Predigt: Pastor Gero Cochlovius Thema: Glaube mit Hand und Fuß
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<strong>Predigt</strong>: <strong>Pastor</strong> <strong>Gero</strong> <strong>Cochlovius</strong><br />
Gottesdienst am Sonntag, 17. August 2008<br />
<strong>Thema</strong>: <strong>Glaube</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hand</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong><br />
Text: Apg. 6,1-7<br />
Die <strong>Hand</strong>werker waren gerade dabei, letzte <strong>Hand</strong> an den Neubau einer Kirche zu legen. Ein<br />
Besucher stellte befriedigt fest, dass alles bald fertig sein würde. Alles? Sein Blick fiel auf die hohe<br />
Wand hinter dem Altar, die offenbar <strong>mit</strong> einem großen Christusbild geschmückt werden sollte; denn<br />
die Kirche sollte "Zum Guten Hirten" heißen. Man konnte aber nur die Umrisse des Hauptes <strong>und</strong><br />
der Schultern <strong>und</strong> einen großen Hirtenstab erkennen. "Schaffen Sie das Bild denn noch bis zur<br />
Einweihung?", fragte der Besucher den Künstler.<br />
"Das Bild ist doch fertig!"<br />
"Aber ich bitte Sie, das meiste fehlt ja noch: Die Hände, die Füße - praktisch fehlt der ganze Leib."<br />
"Nein", beharrte der Maler, "das Bild bleibt, wie es ist. Den Leib Christi bilden lebendige<br />
Menschen, diejenigen, die hier einmal zur Kirche gehen werden, Christen, die ihr Christsein<br />
wirklich ernst nehmen."<br />
Der Maler hat ganz Recht. Wenn wir nicht die Füße sind, <strong>mit</strong> denen Jesus durch die Straßen geht,<br />
die Augen <strong>und</strong> Ohren, die sehen <strong>und</strong> hören, der M<strong>und</strong>, der redet, die Hände, die zufassen, dann sind<br />
wir <strong>mit</strong> daran schuld, dass Christi Hände bei uns nicht heilen <strong>und</strong> halten, nicht mehr trösten <strong>und</strong><br />
zurechtbringen.<br />
<strong>Glaube</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hand</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong> – das bedeutet, <strong>Glaube</strong> packt zu, wo Not ist, <strong>und</strong> geht hin zu Menschen<br />
in Not. Ich meine, dass wir als Christen oft in der Gefahr stehen, uns zu viel <strong>mit</strong> uns selbst zu<br />
beschäftigen. Mit unserm eigenen <strong>Glaube</strong>n <strong>und</strong> unserem Wohlbefinden. Oft stellen wir uns die<br />
Fragen wie: Was bringt es mir? Was hab ich davon? Bekomme ich auch genügend Anerkennung für<br />
das, was ich tue? Doch <strong>Glaube</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hand</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong> sieht den anderen. Ich gebe ehrlich zu: Mir fällt<br />
das auch schwer. Doch ein Blick in die Geschichte der Kirche zeigt: Diakonie, der Dienst am<br />
andern, die Nächstenliebe war von Anfang an untrennbar <strong>mit</strong> dem <strong>Glaube</strong>n verb<strong>und</strong>en.<br />
Ich war tief bewegt, als ich in Kursi am Ostufer des Sees Genezareth, diese beeindruckende Kirche<br />
aus dem 4. oder 5. Jahrh<strong>und</strong>ert gesehen hatte. Toll erhalten, w<strong>und</strong>erschöne Mosaike. Und plötzlich<br />
betritt man einen großen Nebenraum <strong>mit</strong> Ölpressen! Dies war ein Lager- <strong>und</strong> Verteilungszentrum<br />
für Notleidende. Hier konnten die Bedürftigen der Gemeinde, aber auch die Notleidenden, die nicht<br />
zur Gemeinde gehörten, herkommen <strong>und</strong> bekamen das Nötigste zum Leben: Öl <strong>und</strong> Mehl. Wie<br />
wichtig war den Christen damals dieses soziale Engagement, dass sie sogar beim Bau der Kirche<br />
die ganze Architektur danach ausgerichtet haben!<br />
Schauen wir in die Bibel, dann sehen wir, dass schon in der Jerusalemer Urgemeinde die<br />
Versorgung der Armen <strong>und</strong> der Witwen zu den wichtigen Aufgaben der Gemeinde gehörte.<br />
Hören wir den <strong>Predigt</strong>text für den heutigen Sonntag aus Apostelgeschichte 6. Zunächst Vers 1:<br />
In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den
griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden<br />
bei der täglichen Versorgung.<br />
1) Hinsehen – statt übersehen<br />
Was war da los? Offensichtlich Streit <strong>und</strong> Zoff schon bei den ersten Christen. Neid <strong>und</strong> Missgunst.<br />
Es gab zwei Gruppen. Die hebräischenstämmigen Juden <strong>und</strong> die griechischstämmigen Juden. Die<br />
