St. Pius in Arnsberg
St. Pius in Arnsberg
St. Pius in Arnsberg
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ST. PIUS KIRCHE<br />
<strong>Arnsberg</strong><br />
Alles <strong>in</strong> Christus erneuern<br />
Papst <strong>Pius</strong> X.
Willkommen<br />
<strong>in</strong> unserer Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
Mitten im Häusermeer der Neustadt<br />
<strong>Arnsberg</strong>s liegt weit über der<br />
<strong>St</strong>adt sichtbar die <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong> Kirche.<br />
„E<strong>in</strong> Haus voll Glorie schauet weit<br />
über alle Land; aus ewgem <strong>St</strong>e<strong>in</strong><br />
erbauet von Gottes Meisterhand.“<br />
So s<strong>in</strong>gt die <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong> Geme<strong>in</strong>de bei<br />
der Patronatsprozession im September.<br />
Im Jahre 1955 wurde die Kirche<br />
von dem Architekten Johannes<br />
Reuter, Frankfurt a. M., geplant, <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Zeit <strong>in</strong> der die <strong>St</strong>adt beständig<br />
wuchs und die Bevölkerungszahl<br />
stark zunahm.<br />
Der erste Spatenstich erfolgte am<br />
23. April 1956.<br />
Die Weihe fand am 14. Dezember<br />
1957 statt.<br />
1
Die Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
Das vollkl<strong>in</strong>gende Glockengeläut<br />
vom Turm unserer Kirche lädt die<br />
Geme<strong>in</strong>de zum Gebet e<strong>in</strong>.<br />
Die fünf Glocken mit den Namen<br />
<strong>St</strong>. <strong>Pius</strong>, <strong>St</strong>. Maria, <strong>St</strong>. Josef, <strong>St</strong>. Laurentius<br />
und <strong>St</strong>. Barbara wurden<br />
1960 bei der Fa. Petit & Gebr.<br />
Glockenturm im „Himmel“<br />
2<br />
Edelbrock, Gescher gegossen. Mit<br />
den Tönen d’, e’, fis’, a’ und h’<br />
lassen sich e<strong>in</strong>e Vielzahl von Klängen<br />
erzeugen.<br />
„Ke<strong>in</strong> Geläut <strong>in</strong> <strong>Arnsberg</strong> hat so<br />
viele Möglichkeiten“, ist <strong>in</strong> der<br />
Chronik vermerkt.<br />
Glocken der <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong> Kirche<br />
Die Umschrift der <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong> Glocke<br />
lautet: <strong>Pius</strong> pastor voca piam parochiam<br />
pium ad convivium pro<br />
mundi vita! Anno congressus eucharistici<br />
MCMLX. – <strong>Pius</strong>, Hirt, rufe<br />
e<strong>in</strong>e fromme Pfarrgeme<strong>in</strong>de zum<br />
Heiligen Gastmahl für das Leben<br />
der Welt! Im Jahre des Eucharistischen<br />
Kongresses 1960.
