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samstag, 20. oktober 2012 9.00 uhr - Evangelische ...

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Die Dorfkirche - -<br />

Erntedank-Altar 2011, <strong>Evangelische</strong> Kirche Lindenstruth<br />

Die Dorfkirche<br />

Kirchenzeitung für Bersrod * Bollnbach * Burkhardsfelden<br />

Ettingshausen * Hattenrod * Lindenstruth<br />

Reiskirchen * Saasen * Winnerod<br />

Erntedankfest<br />

Angebote für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

Konfirmandentag<br />

20 Jahre Kunst -<br />

Mensch - Kirche<br />

Berichte aus den<br />

Gemeinden<br />

Kinderseiten<br />

Visitation<br />

Buß– und Bettag<br />

Ewigkeitssonntag<br />

Erntedank September / Oktober <strong>2012</strong> * Nr. 85<br />

Bilder


- 2 - Die Dorfkirche<br />

"Du wirst sein wie ein bewässerter<br />

Garten und wie eine Wasserquelle,<br />

der es nie an Wasser fehlt." (Jesaja<br />

58,11) Das stellt Gott seinem Krisen- und<br />

Kriegsgeschüttelte Volk in Aussicht. Es<br />

wird ein neues Gesicht bekommen.<br />

Wenn wir Zeit und Raum überspringen<br />

und uns in dieser Zeit bei uns etwa am En-<br />

tedankfest die Altarräume und Altäre in<br />

unseren Kirchen ansehen, dann sieht es so<br />

aus, als habe sich Gottes Verheißung er-<br />

füllt - zumindest für uns: da liegt unser<br />

täglich Brot, da sind Äpfel und Birnen,<br />

Obst, Gemüse, Zuccini und Kürbisse, Kar-<br />

toffeln - es ist alles da. Die Gärten und Fel-<br />

der waren gut bewässert, uns fehlt nichts<br />

zum Leben. Und da wir in der Glaubens-<br />

tradition Israels stehen und uns die Ver-<br />

heißungen, die Israel gelten, auch gelten,<br />

können wir sagen: Gott hat unsere Welt<br />

hier ein ganz neues Gesicht gegeben, ein<br />

buntes, ein frisches, ein gesundes Gesicht.<br />

Und dieses Bild der Altarräume und Altäre<br />

lässt uns so empfinden: Eigentlich geht es<br />

uns gut. Das, was ganz selbstverständlich<br />

Sammeln und teilen<br />

Damit das Leben sprudelt<br />

zum Leben dazu gehört, das haben wir,<br />

neben dem Brot, neben Obst und Gemüse,<br />

auch regelmäßig Fleisch und Fisch. Wir<br />

haben über unsere Lebensmittel hinaus<br />

ein sicheres Dach über dem Kopf und ei-<br />

nen Kleiderschrank mit Anziehsachen für<br />

jede Jahreszeit. "Du wirst sein wie ein<br />

bewässerter Garten und wie eine<br />

Wasserquelle, der es nie an Wasser<br />

fehlt." hatte Gott verheißen. Ich kann es<br />

sehen, mich daran freuen und dankbar<br />

bekennen: Gott steht zu seinen Verheißun-<br />

gen.<br />

Mit seiner Verheißung legt Gott seinem<br />

Volk auch eine Bitte ans Herz. Über Raum<br />

und Zeit hinweg ist das auch eine Bitte an<br />

uns: "Brich dem Hungrigen dein<br />

Brot, und die im Elend ohne Obdach<br />

sind, führe ins Haus! Wenn du einen<br />

nackt siehst, so kleide ihn, und ent-<br />

zieh dich nicht deinem Fleisch und<br />

Blut!" (Jesaja 58,7)<br />

Trübt diese Bitte meine Freude? Ist das<br />

schlimm, wenn uns das ans Herz gelegt<br />

wird? Stört das Reden vom Mangel das<br />

Bild der Fülle? Sagen mir nicht die Hung-<br />

rigen, die Obdachlosen, die Nackten: "Die<br />

Welt mag bunt sein, aber ein frisches und<br />

gesundes Gesicht hat sie nicht. Sie könnte<br />

vielleicht so ein Gesicht haben, aber du<br />

tust zu wenig dafür - sonst gäbe es uns<br />

nicht. Also auf: Teile mit uns das Brot und<br />

das Dach über dem Kopf und die Klei-<br />

dung."<br />

Ich verstehe diese Worte nicht als Vorwurf


Die Dorfkirche - 3 -<br />

oder Anklage. Es sind ja nicht die Betroffe-<br />

nen selbst, die Hungrigen und Obdachlo-<br />

sen, die hier reden, sondern es ist Gott. Es<br />

sind Worte aus Gottes Mund - er bittet<br />

uns, etwas zu tun.<br />

Für Israel war diese Bitte eine Antwort auf<br />

eine Frage, die sie damals beschäftigte:<br />

Israel, aus dem babylonischen Exil in die<br />

Heimat zurück gekommen, steht vor den<br />

Trümmern des letzten Krieges und hört<br />

diese Verheißung: Das<br />

alles wird anders wer-<br />

den. Das wird nicht so<br />

bleiben. "Du wirst<br />

sein wie ein bewäs-<br />

serter Garten und<br />

wie eine Wasser-<br />

quelle, der es nie<br />

an Wasser fehlt."<br />

Und in seiner Freude<br />

interessiert Israel nur:<br />

Wann und wie? Wo<br />

soll ich anpacken?<br />

Was kann ich tun?<br />

Da ist eine Spannung:<br />

Es ist so viel in Aus-<br />

sicht gestellt, aber<br />

noch so wenig davon zu sehen. Und diese<br />

durchaus freudige Spannung will ent-<br />

spannt sein durch einen Hinweis: Was<br />

kann ich tun, damit der bewässerte Garten<br />

und die nie versiegende Wasserquelle<br />

schneller Wirklichkeit werden?<br />

Dieselbe freudige Spannung liegt für mich<br />

auch auf dem Erntedankfest. Und mögli-<br />

cherweise empfinden auch die, die auf<br />

dem Feld und in den Gärten gearbeitet ha-<br />

ben und arbeiten, dieselbe Spannung: Da<br />

ist die Freude an der Arbeit und das Lei-<br />

den an der Arbeit, da ist die Freude am<br />

Ertrag und das Leiden am Ertrag: Im<br />

Frühjahr war es viel zu heiß, viel zu sonnig,<br />

es gab zu wenig Regen. Als es schließlich<br />

regnete, regnete es viel zu lange, der Som-<br />

mer war zu nass und zu kühl. Zu viel Ar-<br />

beit, aber zu wenig Ertrag.<br />

Aber selbst, wenn alles optimal verläuft,<br />

gibt es dieselbe Spannung: Zu viel Ertrag<br />

be zu geringer Er-<br />

lös wegen zu ge-<br />

ringer Preise ...<br />

Trotzdem ist das<br />

Erntedankfest ein<br />

Fest, zu dem zu<br />

allererst die Freu-<br />

de gehört. Denn<br />

wenn es immer<br />

wieder spannend<br />

ist, was und wie<br />

viel geerntet wer-<br />

den kann, weil es<br />

entweder einen<br />

Mangel an Regen<br />

und ein zu viel an<br />

Sonne gibt oder<br />

einen Mangel an Sonne und ein zu viel an<br />

Regen, dann ist einfach Freude da und<br />

Dankbarkeit über einen Ertrag -ob viel<br />

oder wenig- der dennoch zum Leben<br />

reicht.<br />

Die Freude über eine reiche Ernte macht<br />

mir kein schlechtes Gewissen, sondern<br />

reichlich Mut. Gottes Möglichkeiten rei-<br />

chen in diese Welt hinein. Die Schönheit<br />

(Fortsetzung auf Seite 4)


