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. 6 e~and - Commissie voor de milieueffectrapportage

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STARTNOTITE VERRUIMING VAARWEG<br />

EEMSHA VEN-NOORDZEE<br />

RIJKSWATERSTAAT NOORD-NEDERLAND<br />

11 oktober 2006<br />

110621/CE6/0R6/oo0238<br />

~ARCADIS<br />

STARTNOTIZ ZUR VERBESSERUNG DES<br />

FAHRWASSERS<br />

EEMSHAFEN - NORDSEE


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Inhalt<br />

STARTNOTITIE VERRUIMING VAARWEGl<br />

Zusammenfassung 4<br />

1 Einflhrung<br />

1.1 Grün<strong>de</strong> für die Fahrwasserverbesserung<br />

1.2 Anlass und Zweck <strong>de</strong>s UVP-VerfahrenS bzw. <strong>de</strong>r Startnotiz<br />

1.3 Projektbeteiligte und Verfahren<br />

1.4 LesehinweisejLegen<strong>de</strong><br />

2 Hintergrun<strong>de</strong> und Zielsetzung<br />

2.1 Warum Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers?<br />

2.1.1 Entwicklungen auf <strong>de</strong>m Energiemarkt<br />

2.1.2 Position <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> im (inter)nationalen Enrgiemarkt<br />

2.1.3 Energy Port Eemshafen<br />

2.2 Planungs- und entwicklungspolitische Begründung<br />

2.3 Zielsetzung<br />

3 Beabsichtigtc Aktivität und Alternativen<br />

3.1 Beabsichtigte Aktivität<br />

3.2 Randbedingungen und Ausgangspunkte<br />

3.3 Varianten und altemativen<br />

3.3.1 Zu prüfen<strong>de</strong> Varianten<br />

3.3.2 Nullaltemative<br />

3.3.3 Umweltfreundlichste AlteratIve und Vorzugsalternative<br />

4 Zu erwarten<strong>de</strong> Auswirkungen<br />

4.1 Einführung<br />

4.2 Abgrenzung <strong>de</strong>s Untersuchungsgebietes<br />

4.3 Envartungshorizont<br />

4.4 Beurteilungsrahmen<br />

4.5 Bestehen<strong>de</strong> Situation und autonome entwicklung<br />

4.5.1 Wasserquantität und Morphologie<br />

4.5.2 Wasserqualität<br />

4.5.3 Ökologie<br />

4.6 Ansatz <strong>de</strong>r Auswirkungsbeschreibung<br />

4.6.1 Wasserquantität und Morphologie<br />

4.6.2 Wasserqualität<br />

4.6.3 Ökologie<br />

4.6.4 Sonstige Aspekte<br />

5 Politischer Bezugsrahmen, Beschlüsse und Verfahren<br />

5.1 Übersicht <strong>de</strong>s gesetzlichen und politischen Bezugsrahmens<br />

5.2 Beschlüsse und Verfahren<br />

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37<br />

I<br />

39<br />

40


1 Literaturliste<br />

2 Jetzige Verklappungsstellen<br />

ST ARTNOTlIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Impressum 47<br />

I 110621ICEOORM238 ARCADlS I 3


Zusammenfassung<br />

STARTNOTlIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland beabsichtigt die Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers zwischen<br />

<strong>de</strong>m Eemshafen und <strong>de</strong>r Nordsee. Dieses Fahrwasser ist auf <strong>de</strong>r untenstehen<strong>de</strong>n Karte<br />

dargestellt. Die Verbesserung beinhaltet die Vertiefung <strong>de</strong>s Fahrwassers Eemshafen-<br />

Nordsee von <strong>de</strong>r jetzigen Solltiefe von 14 rn -NAP auf 15,5 m -NAP und die Verbreiterung<br />

<strong>de</strong>s Fahrwassers auf 300 rn in <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong>n Abschnitten bzw. auf 400 rn in <strong>de</strong>n<br />

Kurvenabschnitten. Die Verbesserung ist für 2010 vorgesehen.<br />

Warum Verbesserung?<br />

Die Verbesserung ist notvendig, urn <strong>de</strong>n Eemshafen für Schiffe mit einem Tiefgang von 14<br />

m erreichbar zu machen. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, <strong>de</strong>n Eemshafen zu<br />

einem wichtigen und nachhaltigen Energiezentrum zu entvicklen. Verschie<strong>de</strong>ne<br />

Unternehmen haben <strong>de</strong>n Eemshafen nämlich als Standort für energiebezogene Aktivitäten,<br />

wie ein LNG-Terminal und Elektrizitätskraftverke, ins Auge gefasst. Die Realisierung<br />

dieser Aktivitäten ist von <strong>de</strong>r ErreichbarkeIt <strong>de</strong>s Eemshafens ab <strong>de</strong>r Nordsee und somit von<br />

<strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers Eemshafen-Nordsee abhängig.<br />

Von politischer Seite sind Umsetzungshilfen für die Durchführung dieser<br />

Verbesserungsarbeiten in Aussicht gestellt. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verbesserung im<br />

planologischen Kernbeschluss "Dritter Leitlinienbericht Wattenmeer" (PKB Der<strong>de</strong> Nota<br />

Wattenmeer) bereits Rechnung getragen.<br />

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ST ARTNOTITE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Das UVP-VerfahrenJStartnotiz<br />

