kellerbuch - Weingut Tschermonegg
kellerbuch - Weingut Tschermonegg
kellerbuch - Weingut Tschermonegg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
WEINGUT FAMILIE<br />
TSCHERMONEGG<br />
BUSCHENSCHANK<br />
WOHNEN BEIM WEIN<br />
A-8463 GLANZ AN DER WEINSTRASSE 50<br />
TEL +43 / 34 54 / 326 FAX +50<br />
WEINGUT@TSCHERMONEGG.AT<br />
WWW.TSCHERMONEGG.AT<br />
GPS LÄNGE 15° 31‘ 16‘‘ BREITE 46° 40‘ 37‘‘<br />
<strong>kellerbuch</strong> / 2010<br />
ERWIN TSCHERMONEGG‘S<br />
<strong>kellerbuch</strong><br />
2010<br />
DR. OTHMAR KIEM KOMMENTIERT DAS WEINJAHR 2009 UND ALLE WEINE
Dr. Othmar Kiem<br />
IST SEIT SEINER STUDIENZEIT VON GUTEM WEIN FASZINIERT.<br />
NACH EINER FUNDIERTEN SOMMELIER-AUSBILDUNG BEGANN ER FÜR VERSCHIE-<br />
DENE FACHMAGAZINE IM DEUTSCH-SPRACHIGEN RAUM ÜBER ITALIENISCHEN WEIN<br />
ZU SCHREIBEN. VOR EINIGEN JAHREN HAT ER SEIN HOBBY ZUM BERUF GEMACHT.<br />
ALS ITALIEN-KORRESPONDENT FÜR DAS FALSTAFF-MAGAZIN IST ER REGELMÄSSIG<br />
IN ALLEN WICHTIGEN ITALIENISCHEN WEINBAUGEBIETEN UNTERWEGS.<br />
ÖSTERREICHISCHER WEIN IST IHM EINE HERZENSANGELEGENHEIT,<br />
DIE DURCH ZAHLREICHE WINZERBESUCHER IMMER WIEDER<br />
ERNEUERT WIRD. FÜR DIE MARKTGEMEINSCHAFT STEIRISCHER<br />
WEIN PRODUZIERTE ER DIE ZEITSCHRIFT „WEINZEIT“ UND<br />
KENNT DAHER DAS STEIRISCHE WEINLAND SEHR GUT.<br />
OTHMAR KIEM LEBT IN GARGAZON (BEI MERAN) / SÜDTIROL.<br />
SO KOMMEN SIE ZU UNS:<br />
A9 (RICHTUNG SLOWENIEN)<br />
ABFAHRT VOGAU / STRASS,<br />
EHRENHAUSEN, GAMLITZ,<br />
IN GAMLITZ LINKS RICHTUNG<br />
ECKBERG / GLANZ /<br />
SÜDSTEIRISCHE WEINSTRASSE,<br />
NACH 7 KILOMETERN LIEGT UNSER<br />
WEINGUT RECHTS DIREKT AN DER WEINSTRASSE<br />
GELBER MUSKATELLER CLASSIQUE 2008<br />
MORILLON CLASSIQUE 2008<br />
MORILLON<br />
CLASSIQUE<br />
2008<br />
von Graz<br />
A9<br />
B67<br />
Heimschuh<br />
Leibnitz<br />
B74<br />
Ehrenhausen<br />
Gamlitz<br />
von Kärnten<br />
Soboth<br />
Leutschach Spielfeld<br />
MORILLON OBERGLANZBERG<br />
2007<br />
Abfahrt<br />
Leibnitz<br />
Abfahrt<br />
Vogau
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / HERZ FÜR WEIN<br />
HERZ FÜR WEIN<br />
EIN ANRUF AUS DER STEIERMARK. AM TELEFON IST ERWIN TSCHERMO-<br />
NEGG, WEINBAUER IN GLANZ AN DER WEINSTRASSE. OB ICH INTERESSE<br />
HÄTTE, DAS KELLERBUCH FÜR DAS JAHR 2010 ZU SCHREIBEN?<br />
Bei <strong>Tschermonegg</strong> hat sich<br />
eingebürgert, dass jedes Jahr<br />
ein anderer Journalist das<br />
Kellerbuch schreibt, das<br />
Gäste, Kunden und Weinliebhaber durch<br />
das Weinjahr begleitet. Augenblicklich<br />
werden in mir Erinnerungen wach. Bilder<br />
mit sanften Hügeln und weitem Horizont,<br />
mit Weinbergen in steiler Lage, gekrönt<br />
von hohen Pappeln, Bilder von herzlichen<br />
Menschen mit ursprünglicher Freundlichkeit,<br />
all dies läuft vor meinem inneren<br />
Auge wie ein Film ab. Vier Jahre lang hatte<br />
ich für die Marktgemeinschaft Steirischer<br />
Wein die Weinzeit herausgegeben und<br />
durchforstete dabei das steirische Weinland<br />
von Nord nach Süd, von Ost nach<br />
West. Als Nicht-Steirer hatte ich damals<br />
das Vergnügen, eine Landschaft kennenzulernen,<br />
die zutiefst durch die Weinkultur<br />
geprägt ist. Dabei fielen mir Dinge ins<br />
Auge, die für viele der hier Lebenden längst<br />
zur Selbstverständlichkeit geworden sind.<br />
Einer der unbestritten schönsten Flecken<br />
dieser Wein- und Kulturlandschaft ist das<br />
südsteirische Hügelland mit seinen charakteristischen<br />
Weinrieden. Im Zuge meiner<br />
Recherchen für die Weinzeit besuchte ich<br />
damals auch den <strong>Tschermonegg</strong>, ganz oben<br />
am Lubekogel. Ich kann mich noch genau<br />
erinnern, Erwin und Sonja <strong>Tschermonegg</strong><br />
hatten gerade den Betrieb von den Eltern<br />
übernommen. Erwin <strong>Tschermonegg</strong> erzählte<br />
mir von den vielen Ideen, die er in den<br />
nächsten Jahren realisieren wollte. Von<br />
den neuen Weingärten, der Erweiterung<br />
des Kellers, dem Schwimmbad über den<br />
Weingärten und, und, und. Der Geschmack<br />