Der Schutzpatron der Kirche, Papst<br />
<strong>Pius</strong> X., wurde 1954 heilig gesprochen.<br />
Geboren am 2. Juni 1835 <strong>in</strong><br />
Riese (Prov<strong>in</strong>z Treviso, Oberitalien)<br />
wurde er 1903 zum Papst gewählt<br />
und starb am 20. August 1914 <strong>in</strong><br />
Rom zu Beg<strong>in</strong>n des Ersten Weltkrieges.<br />
Im Lied der <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong> Geme<strong>in</strong>de, das<br />
dem Kirchenpatron gewidmet ist,<br />
heißt es:<br />
Gottes Recht hast du gemehrt,<br />
Gottes Wort uns neu gegeben …<br />
Gottes Volk hast du geführt,<br />
ihm e<strong>in</strong> neues Lied zu s<strong>in</strong>gen;<br />
Christi Opfer darzubr<strong>in</strong>gen,<br />
wie es Gott, dem Herrn gebührt …<br />
Du hast uns zum Mahl geladen,<br />
dass der Herr uns speist mit Brot.<br />
Lobet Gott <strong>in</strong> Ewigkeit!<br />
Die Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong> gehört zur Diözese<br />
Paderborn. Schon am E<strong>in</strong>gang<br />
der Kirche bekommt der Besucher<br />
e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis darauf: Die<br />
Türgriffe s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em stilisierten<br />
Pfau geformt. Der Pfau ist das Attribut<br />
des Bistumspatrons Liborius,<br />
flog er doch der Legende nach bei<br />
der Überführung der Gebe<strong>in</strong>e des<br />
Heiligen Liborius von Le Mans <strong>in</strong><br />
Frankreich nach Paderborn dem<br />
Prozessionszug voran.<br />
Der Heilige Liborius wird gern als<br />
Brückenbauer bezeichnet, da er für<br />
Papst <strong>Pius</strong> X. (Relief <strong>in</strong> der Sakristei)<br />
Türgriff der <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong> Kirche<br />
die beiden Diözesen e<strong>in</strong>en „Liebesbund<br />
ewiger Bruderschaft“ stiftete.<br />
Er ruft zu Gerechtigkeit und Frieden<br />
für Europa und alle Völker auf.<br />
3
Die Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
Blick <strong>in</strong> die <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong> Kirche<br />
Die Kirche ist nicht nach Osten,<br />
sondern aus topografischen Gründen<br />
nach Norden ausgerichtet.<br />
Beim Betreten des hohen, hellen<br />
Kirchenraumes fällt als Erstes das<br />
bunte Glasfenster im Chorraum <strong>in</strong>s<br />
Auge.<br />
Doch folgen Sie dem Gang durch<br />
das Mittelschiff zum Altar! In der<br />
Höhe nehmen Sie die leicht gewölbte,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ruhigen Weiß getönte<br />
Decke wahr, die den Blick<br />
ebenfalls nach vorne führt. Die<br />
Länge des Raumes er<strong>in</strong>nert daran,<br />
4<br />
dass Christen auf dem Weg s<strong>in</strong>d,<br />
der Jesus Christus selber ist.<br />
Er ist auch Ziel.<br />
Betrachten Sie nun die neungliedrige<br />
Fensterfläche im Chor mit ihren<br />
acht aufstrebenden Trennpfeilern!<br />
Lassen Sie die leuchtenden Farben,<br />
die den hohen Kirchenraum bestimmen,<br />
e<strong>in</strong> wenig auf sich wirken! Im<br />
Langhaus dr<strong>in</strong>gt durch die matthellen<br />
Seitenfenster – rote Akzente s<strong>in</strong>d<br />
dort gesetzt – und durch die dunkelblauen<br />
und grünblauen Bereiche<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives, sehr lebendiges Licht.
Blick auf das Chorfenster<br />
Die große Fensterfläche des Chorraumes<br />
hüllt Sie e<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> kaum zu<br />
bestimmendes, ruhiges Leuchten.<br />
Von den Seiten her hellt sich das<br />
Blaugrün zur Mitte h<strong>in</strong> auf und<br />
bildet e<strong>in</strong> Kreuz, wie wenn es den<br />
Kirchenraum umfassen und erfassen<br />
wolle.<br />
5
Die Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
Engel <strong>in</strong> Kreisflächen schweben auf<br />
und ab. E<strong>in</strong>e Lichtgestalt mit den<br />