Für die geplante Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers wird ein freiwiliges UVP-Verfahren<br />

durchlaufen. Die vorliegen<strong>de</strong> Startnotiz markiert <strong>de</strong>n Start dieses UVP-Verfahrens. Die<br />

Startnotiz enthält eine Beschreibung <strong>de</strong>r in Re<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong>n Aktivität und Angaben darüber,<br />

was im Rahmen <strong>de</strong>r Umweltverträglichkeitsprüfung geprüft wer<strong>de</strong>n muss. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Lage <strong>de</strong>s Fahrwassers im Ems-Dollart Vertragsgebiet han<strong>de</strong>lt es sich im vorliegen<strong>de</strong>n Fall<br />

urn eine UVP in grenzüberschreiten<strong>de</strong>m Rahmen. Dies heißt, dass Deutschland im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Einspruchsmöglichkeiten an <strong>de</strong>r Beschlussfassung beteilgt wird. Der UVB<br />

wird auf Grund <strong>de</strong>s Gesetzes über die Verwaltung staatlicher Wasserbau- und<br />

Verkehrsanlagen (Wet beheer rijkswaterstaatwerken) an die Genehmigung zur Vertiefung<br />

gekoppelt.<br />

Wo genau erfalgt die Verbesserung?<br />

Das Fahrwasser durchquert <strong>de</strong>n Nordseeküstenbereich und das Wattenmeer im Ems-<br />

Dollart Astuar. Diese Räume besitzen eine beson<strong>de</strong>re Naturfunktion für U. a. Vögel,<br />

Meeressäugetiere und Fische. Das Ems-Dollart-Astuar ist darüber hinaus ein dynamisches<br />

System aus Rinnen, Sandriffen und Schlammbänken. Große Mengen an Ablagerungen<br />

wer<strong>de</strong>n durch die Ti<strong>de</strong>strörnungen und -wellen mitgenommen und hin und zurück<br />

transportiert. Süßes Wasser aus u. a. <strong>de</strong>r Ems mischt sich im Astuar mit <strong>de</strong>m Salzwasser <strong>de</strong>s<br />

Meeres. Hieraus ergibt sich ein gleichmäßig ansteigen<strong>de</strong>r Süß-Salz-Gradient.<br />

Aufwelehe Themen wird im UVB eingegangen?<br />

Im UVB wer<strong>de</strong>n die durch die Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers Eemshafen-Nordsee<br />

bedingten Auswirkungen auf die Umweltbereiche Ökologie, Wasser (Qualität und<br />

Quantität), Morphologie, Lärm, Luft, Sicherheit, Archäologie und Raumnutzung dargestellt<br />

und erläutert. Aufgrund <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s Eingriffs und <strong>de</strong>r Merkmale <strong>de</strong>s Raumes sind<br />

Ökologie, Wasser und Morphologie die wesentlichsten Umweltaspekte.<br />

Für die Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers und die Fahrwasserunterhaltung mussen<br />

Baggerarbeiten an Stellen durchgeführt wer<strong>de</strong>n, wo die vorhan<strong>de</strong>ne Tiefe und Breite noch<br />

unzureichend ist. Der ausgehobene Baggerschlamm wird anschließend an<strong>de</strong>rnorts im<br />

System verklappt. Hinsichtlich <strong>de</strong>r anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Baggertechnik und <strong>de</strong>r in Betracht zu<br />

ziehen<strong>de</strong>n Verklappungsstellen wer<strong>de</strong>n im UVB verschie<strong>de</strong>ne Varianten auf ihre<br />

Umweltauswirkungen hin untersucht. Neben <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers und <strong>de</strong>n<br />

vorgesehenen Unterhaltungsarbeiten wird bei <strong>de</strong>r Untersuchung nach <strong>de</strong>n<br />

Umweltauswirkungen auch die Nutzung <strong>de</strong>sselben berücksichtigt.<br />

Pro Umweltaspekt und anhand konkreter Kriterien wird im UVB festgelegt, welche positive<br />

wie auch negative Auswirkungen sich ergeben können. Auf dieser Grundlage wer<strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>ne Altemativen formuliert und mit einan<strong>de</strong>r verglichen und zwar u. a. eine<br />

sogenannte umweltfreundlichste Alternative (Meest Mileuvrien<strong>de</strong>lijk Alternatief - mma)<br />

sowie eine Vorzugsalternative.<br />

I l11J211CE6IRMl238 ARc.mis I 5


KAPITEL<br />

Einfihrung<br />

1.1 GRÜNDE FÜR DIE FAHRWASSERVERBESSERUNG<br />

STARTNQTlIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Erläuterung <strong>de</strong>s Vorhabens<br />

Oer Eemshafen als Standort für <strong>de</strong>n Energiesektor steht momentan irn Mittelpunkt <strong>de</strong>s<br />

Interesses verschie<strong>de</strong>ner Unternehmen. Als strategisch günstig gelegener Seehafen zieht <strong>de</strong>r<br />

Eemshafen gera<strong>de</strong> in diesem Bereich beheimatete Aktivitäten an und bietet beste<br />

Voraussetzungen für die Venvirklichung <strong>de</strong>r Ambitionen von Groningen Seaports, <strong>de</strong>n<br />

Eemshafen zu einem wichtigen und nachhaltigen Energiezentrum zu entwickeln.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung für die Realisierung dieser Initiativen Ist die Erreichbarkeit<br />

