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WirtschaftsDienst<br />
Hannover<br />
15. November 2012 regional l unabhängig l überparteilich<br />
Großer Andrang am verkaufsoffenen Sonntag:<br />
Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) eröffnete<br />
den neugestalteten Kröpcke.<br />
Sonntagsöffnung: „Läden öffnen reicht nicht“<br />
>> HANNOVER . „Nicht zu warm, nicht zu kalt und kein<br />
Regen“, zählt Martin A. Prenzler, Geschäftsführer der<br />
Citygemeinschaft Hannover e.V., die Erfolgsfaktoren<br />
für den verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt auf .<br />
Über 250 .000 Menschen seien in der Stadt unterwegs<br />
gewesen, so dass der vergangene Sonntag für den Einzelhandel<br />
ein „ganz, ganz toller Tag“ gewesen sei . Sehr<br />
1. Jahrgang<br />
zufrieden ist Prenzler auch mit der Zusammenarbeit mit<br />
den Kirchen: passend zum Sankt Martins-Sonntag zogen<br />
rund 6 .500 kleine und große Laternenträger vom<br />
Kröpcke zur Marktkirche, wo der Tag mit einem ökumenischen<br />
Gottesdienst beendet wurde . Bereits im siebten<br />
Jahr gibt diese Zusammenarbeit dem letzten von<br />
Fortsetzung auf Seite 3<br />
Nacht der Unternehmen: Firmen vor Ort besuchen<br />
>> HANNOVER . Unter dem Motto „Vollgas zum<br />
Job“ findet am Mittwoch, 28 . November, ab 16 Uhr<br />
die erste „ Nacht der Unternehmen“ in Hannover<br />
statt . Auf der Karrieremesse, die Studierende<br />
und Unternehmen der Region zusammenbringen<br />
will, präsentieren sich im Neuen Rathaus über 20<br />
Aussteller . Ein Teil von ihnen lädt die Teilnehmer<br />
zusätzlich zu einem Besuch vor Ort ein . Hierzu<br />
starten von 18 bis 21 Uhr mehrere Buslinien<br />
Mit „Vollgas zum Job“: Die erste „Nacht der Unternehmen“<br />
in Hannover findet im Neuen Rathaus statt.<br />
Foto: htmg<br />
vom neuen Rathaus in die Betriebe, darunter zur<br />
Columbian Carbon Deutschland GmbH, Deutschen<br />
Bahn AG, KKH Allianz sowie zur Qnips<br />
GmbH . Drei bis vier dieser „Hausbesuche“ sind für<br />
jeden Teilnehmer möglich . Neben den Bustouren<br />
und dem Messebereich bietet der Veranstalter, die<br />
TEMA Technologie Marketing AG, Bewerbungsfotos,<br />
einen professionellen Bewerbungsmappencheck<br />
und Workshops an . Eröffnet wird<br />
die Veranstaltung durch ein Grußwort von Bürgermeister<br />
Bernd Strauch (SPD) . Die „Nacht der<br />
Unternehmen“ steht unter der Schirmherrschaft<br />
von Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD),<br />
weitere Unterstützer sind die IHK Hannover,<br />
Wirtschaftsförderung der Stadt Hannover,<br />
Deutsche Messe AG, Hannover IT e.V. sowie<br />
die Hochschule Hannover und die Leibniz Universität<br />
Hannover . Die Teilnahme ist kostenlos, eine<br />
Anmeldung ist nicht erforderlich . RED<br />
Foto: wirtschAFtsdieNst hANNover<br />
Wöchentliche Informationen<br />
aus der Region Hannover<br />
Gesprächsstoff<br />
Ausgabe 46/2012<br />
AGL Anlagen- und Geräte Leasing GmbH . . . . . . . .4<br />
Agrident GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />
Arlt, Ingo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Ballüer, Bernd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />
Benecke-Kaliko AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />
Continental AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
Citygemeinschaft Hannover e .V . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
<strong>enercity</strong> contracting GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />
Fraunhofer-Inst . f . System- und Innovationsforsch . . 6<br />
GOP Entertainment-Group GmbH & Co . KG . . . . . .1<br />
hannoverimpuls GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />
I .G . von der Linde GmbH & Co . KG . . . . . . . . . . . . . 1<br />
IG Metall Verwaltungsstelle Hannover . . . . . . . . . . .4<br />
IHK Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Jablonka, Ariane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1<br />
Kirchheim, Klaus Heinrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Klavierhaus Döll GmbH & Co . KG . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Koschyk, Hartmut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Langemann, Guido . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />
LENPower GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Lindschulten, Dr . Ralf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Nacht der Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1<br />
Orlob, Heinz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Prenzler, Martin A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Rechenbach, Sebastian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Rheinsberg, Katharina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Romberg, Sven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />
Schrage, Dr . Horst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Sorst Streckmetall GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />
Starke, Christof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />
TEMA Technologie Marketing AG . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Timm, Sina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Vermot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />
Voorhamme, Bernd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1<br />
Voigt, Detlev . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Weil, Stephan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Wellhausen, Jürgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
Wildenhayn, Sven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />
Sie haben auch Gesprächsstoff über sich und Ihr<br />
Unternehmen? Sprechen Sie uns an .<br />
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Ausgabe 46/2012 1
WirtschaftsDienst<br />
Hannover<br />
E-Autos: Benecke-Kaliko sorgt für das „gute Gefühl“<br />
>> HANNOVER . Mit der Continental AG und der<br />
amerikanischen Visteon Corp. setzen gleich zwei<br />
Automobilzulieferer bei der Innenraumgestaltung<br />
ihrer Elektro-Konzeptfahrzeuge auf Sitzbezüge der<br />
Benecke-Kaliko AG . Im „e-Bee“ von Visteon sowie<br />
im Versuchsfahrzeug zum Thema Elektromobilität<br />
von Continental, die beide einen Ausblick auf<br />
künftige, moderne Mobilität geben sollen, findet das<br />
innovative Bezugsmaterial „Acella® Eco natural“ Anwendung<br />
. Das am Standort in Hannover produzierte<br />
Material besteht bis zur Hälfte aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen . Im Vergleich zu Standardbezugsmaterialien<br />
weist es eine um 14 Prozent bessere Ökobilanz<br />
auf . Und zudem erfüllt es den Öko-Tex® Standard<br />
100 . Insbesondere für Menschen mit empfindlicher<br />
Haut und Allergiker bietet der Bezug Vorteile, die vor<br />
Optische Aufwertung: das grün-blaue Bezugsmaterial Acella®<br />
Eco in einem Elektrofahrzeug von Continental.<br />
Foto: coNtiNeNtAl<br />
allem in den heißen Sommermonaten spürbar sind,<br />
wenn Fahrer und Mitfahrer mit leichter Sommerkleidung<br />
im Auto unterwegs sind und es durch Schweiß<br />
vermehrt zum Weitertransport von Stoffen zur<br />
Haut kommt . Damit Haut und Körper nicht belastet<br />
werden, verzichtet Benecke-Kaliko bei sämtlichen<br />
Acella® Eco Produkten auf die Verwendung von<br />
Antimon sowie auf den Einsatz von potenziell die<br />
Gesundheit beeinträchtigenden Schwermetallen .<br />
Doch nicht nur die Produkteigenschaften, sondern<br />
auch die Farbgebung passt zur Elektromobilität: Mit<br />
dem eigens entwickelten grün-blauen Farbton und<br />
einer Prägung im Stil einer Computerplatine passe<br />
der Bezug optisch gut zu dem Elektrofahrzeug .<br />
Die Benecke-Kaliko AG, deren Wurzeln bis in das<br />
Jahr 1718 zurückreichen, ist seit 1993 über die<br />
ContiTech AG eine Tochtergesellschaft der Continental<br />
AG . Bereits seit 1895 ist der Markenname<br />
„Acella“ geschützt . Am Standort in Hannover-Vinnhorst<br />
werden 900 der weltweit über 1 .600 Mitarbeiter<br />
beschäftigt . Für Aufsehen hatte im September<br />
der Brand einer Lagerhalle gesorgt, der die Produktion<br />
jedoch nicht beeinträchtigte . Derzeit wird das<br />
Genehmigungsverfahren vorbereitet, das für den<br />
Neubau der Lagerflächen notwendig ist . RED / AB<br />
Gründer starten sicher<br />
>> HANNOVER . Eine besonders günstige Unterstützung<br />
durch eine Steuerberater bietet die<br />
hannoverimpuls GmbH jetzt Gründerinnen und<br />
Gründern an . „Sicherstarten“ heißt das Dienstleistungspaket,<br />
das die hannoverschen Wirtschaftsentwickler<br />
gemeinsam mit der DATEV eG und der<br />
Steuerberaterkammer Niedersachsen geschnürt<br />
haben . Die kostengünstige Nutzung von Expertise,<br />
Leistungen und betriebswirtschaftlicher Beratung<br />
durch eine Steuerkanzlei, steht künftig ausgewählten<br />
Gründern bis zu einem Jahr nach Gründung zur<br />
Verfügung. Sie erhalten – je nach Umsatzerwartung –<br />
Unterstützung von der Buchführung bis zum Jahresabschluss<br />
im Wert von bis zu 225 Euro monatlich sowie<br />
eine kostenfreie Programmüberlassung von DATEV-<br />
Unternehmenssoftware für ein Jahr . Zu tragen ist lediglich<br />
ein kleiner Teil der eigentlichen Kosten: „Durch<br />
die Kooperation beträgt der Eigenanteil nur rund ein<br />
Drittel, also höchstens 75 Euro im Monat“, erläutert<br />
Christof Starke, Bereichsleiter der Gründungswerkstatt<br />
Hannover von hannoverimpuls: „Eine attraktive,<br />
praxisnahe Starthilfe, die nützlich ist, um die Hürden<br />
des ersten Geschäftsjahres zuverlässig zu nehmen<br />
und die sich mit Sicherheit rechnet .“ Frisch gegründete<br />
Firmen können sich per E-Mail oder unter Telefon<br />
0511 9357-760 bewerben . RED<br />
Expertentipp von Jürgen Wellhausen<br />
Warum immer ich, oder warum immer die anderen<br />
Karriere machen?<br />
Wer kennt das nicht, fahre ich schnell an eine Ampel<br />
springt diese auf Rot, fahre ich das nächste mal langsam<br />
an eine Ampel springt diese trotzdem auf Rot,<br />
wenn ich rechts stehe fährt die linke Spur, wechsele<br />
ich dann auf Links, geht es rechts weiter .<br />
Mache ich meinem Vorgesetzten eine Vorschlag,<br />
hört er kaum zu, kommt dieser Vorschlag von einem<br />
