BKW-Armadacup 2004 - Ruderclub Grenzach e.V.
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<strong>BKW</strong>-<strong>Armadacup</strong> <strong>2004</strong><br />
Rennbericht der Hornfelsedrachen<br />
Wohlensee Bern 30. Oktober <strong>2004</strong><br />
Der Saisonhöhepunkt und gleichzeitig Abschluss<br />
der Drachenbootrennsaison findet<br />
Ende Oktober auf dem Wohlensee nahe<br />
Bern statt. Was die Tour de France für die<br />
Radfahrer und der Iron Man für die Triathleten<br />
ist, ist der 9 km Long Distance Race in<br />
Bern für die Drachenbootfahrer.<br />
Ursprünglich ist der <strong>BKW</strong>-<strong>Armadacup</strong> eine<br />
traditionelle Ruderregatta, die bereits zum<br />
18. Mal ausgetragen wurde. Für die Drachenböötler<br />
wurde in diesem Jahr die Regatta<br />
zum sechsten Mal ausgerichtet.<br />
Das Spezielle am <strong>BKW</strong>-<strong>Armadacup</strong> der Ruderer ist der gleichzeitige,<br />
gemeinsame Start der rund 250 Teilnehmer. Am <strong>BKW</strong>-<strong>Armadacup</strong><br />
sind jedes Jahr die weltbesten Sculler auf dem Wohlensee am Start.<br />
Berichte in Funk und Fernsehen belegen den hohen Stellenwert<br />
dieses Rennens.<br />
Im Jahre 1999 nutzte die Drachenbootszene die vorhandene Infrastruktur<br />
des <strong>Armadacup</strong>s und trug erstmals nach den Ruderern ihr<br />
Drachenbootrennen aus. Aus anfänglichen 5 Teams sind mittlerweile<br />
15 Drachenboote geworden, die traditionell auch gemeinsam starten.<br />
Das Boot Hornfelsedrache gehörte 1999 zu den „Premieren“-Teams<br />
und war bis auf ein Rennen jedes Mal mit von der Partie. Neben<br />
schweizerischen und deutschen Teams sorgen mittlerweile auch<br />
holländische Drachenbootteams für ein internationales Flair.<br />
Der Wohlensee bildet mit seinen vielen Waldpartien und Buchten ein<br />
wertvolles Naherholungsgebiet der Stadt Bern und bietet die wunderbare<br />
Kulisse für dieses anstrengende Rennen. Die Strecke führt<br />
von der Werkbucht des Wasserkraftwerkes Mühleberg ( betrieben<br />
von Sponsor <strong>BKW</strong> ) bis zum Ziel unter dem Stägmattsteg des Bootshauses<br />
des Rowing Club Bern, sie weist eine Länge von ca. 9 km<br />
auf. Neu war diesjährig für die Drachenboote eine neue Streckenführung.<br />
Start und Ziel lagen erstmals zusammen und es musste<br />
auf der Hälfte der Strecke eine Wende gefahren werden.<br />
Rennformation <strong>2004</strong><br />
Lennart Shaw (Trommel)<br />
Stefan Koppetsch Roy Waffenschmidt<br />
Karsten Linder Frank Knabe<br />
Thomas Braun Oliver Martin<br />
Yvonne Hopfner Mel Byron<br />
Christian Kowatzki Susanne Grandjean<br />
Thomas Lenk Peter Nutzinger<br />
Olaf Schmidt Andreas Nutzinger<br />
Yildirim Odabas Selcuk Odabas<br />
Frank Hoffmann Jens Neubert<br />
Tobias Kern (Steuermann)<br />
Bei sonnigem Herbstwetter<br />
und untypisch<br />
hohen Temperaturen<br />
stand das Rennen<br />
ganz im Zeichen der<br />
neuen Streckenführung.<br />
Es wurde erstmals<br />
der Start vom<br />
Bootshaus des Rowing<br />
Clubs Bern festgelegt.<br />
Wegen der<br />
fehlenden Breite an<br />
dieser Stelle musste<br />
mit drei Startreihen<br />
begonnen werden.