Witwen der griechischen Juden wurden offensichtlich übersehen. Könnte das auch in der Martins-<br />
Gemeinde vorkommen: Dass sich mancher übergangen fühlt, einfach übersehen vom <strong>Pastor</strong>, von<br />
den Mitarbeitern, von den andern beim Kirchkaffee. Bin ich weniger wert als die andern? Es kommt<br />
zu Murren <strong>und</strong> Unzufriedenheit. Aber wie konnte das passieren? Es war einfach viel los. Die Jünger<br />
verloren den Überblick, weil die Gemeinde so lebendig war, so im Aufbruch. Sie konnten gar nicht<br />
alles mehr schaffen. Wer nicht mehr alles überblickt, übersieht manches.<br />
Wo viel läuft, läuft auch manches schief.<br />
Vielleicht nicht nur in Gemeinden, sondern auch im persönlichen Leben: Es läuft so viel in Beruf<br />
<strong>und</strong> Familie, <strong>mit</strong> Hausbau <strong>und</strong> Urlaub usw. Es ist einfach so viel los, dass wir den Überblick<br />
verlieren <strong>und</strong> darum andere in ihrer Not einfach übersehen.<br />
Von Jesus heißt es: Als er das Volk sah, jammerte es ihn… Jesus sah hin. <strong>Glaube</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hand</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong><br />
muss erst mal <strong>Glaube</strong> <strong>mit</strong> offenen Augen sein.<br />
Einer, der die Not seiner Zeit nicht übersah, wurde vor 200 Jahren geboren. Im Juni haben wir in<br />
Ludwig Harms schon einen faszinierenden <strong>Glaube</strong>nsvater kennen gelernt, heute möchte ich eine<br />
zweite wegweisende Gestalt unserer <strong>Glaube</strong>nsgeschichte, an dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr<br />
gedacht wird, vorstellen: Sein Name ist Johann Hinrich Wichern. Kein Heiliger, kein Übermensch,<br />
sondern ein ganz normaler Christ, <strong>mit</strong> Fehlern <strong>und</strong> Schwächen, aber von dem wir eines lernen<br />
können: <strong>Glaube</strong>, der zur Liebe wird. <strong>Glaube</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hand</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>. Oder noch anders gesagt: <strong>Glaube</strong><br />
<strong>mit</strong> Auge, <strong>Hand</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>. Denn er hat hingesehen, wo andere weggesehen haben. Hören wir seine<br />
Stimme, wenn er uns vor Augen malt, was er selbst gesehen hat. Damals in Hamburg, in der 1.<br />
Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts:<br />
„Ich bitte, mir im Geiste in diese Wohnungen zu folgen. In der Tür geradeaus wohnt eine Frau, die<br />
als Kind <strong>mit</strong> Mutter <strong>und</strong> Geschwistern bei Nacht von dem betrunkenen Vater regelmäßig auf die<br />
Straße getrieben wurde. Als die Eltern gestorben waren, heiratete sie <strong>und</strong> bekam einen Sohn, der<br />
inzwischen tagaus, tagein Lumpen <strong>und</strong> Knochen sammelt. Von einem anderen Mann bekam sie eine<br />
Tochter, dieseit Jahren stockblind ist. Diesem Saale gegenüber wohnt in einer anderen Tür ein<br />
wilder Mensch, ein Wall- oder Chauseearbeiter, ein entsetzlicher Trunkenbold; ein Kinderbettchen,<br />
ein wenig zerbrochenes anders Mobiliar <strong>und</strong> ekelhafter Schmutz füllen diese Behausung. Bis zum<br />
letzten Frühjahr hatte dieser Mensch einen Neffen bei sich, der seinen Vater <strong>und</strong> seine Mutter nie<br />
gesehen hat; derselbe ist 18 Jahre alt, sammelte bis zum vorigen Winter am Tage Lumpen, aus<br />
denen er des Nachts seine Kopfkissen bereitete; Wäsche hatte er im letzten Winter nicht auf seinem<br />
Leibe. Kann weder lesen noch beten, hat es auch nicht lernen wollen. […] Eine Treppe höher in<br />
einer Dachwohnung [leben] in wilder Ehe [andere Leute]. Der Mann schneidet Streichhölzer, das<br />
Weib unterstützt ihn dabei, ihr kleiner Knabe muss die Ware verkaufen helfen. Er ist nicht<br />
glücklicher als seine elf Geschwister, die alle bis auf eine zehnjährige Schwester bereits verstorben<br />
sind. Vor einigen Jahren hatten jene Menschen den armen Knaben eingesperrt, um ihn erfrieren<br />
<strong>und</strong> verhungern zu lassen. Das Gewinsel des Knaben zog die Nachbarn herbei; so ist er gerettet,<br />
hat aber an dem einen <strong>Fuß</strong> einen Teil der Zehen, <strong>und</strong> an einer <strong>Hand</strong> die Hälfte der Finger<br />
eingebüßt.“<br />
Diese Schilderung eines Armenhauses war aus dem Jahr 1833.