Berater, ist mein Vorgesetzter völlig aus dem Häuschen vor Freude über soviel<br />
Innovation und fragt mich, warum nicht ich auf diese tolle Idee gekommen bin .<br />
Würden wir Mitarbeiter nach Ihren Chefs befragen müssten wir vermutlich feststellen,<br />
dass wir nur unfähige Trottel in den Führungsetagen haben, denn es gibt<br />
mindestens einen im Unternehmen der es besser kann . Warum ist das so? Warum<br />
machen die einen Karriere und die anderen nicht . Was unterscheidet den<br />
einen von der anderen? Was denken Sie unterscheidet Sie von Ihrem Vorgesetzten<br />
und was meint Ihr PartnerIn oder Ihr FreundIn was Sie unterscheidet?<br />
Menschen werden auf Grund Ihres Fachwissens in einem Unternehmen eingestellt<br />
und auf Grund Ihrer Persönlichkeit entlassen . Persönlichkeit aber kann<br />
man entwickeln . Dem einen gelingt das im Laufe seines Berufslebens besser<br />
als dem anderen . Unterstützen können dabei Personalentwicklungsprogramme,<br />
diese gehen aber häufig nicht tief genug oder sind nicht auf die Persönlichkeit<br />
des Empfängers abgestimmt .<br />
Hier können Mentoren, Coachs oder Psychologische Berater unterstützen, die<br />
Persönlichkeit zu entwickeln und damit auch die individuelle Lebens- und Berufsplanung<br />
.<br />
Das bedeutet dann aber auch eine Beschäftigung mit den eigenen Ressourcen,<br />
nur wer sich selbst kennt, seine Stärken und seine Schwächen, kann gezielt<br />
planen . Dieser Weg ist für viele Menschen nicht leicht, denn wir beschäftigen<br />
uns lieber mit den Fehlern der anderen als mit unseren eigenen . Es tut sogar<br />
manchmal richtig weh, mit sich selbst ins „reine“ zu kommen . Der Weg aber<br />
lohnt sich in jedem Fall . Denn Sie sind heute das, was Sie gestern entschieden<br />
haben zu sein, bewusst oder unbewusst .<br />
Vielleicht ist dann sogar die Ampel auf Grün .<br />
Jürgen Wellhausen hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kassel sowie<br />
Steuerwissenschaften an der Universität Osnabrück studiert. Der 49-Jährige hat sich<br />
zudem zum Mediator, Prozessbegleiter, Ärztlich geprüften Fastenleiter (DFA) und Psy-<br />
chologischen Berater weiterbilden lassen. In Festanstellung als Verwaltungsleiter einer<br />
Genossenschaft tätig, betreibt er eine Praxis für Psychologische Beratung.<br />
Ausgabe 46/2012 2
Fortsetzung von Seite 1<br />
vier verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr eine besondere<br />
Atmosphäre . Ein besonderer Anziehungspunkt sei in<br />
diesem Jahr auch die Einweihung des neugestalteten<br />
Kröpcke-Platzes durch Oberbürgermeister Stephan<br />
Weil (SPD) gewesen . „Ich habe mich mit den Jahren<br />
zunehmend über das alte Kröpcke geärgert, das eines<br />
der städtebaulichen Probleme aus den 1970er Jahren<br />
gewesen ist“, sagt Weil am Sonntagmittag vor mehreren<br />
Hundert Zuschauern . Doch der Platz habe nun ein<br />
„sehr ansehnliches Gesicht bekommen“ und er hoffe,<br />
dass auch die nächsten Bauabschnitte reibungslos<br />
ablaufen würden und sei sich sicher, dass die Innenstadt<br />
so insgesamt einen neuen Glanz erhalte, so Weil .<br />
Kurz vorher hatten Musical-Darsteller auf der Bühne<br />
am Kröpcke das „Dschungelbuch“ präsentiert, das die<br />
GOP Entertainment-Group GmbH & Co. KG aus dem<br />
Bieten den Kunden etwas Besonderes: Ariane Jablonka und<br />
Bernd Voorhamme (v.l.)<br />
>> HANNOVER . „Wer sich selbständig macht,<br />
muss sich überwinden und Risiken eingehen“, ist<br />
Klaus Heinrich Kirchheim überzeugt . Der Geschäftsführende<br />
Gesellschafter der nass magnet<br />
GmbH in Vahrenheide und Vizepräsident der<br />
IHK Hannover eröffnete gemeinsam mit Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Horst Schrage am Samstag<br />
den bereits 16 . „Gründertag Hannover“ . Den Risiken<br />
stünden jedoch viele Chancen gegenüber . Dazu<br />
zählten, „ordentlich Geld zu verdienen“, aber auch<br />
Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Flexibilität .<br />
Allen Gründern rät Kirchheim, sich auf ihre Stärken<br />
zu konzentrieren und bei allen anderen Aufgaben auf<br />
Mitarbeiter oder - zum Start noch besser - Dienstleister<br />
zu setzen . Nur das betriebswirtschaftliche<br />
WirtschaftsDienst<br />
Hannover<br />
Gründertag Hannover: „Wenn Du unstrukturiert rangehst, endet es im Chaos“<br />
Gaben Erfahrungen weiter: Dr. Ralf Lindschulten, Sina<br />
Timm, Sven Wildenhayn und Guido Langemann (v.l.)<br />
Foto: wirtschAFtsdieNst hANNover<br />
Foto: helge krückeberg<br />
ostwestfälischen Büren seit Montag in ihrem Varieté-<br />
Theater in Hannover zeigt . Die Mischung aus attraktivem<br />
Einkaufsangebot und erlebnisreichem Programm<br />
sei es auch, die verkaufsoffene Sonntage heute erfolgreich<br />
mache . „Die Zeiten sind vorbei, in denen der Handel<br />
einfach nur die Türen öffnet“, so Prenzler .<br />
Eine Einschätzung, die auch Ariane Jablonka teilt .<br />
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Bernd Voorhamme<br />
führt sie die Klavierhaus Döll GmbH & Co. KG .<br />
„Man muss eine Besonderheit präsentieren, damit die<br />