- 4 - Die Dorfkirche<br />

(Fortsetzung von Seite 3)<br />

dessen, was wir ernten konnten rührt mei-<br />

ne Augen an und die Schönheit seiner Ver-<br />

heißungen mein Herz.<br />

Und wessen Herz erst angerührt ist, der<br />

unterscheidet sich dann schnell vom<br />

Egoisten: "Man kann nicht allen helfen,<br />

sagt der Egoist und hilft keinem." Der<br />

freudige, dankbare Mensch, der vor sei-<br />

nem inneren Auge schon die bewässerten<br />

Gärten sieht und die nie versiegende Was-<br />

serquelle sagt: "Ich kann nicht allen hel-<br />

fen, aber ich mache irgendwo einen An-<br />

fang. Auch, wenn es nicht viel ist, was ich<br />

tun kann, es ist doch auch nicht wenig:<br />

"Brich dem Hungrigen dein Brot ..."<br />

Meine Gabe<br />

für "Brot für<br />

die Welt" ist<br />

mein Brotbre-<br />

chen. Und ich<br />

haushalte so,<br />

dass ich nur<br />

soviel einkau-<br />

fe, wie ich verbrauche, so dass kein Brot,<br />

keine Lebensmittel zukommen.<br />

"Die im Elend ohne Obdach sind,<br />

führe ins Haus!" Ich nehme Anteil am<br />

Schicksal von Menschen die in den Katast-<br />

rophengebieten in Zeltlagern leben oder<br />

ich nehme Anteil am Schicksal von Men-<br />

schen, die sich jeden Abend ein neues<br />

Dach über dem Kopf suchen müssen. An<br />

Stammtischparolen über ihre Bettelei<br />

beteilige ich mich nicht. Denn mit keinem<br />

von ihnen wollte ich tauschen.<br />

"Wenn du einen nackt siehst, so klei-<br />

de ihn." Erst recht seit die großen Ein-<br />

richtungen von Diakonie, wie Bethel und<br />

Hephata und Caritas und Spangenberg-<br />

Sozialwerk und wie sie alle heißen, sich zu<br />

einer fairen Verwertung verpflichtet habe,<br />

weiß ich, dass ich mit einer Spende guter<br />

Kleidung bei der Kleidersammlung wirk-<br />

lich helfen kann.<br />

Woanders engagieren sich Menschen für<br />

die, die unterdrückt werden. Setzen sich<br />

ein für gleiche Rechte und für die Wah-<br />

rung der menschlichen Würde.<br />

Weil es kein "zu wenig" gibt, sondern nur<br />

"nichts" oder "etwas", darum wird auf dem<br />

"etwas" die Verheißung liegen: "Deine<br />

Heilung wird schnell voranschrei-<br />

ten." Aus dem, was wir tun, wird Gott et-<br />

was wachsen lassen.<br />

Was bringt das Wenige das ich tun kann?<br />

Was lässt Gott wachsen? "Es soll durch<br />

dich wieder aufgebaut werden, was<br />

lange wüst gelegen hat, und du wirst<br />

wieder aufrichten, was vorzeiten ge-<br />

gründet ward; und du sollst heißen:<br />

»Der die Lücken zumauert und die<br />

Wege ausbessert, dass man da woh-<br />

nen könne.«" (Jesaja 58,12) Das ist eine<br />

grandiose Verheißung, die dem Volk Israel<br />

sagte: Wer wie Gott selber sein Leben in<br />

den Dienst anderer stellt, wird zu einer<br />

Säule im Tempel Gottes, in dem göttlichen<br />

Bau für die Ewigkeit, wird zu einem Mitar-<br />

beiter, zu einer Mitarbeiterin am Reich<br />

Gottes.<br />

Uns sagt sie heute: Mit der Fülle der Ernte<br />

haben wir ein bisschen was in der Hand<br />

von Gottes neuer Welt. Wir tun ja nichts<br />

allein. Was für Saat und Ernte gilt, dass<br />

Gott seinen Segen dazu gibt, gilt für unser


Die Dorfkirche - 5 -<br />

ganzes Tun. Und was wir in Gottes Namen<br />

tun, begleitet er durch seinen Segen.<br />

Das ist ein Segen. So, wie Menschen an der<br />

Fülle der Ernte mitgearbeitet haben durch<br />

ihre Liebe an der Feldarbeit, durch ihre<br />

Liebe zur Gartenarbeit, durch die Zeit, die<br />

sie auf den Feldern und in den Gärten wa-<br />

ren, so kann ich tatsächlich auch etwas für<br />

Gottes neue Welt tun: meine Liebe zum<br />

Glauben, meine Freude an Gottes Verhei-<br />

ßungen kann Früchte tragen, wird Früchte<br />

tragen -und das nicht zu wenig- für eine<br />

Welt, die ein buntes, frisches, gesundes,<br />

heiles Gesicht haben wird. Welch eine Ver-<br />

heißung!<br />

Dieter Sandori


- 6 - Die Dorfkirche


Die Dorfkirche - 7 -<br />

Alle Konfirmandinnen und Konfirmanden


- 8 - Die Dorfkirche<br />

Und was glaubst du?<br />

Tag für Konfirmandinnen und Konfirmanden in Großen Großen-Buseck<br />

Großen Buseck<br />

des Dekanats Kirchberg waren zum dies-<br />

jährigen "Konf-Tag" ins Kulturzentrum<br />

nach Großen-Buseck eingeladen. Die<br />

<strong>Evangelische</strong> Jugend (40!! junge Leute)<br />

hatten gemeinsam mit Dekanatsjugendre-<br />

ferentin Carola Geck ein Programm mit<br />

vielen verschiedenen Stationen vorberei-<br />

tet. Fast alle Konfirmandinnen und Konfir-<br />

manden aus den Dekanatsgemeinden wa-<br />

ren da, und die Jungen und Mädchen, die<br />

absagen mussten, haben wirklich etwas<br />

verpasst.<br />

Carola Geck begrüßte neben den Jugendli-<br />

chen auch die mitgekommenen Pfarrerin-<br />

nen und Pfarrer und etliche Kirchen-<br />

vorsteherinnen und Kirchenvorsteher.<br />

Erste Gedanken zum Thema orientierte<br />

Pfarrer Dieter<br />

Sandori am Auf-<br />

druck seines T-<br />

Shirts: Aus bibli-<br />

scher Zeit ist als<br />

Antwort auf die<br />

Frage: "Und was<br />

g l aubst du?"<br />

überliefert: "Wer auf Gott vertraut, der<br />

kriegt neue Kraft, dass er auffliegt mit Flü-<br />

geln wie Adler …" (Jesaja 40,31). Glauben-<br />

de Menschen leben in einer besonderen<br />

Liga. Sie können gewinnen, auch verlieren,<br />

werden aber nicht aus der Bahn geworfen,<br />

weil ihr Vertrauen in Gott sie trägt. Das ist<br />

schon erstklassig. <strong>2012</strong> sei nun das Jahr,<br />

in dem für die aktuelle Konfirmandinnen<br />

und Konfirmanden eine besondere Ausei-<br />

nandersetzung mit den Fragen des Glau-<br />

bens begonnen habe. Es wäre schön, die-<br />

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden sind aufmerksam dabei -<br />

