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FAC’T exklusiv 11 · November 2012<br />
NACHHALTIGKEIT & CSR Gutes tun und darüber<br />
sprechen · STIFTUNG REGENBOGEN Grenzen über-<br />
schreiten in Bolivien · AVENIR TOGO Mitarbeiter<br />
David Neurohr unterstützt soziales<br />
Projekt in Afrika · HILFSPROJEKT IN INDIEN FAC’T<br />
Gruppe hilft mit medizintechnischer Ausrüstung<br />
STUDIENMONITOR Wettbewerbsvorteile durch CSR
INHALT<br />
4 Corporate Social Responsibility<br />
CSR ist die Reflexion über das eigene Unter-<br />
nehmen, das Verhalten der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und ebenso der Führung. Der<br />
Leitartikel zeigt, wie es richtig geht.<br />
12 Grenzen überschreiten<br />
Gemeinsam mit der St. Franziskus-Stiftung<br />
Münster unterstützen FAC’T Mitarbeiter die<br />
Stiftung „Regenbogen“ in Bolivien mit Gerät<br />
und Personal.<br />
14 Investition in die Zukunft<br />
FAC’T Mitarbeiter David Neurohr setzt sich<br />
privat für das soziale Projekt „Avenir Togo“ in<br />
Afrika ein. Ein Projekt, das konsequent auf<br />
Selbsthilfe setzt – mit Erfolg.<br />
20 Helfen. Durch Engagement<br />
und Kompetenz<br />
Seit Jahren unterstützt die FAC’T Gruppe<br />
ein ärztliches Hilfsprojekt des St. Franziskus-<br />
Hospitals Münster in Indien mit medizintech-<br />
nischer Ausrüstung und Serviceleistungen<br />
vor Ort.<br />
22 Studienmonitor:<br />
Wettbewerbsvorteile durch CSR<br />
2 | Inhalt<br />
Zahlt sich das Engagement in CSR aus? Welcher<br />
Nutzen ist mit CSR Aktivitäten verbunden?<br />
Zwei Studien zum Thema geben Auskunft …<br />
20<br />
14<br />
4<br />
12<br />
22<br />
EDITORIAL<br />
CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITy STEHT FüR VERANT-<br />
WORTUNGSBEWUSSTES UNTERNEHMERISCHES HANDELN<br />
– SO WIE ES BEI DER <strong>FAC'T</strong> SEIT UNSERER GRüNDUNG VOR<br />
üBER 10 JAHREN ERFOLGREICH PRAKTIZIERT WIRD.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass viele Unternehmen einen Slogan verwenden, den sie<br />
mit ihrem Firmennamen verknüpfen? Ein führender Autohersteller stellt die „Freude am Fahren“<br />
in den Vordergrund, ein anderer den „Vorsprung durch Technik“ – sie wissen, wen ich meine. In<br />
allen Branchen sehen und hören wir diese kurzen Sätze. Sie transportieren ein zentrales Versprechen<br />
in Bezug auf ein Produkt oder Unternehmen. Auch wir haben einen solchen Slogan – fällt<br />
Ihnen dieser spontan ein? Der Leitsatz der FAC’T lautet „Verantwortung ist unser Geschäft!“<br />
In dieser Ausgabe der FAC’Texklusiv wollen wir unserem Slogan auf den Grund gehen, denn es<br />
steckt so viel mehr dahinter als eine fixe Idee – nämlich das, was man weitläufig als „Corporate<br />
Social Responsibility“ (CSR) bezeichnet und als „Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung“<br />
übersetzt. Uns ist diese so wichtig, dass sie zum zentralen Leitfaden unseres Handelns geworden<br />
ist. Als Unternehmen innerhalb der St. Franziskus-Stiftung bekennen wir uns damit zu unseren<br />
christlich-sozialen Wurzeln. Mehr als alles andere steht für uns der Mensch im Mittelpunkt. Wir<br />
gehen verantwortungsvoll mit unseren Kunden, Dienstleistern, mit den Kolleginnen und Kollegen<br />
um – aber auch mit unserer Umwelt und der Gesellschaft. Dort wo unser Tun nicht mit<br />
unseren Werten vereinbar ist, verzichten wir im Zweifelsfall auch auf Geschäftserfolge.<br />
Dies sind Verhaltensrichtlinien, die wir uns freiwillig auferlegt haben. Warum tun wir das? Zunächst<br />
einmal, weil dies unseren eigenen Wertevorstellungen entspricht. Zum anderen, weil wir<br />
für unsere Kunden, Dienstleister und Mitarbeiter ein vertrauensvoller Partner sein wollen. Nicht<br />
zuletzt sind wir uns sicher: Eine Welt, in der Unternehmen nicht nur wirtschaftliche, sondern<br />
auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, ist für uns alle lebenswerter.<br />
Die vorliegende Ausgabe der <strong>FAC'T</strong>exklusiv beschäftigt sich mit den globalen Phänomen der Corporate<br />
Social Responsibility. Unter anderem stellen wir einige Initiativen und soziale Projekte vor,<br />
an denen <strong>FAC'T</strong> beteiligt ist. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe, Taten und Beweggründe<br />
– und über Menschen, die sich besonders engagieren.<br />
Viel Spaß beim Lesen und<br />
liebe Grüße<br />
Ihr<br />
Alois Beulting<br />
Geschäftsführer FAC’T GmbH<br />
ALOIS BEULTING, GESCHäFTSFüHRER FAC’T GRUPPE<br />
Editorial | 3
CORpORATE SOCIAL<br />
RESpONSIbILITy<br />
Corporate Social Responsibility (kurz: CSR)<br />
– das ist die Reflexion über das eigene Unternehmen,<br />
das Verhalten der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und ebenso der Führung.<br />
CSR, das ist ein Bekenntnis zur Haltung der<br />
gesamten Organisation. Es ist die Chance,<br />
sich zu differenzieren und mit den eigenen<br />
Anspruchsgruppen in einen ganz neuen Dialog<br />
zu treten. Eine Chance – gerade auch für<br />
die personalintensive Facility Management.<br />
Branche.<br />
FAC’Texklusiv Redaktion<br />
Angesichts der zunehmenden Veränderungen und globalen<br />
Herausforderungen im Umwelt- und Klimaschutz und in der<br />
Armutsbekämpfung setzen sich immer mehr Unternehmen<br />
und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine nachhaltige,<br />
zukunftsfähige Wirtschaftsweise ein. Für mehr Verantwortungsbewusstsein,<br />
Transparenz und Menschlichkeit. Was<br />
den Menschen nützt, zahlt auch auf das Markenimage ein und<br />
verbessert so die Reputation eines Unternehmens oder einer<br />
Organisation. Eine klassische Win-Win-Situation.<br />
Auch im Facility Management, einer traditionell sehr beschäftigungsintensiver<br />
Branche mit einer nahezu 100 %igen Dienstleistungsorientierung,<br />
ist die übernahme von Sozialer Verantwortung<br />
und der Einsatz für Nachhaltigkeit, Umweltschutz<br />
und Klimaschutz zu einem Wettbewerbskriterium geworden.<br />
Corporate Social Responsibility | 5
CSR UMSCHREIBT DEN BEITRAG EINES UNTERNEHMENS ODER EINER ORGANISATION ZUR NACHHALTIGEN ENTWICKLUNG,<br />
INDEM ES üBER DIE GESETZLICHEN VORGABEN HINAUS SOZIALE, GESELLSCHAFTLICHE, HUMANITäRE ODER öKOLOGISCHE<br />