<strong>de</strong>s Eemshafens. Der Eemshafen ist in <strong>de</strong>r jetzigen Situation nicht erreichbar für Schiffe mit<br />

einem Tiefgang von 14 m. Um die erwünschte künftige Entwicklung <strong>de</strong>s Eemshafens nicht<br />

zu gefähr<strong>de</strong>n, ist die Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers Eemshafen-Nordsee absolut<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Die Verbesserung muss 2010 erfolgen, da ab darm die ersten Schiffe mit diesem<br />

Tiefgang in Fahrt gehen wer<strong>de</strong>n. Die Verbesserung ist für 2010 vorgesehen. Unter<br />

Verbesserung wird die Vertiefung <strong>de</strong>s Fahrwassers von 14 m -NAP Getzige Solltiefe) auf<br />

15,5 m -NAP und die Verbreiterung auf 300 m für gera<strong>de</strong> Streckenabschnitte und 400 m in<br />

<strong>de</strong>n Kurvenabschnitten verstan<strong>de</strong>n. Für die geplante Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers<br />

durchläuft das Vorhaben von Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland zur Zeit das UVP-<br />

Verfahren.<br />

Für die Ansiedlung <strong>de</strong>r jeweilgen Energieunternehmen irn Eemshafen laufen zur Zeit<br />

geson<strong>de</strong>rte UVP-Verfahren. Auch für die erfor<strong>de</strong>rliche Vertiefung und Erweiterung <strong>de</strong>s<br />

Hafens wird ein geson<strong>de</strong>rtes UVP-Verfahren durchgeführt. Die Vertiefung <strong>de</strong>s Hafens ist<br />

<strong>de</strong>mnach nicht Bestandteil <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Startnotiz erörterten<br />

Verbesserungsinitiative.<br />

Kurzbeschreibung <strong>de</strong>s Projektgebietes<br />

Das über Randzelgat und Westererns verlaufen<strong>de</strong> Fahrwasser führt von <strong>de</strong>r Nordsee direkt<br />

zurn Eemshafen. Diese Fahrrinne gehört zum Hauptwasserstraßennetz <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>. Es<br />

han<strong>de</strong>lt sich urn eine natürlich gebil<strong>de</strong>te Rinne im Ems-Dollart Asrnar. Figur 1.1 zeigt eine<br />

Gebietsübersichtskarte zur Lage <strong>de</strong>s Fahrwassers (siehe zu <strong>de</strong>n verzeichneten Namen Figur<br />

3.4 in Kapitel 3).. Für die Fahrwasserverbesserung wird das Gebiet <strong>de</strong>s jetzigen betonnten<br />

Fahrwassers in Betracht gezogen. Ab <strong>de</strong>m Hafen an <strong>de</strong>r Ems bis zur Linie zwischen<br />

Rottmeroog und Borkum ¡st das Fahrwasser Teil <strong>de</strong>s Wattenmeeres. Bekanntlich ist <strong>de</strong>r<br />

Verlauf <strong>de</strong>r gemeinsamen Grenze zwischen <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und Deutschland ist nicht<br />

endgültig festgelegt. Für diese Gebiet gilt <strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und Deutschland<br />

11l0021ICE6IRMlOO238 :\RCADIS 16


Figur 1.1<br />

Ühi;rsichtskarti; zum Verlauf <strong>de</strong>s<br />

Schitnahrtswcges<br />

1.2<br />

STARTNOTITIE VERRUIMING VAARVÆGI<br />

vereinbarte Ems-Dollart-Vertrag. Für das Vertragsgebiet geiten darüber hinaus das Ems-<br />

Dollart Umweltprotokoll und <strong>de</strong>r Ems Radar-Vertrag.<br />

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ANLASS UND ZWECK DES UVP-VERFAHRENS SZW. DER STARTNOTIZ<br />

£r/äuterllng <strong>de</strong>s UVP- Verfahrens<br />

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Sinn und Zweck <strong>de</strong>s UVP-Verfahrens ist es, die Belange <strong>de</strong>r Umwelt - nebst an<strong>de</strong>ren<br />

Belangen - bei <strong>de</strong>r Beschlussfassung über Aktivitäten mit potenziell wichtigen Folgen für<br />

die Umwelt vollwertig zu berücksichtigen. Die UVP-(beurteilungs)pflichtige Aktiviläten<br />

sind im Einzelnen im Beschluss zur Umweltverträglichkeitsprüfung (m.e.r.) 2006 dargestellt,<br />

<strong>de</strong>r seit September 2006 in Kraft ist.<br />

Bei <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Fahrrinne von 14 auf 15,5 m -NAP wer<strong>de</strong>n weniger als 5<br />

Millionen m3 Baggerschlamm anfallen. In Anbetracht <strong>de</strong>r Tatsache, dass bei diesem<br />

Volumen nach Maßgabe <strong>de</strong>s Trassengesetzes (tracéwet) kein Trassenbeschluss anwendbar<br />

ist, ist die in Re<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong> Aktivität rein juristisch betrachtet nicht UVP-pflichtig nach<br />

Maßgabe <strong>de</strong>s Beschlusses zur Umweltverträglichkeitsprüfung (m.e.r.) aus 2006. Die UVP-<br />