2) Anpacken – statt einpacken<br />
Es mag sein, dass mancher vielleicht denkt: Hinsehen, das mach ich schon. Doch. Ich schalte nicht<br />
weg, wenn im Fernsehen diese schrecklichen Bilder kommen von Not <strong>und</strong> Katastrophen. Ich<br />
blättere nicht weiter, wenn in der Zeitung wieder so ein Fall von Kindesverwahrlosung oder<br />
Misshandlung kommt, ich schaue hin bei Jessica, Kevin, Lea-Sophie… Doch, was kann ich denn<br />
schon machen? Als Einzelner kann man doch eh einpacken! Was kann ich denn schon verändern?<br />
Nein. Vielleicht haben die Zwölf Jünger auch so gedacht. Es sind einfach zu viele. Die Gemeinde<br />
ist zu groß geworden. Da können wir doch einpacken <strong>mit</strong> unserer Fürsorge, <strong>mit</strong> unserer Seelsorge.<br />
Doch genau so reagieren sie nicht. Sie handeln nach dem Motto: anpacken – statt einpacken. Wohl<br />
wissend, dass sie nicht alleine die Welt verändern müssen. Wohl wissend, dass purer Aktionismus<br />
auch nicht weiterhilft. Wohl wissend, dass die <strong>Predigt</strong> <strong>und</strong> das persönliche Gebet nicht unter<br />
sozialem Engagement leiden sollte.<br />
2 Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen <strong>und</strong> sprachen: Es ist nicht recht, dass wir<br />
für die Mahlzeiten sorgen <strong>und</strong> darüber das Wort Gottes vernachlässigen. 3 Darum, ihr lieben<br />
Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben <strong>und</strong> voll<br />
Heiligen Geistes <strong>und</strong> Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst. 4 Wir aber wollen<br />
ganz beim Gebet <strong>und</strong> beim Dienst des Wortes bleiben. 5 Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut;<br />
<strong>und</strong> sie wählten Stephanus, einen Mann voll <strong>Glaube</strong>ns <strong>und</strong> Heiligen Geistes, <strong>und</strong> Philippus <strong>und</strong><br />
Prochorus <strong>und</strong> Nikanor <strong>und</strong> Timon <strong>und</strong> Parmenas <strong>und</strong> Nikolaus, den Judengenossen aus Antiochia.<br />
6 Diese Männer stellten sie vor die Apostel; die beteten <strong>und</strong> legten die Hände auf sie. 7 Und das<br />
Wort Gottes breitete sich aus <strong>und</strong> die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem.<br />
Wir sehen also: Eine lebendige, eine wachsende Gemeinde bedeutet nicht nur mehr Aufgaben –<br />
sondern auch mehr Gaben. Ob dies auch für uns hier in Hohnhorst gelten kann? Ob es nicht so ist,<br />
dass wir alle berufen sind, <strong>mit</strong>zumachen, anzupacken statt einzupacken? Diese 7 Männer, die<br />
ausgewählt wurden, waren keine 7 Mutter Teresas oder irgendwelche Super-Heiligen. Nein, es<br />
waren ganz normale Menschen, sicher – einen guten Ruf hatten sie, <strong>und</strong> Weisheit. Aber das<br />
wichtigste: Sie hatten den Heiligen Geist. Und den hat jedes Gotteskind. Es ist der Geist Gottes <strong>und</strong><br />
das ist der Geist der Liebe. Wir sehen: Zunächst muss eine Beziehung zu Gott da sein, daraus<br />
erwächst die Beziehung zum Nächsten. Aus Gottesliebe wird Nächstenliebe. Der Heilige Geist<br />
erfüllt das Herz <strong>mit</strong> Liebe, öffnet uns die Augen, lässt uns hinsehen statt übersehen, lässt uns<br />
anpacken statt einpacken <strong>und</strong> lässt uns hingehen statt umgehen. Ja, <strong>Glaube</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hand</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong><br />
bedeutet auch: Hingehen, sich auf den Weg machen zum andern, in seine Welt gehen. <strong>Glaube</strong> macht<br />
Beine…<br />
3) Hingehen statt umgehen<br />
Johann Hinrich Wichern sah nicht nur die Not, sondern er ging hin. Oft möchte man die Not ja<br />
lieber umgehen. Einen großen Bogen darum machen, wie in der Geschichte vom barmherzigen<br />
Samariter der Priester <strong>und</strong> der Levit. Aber Wichern ging hin zu den Armen, zu den misshandelten<br />
