Stellungnahme von Jürgen Ströhle - Ertingen
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<strong>Stellungnahme</strong> <strong>von</strong> <strong>Jürgen</strong> <strong>Ströhle</strong><br />
Besucherstatistik<br />
Die Halle ist derzeit sehr gut belegt. Nach dem Belegungsplan vom 12.09.2012 gibt es<br />
nur wenige nichtbelegte Unterrichtsstunden. Die Klassen 5 und 7 haben keinen<br />
Schwimmunterricht, da diese in Herbertingen sind. Ausnahme bilden hier die 6er-<br />
Klassen. So ist der Aufwand für den Schülertransfer relativ gering.<br />
Beim öffentlichen Badebetrieb ist es ganz normal, dass nicht alle Wochentage gleich<br />
stark frequentiert werden. Die Aussage <strong>von</strong> Kämmerin Frau Haupter bei der<br />
Bürgerversammlung, dass freitags und samstags quasi niemand ins Hallenbad komme,<br />
kann ich nicht bestätigen. Das Gleiche könnte ich behaupten, wenn ich unter der<br />
Woche und an manchem Wochenende an der Kulturhalle vorbeifahre. Es gibt zwar<br />
vereinzelt Samstage, an denen lediglich 10-15 Personen das Hallenbad besuchen. Dies<br />
lässt sich durch schönes Wetter oder örtlichen anderen Veranstaltungen (Fasnet,<br />
Feiertag,…) begründen. Es ist aber nicht generell an diesen Wochentagen wenig los.<br />
Die Besucherstatistik halte ich außerdem nur für eine Momentaufnahme. Der Zeitraum<br />
Ende Januar bis Ende Februar ist sicherlich nicht repräsentativ für das ganze Jahr. Frau<br />
Haupter hat sicherlich nur aus diesen Zahlen ihre Aussagen getroffen. Ich habe sie<br />
jedenfalls noch nie in der Schwimmhalle gesehen. Wenn am Schreibtisch solche Thesen<br />
entwickelt werden, hat das mit der Realität nichts mehr zu tun.<br />
Die Bewohner <strong>von</strong> <strong>Ertingen</strong> gehen laut den Kennzahlen nur 1,2-mal in die<br />
Schwimmhalle. In diesen Zahlen ist aber nur der öffentliche Badebetrieb<br />
widergespiegelt. Dieser umfasst aber nur 37,1 % der Gesamtbelegung. Die<br />
Hauptnutzung ist nach wie vor die Schwimmausbildung (Schule, VHS, DLRG), für die<br />
die Halle eigentlich Ihren Zweck hat.<br />
Ich stelle Ihnen die Frage: „Wie oft geht ein Bewohner <strong>von</strong> <strong>Ertingen</strong> im Jahr ins<br />
Altenheim, ins Schülerhaus, in den Kindergarten?“ Ich denke, dass die durchschnittliche<br />
Besucherzahl je Einwohner bei den oben genannten Beispielen noch niedriger ist.<br />
Im Verhältnis zu der Größe der Schwimmhalle kommen sehr viele Badegäste. Der<br />
Warmbadetag am Donnerstag wird am besten genutzt. Hier sind es im Winter des
Öfteren über 80 Personen auf den Abend verteilt. In der Schwimmhalle treffen sich<br />
Kinder und Jugendliche, die ältere Generation sowie Behinderte. Somit dient das<br />
Lehrschwimmbecken als Treffpunkt für Jung und Alt, um soziale Beziehungen zu<br />
pflegen. Bei Senioren und Behinderten ist Schwimmen sehr oft noch die einzige<br />
sportliche Aktivität, die <strong>von</strong> diesen Personen ausgeübt werden kann. Kinder mit<br />
Migrationshintergrund spielen zusammen mit deutschen Kindern. So trägt die<br />
Schwimmhalte dazu bei, dass Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln Kontakt zu<br />
deutschen Kindern und Jugendlichen knüpfen können. Und führt letztlich zur<br />
Integration verschiedenster Personengruppen bei. Unsere Stammgäste kommen seit<br />
Jahrzehnten jede Woche bis <strong>von</strong> den Ortschaften Zwiefalten- Gauingen und aus<br />
anderen Nachbargemeinden nach <strong>Ertingen</strong> zum Schwimmen. Die Schwimmhalle ist<br />
dadurch auch ein Aushängeschild der Gemeinde. Und für die demographische<br />
Entwicklung ein wichtiger Punkt in der Familienpolitik <strong>Ertingen</strong>.<br />
Sollten Sie immer noch der Meinung sein, dass in der Halle zu wenige Badegäste sind,<br />
könnte man folgende Varianten testen:<br />
� Frühschwimmen an einem bestimmten Wochentag (Hier würde der Sonntag mit<br />
Sicherheit sehr gut angenommen werden, da der Wunsch <strong>von</strong> Badegästen schon<br />
des Öfteren an die Bademeister geäußert wurde)<br />
� Erweiterung der Öffnungszeiten (dienstags und freitags schon ab 17:00 Uhr)<br />
� Erweiterung der Öffnungszeiten (sonntags, feiertags, Weihnachts- und<br />
Sommerferien)<br />
� Eventueller Spielenachmittag in Kooperation mit der DLRG<br />
� Themenabende<br />
Außerdem ist mehr Werbung für das Bad über die Schwäbische Zeitung, Wochenblatt,<br />
Südfinder,… wünschenswert. Die negativen Schlagzeilen seit Juli 2012 (Die Tage der<br />
Ertinger Schwimmhalle sind gezählt,…) müssen mindestens genauso groß revidiert<br />
werden. Bislang wissen die Bürger in den Umlandgemeinden nur, dass die Halle<br />
geschlossen wird. Wann und wie ist ihnen nicht bekannt. Durch die Pressemitteilungen<br />
kommen spürbar weniger Badegäste. Möchten Sie als Bürgermeister so ihre<br />
Kleinschwimmhalle darstellen, obwohl sie noch neun Monate geöffnet hat?
Außerdem gleicht das Bad jetzt schon einer Baustelle. Das Bad ist nicht gerade<br />
einladend, wenn in der Hallendecke und im Foyer schon Lücken in der Decke sind und<br />
das rohe Betongerüst sichtbar ist. Ein Fenster wurde durch Steinewerfer beschädigt und<br />
ist lediglich zugeklebt. Von den düsteren und in die Jahre gekommenen Umkleiden<br />
ganz zu schweigen.