des formidablen Muskatellers, der damals<br />
schon als einer der besten des Gebietes<br />
gehandelt wurde, ist mir noch gegenwärtig.<br />
Ich bin also schon ganz gespannt darauf,<br />
was sich in den Jahren seit meinem letzten<br />
Besuch getan hat.<br />
04 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 05
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / HERZ FÜR WEIN<br />
Über die Autobahn geht es vorbei an Graz<br />
bis knapp vor die Staatsgrenze. Über<br />
Ehrenhausen fahre ich hinauf auf die<br />
südsteirische Weinstraße, das ist einfach<br />
die schönste Art, sich diesem wunderbaren<br />
Gebiet anzunähern. Die Weinstraße, die<br />
von Spielfeld über Ehrenhausen und Glanz<br />
bis nach Leutschach führt, wurde in den<br />
in den 1950er Jahren erbaut, um die<br />
Verbindung zwischen den kleinen Gemeinden<br />
des südsteirischen Hügellandes zu<br />
verbessern. Gut ein halbes Jahrhundert<br />
später wird die Straße jährlich von Zig-<br />
Tausenden befahren. Insbesondere im<br />
Herbst heißt es vielfach: „Nix geht mehr“,<br />
da staut sich der Verkehr oft in beide<br />
Richtungen. Wen wundert’s, werden doch<br />
an vielen Stellen gebratene Kastanien und<br />
Sturm angeboten. Da muss man einfach<br />
anhalten! Eine solches Sturm-Standl<br />
befindet sich auch knapp unterhalb des<br />
Buschenschanks <strong>Tschermonegg</strong>. Als ich<br />
aussteige, weht mir der süße Duft von<br />
gebratenen Kastanien entgegen. Dazu wird<br />
duftiger Welschriesling-Sturm ausgeschenkt.<br />
Herbstzeit in der Südsteiermark.<br />
Die schönste Zeit.<br />
Am Eingang begrüßen mich Sonja und Erwin<br />
<strong>Tschermonegg</strong>. Der Empfang ist herzlich,<br />
als sei ich ein alter Bekannter. Kurz aufs<br />
Zimmer und dann ab zur Programmbesprechung<br />
mit Erwin. Der Ausblick vom<br />
Lubekogel ist toll, die Herbstfärbung ein<br />
Traum, das Wetter klar und sonnig. Das<br />
soll auch in den nächsten Tagen so bleiben.<br />
Wunderbar, denn wenn man – so wie ich<br />
– nicht nur schreibt, sondern auch Fotos<br />
macht, ist das besonders wichtig.<br />
Das <strong>Weingut</strong> <strong>Tschermonegg</strong> umfasst heute<br />
20 Hektar Weinberge in den Lagen<br />
Lubekogel und Oberglanzberg. Hinzu<br />
kommt noch eine Lage am Pößnitzberg,<br />
die Oma Johanna mit ihren stattlichen<br />
neunzig Jahren immer noch eigenhändig<br />
bearbeitet. Das ist wirkliche Rebenpflege.<br />
Lubekogel und Oberglanzberg liegen<br />
arrondiert um die Hofstelle, nur durch das<br />
schmale Band der Weinstraße getrennt.<br />
Der Lubekogel reicht bis auf 570 Meter<br />
hinauf und markiert damit den höchsten<br />
Punkt an der südsteirischen Weinstraße.<br />
Der Blick reicht vom Demmerkogel im<br />
Westen bis zur Riegersburg im Osten, im<br />
Norden ist das Grazer Becken deutlich zu<br />
erkennen, im Süden fällt der Blick weit<br />
nach Slowenien hinein. Oberglanzberg sind<br />
die Lagen unterhalb der Weinstraße. Die<br />
Böden am Lubekogel bestehen hauptsächlich<br />
aus Pressschotter, entstanden aus<br />
den Muränen des mächtigen Koralpe-<br />
Gletschers, der sich in der Eiszeit bis<br />
hierher schob; die Böden am Oberglanzberg<br />
und am Pößnitzberg bestehen überwiegend<br />
aus Opok. Der Name Lube kommt aus dem<br />
Slawischen und heißt Liebe. Das veranlasste<br />
Erwin <strong>Tschermonegg</strong> vor einigen<br />
Jahren dazu, mitten im Hang Cabernet-<br />
Mitos-Stöcke in Form eines Herzens<br />
auszupflanzen. Mit der Herbstfärbung<br />
bekommen die Blätter dieser Reben ein<br />
sattes Rot und aus dem grüngelben Umfeld<br />
des übrigen Weinberges aus Morillonreben<br />
leuchtet ein intensives rotes Herz.<br />
Das ist mittlerweile zum Markenzeichen<br />
von <strong>Tschermonegg</strong> geworden. In diesem<br />
Herbst allerdings sieht das Herz durch den<br />
schweren Hagel ein wenig mitgenommen<br />
aus.<br />
06 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 07
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / HERZ FÜR WEIN<br />