Kunden vor Ort eine Besonderheit erleben können“, ist<br />
die Geschäftsführerin überzeugt . Neben Rabatten von<br />
125 Euro beim Kauf eines Flügels und 25 Euro beim<br />
Kauf einer Gitarre, lud das Traditonsunternehmen seine<br />
Kunden am Sonntagnachmittag zu einer exklusiven<br />
Präsentation der hochwertigen „Crow Jewels Collection“<br />
von Steinway & Sons ein . Die Instrumente, die im<br />
Rahmen des 125-jährigen Jubiläums des Musikhauses<br />
für eine Woche Station in Hannover machen, können<br />
mit einem Selbstspielsystem von „Piano Disc“ ausgestattet<br />
werden . So kann der Flügel mit einem iPad, iPod<br />
oder Tablet PC angesteuert werden und spielt - mit<br />
einem scheinbar unsichtbaren Pianisten - die richtige<br />
Musik zur richtigen Stimmung . So steht der verkaufsoffene<br />
Sonntag auch im Dienste der Betreuung von<br />
bestehenden Kunden, die die fünfzehn Mitarbeiter des<br />
Grundverständnis lasse sich nicht outsourcen . „Das<br />
Geld kommt automatisch, wenn man erfolgreich<br />
selbständig ist“, weiß Kirchheim aus eigener Erfahrung<br />
zu berichten . Erfahrungen weiterzugeben und<br />
Unterstützung anzubieten, ist auch der Leitgedanke<br />
des Gründertages . „Der Gründertag Hannover ist<br />
die am längsten etablierte Großveranstaltung dieser<br />
Art in Niedersachsen . Dabei hat sich das Grundprinzip<br />
des offenen Hauses speziell für Gründer in all<br />
diesen Jahren hervorragend bewährt“, so Schrage<br />
in seiner Begrüßung . Mehr also 300 Gründungsinteressierte<br />
waren der Einladung gefolgt, informierten<br />
sich an den Ständen der 34 Kooperationspartner und<br />
nutzten verschiedene Vorträge und Workshops .<br />
Großes Interesse weckten auch die Erfahrungsberichte<br />
von drei Jungunternehmern . „Eigentlich war<br />
alles ganz einfach“, sagt Sina Timm . Auf der Suche<br />
nach einer neuen Herausforderung erhielt die Hotelkauffrau<br />
im Frühjahr 2011 anstatt eines neuen Jobs<br />
ein Pachtangebot . Nur zwei bis vier Wochen habe<br />
es vom ersten Gespräch bis zur Übernahme des<br />
Aalto Hotel Garni mit zwölf Betten in Langenhagen<br />
gedauert . Geholfen hätten ihr in der Gründungsphase<br />
vor allem der Rückhalt und die tatkräftige Unter-<br />
Geschenkideen auf 2.500 Quadratmetern: Sebastian Rechenbach<br />
ist zufrieden mit der Terminwahl.<br />
Klavierhauses in ganz Niedersachsen und den angrenzenden<br />
Regionen betreuen .<br />
Im Gegensatz dazu steht die Laufkundschaft im Fokus<br />
der I.G. von der Linde GmbH & Co. KG . „Wir<br />
profitieren von einem verkaufsoffenen Sonntag vor allem<br />
dann, wenn die Zeit etwas mit Geschenken zu tun<br />
hat“, sagt Geschäftsführer Sebastian Rechenbach .<br />
Deshalb beteiligt sich das Unternehmen vor allem zu<br />
Ostern und vor Weihnachten an den verkaufsoffenen<br />
Sonntagen . Nachtwäsche für Sie und Ihn und Plaids<br />
für Betten seien immer wieder beliebte Geschenke,<br />
die Kunden können auf den 2 .500 Quadratmetern<br />
Verkaufsfläche aber auch viele andere Ideen auf sich<br />
wirken lassen . Ein verkaufsoffener Sonntag sei für I .G .<br />
von der Linde in der Regel „wie ein guter Samstag“ . AB<br />
stützung von Partner und Familie . Die Schnelligkeit<br />
ihrer Gründung sei dann doch eher eine Ausnahme,<br />
bemerkt Moderator Guido Langemann, Abteilungsleiter<br />
Dienstleistungen bei der IHK, anerkennend:<br />
„Normalerweise rechnen wir in Monaten und<br />
nicht in Wochen“ . Etwa sechs Monate hat Dr. Ralf<br />
Lindschulten gebraucht . Der Sportwissenschaftler<br />
bietet in seinen Geschäftsräumen im Zooviertel<br />
Trainingsplanung, Leistungsdiagnostik und Gesundheitsmanagement<br />
an . Einer seiner Schwerpunkte<br />
ist die Betreuung von Behindertensportlern . Eine<br />
der wichtigsten Erfahrungen seiner Gründungszeit<br />
war die Erstellung des Businessplans . Seine Ideen<br />
in Zahlen zu übertragen, sei eine große Herausforderung<br />
. Aber: „Wenn Du vorher unstrukturiert rangehst,<br />
endet es im Chaos“ . Nicht geplant hatte er,<br />
dass er derzeit bis zu 50 Prozent seiner Zeit für die<br />
Akquise aufbringen müsse . Den Faktor Zeit hatte<br />
auch Sven Wildenhayn unterschätzt . Bei seinem<br />
Weg vom Angestellten zum Chef der Novo Film<br />
GmbH war es vor allem die Finanzierung, die lange<br />
dauerte: rund 20 Wochen vergingen, bis er das benötigte<br />
Kapital von seiner Hausbank auf dem Konto<br />
hatte . Für die Gründung und spätere Krisen müsse<br />
man alle Kraft aufbringen . Aber es lohne sich . AB<br />
Ausgabe 46/2012 3<br />
Foto: wirtschAFtsdieNst hANNover
WirtschaftsDienst<br />
Hannover<br />
EuroTier: Regionale Firmen zeigen Präsenz<br />
>> HANNOVER . Insgesamt 160 .000 Besucher<br />
erwartet die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
e.V. (DLG) noch bis zum Freitag auf dem<br />
hannoverschen Messegelände . Die „ EuroTier“ ist<br />
die weltweit größte Messe für professionelle Tierhaltung,<br />
zeitgleich zeigt die integrierte Fachausstellung<br />
„ BioEnergy Decentral“ die gesamte Breite der<br />
technologischen Entwicklungen auf dem Feld der<br />