bei einem etwas anderen Gottesdienst.<br />

ses Konfirmandenjahr würde für alle ein<br />

Jahr des Aufstiegs, an dessen Ende mit der<br />

Konfirmation ein großes Fest steht. Pfarrer<br />

Sandori wünschte den Jugendlichen viel<br />

Spaß beim Unterricht und vor allem bei<br />

den einzelnen Stationen des Konfitages.<br />

Bevor es jedoch soweit war, wurde ein Got-<br />

tesdienst gefeiert, der etwas anders war,<br />

als die gewohnten Sonntagsgottesdienste.<br />

Ein Anspiel gehörte dazu: Drei junge Leute<br />

- eine Christin, ein Muslim und einer, der<br />

nichts glaubt - unterhielten sich miteinan-<br />

der darüber, was sie glauben bzw. warum<br />

sie nicht glauben. Die Bedeutung von Tra-<br />

dition und Erziehung wurde dabei ebenso<br />

erkennbar wie ein eigenständiges Entde-<br />

cken. Der Muslim , dass er in die Tradition<br />

seines Glaubens hineingeboren sei, mit<br />

seinen Eltern Gottesdienste besuche und<br />

sich auch an die Gebetszeiten halte<br />

(meistens) und dass er diese Tradition


Die Dorfkirche - 9 -<br />

auch wieder an seine Familie weitergeben<br />

werde. Der, der ohne Glauben auskommt,<br />

hatte seine Anschauung vom Vater über-<br />

nommen: "Ich glaube nur, was ich sehe."<br />

Bei der jungen Christin war der Glaube<br />

nach und nach gewachsen. Sie bekennt<br />

sich nun ganz bewusst zum christlichen<br />

Glauben.<br />

Natürlich gehörte das Glaubensbekenntnis<br />

später auch zu einer der 22 verschiedene n<br />

Stationen, die zu durchlaufen waren. An<br />

jeder der Stationen war einer bestimmten<br />

Frage nachzugehen und war eine kreative<br />

oder sportliche Aufgabe zu absolvieren.<br />

Die Jugendlichen konnten dazu neben<br />

dem Kulturzentrum auch den angrenzen-<br />

den Schlosspark nutzen.<br />

Das Glaubensbekenntnis war in einem<br />

Die Konfirmandengruppe Burkhardsfelden/Lindenstruth mit Gast<br />

und Kirchenvorsteher Roland Mohr an einer der Stationen.<br />

Raum spiralförmig ausgelegt. Dort waren<br />

die Konfirmandinnen und Konfirmanden<br />

eingeladen mit dem Jugendpfarrer des De-<br />

kanates, Pfarrer Traugott Stein aus Daun-<br />

ringen, über einzelne Teile des Glaubens-<br />

bekenntnisses ins Gespräch zu kommen.<br />

An einer andere Station erinnerte das<br />

Gleichnis Jesu vom Schatz im Acker daran,<br />

dass unser Glaube tatsächlich ein großer<br />

Schatz ist. Damit sich daran später noch<br />

die Jugendlichen erinnern, durften sie hier<br />

eine kleine Schatzkiste gestalten.<br />

Neben dem Schatz des Glaubens gehören<br />

auch andere Dinge, die für unser Leben<br />

wichtig sind. "Welche Bausteine gehören<br />

für Euch zu einem guten Leben dazu?"<br />

hieß die Frage, und auf kleine Holzklötz-<br />

chen konnten Begriffe geschrieben wer-<br />

den.<br />

An jeder der Stationen<br />

konnten, wenn die Aufga-<br />

ben gut erledigt wurden<br />

Punkte gesammelt werden.<br />

Die Konfirmandengruppe,<br />

die am Ende die meisten<br />

Punkte auf ihrem Statio-<br />

nenzettel verzeichnet hat-<br />

te, war Siegerin des Tages<br />

und konnte den Wander-<br />

pokal entgegennehmen.<br />

Es war wieder einmal eine<br />

Gruppe aus Großen-Buseck, so dass der<br />

Name auf dem Sockel bleiben konnte und<br />

lediglich die Jahreszahl geändert werden<br />

musste.<br />

Bausteine für ein gutes Leben.<br />

Dieter Sandori


- 10 - Die Dorfkirche<br />

Pfarrer Hartmut Miethe ist in diesen Wo-<br />

chen ein gefragter Mann. Als er noch Pfar-<br />

rer in Ettingshausen war, hatte er angefan-<br />

gen, Künstler, die ihre Ateliers in Städten<br />

hatten, für das Dorf zu interessieren und<br />

auf dem Dorf Interesse für die Kunst zu<br />

wecken. So kam es 1989 und 1991 zum 1.<br />

und 2. Künstlersymposium. Ein Jahr spä-<br />

ter, 1992, gründete sich der Ver-<br />

ein "Kunst-Mensch-Kirche".<br />

Der ist nun 20 Jahre alt gewor-<br />

den und hatte sich überlegt, in<br />

allen Reiskircher Ortsteilen<br />

Ausstellungen zu organisieren,<br />

bei denen ortsansässige Kunst-<br />

schaffende ihre Arbeiten prä-<br />

sentieren können.<br />

Als "Mann der ersten Stunde"<br />

wird Pfarrer Hartmut Miethe nicht nur zu<br />

allen Ausstellungen eingeladen, sondern<br />

auch um einführende Worte gebeten.<br />

Hattenrod machte den Anfang. Dort konn-<br />

te er den Besucherinnen und Besuchern<br />

die Künstler Michaela Fink, Otto Lührsen,<br />

Andrea Münster und Nicola Vandepitte<br />

vorstellen: "Alle vier locken uns aus dem<br />

Alltagsstress in eine Welt der Schönheit,<br />

Entspannung, in eine Welt der Farben und<br />

unterschiedlichsten Motive", sagte Miethe<br />

dort.<br />

Kunst in der Region; Hattenrod, Reiskirchen und Saasen<br />

20 Jahre Kunst - Mensch - Kirche<br />

Bei der Eröffnung der Ausstellung in Reis-<br />

kirchen in Haus und Hof der Eheleute<br />

Christel und Herbert Schneider in der Al-<br />

ten Zigarrenfabrik konnte er nicht dabei<br />

sein. Hier führte Ina Wittmeier ein. Sie ist<br />

Referentin für Gesellschaftliche Verant-<br />

wortung in den Dekanaten Grünberg,<br />

Hungen und Kirchberg. Sie würdigte das<br />

kreative Schaffen der Männer und Frauen<br />

und lobte das Engagement des Förderkrei-<br />

ses "Kunst Mensch Kirche" in den vergan-<br />

genen zwei Jahrzehnten.<br />

Christel Schneider, Reiskirchen: Engel aus Glas<br />

Christel und Herbert<br />

Schneider stellten aus<br />

sowie Dietrich Grüne-<br />

wald, Ruth Grünewald,<br />

Olga Woldert, Christa<br />

Winter und Helga Rah-<br />

manzadeh.<br />

Der <strong>Evangelische</strong> Kir-<br />

chenchor unter der Lei-<br />

tung vom Matthias<br />

Schulze sang zur Ausstellungseröffnung<br />

bei herrlichem Wetter im Garten.<br />

Auf Hattenrod und Reiskirchen folgte Saa-<br />

sen. "Kunst ist schön, macht aber viel Ar-<br />

beit. Sie haben viele Eindrücke gemalt,<br />

man sieht es kommt auch von Herzen.",<br />

waren hier die einleitenden Worte von<br />

Pfarrer Hartmut Miethe. Maler Otto Hel-<br />

mich stellte in einem Zelt über 100 Werke<br />

aus. Außerdem hatte Erhard Schultheiß<br />

sein Heimatmuseum geöffnet, in dem viel<br />

Kulturgut vergangener Jahrzehnte zu se-<br />

hen ist.<br />

"Kunst führt Menschen - auch - in die Kir-<br />

che." sagte Pfarrer Dieter Sandori in Burk-


Die Dorfkirche - 11 -<br />

hardsfelden. Der Verein Kunst - Mensch -<br />

Kirche setzte hier mit der Kirche einen<br />

Schwerpunkt. Ein Kirchenkonzert am<br />

Samstagabend und ein Gottesdienst am<br />

Sonntagvormittag begleiteten die Kunst-<br />

ausstellung. "Musik will - wie alle Kunst -<br />

Herzen berühren, Menschen ergreifen, sie<br />

ermutigen und trösten für die alltägliche<br />

Kunst, das Leben zu meistern. Sie ist wie<br />

alle künstlerische Gabe ein Geschenk Got-<br />

tes."<br />

Musik, gesungen und gespielt, brachten als<br />

Gäste zu Gehör: Polina Blüthgen und<br />

Christopher Blüthgen (Querflöte und Bas-<br />

socontinuo) und Ulrike Sgodda-Theiß<br />

(Orgel). Aus Burkhardsfelden sind Andrea<br />

Häuser (Flöte), Katharina Döring (Orgel)<br />

und Marco Weisbecker (Altus, Gesang).<br />

Zwischen einzelnen Musikstücken las And-<br />

rea Häuser lyrische Texte unter anderen<br />

von David Plüss. In das Konzert brachten<br />

sich auch alle Besucherinnen und Besu-<br />

cher mit zwei gemeinsam gesungenen Lie-<br />

dern ein: "Danke für diese Abendstunde"<br />

und "Der Mond ist aufgegangen": So wur-<br />

den sie selbst auch zu Künstlern.<br />

Einer der Zuhörer war Pfarrer Hartmut<br />

Miethe, der genießen konnte und zugleich<br />

sich sammelte, denn am nächsten Morgen<br />

im Gottesdienst, war er der Prediger. Um<br />

die Kunst des Liebens ging es. Jesus, der<br />

Liebe verschenkt hat bis zu den<br />

"geringsten Brüdern und Schwestern", er-<br />

mutigt uns zu dieser Kunst. Er traut sie<br />

uns zu.<br />

Der für den<br />

Sonntag vorge-<br />

schlagenePre- digttext war die<br />

Erzählung von<br />

Kain und Abel.<br />

Der Brudermord<br />

ist in der Kunst<br />

v i e l f a c h<br />

dargstellt. Pfarrer Hartmut Miethe hatte<br />

als Anschauung zwei Bilder dazu mitge-<br />

bracht: von Albrecht Dürer und von Rem-<br />

brandt. Beide stellen sie in ihren Bildern<br />

den Moment größter Grausamkeit heraus:<br />

der schlagende Kain und der sich wehren-<br />

de, aber letztlich hilflose Abel. So kann der<br />

Mensch sein. Die Frage aber ist: Wenn er<br />

sich so sieht: Will er so sein? Nein, er will<br />

sein Herz frei haben von der Sünde.<br />

Manchmal spiegeln Künstler die Welt, so<br />

wie sie ist, manchmal malen sie eine neue<br />

Welt. Die Kunst jedenfalls hat die Kraft,<br />

der Menschen Herz positiv zu besetzen<br />

und der Sünde einen Riegel vorzuschie-<br />

ben.<br />

Die Burkhardsfelder Kirche war auch Aus-<br />

stellungsraum für Kunst. Vom bereits ver-<br />

storbenen Maler Christian Rühl waren<br />

ebenso Bilder zu sehen wie von Karl Brück,<br />

der sich der chinesischen Malerei ver-<br />

(Fortsetzung auf Seite 12)