Pflichtigkeit ergibt sich ebenfalls nicht aus <strong>de</strong>r Umweltverordnung <strong>de</strong>r Provinz Groningen,<br />

da es sich beim Fahrwasser urn eine Hauptwasserstraße han<strong>de</strong>lt. Jedoch wur<strong>de</strong> im Hinblick<br />

auf die Art <strong>de</strong>r geplanten Aktivität und die rnöglichen Auswirkungen <strong>de</strong>rselben im<br />

vorgesehenen Gebiet sowie aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Offenlegung und Transparenz für die<br />

Beteîlgten und Interessenten vom Ministerium für Verkehr und Wasserwirtschaft<br />

beschlossen, das UVP-Verfahren auf freiwiliger Basis zu durchlaufen. Bei <strong>de</strong>m Beschluss,<br />

an <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r UVB gekoppelt wird, han<strong>de</strong>lt es sîch um die Genehmigung für die Vertiefung<br />

nach <strong>de</strong>m Gesetz über die Verwaltung staatlicher Wasserbau- und Verkehrsanlagen (Wet<br />

beheer rijkswaterstaatwerken).<br />

111G6211CE5IRß236<br />

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AR('ADIS I 7


Figur 1.2<br />

Ells-Dollart Vertragsgebiet<br />

Der Bezug zu Deutschland<br />

STARTNOTIIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Im Ems-Dollart Vertragsgebiet erfolgt die Verwaltung hinsichtIich Schifffahrt,<br />

Wasserqualität und Umweltmanagement unter gemeinsamer <strong>de</strong>utsch-nie<strong>de</strong>rländischer<br />

Aufsicht. Figur 1.2 zeigt das Ems-Dollart-Vertragsgebiet.<br />

Aufgrund dieser Sachlage ist ein UVP-Verfahren in grenzilberschreiten<strong>de</strong>m Rahmen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Dies heißt, dass <strong>de</strong>utsche Beteilgte und Instanzen nach Maßgabe <strong>de</strong>r<br />

bestehen<strong>de</strong>n EinspruchmögIichkeiten mitbeteilgt wer<strong>de</strong>n müssen. Die diesbezüglichen<br />

Grundlagen sind im Espoo-Vertrag, <strong>de</strong>r EG-Richtlinie 97/11, <strong>de</strong>m Umweltgesetz (Wet<br />

Mileubeheer) sowie in <strong>de</strong>n bilateralen Absprachen zwischen <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und<br />

Deutschland bezilglich grenzübergreifen<strong>de</strong>r UVP bzw. in <strong>de</strong>n Absprachen über das das<br />

Ems-DoIlart-Vertragsgebiet festgeIegt. Kurz gefasst beinhaltet die internationale<br />

Konsultation, dass das nie<strong>de</strong>rIändische Verfahren zur Anwendung kommt und dass dabei.<br />

auf Initiative <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong>:<br />

<strong>de</strong>utsche Behör<strong>de</strong>n informiert wer<strong>de</strong>n;<br />

<strong>de</strong>utsche Behör<strong>de</strong>n konsul tiert wer<strong>de</strong>n; und<br />

. <strong>de</strong>utsche Bürger die Gelegenheit erha1ten, die vorgesehenen EinspruchsmögIichkeiten zu<br />

nutzen.<br />

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Zweck <strong>de</strong>r Startnotiz<br />

Die vorliegen<strong>de</strong> Startnotiz ist <strong>de</strong>r erste Schritt im UVP-Verfahren. Sie beschreibt in<br />

Hauptzilgen Anlass und Zweck <strong>de</strong>s Vorhabens, das zu durcWaufen<strong>de</strong> UVP-Verfahren und<br />

<strong>de</strong>n zu fassen<strong>de</strong>n Beschluss. Die Leser (Beteilgte, <strong>de</strong>r Ausschuss fUr die<br />

UmweItverträglichkeitsprüfung, die gesetzIichen Gutachter sowie die zuständige Behör<strong>de</strong>)<br />

sind somit hinreichend über das geplante Vorhaben sowie über die im VVB untersuchten<br />

I 11C621ICE6IRMl23 AR('ADIS I 8


STARTNonrlE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Themenbereiche zu informieren. Anhand <strong>de</strong>r StarmotIz wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r zuständigen<br />

Behör<strong>de</strong> Richtlinien für <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s UVB festgesetzt. Zu diesem Zweck ersucht die<br />

zuständige Behör<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Ausschuss für die UmweltverträgIichkeitsprüfung und die<br />

gesetzlichen Gutachter urn eine diesbezügIiche Begutachtung.<br />

Die Funktion <strong>de</strong>r Starmotiz ist eine dreifache, sie bezweckt Folgen<strong>de</strong>s:<br />

. Markierung <strong>de</strong>s formellen Start <strong>de</strong>s UVP-Verfahrens durch seine Veröffentlichung;<br />

Inforrnierung <strong>de</strong>r beteilgten Personen und Behör<strong>de</strong>n über die für die Beschlussfassung<br />

relevanten Aspekte <strong>de</strong>s Vorhabens.<br />

Steuerung <strong>de</strong>s Inhalts <strong>de</strong>s zu erstellen<strong>de</strong>n UVB.<br />

1.3 PROJEKTBETEILIGTE UND VERFAHREN<br />

Initiator <strong>de</strong>s Vorhabens<br />

Das Fahrwasser Eemshafen-Nordsee fällt in <strong>de</strong>n gemeinsamen Verwaltungsbereich von<br />

Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland und Deutschland (WSA Em<strong>de</strong>n). Beim geplanten<br />