08 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 09
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / VOM ARBEITEN MIT DER NATUR<br />
VOM<br />
ARBEITEN<br />
MIT DER<br />
NATUR<br />
DEN 16. JUNI 2009 WIRD ERWIN TSCHERMONEGG NICHT SO SCHNELL<br />
VERGESSEN. DA BRAUTE SICH ÜBER DEM LUBEKOGEL EIN MÄCHTIGES<br />
GEWITTER ZUSAMMEN. ALS ES SICH SCHLIEßLICH ENTLUD, KAM NICHT<br />
NUR REGEN SONDERN AUCH HEFTIGER HAGEL.<br />
Es war zum Weinen, meint<br />
Antonia <strong>Tschermonegg</strong>, die<br />
Seniorchefin. Innerhalb weniger<br />
Minuten war alles verwüstet.<br />
Es sah aus wie im Winter, nicht nur<br />
die Trauben, auch die Blätter waren vom<br />
Hagel zu Boden gerissen worden. Die<br />
Reben trieben in der Folge zwar wieder<br />
aus, im August gab es sogar eine neue<br />
Blüte. An eine Ernte der Trauben aber war<br />
nicht zu denken. Winzer sein heißt mit der<br />
Natur arbeiten, ist ein stehender Satz.<br />
Aber die Natur bringt nicht nur Sonnenschein,<br />
nährenden Regen und Wachstum,<br />
sondern eben auch Unwetter. Und man<br />
muss alle Seiten dieser Natur akzeptieren,<br />
wenn man wirklich mit ihr arbeiten will,<br />
meint Erwin <strong>Tschermonegg</strong>.<br />
10 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 11
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / VOM ARBEITEN MIT DER NATUR<br />
„Die Übergabe“ lautet der Titel eines<br />
Kunstwerks, das die <strong>Tschermonegg</strong>s im<br />
Sommer im Keller aufgestellt haben. Dabei<br />
wächst eine Traube symbolisch vom<br />
Himmel herunter und wird von zwei<br />
Menschenarmen behutsam aufgenommen.<br />
Ein emblematisches Bild. Der Mensch<br />
kann nur das aufnehmen und weiterverarbeiten,<br />
was er von der Natur, von Gott<br />
empfängt. An Weine vom Lubekogel und<br />
vom Oberglanzberg war 2009 also nicht<br />
zu denken und es wird folglich auch keine<br />
Lagenweine aus diesem Jahrgang geben.<br />
Die klassische Palette – mit Ausnahme<br />
des Gelben Muskatellers – gibt es aber<br />
sehr wohl. Neben dem gewohnten Traminer<br />
Trio kommt heuer auch der Traminer<br />
Classique dazu.<br />
Erwin <strong>Tschermonegg</strong> kommt zugute, dass<br />
er bereits seit vielen Jahren nicht nur die<br />
Trauben aus den eigenen Weinbergen<br />
verarbeitet, sondern auch viele Traubenlieferanten<br />
hat. Wobei Lieferanten eigentlich<br />
nicht das richtige Wort ist, Partnerbetriebe<br />
müsste es wohl eher heißen. Als solche<br />
versteht sie auch Erwin <strong>Tschermonegg</strong>.<br />
Es sind Weinbauern aus den umliegenden<br />
Lagen die zum Teil schon seit mehreren<br />
Jahrzehnten die Trauben an die <strong>Tschermonegg</strong>s<br />
liefern.<br />
Einer von ihnen ist Peter Schantl. Er bewirtschaftet<br />
2 Hektar in der Lage Steinbach,<br />
die zur Gemeinde Gamlitz gehört und in<br />
bester Lage auf dem Rücken eines Hügels<br />
liegt.<br />
12 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 13
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / VOM ARBEITEN MIT DER NATUR<br />
Der Lubekogel ist nicht weit, da der Hagel<br />
aber die Eigenschaft hat, in Streifen niederzugehen,<br />
hatte hier das Gewitter keine<br />
weiteren Auswirkungen. Peter Schantl hat<br />
Weißburgunder, Morillon, Welschriesling<br />
und Müller Thurgau ausgepflanzt. Schon<br />
seit 20 Jahren beliefere er das Haus<br />
<strong>Tschermonegg</strong> und er fahre gut damit, wie<br />
er zufrieden feststellt. Der Preis wird bereits<br />
im Frühjahr am Hektar festgelegt, es zählt<br />
also nicht die Menge, sondern die Qualität.<br />
Dafür muss er die Qualitätsvorgaben von<br />
Erwin <strong>Tschermonegg</strong> genau befolgen,<br />
sowohl was Mengenreduktion als auch was<br />
den Pflanzenschutz angeht. Die gesamte<br />
Vegetationszeit über ist Erwin <strong>Tschermonegg</strong><br />
bei „seinen“ Weinbauern unterwegs<br />
und bespricht sich mit ihnen. Geernet wird<br />
erst, wenn er den Startschuss dafür gibt,<br />
wenn die Trauben die richtige Reife erlangt<br />