- 12 - Die Dorfkirche<br />

(Fortsetzung von Seite 11)<br />

schrieben hat. Christian Rühl war im übri-<br />

Ein Bild von Christian Rühl. Auch die Altardecke ist Kunst: Hardanger<br />

Stickerei von Gisela Sieberhagen.<br />

gen ein ganz regelmäßiger Gottesdienstbe-<br />

sucher und hat da Kraft für seine Arbeit<br />

geschöpft.<br />

Nach dem Gottesdienst wartete nicht nur<br />

Karl Brück, Fische.<br />

ein kleiner Umtrunk auf die Gottes-<br />

dienstbesucherinnen und Besucher, son-<br />

dern es überraschte auch der Posaunen-<br />

chor der Chrischona-Gemeinschaft mit<br />

einigen Chorälen auf der Wiese vor der<br />

Kirche. Viele nutzen dann den Umstand,<br />

dass am gleichen Sonntag in Burkhardsfel-<br />

den die Wandertage des heimischen Ver-<br />

eins der Berg- und Wanderfreude statt-<br />

fand, um in der Sport- und Kulturhalle<br />

zum Mittagessen zu gehen und sich an-<br />

schließend die Ausstellung im Anwesen<br />

Döring gegenüber dem Backhaus anzuse-<br />

h e n .<br />

Dort wa-<br />

ren der<br />

Hof und<br />

d i e<br />

Scheune<br />

a u s g e -<br />

staltet.<br />

S p ä t e r<br />

gab es<br />

am Back-<br />

hausKu- chen und Kaffee und Lutz Graf sang so-<br />

wohl am Backhaus als auch auf dem Aus-<br />

stellungshof Lieder in Burkhardsfelder<br />

Mundart und ließ mit manchen Lied die<br />

Zeit seiner Kindheit in Burkhardsfelden<br />

lebendig werden.<br />

Gegenüber dem alten Backhaus, auf dem<br />

Hof sowie der Scheune, stellten aus: Sibyl-<br />

le Hobert-Hardt, Ottfried Brock und Heinz<br />

Sieberhagen (alle Malerei).<br />

Sehenswert war auch die Handarbeits-


Die Dorfkirche - 13 -<br />

kunst: Michaela Hofmann (Stricken und<br />

Nähen), Anneliese Hofmann (alte Hand-<br />

arbeitstechniken, Herstellen von Trachten<br />

nebst Accessoires) und Gisela Sieberhagen<br />

(Hardanger Stickerei) zeigten nicht nur,<br />

was unter ihren Händen bereits alles ent-<br />

standen ist, sondern handarbeiteten auch<br />

ein wenig und ließen sich dabei über die<br />

Schultern und auf die Finger sehen.<br />

Ilona Brück, die sich erst vor einem halben<br />

Jahr der Arbeit mit Speckstein zugewandt<br />

hatte, zeigte erste Werke.<br />

Handwerkskunst ist gefragt beim Kombi-<br />

nieren so unterschiedlicher Materialien<br />

wie Stein , Sicheln, Zahnrädchen und an-<br />

deres, um daraus Hühner zu fertigen. Mit<br />

dieser Kunst und mit selbst gefertigtem<br />

Schmuck präsentierte sich Hans Thiele.<br />

Schließlich zeigte Verena Link Fotogra-<br />

fien für Hochzeit, Familien-, Kinder- und<br />

Babyportraits.<br />

Mitglieder des<br />

Kirchenvorstan-<br />

des hatten zwei<br />

Pavillons aufge-<br />

stellt und zahl-<br />

reicheSitzmög- lichkeitenge- schaffen, so dass<br />

die Kunst und<br />

ein sonniger Tag ebenso genossen werden<br />

konnten und Kaffee und Kuchen in guter<br />

Gemeinschaft.<br />

"Gott, wir danken dir, denn du bist freund-<br />

lich und deine Güte und Wahrheit währen<br />

ewiglich." Das galt am Ende des Kirchen-<br />

konzertes, und das galt auch am Ende der<br />

Ausstellung am Sonntag. So viele Men-<br />

schen haben Gaben, mit denen sie anderen<br />

eine Freude machen können, die lange<br />

nachwirkt und für die alltägliche Kunst,<br />

das Leben zu meistern, eine Hilfe ist.<br />

Text: Dieter Sandori<br />

Fotos: Dr. Angela Stender, Dieter Sandori


- 14 - Die Dorfkirche<br />

Kunst in der Region; Winnerod, Ettingshausen, Lindenstruth<br />

20 Jahre Kunst - Mensch - Kirche<br />

Wie ein bunter Regenbogen haben sich<br />

bisher die verschiedenen Aktionen zum<br />

Jubiläum von KUNST-MENSCH-KIRCHE<br />

über die Ortsteile von Reiskirchen ausge-<br />

spannt. Dank an alle Mitwirkenden und<br />

Unterstützer !!!<br />

Aber der Bogen ist noch nicht vollendet.<br />

Unterschiedliche und inte-<br />

ressante Angebote stehen<br />

im Jahresprogramm noch<br />

aus. Hierzu möchten wir Sie<br />

im Namen von KUNST-<br />

MENSCH-KIRCHE und der<br />

Ausführenden sehr herzlich<br />

einladen.<br />

Am 14. September <strong>2012</strong><br />

wurde um 18.00 Uhr im<br />

Park Restaurant in Winne-<br />

rod die Ausstellung<br />

"Sinnliche Steine" eröffnet.<br />

Manfred Hohm führte in seine Welt der<br />

Kunst ein und wir können vom 15. bis 30.<br />

September Speckstein-Skulpturen be-<br />

trachten und ebenso zuschauen, wie ab 15.<br />

September <strong>2012</strong> eine Skulptur aus Londor-<br />

fer Basalt entsteht. Die genauen Zeiten fin-<br />

den Sie in der heimischen Presse nochmals<br />

aufgeführt.<br />

Unser Kunstweg führt uns am 23. Septem-<br />

ber <strong>2012</strong> wieder nach Ettingshausen. Dort<br />

beginnt um 17.00 Uhr Johann Sebastians<br />

Bachs" Pilgerfahrt nach Lübeck". Ein ein-<br />

drucksvolles Literaturprogramm vorgetra-<br />

gen von der bekannten Schauspielerin<br />

Gertrud Gilbert unter Orgelbegleitung von<br />

Kantor Jens Amend.<br />

Am 7. Oktober <strong>2012</strong> sind wir in Lin-<br />

denstruth zur Ausstellungseröffnung um<br />

15.00 Uhr im Dorftreff eingeladen. Alicia<br />

Grün, Horst Jakobi, Dorothea Knechtges,<br />

Jörg Kühn, Detlef Peschka und Ute To-<br />

bisch werden ihre Kunstwerke präsentie-<br />

ren und freuen sich auf<br />

Ihre Anwesenheit. Doro-<br />

t h e a K n e c h t g e s<br />

(knechtges@t-online.de)<br />

wird zudem einen Kurs für<br />

Jung und Alt in Aquarell-<br />

und Acrylmalerei anbie-<br />

ten, Anke Chladek<br />

(Telefon: 0152-02022643)<br />

zeigt das Herstellen von<br />

Seifenschnitzen und Sand-<br />

bildern, Tanja Stamm-<br />

Kühn (Telefon: 08408-<br />

65327) das Basteln mit Naturmaterialien.<br />

Für die drei genannten Kurse sind Anmel-<br />

dungen notwendig. Wenden Sie sich hier-<br />

zu bitte direkt an die Künstlerinnen<br />

(eMail-Adresse bzw. Telefonnummern<br />

sind hinter den Namen angegeben.<br />

Schließlich führt Udo Müller noch Obst–<br />

und Gemüseschnitzen vor.<br />

Der Regenbogen wird dann am 10. No-<br />

vember <strong>2012</strong> in Ettingshausen sein Rund<br />

beenden durch ein Konzert des Paul-<br />

Simpson Project mit dem Titel "Light in<br />

the dark''. Die Veranstaltung beginnt um<br />

1<strong>9.00</strong> Uhr in der evangelischen Kirche.<br />

Hartmut Miethe


Die Dorfkirche - 15 -<br />

Unterwegs auf großem Fuß<br />

Ausflug des <strong>Evangelische</strong>n Kirchenchors Reiskirchen<br />