Vorhaben han<strong>de</strong>lt es sIch urn eine nie<strong>de</strong>rländische Initiative im Interesse eines<br />

nie<strong>de</strong>rIändischen Hafens, aus welchem Grund die Beantragung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen UVP in<br />

<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rIan<strong>de</strong>n erfolgt. Im Ministerium für Verkehr und Wasserwirtschaft wur<strong>de</strong><br />

vereinbart, dass Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland (obere Wasserbehör<strong>de</strong> für die<br />

Nordnie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>) Projektinitiator <strong>de</strong>r UVP ist.<br />

Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland ist eine <strong>de</strong>r zehn Regionaldienste <strong>de</strong>r staatlichen<br />

Wasserbehör<strong>de</strong> Rijkswaterstaat. Die Behör<strong>de</strong> Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland ist für die<br />

Bereiche Verwaltung, Unterhaltung und Bau <strong>de</strong>r Hauptinfrastruktur im eigenen<br />

Verwaltungsgebiet (die Region Groningen, Friesland und Drenthe) und für die praktische<br />

Durchführung <strong>de</strong>r Planungsvorhaben zuständig. Sie leistet diese Aufgaben in enger<br />

Abstimmung mit <strong>de</strong>r Region Groningen, Friesland und Drenthe.<br />

Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland<br />

Zui<strong>de</strong>rsingeI3<br />

8911 AV LEEUWARDEN<br />

Postbus 2301<br />

8901 JH LEEUW ARDEN<br />

Kontaktperson: Herr P.J.F. <strong>de</strong> Graaf<br />

Zuständige Behör<strong>de</strong><br />

Der VVB ist an die Genehmigung nach <strong>de</strong>m Gesetz über die Verwaltung staatlicher<br />

Wasserbau- und Verkehrsanlagen (Wet beheer rijkswaterstaatwerken) (Wbr) gekoppelt.<br />

Zuständige Behör<strong>de</strong> ist diesbezüglich das Ministeriurn für Verkehr und Wasserwirtschaft<br />

(ministerie van verkeer & waterstaat). Der zuständigen Behör<strong>de</strong> obliegt zugleich die<br />

Koordinierung <strong>de</strong>r grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Konsultation.<br />

Ministerie van Verkeer en Waterstaat<br />

PIesmanweg 1<br />

2597 JG DEN HAAG<br />

Postbus 20901<br />

2500 EX DEN HAAG<br />

Kontaktperson: Herr M. Berrevoets<br />

i 11061/CE5i38 ARCAJ)IS 19<br />

I


STARTNOTITIE VERRUIP.lING VAARWEG I<br />

Ausschuss fir die Umweltverträg/ichkeitsprüfimg<br />

Das UVP-Verfahren und beson<strong>de</strong>rs die Aufgabenstellung <strong>de</strong>s Ausschusses für die<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung bieten allen beteilgten Interessenten die Gewähr, dass <strong>de</strong><br />

Beschlussfassung in einem überprüfbaren Ablauf auf einen kontrollerbaren und<br />

überprüfbaren Wege verläuft, bei <strong>de</strong>m Einspruchs- und Begutachtungsmöglichkeiten<br />

wesentliche Elemente sind.<br />

Der Ausschuss für die Umweltverträglichkeitsprüfung ist ein unabhängiges Gremium. Der<br />

Ausschuss berät die zuständige Behör<strong>de</strong> durch gutaehterliehe Stellungnahmen über die an<br />

<strong>de</strong>n IVB zu stellen<strong>de</strong>n inhaltlichen Vorgaben. Bei <strong>de</strong>r Erstellung seiner gutaehterliehen<br />

Richtlinien prüft <strong>de</strong>r Aussehuss alle Einspruehstellungnahmen und Empfehlungen und<br />

berüeksichtigt diese im Gutaehten, wenn sich aus diesen Andachtspunkte für <strong>de</strong>n UVB<br />

ergeben.<br />

Einspruchverfahren imd Richtlinien<br />

Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland gibt dureh die vorliegen<strong>de</strong> Startnotiz ihr Vorhaben zur<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Fahnvassers Eemshafen-Nordsee bekannt. Die Startnotiz wird seehs<br />

Woehen zur Einsicht ausgelegt. Während dieser Zeit können Interessenten Einsprueh<br />

erheben und dadureh darlegen, welche Themenbereiche nach ihrem Dafürhalten im UVB<br />

untersucht wer<strong>de</strong>n müssen, damit eine qualifizierte Besehlussfassung gewährleistet ist.<br />

Abschnitt 5.2 enthält eine nähere Erläuterung zur Prozedur.<br />

Zeitgleich mit <strong>de</strong>r öffentlichen Auslegung dieser Startnotiz in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n wird das<br />

Vorhaben auch in Deutschland bekannt gegeben. Dies heißt konkret, dass die Behör<strong>de</strong><br />

Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland ihr Vorhaben bekannt gibt uncl die beteilgten Parteien<br />

anschließend die Gelegenheit bekommen, ihre Ansichten bei einem sogenannten<br />

'Erörterungstermin' zu erläutern. Die zuständigen <strong>de</strong>utschen Behör<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r<br />

