17.01.2013 Aufrufe

Schlierbacher Kerbspruch 2008

Schlierbacher Kerbspruch 2008

Schlierbacher Kerbspruch 2008

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Schlierbacher</strong> <strong>Kerbspruch</strong> <strong>2008</strong><br />

Hallo Schlierbach, Schoffem, Langscht, un Klescht,<br />

gegrüßt seid ihr uff unserm Fest.<br />

Un all ihr Leit aus Nah und Fern,<br />

von de ganze Welt, mir houn eisch gern.<br />

Seid gegrüßt hier in unserm Zelt,<br />

mit hoffe, das eich de <strong>Kerbspruch</strong> gefällt.<br />

Mir hawe wieder gesammelt viele Sache,<br />

manche zum greune, manche zum lache.<br />

Hier bei uns sitzt ihr in de erste Reih,<br />

ach dies Jahr is wieder alles dabei.<br />

Doch loßt eisch beim Esse und Tringe nit unnerbresche,<br />

wenn mir hier sou rischdich uff die Pauke dresche.<br />

Unser Schlierbach, des is zwar nit grouß,<br />

doch is bei uns immer was lous.<br />

Was mir fer Theme houn, werd ihr jetzt hern,<br />

un wens betrifft, soll sich dodrou nid stehrn.<br />

Es werd nid weiter rumgeschwätzt,<br />

mir fange an,<br />

jetzt werd üwwer die <strong>Schlierbacher</strong> Begewweheide gehetzt.