Bioenergie, der regenerativen Energie sowie der<br />
Technik rund um die dezentrale Energieversorgung .<br />
Auch in diesem Jahr nutzen rund 20 Unternehmen<br />
und Verbände aus der Region Hannover die Ausstellung,<br />
um Kunden und Geschäftspartner anzusprechen<br />
.<br />
„Wir wollen Präsenz zeigen“, begründet Bernd<br />
Ballüer die bereits zweite Teilnahme der <strong>enercity</strong><br />
contracting GmbH an der „BioEnergy Decentral“ .<br />
Besonders die regionalen Landwirte unter den Besuchern<br />
möchte er ansprechen und für eine Zusammenarbeit<br />
mit dem Energiedienstleister gewinnen .<br />
Die einhundertprozentige Tochtergesellschaft der<br />
Stadtwerke Hannover AG übernimmt im Rahmen<br />
eines sogenannten „<strong>Contracting</strong>s“ die Planung,<br />
Montage und den Betrieb einer Energiezentrale, so<br />
dass der Kunde kein Kapital für die Investition benötigt<br />
und auf das Know-how der <strong>Contracting</strong>gesellschaft<br />
bauen kann . In den Einsatz bei Wohnungsgesellschaften<br />
und Gewerbe- und Industriekunden<br />
kommen vor allem moderne Blockheizkraftwerke,<br />
die mit Biogas befeuert werden . Produziert wird es<br />
in Biogasanlagen wie in Ronnenberg, Kaltenweide<br />
oder Peine . Das hannoversche Unternehmen ist<br />
hierbei nicht nur Abnehmer, sondern größtenteils<br />
sogar Eigentümer der Anlagen und auf eine enge<br />
Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten angewiesen,<br />
die die notwendigen Substrate anliefern .<br />
Dass die Besucher nicht nur aus der Region kommen,<br />
ist für Ballüer kein Nachteil . Schließlich ist<br />
das 50 Mitarbeiter zählende Unternehmen auch<br />
überregional tätig . Über 15 Prozent der 1 .128 bestehenden<br />
<strong>Contracting</strong>-Projekte mit einer Leistung<br />
von 479 Megawatt liegen außerhalb Niedersach-<br />
Kontakte zu Landwirten stehen im Mittelpunkt: Bernd<br />
Ballüer und Ann-Kathrin Buchmann (v.l.).<br />
Foto: wirtschAFtsdieNst hANNover<br />
Auf der Suche nach geeigneten Flächen für Windparks: Detlev<br />
Voigt und Cornelia Paff (v.l.)<br />
sens . Auch die hannoversche LENPower GmbH<br />
aus dem Pelikanviertel will Landwirte und weitere<br />
Grundbesitzer ansprechen . Das 2008 gegründete<br />
Unternehmen, dessen Gesellschafter jedoch teils<br />
seit den 1980er Jahren im Bereich der Windenergie<br />
tätig sind, plant, baut und betreibt Windkraftanlagen<br />
und Bürgerwindparks . „Wir haben alle notwendigen<br />
Kompetenzen selbst im Unternehmen“, sagt Projektentwickler<br />
Detlev Voigt . Grundbesitzer könnten so<br />
von den Erfahrungen von LENPower profitieren . Die<br />
rund 30 Mitarbeiter betreiben derzeit bundesweit<br />
rund 100 Anlagen, wovon sich vier im Besitz des<br />
Unternehmens befinden .<br />
Aber auch Produkte und Dienstleistungen rund um<br />
die Tierproduktion werden durch regionale Aussteller<br />
auf der „EuroTier“ präsentiert . Die Agrident GmbH<br />
aus Barsinghausen hat sich auf die Anwendung von<br />
RFID-Techniken („radio-frequency identification“)<br />
in der Tierhaltung spezialistert . Hierbei kann es auf<br />
über 20 Jahre Erfahrung bei der Prozesssteuerung,<br />
im Tiermanagement sowie bei Rückverfolgungssystemen<br />
zurückgreifen . Hierzu entwickelt das Unternehmen<br />
stationäre und mobile Lesegeräte . Ein rutschfester<br />
und sicherer Boden in Ställen ist das Ziel der<br />
französischen Firma Vermot, die von Hannover<br />
aus ihren Vertrieb steuert . Mit einer speziellen Technik<br />
fräst das 1989 gegründete Unternehmen Rillen<br />
in Betonböden und fördert so das Wohlbefinden der<br />
Herde . Das Sturzrisiko wird gesenkt, die natürliche<br />
Abnutzung der Hufe gefördert und zugleich ermöglichen<br />
die Rillen eine einfachere Reinigung . Dienstleistungen<br />
anderer Art bietet die AGL Anlagen- und<br />
Geräte Leasing GmbH aus Hannover an . Seit 1990<br />
ist das Unternehmen im Leasinggeschäft tätig und<br />
beschäftigt derzeit 45 Mitarbeiter . „Seit zwei Jahren<br />
bieten wir die Finanzierung von Zuchtsauen und<br />
Milchvieh an“, erklärt Katharina Rheinsberg . „Das<br />
Leasing einer Kuh ist grundsätzlich wie ein Leasing<br />
eines PkW“, ergänzt Vertriebsleiter Sven Romberg .<br />
Für AGL ist es die erste Teilnahme an der Messe, von<br />
der Resonanz sind sie positiv überrascht . AB<br />
Mehr bei „Karolines Stadtgespräch“<br />
Foto: wirtschAFtsdieNst hANNover<br />
ANZeige<br />
Eine Veranstaltung der<br />
www.tema.de<br />
Per Bus zu<br />
TOP-Arbeitgebern<br />
in der Region<br />
www.nachtderunternehmen.de<br />
Impressum<br />
wirtschaftsdienst Hannover<br />
Rosdorfer Weg 24, 37073 Göttingen<br />
Telefon 0551 48991-04 • Telefax 0551 48991-03<br />
redaktion@wirtschaftsdienst.info<br />
Der WirtschaftsDienst Hannover erscheint wöchentlich donnerstags<br />
. Redaktionsschluss: jeweils Dienstag, 12 Uhr . Auf<br />
www.wirtschaftsdienst-hannover.de können Sie sich für<br />
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Für unaufgefordert eingesandte Texte, Fotos, Manuskripte,<br />
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gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr . 1/2012 .<br />
