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Variantenvielfalt beherrschen - Encoway GmbH & Co KG

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können Sie<br />

sich im<br />

Internet unter<br />

www.antriebspraxis.de<br />

downloaden<br />

01/2008 Tools + Dienstleistungen Vertriebstool<br />

<strong>Variantenvielfalt</strong> <strong>beherrschen</strong><br />

▲<br />

Neue Vertriebswerkzeuge, die An-<br />

wendungsszenarien und Abhängigkeiten<br />

von Bauteilen berücksichtigen, tragen dazu<br />

bei, dass Vertrieb und Anwender auch<br />

bei Komponenten- beziehungsweise Optionskombinationen<br />

in sechsstelliger Zahl<br />

nicht die Übersicht verlieren und schnell<br />

die passende Lösung finden.<br />

Jeder kennt sie (oder: fast jeder kam<br />

schon mal mit ihnen in Berührung). Konfiguratoren<br />

der Automobilbranche, mit denen<br />

sich ein potentieller Autokäufer sein<br />

ganz persönliches Traumauto zusammenstellt<br />

und als 3D-Darstellung erleben kann.<br />

Die dahinter stehende Software „kennt“<br />

dabei alle potentiellen Varianten und Optionen.<br />

Sie führt den Interessenten durch den<br />

gesamten Konfigurationsprozess und präsentiert<br />

das Ergebnis in Form eines unverbindlichen<br />

Angebots gegebenenfalls inklusive<br />

einer 3D-Darstellung des gewählten<br />

Fahrzeugs und einer Auflistung der gewählten<br />

Optionen. Dabei berücksichtigt<br />

die Software Abhängigkeiten und Unver-<br />

Antriebslösungen<br />

als Treiber von<br />

Komplexität:<br />

Know-how zur<br />

technischen Auslegungerforderlich<br />

60<br />

Antriebe<br />

Tools straffen Vertriebs- und Einkaufsprozesse<br />

Der Trend zu immer komplexeren und variantenreicheren Produkten hat<br />

längst auch die Hersteller von Automatisierungskomponenten und den<br />

Maschinenbau erreicht. Herkömmliche Vertriebsinformationssysteme<br />

oder Kataloge stoßen dabei immer öfter an ihre Grenzen. Hier helfen<br />

elektronische Werkzeuge weiter. von Christoph Ranze<br />

träglichkeiten der diversen Optionen. So<br />

einfach sich die Selektion für den Endverbraucher<br />

darstellt, so komplex ist die Aufgabe,<br />

die der Konfigurator leisten muss.<br />

Selbst ein aktueller Wagen aus dem Minisegment,<br />

wie der Nuova 500, zeichnet sich<br />

schon durch hohe <strong>Variantenvielfalt</strong> aus:<br />

Der Fiat 500 im Retrodesign ist rein rechnerisch<br />

in 549.000 Variationen erhältlich.<br />

Ein Großserienhersteller muss sich – betrachtet<br />

man seine Gesamtproduktpalette<br />

- mit einer deutlich höheren<br />

Zahl an Kombinationsmöglichkeitenauseinandersetzen.<br />

Fachleute schätzen,<br />

dass bei einem Volumenhersteller<br />

mit einer Tagesproduktion<br />

von 2.000 Einheiten<br />

pro Tag statistisch gesehen<br />

nur alle zwei Jahre ein identisches<br />

Fahrzeug vom Band<br />

rollt.<br />

Wer nun meint, damit ist<br />

die Spitze der <strong>Variantenvielfalt</strong><br />

erreicht, täuscht sich.<br />

▲<br />

Bei den Herstellern von Automatisierungskomponenten<br />

wie Antrieben, Sensoren<br />

oder Reihenklemmen ist durch den konsequenten<br />

Ausbau des Baugruppenkonzepts<br />

ein fast unüberschaubares Spielfeld an<br />

Kombinationsmöglichkeiten entstanden.<br />

Alleine der Antriebsbaukasten des Spezialisten<br />

für Antriebe und Automatisierungssysteme<br />

Lenze erlaubt heute mehr 10 23<br />

denkbare Kombinationen.<br />

Selbst wenn alle in der Praxis unbrauchbaren<br />

Zusammenstellungen aus Motoren,<br />

Getrieben, Gebern und Antriebselektronik<br />

unberücksichtigt bleiben, sind es immer<br />

noch 10 8 bis 10 9 Varianten, mit denen Vertrieb<br />

und Marketing und nicht zuletzt der<br />

Anwender arbeiten muss beziehungsweise<br />

kann.<br />

Traditionell wurde versucht, dem Anwender<br />

die Programmpalette mittels gedruckter<br />

Kataloge zu vermitteln und zugänglich<br />

zu machen. Die große Produktbreite<br />

und zahllosen Kombinationsmöglichkeiten<br />

lassen sich aber mit konventionellen<br />

Katalogen nicht<br />

mehr mit vertretbarem Aufwand<br />

pflegen und zeitnah abbilden.<br />

Zudem ist ein gedruckter<br />

Katalog angesichts der in ihm<br />

enthaltenen Informationsflut<br />

für den Anwender kaum<br />

noch handhabbar.


