17.01.2013 Aufrufe

Die Familie ist die kleinste Zelle der guten ... - Die gute Biografie

Die Familie ist die kleinste Zelle der guten ... - Die gute Biografie

Die Familie ist die kleinste Zelle der guten ... - Die gute Biografie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> <strong>Familie</strong> <strong>ist</strong> <strong>die</strong> <strong>kleinste</strong> <strong>Zelle</strong><br />

<strong>der</strong> <strong><strong>gute</strong>n</strong> Beziehungen.<br />

Daten, Geschehnisse, Erlebnisse und Bil<strong>der</strong><br />

aus zwei Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

Chronik <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> Sachs<br />

begonnen durch Jürgen Sachs<br />

im November 2003


Unsere <strong>Familie</strong>nmitglie<strong>der</strong>.<br />

Von links nach rechts auf dem Foto: Jürgen Sachs, Antonina Beer (Chr<strong>ist</strong>ans Frau), Edelgard<br />

Sachs geb. Bieler, Chr<strong>ist</strong>ian Beer (mein Sohn aus meiner ersten Ehe), Antje Sachs (Edelgards<br />

Tochter aus ihrer ersten Ehe), Melanie Beyrodt mit Tochter Edith auf dem Arm (Lebenspartnerin<br />

von Henrik), Alexan<strong>der</strong> Müller-Beer (mein Sohn aus meiner ersten Ehe) mit seinem Sohn<br />

Finn auf dem Rücken, Heike Müller-Beer (Alexan<strong>der</strong>s Frau), Henrik Sachs (Edelgards Sohn<br />

aus ihrer ersten Ehe, Lebenspartner von Melanie), Grischa und Georg Beer, hinter bzw. in <strong>der</strong><br />

Schubkarre <strong>die</strong> Söhne von Antonina und Chr<strong>ist</strong>ian


Seitentitel<br />

Unsere <strong>Familie</strong><br />

Meine Vorfahren<br />

Ich, Jürgen Sachs, wurde am 13.02.1939 als 3.Kind meiner Eltern, des<br />

Feldwebels Siegfried Albert Ewald Sachs und seiner Ehefrau Elli Irmgard<br />

Sachs, geb. Maletzki, in Stettin geboren (Geburtsreg<strong>ist</strong>er Nr. 576<br />

des Jahres 1939).<br />

Wir wohnten zu <strong>die</strong>ser Zeit in <strong>der</strong> Krekower Str. 156. Am 5.März 1939<br />

wurde ich in <strong>der</strong> Evangelische. Garnisonskirche von Stettin getauft<br />

(Kirchenbuch- Nr. 86, Jahrgang 1939).<br />

Meine Vorfahren väterlicherseits stammen alle aus Nie<strong>der</strong>schlesien<br />

und Ostpreußen, und zwar aus jener Region, <strong>die</strong> an Polen grenzte. <strong>Die</strong><br />

Ortsnamen wie Neidenburg, Ortelsburg, Lautenburg und Wartenburg,<br />

als ehemalige Grenzburgen, deuten auf <strong>die</strong> Grenzlage zu Polen hin.<br />

Dass mein Vater einige Brocken Polnisch sprechen konnte, hat gewiss<br />

darin seinen Grund. Er konnte <strong>die</strong>se Kenntnisse in <strong>der</strong> Nachkriegszeit<br />

bei <strong>der</strong> Verständigung mit Russen anwenden. Bekannte Persönlichkeiten<br />

wie Kant, Fichte, Kopernikus, Helmholtz und Her<strong>der</strong> sind mit <strong>der</strong><br />

Geschichte Ostpreußens verbunden. <strong>Die</strong> deutsche Besiedlung begann<br />

vor mehr als 700 Jahren. Es war <strong>der</strong> preußische Soldatenkönig, <strong>der</strong> vor<br />

über 200 Jahren verkündete: „Mir neue Söhne, euch ein mildes Vaterland!“<br />

Kolon<strong>ist</strong>en- und Pionierge<strong>ist</strong> dominierten. Jahrhun<strong>der</strong>te lang<br />

war aber auch das Gebiet zwischen Weichsel und Memel dem gewaltsamen<br />

Eindringen äußerer Mächte ausgesetzt: Tataren, Polen, Russen,<br />

Schweden und Franzosen. Aus <strong>der</strong> französischen Besetzung zur Zeit<br />

des Feldzuges gegen Russland unter Napoleon stammt noch <strong>der</strong> Ausspruch:<br />

„Marjellchen zieh´ <strong>die</strong> Blachbuchsen an, <strong>die</strong> Franzosen kommen.<br />

Ach Mutter, das nützt doch nichts, <strong>die</strong> haben doch Buchsenöffner!“<br />