haben. Über Kontrolle und partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit kann so Erwin<br />
<strong>Tschermonegg</strong> garantieren, dass die Trauben<br />
seiner Partnerbetriebe dasselbe Qualitätsniveau<br />
haben wie seine eigenen. Das war<br />
gerade in diesem Jahr sehr wertvoll.<br />
14 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 15
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / AN DER GRENZE >> GRENZEN ÜBERSCHREITEN<br />
AN DER GRENZE<br />
>> GRENZEN<br />
ÜBERSCHREITEN<br />
ERWIN TSCHERMONEGG IST GRENZEN GEWOHNT, SIE SIND BESTANDTEIL<br />
SEINES ALLTAGES. ER IST ABER AUCH AN DEREN ÜBERSCHREITUNG<br />
GEWÖHNT. DER KELLER UND EIN TEIL DES HAUSES LIEGEN AUF DEM<br />
GEMEINDEGEBIET VON GAMLITZ, DER ANDERE TEIL DES HAUSES GEHÖRT<br />
ZUR GEMEINDE GLANZ.<br />
Trete ich Richtung Norden aus<br />
dem Haus, so bin ich mit meinem<br />
Handy im österreichischen<br />
Netz, gehe ich hingegen Richtung<br />
Süden ins Freie, hänge ich im slowenischen<br />
Netz. Hier befinden wir uns auf österreichischem<br />
Boden, wenige hundert Meter<br />
weiter beginnt Slowenien. Mit Grenzen hat<br />
man hier umzugehen gelernt. Bis 1989 war<br />
Europa durch den Eisernen Vorhang in zwei<br />
Teile geteilt. Von Lübeck im Norden bis vor<br />
die Tore Triests im Süden lief quer durch<br />
den Kontinent eine unpassierbare Grenze,<br />
an der schwer bewaffnete Soldaten patrouillierten<br />
und die mit martialischen Anlagen<br />
gesichert war. Und hier in der Südsteiermark?<br />
Kein eiserner Vorhang, hier markierte<br />
eine einfache Straße die Grenze, sonst nichts.<br />
Hier Österreich, dort Jugoslawien, hier<br />
Westen, dort Osten. Als ich zum ersten Mal<br />
Anfang der 1980er Jahre in die Südsteiermark<br />
kam, fand ich diese Straßen-Grenze<br />
geradezu unglaublich. Höflich machte ein<br />
Schild darauf aufmerksam, dass für die<br />
nächsten fünfhundert Meter die linke Seite<br />
der Straße die Staatsgrenze markiere. Das<br />
war’s, sonst nichts weiter. In Anbetracht der<br />
übrigen Grenzen eine geradezu surreale<br />
Situation. Und doch war für die Südsteirer<br />
diese Grenze sehr präsent, in den Köpfen<br />
und in den Herzen. Auch für den Weinbau<br />
spielte sie eine wichtige Rolle.<br />
Bis zum Ersten Weltkrieg war das Weinland<br />
Steiermark in erster Linie auf den Süden,<br />
auf das heute zu Slowenien gehörende Gebiet<br />
konzentriert. Noch heute gibt es in Slowenien<br />
24.00 Hektar Weinberge. Die 4.200 Hektar<br />
in der gesamten Steiermark nehmen sich<br />
dagegen recht bescheiden aus. Aber nicht<br />
nur die Menge ist es, auch die historischen<br />
großen Lagen liegen dort. Aber was nützt<br />
die beste Lage, wenn sie nicht entsprechend<br />
genutzt wird? Und wenn man mit dem Know<br />
How, das man als südsteirischer Spitzenwinzer<br />
mittlerweile erlangt hat, in Slowenien<br />
Weinberge bearbeiten würde? Eine verführerische<br />
Idee, die so manch einer mehr oder<br />
weniger laut denkt. Auch Erwin <strong>Tschermonegg</strong><br />
hat lange und intensiv darüber nachgedacht.<br />
Am Ende ist er allerdings zum<br />
Schluss gekommen, dass er einfach in der<br />
Südsteiermark tief beheimatet ist. Die Marke<br />
<strong>Tschermonegg</strong> wird von allen treuen Kunden<br />
unmittelbar mit den südsteirischen Rieden<br />
in Verbindung gebracht. Erwin will so in den<br />
nächsten Jahren seine ganze Kraft in die<br />
Erweiterung der Rebflächen stecken, die es<br />
rund um das Gebiet des Lubekogels noch<br />
gibt. Bereits in diesem Frühjahr werden einige<br />
Weingärten neu angelegt. Zudem hofft er über<br />
Pachtflächen die Betriebsfläche ausweiten<br />
zu können. Wie bisher soll so auch in Zukunft<br />
der Name <strong>Tschermonegg</strong> für authentische,<br />
klare Weine aus der Südsteiermark stehen.<br />
16 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 17
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / WOHNEN BEIM WEIN<br />
WOHNEN BEIM WEIN<br />
18 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 19