Früchten des Feldes, Traube und<br />
Weizenähre, bef<strong>in</strong>det sich auf der<br />
rechten Seite. Sie soll den Bezug<br />
zum Geschehen auf dem Altar herstellen:<br />
„De<strong>in</strong> heiliger Engel trage die<br />
Opfergaben vor De<strong>in</strong>e göttliche<br />
Herrlichkeit.“<br />
So betet der Priester <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der<br />
Hochgebete.<br />
Man kann <strong>in</strong> der Gestalt auch Christus<br />
sehen, der unter den Gaben<br />
von Brot und We<strong>in</strong> sich selbst dem<br />
Vater zum Opfer br<strong>in</strong>gt. Oben im<br />
Halbrund bemerken Sie e<strong>in</strong> grünes<br />
Kreuz auf violettem Grund: Der dreifaltige<br />
Gott ist gegenwärtig. Kaum zu<br />
erkennen s<strong>in</strong>d die Schöpferhand des<br />
Vaters, der Fisch als Zeichen für Christus,<br />
sowie die Geisttaube.<br />
6<br />
Das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen Ornamenten und<br />
<strong>in</strong> Gelbtönen gehaltene seitliche<br />
Fenster lässt e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>es, helles und<br />
warmes Licht <strong>in</strong> das Chorhalbrund<br />
fließen.<br />
Wann immer Sie dieses Gotteshaus<br />
besuchen: E<strong>in</strong> mystisches Licht füllt<br />
den Altarraum, <strong>in</strong> das der Betrachter<br />
sich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> nehmen lassen<br />
kann.<br />
Die Herrlichkeit des Himmels tut<br />
sich kund – und das zu jeder Tageszeit.<br />
Engel im Chorfenster
Das „Urmaterial“ der Architektur,<br />
Raum und Licht, hat <strong>in</strong> dieser Kirche<br />
e<strong>in</strong>e überzeugende Geltung<br />
bekommen.<br />
Das Fenster (70 qm Fläche) wurde<br />
vom Glasmaler Wilhelm Buschulte,<br />
Unna entworfen und von<br />
der Glasmalerei Dr. He<strong>in</strong>rich<br />
Oidtmann, L<strong>in</strong>nich (1958) ausgeführt.<br />
Das Thema lässt sich mit<br />
dem Lied beschreiben: „Kommt<br />
her, ihr Cherub<strong>in</strong>en, ... hier ist<br />
das höchste Gut, Gott selbst <strong>in</strong><br />
Fleisch und Blut!“<br />
Mit diesem Lied, das die Geme<strong>in</strong>de<br />
gern zur Heiligen Kommunion<br />
s<strong>in</strong>gt, wird auf <strong>Pius</strong> X., den „eucharistischen“<br />
Papst, h<strong>in</strong>gewiesen.<br />
Auch die Entwürfe aller übrigen<br />
Fenster der Kirche stammen von<br />
Wilhelm Buschulte. Die Ausführung<br />
für die Langhausfenster hatte<br />
die Kunstwerkstatt H. u. H. Töllner,<br />
Dortmund.<br />
Im Altarraum erzielt der dunkle<br />
Sauerländer Schiefer (Altartisch,<br />
Trägerpfosten des Tabernakels,<br />
Ambo, Kanzel und Fußboden) als<br />
Werkstoff e<strong>in</strong>e starke Wirkung.<br />
Der silberfarbene Kubus, der<br />
Tabernakel, der von drei Pfosten<br />
Tabernakel<br />
gehalten wird, ist aus Alum<strong>in</strong>ium<br />
gefertigt.<br />
Auf se<strong>in</strong>er Vorderseite sehen Sie e<strong>in</strong>en<br />
kräftigen Wirbel. Er er<strong>in</strong>nert an<br />
Urkräfte <strong>in</strong> Welt und Kosmos. In<br />
diesem Tabernakel ist Jesus als Mitte<br />
und Kraftzentrum der Welt <strong>in</strong> der<br />
Gestalt des Brotes gegenwärtig.<br />
Die dreiteilige hoch aufragende Tabernakelstele<br />
vers<strong>in</strong>nbildlicht Gott<br />
<strong>in</strong> der Dreiheit der Personen von<br />
Vater, Sohn und Heiligem Geist.<br />
7
Die Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
Vortragekreuz<br />
Beachten Sie das Vortragekreuz im<br />
Altarraum!<br />
Die metallische Silberfarbe der<br />
Kerzenleuchter und des Tabernakels<br />
f<strong>in</strong>det sich auch am Korpus<br />
des Kreuzes. Auf dem schwarzen<br />
Kreuzesholz leuchten kle<strong>in</strong>e <strong>St</strong>e<strong>in</strong>e<br />
auf, die <strong>St</strong>erne des Himmels. Hier<br />
8<br />