1) Im Frühjahr, meistens um die Osterzeit,<br />

da macht sich jeder dann bereit,<br />

um sei Auto ganz verdrosse,<br />

so Richtung Sommer herrichte zu losse.<br />

Aber jeder weiß, wer des kann,<br />

der macht des selbst, denn selbst is der Mann.<br />

Ach in Schlierbach zwo wern so die Autos uff vordermann gebracht,<br />

und erst emal die richtige, die Sommerreife druff gemacht.<br />

Beim dritte Haus des links tut stehn,<br />

sieht mer ach oaner unnerm Postschild stehn.<br />

Der hat es Auto schon geparkt,<br />

es geht jetzt los, soweit nix hackt.<br />

Die Schraube raus und Auto nuff,<br />

Winterreife runner, Sommerreife druff.<br />

Es klappt prima es läuft ganz gut,<br />

bis ihn soi Frau zum Mittagesse rufe tut.<br />

Er macht noch die letzte Schraube fest und zieht sie an,<br />

so dass man danach ach glei starte kann.<br />

Nach em Esse, muß er dann,<br />

Zigarette hole, der gute Mann.<br />

Dabei fährt er ach glei,<br />

die Sommerreife e bisschen oi,<br />

Er fährt Richtung Langstadt, will dort in die Rose,<br />

als er los fährt tut er schon die Backe uff blose.<br />

Aus de Dornhecke raus, dann fährt er rechts,<br />

und ach erst emal langsam, damit er nicht crashed.<br />

Doch kurz nach em Ortsausgang passiert es dann,<br />

fängt des Auto zu schlingern an.<br />

Von vorne kommt oaner und rechts is die Wies,<br />

des is wie Formel 1, nur ohne Kies,<br />

er reißt es Lenkrad rum und kommt uff em Acker zum stehn,<br />

ach so was hat mer schon in de Formel oans gesehn.<br />

Doch was war passiert, er hat vor lauter Mittagesse,<br />

doch die Schraube an oam Rad vergesse.<br />

Drin warn se, nur nit fest,<br />

des gibt ihm jetzt ach de rest.<br />

Es hat lang gedauert, doch er hat se wieder raus bekomme,<br />

und is dann ach irgendwann wieder dehoam angekomme.<br />

Und die Musik spiel zu der Geschicht:<br />

Ich drehe schon seit Stunden, hier so meine Runden


2) Wenn Ferien sin dann ist des Toll,<br />

viele fahrn fort, sie fühle sich wohl,<br />

doch irgendwann da is es dann,<br />

dann tritt mer halt de Hoamweg an.<br />

Hat mer verwandte im Ausland, dann is schon so gut wie gebucht,<br />

es is klor das mer die in de Sommerferien besucht.<br />

Mit Sack und pack geht es dann los,<br />

die Vorfreude is riesen groß.<br />

Weil man viel braucht so macht des Sinn,<br />

kommt ach noch e Skibox uffs Dach, da is ach noch was drinn.<br />

Dann wird gestart, die Schliebacher fahrn nach Portugal zu viert,<br />

de Vater fährt, dass man sich unterwegs nit verirrt.<br />

An de Kerb im letzte Jahr tritt mer dann die Heimreise an,<br />

Sonntags morgens, dass mer Montags noch mit feiern kann.<br />

Am Nachmittag trifft man in Schlierbach ein,<br />

die Kerb is in vollem gange, so soll des sein.<br />

Leider is de <strong>Kerbspruch</strong> zu der Zeit schon rum,<br />

des is für die natürlich zu dumm.<br />

Denn, so konnts de Vater noch von de Verwandschaft vernemme,<br />

stand er selbst doch im <strong>Kerbspruch</strong> drenne.<br />

Naja, denkt er sich, is ja nit schlimm,<br />

vielleicht bin ich ja mal wieder drinn.<br />

Er lädt inzwische es Gepäck noch aus,<br />

er will später noch e Bier trinke, die Kerb is ja direkt vorm Haus.<br />

Es Auto stellt er deshalb besser weg,<br />

am beste unners Dach im Hof, da gibt’s ach koan Dreck.<br />

Gesagt getan, so fährt er in de Hof enoi,<br />

bis es en schlag tut, was er fand nit sou foi.<br />

Er hat sich Gedanke übers Parke gemacht,<br />

doch an die Skibox uff em Dach, hat er nit gedacht.<br />

Des hat leider mim Parke nit ganz gelangt,<br />

deshalb is er ach dies Jahr im Kerspruch gelandt.<br />

Da die Ferien schon rum sin, is er bestimmt ach da,<br />

ansonsten schreibe mern noch mal noi, im nächste Jahr.<br />

Und die Moral von der Geschicht:<br />

Hast du die Skibox uff em Auto druff,<br />

fährst du besser in die Alpe nuff.


3) Wer heut zu Tage baut bei dem is klar,<br />

heut wird alles elektrisch gemacht, was früher Handarbeit war.<br />

Auch in de Dornhecke in de meiste Häuser,<br />

da scheide sich bei viele Sache die Geister.<br />

De Rollade tut abends von selbst enunner gehn,<br />

mer brauch dann glei Licht sonst kann mer nix sehn,<br />

und ach am Morgend geht der wieder nuff,<br />

so steht mer quasi mim Sonneaufgang uff.<br />

Aber es gibt ach noch annere Bereiche wo mer mit elektrik schafft,<br />

ach des oa oder annere Garagetor wird so uff und zu gemacht.<br />

Ach vom zwoate Bürgermeister de Schwiegersohn hat so en Apparat,<br />

mer drückt uff de Knopp un es Tor öffnet sich ganz smart.<br />

An nem morgend war es dann wieder soweit,<br />

er wollt uff die Arbeit und hat nur wenig Zeit.<br />

Also ins Auto noi die Tasche noch uff de Rücksitz geschmisse,<br />

es wird ach langsam Zeit, er hätte eigentlich schon aus em Ort drauße soi misse.<br />

Die Fernbedienung fürs Tor greift er jetzt glei,<br />

drückt druff, wartet, zählt innerlich bis drei,<br />

denn nach dieser Zeit is es Tor dann uff,<br />

des hat er allemal schon druff.<br />

Dann wird es Auto gestart, de Rückwärtsgang noi,<br />

so steht er uff de Strass dann glei.<br />

Dachte er zumindest, doch jetzt kommt de Clou,<br />

es Garagentor war nämlich noch zu.<br />

Beim zurück fahrn hat er da ach nit druff geacht,<br />

weil er hat des ja schon immer so uff gemacht.<br />

Doch dieses mal, da blieb es Tor bei ihm zu,<br />

nur warum, des lässt ihm koa ruh.<br />

Die Antwort dazu die war nit schwer,<br />

ei die Batterie in de Fernbedienung war leer.<br />

Es war nur e leichte Beule im Tor und ach es Auto war nit weiter kaputt,<br />

mir gehen ach davon aus, das die Fernbedienung jetzt ach wieder tut.<br />

Und die Moral von der Geschicht:<br />

Tut die Technik es nächste mal versage,<br />

musst du mim Fahrrad uff die Arbeit starte.