Mütterlicherseits deuten <strong>die</strong> Wurzeln auf Nie<strong>der</strong>schlesien hin. Offensichtlich<br />

gab es in <strong>der</strong> Grenzregion von Ostpreußen und Polen bzw.<br />

11


Meine Urgroßvater war mit Caroline Kozicki, evgl., geb. 31.08.1832 in<br />

Kurken (Kurki), verheiratet, Kurken liegt nördlich von Neidenburg. Sie<br />

war <strong>die</strong> Tochter des Wirts Adam Kozicki und seiner Ehefrau Marie Kozicki,<br />

geb. Wegler. Drei Kin<strong>der</strong> sind aus <strong>die</strong>ser Ehe hervorgegangen: Albert<br />

Freytag , geb. 03.06.1863, und Emma Freytag, geb. 08.03.1865, soeir<br />

Amalie Bertha Freytag, geb. 30.03.1867 in Freudenthal, Kreis Osterode<br />

(Ostroda), meine Großmutter väterlicherseits<br />

Nach dem Tod meines Urgroßvaters Heinrich Feytag ging das Vermögen<br />

<strong>der</strong> <strong>Familie</strong> wegen Verschuldung verloren. <strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong> kamen zu<br />

Verwandten.<br />

Auf <strong>der</strong> Burg von Lautenburg soll Kopernikus im Oktober 1511 eine<br />

vollständige Mondfinsternis beobachtet und im Januar 1512 mit <strong>der</strong><br />

Beobachtung <strong>der</strong> Planeten begonnen haben.<br />

Mein Urgroßvater war mit Caroline Kozicki verheiratet, evgl., geboren<br />

am 31.08.1832 in Kurken (Kurki) . Kurken liegt nördlich von Neidenburg.<br />

Sie war <strong>die</strong> Tochter des Wirts Adam Kozicki und seiner Ehefrau<br />

Marie Kozicki, geb. Wegler. 3 Kin<strong>der</strong> sind aus <strong>der</strong> Ehe von Heinrich<br />

Freytag und Caroline Kozicki hervorgegangen: Albert Freytag (geb. am<br />

03.06.1863), Emma Freytag (geb. am 08.03.1865) und Amalie Bertha<br />

Großvater Richard Sachs<br />

Seitentitel<br />

13


Das Stettiner Schloss<br />

Seitentitel<br />

Heute weiß ich, dass berühmte Namen aus <strong>der</strong> Geschichte mit Stettin<br />

verbunden sind. So wurde am 2. Mai 1729 <strong>die</strong> spätere russische Zarin<br />

Katharina <strong>die</strong> Große, Prinzessin Sophie-Auguste-Frie<strong>der</strong>ike von Zerbst<br />

und Dornburg, in Stettin geboren und dort ihre Kindheit verbrachte.<br />

Sie bestieg 1762 den Thron und herrschte 34 Jahre über das Großreich.<br />

Wegen <strong>der</strong> Gefahr von Luftangriffen mussten wir im August 1943<br />

Stettin verlassen. Wir begaben uns nach Zichenau (Ziechanow), zwischen<br />

Neidenburg und Warschau gelegen, und wohnten dort zuerst<br />

bei Trude Bartsch. Onkel Walter Bartsch, <strong>der</strong> dort eine Glaserwerkstatt<br />

besaß, war zu jener Zeit an <strong>der</strong> Front. Später wohnten wir in <strong>der</strong> Beyerstr.<br />

9 bzw. in <strong>der</strong> Warschauer Str. 30.<br />

Aus <strong>die</strong>ser Zeit besitze ich noch ein Sparbuch <strong>der</strong> Kreissparkasse Zichenau<br />

mit einem Betrag über 231,23 RM. Nach <strong>der</strong> Wende hoffte ich<br />

vergeblich auf <strong>die</strong> Auszahlung <strong>der</strong> Summe, denn im Westen wurden<br />

<strong>die</strong>se Beträge nach dem Krieg ausgezahlt. Unsere Eltern hatten sehr<br />

früh für uns Kin<strong>der</strong> Sparbücher angelegt.<br />

31


<strong>Die</strong>ses Nebengebäude war unser Aufenthaltsgebäude<br />

für Arbeiten an den Geräten (Lagerplatz<br />

für unser Werkzeug, Schnitzen von Axtstielen,<br />

Schärfen <strong>der</strong> Sägen und Äxte) <strong>Die</strong>ses<br />

Gebäude war auch Lagerplatz für Eicheln und<br />

Kiefernzapfen zur Samengewinnung.<br />

Nach 2 Jahren stand aber für<br />

mich fest, dass ich mir eine körperlich<br />

leichtere Arbeit suchen<br />

werde, denn ich hatte inzwischen<br />

einen Dauerschmerz in<br />

meinen Knien.<br />

<strong>Die</strong> theoretische und praktische<br />

Prüfung als Forstfacharbeiter bestand<br />

ich mit dem Prädikat<br />

„Gut“.<br />

Heute befindet sich in <strong>der</strong> damaligen<br />

Revierförsterei Sternschanze<br />

das Büro <strong>der</strong> Revierförsterei<br />

Saarmund. Es gehört zur Forst-<br />

betriebsgemeinschaft „Fresdorfer Heide“ w.V. Es haben inzwischen<br />

viele Umstrukturierungen stattgefunden. Der jetzige Förster heißt<br />

Ralph Switala.<br />

Studium in Halle<br />

<strong>Die</strong> Chance für einen Neueinstieg bot sich mit dem Besuch <strong>der</strong> Arbeiter-<br />

