drei Lieder vorschlug, die letztlich für den Film ausgewählt wurden. Eins
davon war Bruce Springsteens "Devils and Dust". Wenig später kam Lucente zu Ohren, dass Springsteens Inspiration für dieses Lied ein
amerikanischer Soldat gewesen ist, der eine Kreuzung an der irakischen Grenze bewachte und innerhalb einer Sekunde die Entscheidung treffen
musste, ob er einem Menschen das Leben nimmt oder schenkt. Jamie schlug ferner noch zwei Songs von Ray LaMontagne vor, die ebenfalls in
BADLAND zu hören sind.
Die Kleinstadt Fort MacLeod stellte bei den Dreharbeiten vor allem in witterungstechnischer Hinsicht eine Herausforderung dar. In einer zentralen
Einstellung etwa rennt die kleine Celina durch eine Kirchentür. Die Windböen erwiesen sich als derart heftig, dass Grace Mühe hatte, sich auf den
Beinen zu halten. So kam ein Crewmitglied auf die Idee, lieber einen großen Ventilator über dem Kirchturm zu platzieren. Letztlich erwies sich
aber das Wetter als ein großer Segen für das Projekt BADLAND. Denn der Film erscheint wie eingetaucht in ein strahlend goldenes Licht, das die
Verzweiflung und die innerliche Aufruhr der Hauptfigur verstärkt. Die grandiose Schönheit der rauen Landschaft gibt dem Zuschauer eine weitere
Ahnung von Ausweglosigkeit und tragischem Verlust.
In einer finalen Szene kollidieren schließlich Fiktion und Realität miteinander, wenn Jerry gegenüber dem Polizisten Max sein innerstes Geheimnis
offenbart, das er seit der Rückkehr aus dem Irak verborgen hielt: Er und seine Einheit wurden in ein Massaker an unbewaffneten irakischen
Zivilisten verwickelt. Regisseur und Drehbuchautor Francesco Lucente wurde beim Schreiben dieser Szene vor allem durch das 1968 während des
Vietnam-Kriegs stattgefundene My Lai-Massaker inspiriert. Es schockierte ihn sehr, als er später vom Massaker in Haditha erfuhr, bei dem 24
unbewaffnete irakische Zivilisten von US-Marineinfanteristen erschossen worden sind. Dieser Vorfall ereignete sich während der Dreharbeiten zu
BADLAND.
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