4) Gegenüber vom Rathaus wohne e Frau un en Mann,<br />

die ham seit letztem Jahr en neue Balkon.<br />

Mit Schießscharte ham se den erricht,<br />

sie griege so mit, wenn oaner am Rathaus was spricht.<br />

De Sohn von denne macht da ach jetzt mit,<br />

er hat sich en Hund besorgt der ihn hält fit.<br />

Mit dem muß aber alsemal, wie des so is,<br />

e Runde laafe, damit der mal macht en ordentliche Schiss.<br />

Er geht meistens in de Raibacher Weg, dort glei ins Feld,<br />

da hört ach koaner wenn der mal bellt.<br />

An einem Tag, es war soweit,<br />

de Hund muß naus, es wird jetzt Zeit.<br />

Er läuft de gleiche Weg wie immer, es wird ach mal gerennt,<br />

hier geht des noch, weil de Hund de Weg ja kennt.<br />

So macht er die Leine ab und lässt ihn Laufe,<br />

es Herrsche is in Gedanke, er will heut Abend oan Saufe.<br />

Des stimmt ihn heiter, des stimmt ihn froh,<br />

auf Hund mir mache wieder hoam, doch der is nit mer do.<br />

Oh schreck, oh kraus, wo is der hie,<br />

du blöder Hund, du blödes Vieh.<br />

So greicht er weiter, er ruft komm her,<br />

doch de Hund hört den anscheinend nit mer.<br />

So muß er suche, er fängt gleich an,<br />

mal sehe wie lang des dauern kann.<br />

So läuft er weiter und er sucht,<br />

und er tut schreie un er flucht,<br />

es wird spät und es wird später,<br />

er läuft weiter, er macht Meter.<br />

Un schließlich ja, da tut er ihn finne,<br />

in de <strong>Schlierbacher</strong> Gemarkung, is er aber schon lang nit mer drinne.<br />

Kurz vor Mosbach, hat er ihn entdeckt,<br />

de Hund is fitt, doch er is fast verreckt.<br />

So leint er ihn an und nimmt ihn wieder mit hoam,<br />

an de Leine wird er in Zukunft nit mer sparn.<br />

Und die Moral von der Geschicht:<br />

Läuft dein Hund dir oamal fort,<br />

dann such ihn ach im Nachbarort.


5) Dieses Jahr fing nit gut an,<br />

wenn man vom Fussball sprechen kann.<br />

Es erste Spiel hat de FSV gege de vorletzte verlohrn,<br />

da dachte man schon, das mer ach noch mehr spiele griet uff die Ohrn.<br />

Es wor zwar nit immer gut, aber es hat gelangt,<br />

das mer oft drei Punkte mit hoam nemme konnt.<br />

So war es ach am 25. Mai, merkt eich den Termin,<br />

da wurde ach drei Punkte oigefohrn, die gehen koam mer aus em Sinn.<br />

Es is vorbei, es is vollbracht,<br />

de FSV is Meister, mir habes gepackt.<br />

E lange Saison ham mir erfolgreich abgeschlosse,<br />

im Anschluß is es Bier in Ströme geflosse.<br />

Viele <strong>Schlierbacher</strong> warn in Dieburg live dabei,<br />

des spricht für unser Ort, so soll des soi.<br />

Wenn mer in der alte Kreis-Hauptstadt spielt,<br />

und hat fast doppelt so viel Zuschauer dabei,<br />

dann hat mer de Aufstieg verdient.<br />

Die Mannschaft war mim Bus nach Dieburg gekomme,<br />

un de Mattl Franz als Fohrer hat ach alle wieder mit hoam genomme.<br />

Im Bus die Party war schon klasse,<br />

doch in Schlierbach gings weiter, in alle Gasse.<br />

Mit nem Geleitfahrzeug vom Ehrenkerbborsch, war die Meute uff de Straße sicher,<br />

es Floss Sekt, Schnaps, Whiskey und ach Bier von Licher.<br />

Danach gings ins Sportlerheim, da gings dann weiter,<br />

alle warn dabei, um en zu sehn, de Aufsteiger.<br />

Die letzte vom dem Fest wurde montags Mojends nach am Rathaus gesicht,<br />

es war ja klar dass jeder von dene en Kerbborsch ist.<br />

Nur zwo Woche später hat dann die Mannschaft noch mal ihr Qualitäte unter beweis gestellt,<br />