und Bauern-Fakultät (ABF) an <strong>der</strong> Martin-Luther-Universität in<br />

Halle von 1956-1959. Ich glaube, mein Schwager Horst <strong>Die</strong>renfeld<br />

brachte mich auf den Gedanken,<br />

denn er absolvierte auch <strong>die</strong> ABF.<br />

Zuvor gab es in Potsdam eine<br />

Aufnahmeprüfung: ich musste<br />

einen schriftlichen Aufsatz<br />

schreiben und mathematische<br />

Aufgaben lösen. <strong>Die</strong> Prüfung<br />

3 Jahre Studium an <strong>der</strong> ABF in Halle<br />

Seitentitel<br />

hatte ich bestanden.<br />

Es war eine Ausbildung mit ho-<br />

hen Le<strong>ist</strong>ungsanfor<strong>der</strong>ungen und endete mit <strong>der</strong> Hochschulreife (Prädikat<br />

„Gut“).<br />

60


Herr Heß mit seiner Seminargruppe/1. und<br />

3. Stu<strong>die</strong>njah<br />

Seitentitel<br />

Beim Auftritt mit dem Kultur-Ensemble <strong>der</strong><br />

ABF in Hormersdorf<br />

Im ABF-Kultur-Ensemble (Orchester,<br />

Chor, Tanzgruppe) spielte ich <strong>die</strong> Klarinette, in <strong>der</strong> Freizeit <strong>die</strong> Klarinette<br />

in einer kleinen Tanzkapelle <strong>der</strong> ABF. Weniger erfreut war ich,<br />

dass ich in meiner Freizeit noch auf Kosten <strong>der</strong> ABF zum Klarinettenunterricht<br />

geschickt wurde .<br />

63


Meine ABF-Freundin Marianne Matzke aus<br />

Coswig<br />

Seitentitel<br />

Im Kulturensemble lernte ich<br />

auch meine ABF-Freundin kennen:<br />

Marianne Coswig. Sie war<br />

Mitglied <strong>der</strong> Tanzgruppe Zusammen<br />

machte das Lernen noch<br />

mal soviel Spaß.<br />

In den Ferien 1957 schrieb sie<br />

mir: „Lieber Jürgen, Du<br />

schreibst, dass Du <strong>die</strong>se Woche<br />

lernen willst. Du hast es gut. Ich<br />

habe nur das Russisch-Vokabelheft<br />

mit, das an<strong>der</strong>e hatte ich<br />

nicht mehr in den Koffer bekommen.<br />

Jetzt könnte ich mich totärgern.<br />

Dann muss ich eben in<br />

<strong>der</strong> Schule nachher mehr lernen.“<br />

Aber <strong>die</strong> Verbindung währte<br />

nicht lange, ich glaube, ich war<br />

ihr noch zu wenig erfahren im<br />

Umgang mit Mädchen, zu wenig<br />

draufgängerisch. Im Studenten-<br />

internat fehlte auch <strong>der</strong> notwendige Platz für mehr als nur Freundschaft.<br />

Während meiner ABF-Zeit hatte sich auch einen langen Briefwechsel<br />

mit einem Mädchen aus Meinersdorf im Erzgebirge. Ich lernte sie<br />

während des Ensemble-Probelagers in Hormersdorf 1957 kennen. Wir<br />

hatten einen Auftritt mit dem Ensemble auf <strong>der</strong> Bühne <strong>der</strong> Greifensteine.<br />

Sie hieß Gretel Süß. Es war ein Briefswechsel über <strong>die</strong> täglichen<br />

Dinge des Lebens, über <strong>die</strong> Arbeit und das Studium sowie über <strong>die</strong><br />

Freizeitbeschäftigungen. Ich glaube, wir haben uns danach nur noch<br />

einmal auf dem Bahnhof in Halle getroffen.<br />

Im November 1958 schrieb mir Gretel: „In Potsdam und Schloss Sanssouci<br />

sowie auf <strong>der</strong> Stalinallee war ich auch schon. Als ich noch in <strong>die</strong><br />

Schule ging, waren wir drei Tage in Berlin. Wir haben uns dort Sehens-<br />

64

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!