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / WOHNEN BEIM WEIN<br />
TSCHERMONEGG, DAS IST NICHT NUR EIN<br />
HERVORRAGENDES WEINGUT. TSCHERMONEGG,<br />
DAS IST AUCH EIN AUSGEZEICHNETER<br />
BUSCHENSCHANK UND EIN HAUS MIT FEINEN<br />
GÄSTEZIMMERN.<br />
1959 begann man mit der Flaschenfüllung<br />
und mit dem Geschäft mit<br />
dem Buschenschank. Zu Beginn<br />
der 1970er Jahre folgten schließlich<br />
die ersten Zimmer. „Bei uns ist das<br />
so gewachsen. Der direkte Kontakt zu den<br />
Kunden und Gästen war uns immer wichtig“,<br />
meint Seniorchefin Antonia <strong>Tschermonegg</strong><br />
im Gespräch. Heute gibt es 17 gediegen<br />
eingerichtete Zimmer, die meisten<br />
davon mit Balkon ausgestattet, von dem<br />
man einen atemberaubenden Blick über<br />
die Hügel der Weinsteiermark genießt.<br />
Eine Landschaft zum Eintauchen! Am<br />
frühen Morgen öffne ich die Balkontür und<br />
höre... nichts! Wunderbare Stille macht<br />
sich breit. Wohltuend. Erst nachdem sich<br />
meine Ohren an die Stille gewöhnt haben,<br />
nehme ich langsam die Stimmen und<br />
Geräusche der verschiedenen Tiere war.<br />
So lässt sich wirklich ausspannen. Ein<br />
Hammer ist der Pool hinter dem Haus: Das<br />
Becken ist aus blankem Edelstahl und<br />
scheint geradezu über den Weinbergen zu<br />
schweben. 2003 erweiterte Erwin <strong>Tschermonegg</strong><br />
den Keller. Im Zuge dieser Umbauarbeiten<br />
kam auch der Pool dazu. Das<br />
Wasser ist beheizt, sodass man selbst bei<br />
kühleren Herbsttemperaturen noch wunderbar<br />
schwimmen kann. Auch mein ökologisches<br />
Gewissen kann dabei beruhigt sein:<br />
Die <strong>Tschermonegg</strong>s beheizen den gesamten<br />
Betrieb mit Hackschnitzel aus dem eigenen<br />
Wald. Also nichts wie rein in die warmen<br />
Fluten. Danach geht’s zum umfangreichen Frühstücksbuffet<br />
im Wintergarten. So lässt sich’s leben!<br />
20 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 21
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / WOHNEN BEIM WEIN<br />
Für das leibliche Wohl ist bei den <strong>Tschermonegg</strong>s<br />
bestens gesorgt. Zu den feinen<br />
Weinen gibt es im Buschenschank eine<br />
ganze Palette an köstlichen Salaten, Aufstrichen,<br />
Pasteten, Sulzen und Terrinen.<br />
Der Buschenschank ist das Reich von<br />
Sonja <strong>Tschermonegg</strong>. Nur Brettljause und<br />
Verhackert, meint sie, reiche heute nicht<br />
mehr. So sucht sie sich feine Zutaten aus<br />
der Region und verarbeitet sie. Das Angebot<br />
ist dabei saisonal abgestimmt. Im<br />
Frühjahr gibt es Röhrlsalat und Bärlauch-<br />
topfen, später dann Spargel in allen Variationen,<br />
im Herbst dann herzhaften Rettich<br />
mit Kernöl und Herbstsalate mit Schafkäse<br />
und Äpfel. Basis ist und bleibt aber das<br />
selbstgemachte Fleisch in seinen vielen<br />
Variationen und der Käse. Unbedingt<br />
probieren sollten Sie die Käferbohnen, ein<br />
Gedicht! Solche Schmankerln trösten auch<br />
leicht darüber hinweg, dass es in steirischen<br />
Buschenschänken traditionsgemäß<br />
ausschließlich kalte Speisen gibt.<br />
22 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 23
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / DAS FAMILIENWERK<br />
DAS<br />
FAMILIENWERK<br />
TSCHERMONEGG, DAS IST EIN<br />
RICHTIGES FAMILIENUNTER-<br />
NEHMEN, AM DEM DREI GENE-<br />
RATIONEN BETEILIGT SIND.<br />
Erwin ist für die Gesamtleitung<br />
zuständig. Er arbeitet insbesondere<br />
im Keller, entscheidet<br />
die Maßnahmen im Weinberg<br />
und ist bei den vielen Präsentationen vor<br />
Ort. Sonja <strong>Tschermonegg</strong> führt mit sicherer<br />
Hand die Gästezimmer und den Buschenschank.<br />
Ihrem aufmerksamen Blick entgeht<br />
nichts, sie trägt stets ein Lächeln auf den<br />
Lippen und ist liebens-würdig um das Wohl<br />
der Gäste bemüht. Albin <strong>Tschermonegg</strong><br />
hatte einst den Betrieb aufgebaut. Heute<br />
ist er für Erwin eine unerlässliche Stütze<br />