die Meisterschaftsfeier war am Sportplatz unterm Zelt.<br />

Ach hier gabe sich die Jungs keine blöße,<br />

hier warn sogar Sonntags morgens um elf einige noch uff Sportplatz gewese.<br />

Es war oafach schee euch feiern zu sehn,<br />

vielleicht könne mer nächstes Jahr noch mal da owwe stehn.<br />

Doch erst heißt des Ziel Klasseerhalt,<br />

ihr schafft des Jungs, weil Schlierbach fiebert mit uff de Bank.<br />

Ich fands super und ich zieh de Hut,<br />

ihr seid spitze, ihr seid gut.<br />

Und die Musik spielt zu der Geschicht:<br />

e Lied von mir, fürn FSV gedicht


6) Weihnachte, beschauliche Zeit,<br />

in Schlierbach is mer ach dann stets bereit.<br />

Es Ort erstrahlt mit Lichter Überall,<br />

in alle Fenster sieht mer, Weihnachte is bald.<br />

Die Weihnachtszeit tut dann richtig beginne,<br />

wenn de Gesangverein tut am Rathaus singe.<br />

Dann sin es meißt nur noch knapp vier Woche,<br />

bis es Christkind tut mal wieder komme.<br />

Am Heilige Abend is es dann,<br />

das mer in die Kirsch geht, mit alle Man.<br />

Die Kirsch is dann ach meistens voll,<br />

so wie es an Weihnachte ach seien soll.<br />

De Gesangverein tut ach wie jedes Jahr singe,<br />

die Konfirmante und de Kinderkreis tun e Darbietung bringe.<br />

Ach de Krappe Walter geht da in die Kersch, ganz klar,<br />

er hat sonst nit sou Zeit es übrige Jahr.<br />

Neber ihm nimmt oaner vom Westring platz, in de Kirsche-Hall,<br />

der verkäuft sonst Fernseher, im orangenen Overall.<br />

Die Kersch geht los, es Schauspiel beginnt,<br />

am Anfang is es so, dass de Gesangverein singt.<br />

De Mann vom Westring griet des noch mit,<br />

denn noch, da is er ziemlich fit.<br />

Doch kurz zeit später, merkt de Krappe Walter dann,<br />

das bei soim Nachbar irgendwas nit stimme kann.<br />

Immer wieder sackt er in sich noi,<br />

die sach is klar, der pennt ständig oi.<br />

Doch de Höhepunkt der steht noch aus,<br />

kurz nach nach em Kinderkreis Applaus,<br />

da geht’s wieder weiter, da geht’s richtig los,<br />

es sackt wieder zusamme und fällt mit soim Kopp beim Walter uff de Schoß.<br />

De Walter weiß gar nit wie ihm geschieht,<br />

der Kerl der is ja total mied.<br />

Zum Vater-Unser weckt ihn de Walter dann uff,<br />

auf es wird gebet, mit steige uff.<br />

Die Kersch die war dann ach bald aus,<br />

und de Mann, der konnt dann ach nach Haus.<br />

Weihnachte war für denn bestimmt schnell vorbei,<br />

der is bestimmt dehoam glei ins Bett enoi.<br />

Und die Moral von der Geschicht:<br />

Hät de Walter vorm Gebet nit mit dem geschennt,<br />

hät der am Karfreitag noch gepennt.


7) Im Sportlerheim is es gut, im Sportlerheim is es schee,<br />

mer tut dort donnerstags zum schoppe mache hie geh.<br />

Es sind die Junge und die alte, Spieler, die dann dort hocke,<br />

die oane tun schwätze, manche ach zocke.<br />

Wieder oannern sitze immer an de Theke, als wär de Platz reserviert,<br />

weil des schon immer sou is, da werd ach nit dran geriert.<br />

Da sitzt dann uff de hohe Bank an de Theke dran,<br />

de Körbels Friedrich, de Erna ihrn Mann.<br />

Meistens dann direkt davor,<br />

sitzt de Ortsvorsteher, der kimmt vom Falltor.<br />

Dann ist da oft noch de Hello und de Norbert, beide Lindt,<br />

wer mirs nit glabt geht da donnertags mal nuff, des stimmt.<br />

Ach de Reinings Klaus und da Schwoane Wilhelm sinn oft direkt an de Theke zu sehn,<br />

ach wenn beim Wilhelm tut nur Cola uff em Platz dann stehn.<br />

Des is so die Gruppe die da direkt an de Theke de Platz besetzt,<br />

und natürlich noch oaner, der jeden Tag bei die Sparkasse nach Umstadt hetzt.<br />