VERANTWORTUNG IN IHREM KERNGESCHäFT üBERNIMMT.<br />
DIE ZAUBERFORMEL: CSR – CORPORATE SOCIAL<br />
RESPONSIBILITy<br />
Unter der Corporate Social Responsibility (kurz: CSR)<br />
versteht man eine verantwortungsvolle, nachhaltige<br />
Wirtschaftsweise. Eine Arbeits- und Wirtschaftsweise,<br />
die sowohl nach Außen, als auch nach Innen<br />
gerichtet ist und somit alle Personen- / Anspruchsgruppen<br />
(Stakeholder) betrifft, die in irgendeiner<br />
Form mit dem Unternehmen in Berührung kommen.<br />
Doch was ist das genau – verantwortliches Handeln?<br />
Verantwortliches Handeln subsumiert eine Vielzahl<br />
an Fragen, denen sich Unternehmen heute stellen<br />
müssen. Angefangen bei der fairen Behandlung der<br />
Belegschaft sowie der Partnerunternehmen, Lieferanten<br />
und Dienstleister über die Müllentsorgung,<br />
die Vermeidung von Verpackungs- und Transportmüll<br />
bis hin zu Einsparungskonzepten im Energiebereich<br />
und der Unterstützung von lokalen, sozialen oder<br />
sogar humanitären Projekten erstreckt sich die Verantwortungsübernahme<br />
auf soziale, ökologische und<br />
ökonomische Bereiche.<br />
6 | Corporate Social Responsibility<br />
OBERSTES GEBOT FüR GLAUBWüRDIGKEIT:<br />
TRANSPARENZ UND QUALITäT<br />
Wer Gutes tut, sollte darüber reden. Diese Binsenweisheit<br />
hat sich bisher immer ausgezahlt. Wichtig ist<br />
jedoch, dass nicht nur gehandelt wird, sondern alle<br />
Tätigkeiten, Prozesse, Erfolge und auch Rückschläge<br />
und Flops bei den realisierten bzw. unterstützten<br />
Projekten transparent, offen und nachvollziehbar<br />
kommuniziert und dokumentiert werden. Intern wie<br />
extern. Nur so kann Authentizität erreicht und Reputationsgewinne<br />
erzielt werden. Auch die Qualität<br />
von CSR-Programmen und Projekten sollte sorgfältig<br />
überprüft werden. Nichts wäre schlimmer, als in den<br />
Generalverdacht des „Green-Washings“ zu kommen,<br />
also dem Vorwurf ausgesetzt zu sein, die Programme<br />
ausschließlich nur aus Image- oder Marketinggründen<br />
zu unterstützen – ohne das eigene Verhalten im<br />
Unternehmen auf die damit verbundene Haltung<br />
auszurichten. CSR ist eine Haltung, eine Vision, eine<br />
Markenkomponente. Ein Versprechen. CSR ist kein<br />
Sponsoring-Projekt.<br />
Wer offen, ehrlich und transparent informiert – z. B. in<br />
einem Nachhhaltigkeitsbericht – versteckt seine guten<br />
Taten gerade nicht. Für Kunden, Bewerber, Journalisten<br />
und auch die Mitarbeiter wird deutlich, was ein<br />
Unternehmen für die Nachhaltigkeit tut, wo es gesellschaftliche<br />
und soziale Verantwortung übernimmt.<br />
CSR wird so sukzessiv zu einem Qualitätsmerkmal des<br />
Unternehmens. Das zahlt sich aus.<br />
CSR – KEIN RANDTHEMA, SONDERN QUERSCHNITTS-<br />
FUNKTION DURCH DAS KERNGESCHäFT<br />
CSR Aktivitäten sollten gerade kein Inseldasein fristen,<br />
sondern in allen Bereichen des Kerngeschäftes eine<br />
tragende Rolle spielen. Nur so kann gewährleistet<br />
werden, dass CSR Aktivitäten und Zielsetzungen als<br />
Teil der Markenpositionierung eines Unternehmens,<br />
als Haltung und Vision, als Philosophie erlebbar gemacht<br />
werden können und als Teil des Markenkerns<br />
auch von Mitarbeitern und Führungskräften gelebt<br />
werden. Die freiwilligen Aktivitäten eines Unternehmens<br />
und auch seiner Mitarbeiter werden unter dem<br />
Einbeziehung und<br />
Entwicklung Stakeholder<br />
Kundenbedürfnisse<br />
Faire Verhaltensweisen<br />
gegenüber Partnern<br />
Marke & Image<br />
ORGANISATION & STRUKTUR<br />
FüHRUNG & HALTUNG<br />
Reputation in der<br />
öffentlichkeit<br />
Menschenrechte<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Umwelt & Klima<br />
Corporate Social Responsibility | 7
DIE PRAxIS ZEIGT: CSR AKTIVITäTEN ERREICHEN EINEN MESSBAREN ERFOLG FüR UNTERNEHMEN.<br />
Kunden<br />
bedürfnisse<br />
VIRALE<br />
EFFEKTE<br />
Reputation,<br />
Legitimation,<br />
Image<br />
KUNDENUNTER-<br />
STüTZUNG<br />
(SUPPORT)<br />
UNTERNEHMENS-<br />
REPUTATION<br />
INTENSIVIERUNG<br />
DER CSR<br />
AKTIVITäTEN<br />
Mehr<br />
Programme,<br />
mehr<br />
Auswahl<br />
VERBESSERUNG<br />
DES GESCHäFTS<br />
DER BEREICHE<br />
BESSERE<br />
(NACHHALTIGERE)<br />
PRODUKTE:<br />
MEHR ABSATZ<br />
ENEGAGEMENT<br />
GEGENüBER<br />
BELEGSCHAFT<br />
MITARBEITER<br />
"BEI DER STANGE<br />
HALTEN"<br />
Mehr<br />
Attraktivität:<br />
Rekrutierung von<br />
leistungsstarken<br />
Mitarbeitern<br />
Steigerung<br />
des Ertrags<br />
und<br />
Umsatzes<br />
STEIGERUNG<br />
PRODUKTIVITäT<br />
Nutzung<br />
von<br />
Einsparungspotenzialen<br />
WIE ENGAGEMENT IM CSR SICH POSITIV AUF FINANZIELLE ERGEBNISSE EINES UNTERNEHMENS AUSWIRKEN.<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
-20 %<br />
-40 %<br />
Unternehmen mit einem<br />
hohen Mitarbeiter-Engagement<br />
Veränderungen im<br />
operativen Ergebnis Wachstumsrate des<br />
Bertriebsergebnisses<br />
Unternehmen mit einem<br />
geringen Mitarbeiter-Engagement<br />
Wachstumsrate<br />
des Ertrags<br />
Quellen:<br />
„Closing the Engagement Gap: A Road Map for Driving Superior<br />
Performance“ Towers Watson, 2008 • „2010 Cone Cause Evolution<br />
Study“ Cone Inc, 2010 • „Shaping the Future: Solving Social<br />
Problems Through Business Strategy“ Committee Encouraging<br />
Corporate Philanthropy, 2010 • „The Business Case for Corporate<br />
Social Responsibility“ Director Notes, The Conference Board, 2011<br />
• „Workplace Giving Works! Make It Work for You.“ LBG Research<br />
Institute and LBG Associates, 2010 • „Employee Retention is the<br />
Key to Minimizing Turnover Costs“ HR.COM Limited, 2010<br />
Dach CSR im Unternehmen verankert. So finden sich<br />
dort beispielsweise Umweltaktivitäten, Kultur- und<br />
Sportsponsorings, Wohltätigkeitsaktivitäten, besondere<br />
Leistungen und Angebote für die Mitarbeiter<br />
oder aber ganze Hilfsprojekte für Straßenkinder, Entwicklungshilfe<br />
oder Unterstützungen für Gesundheitsprojekte.<br />
Wichtig ist hierbei, die Zielsetzung der CSR<br />
Projekte im Kerngeschäft zu verankern und hieraus<br />