Grundlage dieser Einspruchstellungnahmen und auf Basis einer eigenen Bewertung<br />

angeben, welche weitere Untersuchungen notwendig sind.<br />

Schriftliche Einspruehstellungnahmen zur Startnotiz sind einzureichen bei:<br />

Inspraakpunt Verkeer en Waterstaat<br />

Postbus 30316<br />

2500 GH DEN HAAG<br />

1.4 LESEHINWEISE/LEGENDE<br />

Kapitel 2 erläutert die Hintergrün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fahnvasserverbesserung und geht ein auf die<br />

Grün<strong>de</strong>, weshalb die Fahrwasserverbesserung notwendig ist. Das Kapitel schließt mit <strong>de</strong>r<br />

Beschreibung <strong>de</strong>r Zielsetzung.<br />

Kapitel3 enthält eine nähere Darstellung <strong>de</strong>r beabsiehtigten Aktivität. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />

die im UVB zu präsentierten Varianten und Altemativen im UVB beschrieben.<br />

Kapitel 4 enthält eine Beschreibung <strong>de</strong>r Umgebung. Darüber hinaus wird eingegangen auf<br />

die im UVB untersuchten Auswirkungen.<br />

Kapitel 5 'Politischer Bezugsrahmen, zu fassen<strong>de</strong> Beschlüsse uncl Verfahren' behan<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>n<br />

relevanten politischen Bezugsrahmen uncl enthält eine nähere Erläuterung zu <strong>de</strong>n<br />

Beschlüssen und Verfahren.<br />

I 110621ICE5JOR5I238 AR('ADIS Iio


KAPITEL<br />

Zielsetzung<br />

2.1 WARUM VERBESSERUNG DES FAHRWASSERS?<br />

Hintergrün<strong>de</strong> und<br />

STARTNOTlIE VERRUIMING VAARWEG i<br />

Die Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers Eemshafen-Nordsee hängt mit <strong>de</strong>n Entwicklungen auf<br />

<strong>de</strong>m Energiemarkt <strong>de</strong>r Positon <strong>de</strong>r Nordnie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> in diesem Markt sowie mit <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen energiebezogenen Initiativen im Eemshafen zusammen.<br />

2.1.1 ENTWICKLUNGEN AUF DEM ENERGIEMARKT<br />

Die Energienachfrage (sowohl bei Elektrizität als auch bei Gas) in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n nimmt<br />

jährlich zu. Gleichzeitig geht die Erdgasproduktion in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n zurück und hinkt<br />

<strong>de</strong>r Produktionszuwachs von Elektrizität hinterher. Auf <strong>de</strong>m Energiemarkt sind<br />

verschie<strong>de</strong>ne EntwickIungen im Gange, die zur nachhaltigen Sicherung <strong>de</strong>r<br />

Energieverfügbarkeit beitragen. In <strong>de</strong>n vom Wirtschaftsministerium formulierten Leitlinien<br />

(Energierapport 2005 - Nu <strong>voor</strong> later/Jetzt für später) sind Kohle und Gas für die<br />

Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> kurzfristig die bevorzugten Energieträger.<br />

Die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> sind Verteilungsknotenpunktfi,r Gas in <strong>de</strong>r EU<br />

Die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> haben eine starke Position als Produzent und Exporteur von Gas. Es gibt<br />

eine ausge<strong>de</strong>hnte Infrastrktur mit wichtigen bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Ost-West- und<br />

Nord-Süd-Verbindungen. Durch neuerliche Investitionen in Lagerkapazitäten wur<strong>de</strong><br />

diese Position gefestigt und weIter ausgebaut. Durch die LiberaIisierung <strong>de</strong>s europäischen<br />

Gasmarktes entwickeln die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> sich zum Gasknotenpunkt (Gas-Verkehrskreis) in<br />

Nord-West Europa.<br />

Der Algemene Energieraad weist in <strong>de</strong>m 2005 veröffentIichten Bericht 'Gas <strong>voor</strong> morgen'<br />

(Gas für Morgen) darauf hin, dass sich für die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> infolge <strong>de</strong>s steigen<strong>de</strong>n Bedarfs<br />

an Gaseinfuhren und Gasleistungen und <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung von LNG für <strong>de</strong>n EU-<br />

Markt ein erhebIicher Nutzen aus <strong>de</strong>r AnIandung von flüssigem Erdgas (LNG) ergibt. Der<br />

Energieraad plädiert dafür, <strong>de</strong>n Bau eines LNG-Terminals nach Kräften zu för<strong>de</strong>rn. Der I.<br />

Eemshafen wird dabei neben Rotterdam als potenzieIIer Standort gehan<strong>de</strong>lt.<br />

2.1.2 POSITON DER NIEDERLANDE IM (INTERINATIONALEN ENRGIEMARKT<br />

Die Vorkommen fossiler Ressourcen, beson<strong>de</strong>rs von Erdgas, in <strong>de</strong>n Nordnie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n hat<br />

ein ausge<strong>de</strong>hntes Netz betriebIicher Aktivitäten in <strong>de</strong>n Bereichen För<strong>de</strong>rung, Transport und<br />

Han<strong>de</strong>l entstehen lassen. Diese Unternehmensvernetzung liefert einen wichtigen Beitrag<br />

zur wirtschaftlichen Entwicklung und Beschäftigung in <strong>de</strong>r Region. Darüber hinaus<br />

i 1106tICE&O&O238 .\RC ADIS 111


2.1.3 ENERGY PORT EEMSHAFEN<br />

STARTNQTITIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

beherbergen die Nordnie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> wichtige Standorte <strong>de</strong>r Energiedistribution, <strong>de</strong>r<br />