Der is mal wieder mim Auto hier,<br />

trinkt halt dann nur, ein – zwo Bier,<br />

danach dann fährt er dann nach Haus,<br />

er lässt ja es Auto nit am Sportplatz draus.<br />

Es is ach en lange Weg, den er uff sich nemme muß,<br />

und so spät fährt ja ach in Schlierbach koan Bus.<br />

So sitzt er dann bis kurz vor Schluß,<br />

bis er oaner von de letzte is, und jetzt ach hoam gehen muß.<br />

De Dienst is noch da und sonst koaner mer,<br />

er macht sich uff de Weg, er fällt ihm schwer.<br />

De Dienst macht noch sauber als er wieder kommt,<br />

und sagt zu denne und des ganz prompt,<br />

wem is dann des annere Auto, des noch uff em Parkplatz tut stehn,<br />

ich hab des nämlich ebe nit ganz gesehn.<br />

Anscheinend hat er vergesse soi Licht an zu mache,<br />

annerst könnt ich es euch nit erklärn, diese Sache.<br />

Er ist leicht hänge gebliebe an dem annere Fahrzeug des da steht,<br />

zumindest hat er noch bescheid gesagt, bevor er geht.<br />

Es war nit viel kaputt und wurd ach schnell wieder gemacht,<br />

gut das er da nit de Firmenwagen hat gehabt.<br />

Sei es drum, es war geschehn,<br />

doch de Abend im Sportlerheim, war wie immer schön.<br />

Und die Moral von der Geschicht:<br />

Viele lasse es Auto ach am Sportplatz mal steh,<br />

doch innerorts, is ach es Fahrn ok.


8) Viele Leut die tun gern im Garte schaffe,<br />

um bspw. Obst und Gemüse dann ach zu habe.<br />

Viele ham de Garte direkt am Haus dabei,<br />

annern müsse e bisschen laufe bis se in ihrm Garte soi.<br />

Im Raibacher Weg sin so a paar Gärte,<br />

und ach am Länderweg sin a paar, die die Leut dort hewwe.<br />

Im Schuleck hinne tun ach Leut wohne,<br />

die Richtung Kleestadt, am Länderweg en Garte halte wolle.<br />

Im Frühjahr fängt die Arbeit da dann an,<br />

es wird geschafft und es wird vorbereit, dass mer bald ach säen kann.<br />

Natürlich muß hier ach mal e stück umgegrabe wern,<br />

nur wer macht dann so was gern.<br />

Da hilft nur oans, des is ganz klar,<br />

weil es schnell gehen muß hole die sich e Fräse, dieses Jahr.<br />

Die Zeit die drängt, sie müsse jetzt ran,<br />

damit mer dieses Jahr ach was ernte kann.<br />

Gesagt getan, die Fräse bei,<br />

mir fange ach dann an jetzt glei.<br />

De Boden is allerdings noch ziemlich naß,<br />

die Maschine packt des nit ganz, ach mit vollem Gas.<br />

Da muß nun die Frau her, die muß ach helfe, die muß bei,<br />

oamal gegrische, kimmt se ach glei.<br />

Nur wie mache se des jetzt, wie soll des gehn,<br />

sie können doch nit zu zweit hinner der Fräse dran stehn.<br />

Da kimmt dem Mann die Idee und die is gut,<br />

am beste wär wenn die Fraa vorne ziehe tut.<br />

So mache se des, sie wird oigespannt,<br />

wie früher, wenn mer en Gaul an de Blug gespannt.<br />

So schaffe se de ganze Mittag und de oa oder anner guckt ach zu,<br />

er steht hinne am Gas und greischt, lauf du blöd Kuh,<br />

links, rechts, grad aus, muß die laufe,<br />

besser wär es wohl, wenn die ihr Gemüse täte kaufe.<br />

De Mann der sieht hier nit gut aus,<br />

macht der sou weiter, geht soi Fraa ins Frauenhaus.<br />

Und die Musik spielt zu der Geschicht:<br />

Männer sind Schweine


9) Ach in diesem Jahr gibt’s was zu Berichte,<br />

über <strong>Schlierbacher</strong> Autos und deren Geschichte.<br />

Es war an nem Sonntag, des wisse mer genau,<br />

da war wie immer Fussball beim FSV.<br />

Weil des natürlich nit nur <strong>Schlierbacher</strong> die hier wohne sehe wolle,<br />