Noch schwerer wiegt in Zeiten des Fachkräftemangels,<br />

dass der Anwender bei der<br />

Selektion und der Auslegung zum Beispiel<br />

der Antriebslösung weitgehend auf sich allein<br />

gestellt ist.<br />

Darüber hinaus muss er über umfangreiches<br />

Antriebs-Know-how verfügen, um<br />

die für seine Anwendung passende Lösung<br />

realisieren zu können.<br />

Lenze hat diese Thematik früh erkannt<br />

und bereits Mitte der neunziger Jahre nach<br />

zusätzlichen Werkzeugen zur Vertriebsund<br />

Anwenderunterstützung gesucht, die<br />

Abhilfe schaffen. Ziel war es, ein Werkzeug<br />

einzuführen, mit dem Antriebslösungen<br />

konfiguriert und bedarfsgerecht ausgelegt<br />

werden können.<br />

Da am Markt keine passenden Lösungen<br />

erhältlich waren, die Anwendungsszenarien<br />

und Produktabhängigkeiten im<br />

benötigten Umfang abbilden konnten,<br />

entschlossen sich die Lenze-<br />

Verantwortlichen, selbst initiativ zu<br />

werden.<br />

Das Unternehmen aus Hameln<br />

engagierte sich deshalb in einem<br />

Forschungsprojekt der Universität<br />

Bremen, das die Entwicklung eines<br />

intelligenten JAVA-basierten Softwaresystems<br />

zum Inhalt hatte, das<br />

im Zusammenspiel mit einem integrierten<br />

Regelwerk intelligente Entscheidungen<br />

bzw. Prüfungen durchführen<br />

kann.<br />

Das Universitätsprojekt war so erfolgreich,<br />

dass bereits 2000 die encoway<br />

<strong>GmbH</strong> ausgegründet werden konnte, um<br />

die Software kommerziell zu vermarkten.<br />

Das Unternehmen mit Sitz in Bremen<br />

hat ausgehend von dem intelligenten Softwaresystem<br />

drei, auf die komplexen Anforderungen<br />

des industriellen Anwendungsbereichs<br />

zugeschnittene Standardmodule<br />

entwickelt. Sie decken die Bereiche „Pro-<br />

dukt selektieren“ (K-Select), „Produkt<br />

kombinieren“ (K-<strong>Co</strong>nfig) und „Lösung auslegen“<br />

(K-Assistant) ab.<br />

Ergänzt wird diese Palette durch Werkzeuge<br />

zur Präsentation der Ergebnisse, zur<br />

Gestaltung dynamischer Web-Oberflächen,<br />

zur Modellierung des Regelwerkes<br />

sowie zur direkten Übernahme von SAP-<br />

Daten aus dem ERP-System. Die Standardmodule<br />

müssen noch mit den kundenspezifischen<br />

Produktinformationen versorgt<br />

und mit der gewünschten Bedienoberfläche<br />

versehen werden.<br />

Der Großteil der benötigten Daten liegt<br />

in den Unternehmen bereits in digitaler<br />

Form vor, sei es im ERP-System, in Produktinformationsmanagement<br />

(PIM) Systemen<br />

oder in den Datenbanken der Vertriebs-<br />

und Marketing-Abteilungen. Die Ar-<br />

„Die Kunden nutzen<br />

die Integrationsmöglichkeiten<br />

der Anwendungen,<br />

vornehmlich im<br />

ERP- oder CRM-<br />

Kontext.<br />

Christoph Ranze, Geschäftsführer,<br />

encoway<br />

beit besteht daher im Wesentlichen darin,<br />

