Interview mit Markus Kauczinski, Jugendkoordinator beim ... - EnBW
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Um in jeder Altersklasse eine Mannschaft stellen zu können, sind auch eine Menge Trainer und<br />
Betreuer notwendig. Wie viele Trainer und Betreuer hat der KSC insgesamt angestellt? Ist hier eine<br />
besondere Ausbildung erforderlich?<br />
Wir haben zehn Mannschaften, die jeweils von einem Trainer und Co-Trainer trainiert werden. Dann<br />
gibt es noch zahlreiche ehrenamtliche Betreuer, die Mannschaft und Trainer unterstützen. Wir haben<br />
zwei hauptamtliche Trainer, die auch in der Verwaltung der Jugendabteilung <strong>mit</strong> tätig sind. Unser<br />
Jugendleiter Herr Schön arbeitet seit Jahren ehrenamtlich für den KSC. Wir setzten Trainererfahrung<br />
<strong>mit</strong> Jugendmannschaften voraus und dass die Trainer sich <strong>mit</strong> den Lizenzen des DFB auseinandersetzen,<br />
wobei wir auch junge Trainer haben, die gerade an verschiedenen Punkten ihrer Ausbildung<br />
sind. Fast alle Trainer haben hier als Co-Trainer begonnen, so dass man Zeit hat, sich ein Bild zu<br />
machen, denn allein von einem Vorstellungsgespräch ist es schwer auf die Qualität des Trainers zu<br />
schließen.<br />
Herr <strong>Kauczinski</strong>, was sind speziell Ihre täglichen Aufgaben als <strong>Jugendkoordinator</strong>?<br />
Neben dem Training der U19, überwache ich die anderen Mannschaften. Wir erstellen gemeinsam<br />
Ziele, besprechen deren Umsetzung und analysieren das Erreichte, also ähnlich, wie in jedem anderen<br />
Wirtschaftsunternehmen auch, nur speziell auf den Fußball und seine Inhalte bezogen. Wie bereits<br />
oben erwähnt führe ich auch unser Scouting an, das heißt selber zu schauen, aber auch andere<br />
einzuteilen und gemeinsam auszuwerten. Ich stelle in der Regel den Kontakt zwischen den Eltern und<br />
dem Verein her und begleite das Probetraining der jeweiligen Spieler. Dazu bin ich Bindeglied<br />
zwischen der Jugendabteilung und der Seniorenabteilung, das bedeutet abteilungsübergreifende<br />
Maßnahmen zu begleiten und zu koordinieren. Für alles was die Amateure und die Profis in ihrer<br />
Verzahnung <strong>mit</strong> der Jugendabteilung verbindet bin ich Ansprechpartner. Ein weiterer Punkt ist die<br />
Öffentlichkeitsarbeit, die nicht nur aus diesem <strong>Interview</strong> besteht, sondern sich auf alle Medien bezieht,<br />
die am Jugendfußball interessiert sind.<br />
Die Mannschaft welcher Altersklasse schätzen Sie denn momentan als die Stärkste ein? Welcher<br />
Jahrgang hat die meisten Talente?<br />
Das sind die schwersten Fragen, denn einzelne Talente geben noch keine gute Mannschaft und eine<br />
gute Mannschaft muss nicht zwangsläufig die talentiertesten Spieler haben. Wir haben auch schon aus<br />
schlechten Jahrgängen viele Profis herausgeholt und genauso umgekehrt. Der Fußball ist nur bedingt<br />
planbar. Es ist und bleibt ein Spiel und das bedeutet , das man auch immer wieder überrascht wird und<br />
das positiv, wie negativ.<br />
Wie kommen gerade die jüngeren Spieler ohne Führerschein ins Training? Gibt es hier einen<br />
speziellen Abholservice des KSC?<br />
Bei den jüngeren Spielern sind wir auf die Unterstützung der Eltern angewiesen. Einen Abholservice<br />
gibt es nicht, denn die Spieler sind <strong>mit</strong> Bus, Bahn und Zug nicht viel länger unterwegs, als <strong>mit</strong> dem<br />
Auto. Vom Bahnhof und dem Durlacher Tor haben wir dann einen Busservice, der die Spieler zum KSC<br />
bringt. Man kann aber auch viele Dinge verbinden, zu den Haupttrainingszeiten um 16.30 und 18.00<br />
sind immer mehrere Mannschaften am Platz, so dass viele Eltern <strong>mit</strong> ähnlichem Weg auch<br />
Fahrgemeinschaften organisiert haben.<br />
Was ist Ihnen besonders wichtig, bei der Arbeit <strong>mit</strong> den Jugendteams? Haben Sie bestimmte Vorsätze?<br />
Wir haben ein paar Kernpunkte, die ich für wichtig erachte, die sowohl inhaltlich sind, als auch den<br />
generellen Umgang <strong>mit</strong>einander betreffen. Wir wollen, dass die Jungs <strong>mit</strong> Spaß und Freude zum<br />
Training kommen. Die Spieler sollen respektvoll <strong>mit</strong>einander umgehen. Konkurrenzkampf heißt nicht<br />
über Leichen zu gehen, ein offenes Miteinander ist uns sehr wichtig. Die Spieler sollen ihre Leistung<br />
und die Chance Profifußballer zu werden realistisch einschätzen lernen. Mit Träumereien kommt man<br />
nicht weiter, das bedeutet absolute Kritikfähigkeit zu zeigen und daraus die Schlüsse zu ziehen, was<br />
muss ich tun, um mich zu verbessern. Wir wollen, dass der Spieler lernt, offen <strong>mit</strong> Problemen<br />
umzugehen und sich dem zu stellen, weil diese soziale Kompetenz sich selbst und anderen zu helfen,<br />
wichtig ist, um im Leben zurechtzukommen, und das in allen Bereichen des Lebens.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
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