sondern ach welche die von weiter komme,<br />

macht sich oa auf die früher neberm Kerbplatz wor dehoam,<br />

um von Offenbach mim Auto nach Schlierbach zu fahrn.<br />

Mer is guter Dinge, das auch heut alles geht gut,<br />

aber mer is ach leicht aufgerecht, so dass mer ach was vergesse tut.<br />

Was vergesse worn is sollt sich heraustelle bald,<br />

nämlich kurz vor Babenhausen, nach em Dudenhöfer Wald.<br />

Uff einmal nämlich passiert es dann,<br />

fängt es Auto dort zu mucke an.<br />

Ziemlich schnell war jetzt klar,<br />

was der Fehler hier jetzt war.<br />

De Sprit is leer, es Auto steht,<br />

uff oamal is es so dass gar nix mehr geht.<br />

Die Sache is bis jetzt nit schlimm,<br />

is mer doch glei in Babenhausen drin,<br />

und da am Anfang des weiß unser Frau glei,<br />

da tut doch die Esso Tankstell soi.<br />

Des war die Idee, sie tanke da voll geschwind,<br />

dann geht’s weiter, mer will ja sehe wenn de FSV gewinnt.<br />

Doch dann kommt des eigentliche was mer vergesse hat dehoam,<br />

eigentlich düft mer ja so gar nit fohrn.<br />

Die Papiern war nämlich nit dabei,<br />

und die die sind im Geldbeutel droi.<br />

Was ich sage will is, dass se koa Geld hatte dabei,<br />

wie soll denn da, dann Sprit enoi.<br />

Abhilfe wurd dann glei gefunne,<br />

die Cousine is mit Geld gekumme.<br />

Und die Musik spielt zu der Geschicht:<br />

Wer soll das bezahlen


10) Es Sportlerheim, des wisse die meiste,<br />

kann mer sich ach zum feiern leiste.<br />

De oane feiert mit de Schul, de annere Geburtstag dort,<br />

wieder annern feiern ach Hochzeit an diesem Ort.<br />

Un wenn gefeiert wird dann is ach klar,<br />

es wird drauf geacht das genug zu esse is da.<br />

Ach oaner der unnerhalb vom Friedhof wohnt, is dort zu em Fest,<br />

mit viel zu Esse und viele Gäst.<br />

Alles is da, es wird uffgefohrn,<br />

oans is klar, mir brauche nit sporn.<br />

Es gibt gut esse und später ach noch Kuche,<br />

es brauch also koaner was zu esse suche.<br />

Am ende der Feier is es dann,<br />

das die Reste mer mit hoam nemme kann.<br />

Ach unsern <strong>Schlierbacher</strong> nimmt hier noch was mit,<br />

er guckt was es noch fürn Kuche git.<br />

Er macht sich e platte zu recht, die für die ganz Familie tut lange,<br />

nit das oaner nix griet, da wirds ihm bange.<br />

So es reicht, er will jetzt gehn,<br />

schön dass du da warst, mir wern uns sehn.<br />

Zum Sportlerheim naus, die Treppe runner,<br />

jetzt geht’s los, jetzt kommt de Kummer.<br />

Den plötzlich tut es einen schlag,<br />

die Tortplatte fällt und de Mann fällt ach.<br />

Weh getan hat er sich nit, es war nit schlimm,<br />

doch de Kuche, ist dahin.<br />

Da griet die Familie halt nix für dehoam zu esse,<br />

er hat ja dort schon e paar stückchen Kuche gegesse.<br />

Und die Musik spielt zu der Geschicht:<br />

Aber bitte mit Sahne


11) Vor zwoo Johr war oaner im <strong>Kerbspruch</strong> droi,<br />

der wollt des anscheinend noch mal soi.<br />

Und die Theme, des ist des sonderbare,<br />

sind quasi gleich, in dene zwoo Jahre.<br />

Aber der Reihe nach, um was geht es dann,<br />

kurz mal ruhig, dass ichs erzähle kann.<br />

Damals also vor zwoo Johr, wollt der mit de Eltern fort,<br />

damals mim Flugzeug in e Spanisches Ort.<br />

Leider war soin Ausweiß damals nit mehr aktuell,<br />

