Industr. Infor.qxp - Industrie Informatik GmbH
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abe Oktober 2006 Sonderdruck aus Ausgabe Oktober 2006 P Sonderdruck aus Ausgabe Oktober 2006<br />
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INTERVIEW THOMAS KRAINZ<br />
GESCHÄFTSFÜHRER INDUSTRIE INFORMATIK<br />
„Anwender fordern spezifische<br />
Herr Krainz, welche essenziellen Eckpunkte muss ein Unternehmen<br />
bei der Einführung von KPIs beachten?<br />
Zum einen ist der Zugriff auf die MES-Datenbank ohne Transformation<br />
und Übertragung in fremde Datenstrukturen eine<br />
entscheidende Voraussetzung. Die Beschaffung der Datengrundlagen<br />
zur Berechnung der KPIs muss jederzeit ohne langwierige<br />
Zwischenberechnungen in der für KPI-Auswertungen notwendigen<br />
gruppierten und abgegrenzten Form möglich sein. Als<br />
Beispiele sind hier die Notwendigkeit nach verdichteten Kennzahlen<br />
wie etwa für Produktionsbereiche oder die nach Schichtbetrieb<br />
abgegrenzte Berechnung bzw. Darstellung zu nennen.<br />
Mit unserem Produkt MES cronetwork ist es möglich, sämtliche<br />
KPIs auch als Berechnungsgrundlage in das Leistungslohnsystem<br />
einfließen zu lassen. Zudem ist der Konnex und ein<br />
jederzeit möglicher Durchstieg zu den darunter liegenden<br />
Detaildaten ein sehr wichtiger Faktor, um Ursache und Wirkung<br />
mit entsprechenden Adhoc-Analysewerkzeugen zeitnah<br />
zu ergründen.<br />
Wie anwenderfreundlich kann ein derart komplexes System<br />
überhaupt sein?<br />
Der von unseren Anwendern klar geäußerte Wunsch nach einer<br />
parametrierbaren Möglichkeit zum Aufbau eines fertigungsspezifischen<br />
Kennzahlensystems hat uns zur Entwicklung von Konfiguratoren<br />
veranlasst. Im Gegensatz zu anderen Herstellern bieten<br />
wir damit unseren Anwendern über eine einfach zu bedienende<br />
Konfiguration die Einstellung von Kennzahlen wie OEE<br />
oder TEEP gemäß der im Unternehmen gebräuchlichen Berechnungsvorschrift.<br />
Diese Vorgehensweise entspricht der generellen<br />
Philosophie des Customizings von cronetwork und belastet die<br />
Anwender nicht mit Fragen der Dateninterpretation und der Performance<br />
durch selbst erstellte Berechnungen in Formeleditoren.<br />
4 P Sonderdruck aus Ausgabe 10/2006<br />
roduction<br />
Kennzahlensysteme“<br />
KPIs sind Schlüsselgrößen, mit denen sich Leistung und Wirtschaftlichkeit<br />
in der Fertigung messen und steuern lassen. Sie<br />
bieten Unterstützung bei operativen Aufgaben und können<br />
als Hilfe für kurzfristige Entscheidungen herangezogen werden.<br />
Als aktive Komponente werden KPIs bereits in Leistungslohnsystemen<br />
eingesetzt. In Verbindung mit automatischen<br />
Messagediensten dürfen KPIs inzwischen als produktivitätsverbessernde<br />
Komponenten moderner MES-Lösungen<br />
gesehen werden. Thomas Krainz, Geschäftsführer der <strong>Industr</strong>ie<br />
<strong>Infor</strong>matik <strong>GmbH</strong>, verrät der IT&Production die Erfolgsfaktoren<br />
für eine schnelle und effiziente Einführung von KPIs<br />
im Umfeld der industriellen Produktion.<br />
Wie sollten grafische Darstellungen der KPIs vor dem Hintergrund<br />
der derzeit diskutierten Software-Ergonomie gestaltet sein?<br />
In der Fertigung sind die Anforderungen an die Darstellung von<br />
KPIs eng an das operative Tagesgeschäft geknüpft. Zum Beispiel<br />
kann unser grafischer Maschinenüberblick vom Anwender einfach<br />
um KPI-Anzeigen erweitert werden. Dies ermöglicht eine<br />
sehr intuitive Sicht auf kritische KPIs. Cockpits oder Dashboards<br />
gruppiert nach Bereichen, Maschinengruppen mit Pegelanzeigen<br />
statt Tachoanzeigen haben sich als platzsparende<br />
Alternative mit gutem Gesamtüberblick erwiesen. Auch in der<br />
Meldeebene können KPI-Anzeigen in einer benutzerfreundlichen<br />
Ausführung als Motivationsfaktor sinnvoll zum Einsatz<br />
gebracht werden. Ein weiterer Faktor für eine hohe Benutzerakzeptanz<br />
im Fertigungsumfeld ist ein aktives KPI-System.<br />
Gemeint ist, dass der Anwender nicht permanent die möglicherweise<br />
große Anzahl gesetzter KPIs überwachen muss, sondern<br />
bei Überschreitung von selbst definierten Grenzwerten<br />
sofort benachrichtigt wird.<br />
Welche Methoden und Technologien zeichnen ein zeitgemäßes<br />
KPI-System aus?<br />
Für den Betrieb eines leistungsfähigen KPI-Systems sollte ebenfalls<br />
ein Berechtigungskonzept vorhanden sein. Sowohl die Art<br />
der KPIs als auch die Sicht auf die darunter liegenden Daten<br />
müssen für jeden KPI-Anwender unterschiedlich einstellbar sein.<br />
Die Einstellung von Grenzwerten kann sowohl vom Eigentümer<br />
eines KPIs als auch von übergeordneter Stelle durchgeführt werden.<br />
Abschließend sollten die optimalen Medien zur Übertragung<br />
von KPI-Infos in die Überlegungen einbezogen werden.<br />
Neben der bereits angesprochenen intuitiven Erweiterung der<br />
operativen Programme darf eine Visualisierung über Terminals,<br />
PDAs und Handys auf keinen Fall fehlen.