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Kultgetränk Whisky - Sandra Heinzelmann

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<strong>Kultgetränk</strong> <strong>Whisky</strong><br />

Auch Frauen kommen zunehmend auf den Geschmack<br />

© <strong>Sandra</strong> <strong>Heinzelmann</strong><br />

Früher galt der Genuss von Single Malt & Co. als typisches Männerritual. Diese Zeiten sind<br />

lange vorbei. Das Berliner Fachgeschäft <strong>Whisky</strong> & Cigars hat eine Frau eröffnet.<br />

Rund, weich, salzig, torfig, rauchig, mal goldgelb, dann wieder tiefbraun – <strong>Whisky</strong> hat viele Facetten und<br />

Geschmacksrichtungen. Auch verschiedene Schreibweisen sind zu finden. <strong>Whisky</strong> oder Whiskey? Das Wort<br />

stammt ursprünglich aus dem schottischen Gällisch: usquebaugh. Gesprochen hört sich das an wie Askeboah<br />

und bedeutet übersetzt so viel wie Lebenswasser. Die unterschiedlichen Schreibweisen sollten ursprünglich den<br />

schottischen vom irischen Whiskey unterscheiden. Richtig sind beide.<br />

Getränk für Genießer<br />

In Deutschland ist <strong>Whisky</strong> in den letzten Jahren zum <strong>Kultgetränk</strong> für männliche und weibliche Genießer avanciert.<br />

Die Zeiten, in denen es exklusiven Männerrunden vorbehalten war oder Frauen es höchsten als Geschenk für<br />

Männer kauften, sind längst vorbei. Heute interessieren sich auch immer mehr Frauen für <strong>Whisky</strong>: und zwar für<br />

den Eigenbedarf. Eine, die sich sehr gut auskennt, ist Eva Sichelschmidt. Sie betreibt in Berlin-Mitte ein<br />

Fachgeschäft für edle Tropfen aus der ganzen Welt. Und weil Zigarren für viele <strong>Whisky</strong>-Liebhaber das Tüpfelchen<br />

auf dem I sind, verkauft die Gelegenheitsraucherin diese gleich mit.<br />

Ein Drittel weibliche Kundschaft<br />

Ein Drittel der Kundschaft von Eva Sichelschmidt ist inzwischen weiblich. „Um gleich mit dem ersten Vorurteil<br />

aufzuräumen: Man kann nicht wirklich sagen, dass Frauen unbedingt weichen <strong>Whisky</strong> kaufen und trinken wollen.


Das Trinkverhalten der Männer und Frauen ist ein sehr ähnliches. Das erlebe ich immer wieder in meinen<br />

Kundengesprächen.“<br />

Auch in einem anderen Punkt sind sich Männer und Frauen ähnlich: Neukunden glauben oft, es sei<br />

Spezialwissen nötig, um <strong>Whisky</strong> zu kaufen. Sie kommen neugierig und oft auch etwas unsicher in den Laden in<br />

der Sophienstraße. Eva Sichelschmidt lacht: „Ja, das hört sich dann ungefähr so an: ‚Schönen guten Tag, ich<br />

möchte gerne einen <strong>Whisky</strong> kaufen, aber ich habe überhaupt keine Ahnung von <strong>Whisky</strong>!’ Und dann gehe ich<br />

ganz langsam vor und frage, ob es geschmackliche Vorlieben gibt: eher mild, weich, rund oder lieber<br />

Geschmacksrichtungen wie rauchig, torfig oder salzig? Dann biete ich kleine Proben an, damit die Kunden<br />

gegeneinander probieren können. So stellen wir schnell fest, was sie oder er für Vorstellungen hat.“ Sie selbst hat<br />

irische Vorfahren und dadurch einen besonderen Bezug zum Thema <strong>Whisky</strong>. Dass sie den Laden eröffnet hat,<br />

hatte mit ihrer eigenen Vorliebe für dieses Getränk zu tun. Sie wollte ein gut sortiertes, großes und<br />

abwechslungsreiches Angebot. Das war Mitte der 90-er Jahre Mangelware in Berlin. Also eröffnete sie ihr<br />

eigenes Geschäft.<br />

Wissenswertes rund um den Whisk(e)y<br />

<strong>Whisky</strong> aus Japan? Kein Problem für Eva Sichelschmidt, auch solche Exoten eher untypischer Herkunftsländer<br />

hat sie in ihrem Angebot der vielen hundert Abfüllungen. Rund um die ungefähr 1000 Flaschen aus dem<br />

Sortiment gibt es viel Wissenswertes. Amerikanischer Bourbon wird aus Mais gebrannt. Schottische <strong>Whisky</strong>s sind<br />

hingegen aus gemalzter Gerste. Irischer <strong>Whisky</strong> wird dreimal gebrannt, Scotch zweimal. Nur der echte und<br />

nachgewiesen schottische <strong>Whisky</strong> darf sich Scotch nennen.<br />

Im Laden „<strong>Whisky</strong> & Cigars“ gibt es auch regelmäßig so genannte <strong>Whisky</strong> Tastings mit dem Kenner Eugen<br />

Kasparek. Er ist der Gastgeber dieser Vorträge samt Verkostung. Die Veranstaltungen haben unterschiedliche<br />

Schwerpunkte. Da gibt es zum Beispiel das „Master Tasting No. 1“, eine Blind-Verkostung, bei der die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach einem kleinen Vortrag blind <strong>Whisky</strong>s nach Beschreibungen und Aussehen<br />

zuordnen. Auch Single Malt Tasting I und II stehen auf dem Programm. Buchbar sind diese Veranstaltungen<br />

sowohl für Einzelteilnehmer als auch für geschlossene Gruppen. Die Preisspannen reichen von 35 bis 65 Euro<br />

pro Person oder pauschal 280 bis 520 Euro pro Gruppe mit maximal 8 Teilnehmern. Um das<br />

Geschmackserlebnis unverfälscht zu lassen, gibt es Mineralwasser und Brot dazu.<br />

Klasse statt Masse<br />

Wenn Eva Sichelschmidt erzählt, wird klar, dass es dieser <strong>Whisky</strong>kennerin um den Genuss und die Lebensfreude<br />

ihrer Kundschaft geht. Sie selbst trinkt und genießt ebenfalls in Maßen und, das betont sie auch,<br />

"gesundheitsbewusst. Ein Glas, sehr bewusst und sehr langsam zelebriert, für mich gibt es nichts Besseres.“<br />

Foto: © Gregor Hohenberg

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