bei allen Arbeiten im Weinberg. Außerdem<br />
ist er ein genialer Brennmeister.<br />
Am Pößnitzberg besitzen die <strong>Tschermonegg</strong>s<br />
Wiesen, auf denen allerhand<br />
köstliche Obstsorten gedeihen. Aus den<br />
handverlesenen Früchten brennt Albin<br />
<strong>Tschermonegg</strong> intensive Destillate von der<br />
Zwetschke, der Altsteirischen Winterbirne,<br />
Kriecherl, McIntosh Apfel, Muskateller<br />
Traubenbrand und Williams Birne. Nur ans<br />
Steuer sollte man sich danach nicht mehr<br />
setzen. Aber dafür gibt es ja die feinen<br />
Zimmer beim <strong>Tschermonegg</strong>. Seniorchefin<br />
Antonia sorgt jeden Morgen zusammen mit<br />
Sonja für ein wunderbares Frühstück und<br />
hilft im Buschenschank mit. Viele der<br />
angebotenen Gerichte bereitet sie selbst zu.<br />
Schließlich sind da noch die beiden Mitglieder<br />
der 3. Generation, die Söhne Franz-Josef und<br />
Lorenz. Mit ihren 10 (Franz Josef) und 7<br />
(Lorenz) Jahren ist ihre Hauptbeschäftigung<br />
selbstverständlich der Schulbesuch. In ihrer<br />
Freizeit aber gehen sie dem Papa schon eifrig<br />
zur Hand. Mit großem Interesse verfolgen<br />
sie die diversen Arbeiten. Franz-Josef bedient<br />
schon seit mehreren Jahren sehr sicher den<br />
Gabelstapler, seit vergangenem Jahr kann<br />
auch Lorenz gut damit umgehen. Zudem hilft<br />
er immer wieder im Buschenschank mit. Für<br />
Kontinuität ist im Familienunternehmen<br />
<strong>Tschermonegg</strong> also gesorgt.<br />
24 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 25
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / DAS WEINJAHR 2009<br />
2009 WAR EIN JAHR MIT VIELEN GESICHTERN. AUF DER EINEN<br />
SEITE GEPRÄGT VON EINER SEHR HOHEN ANZAHL AN SONNEN-<br />
STUNDEN, AUF DER ANDEREN SEITE VON SEHR HOHEN NIEDER-<br />
SCHLAGS-<br />
DAS WEINJAHR 2009<br />
MENGEN.<br />
IM MÄRZ<br />
GAB ES<br />
REICHLICH<br />
REGEN, OSTERN WAR DANN TROCKEN UND WARM. DAS FÜHRTE<br />
ZU EINEM SCHNELLEN AUSTRIEB DER REBEN. ZUR BLÜTE<br />
ANFANG JUNI WAR ES DANN UNGEWÖHNLICH KÜHL UND NASS.<br />
NUR EIN TEIL DER BLÜTEN WURDE AUCH BEFRUCHTET. DAMIT<br />
LÄSST SICH AUCH DIE ALLGEMEIN GERINGE ERNTE IN<br />
DER SÜDSTEIERMARK ERKLÄREN. QUALITATIV ABER<br />
SIND JAHRE MIT MANGELHAFTER BLÜTE ODER MIT<br />
FRÜHJAHRSFROST IM ALLGEMEINEN ALS SEHR<br />
HOCHWERTIG EINZUSTUFEN. DIE NATUR HAT DA<br />
BEREITS FÜR DIE NOTWENDIGE MENGEN-<br />
REDUZIERUNG GESORGT. IN DEN FÜR DIE REIFE<br />
WICHTIGEN MONATEN AUGUST UND SEPTEMBER<br />
FAND DIE REBE DANN IDEALE BEDINGUNGEN MIT<br />
HEISSEN TAGES- UND KÜHLEN NACHTTEMPE-<br />
RATUREN VOR. EIN SPRICHWÖRTLICH GOLDENER<br />
HERBST ERBRACHTE FRISCHE UND SAFTIGE WEINE MIT<br />
AUSDRUCK UND PERSÖNLICHKEIT, WIE SIE FÜR DIE<br />
SÜDSTEIERMARK UND FÜR TSCHERMONEGG SO TYPISCH SIND.<br />
26 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 27
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / WEINJAHRGANG 2009<br />
SÜDSTEIRER<br />
CLASSIQUE 2009<br />
10,5 % ALKOHOL / 5,8 g/l SÄURE<br />
4,8 g/l RESTZUCKER<br />
Funkelndes Grüngelb. 1Fein gezeichnete,<br />
einladende Nase, sehr klar, mit Noten nach<br />
Zitrusfrüchten und Salbei. Saftig am<br />
Gaumen, ausgewogenes Spiel zwischen<br />
Fülle und Frische, ein wahrer Allrounder!<br />
Wozu trinken?<br />
Sommer, Sonne, Terrasse: das ist das ideale<br />
Umfeld für diesen Wein.<br />
WEISSBURGUNDER<br />
CLASSIQUE 2009<br />
12,0 % ALKOHOL / 5,4 g/l SÄURE<br />
2,6 g/l RESTZUCKER<br />
WELSCHRIESLING<br />
CLASSIQUE 2009<br />
11,5 % ALKOHOL / 6,2 g/l SÄURE<br />
1,2 g/l RESTZUCKER<br />
Leuchtendes Graugelb. 2Eröffnet mit feinen<br />
würzigen Noten, dann nach frischen Birnen<br />
und Mandeln. Am Gaumen mit guter Substanz,<br />
erfrischende Säure, im Finale wieder<br />
feine würzige Noten.<br />
Wozu trinken?<br />
Passt klarerweise ideal zu einer zünftigen Brettljause,<br />
aber auch zu delikaten Fischgerichten.<br />
3 4<br />
Leuchtendes helles Graugelb. Einladende<br />
Nase mit Noten nach Walnüssen, frischem<br />
Apfel und Mirabellen. Am Gaumen fein<br />