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Rosdorfer Weg 24, 37073 Göttingen<br />
Telefon 0551 28124-60 • Telefax 0551 28124-59<br />
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28 11 2012<br />
Neues Rathaus Hannover<br />
ab 16:00 Uhr<br />
Ausgabe 46/2012 4
WirtschaftsDienst<br />
Hannover<br />
INTERVIEW mIT FINANz-STAATSSEKRETÄR KOSCHYK<br />
„Wir sind noch nicht über den Berg“<br />
Nahm Stellung: Staatsekretär Hartmut Koschyk<br />
>> HANNOVER . Im Exklusiv-Interview mit dem<br />
WirtschaftsDienst nimmt der Parlamentarische<br />
Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Hartmut<br />
Koschyk MdB (CSU), Stellung zur Eurorettung,<br />
Staatsverschuldung und Umsatzsteuerreform . RED<br />
WirtschaftsDienst: Seit Montag liegt der Troika-<br />
Bericht zu Griechenland vor. Ist die griechische<br />
Gefahr für den Euro nun gebannt?<br />
Koschyk: Wir werden den Bericht der Troika sorgfältig<br />
analysieren . Sowohl für Griechenland als auch<br />
den Euroraum ist es wichtig, dass wir ein Maßnahmenbündel<br />
vereinbaren, das auch mittel- und<br />
langfristig Zuversicht verbreitet und Griechenland<br />
einen Verbleib im Euroraum ermöglicht . Dazu wird<br />
es weiter Gespräche mit der griechischen Regierung<br />
geben müssen . Aber es gibt niemanden, der<br />
die Griechen aus dem Euroraum herausdrängen<br />
möchte, wenn sie bereit sind, alles zu tun, um im<br />
Euroraum zu bleiben . In Griechenland, Portugal und<br />
Irland gibt es die Selbsterkenntnis, dass man Fehler<br />
gemacht hat und es Zeit braucht und Schmerzen<br />
verursacht, die Versäumnisse der Vergangenheit<br />
zu korrigieren . Zudem sind wir in den letzten zwei<br />
Jahren krisensicherer geworden . Überall in Europa<br />
haben wir die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im<br />
Blick . Und mit dem ESM - der mit seiner Kapitalunterlegung<br />
robuster ist als der bisherige EFSF - und<br />
dem Fiskalpakt haben wir bessere Instrumente denn<br />
je . Ich bin überzeugt: Wir sind noch nicht über den<br />
Berg, aber wir sehen Licht am Ende des Tunnels .<br />
WirtschaftsDienst: Wird Griechenland mehr Zeit<br />
zur Erfüllung der Auflagen eingeräumt?<br />
Koschyk: Zur Rückgewinnung der Schuldentragfähigkeit<br />
erhält Griechenland zwei Jahre länger Zeit,<br />
nicht aber für die notwendigen Reformmaßnahmen .<br />
Mehr Zeit ist dann verantwortbar, wenn sich nichts<br />
an den materiellen Auflagen ändert und wenn mehr<br />
Foto: berNd beuermANN<br />
Zeit nicht unvertretbar mehr Geld bedeutet . Wenn<br />
die dafür notwendigen Finanzen organisiert werden<br />
können, ohne neue Pakete zu schnüren, kann ich mir<br />
vorstellen, dass es dazu auch ein Ja der Bundesregierung<br />
- entscheidend wichtigt - des Bundestages<br />
gibt .<br />
WirtschaftsDienst: Deutschland gilt in der<br />
Staatsverschuldungskrise bisher als Fels in<br />
der Brandung. Was muss geschehen, damit das<br />
Vertrauen in unsere Leistungsfähigkeit bleibt?<br />
Koschyk: Deutschland muss bei der Haushaltskonsolidierung<br />
Musterknabe bleiben . Nur so können wir<br />
auch von unseren europäischen Nachbarn verlangen,<br />
ihre Finanzen in Ordnung zu bringen . Dabei sind<br />
wir auf einem guten Weg . Wir werden die Zielmarke<br />
der Schuldenbremse wahrscheinlich schon 2013 einhalten<br />
und im Jahr 2014 - wenn wir uns anstrengen<br />
- einen Haushalt ohne strukturelle Neuverschuldung<br />
vorlegen . Und wir müssen unsere, in den letzten<br />
Jahren durch die Vernunft der Tarifparteien, die Innovationsfähigkeit<br />
der Wirtschaft und die Aufstellung<br />
unserer Wirtschaftsstruktur hart erarbeitete Wettbewerbsfähigkeit<br />
erhalten . Dazu gehört ein international<br />
wettbewerbsfähiges Steuersystem, das nicht<br />
bestraft, sondern Anreize für die Unternehmen vermittelt<br />
und sich zugleich für die Arbeitnehmer lohnt .<br />
WirtschaftsDienst: Woran ist ‚große Wurf‘ bei<br />
der Umsatzsteuer bisher gescheitert?<br />
Koschyk: Wie verschiedene Gutachten zeigen -<br />
auch das Bundesfinanzministerium hat eines in Auftrag<br />
gegeben, das allerdings noch nicht abgeschlossen<br />
ist - würde eine Reform nur dann Sinn machen,<br />
wenn sie radikal wäre . Das Ziel wäre ein niedrigerer,<br />
aber einheitlicher Umsatzsteuersatz ohne Ermäßigungen<br />
. Allerdings müsste sicherlich - insbesondere<br />
bei Lebensmitteln - ein sozialer Ausgleich geschaffen<br />
werden . Die Diskussion um die Abschaffung<br />
oder Einführung einzelner Ermäßigungstatbestände<br />
von Babywindeln über Hundefutter und Schnittblumen<br />
bis hin zu Speisen kann keine politische Kraft<br />
alleine angehen - das wäre politischer Selbstmord .<br />
Insofern haben wir kein Erkenntnis-, sondern ein<br />
Umsetzungsproblem, das wir in der nächsten Legislaturperiode<br />
angehen müssen .<br />
WirtschaftsDienst: Danke für das Gespräch.<br />
Das Gespräch führte Herausgeber Andreas Bosk.<br />
Sorst mit Tarifvertrag<br />
>> HANNOVER . Für über 60 Beschäftigte bei der<br />
Sorst Streckmetall GmbH am Brinker Hafen gelten<br />