so das er wieder hoam musst schnell.<br />

Dieses mal, wie soll es soi,<br />

steht wieder Spanien im Ticket droi.<br />

Dieses mal geht’s mit de Schul uff Abschlußfahrt,<br />

es wird wieder gefloge, so wie mer des mag.<br />

De Ausweiß war diesmal vollkommen ok,<br />

er konnt in Frankfurt/Hahn grad so durch die Kontrolle durch geh.<br />

Ach in Spanien durft er Problemlos roi,<br />

so dachte er sich, soll des ach soi.<br />

De Urlaub war schee, sie hatte viel Spaß,<br />

sie ham ach mal oan getrunke und warn ach mal im kalte nass.<br />

Doch irgendwann da is es Zeit,<br />

fürn nach Hause weg mer steht bereit.<br />

Am Flughafe angekommen, des alte Spiel,<br />

was mer halt so macht wenn mer Einchecke will.<br />

Flugticket und Ausweiß, Koffer uffs Band,<br />

anschließend wird dann Richtung Gate gerannt.<br />

Doch schon beim oichecke is unsern <strong>Schlierbacher</strong> ko,<br />

denn soin Ausweiß is nit do.<br />

Er wor fort wie em Buh soi Kapp,<br />

es Schicksal hat mal wieder ihn ertappt.<br />

Da hilft nur oans, en Übergangsauschweiß muß her,<br />

wie des geht weiß er, des is nit schwer.<br />

Gott sei dank hat des geklappt,<br />

mim Übergangsausweiß is er nach Hause gestart.<br />

Und die Musik spielt zu der Geschicht:<br />

Viva Espania


12) In Schlierbach ja da gibt’s viel Leit,<br />

die hamme meistens nur wenig Zeit.<br />

Meistens sin des Rentner, weil die viel tracktiern,<br />

manchmal ham so oafach zu viel Tiern.<br />

Ach en Rentner vom Falltor, der hat e Katz,<br />

die is so uff den fixiert, da muß sogar die Fraa mache Platz.<br />

So kommt des dann, dass morgens die Katz an de Tür tut kratze,<br />

und legt sich ins Bett neber der Mann, da könnt die Fraa grad verplatze.<br />

Denn ihr Leut ihr kennt mers glawe,<br />

die Katz lässt die Fraa da nit mer schlafe.<br />

Und ach wenns fort geht ist die Katz dabei,<br />

passt uff was ich erzähl euch glei.<br />

Es war an Pfingste und da is klar,<br />

das mer Richtung Feuerwehrhaus geht, weil da ja Grillfest war.<br />

Ach unsern Rentner ausm Falltor wollt da hin gehn,<br />

er hat vorher ach schon am Rathaus die Übung gesehn.<br />

Soi Fraa und er die laafe los,<br />

grad am Lännerweg angekomme, denke sie was is dass den blos.<br />

Die Katz läuft denne hinnerher,<br />

doch die kann da nit mit, ach wenns fällt schwer.<br />

So gehn se wieder Hoam und nemme die Katz mit,<br />

jetzt aber los, sonst griege mer die hälft nit mer mit.<br />

Sie laafe wieder los,<br />

bis an die Kleestädter Stroß,<br />

da fällt ihne auf oamol nix mer oi,<br />

tut die Katz doch schon wieder da soi.<br />

Also wieder Hoam, die Katz dabei,<br />

so sperrt mer sie dehoam jetzt oi.<br />

Doch auch beim dritte mal, es is nit zu glawe,<br />

is die Katz denne hinnerher gelaafe.<br />

So ham se schließlich ne Idee,<br />

und die is gut, so könnt des geh.<br />

Die Katz wird wieder oigesperrt, de Rentner denkt jetzt nit verkehrt,<br />

weil nämlich die Katz so ungern Auto fährt.<br />

So mache se des, der Plan ist gut,<br />

so dass man mim Auto fahren tut.<br />

Die Katz läuft da nit hinner her,<br />

die Idee war wirklich gut und auch nit schwer.<br />

An de Kirch tun se es Auto abstelle jetzt,<br />

und dann wird schnell Richtung Feuerwehrhaus gehetzt.<br />

Die Katz is dehoam, alles is gut,<br />

was mer nit alles so mache tut.