ist wiederum das Motiv „Jesus als<br />
Heiland der Welt, geopfert für das<br />
Heil der Welt“ zu erkennen.<br />
Der Künstler Adolf Westergerl<strong>in</strong>g,<br />
Düsseldorf hat das Vortragekreuz<br />
und den Tabernakel gefertigt (1960).<br />
Im langen Schiff tragen zwölf Pfeiler<br />
die Decke. Sie geben dem<br />
Raum e<strong>in</strong>e nach oben und vorn<br />
strebende Dynamik.<br />
Entsprechend wird das Licht durch<br />
sechs hohe und schlanke, paarweise<br />
angeordnete Fenster auf jeder<br />
Seite <strong>in</strong> das Innere geführt. So<br />
bee<strong>in</strong>druckt den Besucher immer<br />
wieder das sich ändernde Licht des<br />
Tages: Jesus, Licht der Welt.<br />
Als Jesus e<strong>in</strong> andermal zu ihnen<br />
redete, sagte er: Ich b<strong>in</strong> das Licht<br />
der Welt. Wer mir nachfolgt, wird<br />
nicht <strong>in</strong> der F<strong>in</strong>sternis umhergehen,<br />
sondern wird das Licht des Lebens<br />
haben.<br />
Joh 8,12<br />
Wenn wir aber im Licht leben, wie<br />
er im Licht ist, haben wir Geme<strong>in</strong>schaft<br />
mite<strong>in</strong>ander.<br />
1 Joh 1,7
Der bronzene Kreuzweg wurde<br />
1987 von der Bildhauer<strong>in</strong> Cäcilia<br />
Scheffer, Düsseldorf – e<strong>in</strong>er gebürtigen<br />
<strong>Arnsberg</strong>er<strong>in</strong> – geschaffen.<br />
Im Kreuzweg wird das Leiden Jesu<br />
dargestellt. Die e<strong>in</strong>zelnen <strong>St</strong>ationen<br />
haben als geometrische Figur<br />
das Quadrat. Die jeweilige <strong>St</strong>ellung<br />
des Kreuzes <strong>in</strong>nerhalb der e<strong>in</strong>zelnen<br />
<strong>St</strong>ationen ist bemerkenswert:<br />
Das Kreuz ist <strong>in</strong> der Welt und<br />
durchbricht Zeit und Raum.<br />
Mutter Gottes<br />
12. <strong>St</strong>ation: Jesus stirbt am Kreuz<br />
Im Kirchenschiff vorn auf der l<strong>in</strong>ken<br />
Seitenfläche ist die Marienfigur<br />
aufgestellt, aus Holz gearbeitet von<br />
Adolf Westergerl<strong>in</strong>g (1959).<br />
Die Madonna fügt sich sehr bescheiden<br />
<strong>in</strong> den hohen Kirchenraum<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Maria hält uns ihr K<strong>in</strong>d entgegen,<br />
das Heil der Welt.<br />
Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />
Dich loben die Chöre der Engel.<br />
Dich loben die Heiligen Gottes.<br />
Dich loben die seligen Scharen.<br />
Dich lobet die heilige Kirche.<br />
Dich loben die Menschen<br />
auf Erden.<br />
9
Die Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
Blick auf die Orgel<br />
Die Orgel wurde im Jahr 1962 von<br />
der Orgelbaufirma Feith, Paderborn<br />
erbaut. Der kühn geschwungene<br />
Prospekt spannt sich über die<br />
gesamte Südwand des Kirchenschiffes<br />
und stellt so e<strong>in</strong>en<br />
besonderen architektonischen<br />
Gegenakzent zum großen Chorfenster<br />
dar. Die Orgel besteht aus drei<br />
separaten Werken. Der Geme<strong>in</strong>de<br />
am nächsten steht <strong>in</strong> der Emporenbrüstung<br />
das Rückpositiv mit sechs<br />
Registern auf e<strong>in</strong>er Schleiflade.<br />
Darüber erhebt sich an der Kirchenrückwand<br />
das Hauptwerk.<br />
10<br />
Die dem Zeitgeschmack entsprechende<br />
Aufstellung ohne Gehäuse<br />
gewährt e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die aus<br />
unterschiedlichen Materialien gefertigten<br />
Register. Z<strong>in</strong>n, Z<strong>in</strong>k, Kupfer<br />
und Holz ermöglichen nicht nur<br />
differenzierte Klangmischungen,<br />
sie wurden hier auch als gestalterisches<br />
Element e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Das Hauptwerk und das h<strong>in</strong>ter<br />
dem rechten Teil des Prospektes<br />
angeordnete Pedalwerk wurden als<br />
Kegellade errichtet.<br />
Die Orgel besitzt 23 kl<strong>in</strong>gende Register.