<strong>BKW</strong>-<strong>Armadacup</strong> <strong>2004</strong> Seite 2<br />
Erstmalig drei Startreihen bei Start des Drachenbootraces des Arnadacups Bern…<br />
Aufgrund der Vorjahresplatzierung stand der Hornfelsedrache in der zweiten Startreihe in Fahrtrichtung ganz links.<br />
Gleich zur Streckenpremiere gab es die erste Organisationspanne. Der angekündigte Startschuss blieb aus und nur<br />
die erste Startreihe konnte das leise Startkommando hören und das Rennen begann unkontrolliert. Im Hornfelsedrache<br />
gab es ungläubige Gesichter, man sah die sechs Boote der ersten Startreihe, die auch nur vereinzelt das<br />
Paddeln anfingen. Alles sah nach Frühstart aus und so gingen wertvolle Sekunden verloren bevor auch der Hornfelsedrache<br />
ins Renngeschehen eingriff. Aus dem viel trainierten Startablauf (3 lange Schläge, 15 kurze Schläge<br />
und dann Übergang in den Streckenschlag) wurde ein wildes Drauflospaddeln. Wir verloren, im Vergleich zu unserem<br />
letztjährigen Photofinish-Konkurrenten und diesjährigen Bootsnachbarn aus Holland, den „The Hague Dragons“<br />
gleich eine halbe Bootslänge.<br />
Nach den anfänglichen Problemen kam der Hornfelsedrache immer besser in Fahrt. Die beiden erfahrenen Schlagleute<br />
Roy Waffenschmidt und Stefan Koppetsch brachten schnell wieder die nötige Ruhe und einen konstanten,<br />
regelmäßigen Schlagrythmus ins Boot. So konnte zu den Holländern nach 500 Metern aufgeschlossen werden und<br />
es kam zu einer Neuauflage des letztjährigen „Drachen“ - Kopf an Kopf Rennens. Nach zwei Kilometern konnte sich<br />
der Hornfelsedrache sogar etwas absetzen und der 6. Rang wurde bis zur Wende erfolgreich verteidigt.<br />
Das interessante am diesjährigen Rennen waren die nun folgenden Duelle. Der gestaute Wohlensee hat die natürliche<br />
Eigenschaft, spezielle „wandernde“ Sandbänke zu bilden. Sandbänke wiederum sind die natürlichen „Bremser“<br />
der Drachenboote. Ein Drachenboot mit 18 Paddlern plus Steuermann und Trommler wiegt um die 1,5 Tonnen.<br />
Dieses Gewicht führt zu einer entsprechenden Wasserverdrängung, welches sich bei seichtem Wasser wie eine<br />
Sogbremse auswirkt. Dementsprechend sucht sich jedes Boot die Ideallinie. Vorbei an den Sandbänken muss die<br />
kürzeste Strecke gefunden werden. Denn manchmal ist ein kleiner Umweg die wesentlich schnellere Strecke…<br />
Bis zur Wende konnte sich der Hornfelsedrache absetzen und ging mit einem kleinen Vorsprung in die Kurve. Doch<br />
dann passierte ein strategisches Missgeschick. Die Holländer fuhren die Wende wesentlich enger an und drängten<br />
uns in die schlechtere Außenbahn. Die Teams Basel 3 und Eglisau nutzten die Chance und schlossen auf. Frustriert<br />
musste das Team zuschauen wie das holländische Boot davonzog. Fortan entwickelte sich ein Drei- später<br />
sogar ein Vierkampf, da das Boot Schwörstadt 2 ebenfalls aufschloss. Eingeklemmt zwischen dem Boot von Eglisau<br />
und den Sandbänken entstanden aufreibende Duelle. Die Boote berührten sich teilweise, denn niemand verzichtete<br />
freiwillig auf die Ideallinie und so fuhren sich die Teams des Öfteren in die Paddel der anderen. Man ließ<br />
sich aber nicht aus der Ruhe bringen und konzentrierte sich auf den Schlag des eigenen Bootes und die Anweisungen<br />
/ Anfeuerungen des Steuermannes Tobias Kern.<br />
So entwickelte sich ein heißer Kampf um den siebten Platz. Erst kurz vor Schluss<br />
fand das Basler Boot die beste Linie und konnte sich entscheidend absetzen. Die<br />
Boote von Schwörstadt, Eglisau und <strong>Grenzach</strong> blieben bis zur Ziellinie Kopf an<br />
Kopf. Beim Finish machte es nun der Hornfelsedrache mit Steuermann Tobias<br />
Kern besser als an der Wende. Bei dem letzten Engpunkt der Strecke, der<br />
Kappelenbrücke musste man noch auf den ungünstigeren „seichteren“ Außenbogen<br />
der Brücke ausweichen. Doch dieser taktische Nachteil wurde auf den<br />
letzten Metern zum Vorteil. Man nutzte geschickt die Welle des Nachbarbootes<br />
um mit den letzten Kraftreserven an den Booten von Eglisau und Schwörstadt 2<br />
vorbeizuziehen. So verteidigte man den achten Platz des Vorjahres. Waren es im<br />
letzten Jahr die Holländer, so war es dieses Jahr das Boot von Eglisau, welches<br />
um eine knappe halbe Sekunde geschlagen wurde. Dies entspricht einer Strecke<br />
von ungefähr einem Meter, also einer Drachenkopflänge…<br />
Das <strong>Grenzach</strong>er Team im Boot Hornfelsedrache absolvierte die 9-Km-Strecke in<br />
einer Rekordzeit von 42:23,05 Minuten und unterbot damit die bisherige Bestzeit<br />
aus dem Jahr 2000 um 9 Sekunden.