Handlungs- und Verhaltensweisen für die eigenen<br />
Geschäftsbereiche oder Abteilungen abzuleiten. Die<br />
Herausforderung: Wirtschaften in Balance zwischen<br />
ökonomischen Zielen und sozialer sowie ökologischer<br />
Verantwortungsübernahme.<br />
FREIWILLIGES HANDELN – TRANSPARENTE<br />
DOKUMENTATION<br />
CSR Ziele und Handlungsweisen sind freiwillig. Es gibt<br />
weder gesetzliche Grundlagen noch irgendwelche<br />
Normen, die CSR vorschreiben. Vielmehr setzen CSR<br />
Richtlinien im Unternehmen auf gesetzlichen Normen<br />
und weltweiten Abkommen auf und erweitern diese<br />
bzw. schließen Lücken. So gelten selbstverständlich<br />
auch weiterhin tarifvertragliche Normen oder aber<br />
die weltweiten Standards für Menschenrechte und<br />
Kernarbeitsnormen (z. B. ILO-Kernarbeitsnorm). CSR ist<br />
ein freiwilliger, strategischer Ansatz einer modernen<br />
Unternehmensführung.<br />
Zahlreiche Unternehmen und Organisationen<br />
haben bereits CSR<br />
Standards entwickelt. Standards,<br />
die sie in jährlichen Nachhal-<br />
... Beschäftigten entscheiden<br />
sich bei der Wahl<br />
Ihres Jobs mit gleicher Vergütung<br />
und Position für das Unternehmen,<br />
welches sich für soziale<br />
Projekte und den verantwortungsvollen<br />
Einsatz von<br />
knappen Ressourcen<br />
einsetzt.<br />
WUSSTEN SIE?<br />
Die Kosten für den Austausch<br />
/ Ersatz eines Mitarbeiters<br />
sind rund 150 % so teuer<br />
wie die Gesamtkosten des<br />
Mitarbeiters.<br />
tigkeitsberichten dokumentieren. Und das Interesse<br />
ist groß: Konsumente, Kunden, Bürger, öffentliche<br />
Bürgerinitiativen, aber auch Journalisten sowie die<br />
Mitarbeiter als primäre Markenbotschafter interessieren<br />
sich für eine authentische Berichterstattung.<br />
Diese Stakeholder wollen wissen, wie sich das Unternehmen<br />
positioniert, wie es Stellung bezieht und vor<br />
allem – was es aktiv unternimmt und welche Auswirkungen<br />
das Handeln des Unternehmens auf Umwelt<br />
und Gesellschaft hat. CSR- oder Nachhaltigkeitsberichte<br />
helfen, proaktiv zu berichten und sich so als<br />
innovatives, verantwortungsbewusstes Unternehmen<br />
zu positionieren. Zu den wesentlichen Grundsätzen<br />
eines Nachhaltigkeitsberichtes zählen daher Attribute<br />
wie Klarheit, Wesentlichkeit, Wahrheit, Vergleichbarkeit<br />
und überprüfbarkeit. Doch nicht nur<br />
für externe Zielgruppen sind Nachhaltigkeitsberichte<br />
und der damit verbundene Prozess wertvoll. Auch intern<br />
dient die kontinuierliche Berichterstattung dazu,<br />
Schwachstellen aufzudecken, Lernprozesse voranzutreiben<br />
und neue Denkweisen anzustoßen.<br />
Sprechende Nachhaltigkeitsberichte berücksichtigen<br />
die gesamte Wertschöpfungskette (sogenannte „Supply<br />
Chain“) und berichten sowohl über Auswirkungen<br />
des eigenen Handelns und Wirtschaftens sowie über<br />
Maßnahmen zur Verbesserung oder<br />
neue Ansätze für die Zukunft an<br />
jeder einzelnen Stelle des Prozesses.<br />
Hier werden auch Zulieferer,<br />
Dienstleister, Partner und eben<br />
auch Kunden mit eingeschlossen.<br />
Es geht im Kern darum,<br />
Mehr<br />
als die Hälfte<br />
aller Entscheider in Unternehmen<br />
glauben, dass CSR<br />
Aktivitäten auf die Marke des<br />
Unternehmens<br />
einzahlen und<br />
sich dadurch<br />
gewinnbringendauswirken.<br />
8 | Corporate Social Responsibility Corporate Social Responsibility | 9
einen sozial gerechten und umwelt- sowie klimaschonenden<br />
Lebenszyklus für die gesamte Leistungskette<br />
herzustellen. Neben den typischen Kerngeschäftskomponenten<br />
sind hier insbesondere auch Nebeneffekte<br />
zu berücksichtigen wie Geschäftsreisen, Transporte<br />
und der gesamte Bereich der Entsorgung.<br />
FAZIT: DER NUTZEN VON CSR PROJEKTEN FüR UNTER-<br />
NEHMEN IST NOCH NICHT üBERGREIFEND ERKANNT<br />
Eine erfolgreiche und dauerhafte Implementierung<br />
von Corporate Social<br />
Responsibility (CSR) in Unternehmen<br />
ist langfristig unerlässlich. Sie erfordert<br />
jedoch Organisationsstrukturen, die Aufgabenfelder,<br />
Verantwortlichkeiten und<br />
Qualitätssicherung regeln – alleine schon,<br />
um Authentizität dauerhaft gewährleisten<br />
zu können. Und sie bedingt Ressourcen<br />
im Unternehmen. Unternehmen<br />
und Organisationen müssen sich heute<br />
mit stetig steigenden Erwartungen aller<br />
Stakeholder-Gruppen bezüglich Transparenz<br />
und verantwortlichem Handeln<br />
auseinandersetzen. Dies betrifft Themen<br />
wie Arbeitsbedingungen, Umweltfragen,<br />
Verbraucherschutz oder Einhaltung<br />
gesetzlicher Rahmendaten, beinhaltet<br />
aber auch Fragen des „gesellschaftlichen<br />
Engagements“.<br />
DIE FAC’T WEISS SICH vERANTWORTLICH<br />
FüR DIE KuNDEN, DIE IHNEN vERTRAuEN, FüR DIE<br />
MITARBEITERINNEN uND MITARBEITER, DIE SICH<br />
GEMEINSAM DEM DIENST STELLEN uND FüR DIE<br />
uMWELT, DIE ES HEuTE GANz BESONDERS zu<br />
SCHONEN GILT. DIESES uMFASSENDE vERSTäNDNIS<br />
DES BEGRIFFS vERANTWORTuNG MuSSTEN<br />
SICH DIE GRüNDER uND MITARBEITER DER ERSTEN<br />
STuNDE NICHT THEORETISCH ERARBEITEN,<br />
SONDERN SIE HABEN ES BEREITS GELEBT, BEvOR ES<br />
DIE FAC’T GAB. SCHON IN DER TECHNISCHEN<br />
ABTEILuNG DES ST. FRANzISKuS-HOSPITALS MüNSTER,<br />
AuS DER DIE FAC’T SPäTER HERvORGEGANGEN<br />
IST, WAR DIESE ART DER vERANTWORTuNG EIN<br />
SELBSTvERSTäNDNIS. BEI uNS HAT DIESE<br />
HALTuNG SEIT üBER 150 JAHREN TRADITION.<br />
SCHWESTER M. DIETHILDE BöVINGLOH<br />
VORSTAND DER FRANZISKUS-STIFTUNG<br />
Die Integration von CSR in das Kerngeschäft wird<br />
schließlich zu einem immer stärkeren Wettbewerbsfaktor<br />
und führt zu Verbesserungen in den Bereichen:<br />
1. Außendarstellung und PR sowie Markenimage und<br />
Positionierung in der öffentlichkeit<br />
2. Stärkung der Reputation des Unternehmens gegen-<br />
über den Stakeholdern (z. B. Kunden, Mitarbeitern,<br />
Bürgerinitiativen, Geldgebern / Investoren)<br />
3. Externe und interne Präsentation von gelebten<br />
Unternehmenswerten und unternehmerischer Ver-<br />
antwortung<br />
4. Intensivierung des Beziehungsmanagement zu den<br />
Stakeholdern<br />