Die Taufkapelle im h<strong>in</strong>teren Raum<br />
der Kirche bekommt ihr Licht<br />
durch e<strong>in</strong> dreigeteiltes Fenster, das<br />
im Mittelfeld als Hauptmotiv „Jesus<br />
<strong>in</strong> der Kelter“ darstellt. Die Rebe<br />
wird zu We<strong>in</strong> gepresst: das Leiden<br />
Jesu br<strong>in</strong>gt neues ewiges Leben<br />
hervor. Rechts oben im Fenster<br />
zeigt die Hand des Vaters auf se<strong>in</strong>en<br />
Sohn, von l<strong>in</strong>ks oben kommt<br />
der Heilige Geist <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>er<br />
Taube auf Jesus herab.<br />
Entwurf: Buschulte<br />
Ausführung: Oidtmann, 1983<br />
Das Fenster nimmt den Bezug zum<br />
Geschehen <strong>in</strong> der Kapelle auf. In<br />
der Mitte des Raumes steht das<br />
kupferne Taufbecken (1959). Die<br />
Taufe wird gespendet im Namen<br />
des Vaters und des Sohnes und des<br />
Heiligen Geistes.<br />
Der Deckel ist e<strong>in</strong>e Treibarbeit<br />
des Düsseldorfer Künstlers Adolf<br />
Westergerl<strong>in</strong>g: Sie zeigt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fühlsamer,<br />
wenn auch sparsamer L<strong>in</strong>ienführung<br />
das erste Menschenpaar<br />
(Adam und Eva), Maria mit<br />
K<strong>in</strong>d, Fische mit Wellen (als Zeichen<br />
der Schöpfung).<br />
Gekrönt wird der Deckel durch die<br />
Geisttaube.<br />
Im Aufgang zur Orgelempore ist<br />
e<strong>in</strong> von Max Hundt, Ahaus 1964<br />
gefertigtes Relief aufgestellt:<br />
Fenster <strong>in</strong> der Taufkapelle und Taufbecken<br />
Die Heilige Familie mit der<br />
<strong>St</strong>. <strong>Pius</strong> Kirche – e<strong>in</strong> Vorbild für jede<br />
Familie.<br />
11
Die Krypta<br />
Fenster <strong>in</strong> der Krypta<br />
Unter dem nördlichen Teil, dem<br />
Altarraum der Kirche, bef<strong>in</strong>det sich<br />
e<strong>in</strong>e Krypta, die Gottesdiensten an<br />
Werktagen dient. Der E<strong>in</strong>gang liegt<br />
auf der Talseite der Kirche.<br />
Wie auch die Kirche oben hat der<br />
kle<strong>in</strong>e Raum e<strong>in</strong> aussagestarkes<br />
Fensterrund. Neun Felder nehmen<br />
den Blick gefangen. Der Baubeton<br />
<strong>in</strong> den trennenden <strong>St</strong>egen gibt dem<br />
Ganzen <strong>St</strong>ruktur. Bei den mittleren<br />
sieben ist wie bei brennenden<br />
Flammen e<strong>in</strong> kräftiges Rot <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />
„Zungen“ bestimmend.<br />
12<br />
Die Krypta<br />
Undurchsichtige wie auch klare<br />
Glasflächen umgeben die „Flamme“,<br />
den „Feuerregen“. „Da ist Bewegung,<br />
die kraftvolles, sprühendes<br />
Leben ausdrückt. Da gibt es<br />
nichts <strong>St</strong>arres, ke<strong>in</strong>en <strong>St</strong>illstand“, so<br />
heißt es <strong>in</strong> der Chronik.<br />
Die Siebenzahl deutet auf den Heiligen<br />
Geist, auf se<strong>in</strong>e sieben Gaben<br />
h<strong>in</strong>: Geist der Weisheit und des Verstandes,<br />
des Rates und der <strong>St</strong>ärke,<br />
der Wissenschaft und der Frömmigkeit,<br />
Geist der Furcht des Herrn.<br />
Der Geist des Herrn macht Ge-
me<strong>in</strong>de und Geme<strong>in</strong>schaft lebendig.<br />
Die Siebenzahl lässt auch an<br />