<strong>und</strong> verwahrlosten Kindern. Er geht hin <strong>und</strong> holt sie ab, wo sie sind.<br />
Im selben Jahr nämlich, aus dem diese schreckliche Schilderung der Armenhäuser stammt, 1833,<br />
gründete Wichern das „Rauhe Haus“ – eine Rettungsanstalt für verwahrloste <strong>und</strong> schwer erziehbare<br />
Kinder. Bei der Aufnahme der ersten Kinder sagte er ihnen – <strong>und</strong> das wurde zur Ordnung in allen<br />
seinen Rettungshäusern:<br />
„Mein Kind, dir ist alles vergeben! Sieh um dich her, in was für ein Haus du aufgenommen bist!<br />
Hier ist keine Mauer, kein Graben, kein Riegel; nur <strong>mit</strong> einer schweren Kette binden wir dich hier –<br />
diese heißt LIEBE, <strong>und</strong> ihr Maß ist die Geduld.“ Wer ist dieser Johann Hinrich Wichern, den wir als<br />
Gründer des Rauhen Hauses in Hamburg <strong>und</strong> Begründer der „inneren Mission“ in Deutschland<br />
kennen, der heutigen DIAKONIE. Der hinsieht, anpackt <strong>und</strong> hingeht. Er wurde 1808 in Hamburg<br />
geboren. Er kam selbst aus einfachen Verhältnissen. Wichern war 15 Jahre alt, als sein Vater starb <strong>und</strong>
da<strong>mit</strong> eine Katastrophe über die Familie hereinbrach. Er war der Älteste von 7 Geschwistern <strong>und</strong><br />
musste nun für die Familie sorgen. In dieser Zeit – wo er voller Fragen war nach Gott: Warum<br />
musste mein Papa so früh sterben? Warum haben wir so viel Not? – da studiert er die Bibel. Er<br />
entdeckt: Gott ist gerade auf der Seite der Leidenden. Wenn jemand überhaupt Kraft im Leid <strong>und</strong><br />
Mut zur liebe schenken kann, dann Jesus Christus. Er entscheidet er sich für ein Leben <strong>mit</strong> Jesus<br />
Christus. Er studiert Theologie, war dann lange arbeitslos. Doch nicht wertlos. Er bringt sich ein,<br />
macht Sonntagsschule, also Kindergottesdienst: An jedem Sonntagnach<strong>mit</strong>tag zwischen 13 – 15.00<br />
Uhr kamen mehr als 400 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche. Und er liebte jedes Einzelne. Wegen der Armut ihrer<br />
Eltern konnten sie die Woche über nicht in die Schule. Er brachte ihnen in der 1.St<strong>und</strong>e das Lesen bei.<br />
In der 2. St<strong>und</strong>e standen Bibelgeschichten <strong>und</strong> fröhliche Lieder auf dem Programm. Wie strahlten<br />
die oft so traurigen, schmutzigen kleinen Gesichter dabei. Augen funkelten voller Freude. So besuchte<br />
er sie zu Hause. Sieht entsetzliche Zustände. Schreibt z.B. ins Tagebuch: „Janssen, Witwe, entsetzlich<br />
arm, ein Lumpensammler lebt bei ihr. Für vier Menschen nur ein Strohsack <strong>und</strong> eine Decke.“ Andere<br />
haben gar kein Zuhause, leben auf der Straße oder <strong>mit</strong> 12, 14 Jahren schon wochenlang im Zuchthaus.<br />
Und dann bekommt er über Fre<strong>und</strong>e diesen alten Hof, das Rauhe Haus, <strong>und</strong> nimmt diese kleinen<br />
Kreaturen auf. Er schenkt ihnen, was sie am dringendsten brauchen: Familie, Liebe, Geborgenheit.<br />
Er versucht ihnen den Alltag schön zu machen. Dabei sind gar nicht immer die großen Dinge<br />
entscheidend, sondern kleine Schritten, kleine Gesten, in denen sich Liebe widerspiegelt. Die Feste<br />
des Kirchenjahres spielen dabei auch eine besondere Rolle, weil er sie für die Kinder besonders<br />
liebevoll ausgestaltet. So erfindet er etwa für die Adventszeit etwas, was Sie alle kennen: den<br />
Adventskranz – ursprünglich allerdings <strong>mit</strong> 24 Kerzen.<br />
Ich möchte zum Abschluss einladen, einen Augenblick still zu werden <strong>und</strong> sich zu fragen: Welchem<br />
Menschen möchte ich in der nächsten Woche in besonderer Weise die Liebe Jesu weitergeben?<br />
Welchem Menschen kann ich eine Freude machen? So bekommt der <strong>Glaube</strong> <strong>Hand</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>: Wenn<br />
wir hinsehen, wenn wir anpacken, wenn wir hingehen.<br />
Amen