5. Motivationssteigerung für Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter<br />
6. Schaffung von Vertrauen, Glaubwürdigkeit und<br />
partnerschaftlicher Zusammenarbeit als „wich-<br />
tigster Währung“, insbesondere bei nationalen und<br />
internationalen Geschäftsbeziehung zu Kunden,<br />
Lieferanten, Dienstleistern<br />
7. Wettbewerbsvorteile<br />
8. Schaffung von Differenzierungspotential ggü. den<br />
Wettbewerbern<br />
9. Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber für<br />
qualifiziertes Personal<br />
10. Erschließung neuer Märkte, insbesondere im inter-<br />
nationalen Kontext<br />
Die Gesellschaft erwartet von Unternehmen mehr als<br />
maximierten Produktnutzen und Profit – die Begleitumstände<br />
bei der Herstellung von Produkten und<br />
die teils externalisierten Folgekosten für Umwelt und<br />
Gesellschaft gehören auch zur Gesamtbilanz eines<br />
Unternehmens. Hier sind sprechende Unternehmen<br />
und Organisationen gefragt. Eine Aufgabe. Aber auch<br />
eine echte Chance.<br />
10 | Corporate Social Responsibility Corporate Social Responsibility | 11
HAND IN HAND<br />
GRENZEN übERSCHREITEN<br />
Gemeinsam mit der St. Franziskus-Stiftung Münster unterstützen<br />
FAC’T Mitarbeiter die Stiftung Arco Iris, (auf<br />
deutsch) „Stiftung Regenbogen“ in Bolivien mit Gerät<br />
und Personal. Die Stiftung setzt sich ein für Kinder und<br />
Jugendliche auf der Straße und hilft dabei, diese von<br />
der Straße zu bekommen.<br />
12 | Stiftung Regenbogen<br />
FAC’Texklusiv Redaktion<br />
Hoch hinaus muss man, wenn man in das Einsatzgebiet<br />
der Stiftung Regenbogen gelangen möchte: Dieses<br />
liegt vornehmlich in der bolivianischen Hauptstadt La<br />
Paz in rund 3.500 Meter über dem Meeresspiegel. Dort<br />
kümmert sich Padre José seit vielen Jahren intensiv<br />
um die Straßenkinder in La Paz. In den Einrichtungen<br />
seiner „Fundación Arco Iris“ finden unzählige Kinder<br />
und Jugendliche Halt, können Selbstvertrauen entwickeln<br />
und Heilung erfahren von den körperlichen und<br />
seelischen Verletzungen ihrer Kindheit.<br />
HELFEN IST OBERSTES GEBOT<br />
Obwohl die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen<br />
immer schwieriger werden, versucht die St. Franziskus-Stiftung<br />
Münster zusammen mit dem St. Franziskus-<br />
Hospital und der FAC’T Gruppe auch dort zu helfen,<br />
wo die Not der Menschen existenzieller ist – auch über<br />
Ländergrenzen hinweg. Die Stiftung Regenbogen wird<br />
durch den aktiven Austausch von ärzten und Schwestern<br />
zur Fort- und Weiterbildung unterstützt. Zusätzlich<br />
stellt FAC’T medizinisches Gerät zur Verfügung<br />
und schult die Kollegen vor Ort in der Anwendung und<br />
Bedienung sowie der Wartung der Geräte.<br />
Gearbeitet wird vor Ort unter schwierigsten Bedingungen.<br />
Oft fällt während der Operation der Strom aus.<br />
Das Notstromaggregat ist defekt. Mit dem hereinströmenden<br />
Tageslicht kann weiter operiert werden. Der so<br />
genannte Elektrokoagulator, ein wichtiges Instrument<br />
für die Blutstillung, kann wegen fehlender Elektroden<br />
nicht benutzt werden. Auch Röntgenapparate fehlen<br />
vor Ort. Die Patienten müssen zum Röntgen in die mehr<br />
als hundert Kilometer entfernte Hauptstadt geschickt<br />
werden. Hinzu kommen Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit.<br />
Das sind die Herausforderungen, die sich den<br />
behandelnden ärzten vor Ort, aber auch dem Facility<br />
Management Team im „Hintergrund“ stellen.<br />
DIE STIFTUNG REGENBOGEN – EINE INITIATIVE GEGEN<br />
RUND 35.000 STRASSENKINDER IN LA PAZ<br />
Bereits 1994, im Alter von 56 Jahren, macht sich Pfarrer<br />
Josef Neuendörfer – kurz Padre José – auf den Weg,<br />
um für und mit den Kindern auf den Straßen von La<br />
Paz in Bolivien eine bessere Zukunft aufzubauen. Wer<br />
den Padre kennenlernt, der erfährt sehr schnell, dass<br />
dieser Mann sein einmal gestecktes Ziel nicht mehr aus<br />
den Augen verliert: die Arco-Iris-Stiftung.<br />
Der Plurinationaler Staat Bolivien, wie er<br />
offiziell heißt, hat rund 10 Mio. Einwohner.<br />
Etwa 250.000 Einwohner wohnen in der<br />
Hauptstadt Sucre, rund 900.000 Einwohner in<br />
La Paz, dem Regierungssitz.<br />
In den Einrichtungen seiner „Fundación Arco Iris“ finden<br />
unzählige Kinder und Jugendliche Halt, können<br />
Selbstvertrauen entwickeln und Heilung erfahren von<br />
den körperlichen und seelischen Verletzungen ihrer<br />
Kindheit. In La Paz leben rund 35.000 Kinder auf und<br />
von der Straße. Sie leben und überleben von Gelegenheitsarbeiten,<br />
vom Betteln und Stehlen. Ihr Nachtlager<br />
finden sie in Hauseingängen, unter Brücken und in<br />
leeren Grabnischen auf dem Friedhof. Auf der Straße<br />
sind sie – in einem Klima absoluter Lieblosigkeit – der<br />
Verwahrlosung, der Misshandlung und der rücksichtslosen<br />
Ausbeutung hilflos ausgeliefert.<br />
Die Fundación unterhält sechs Häuser für bindungslos<br />
aufwachsende Kinder und Jugendliche. über 800 Kinder<br />
erhalten täglich eine warme Mahlzeit. Rund 1.000<br />
bekommen Unterstützung in der Schul- oder Berufsbildung.<br />
Jährlich werden mehr als 3.000 Kinder sozial,<br />
psychologisch oder juristisch betreut. Das moderne<br />
Arco-Iris-Hospital der Stiftung behandelt alle Straßenkinder<br />
kostenlos. Drei große Ambulanzfahrzeuge sind<br />
täglich unterwegs, um kranke und hilfsbedürftige<br />
Kinder in den Außenbezirken von La Paz aufzusuchen<br />
und zu behandeln.<br />
Seit vielen Jahren kommen jährlich rund 30 Volontäre<br />
aus Europa kostenlos für ein Jahr in die Einrichtungen<br />
der Arco-Iris-Stiftung, um nach dem Studium oder<br />
nach einer Ausbildung zu den dortigen Bedingungen<br />
mehrere Jahre zu arbeiten.<br />
Mehr über die Stiftung Regenbogen gibt es auch im<br />
Internet unter: http://www.foerderverein-arco-iris.de<br />
Stiftung Regenbogen | 13
INvESTITION IN DIE ZuKuNfT<br />
<strong>FAC'T</strong> Mitarbeiter David Neurohr setzt sich privat für ein soziales<br />
Projekt in Afrika ein. Ein Projekt, das auf Selbsthilfe setzt – und<br />
gerade nicht auf großzügige Gebergeschenke, ausländische<br />