und ausgewogen, saftig, im hinteren Bereich<br />
schöne salzige Noten.<br />
Wozu trinken?<br />
Nahezu universell kombinierbar. Toll zu<br />
Süßwasserfisch wie Zander oder Forelle,<br />
geht aber auch zu Hühnerfilet oder Wiener<br />
Schnitzel sehr gut.<br />
MORILLON<br />
CLASSIQUE 2009<br />
12,5 % ALKOHOL / 5,7 g/l SÄURE<br />
3,2 G RESTZUCKER<br />
Funkelndes helles Strohgelb. Intensive, schön<br />
gezeichnete Nase mit Noten nach Fenchel, saftigem<br />
Apfel, im Hintergrund etwas Schwarzbrotkrume.<br />
Zeigt im Trunk gutes Gewicht, nach<br />
baumfrischem Apfel und tropischen Früchten.<br />
Wozu trinken?<br />
Hier dürfen die Speisen schon etwas ausgeprägter<br />
im Geschmack sein. Zu jungem<br />
Käse und gebratenen Meeresfischen. Hervorragend<br />
zu Spaghetti mit Meeresfrüchten.<br />
SÄMLING<br />
CLASSIQUE 2009<br />
11,0 % ALKOHOL / 6,0 g/l SÄURE<br />
10,5 g/l RESTZUCKER<br />
Leuchtendes Graugelb. 5Feine, einladende<br />
Nase mit Noten Mandarine und Passionsfrucht.<br />
Am Gaumen angenehm füllig,<br />
schönes Spiel zwischen leichter Restsüße<br />
und frischer Säure.<br />
Wozu trinken?<br />
Unkompliziert, passt zu vielen leichten<br />
Vorspeisen, zu hellem, gekochtem Fleisch.<br />
SAUVIGNON BLANC<br />
CLASSIQUE 2009<br />
12,5 % ALKOHOL / 6,0 g/l SÄURE<br />
2,8 g/l RESTZUCKER<br />
Leuchtendes, intensives 6Gelbgrün. Duftige Nase<br />
mit Noten nach roten Johannisbeeren,<br />
Stachelbeeren und Holunderblüten. Breitet sich<br />
am Gaumen kraftvoll aus, satter Trinkfluss, im<br />
Finale dezent würzige Noten, langer Nachhall.<br />
Wozu trinken?<br />
Hervorragend zu Süß- und leichten Salzwasserfischen.<br />
Geben auch in Verbindung<br />
mit weißem Spargel eine ideales Paar.<br />
28 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 29
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / WEINJAHRGANG 2009<br />
GELBER MUSKATELLER<br />
CLASSIQUE 2009<br />
11,5 % ALKOHOL / 6,2 g/l SÄURE<br />
3,0 g/l RESTZUCKER<br />
Funkelndes Gelbgrün. 7Kompakte Nase mit<br />
anregenden Noten nach Orangenblüten und -<br />
schalen, sattes Muskat. Spielt am Gaumen schön<br />
auf, vielschichtig, rassige, gut eingebundene Säure,<br />
im Finale salzige Noten, langer Nachhall.<br />
Wozu trinken?<br />
DER Aperitif schlechthin. Auch Gerichte mit<br />
Frischkäse (Ziege oder Kuh) passen sehr gut.<br />
TRAMINER<br />
CLASSIQUE 2009<br />
12,5 % ALKOHOL / 5,0 g/l SÄURE<br />
7,8 g/l RESTZUCKER<br />
Funkelndes Strohgelb. 8Elegante Nase mit<br />
dezenten Noten nach Rosenblättern,<br />
Gewürznelken und Zimt. Am Gaumen<br />
kraftvoll und füllig, langer Nachhall mit<br />
satten Frucht- und Gewürznoten.<br />
Wozu trinken?<br />
Zu Leber- oder Wildpasteten. Auch zu<br />
gebackenem Kalbskopf oder Kalbsbries<br />
ein Traum.<br />
AUF GRUND<br />
DES SCHWEREN<br />
HAGELUNWETTERS<br />
AB HOF NICHT<br />
ERHÄLTLICH!<br />
GRAUBURGUNDER<br />
2008<br />
13,5 % ALKOHOL / 5,0 g/l SÄURE<br />
5,5 g/l RESTZUCKER<br />
Glänzendes, sattes 9Strohgelb mit leichtem<br />
Rotschimmer. Intensive, vielschichtige<br />
Nase, duftet nach hellem Nougat, Quitten<br />
und gerösteten Haselnüssen. Zeigt am<br />
Gaumen große Fülle, viel reife gelbe<br />
Frucht, im Nachhall leichte Röstnoten,<br />
sehr gekonnter Holzausbau.<br />
Wozu trinken?<br />
Zu Tafelspitz oder Schweinsbraten.<br />
SAUVIGNON BLANC<br />
OBERGLANZBERG 2008<br />
14,5 % ALKOHOL / 5,8 g/l SÄURE<br />
4,6 g/l RESTZUCKER<br />
Schimmerndes,<br />
10<br />
sattes Strohgelb. Intensive und<br />
vielschichtige Nase, eröffnet mit Noten nach dunklen<br />
Johannisbeeren und Stachelbeeren, unterlegt von dezent<br />
rauchig-mineralischen Noten. Am Gaumen fest und<br />
kompakt, zeigt sehr schönes Spiel, viel Ribiselfrucht,<br />
salzig-mineralische Komponenten, im Finale etwas Salbei.<br />
Wozu trinken?<br />
Verlangt nach kraftvollen, rassigen Gerichten. Idealer<br />
Wein zu gebratenen Meeresfischen wie Gold- oder Zahnbrasse,<br />
selbstverständlich auch zu allen Krustentieren.<br />
30 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 31