Und die Moral von der Geschicht:<br />

En Ortsvorsteher, des muß jeder verstehn,<br />

der darf ach mit soiner Katz uffs Pfingstfest gehn.<br />

13) Morgenstund hat Gold im Mund,<br />

man steht uff und is Gesund.<br />

Und dann die meiste kenne des,<br />

geht’s erst mal los mim Megastress.<br />

Erst die Tochter schnell ins Bad,<br />

und de Sohn danach dann ach.<br />

Ach die Mutter kommt jetzt dran,<br />

so dass de Vater erst mal warte kann.<br />

Er hat heut frei, er hat heut Zeit,<br />

er macht sich erst mal en Kaffee bereit.<br />

Er muß heut nit in de Wald noi fohrn,<br />

und er tut ach heit koan Beton bohrn.<br />

Er ließt Zeitung und trinkt Kaffee,<br />

er hat ruh ei is des schee.<br />

Jetzt fehlt nur noch Milch im Kaffee drin,<br />

wo hat soi Frau denn die nur hin.<br />

De Kühlschrank uff da tut se stehn,<br />

er guckt direkt druff und tut se sehn,<br />

zwar e neue Sorte aber des is Egal,<br />

Milch gibt’s ja schließlich überall.<br />

Er schütt se noi und rührt kurz um,<br />

später merkt er des wor dumm,<br />

er trinkt en Schluck und trinkt die Tass ach leer,<br />

und fragt sich die ganze Zeit, wo is die Milch nur her.<br />

Sie hat schon es bisschen komisch geschmeckt, hat er sich gedacht,<br />

vielleicht hab ich aber heit oafach en komische Geschmack.<br />

Doch als soi Frau kommt, musste er die Frage stelle,<br />

was is dann des für e nei Milch, die steht im Kühlschrank drenne.<br />

Bei de Antwort wird er plötzlich ganz schö weiß,<br />

es dreht sich alles wie im Kreis,<br />

er setzt sich jetzt erst mal hie,<br />

denn ihm schlottern ach die Knie.<br />

Soi Fraa hats ihm erklärt, in einem Satz,<br />

des is koa nei Milch, des is die für die Katz.<br />

Krank geworn is er davon nit,<br />

und die Katz is ach noch fit.<br />

Und die Musik spielt zu der Geschicht:<br />

No Milk Today


14) Gründonnerstag des is de Tag,<br />

an dem es im Grüne drauße donnern mag.<br />

Im Sportlerheim allerdings, is des de Tag,<br />

an dem de oa oder anner zocke mag.<br />

So ach in diesem Jahr, mer trifft sich dort,<br />

zum zocke kimmt es halbe Ort.<br />

Mer spielt Tischfussball, anner ach Skat,<br />

ach kann es soi dass mal wird oaner gedarrt.<br />

Es ist immer recht lustig, es macht immer recht spaß,<br />

meistens wird’s spät, bis mer hoam läuft über die Gass.<br />

Zu späterer Stunde ist es dann,<br />

das noch oaner von Schoffem kimmt, der ach is in Schlierbach dehoam.<br />

In de nähe vom Kerplatz tut er wohne, nit weit von hier,<br />

als der damals uff de Sportplatz kam, hatte der schon e paar Bier.<br />

De Sauer nahm sich den glei an sich ran,<br />

er wollt mal gucke ob der noch e paar Bierchen vertrage kann.<br />

Also gings los, es Eder floss nur so,<br />

de Mann aus Schoffem er war froh.<br />

Es wurd als schöner, doch irgendwann,<br />

da war es soweit, das de Mann aus Schoffem nit mer kann.<br />

Er hat sich’s dann neber de Eingangstür bequem gemacht,<br />

uff em Tisch hat er jetzt erst mal geschlafe, die halbe Nacht.<br />

De Osmar hat an dem Abend Dienst,<br />

und deshalb hat er, und jetzt kimmts,<br />

den etwas betrunkene Mann,<br />

gefragt ob er ihn nit hoam fohrn kann.<br />

Der stimmte zu, zwar nur leicht,<br />

doch zum verstehe hats gereicht.<br />

So packt de Osmar den in soin grüne Transporter noi,<br />

und biegt in die Scheffemer Straße dann oi.<br />

Die Tür hinne uff, soweit wie es geht,<br />

so wurd er nun zugestellt, wie e Paket.<br />

Hoam hat er es also noch gepakt,<br />

de SchliebacherPaketDienst, vom Osmar, hat des möglich gemacht.<br />

Und die Moral von der Geschicht:<br />

Wer nit saufe kann und Rache,<br />

dem gehört de Christbaumständer in die Fress gehache.


Ihr Leit ich muß moi Red jetzt schliese,<br />

wenn ach hier un da poor Träne fliese.<br />

Un wenn heimlich oaner gege uns grollt,<br />

des habe mir nit sou gemoant – es wor nur gewollt.<br />

Wenn nix basiert bei uns im Ort,<br />

verliere mir im <strong>Kerbspruch</strong> dadrüber ko Wort.<br />

Benemmt Eisch bis zum nexte Johr,<br />

donn gits koan <strong>Kerbspruch</strong> des is klor.<br />

Sollt oaner vergesse worn soi,<br />

der kimmt halt nextes Johr in de <strong>Kerbspruch</strong> noi.<br />

Ich mach hier owwe es Buch jetzt zu,<br />

nach em zehnte mal, geb ich jetzt ruh,<br />

und bedanke mich uff diesem Wege,<br />

für zehn mal Kerbborsch – ich durfts erlebe.<br />

Un nun wünsche mer Eisch noch scheene Tage,<br />

Tanze, Singe, was fern Mage.<br />

Seit fröhlich un genießt eier Lewe,<br />

loßt uns dodruf jetzt oaner Hewe.<br />

Wem is die Kerb? -Unser<br />

Vom Nabel bis zum? -Brunser<br />

Un der is ach noch? -Unser<br />

Wann feiern mir Kerb? -Alle Johr<br />

Wie wird die Kerb? -Klor<br />

Was soi mer? -Lumbe<br />

Was rache mer? -Stumbe<br />

Was saufe mer? -Humbe<br />

Die <strong>Schlierbacher</strong> Kerb sie lebe -Hoch<br />

Un nochemol -Hoch<br />

Un nochemol -Hoch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!