Abhängigkeiten und Hilfe mit dem Scheckheft.<br />
14 | Avenir Togo<br />
FAC’Texklusiv Redaktion<br />
Togo, das kleine Land in Westafrika, zählt knapp 7 Mio.<br />
Einwohner. Die Togolesen, wie sie genannt werden,<br />
bewohnen einen kleinen Streifen von 60 bis 150 km<br />
Breite, der etwa 600 km von der afrikanischen Westküste<br />
in das Landesinnere reicht. Togo zählt im Vergleich<br />
zu seinen Nachbarn zu den ärmsten Ländern der Welt.<br />
Das Land lebt fast ausschließlich von seiner Landwirtschaft.<br />
Begünstigt wird diese durch das feuchte Klima<br />
in dieser maritimen Region. Dieses führt dazu, dass der<br />
Boden sich sehr gut für die Landwirtschaft eignet und<br />
recht gute Erträge einbringt. An Bodenschätzen ist es<br />
in Togo schlecht bestellt. Allein die Phosphatvorkommen<br />
im Süden sind ein nennenswerter Rohstoff, der<br />
abgebaut und vermarktet wird. Großindustrie sucht<br />
man in dem Land genauso vergeblich wie Dienstleistungsunternehmen.<br />
Es gibt einige Großbetriebe wie<br />
den Hafen von Lomé, die Togo-Zement-Fabrik, eine<br />
Brauerei und die Baumwollgesellschaft, die auch im<br />
eigenen Land produziert.<br />
Ursprünglich bestand Togo aus vielen Stämmen und<br />
Dorfgemeinschaften. Mit der „friedlichen Kolonialisierung“<br />
durch die Deutschen 1884 änderte sich dies. So<br />
wurde Gustav Nachtigal als Gesandter nach Togo geschickt<br />
und überzeugte die Togolesen von der Einrichtung<br />
eines Protektorates. Bis heute hält sich in Togo<br />
die Legende von den „guten Kolonialisten“ – anders<br />
als die Franzosen, die nach dem Ersten Weltkrieg das<br />
Land übernahmen.<br />
Togo war schließlich eines der ersten Länder Afrikas,<br />
die unabhängig wurden. Zugleich war es eines der<br />
ersten Länder des afrikanischen Kontinents, die einen<br />
Militärputsch über sich ergehen lassen mussten. Obwohl<br />
Anfang der 90er Jahre eine liberale Verfassung<br />
ausgearbeitet wurde, blieb Togo bis zu den ersten<br />
demokratischen Reformen im Jahr 2005, für 38 Jahre<br />
eine Diktatur.<br />
AVENIR TOGO: EIN NACHHALTIGES PROJEKT<br />
FüR DIE ZUKUNFT EINES LANDES<br />
Avenir Togo e.V. – so heißt der Verein, für den sich<br />
David Neurohr engagiert. Dieser Verein setzt sich seit<br />
nunmehr fast 10 Jahren gegen Armut und für die Bildung<br />
der Landbevölkerung im togolesischen Adetikopé<br />
(Westafrika) und den umliegenden Dörfern ein.<br />
Am Anfang stand die gemeinsame Idee der Dorfbewohner<br />
und der deutschen Freunde, eine nachhaltige<br />
biologische Landwirtschaft als Lebensgrundlage<br />
für gesunde Ernährung, für Arbeit und Einkommen<br />
sowie zur Armutsbekämpfung und Vorbeugung der<br />
Landflucht aufzubauen. Daraus entwickelte sich das<br />
soziokulturelle Konzept der Ananas-Kulturfarm, das<br />
auf dem Gedanken der Hilfe zur Selbsthilfe beruht.<br />
Die Arbeit des Vereins in Togo unterscheidet sich von<br />
anderen Hilfsprojekten zum einen dadurch, dass von<br />
Anfang an die Wünsche und die Eigeninitiative der<br />
Einheimischen im Vordergrund standen und zum anderen<br />
durch einen ganzheitlichen Ansatz, der die Lebensbedingungen<br />
vor Ort in sozialer, wirtschaftlicher<br />
und ökologischer Hinsicht nachhaltig verbessern soll.<br />
Mit dem biologischen Anbau, der Weiterverarbeitung<br />
und dem Verkauf und Export von getrockneten<br />
UNSERE GRöSSTE HERAUSFORDERUNG IST ES, EINE SCHEINBAR<br />
ABSTRAKTE IDEE, DIE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG,<br />
ALLTäGLICH FüR ALLE MENSCHEN IN DER GANZEN WELT<br />
ZU REALISIEREN. KOFI ANNAN<br />
Avenir Togo | 15
Ananas sowie<br />
anderer Früchte<br />
wie Orangen, Zitronen<br />
und Pampelmusen<br />
werden die Kosten für soziale<br />
Einrichtungen auf Dauer teilweise selber erwirtschaftet<br />
sowie die Existenz der Bevölkerung gesichert.<br />
So konnten inzwischen mit weiterer Unterstützung<br />
aus Deutschland auf dem 10 ha großen Gelände des<br />
Vereins neben der Ananasplantage über 500 Bäumen<br />
angepflanzt sowie eine Tierzucht, ein Kindergarten,<br />
Sanitäranlagen, eine 6-klassige reformpädagogische<br />
Schule und mehrere Lehrerwohnhäuser sowie ein<br />
Wohnhaus für die Projektmitarbeiter des Vereins<br />
aufgebaut werden.<br />
Zuletzt wurde der seit geraumer Zeit funktionsuntüchtige<br />
Brunnen mit einer neuen Tiefbrunnenpumpe,<br />
die mit Hilfe eines Solarsystems betrieben wird,<br />
ausgestattet, sodass die mittlerweile 150 Schul- und<br />
Kindergartenkinder sowie Lehrer, Eltern und Dorfbewohner<br />
wieder mit sauberem Trinkwasser versorgt<br />
werden können. Die Planung und Organisation der<br />
Baumaßnahmen erfolgt in der Regel durch die Mitglieder<br />
in Deutschland, wohingegen die Umsetzung<br />
und Koordination vor Ort durch einen<br />
togolesischen Projektleiter gewährleistet<br />
wird. Einige Vorstandsmitglieder des<br />
Vereins sowie Unterstützer von Avenir<br />
e.V. fliegen mindestens einmal<br />
jährlich nach Togo, um sich von der<br />
Wirksamkeit der Maßnahmen zu<br />
überzeugen und das Projekt weiter<br />
voranzutreiben.<br />
HILFE – ZWISCHEN SACHZWäNGEN<br />
UND EHRENAMTLICHEN RESSOURCEN<br />
Die Arbeit des Vereins ist nicht immer einfach.<br />
Neben der Aufwendung von viel Geduld müssen<br />
auch kleinere Rückschläge und Misserfolge verkraftet<br />
werden. Doch die Menschen vor Ort haben im Laufe<br />
der Zeit erkannt, dass Ssie mit Hilfe von „Avenir“ ihre<br />
Lebensumstände verbessern können. Denn in Togo,<br />
einem der ärmsten Länder der Welt mit einem Pro-<br />
Kopf-Einkommen unter 300 Euro pro Jahr, gilt Bildung<br />
als das wichtigste Startkapital des Lebens.<br />
16 | Avenir Togo<br />
Mehr über die<br />
Projekte des Vereins ist<br />
im Internet zu finden:<br />
www.avenir-togo.de<br />
Interview<br />
FAC’T exklusiv Herr Neurohr, Sie unterstützen<br />
den Verein Avenir-Togo e. V. Warum?<br />
D. Neurohr Die Globalisierung in den letzten<br />
Jahrzenten hat vielen Menschen und Unternehmen<br />
durch die weltweite Vernetzung und wirtschaftliche<br />
Verzahnung viele neue Chancen und<br />
Vorteile eröffnet. Zunehmend werden<br />