mit Wirkung dieses Monats wieder die Tarifverträge<br />
der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie<br />
. „Mit der Tarifrunde haben sich unsere Mitglieder<br />
aktiv eingeschaltet und so den Weg für den Wiedereinstieg<br />
in den Tarif geebnet“, sagt hierzu Ingo Arlt,<br />
Gewerkschaftssekretär der IG Metall Verwaltungsstelle<br />
Hannover . Bei der neuen Geschäftsführung sei<br />
man von Anfang an auf offene Ohren gestoßen und<br />
sie habe sich mit den Forderungen der Belegschaft<br />
ernsthaft auseinandergesetzt . Andererseits habe die<br />
Geschäftsleitung aber auch sehr offen betriebliche<br />
Probleme und entsprechende Schlussfolgerungen<br />
präsentiert . „Das Management hat uns die nicht einfache<br />
Marktsituation aber auch ihre Strategien glaubhaft<br />
dargelegt . Dies haben wir jetzt gemeinsam in einem<br />
Sanierungstarifvertrag gebündelt“, so Arlt weiter .<br />
„Geschäftsführung war sehr offen“<br />
Hauptbestandteile des Tarifvertrages sind die Rückkehr<br />
in den Arbeitgeberverband und damit die Anerkennung<br />
der IG Metall Tarifverträge . Ebenso gehören<br />
zum Ergebnispaket auch Investitionen, Strukturveränderungen<br />
und eine Beschäftigungssicherung, die<br />
auch befristet Beschäftigte einbezieht . Im Gegenzug<br />
gewähren die Beschäftigten der Firma zeitlich befristet<br />
Kürzungen der Sonderzahlungen . Die getroffenen<br />
Sonderregelungen für die Belegschaft laufen Ende<br />
2014 aus .<br />
Nachdem die betriebliche Tarifkommission und die IG<br />
Metall Mitglieder in einer Versammlung bereits am 3 .<br />
November dem Tarifvertrag einstimmig zugestimmt<br />
haben, gilt nach Auslaufen der Erklärungsfrist am 13 .<br />
November wieder ein Tarifvertrag der IG Metall bei der<br />
Sorst Streckmetall GmbH .<br />
Im März 2011 war die damalige Geschäftsführung aus<br />
dem Arbeitgeberverband ausgetreten . Das Unternehmen<br />
Firma Sorst Streckmetall GmbH produziert seit<br />
1921 Streckmetall in Hannover und ist einer der führenden<br />
Hersteller und Lieferanten von Streckmetallen und<br />
Lochblech in Europa . Anwendung finden die Produkte<br />
als Schutz oder Verkleidung im Innen- und Außenbereich,<br />
so etwa bei Autos, Lautsprechern, Kühl- und<br />
Heizgeräten, Fassaden oder Zäunen und Geländern .<br />
Sorst ist ein Tochterunternehmen der amerikanischen<br />
Gibraltar Industries Group . Gibraltar Industries ist<br />
ein führender Hersteller und Verkäufer von Metallprodukten<br />
für die Bau- und Automobilindustrie und beschäftigt<br />
weltweit rund 4 .000 Arbeitsnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer . RED<br />
Ausgabe 46/2012 5
HANNOVER . Die 68 Berufsbesten aus dem Bereich<br />
der Industrie- und Handelskammer Hannover<br />
standen am Donnerstagvormittag im Rampenlicht des<br />
GOP Varieté-Theaters in Hannover . Sie haben ihre<br />
Ausbildung in diesem Jahr mit der Gesamtnote „sehr<br />
gut“ abgeschlossen und sind somit Beste in ihrem<br />
Ausbildungsberuf geworden . Insgesamt 34 der Ausgezeichneten<br />
haben ihre Ausbildung in einem Betrieb<br />
aus der Region Hannover absolviert, 18 von ihnen sind<br />
zugleich sogar Landessieger geworden . „Wer sich hier<br />
durchsetzt, der hat wirklich eine herausragende Leistung<br />
erzielt“, so Heinz Orlob, Leiter der Abteilung Berufsbildung<br />
und stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK Hannover . Landessieger wurden Automatenfachfrau<br />
Nelly Baur ( Gauselmann AG), Fluggerätemechaniker<br />
Sascha Brünig ( MTU Maintenance<br />
WirtschaftsDienst<br />
Hannover<br />
Berufsbeste der IHK: Region stellt 18 Landessieger<br />
Die Berufsbesten 2012 im Bereich der IHK Hannover wurden<br />
am Donnerstag in Hannover ausgezeichnet.<br />
Hannover GmbH, Langenhagen), Philipp Harald<br />
Dost als Servicekraft für Dialogmarketing ( arvato<br />
direct services Gütersloh GmbH, Springe), Tierpflegerin<br />
Eileen Emmrich ( Medizinische Hochschule<br />
Hannover), Fertigungsmechaniker Simon Goldau<br />
( Nexans Deutschland GmbH), Sport- und Fitnesskaufmann<br />
Christoph Heidemann ( aquaLaatzium<br />
Freizeit-GmbH, Laatzen), Melanie Krone als Kauffrau<br />
im Gesundheitswesen ( Techniker Krankenkasse),<br />
Baustoffprüfer Karsten Kula ( Dr. Ing. Löffler Baustoffprüfung<br />
GmbH & Co. KG), Bürokauffrau Carina<br />
Lanzendorf ( TAIFUN Software AG), Christina<br />
Lauschke als Kauffrau für Dialogmarketing ( htp<br />
GmbH), Martin Palm als Medienkaufmann Digital<br />
und Print ( Verlagsgesellschaft Madsack GmbH &<br />
Co. KG), Ronnie Rieß als Kaufmann für Kurier-, Express-<br />
und Postdienstleistungen ( Citipost GmbH),<br />
Anna-Lena Roßmann als Servicekauffrau im Luftverkehr<br />
( AHS Aviation Handling Services GmbH), Larissa<br />
Schmidt als Kauffrau für Tourismus und Freizeit<br />
( Aovo Touristik AG), Tierpflegerin Mirjam Sinna<br />
( Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover), Malte<br />
Stucke als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen<br />
( R+V Allgemeine Versicherung AG), Automobilkauffrau<br />