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / WEINJAHRGANG 2009<br />
TRAMINER TRIO 2008<br />
13,5 % ALKOHOL / 5,2 g/l SÄURE<br />
9,2 g/l RESTZUCKER<br />
Glänzendes, helles Goldgelb. Verführerische<br />
11<br />
Nase mit intensiven, klassischen Traminer-Noten,<br />
satt nach kandierten Rosenblättern, Litschi und<br />
Gewürznelken. Schönes Spiel am Gaumen, wird<br />
trotz der großen Fülle nie zu schwergewichtig,<br />
überaus langer Nachhall. Ein toller Wein!<br />
Wozu trinken?<br />
Wunderbarer Begleiter zu allen asiatisch<br />
inspirierten Gerichten. Versuchen Sie ihn<br />
mal zu Kürbisrisotto mit Garnelen!<br />
STEIRERBLUAT<br />
2009<br />
12,0 % ALKOHOL / 5,0 g/l SÄURE<br />
4,9 g/l RESTZUCKER<br />
Sattes Rubin-Violett. Intensive Nase mit<br />
12<br />
Noten nach dunklen Kirschen, würzig, im<br />
Hintergrund dunkle Schokolade. Am<br />
Gaumen, prägnante rote Beerenfrucht,<br />
schöner Trinkfluss.<br />
Wozu trinken?<br />
Leicht gekühlt zu Pasta mit Tomatensauce,<br />
zu Pizza. Der ideale Wein fürs Grillfest.<br />
ST. LORENZ 2007<br />
CUVÉE ST. LAURENT / BLAUER ZWEIGELT<br />
CABERNET SAUVIGNON<br />
13,0 % ALKOHOL / 4,6 g/l SÄURE / 3,0 g/l RESTZUCKER<br />
Funkelndes, sattes Rubin-Violett. Inten-<br />
13<br />
sive, satte Nase mit ausgeprägten Noten nach<br />
dunklen Kirschen und Zwetschken, im<br />
Hintergrund dezent würzige Komponenten. Am<br />
Gaumen knackige Kirschfrucht, entfaltet sich<br />
mit weichem, samtigem Tannin, verwoben.<br />
Wozu trinken?<br />
Verträgt schon kräftigere Fleischspeisen. Zum<br />
Steak, zu Wildbraten oder auch zu gereiftem<br />
Käse.<br />
RULÄNDER AUSLESE 2008<br />
500ML<br />
11,0 % ALKOHOL / 5,2 g/l SÄURE<br />
70,0 g/l RESTZUCKER<br />
Funkelndes, sattes Strohgelb. Elegante<br />
14<br />
Nase mit Noten nach reifen Williamsbirnen,<br />
Quitten, dazu feine Kräuternoten. Am<br />
Gaumen verwoben, entfaltet sich mit viel<br />
reifer Frucht, geschmeidig.<br />
Wozu trinken?<br />
Wunderbare Kombination zu Blauschimmelkäse<br />
und Birnen; geht aber auch zu<br />
Topfenstrudel hervorragend.<br />
GRAUBURGUNDER<br />
BEERENAUSLESE 2007 375ML<br />
10,5 % ALKOHOL / 6,5 g/l SÄURE / 147,0 g/l RESTZUCKER<br />
Intensives, sattes Goldgelb. Tolle, ansprech-<br />
15<br />
ende Nase mit satten Noten nach getrockneten<br />
Marillen und Pfirsichen, heller Honig, im<br />
Hintergrund etwas Tabak. Am Gaumen sehr ausbalanciertes<br />
Spiel zwischen Süße und Säure, spannt<br />
einen weiten Bogen, feine Quittenfrucht, verwoben.<br />
Wozu trinken?<br />
Passt hervorragend zu fast allen Desserts. Auch<br />
reifer Roquefort mit Nussbrot ist toll dazu. Ja, und<br />
dann kann man ihn natürlich auch noch solo als<br />
Abschluss eines schönen Essens genießen.<br />
32 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 33
<strong>kellerbuch</strong> / 2010 / WEINJAHRGANG 2009<br />
SAUVIGNON SEKT BRUT<br />
12,5 % ALKOHOL<br />
Leuchtendes<br />
16<br />
Grüngelb mit feiner Perlage.<br />
Erfrischende, einladende Nase mit Noten nach<br />
Ribisel und Salbei. Am Gaumen verwoben,<br />
angenehm trockenes Finale.<br />
Wozu trinken?<br />
Als Aperitif, zu leichten Fischgerichten.<br />
ROSÈ FRIZZANTE SEC<br />
11,0 % ALKOHOL<br />
Leuchtendes,<br />
17<br />
intensives Kupferrot. Duftet<br />
dezent nach Himbeere, angenehm<br />
erfrischend. Am Gaumen saftig, schöne<br />
Noten nach Himbeere und Erdbeere.<br />
Wozu trinken?<br />
Versuchen Sie ihn mal zu einem würzigen<br />
Rohschinken, am besten von Vulcano.<br />
EDELBRÄNDE / LIKÖRE<br />
500 ML / 40 % ALC. BRÄNDE / 22% ALC. LIKÖRE<br />
Zwetschkenbrand, Altsteirische Winterbirne,<br />
Kriecherlbrand, McIntosh Apfelbrand, Muskateller<br />
Traubenbrand, Williams Christbrand,<br />
Kräuterbrand, Isabella Laubenbrand, Opa‘s Nusslikör<br />
HEUER NICHT IM SORTIMENT<br />
Sauvignon blanc Lubekogel 2009, Traminer<br />
Trio 2009, Morillon Oberglanzberg 2008,<br />
Franz-Josef Cuvée 2008, Gelber Muskatellersekt<br />
ERWIN<br />
TSCHERMONEGGS<br />
KELLERBUCH<br />
2010<br />
34 KELLERBUCH 2010 KELLERBUCH 2010 03