<strong>BKW</strong>-<strong>Armadacup</strong> <strong>2004</strong> Seite 3<br />
Vier Boote kämpften um den siebten Platz. Im Vordergrund links der weiße Hornfelsedrache…<br />
Müde und erschöpft, aber mit einem Lächeln im Gesicht wurde der Hornfelsedrache wieder verladen und Richtung<br />
Heimat geschickt. Jeder im Team war um eine weitere wirklich außergewöhnliche Rennerfahrung reicher. Die Drachenboot<br />
– Rennsaison <strong>2004</strong> ist somit beendet und frohen Mutes kann nun das nicht immer angenehme Wintertraining<br />
beginnen.<br />
Die Drachenbootabteilung ist mit dem achten Platz von 15 Booten sehr zufrieden. Als traditionelles Teamboot, das<br />
regelmäßig miteinander trainiert und sich ausschließlich aus Paddlern der Region zusammensetzt, hat man sich<br />
sehr gut geschlagen. An Boote wie Schwörstadt 1 und Basel 1, die sich mit befreundeten „prominenten“ Paddlern<br />
aus Mannheim, Heilbronn etc. verstärken, kann man nur sehr schwer herankommen. Doch auf den speziellen Hornfelsedrache<br />
- Teamgeist ist man in <strong>Grenzach</strong> sehr stolz und bei dem momentanen Trainingseifer im Team sieht<br />
man sich auf einen guten Weg in der Zukunft. Als weiteren Erfolg reiht sich das Erreichen des dritten Platzes beim<br />
diesjährigen Swisscup des schweizerischen Verbandes ein. Der Swisscup ist ein Wettbewerb, der die Ergebnisse<br />
der wichtigsten Schweizer Drachenbootrennen auswertet. Die Hornfelsedrache absolvierten drei Rennen in der<br />
Schweiz und bekamen für die erfolgreiche Teilnahme den Pokal des Drittplatzierten überreicht.<br />
Gesamtklassement <strong>2004</strong>:<br />
18. <strong>BKW</strong>-<br />
<strong>Armadacup</strong><br />
30.10.04<br />
Rang Dragonboat Crew Captain Nat Nr. Zeit<br />
1 Easy Dragons 1 WSV Schwoerstadt Matthias Eschbach GER 2 38:35,49<br />
2 Drachenboot Club beider Basel 1 François Ryffel SUI 1 38:59,46<br />
3 Drachenboot-Club Meilen Vifian Heinz SUI 6 39:08,36<br />
4 Kanu Klub Rapperswil-Jona Damian Bethke SUI 4 39:18,00<br />
5 Drachenboot Club beider Basel 2 François Ryffel SUI 5 40:33,86<br />
6 The Hague Dragons and frends Dick Deijk NED 8 41:50,67<br />
7 Drachenboot Club beider Basel 4 François Ryffel SUI 11 42:18,12<br />
8 RCG Hornfelsedrache <strong>Grenzach</strong> Kern Tobias GER 7 42:23,05<br />
9 Drachenboot-Club Eglisau Forrer Andrea SUI 3 42:23,63<br />
10 Easy Dragons 2 WSV Schwoerstadt Matthias Eschbach GER 15 44:29,42<br />
11 Drag Attack Graureiher VfK Wuppertal Guido Wrede GER 12 44:53,02<br />
12 Drachenboot Club beider Basel 3 François Ryffel SUI 9 45:00,96<br />
13 Drachenboot-Club Meilen 2 Vifian Heinz SUI 14 45:06,73<br />
14 RG Greifensee Thun Züger Lukas SUI 10 45:24,96<br />
15 LPG Blaues Wunder Dresden Thiele Volker GER 13 45:28,59<br />
© by Kawa <strong>2004</strong>