wir jedoch auch mit den daraus<br />
resultierenden ökologischen<br />
sowie sozialen Auswirkungen konfrontiert,<br />
die sich vornehmlich in<br />
den benachteiligten Entwicklungsländern<br />
zeigen. Die Menschen<br />
sind heute überall voneinander<br />
abhängig, aber auch aufeinander<br />
angewiesen. Die Globalisierung<br />
bringt Gewinner und Verlierer<br />
hervor. Afrika auf der Verliererseite<br />
gilt als der älteste, mit den meisten<br />
Problemen beladene und ärmste<br />
Kontinent, der bisher kaum vom<br />
Globalisierungsprozess profitiert<br />
hat und deren Bewohner täglich mit<br />
einem Mangel an Nahrung, medizinischer<br />
Versorgung und Bildungsmöglichkeiten<br />
zu kämpfen haben. Hier bedarf<br />
es der wirksamen Unterstützung und Solidarität<br />
sowie der Übernahme von Mitverantwortung<br />
durch die Mitmenschen, die auf der Gewinnerseite<br />
stehen und sich selber um diese Probleme<br />
keine Sorgen machen müssen. Dies bedeutet,<br />
global zu denken und lokal zu handeln. Genau<br />
dieses Konzept verfolgt der Verein Avenir Togo<br />
e.V., den ich seit der Gründung mitbegleite und<br />
der entsprechend seinem Leitbild einer nachhaltigen<br />
Entwicklung, die sozialen, wirtschaftlichen<br />
David Neurohr, Mitarbeiter der FAC’T Gruppe, ist seit<br />
2009 Vorstandsvorsitzender von Avenir Togo e.V. und<br />
war in den letzten Jahren bereits mehrmals in Togo.<br />
David Neurohr verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit<br />
sowie die Verwaltung der finanziellen Mittel und das<br />
Controlling. Er pflegt den Kontakt zu den Ministerien<br />
und der Deutschen Botschaft und kümmert sich um<br />
die Akquise von Spenden.<br />
und ökologischen Ziele in seinen Projekten verwirklicht.<br />
Aufgrund der schlanken Organisationsstruktur<br />
und des ausschließlich ehrenamtlichen<br />
Engagements der Mitglieder wird gewährleistet,<br />
dass jede finanzielle Zuwendung nachvollziehbar<br />
und ohne Abzug schnell dorthin kommt, wo sie<br />
dringend benötigt.<br />
FAC’T exklusiv Wie engagieren Sie sich bei<br />
diesem Projekt?<br />
D. Neurohr Die Aufgaben und Herausforderungen,<br />
mit denen ich in dem Projekt konfrontiert<br />
werde, sind vielfältig und spannend, aber oftmals<br />
auch kompliziert und langwierig. Neben viel<br />
Geduld und Ausdauer, die benötigt wird, steht<br />
man oftmals vor unbekannten Situation, deren<br />
Bewältigung nur mit eigens anzueignendem Wissen<br />
und dem Erfahrungsaustausch in Netzwerken<br />
möglich ist, denn die kulturellen Unterschiede<br />
und die afrikanische Mentalität sowie die politischen<br />
Verhältnisse und rechtlichen Grundlagen<br />
vor Ort sind in keiner Weise mit europäischen Verhaltensweisen<br />
und Gegebenheiten vergleichbar.<br />
Dies habe ich insbesondere bei der Planung<br />
unserer Grundschule vor Ort und den Diskussionsrunden<br />
mit Dorfbewohnern, Eltern und<br />
Unternehmen erfahren, ebenso bei den Gesprächen<br />
zum Anbau und der Vermarktung unserer<br />
landwirtschaftlichen Produkte sowie bei Verhandlungen<br />
mit Ministerien und der deutschen Botschaft<br />
in Togo. In Deutschland erstreckt sich das<br />
Aufgabenfeld vom Controlling und der Verwaltung<br />
der finanziellen Mittel, über das Fundraising,<br />
der Öffentlichkeitsarbeit und Präsenz des Vereins<br />
in sozialen Netzwerken sowie Vorträgen, bis hin<br />
zu der Planung, Entwicklung und Organisation<br />
von neuen Projekten.<br />
Avenir Togo | 17
FAC’T exklusiv Wer unterstützt dieses Projekt?<br />
Haben Sie Zugriff auf Fördergelder?<br />
D. Neurohr Ein Verein lebt durch seine<br />
Mitglieder. Nur durch sie und ihr Engagement<br />
kann er seinen Zweck erfüllen und sich weiterentwickeln.<br />
In Deutschland hat der Verein Avenir<br />
Togo e.V. derzeit rund 20 aktive Mitglieder, die<br />
mit ihren Ideen und tatkräftiger Mithilfe zum<br />
Fortbestehen des Projektes beitragen. Hinzu<br />
kommt eine Vielzahl an fördernden Mitgliedern,<br />
die uns mit finanziellen und materiellen Mitteln<br />
unterstützen oder Patenschaften für Kinder und<br />
Schulklassen übernommen haben. Neben der<br />
Unterstützung von Schulen, Kindergärten und<br />
Kirchengemeinden, erreichen uns auch immer<br />
wieder Spendengelder von Privatpersonen aus<br />
dem europäischen Ausland sowie vereinzelt<br />
von engagierten Unternehmen. Zudem erzielen<br />
wir durch den Verkauf unserer biologischen<br />
angebauten Früchte auf dem lokalen Markt und<br />
durch den Export von Trockenfrüchten<br />
sowie dem Verkauf von afrikanischen<br />
Kunstgegenständen togolesischer<br />
Künstler auf Veranstaltungen<br />
in Deutschland weitere Erlöse.<br />
In Afrika werden wir von<br />
unserem ehrenamtlich tätigen<br />
Projektleiter sowie den<br />
einheimischen Mitgliedern<br />
des Vereins vor Ort unterstützt, die sich sowohl<br />
um alltägliche organisatorische Dinge kümmern<br />
und Kontakte pflegen als auch die Bauprojekte<br />
und Landwirtschaft des Vereins mitbegleiten.<br />
Einen großen Beitrag leisten insbesondere<br />
die Eltern und Dorfbewohner, die sich an der<br />
Weiterentwicklung der reformpädagogischen<br />
Konzepte beteiligen oder in der Landwirtschaft<br />
mithelfen.<br />
FAC’T exklusiv Auch <strong>FAC'T</strong> engagiert sich bei<br />
sozialen Projekten. Worin sehen Sie hier den<br />
Nutzen für Unternehmen?<br />
D. Neurohr Die Unternehmen sind handelnde<br />
Akteure und Profiteure des weltweiten<br />
Wirtschaftsverbundes und wollen ihre unternehmerischen<br />
Ziele zur Versorgung der Menschen<br />
verwirklichen. Daher müssen sie um des Erfolges<br />
willen ein Eigeninteresse am sozial ausgewogenen<br />
Funktionieren des Ganzen haben. Das<br />
sind auch die steigenden Erwartungen der<br />
Kunden und der Bevölkerung an die für sie<br />
tätigen Unternehmen, die sich oftmals auch in<br />
ihren Leitbildern zu einem global und sozial verantwortungsvollen<br />
und nachhaltigen Handeln<br />
verpflichtet haben.<br />
Längst ist erkannt worden, dass gesellschaftliches<br />
Engagement der Unternehmen mit den eigenen<br />
strategischen Unternehmenszielen im Einklang<br />