die sieben Sakramente denken: In<br />
ihnen verströmt sich Gottes Liebe.<br />
Im Altartisch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bescheiden<br />
gestalteten Ebenholzschre<strong>in</strong><br />
(1960) Reliquien des<br />
Papstes <strong>Pius</strong> X. aufbewahrt. „Denn<br />
<strong>in</strong> den Heiligen schenkt Gott<br />
leuchtende Zeichen se<strong>in</strong>er Liebe.<br />
Durch das Zeugnis ihres Glaubens<br />
verleiht Gott immer neu die Kraft,<br />
nach der Fülle des Heiles zu streben.“<br />
(Aus der Präfation der Messe<br />
von den Heiligen)<br />
Wenn Sie nun aus der Krypta herausgehen<br />
und den Weg um die Kirche<br />
herum nehmen, sehen Sie den<br />
Grundste<strong>in</strong> mit dem Wahlspruch<br />
unseres Kirchenpatrons:<br />
„Alles erneuern <strong>in</strong> Christus“, so lautet der Wahlspruch des Kirchenpatrons Papst <strong>Pius</strong> X.<br />
auf dem Grundste<strong>in</strong>.<br />
13
Papst <strong>Pius</strong> X. – Patron von <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
Josef Melchior Sarto wurde am<br />
2. Juni 1835 zu Riese <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z<br />
Venedig geboren. Er war das älteste<br />
von acht K<strong>in</strong>dern. Von Jugend an<br />
zeichnete er sich durch große Lauterkeit<br />
und tiefen Glauben aus.<br />
Se<strong>in</strong>e <strong>St</strong>udien beendete er mit gutem<br />
Erfolg. Nach dem Besuch des<br />
Sem<strong>in</strong>ars <strong>in</strong> Treviso empf<strong>in</strong>g er mit<br />
23 Jahren am 18. September 1858<br />
die Priesterweihe.<br />
Se<strong>in</strong>e Pfarrstelle <strong>in</strong> Salzano erhielt er<br />
im Jahre 1867. Er wirkte neun Jahre<br />
14<br />
Papst <strong>Pius</strong> X.<br />
Patron von <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
Papst <strong>Pius</strong> X. – Patron von <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
Rötelzeichnung, von <strong>Pius</strong> X. handsigniert<br />
segensreich als treuer Hirte, bevor<br />
man ihn zum Domherrn und Spiritual<br />
nach Treviso berief.<br />
Im Jahre 1884 fand se<strong>in</strong>e Wahl zum<br />
Bischof von Mantua statt, am 15.<br />
August 1893 folgte se<strong>in</strong>e Ernennung<br />
zum Patriarchen von Venedig und<br />
zum Kard<strong>in</strong>al. Er verstand sich stets<br />
als Seelsorger. Se<strong>in</strong>e Güte gegen<br />
Arme und Notleidende war groß.<br />
Se<strong>in</strong>e Wahl zum Papst am 4. August<br />
1903 nahm er unter Tränen an<br />
und gab sich den Namen <strong>Pius</strong> X.<br />
Zu Anfang des ersten Weltkrieges,<br />
am 20. August 1914, verstarb <strong>Pius</strong> X.<br />
Am 29. Mai 1954 wurde er heilig<br />
gesprochen.<br />
Kirchengeschichtlich muss se<strong>in</strong>e<br />
Leistung als ungewöhnlich bezeichnet<br />
werden. Er wirkte<br />
bahnbrechend durch se<strong>in</strong>e<br />
Kommuniondekrete – Frühkommunion<br />
der K<strong>in</strong>der; häufiger Kommunionempfang<br />
während des Jahres.<br />
Er erneuerte die Liturgie und räumte<br />
der Kirchenmusik e<strong>in</strong>e bevorzugte<br />
<strong>St</strong>ellung e<strong>in</strong>.<br />
Se<strong>in</strong> Fest feiert die Geme<strong>in</strong>de am<br />
3. September bzw. am darauffolgenden<br />
Sonntag.