Desiree Tscheslog ( BMW AG, Hannover)<br />
und Nina Weiß als Fachkraft für Süßwarentechnik<br />
( Bahlsen GmbH & Co. KG, Barsinghausen) . RED<br />
IT-Standorte: Region Hannover weit abgeschlagen<br />
>> KARLSRUHE / HANNOVER . Mit einem sehr<br />
niedrigen Umsatz- und Beschäftigtenanteil, einer geringen<br />
Konzentration sowie einer Gründungsneigung<br />
und -intensität im unteren Mittelfeld ist die Region<br />
Hannover als Standort der deutschen Software- und<br />
IT-Dienstleistungsbranche weit abgeschlagen . Zu<br />
diesem Ergebnis kommt das Fraunhofer-Institut für<br />
System- und Innovationsforschung (ISI) aus Karlsruhe<br />
in seinem „Software-Atlas Deutschland 2012“ . Mit<br />
einem Konzentrationsindex zwischen 0,00 und 0,49<br />
rangiert die Region auf der niedrigsten Stufe . Der Anteil<br />
der sozialversicherungspflichtigten Beschäftigten<br />
in der Branche lag im Jahr 2011 - unverändert gegenüber<br />
2001 - bei unter 0,5 Prozent . Zum Vergleich: der<br />
bundesweite Durchschnitt lag 2011 bei 1,67 Prozent .<br />
Auch innerhalb der Branche spielt die Gesamtheit der<br />
Software- und IT-Unternehmen in der Region der Untersuchung<br />
nach keine bedeutende Rolle . So werden<br />
hier weniger als 0,3 Prozent des Gesamtbranchenumsatzes<br />
erwirtschaftet und der Mitarbeiter beschäftigt .<br />
Spitzenreiter der Standorte ist der Rhein-Neckar-Kreis<br />
mit einem Beschäftigungsanteil von 10,75 Prozent, einem<br />
Konzentrationsindex von 6,29 sowie einem Anteil<br />
Foto: heiko preller<br />
von 7,02 Prozent am Gesamtumsatz der Branche . Es<br />
folgen der Kreis München, Darmstadt, Leverkusen und<br />
Fürstenfeldbruck . Die Ergebnisse der Studie belegten<br />
deutlich, dass die deutsche Software- und IT-Dienstleistungsbranche<br />
in Clustern konzentriert sei - zu denen<br />
die Region Hannover den Zahlen nach nicht gehöre .<br />
TOP 25: Niedersachsen nicht dabei<br />
Bemerkenswert ist, dass sich unter den 25 besten<br />
Software- und IT-Standorten in Deutschland kein<br />
niedersächsischer Standort befindet . Mit insgesamt<br />
sieben Standorten führt Bayern die Liste an, gefolgt<br />
von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit<br />
jeweils sechs Standorten . Immerhin fünf der 25 besten<br />
Standorte liegt in Hessen, einer in Rheinland-Pfalz .<br />
Niedersachsen scheint dagegen mit wenigen Ausnahmen<br />
eine weiße Karte auf der deutschen IT-Landkarte<br />
zu sein . Am stärksten im Land ist der Studie zufolge der<br />
Landkreis Diepholz als IT-Standort ausgeprägt, gefolgt<br />
von Oldenburg, Braunschweig und Lüneburg sowie<br />
- mit geringerer Bedeutung - von Wolfsburg, Verden,<br />
Hildesheim und Göttingen . RED / AB<br />
Karolines<br />
Stadtgespräch<br />
messe: Direkt vor der Haustür<br />
Das Messegelände in Hannover ist in diesen<br />
Tagen wieder einmal ein Treffpunkt für Branchenvertreter<br />
aus aller Welt . Dieses Mal sind es<br />
die Tierhaltungsprofis und Experten dezentraler<br />
Energieversorgung . Rund 160 .000 Besucher erwarten<br />
die Veranstalter dieses Mal auf der alle<br />
zwei Jahre stattfindenden Ausstellung . Bei den<br />
Ausstellerzahlen ist in diesem Jahr bereits ein<br />
Rekordergebnis erreicht: 2 .445 Unternehmen aus<br />
51 Ländern nutzen „EuroTier“ und „BioEnergy<br />
Decentral“ um vor allem eines zu machen: Geschäfte<br />
. Dass auch Unternehmen aus der Region<br />
Hannover ihre Chance erkannt haben, ist gut . Unter<br />
ihnen sind viele Mittelständler, die teils national<br />
und international unterwegs sind .<br />
Doch auch in der Region ist das Potential noch<br />
größer als die bisher teilnehmenden rund 20 Verbände<br />
und Firmen . Sicher: die Kosten einer Messeteilnahme<br />
sind hoch und nicht für jeden Betrieb<br />
lohnt sich die Präsentation vor (inter-)nationalem<br />
Publikum . Doch die Tatsache, dass die weltweite<br />
Leitmesse vor der eigenen Haustür stattfindet, ist<br />
ein Standortvorteil, der von mehr Unternehmen<br />
genutzt werden könnte . Sie sind gegenüber den<br />
meisten Mitbewerbern und Marktteilnehmern im<br />
Vorteil . Reise- und Übernachtungskosten fallen<br />
weg und die Standlogistik ist weniger aufwändig .<br />
Und ein (nicht messbarer) Lokalvorteil wirkt sich<br />
sicher auch positiv auf den Messeerfolg aus .<br />
Vielleicht wäre auch das Motto „Gemeinsam sind<br />
wir stark“ ein Anreiz für weitere regionale Unternehmen,<br />
die Chancen zu nutzen, die der riesige<br />
Marktplatz alle zwei Jahre mit sich bringt . Ein Gemeinschaftsstand<br />
reduziert die Kosten und senkt<br />
vor allem auch die Hemmnisse, die insbesondere<br />
vor der ersten Messeteilnahme im Weg stehen . In<br />
zwei Jahren kommt die Chance wieder .<br />
Ihre Karoline<br />
Fast 50 Jahre verkaufte Karoline Duhnsen (1906-<br />
2001) in der Markthalle Hannover Wurst- und<br />
Fleischwaren. Marktbeschicker und Kunden haben<br />
ihr 1999 ein Denkmal gesetzt. „Oma Duhnsen“<br />
hat sicherlich viel mitbekommen und konnte<br />
zu vielem etwas sagen. Aus diesem Grund steht<br />
Karoline Pate für das Stadtgespräch.<br />
Ausgabe 46/2012 6