stehen muss, um eine „Win-Win-Situation“ für<br />
alle Beteiligten anzustreben.<br />
Die Schaffung eines tatsächlichen Nutzenzuwachses<br />
wird jedoch erst durch die Implementierung<br />
einer nachhaltigen<br />
Unternehmensphilosophie<br />
erreicht, die wirtschaftliche<br />
Effizienz, soziale Gerechtigkeit<br />
und Umweltschutz<br />
in einen gemeinsamen<br />
Handlungsrahmen<br />
einfügt, um Entfaltungsmöglichkeiten<br />
der heutigen Generation<br />
zu gewährleisten,<br />
ohne die Chancen<br />
künftiger Generationen<br />
einzuschränken. Gelebte<br />
Verantwortung und hohe<br />
Qualität könnten in Zukunft<br />
ein Markenzeichen Deutschlands<br />
darstellen. Es gilt, fair und ethisch<br />
über die bestehenden Gesetze und gesellschaftlichen<br />
Erwartungen hinaus zu handeln.<br />
Mit einer gelebten sozialen und ökologischen<br />
Verantwortung gegenüber der Umwelt und den<br />
Menschen, verschafft sich das Unternehmen ein<br />
positives Image und Vertrauen. Die Folgen sind<br />
ein wertschätzendes Klima, ökonomische Entla-<br />
stungen, motivierte Mitarbeiter und zufriedene<br />
sowie langjährige Kunden. Die Erfolgsgarantie<br />
für jedes Unternehmen.<br />
FAC’T exklusiv Unternehmen sehen sich oft<br />
dem Vorwurf gegenübergestellt, sich mit einem<br />
Engagement nur das Gewissen reinzukaufen.<br />
Wie sehen Sie das?<br />
D. Neurohr Bei manchen Unternehmen<br />
stehen ethischer Anspruch und tatsächliches<br />
Handeln nicht immer im Einklang und sie geraten<br />
in eine Glaubwürdigkeitslücke. Im Gegensatz zu<br />
rein taktischen, imagepflegenden Marketingaktionen<br />
führt eine wirklich gelebte Unternehmensethik<br />
hingegen in eine erfolgreiche Zukunft<br />
sowohl für das Unternehmen selber als auch für<br />
das gesellschaftliche Umfeld, in das jedes Unternehmen<br />
eingebettet ist und von dem es abhängig<br />
ist. Verantwortungsbewusstes unternehmerisches<br />
Handeln ist von weit vorausschauendem<br />
und ganzheitlichem Denken geprägt. Dieses<br />
beginnt beim Verzicht auf kurzfristige Gewinnerzielung<br />
zu Lasten Dritter bzw. erfordert realistische<br />
Renditeanforderungen, die langfristig<br />
den Erfolg und die Existenz des Unternehmens<br />
sichern und reicht hinein bis in die interne Unternehmenskultur<br />
im Umgang mit der Mitarbeiterschaft<br />
und anderen Ressourcen.<br />
Faires Geschäftsverhalten, die Einhaltung statt<br />
Umgehung gesetzlicher Bestimmungen und<br />
verantwortungsvolles ethisches Engagement<br />
über die abverlangten oder gesellschaftlich<br />
erwarteten Verhaltensweisen hinaus bringen ein<br />
Unternehmen ganz nach vorne.<br />
Eine transparente Darlegung der Ziele und Wege<br />
des Unternehmens tragen zudem zur Glaubwürdigkeit<br />
des Unternehmens bei, dessen Handeln<br />
dann ein glaubwürdiges Abbild der ethisch ausgerichteten<br />
Unternehmenskultur ist. Aber auch<br />
umfassende ökonomische Verantwortung ist die<br />
Voraussetzung für den eigenen ökonomischen<br />
Erfolg: Denn betriebswirtschaftlicher Erfolg<br />
eines Unternehmens kann nur dann von Dauer<br />
sein, wenn die volks- und gesamtwirtschaftlichen<br />
Erfolge und gesamtgesellschaftlichen Zielsetzungen<br />
dadurch nicht gestört oder vereitelt<br />
werden.<br />
FAC’T exklusiv Wann ist die nächste Reise nach<br />
Togo geplant?<br />
D. Neurohr In diesem und dem kommenden<br />
Jahr werde ich aufgrund zeitlicher Engpässe<br />
selber nicht nach Togo reisen können. Es werden<br />
jedoch andere Vorstandsmitglieder sowie ein<br />
junger „Weltwärts“-Praktikant für längere Zeit<br />
vor Ort sein. Für das darauffolgende Jahr plane<br />
ich wohl wieder einen Togo-Aufenthalt. Den<br />
dortigen Schulbetrieb gilt es weiter zu entwickeln,<br />
ein weiteres Lehrer-Wohnhaus zu errichten<br />
und Finanzierungs- und Baupläne für eine<br />
weiterführende Schule inklusive Kulturhaus für<br />
die Erwachsenenbildung zu entwickeln.<br />
FAC’T exklusiv Wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />
18 | Avenir Togo Avenir Togo | 19
WIR UNTERSTüTZEN DAS HILFSPROJEKT IN INDIEN BEREITS SEIT EINIGEN JAHREN. DAS IST<br />
NICHT NUR EINE GUTE SACHE, HINTER DER UNSERE MITARBEITER STEHEN. ES IST AUCH EINE<br />
ECHTE HERAUSFORDERUNG, DER WIR UNS STELLEN. SO MACHEN UNS BEISPIELSWEISE DIE<br />
MANGELNDE HyGIENE, DIE SCHLECHTE ENERGIE- UND WASSERVERSORGUNG SOWIE DIE EIN-<br />
GESCHRäNKTE AUSSTATTUNG AN MEDIZINISCHEN SACHMITTELN UND GERäTEN ZU SCHAFFEN.<br />
RALF KAHLE, FAC’T MEDIZINTECHNIK<br />
HELfEN. DuRCH ENGAGEmENT<br />
uND KOmpETENZ.<br />
Seit Jahren unterstützt die FAC’T Gruppe ein ärztliches Hilfsprojekt<br />
des St. Franziskus-Hospitals Münster in Indien mit medizintechnischer<br />
Ausrüstung und Serviceleistungen vor Ort.<br />
FAC’Texklusiv Redaktion<br />
Pithora ist ein kleines Dorf in Mittelindien, das mit<br />
seinen umliegenden Siedlungen etwa 10.000 Einwohner<br />
zählt. Pithora gehört zur Diözese Raipur, eine<br />
katholische Gemeinde, die seit 30 Jahren besteht. Seit<br />
nunmehr 12 Jahren unterstützt das St. Franziskus-<br />
Hospitals Münster die Arbeit der Schwestern in der<br />
Missionsstation Raipur. Mit Spendengeldern konnten<br />
u. a. solarbetriebene Wasseraufbereitungsanlagen<br />
beschafft und finanziert werden. Unterstützt wird<br />
das ärzteteam von Mitarbeitern der FAC’T Gruppe,<br />
die sich vor Ort um die vorhandenen und neuen medizintechnischen<br />
Geräte kümmern, die bestehenden<br />
Anlagen warten und reparieren und die Schwestern<br />
vor Ort in die Bedienung einweisen.<br />
Seit mehreren Jahren organisiert und leitet Prof.<br />
Dr. med. Michael Möllmann, Chefarzt der Klinik für<br />
Anästhesie und operativen Intensivstation im St.<br />
Franziskus-Hospitals Münster, „Medical Camps“ in<br />
Indien – mit dem Ziel, medizinische<br />
Versorgung für Menschen anzubieten,<br />
die sich dies sonst nicht leisten könnten.<br />
Vor Ort unterstützen indische Franziskanerinnen<br />
die Helfer aus Deutschland.<br />
Während dieser Zeit sind bereits über<br />
600 Personen behandelt worden – und<br />
das unter erschwerten Bedingungen.<br />
Hier ist FAC’T als kompetenter und zuverlässiger<br />