Erzeugung von nachhaltiger Energie sowie eine einschlägige Kenntnisinfrastniktur (Energy<br />

Va11ey - Mogelijkhe<strong>de</strong>n <strong>voor</strong> uitbouw van <strong>de</strong> Energiesector in Noord-Ne<strong>de</strong>rland (Energi)<br />

Valley - Möglichkeiten für <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s Energie,ektors in <strong>de</strong>n Nordnie<strong>de</strong>rtan<strong>de</strong>n), 2003).<br />

Im Provinzumgebungsplan <strong>de</strong>r Provinz Groningen (2000) wird darauf hingewiesen, dass<br />

<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong> Energiecluster in Groningen das Potenzial hat, sich zu einem strategischen<br />

Bin<strong>de</strong>glied im internationalen Energiemarkt zu entwickeln. Nutzung und Stärkung <strong>de</strong>r<br />

bereits vorhan<strong>de</strong>nen Energie-Infrastruktur und <strong>de</strong>s Energie-Know-hows müssen zur<br />

Profiierung als nie<strong>de</strong>r1ändische Energieprovinz führen. Die Überleitung zur nachhaltigen<br />

Energieversorgung sol1 mit einer Festigung <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaft einhergehen. Zwei<br />

Projekte, die dazu einen Beitrag leisten, sind Energy Valley und Costa Due.<br />

Energy Volley<br />

Energy Va11ey in Groningen ist ein privat-öffentlicher Zusammenarbeitsverbund, in <strong>de</strong>m<br />

zahlreiche Organisationen und Behör<strong>de</strong>n (worunter die Provinz Groningen) auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />

<strong>de</strong>r wirtschaftlichen Strukturstärkung und Beschäftigungsentwicklung im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> durch Ausbau <strong>de</strong>r Energiewirtschaft zusammenarbeiten. Energy Valley spielt<br />

dabeI aus <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Positonen und rviöglichkeiten heraus aktiv auf die<br />

Entwicklungen im Bereich nachhaltiger Energien ein, urn gezielt neue Märkte zu<br />

entschließen. Das Arbeitsgebiet von Energy Valley umfasst die Provinzen Groningen,<br />

Fryslân und Drenthe sowie <strong>de</strong>n obersten Teil <strong>de</strong>r Provinz Noord-Holland.<br />

Costa Diie<br />

Costa Due steht fUr konkrete Schritte zur nachhaltigen Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

Emsmündungsraums und ¡st ein von <strong>de</strong>r Provinz Groningen eigens ers teIl ter Projektplan,<br />

<strong>de</strong>r darauf abzielt, das vom Plan erfasste Gebiet mithilfe grüner Energie zu stärken. Partner<br />

in diesem Projekt sind neben Groningen Seaports die Großunternehmen Gasunie, Essent<br />

und ElectrabeL. Hauptzielsetzung <strong>de</strong>s Projektes ist die Stärkung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

Struktur in <strong>de</strong>r Emsmündungsregion. Erster Ausgangspunkt ist die Umsetzung von<br />

Biomasse in wertvolle Erzeugnisse wie Strom, Kraftfahrzeugbrennstoff und neue Gase. Zu<br />

diesem Zweck mussen im Eemshafen (wie auch in Delfzijl) neue Anlagen gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Biomasse wird über See angeliefert, hauptsächlich aus <strong>de</strong>n Ostseelän<strong>de</strong>m.<br />

Der Eemshafen wur<strong>de</strong> 1973 eröffnet zur För<strong>de</strong>rung von Wirtschaft und Beschäftigung im<br />

Nor<strong>de</strong>n. Der Hafen war als Öi- und Chemiehafen vorgesehen und für das Ein- und<br />

Auslaufen großer Schiffe dimensioniert Infolge <strong>de</strong>r späteren Ölkrise än<strong>de</strong>rte sich dann die<br />

Bestimmung <strong>de</strong>s Eemshafens (Groningen Seaports, Turntable Sommer 2005, S. 6-7). Der<br />

Hafen entwickelt sich seit <strong>de</strong>n neunziger Jahren zu einem multimodalen Komplex mit<br />

hochwertigen industriellen und logistischen Einrichtungen und Aktivitäten. Der<br />

Eemshafen verfügt über alle erfor<strong>de</strong>rlichen Einrichtungen fUr Einlagerung und Umschlag<br />

van Massengütern, sowohl "nasse" als auch auch iitrockene".<br />

Groningen Seaports hat sich zum Ziel gesetzt, <strong>de</strong>n Eemshafen zu einem be<strong>de</strong>utsamen und<br />

nachhaltigen Energiezentrum auszubauen. Der Hafenbetreiber sieht sich selbst als<br />

strategischen Entwicklungspartner bei <strong>de</strong>r Verwirklichung von Energy Valley und Costa<br />

Due. Auf <strong>de</strong>m Areal <strong>de</strong>s Eemshafens sind zu diesem Zweck spezielIe Ansiedlungsflächen<br />

fUr energiebezogene Aktivitäten eingerichtet; diese befin<strong>de</strong>n sich im sogenannten Energy<br />