diese Informationen wie auch die intern<br />

verwendeten Begriffe für die Eignung zur<br />

Kommunikation mit Kunden zu prüfen<br />

und gegebenenfalls zu „übersetzen“.<br />

Vorteilhaft an der Lösung von encoway<br />

ist dabei, dass der Kunde nach kurzer Einarbeitungszeit<br />

nicht nur diese Übersetzung<br />

von Fertigungssicht in eine Vertriebssicht<br />

selbst übernehmen kann sondern die<br />

gesamte Anwendung in Eigenregie aktualisieren<br />

und ausbauen, zum Beispiel weitere<br />

elektronische Kataloge erstellen kann.<br />

encoway-Kunden nutzen die Integrationsmöglichkeiten<br />

der Anwendungen,<br />

vornehmlich im ERP- oder CRM-Kontext.<br />

encoway ergänzt das Standard-Angebot<br />

von SAP um wichtige Mehrwerte, zum Beispiel<br />

die Möglichkeit der SAP-konformen<br />

Konfiguration, diese jedoch vollständig offline<br />

oder gar auf CD.<br />

Das Zukunftsthema SAP NetWeaver ist<br />

schon heute Realität: das encoway- Basismodul<br />

K-Select ist „powered by SAP Net-<br />

Weaver“. Neben den Produktdaten – und<br />

61


01/2008 Tools + Dienstleistungen Vertriebstool<br />

der für diese Produkte erforderliche gesamten<br />

Logistik – benötigt der Prozess der<br />

Angebotserstellung den Zugang zu Kunden-<br />

und Interessentendaten:<br />

Die Integration der Konfiguration in ein<br />

CRM-System unterstützt den Prozess der<br />

Angebotserstellung und -verfolgung auch<br />

komplexer Produkte perfekt.<br />

So hat encoway inzwischen einige Projekte<br />

realisiert, bei der die Konfiguratoren<br />

direkt in ein Microsoft Dynamics CRM-Sy-<br />

Technik im Detail<br />

Integrierte Software-Lösung<br />

Einer der ersten Anwender des Softwaresystems<br />

von encoway war Lenze. Mit Hilfe der<br />

encoway-Technologie konnte eine integrierte<br />

Lösung entwickelt werden, die für jede Aufgabe<br />

das richtige Werkzeug bereithält:<br />

Neben den traditionellen Druckkatalogen zur<br />

manuellen Auswahl und Abschätzung der Antriebssysteme<br />

bietet Lenze seinen Kunden<br />

heute den automatisierten elektronischen<br />

Katalog Drive Solution Catalogue (DSC) und<br />

seinen Vertriebsmitarbeitern ein Werkzeug<br />

zur Auslegung der Antriebslösung, den Drive<br />

Solution Designer (DSD).<br />

Der DSC unterstützt den Anwender bei der<br />

Auswahl der geeigneten Antriebskomponenten<br />

und gibt ihm u. a. ePlan-Markos und 3D-<br />

CAD-Daten in die Hand. Zusätzlich sind eine<br />

Preiskalkulation sowie eine Übergabe an die<br />

Bestellabwicklung integriert. Der DSD baut<br />

darauf auf und ermittelt aus den anwendungsspezifischen<br />

Anforderungen des Kunden<br />

eine technisch und wirtschaftlich sinnvolle<br />

Lösung.<br />

Der Clou dabei: Ein eingebautes Expertensystem<br />

sorgt dafür, dass der Anwender selbst<br />

kein Antriebsexperte sein muss, um eine<br />

wirtschaftliche, effektive und baubare Lösung<br />