Partner gefragt. So haben in<br />
der Vergangenheit die Kollegen vor Ort<br />
z. B. die Stromversorgung in den Operations-<br />
und Eingriffsräumen erweitert und<br />
stabilisiert oder aber die Ausstattung der<br />
Operationstische optimiert. Zusätzlich<br />
bringen die Kollegen regelmäßig neue medizintechnische<br />
Geräte nach Indien, installieren und konfigurieren<br />
diese und schulen die Mitarbeiter vor Ort.<br />
Das Material für den Einsatz wird dabei aus den einzelnen<br />
Häusern zusammengetragen: Ausgemusterte<br />
Geräte, Verbrauchsmaterialien sowie technische Ausrüstungen<br />
werden überprüft, überarbeitet und dann<br />
für den Transport nach Indien vorbereitet.<br />
HILFSPROJEKTE IN INDIEN – EINE<br />
ERFOLGSGESCHICHTE SEIT üBER<br />
35 JAHREN<br />
Bereits 1974 begannen die Mauritzer Franziskanerinnen<br />
nach der III. Regel des hl. Franziskus in Pithora mit ihrer<br />
Tätigkeit als Krankenschwestern. Sie führen seitdem<br />
ein Dispensary, eine Art Ambulanzstation mit Medikamentenverteilung.<br />
Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist<br />
die krankenpflegerische versorgung der Landbevölkerung.<br />
Für Schwerkranke und weit entfernt wohnende<br />
Kranke stehen einige Betten bereit. versorgt werden<br />
die Säuglinge und heranwachsende Kinder, die infolge<br />
von Mangel- und Fehlernährung erkrankt sind.Betreut<br />
werden auch zahlreiche Erwachsene, da in dieser Gegend<br />
sehr häufig Haut- und Darmerkrankungen, Bronchitis und<br />
Tuberkulose vorkommen.<br />
20 | Medical Camp Medical Camp | 21
STuDIENmONITOR:<br />
WETTbEWERbSvORTEILE<br />
DuRCH CSR.<br />
Zahlt sich das Engagement in Corporate Social Responsibility<br />
(kurz: CSR) aus? Welcher Nutzen ist mit CSR Aktivitäten verbunden,<br />
insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen?<br />
Und welche Rolle kommt CSR in der Entscheidungsfindung<br />
von und der Kommunikation mit Kunden zu? Zwei Studien<br />
zum Thema geben Auskunft …<br />
WEITERFüHRENDE LINKS<br />
STUDIE:<br />
CORPORATE SUSTAINABILITy – A PROGRESS<br />
REPORT (KPMG U. THE ECONOMIST, 2011)<br />
ARTIKEL IN BRAND EINS:<br />
MERKWüRDIGKEITEN AUS DEN MANEGEN<br />
DES MANAGEMENTS: MANAGEMENT DER<br />
MORALISIERUNG<br />
ARTIKEL IN BRAND EINS:<br />
TROMMELN LERNEN<br />
FAC’Texklusiv Redaktion<br />
In der im Jahr 2010 durchgeführten Studie "Wettbewerbsvorteile<br />
durch CSR – eine Metastudie zu den<br />
Wettbewerbsvorteilen von CSR und Empfehlungen zur<br />
Kommunikation an Unternehmen", herausgegeben<br />
vom „institute4sustainability“ in Zusammenarbeit mit<br />
dem Borderstep Institut wird der Frage nachgegangen,<br />
welche konkreten, relevanten Wettbewerbsvorteile<br />
mit CSR Engagement verbunden sind und wie diese<br />
zu kommunizieren sind. Die Studie wurde als Informationsgrundlage<br />
für die Arbeitsgruppe "Förderung<br />
der Verbreitung des Themas CSR, insb. auch bei KMU"<br />
des CSR-Forums der Bundesregierung erstellt. Dieses<br />
Forum der Bundesregierung hat die Aufgabe, Empfehlungen<br />
an die Regierung für die nationale CSR Strategie<br />
zu entwickeln. Weitere Informationen zu dem<br />
Thema finden sich unter www.csr-in-deutschland.de.<br />
DAS ERGEBNIS: CSR PUNKTETE IN ERSTER<br />
LINIE IM UMWELTSCHUTZ UND IN DEN<br />
ARBEITSBEDINGUNGEN<br />
Die Summe der Wettbewerbsvorteile<br />
von CSR<br />
sind am Größten bei<br />
denjenigen Aktivitäten,<br />
die durch guten<br />
Umweltschutz oder<br />
positive Arbeitsbedingungen<br />
realisiert werden<br />
können. Weitere Vorteile<br />
Quelle:<br />
Studie: Wettbewerbsvorteile<br />
durch CSR – Eine Metastudie<br />
zu den Wettbewerbsvorteilen<br />
von CSR und Empfehlungen<br />
zur Kommunikation an unternehmen<br />
(2010)<br />
wie "Festigung der Kundenbeziehungen" und "Verbesserung<br />
der Investor Relations" betreffen dagegen<br />
eher einzelne Branchen. Fazit: CSR ist nicht zwingend<br />
der "goldene Pfad zu mehr Wettbewerbsfähigkeit",<br />
ist aber Zeichen für eine moderne, verantwortliche<br />
Unternehmensführung und zahlt sich daher im Imagegewinn<br />
aus.<br />
GRüNES MARKETING IM AUFSCHWUNG<br />
Eine weitere Studie „CSR und Green Marketing als<br />
Erfolgsfaktor“ basiert auf einer branchenübergreifenden<br />
Befragung von 500 Unternehmen in Deutschland.<br />
Die Umfrage wurde im Zeitraum Oktober bis November<br />
2011 durchgeführt. Herausgeber ist das Unternehmen<br />
„Die Basis“ in Kooperation mit www.utopia.de.<br />
Ziel war es, eine Bestandsaufnahme in Deutschland zu<br />
erstellen und festzustellen, ob das Thema CSR an Bedeutung<br />
gewonnen hat und inwieweit die Unternehmen<br />
tatsächlich bereits nachhaltig agieren. In diesem<br />
Kontext wurde auch abgefragt, welche Vorteile durch<br />
die Unternehmen in dem CSR Engagement gesehen<br />
werden.<br />
Impressum<br />
Das Ergebnis: Das Thema Nachhaltigkeit<br />
und CSR hat deutlich<br />
an Bedeutung gewonnen –<br />
das zeigen die Umfrageergebnisse.<br />
Die Anzahl der sich an<br />
CSR Aktivitäten beteiligenden<br />
Unternehmen ist in den Jahren<br />
2008 bis 2011 von 50 % auf knapp<br />
62 % gestiegen, so das Ergebnis<br />
FAC’T GmbH<br />
Facility Management Partner<br />
FAC’T RS GmbH<br />
Reinigung & Service<br />
FAC’T IT GmbH<br />
Informationstechnologien<br />
FAC’T GS GmbH<br />
Gastronomie & Service<br />
Hohenzollernring 72<br />
48145 Münster<br />
info@factpartner.de<br />
www.factpartner.de<br />
Telefon 01802 935-935<br />
Telefax 0251 935-4075<br />
Auflage: 1.000 Stück<br />
Erscheinungsweise: 2 x jährlich<br />
Fotos: FAC’T GmbH,<br />
istockphoto.com<br />
Konzeption & Gestaltung:<br />
www.fbkb.com<br />
Quelle:<br />
www.utopia.de<br />
einer weiteren Studie von KPMG in Kooperation mit<br />
The Economist. Die Vorteile werden u. a. in der Schärfung<br />
des Werteprofils der Marke gesehen und sind zu<br />
einem nicht unerheblichen Teil in der Leistungsebene<br />
der Unternehmen verankert.<br />
22 | Studienmonitor Service in der IT | 23
Immer da, wo viel und leistungsorientiert gearbeitet wird,<br />
steigen zugleich auch die Anforderungen an einen<br />
qualifizierten Service.