Unterwegs auf großem Fuß waren nur we-<br />

nige. Die meisten hatten normal große Fü-<br />

ße, manche eher kleine. Doch alle konnten<br />

sie etwas finden für genau ihre Fußgröße.<br />

Die Sängerinnen und Sänger des Ev. Kir-<br />

Schaut! Ein Brot. Der Schaubäcker<br />

c h e n c h o r e s<br />

R e i s k i r c h e n<br />

hatten als Aus-<br />

flugszielzu- nächst eine<br />

Schaubäckerei<br />

in Frielendorf<br />

gewählt und<br />

anschließend<br />

den Besuch der<br />

S c h u h f a b r i k<br />

„Rhode“ in<br />

Schwalmstadt.<br />

An einem sonni-<br />

gen Donnerstag im Juli fanden sich 47 In-<br />

teressierte ein und starteten mit einem Bus<br />

Schuhe und Brot. Alles braucht seine Tasche.<br />

zuerst nach Schwalmstadt. Nachdem dort<br />

der Fabrikeinkauf bei Firma „Rhode“ erle-<br />

digt war, ging es weiter nach Frielendorf.<br />

In der Bäckerei Schott wurde die hand-<br />

werkliche Arbeit gezeigt, die in einem Sau-<br />

erteigbrot steckt. Alle Arbeitsschritte vom<br />

Ansetzen, über Kneten und Formen wurde<br />

den Besuchern anschaulich vorgeführt. Es<br />

war vorgesehen, dass jeder Teilnehmer ein<br />

Brot mit nach Hause nehmen konnte.<br />

Während der Zeit, in der das Brot im Ofen<br />

Gemütlicher Abschluss.<br />

backte, unternahm man noch einen Spa-<br />

ziergang um den Frielendorfer See. An-<br />

schließend gab es noch Kaffee und Ku-<br />

chen. Nachdem jeder ein Drei-Pfund-<br />

Sauerteigbrot erhalten hatte, wurde dann<br />

die Heimreise angetreten.<br />

Uschi Gemmer


- 16 - Die Dorfkirche<br />

Nicht nur in See kann man stechen<br />

Ausflug des <strong>Evangelische</strong>n Kirchenchors Burkhardsfelden<br />

Um in See stechen zu können, hätte man<br />

schon weiter reisen und einige Tage ein-<br />

planen müssen. Um Spargel<br />

stechen zu können, braucht<br />

man nicht so weit zu fahren.<br />

Wie der Spargel vom Feld in<br />

die Läden und auf die Teller<br />

kommt, das wollten sich die<br />

Sängerinnen und Sänger des<br />

Burkhardsfelder Kirchen-<br />

chors einmal zeigen lassen.<br />

Der Jahresausflug führte<br />

nach Weiterstadt zum Spar-<br />

gelbauer Lipp.<br />

Frühstück.<br />

In Weiterstadt angekommen durften sich<br />

alle zunächst einmal bei belegten Schin-<br />

kenbroten, garniert mit einem Spargel-<br />

streifen, stärken. Anschließend ging es<br />

nach draußen auf das Gelände.<br />

Wer vorhatte, selber Spargel zu stechen,<br />

durfte sich ein Körbchen und das entspre-<br />

chende Werkzeug dazu mitnehmen.<br />

Es ging durch die Hallen, in denen der<br />

Spargel gewaschen und nach Größe Sor-<br />

tiert wird. Während das Waschen maschi-<br />

nell geschieht, ist das Sortieren des Spar-<br />

gels Handarbeit.<br />

Auf dem Feld gab es dann eine kurze Ein-<br />

weisung in die Technik des Spargelste-<br />

chens. Einige probierten es auch aus und<br />

sammelten reichlich Spargel in ihr Körb-<br />

chen.<br />

Er führte und erklärte sachkundig und humorvoll.<br />

Andere wussten, dass am Ende der Füh-<br />

rung der Besuch des Hofladens stand, wo<br />

der Erweb von Spargel mühelos war.<br />

Von der Qualität des Spargels konnte man<br />

sich schließlich beim<br />

Mittagessen überzeugen.<br />

Spargel gab es satt. Er<br />

wurde ebenso wie Kar-<br />

toffeln immer wieder<br />

nachgereicht.<br />

Gestärkt und mit Spargel<br />

für die nächsten Tage<br />

stieg man wieder in den<br />

Reisebus und führ weiter<br />

nach Bad Homburg, wo<br />

der Ausflug im Schloss-<br />

Im Schlosspark in Bad Homburg.<br />

park bei Kaffee oder Eis ausklang.<br />

Dieter Sandori


Die Dorfkirche - 17 -


- 18 - Die Dorfkirche


Die Dorfkirche - 19 -<br />

Eine Reise durch das Kirchenjahr, das sei-<br />

nen Anfang an Ostern, Pfingsten und an-<br />

deren kirchlichen Festen nehmen kann,<br />

unternahmen die Konfirmanden mit Pfar-<br />

rerin Christine Müller und der Kirchenge-<br />

meinde im Sonntagsgottesdienst am Tag<br />

des Pfarrhoffestes. Organistin Claudia<br />

Krug untermalte die Reise musikalisch.<br />

Alles neu macht nicht nur der Mai<br />

Pfarrhoffest in Ettingshausen<br />

Der Zugang ist wieder frei zu Gemeindesaal und Küche.<br />

Nach dem Gottesdienst fanden sich die<br />

Besucher und nach und nach noch viele<br />

Gemeindemitglieder auf dem Pfarrhof ein.<br />

Das diesjährige Pfarrhoffest hatte einen<br />

besonderen Programmpunkt: Die Vorstel-<br />

lung der neuen Küche im Gemeindesaal.<br />

Die Landfrauen sowie viele Handwerker<br />

hatten in den Sommerferien eifrig das Pro-<br />

jekt in Angriff genommen. „Da ein Neubau<br />

des in die Jahre gekommenen Gemeinde-<br />

raumes und angrenzenden Jugendraumes<br />

für die nächsten fünf bis 10 Jahre nicht<br />

realisierbar ist, wurde dringend eine funk-<br />

tionierende Küche gebraucht“, erklärte<br />

Pfarrerin Müller. Der Traum vom neuen<br />

Haus sei noch immer vorhanden, obwohl<br />

die Finanzierung schwer zu schaffen sei.<br />

Daher sei die Kirchengemeinde dankbar,<br />

dass sich die Landfrauen von Ettingshau-<br />

sen der Küche angenommen hätten. Diese<br />

nutzen ebenfalls die Räumlichkeiten und<br />

haben ab jetzt einen Gemeindesaal mit an-<br />

grenzender funktionierender Küche, die<br />

auch für weitere Aktivitäten zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Brigitte Pfeiffer, 2. Vorsitzende der Land-<br />

frauen Ettingshausen, freute sich eben-<br />

falls, die Küche der Allgemeinheit überge-<br />

ben zu dürfen. Mit viel Muskelkraft und<br />

Kreativität sei eine Anlage zum Wohlfüh-<br />

len errichtet worden. Geschenke wurden<br />

überreicht und eine mit dem Facetten-<br />

kreuz der Landeskirche bedruckte Schürze<br />

fand in der Küche seinen Platz. Viel Lob<br />

und Dankbarkeit erreichte Anita Schom-<br />

ber und deren Familie, von der die Kü-<br />

cheneinrichtung gestiftet wurde und die<br />

beim Einbau tatkräftig mithalf. Daher hät-<br />

te es gar nicht anders sein können, als dass<br />

Anita Schomber das Band durchschneiden<br />

durfte, das bis dahin den Weg zur Küche<br />

versperrte.<br />

Anschließend gab es Kaffee und Kuchen,<br />

der bei idealer Wetterlage unter schatten-<br />

spendenden Bäumen und Pavillons seine<br />

Abnehmer fand. Die Konfirmanden ver-<br />

gnügten sich bei verschiedenen Spielen im<br />

Rahmen einer Pfarrhofolympiade.<br />

Einen krönenden Abschluss des Pfarrhof-<br />

(Fortsetzung auf Seite 20)