zu finden. Damit sich der Einsatz und die Verbreitung<br />

der Werkzeuge möglichst einfach<br />

gestalten, können sie über das Intranet, über<br />

das Internet aber auch via CD zugänglich gemacht<br />

werden. Lenze setzt diese Werkzeuge<br />

zudem intern ein, um schnell und zuverlässig<br />

Angebote zu erstellen.<br />

Angesichts dieser Vorteile verwundert es<br />

nicht, dass dieses Beispiel Schule machte<br />

und sich in der Kundenreferenzliste von encoway<br />

weitere renommierte Hersteller wie<br />

Möller, Sick, Festo oder Phoenix <strong>Co</strong>ntact, aber<br />

auch viele Vertreter anderer Branchen wie<br />

Heller, Schroff, Vaillant oder Bosch finden.<br />

Auf den ersten Blick mag es überraschen,<br />

dass gerade Maschinenbauer vermehrt<br />

Werkzeuge zur Bewältigung von Komplexität<br />

62<br />

Antriebe<br />

stem integriert sind. Dieses Plug in ist von<br />

encoway gemeinsam mit Microsoft entwickelt<br />

worden und Microsoft Dynamics<br />

CRM zertifiziert.<br />

Hier schließt sich der Kreis zu den Autokonfiguratoren:<br />

Denn auch deren Ergebnisse<br />

werden in CRM-Systemen analysiert<br />

und dienen als Input für die Entwicklung<br />

weiterer Modelle und Varianten, die noch<br />

nicht erfüllte Bedürfnisse potenzieller<br />

Kunden adressieren.<br />

und <strong>Variantenvielfalt</strong> einsetzen. Bei genauerer<br />

Betrachtung wird aber schnell deutlich, dass<br />

sich viele Maschinenbauer vom Sondermaschinenbauer<br />

zum Kleinserienproduzenten wandeln.<br />

Erreicht wird dies durch Baukästen aus standardisierten<br />

Maschinenkomponenten, aus de-<br />

▲<br />

Mit dem integrierten und skalierbaren Ansatz<br />

steht für jede Aufgabe das richtige Werkzeug<br />

zur Verfügung.<br />

webCODE<br />

www.encoway.de<br />

encoway<br />

www.lenze.de<br />

Lenze<br />

Direkter Zugriff unter www.antriebspraxis.de<br />

<strong>Co</strong>de eintragen und go drücken ap0902<br />

nen die kundenspezifische<br />

Lösung zusammengestellt<br />

wird.<br />

Dieser Trend wird durch<br />

höheren Wettbewerbsdrucks<br />

und Kostenbewusstsein<br />

der Abnehmer<br />

und Betreiber weiter<br />

zunehmen und den<br />

Bedarf nach entsprechenden<br />

Tools auf Seiten<br />

der Lieferanten und<br />

Anwender wachsen<br />

lassen.<br />

Unternehmen, die sich<br />

mit der Optimierung ihrer<br />

Prozesse zur technischen<br />

Angebotsklärung<br />

und auch zur Angebotserstellung beschäftigen,<br />

erkennen schnell die Notwendigkeit integrierter<br />

Lösungen:<br />

Die Durchgängigkeit von Daten und Logik<br />

über den Prozess reduziert den Pflegeaufwand<br />

und erhöht durch das Wegfallen von<br />

Medienbrüchen die Prozesssicherheit.<br />

Zwölf Grundtypen des Antriebs: Darauf müssen Konstrukteure bei der Auslegung achten.<br />

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