2. Weisheit hat dir Gott verliehn, se<strong>in</strong>e Herde recht zu leiten; für den Glauben kühn zu<br />
streiten, ließ er <strong>in</strong> dir Feuer glühn. Heilger <strong>Pius</strong>, guter Hirt, wache über de<strong>in</strong>e Herde, dass<br />
<strong>in</strong> Christus Mensch und Erde wunderbar erneuert wird.<br />
3. Gottes Recht hast du gemehrt, Gottes Wort uns neu gegeben, dass wir hören, dass wir<br />
leben, wie es Jesu Wort uns lehrt. Heilger <strong>Pius</strong>, steh uns bei, dass auch unser Herz der<br />
Wahrheit, ihres Geistes ewger Klarheit immer mehr geöffnet sei.<br />
4. Gottes Volk hast du geführt, ihm e<strong>in</strong> neues Lied zu s<strong>in</strong>gen; Christi Opfer darzubr<strong>in</strong>gen,<br />
wie es Gott, dem Herrn gebührt. Heilger <strong>Pius</strong>, steh uns bei, dass wir aus dem Opfer leben,<br />
dass die Gabe, die wir geben, vor Gott wohlgefällig sei.<br />
5. Hunger litten wir und Not, fern war uns der Tisch der Gnaden; du hast uns zum Mahl<br />
geladen, dass der Herr uns speist mit Brot. Heilger <strong>Pius</strong>, hilf uns flehn, dass wir stets dies<br />
Brot begehren, unser Leben aus ihm nähren und ihm gläubig offenstehn.<br />
6. Lobet Gott <strong>in</strong> Ewigkeit! Groß ist er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Frommen, die e<strong>in</strong>st werden mit ihm kommen,<br />
wenn er kommt <strong>in</strong> Herrlichkeit. Heilger <strong>Pius</strong>, Schutzpatron, der uns zum Geleit<br />
gegeben, führ uns h<strong>in</strong> durch dieses Leben, h<strong>in</strong> zu Gottes Gnadenthron!<br />
Text: Maria Luise Thurmair · Melodie: Hermann Ed<strong>in</strong>gloh<br />
15
Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber Katholische Pfarrgeme<strong>in</strong>de <strong>St</strong>. <strong>Pius</strong><br />
<strong>Pius</strong>str. 28, 59821 <strong>Arnsberg</strong><br />
Text Anneliese Well<strong>in</strong>g, Christiane Schauerte<br />
Fotos Wilhelm Nelskamp, Valent<strong>in</strong> H. Now<strong>in</strong>ski,<br />
Helmut Röhrig, Marita <strong>St</strong>ahl, Raimund <strong>St</strong>ahl<br />
Entwurf Valent<strong>in</strong> H. Now<strong>in</strong>ski, Marita <strong>St</strong>ahl<br />
Gesamtherstellung F. W. Becker GmbH, Druck und Medien, <strong>Arnsberg</strong><br />
16