- 20 - Die Dorfkirche<br />

(Fortsetzung von Seite 19)<br />

festes fand in der Kirche am späten Nach-<br />

mittag statt. „Von Folklore bis Klassik“<br />

lautete das musikalische Programm. Fern-<br />

ab von nur alter Kirchenmusik gesellten<br />

Die Kirchenmusikerinnen mit Kirchenmusiker.<br />

sich zu dem Programm noch Pop und zeit-<br />

gemäße Hits wobei es nicht ganz ohne<br />

Klassik ging. Eine tolle Stimmung und viel<br />

Spaß herrschten bei den Beteiligten wobei<br />

der Funke schnell die Gäste mit einbezog.<br />

Mitwirkende waren Anna-Maria Walter<br />

(Gesang), Charlene Jakob (Klavier und<br />

Gesang), Benjamin Brüstle (Gitarre und<br />

Gesang), Hildegard Kammer (Violine) so-<br />

wie Claudia Krug (Klavier und Orgel).<br />

Dargeboten wurden: Sag mir, wo die Blu-<br />

men sind; Dona, dona, dona; What A<br />

Wonderful World; From A Distance; Ja-<br />

ckey; Swing; Nichts Schöneres unter der<br />

Sonne, als unter der Sonne zu sein; Lobe<br />

den Herren; Lean on me; Die Schicksals-<br />

melodie zur Filmmusik Love Story; Feins-<br />

liebchen sowie der Abendsegen aus der<br />

Oper Hänsel und Gretel, der mit dem<br />

„Sandmännchen (Tim Szardening)“ sehr<br />

schön in Szene gesetzt wurde. Seinen Aus-<br />

klang fand das Konzert in der voll besetz-<br />

ten Kirche mit dem schottischen Lied<br />

„Auld Lang Syne“ das von Mitwirkenden<br />

und Gästen gesungen wurde.<br />

Text und Fotos:<br />

Waltraud und Gerhard Albach


Die Dorfkirche - 21 -<br />

Das andere Wochenende beginnt am<br />

Samstag, den 6. Oktober <strong>2012</strong><br />

um 17.30 Uhr in der Ev. Kirche in<br />

Hattenrod.<br />

Wir laden Sie herzlich ein, mit uns den<br />

Sonntag zu begrüßen.<br />

Zu Jesu Zeiten begann der neue Tag be-<br />

reits am Vorabend mit dem Aufleuchten<br />

des ersten Sterns. An diese alte Tradition<br />

wollen wir anknüpfen mit einem guten Es-<br />

sen und Trinken und uns zugleich verge-<br />

genwärtigen, welch wunderbares Ge-<br />

schenk Gott uns mit dem ersten Tag der<br />

Woche gemacht hat. Am Sonntag dürfen<br />

wir ausruhen von unserer Arbeit und fei-<br />

ern, dass Gott uns geschaffen hat. Wir er-<br />

innern uns daran, dass Jesus Christus am<br />

Sonntagmorgen auferstanden ist und da-<br />

mit den Sieg für unser Leben errungen hat.<br />

Eine kurze Liturgie zu Beginn hilft uns<br />

zum Innehalten und Zurückschauen, er-<br />

mutigt uns zu Neuanfang und Ausblick<br />

und lädt uns ein miteinander zu feiern.<br />

Dann folgt ein gemütliches Abendessen, zu<br />

dem jeder etwas Leckeres beisteuern kann.<br />

Übrigens: Diese Einladung gilt Alt und<br />

Jung in gleicher Weise. Also scheuen Sie<br />

sich nicht, auch Ihre Kinder und/ oder En-<br />

kel mitzubringen. Die Möglichkeit den<br />

Abend im Kreis von Menschen aller Gene-<br />

rationen zu erleben, zeigt uns, wie gut und<br />

freundlich unser Gott ist.<br />

Genaueres besprechen wir, wenn Sie sich<br />

angemeldet haben.<br />

Sonntagsbegrüßungsfest<br />

Ein einmal anderes Wochenende in Hattenrod<br />

Anmeldung an: Ev. Kirchengemeinde<br />

Hattenrod Tel: 06401/ 7138 oder an die:<br />

Projektpfarrstelle „Herzensbildung“<br />

in der kirchlichen Arbeitsgemeinschaft der<br />

Ev. Dekanate Grünberg, Hungen und<br />

Kirchberg, Heike Düver, Telefon: 02772<br />

/ 58 35 400 - Fax:02772 / 96 46 99<br />

Heike.duever.kgm.bicken@ekhn-net.de<br />

Hiermit melden wir folgende Personenzahl<br />

an zum Sonntagsbegrüßungsfest in Hat-<br />

tenrod:<br />

Name: _______________________<br />

Adresse: ______________________<br />

Telefon:______________________<br />

email - Adresse (wenn möglich):<br />

_____________________________<br />

GOTTESDIENST<br />

FÜR GROßE UND KLEINE<br />

Und am Sonntag feiern wir Gottesdienste<br />

für Große und Kleine<br />

Sonntag 7. Oktober <strong>2012</strong><br />

9.30 Uhr<br />

Ev. Kirche in Hattenrod<br />

10.45 Uhr<br />

Ev. Kirche in Ettingshausen


- 22 - Die Dorfkirche<br />

O rgelvesper<br />

in R eiskirchen<br />

Them a: „E ngel“<br />

O rgelw erke von B ach, F ranck, R eger u.a.<br />

Choräle und L ieder zum M itsingen<br />

A n der O rgel: A lexander L ang<br />

Sam stag, 29. Septem ber <strong>2012</strong><br />

19 U hr<br />

E intritt frei<br />

Spenden sind w illkom m en


Die Dorfkirche - 23 -<br />

Die ehrenamtlichen Helfer des Johanniter-<br />

stifts in Buseck unternahmen auch in die-<br />

sem Jahr wieder einen Ausflug.<br />

Auf Einladung von Frau Ruth von Förster-<br />

Kamlah, der Vorsitzenden der Johanniter-<br />

hilfsgemeinschaft, ging die Fahrt am 19.<br />

Juli nach Laubach.<br />

Das erste Ziel war das Puppenstubenmuse-<br />

um. Hier bestaunten wir die wunderschö-<br />

nen Puppenstuben aus den verschiedenen<br />

Epochen mit den bis ins kleinste Detail<br />

ausgestatteten Zimmern und Küchen.<br />

Anschließend ging es zum Kaffeetrinken<br />

ins Cafe Göbel, wo wir bei schönem Wetter<br />

den herrlichen Kuchen im Freien genießen<br />

So nah - und doch so interessant<br />

Ausflug der Ehrenamtlichen<br />

konnten. So gestärkt, besichtigten wir<br />

dann den Schlosspark und die beeindru-<br />

ckende Stadtkirche.<br />

Anschließend konnten wir noch an einer<br />

Vernissage eines mexikanisch-ungarischen<br />

Künstlers in der Alten Küche des Schlosses<br />

teilnehmen.<br />

Mit vielen schönen Eindrücken ging es<br />

dann auf die Heimfahrt nach Buseck.<br />

Helga Kutz


- 24 - Die Dorfkirche<br />

Kurskorrektur oder Umkehr<br />

Zur Bedeutung des Buß Buß– Buß und Bettages<br />

Der Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag,<br />

elf Tage vor dem ersten Advent, ist Buß-<br />

und Bettag. An diesem Tag des Kirchen-<br />

jahres soll Zeit und Raum sein, über Fehler<br />

und Irrwege im persönlichen wie im ge-<br />

sellschaftlichen Leben nachzudenken und<br />

eine Kurskorrektur oder Umkehr zu be-<br />

schließen. Christen betrachten ihr Leben<br />

im Licht ihres Glaubens und loten aus, wo-<br />

mit sie hadern und worauf sie hoffen. Da-<br />

für wenden sie sich im Gebet an Gott.<br />

Als feste Größe im Kirchenjahr erinnert<br />

der Buß- und Bettag daran, dass Momente<br />

der Besinnung, der Versöhnung und der<br />

Umkehr für den Einzelnen wie für das ge-<br />

sellschaftliche Zusammenleben wichtig<br />

sind im Leben. In diesem Sinne hat der<br />

Buß- und Bettag – auch als Werktag – sei-<br />

ne Bedeutung als kirchlicher Feiertag nicht<br />

verloren. Die liturgische Farbe des Buß-<br />

und Bettages ist lila, als Farbe der Einkehr<br />

und Buße; im Gottesdienst wird kein Hal-<br />

leluja gesungen.<br />

Ein protestantischer Buß- und Bettag wur-<br />

de das erste Mal 1532 in Straßburg offiziell<br />

eingeführt und dann lange Zeit an unter-<br />

schiedlichen<br />

Tagen und<br />

zu aktuellen<br />

A n l ä s s e n ,<br />

wie etwa<br />

während des<br />

Dreißigjähri-<br />

gen Krieges,<br />

b e g a n g e n .<br />

Einer Statis-<br />

tik aus dem<br />

Jahr 1878<br />

zufolge gab<br />

es damals in 28 Ländern noch 47 verschie-<br />

dene Bußtage an 24 verschiedenen Tagen.<br />

Diese regional abweichenden Termine ver-<br />

einheitlichte die preußische Generalsyno-<br />

de 1892 auf einen Buß- und Bettag am<br />

letzten Mittwoch des Kirchenjahres. Der<br />

Mittwoch galt immer als Tag des Verrats<br />

Jesu und hatte deshalb, wie auch der Frei-<br />

tag als Tag der Kreuzigung, den Charakter<br />

eines Buß- und Fastentags.<br />

Seit dem Zweiten Weltkrieg galt der Buß-<br />

und Bettag in den meisten Bundesländern,<br />

ab 1981 dann in allen, als gesetzlicher Fei-<br />

ertag – bis er 1995 gestrichen wurde, um<br />

den Beitrag der Arbeitgeber zur 1995 ein-<br />

geführten Pflegeversicherung finanziell<br />

aufzufangen. Nur Sachsen hat ihn als ar-<br />

beitsfreien Feiertag bis heute erhalten.


Die Dorfkirche - 25 -<br />

Natürlich ist jenes Visitations-<br />

Wochenende in jeder Kirchengemeinde<br />

ein klein bisschen anders gestaltet. Das hat<br />

etwas damit zu tun, welches Programm die<br />

jeweiligen Kirchenvorstände ihrer Besu-<br />

chergruppe vorschlagen und welche Wün-<br />

sche die jeweiligen Besuchergruppen an<br />

die Kirchengemeinden haben.<br />

Gleichwohl gibt es ein<br />

bestimmtes Raster, das<br />

wir Ihnen nachfolgend<br />

vorstellen.<br />

Die Gemeinden sollen<br />

über den Verlauf der Visi-<br />

tation informiert sein, vor<br />

allem über die Zeiten, in<br />

denen die Mitglieder der<br />

Besuchergruppen für<br />

Einzelgespräche zur Ver-<br />

fügung stehen. Jedes Ge-<br />

meindeglied kann das<br />

Angebot zu einem Einzelgespräch wahr-<br />

nehmen und mit dazu beitragen, dass die<br />

Besuchergruppe einen möglichst umfas-<br />

senden Eindruck vom Leben der Kirchen-<br />

gemeinde erhält. Bitte achten Sie des-<br />

halb auf die Ankündigungen in der<br />

Heimatzeitung oder im Lokalanzei-<br />

ger Reiskirchen unter den Kirchli-<br />

chen Nachrichten.<br />

Das Wochenendprogramm<br />

Visitation im <strong>Evangelische</strong>n Dekanat Kirchberg<br />

Und das passiert am Besuchswochenende,<br />

entweder vom 2. bis 4. November <strong>2012</strong><br />

oder vom 9. bis 11. November <strong>2012</strong>, da<br />

konnten sich die Kirchengemeinden für<br />

eines von beiden entscheiden.<br />

In der Regel kommen die Besuchergrup-<br />

pen am Freitag, spätnachmittags an. Sie<br />

treffen zunächst mit dem Kirchenvorstand<br />

zusammen, nehmen an einer kurzen Sit-<br />

zung teil und verständigen sich dann noch<br />

über letzte offene Fragen im Blick auf das<br />

ganze Wochenende.<br />

Nach einem gemeinsamen Abendessen<br />

spricht die Besu-<br />

chergruppe mit dem<br />

K i r chenvorstand<br />

über den Gemeinde-<br />

bericht, den sie zu<br />

ihrer Information<br />

über die Kirchenge-<br />

meinde und das Ge-<br />

meindelebenerhal- ten hatte. Nach ei-<br />

ner guten Stunde<br />

verlässt dann der<br />

Pfarrer, die Pfarre-<br />

rin die Sitzung und die Kommission bleibt<br />

mit den Kirchenvorsteherinnen und Kir-<br />

chenvorstehern im Gespräch.<br />

Der Samstagvormittag ist in der Regel dem<br />

Dorfrundgang vorbehalten. Die Besucher-<br />

gruppe, sieht sich die Orte an, an denen<br />

kirchengemeindliches Leben stattfindet:<br />

Kirche, Gemeindehaus, eventuell auch<br />

Bürgerhäuser, Räume der Kommune, Or-<br />

te, wo Gottesdienste im Freien stattfinden<br />

usw.<br />

Nach dem Mittagessen bis zum Kaffeetrin-<br />

(Fortsetzung auf Seite 26)


- 26 - Die Dorfkirche<br />

(Fortsetzung von Seite 25)<br />

ken ist oft die Zeit für die Einzelgespräche.<br />

Es folgen dann zwei Gesprächsrunden:<br />

eine mit allen kirchlichen Mitarbeiterin-<br />

nen und Mitarbeitern vom Organisten<br />

über die Reinigungskraft bis hin zum Kin-<br />

dergottesdienstteam und der Vorsitzen-<br />

den der Frauenhilfe und eine andere mit<br />

den Vereinsvertretern und Mitgliedern des<br />

Ortsbeirates. Wo landeskirchliche Ge-<br />

meinschaften am Ort sind oder andere Be-<br />

sonderheiten, werden auch diese in das<br />

Programm Eingang finden.<br />

Am Sonntagmorgen besuchen alle Besu-<br />

chergruppen Gottesdienst und Kindergot-<br />

tesdienst. An den Gottesdienst schließt<br />

sich eine Gemeindeversammlung an.<br />

Nach dem Mittagessen trifft sich die Besu-<br />

chergruppe zu einer ersten Auswertung<br />

des Wochenende und teilt seine Eindrücke<br />

dem Kirchenvorstand in einem Abschluss-<br />

gespräch mit.<br />

Der Kirchen-<br />

präsident der<br />

<strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche in Hes-<br />

sen und Nas-<br />

sau (EKHN)<br />

Volker Jung<br />

will die Ko-<br />

operation mit<br />

der Evangeli-<br />

schen Kirche von Kurhessen-Waldeck<br />

EKKW) ungeachtet zahlreicher Widerstän-<br />

Damit ist das Visitationswochenende zu<br />

Ende, aber noch nicht der Prozess der Visi-<br />

tation. Die Besuchergruppe schreibt einen<br />

Bericht über ihre Beobachtung des Ge-<br />

meindelebens und sendet diesen dem Kir-<br />

chenvorstand zu, aber auch dem Propst für<br />

Oberhessen, Pfarrer Matthias Schmidt.<br />

Der besucht dann innerhalb des nächsten<br />

Jahres alle Kirchenvorstände und wertet<br />

mit ihnen den Bericht aus. Er legt mit dem<br />

Kirchenvorstand zusammen einige<br />

"Zielvereinbarungen" fest, Aufgaben, die<br />

sich der Kirchenvorstand für die nächsten<br />

ein, zwei, drei Jahre vornimmt.<br />

Erst wenn resümiert worden ist, ob die<br />

Aufgaben zu groß waren oder erfüllt wur-<br />

den ist die Visitation abgeschlossen - viel-<br />

leicht.<br />

Vielleicht hatte sie ja zuvor schon zu nach-<br />

haltigen Veränderungen geführt.<br />

Auf dem Weg zu einer großen Landeskirche?<br />

Pressenotiz aus Darmstadt<br />

Dr. Volker Jung<br />

© epd-bild / Norbert Neetz/Norbert Neetz<br />

Dieter Sandori<br />

de vorantreiben. "Ein Nein<br />

wäre außerordentlich prob-<br />

lematisch, dazu ist eigent-<br />

lich viel zu viel auf den Weg<br />

gebracht", sagte Jung in ei-<br />

nem Gespräch mit dem<br />

<strong>Evangelische</strong>n Pressedienst<br />

(epd) in Darmstadt. Im No-<br />

vember entscheiden die bei-<br />

den Kirchensynoden in Hof-<br />

geismar und Frankfurt am Main über die<br />

weitere Zusammenarbeit.


Die Dorfkirche - 27 -<br />

1. Reiskirchener Frauenfrühstück<br />

SAMSTAG, <strong>20.</strong> OKTOBER <strong>2012</strong><br />

<strong>9.00</strong> UHR<br />

Sie sind herzlich eingeladen zum Frühstück<br />

und einem interessanten Vortrag zum Thema:<br />

Loslassen –<br />

ein Wagnis ?!<br />

Referentin:<br />

Margret Steinberg, Bad Nauheim,<br />

verheiratet, 3 erw. Kinder,<br />

Tätigkeiten: Kindergärtnerin,<br />

Gemeindediakonin, Hausfrau,<br />

überregionale Arbeit mit Frauen<br />

im <strong>Evangelische</strong>n Gemeindehaus, Sandgasse 10<br />

Es erwartet Sie ein viel-<br />

seitiges Frühstückbüfett<br />

Kostenbeitrag: 6,00 Euro<br />

Anmeldung<br />

bitte bis Montag 15. Oktober <strong>2012</strong>:<br />

bei Marion Peter, Tel.: 6 23 41<br />

oder Uschi Gemmer, Tel.: 6 39 46<br />

oder email:<br />

Ev.Kirche.Reiskirchen@t-online.de<br />

<strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde Reiskirchen<br />

Sandgasse 10<br />

35447 Reiskirchen


- 28 - Die Dorfkirche


Die Dorfkirche - 29 -<br />

Es ist nicht leicht, Abschied zu nehmen. Je<br />

enger wir mit einem Menschen verbunden<br />

sind, um so schwerer ist es. Auf einer Beer-<br />

digung sind beide, zumindest auf den Dör-<br />

fern: die nahen Angehörigen und Freunde<br />

und die entfernteren Bekannten und Ein-<br />

wohner des Ortes. Es ist eine gute Traditi-<br />

on, wenn aus jedem Haus des Ortes stell-<br />

vertretend einer mit zur Beer-<br />

digung geht, selbst wenn es<br />

keine (besondere) Beziehung<br />

zum Verstorbenen gegeben<br />

hat. Immerhin wird unsere<br />

Gemeinschaft kleiner durch<br />

sein Fehlen. Es ist traurig zu<br />

sehen, wenn in Großstädten<br />

bei Beerdigungen kaum Men-<br />

schen teilnehmen, so, als wür-<br />

de niemand vermisst werden.<br />

Im Sommer war ich auf der<br />

Beerdigung eines weitläufigen Bekannten.<br />

Weil es noch in meinem Urlaub war,<br />

machte ich mich auf den Weg dorthin, zu-<br />

mal ich dort sicher auch andere Bekannte<br />

von früher treffen würde.<br />

Es gab keine Friedhofshalle in jenem Dorf.<br />

Man stand im Freien um den Sarg. Ich war<br />

relativ spät gekommen und stand ziemlich<br />

weit hinten.<br />

Die Trauerfeier, Bibeltexte, Lieder und An-<br />

sprache, war einfühlsam und tröstlich.<br />

Die Pfarrerin lud ein, zum Grab zu gehen.<br />

Ein Konfirmand mit Kreuz und die Sarg-<br />

träger gingen vor, Pfarrerin und Angehöri-<br />

ge folgten.<br />

"Wo bist du denn ?"<br />

Auf dem Friedhof bei einer Beerdigung<br />

Die Beerdigungsgäste folgten.<br />

Da sieht mich eine Bekannte. "Wo bist du<br />

denn jetzt?" fragt sie. "Bist du immer noch<br />

bei Gießen?" Ich hätte gern geschwiegen.<br />

Die Beerdigung war ja noch nicht zu Ende.<br />

Hätte das eingebildet gewirkt? Da tau-<br />

schen etwas weiter hinter uns (aber doch<br />

hörbar) andere aus, was sie am Morgen in<br />

der Zeitung gele-<br />

sen haben. Woan-<br />

ders nehme ich<br />

fröhliche Stimmen<br />

war.<br />

Ob auch die Ange-<br />

hörigen davon et-<br />

wasmitbekom- men? Sie stehen<br />

jetzt am Grab und<br />

nehmen Beileids-<br />

bekundungenent- gegen. Hinter ihnen ist das Leben schon<br />

wieder voll im Gang.<br />

Den Übergang vom Abschied zum Leben<br />

markiert für mich der "Tröster", das Kaf-<br />

feetrinken. Da würde ich viel lieber erzäh-<br />

len, wo ich bin und was ich mache.<br />

Zum Friedhof gehört der stille Abschied.<br />

Es mag nicht einfach sein, aber auch mir<br />

tut es gut, in der Stille über die Grenzen<br />

meines eigenen Lebens nachzudenken.<br />

Wenn auch anders, so bin ich im Nachden-<br />

ken über den Tod doch auch mit den Ange-<br />

hörigen verbunden. Ein stille Anteilnah-<br />

me.<br />

Dieter Sandori


- 30 - Die Dorfkirche<br />

Unser Leben ist begrenzt. Das haben auch<br />

in diesem Jahr wieder viele schmerzlich<br />

erfahren. Sie haben von einem Menschen<br />

Abschied nehmen müssen, vom Ehemann<br />

oder der Ehefrau, von Vater oder Mutter,<br />

Sohn oder Tochter, Bruder<br />

oder Schwester, Opa oder<br />

Oma, vom guten Freund<br />

oder der guten Nachbarin.<br />

In den Gottesdiensten am<br />

Ewigkeitssonntag, zu denen<br />

wir Sie herzlich einladen,<br />

werden ihre Namen noch<br />

einmal vorgelesen.<br />

Dabei spüren die einen<br />

Traurigkeit über den Ver-<br />

lust, andere empfinden im-<br />

mer noch Unverständnis<br />

und Unglaube über die Här-<br />

te des Geschehens, wieder andere sind<br />

wehmütig bei der Erinnerung an Erlebtes<br />

und viele können dankbar sein für das,<br />

was ihnen mit den Verstorbenen geschenkt<br />

war.<br />

Unser Leben ist begrenzt: Totensonntag<br />

Ewigkeitssonntag: Unser Leben reicht über Grenzen hinaus<br />

Menschen, die wir verlieren, gehen nicht<br />

verloren. Das ist unser christlicher Glau-<br />

ben. In unseren Gottesdiensten bekennen<br />

wir: "Ich glaube an die Auferstehung der<br />

Toten und das ewige Leben."<br />

Damit bekennen wir zugleich: Gott ist der<br />

Handelnde. Er betraut uns mit dem Leben,<br />

und er begrenzt das Leben. Wir können<br />

und sollen es frei gestalten. Die Begrenzt-<br />

heit des Lebens braucht uns dabei keine<br />

Angst zu machen, denn es ist ja Gott<br />

selbst, der Ende auf uns zukommt.<br />

Nach diesem Leben erwartet uns die ewige<br />

Heimat Gottes, sein ewiges Zuhause, sein<br />

ewiger Trost. Das dürfen wir hoffen für<br />

die, um die wir trauern. Für sie und für<br />

uns gilt: Am Ende<br />

des Lebens wird es<br />

Gott sein, der uns<br />

erwartet. Christus<br />

hat uns mit Sei-<br />

nem Kreuz den<br />

Weg in Gottes<br />

Reich geöffnet.<br />

Wenn Gott unser<br />

Leben begrenzt,<br />

wird ER da sein<br />

und sagen: "Ich<br />

lebe, und ihr sollt<br />

auch leben!"<br />

Wir können Gott um Trost bitten, wenn<br />

wir traurig sind, weil wir liebe Menschen<br />

hergeben mussten. Wir können ihn auch<br />

für unsere Toten bitten, dass sie bei ihm in<br />

der Ewigkeit geborgen sind.<br />

Es ist so: wenn Gott das Leben begrenzt,<br />

dann nimmt er uns viel. Aber das, was<br />

Gott schenkt, ist ein Vielfaches davon:<br />

grenzeloses Leben. Die, die uns im Sterben<br />

voran gegangen sind, sehen es bereits.<br />

Die Hoffnung, einmal mit ihnen zusam-<br />

men in Gottes gutem Reich zu sitzen, ist<br />

schon in dieser Zeit unser Trost und unse-<br />

re Lebenskraft und ein Licht auf unserem<br />

Weg.<br />

Dieter Sandori


Die Dorfkirche - 31 -<br />

ANSCHRIFTEN<br />

<strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde<br />

Reiskirchen<br />

Pfarrer Bert Schaaf<br />

Sandgasse 10, 35447 Reiskirchen<br />

Telefon: 06408-62146 - Fax: 06408-65332<br />

eMail: Ev.Kirche.Reiskirchen@t-online.de<br />

website: vorübergehend nicht betriebsbereit<br />

Gemeindebüro: Montag: 16.00 - 1<strong>9.00</strong> Uhr<br />

Mittwoch: <strong>9.00</strong> - 12.00 Uhr<br />

Freitag: <strong>9.00</strong> - 12.00 Uhr<br />

**********************************************<br />

<strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinden<br />

Bersrod, Saasen und Winnerod<br />

Pfarrer Christoph Stöppler<br />

Pfarrerin Anke Stöppler<br />

Parkstraße 11, 35447 Reiskirchen-Winnerod<br />

Telefon: 06408-61311 - Fax: 06408-968662<br />

eMail: ev.kirchengemeinde.winnerod@ekhn-net.de<br />

Gemeindebüro: Dienstag: 10.00 - 12.00 Uhr<br />

Donnerstag: <strong>9.00</strong> - 12.00 Uhr<br />

**********************************************<br />

<strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinden<br />

Ettingshausen und Hattenrod<br />

Pfarrerin Christine Müller<br />

Rathausstraße 1, 35447 Reiskirchen-Ettingshausen<br />

Telefon: 06401-7138 - Fax: 06401-21732<br />

eMail: ev.kirchengemeinde.ettingshausen@ekhn-net.de<br />

Gemeindebüro: Dienstag: <strong>9.00</strong> - 12.00 Uhr<br />

Freitag: <strong>9.00</strong> - 12.00 Uhr<br />

*********************************************<br />

<strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinden<br />

Burkhardsfelden und Lindenstruth<br />

Pfarrer Dieter Sandori<br />

Oberdorfstraße 23, 35447 Reiskirchen<br />

Telefon: 06408-63707 - Fax: 06408-962257<br />

eMail: kirchengemeinde-burkhardsfelden@web.de<br />

kirchengemeinde-lindenstruth@web.de<br />

dieter.sandori@t-online.de<br />

Gemeindebüro, Wasserstraße 38, Burkhardsfelden<br />

Telefon und Fax: 06408-63868<br />

Mittwoch und Donnerstag: 15.00 - 18.00 Uhr<br />

eMail / homepage:<br />

pfarrbuero-burkhardsfelden@burkhardsfelden-kirche.de<br />

www.kirchengemeinden-burkhardsfelden-lindenstruth.de<br />

Gedruckt auf Umweltschutzpapier<br />

<strong>Evangelische</strong>r Kindergarten<br />

Burkhardsfelden<br />

Leiterin Gertrud Damm<br />

Wasserstraße 385, 35447 Reiskirchen-Burkhardsfelden<br />

Telefon 06408/6936<br />

eMail: kindergarten@burkhardsfelden-kirche.de<br />

*********************************************<br />

Gemeindepädagogin für Burkhardsfelden,<br />

Lindenstruth und<br />

Reiskirchen<br />

(in Elternzeit)<br />

Tanja Richter<br />

Burgsolmser Weg 12, 35619 Braunfels<br />

Telefon 06406-8302580, mobil: 0151-19124467<br />

eMail: richter_tanja@gmx.net<br />

*********************************************<br />

Telefonseelsorge (kostenlos)<br />

Evangelisch: 0800-111 0 111<br />

Katholisch: 0800-111 0 222<br />

für Kinder: 0800-111 0 333<br />

*********************************************<br />

Impressum<br />

"Die Dorfkirche" -Kirchenzeitung für ..." erscheint viermal<br />

im Jahr und wird herausgegeben von den <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirchengemeinden der Großgemeinde Reiskirchen.<br />

Verantwortlich für diese Ausgabe: Dieter Sandori<br />

Auflage 4.100<br />

Druck: Ehgart & Albohn GmbH<br />

Druckwerkstatt Fernwald<br />

Telefon: 06404-90490 -Fax: 06404-90491<br />

eMail: info@druckwerkstatt-fernwald.de<br />

Redaktionsschluss für 86/<strong>2012</strong>: 8. November <strong>2012</strong><br />

Redaktionsschluss für 87/2013: 28. Februar 2013


Das farbige Leben in unseren Kirchengemeinden in Bildern<br />

Ettingshausen/Hattenrod: Gemeindeausflug<br />

auf der Lahn Oben)<br />

Kindernachmittage in Ettingshausen: Mit<br />

Abraham unterwegs<br />

Kunst-Mensch-Kirche <strong>2012</strong><br />

Konfirmandentag<br />

in Großen-Buseck<br />

Herbst <strong>2012</strong><br />

Neujahrsgottesdienst und danach<br />

in Burkhardsfelden

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