1110621X:EfJ5I2J8<br />

ARC-\DlS 112


Figur 2.3<br />

Encrgy Park Eemshafen<br />

(QueUe: Groningen Scaports)<br />

ST ARTNOTJIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Park. Figur 2.3 zeigt die genaue Kartenlage <strong>de</strong>s Energyparks. Bereits im Energy Park<br />

angesie<strong>de</strong>lt ist das E-Kraftwerk Eemscentrale von EIectrabel mit einer Leistung von 1500<br />

MWe. Darüber hinaus wird im Eemshafen eine Empfangsstation für die<br />

Unterwasserstromleitung zwischen Norwegen und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rIan<strong>de</strong>n gebaut.<br />

Eine Reihe von Energieunternehmen planen <strong>de</strong>n Bau von eigenen Energieterminals<br />

und/o<strong>de</strong>r -Kraftwerken auf <strong>de</strong>m Hafengelän<strong>de</strong>. Fur diese Pläne laufen zurzeit mehrere<br />

Genehmigungsanträge mitsamt <strong>de</strong>n zugehörigen UVP-Verfahren. Die erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Abstimmung dieser Vorhaben erfolgt unter <strong>de</strong>r Regie <strong>de</strong>r Provinz Groningen.<br />

NUON Power Generation BV<br />

Nuon plant <strong>de</strong>n Bau eines 1200 Ivi\Ve E-Kraftwerks am Standort Eemshafen. Das<br />

Nuon-!Vlagnuin Kraftwerk ist eine sogenannte 'l\'lulti-Fuel Anlage, die sowohl mit<br />

Kohle als auch mit Biomasse und Erdgas betrieben wird. Die Fertigstellung <strong>de</strong>s neuen<br />

Kraftwerks ist für 2011 vorgesehen (Startnotiz UVP Multi-Fuel-Anlage, 2005).<br />

ConocoPhillips und Essen!<br />

Essent und ConocoPhilips prüfen gemeInsam die !vlöglichkeiten zur Errichtung eines<br />

een LNG-Terminals am Eeinshafen. Am Terminal wird Flüssigerdgas (LNG)<br />

angeliefert. Dieser Flüssigerdgas wird anschließend vorübergehend gelagert unt!<br />

anschließend durch Erhitzung zu Erdgas verdanipft. Das Erdgas aus diesem Terminal<br />

wird daim in das nationale Gastransportnetz für die nie<strong>de</strong>rIändische und europäische<br />

Erdgasversorgung eingespeist. (Startnotiz UVP LNG Terminal ini Eemshafen, 2006).<br />

RWE<br />

RWE Power AG plant <strong>de</strong>n Bau eines kohlegefeuerten E-Kraftwerkes mit einer<br />

Leistung von 1600-2200 M\Ve auf <strong>de</strong>m lndustriegelän<strong>de</strong> am Eeinshafen. Die Anlage<br />

wird außer<strong>de</strong>m auf die Mitverbrennung von Biomasse ausgelegt und vorbereitet. Die<br />

erzeugte Elektrizität wird in das Netzt gespeist. Längerfristig sind C02 Abscheidung<br />

und -Lagerung vorgesehen (Startnotiz zum Bau eines 1600-2200 MWe kohlegefeurten<br />

E-Kraftwerks im Eemshafen durch RWE Power AG, 2006).<br />

Standortbedingiingen lInd Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Eemshafèns<br />

Die Ansiedlungsbedingungen für Energieunternehmen im Eemshafen sind günstig. lm<br />

Eemshafen sind dafür ausreichend Flächen vorhan<strong>de</strong>n. Darüber hinaus existieren günstige<br />

I 11062IICE5IOROO238 ARCADIS 113<br />

,I;'<br />

Cl


STARTNOnnE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Anbindungen an das nie<strong>de</strong>rländische Gas- und Elektrizitätsnetz. Die Nordnie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />

verfügen darüber hinaus über Anbindungen an das europäische Gasnetz, wodurch die<br />

Absatzmöglichkeiten für Gas erheblich vergrößert wer<strong>de</strong>n. Das Vorhan<strong>de</strong>nsein weiter<br />

Wasserflächen für die Entnahme und Einleitung van Kilhlwasser und gute und staufreie<br />

Anbindungen an das Hinterland sind weitere wichtige Pluspunkte.<br />

Damit diesen Untemehmen die gewünschten Hafeneinrichtungen und Gelän<strong>de</strong> zur<br />

Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n können, muss <strong>de</strong>r Eeemshafen vertieft und erweitert wer<strong>de</strong>n.<br />

Groningen Seaports ist <strong>de</strong>r Hafenbetreiber <strong>de</strong>s Eemshafens und als solcher Initiator dieser<br />

Hafenverän<strong>de</strong>rungen. Für dieses Vorhaben van Groningen Seaports läut zur Zeit ein<br />

geson<strong>de</strong>rtes UVP-Verfahren.<br />

Damit die im obenstehen<strong>de</strong>n Rahmen genannten Unternehmen eine begrün<strong>de</strong>te<br />

Investitionsentscheidung treffen können, verlangen diese Klarheit über die künftige<br />

Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Eemshafens für die Anlieferung van Energieträgern per Schiff<br />

(tiefgehen<strong>de</strong> Schifffahrt). Das jetzige Fahrwasser ist unzureichend tief für Schiffe mit einem<br />

Tiefgang van 14 m. Für diese ist eine Fahrrinne van -15,5 rn NAP erfor<strong>de</strong>rlich. Wenn<br />

diesbezüglich keine Klarheit geschaften wird, kommt <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>s Eemshafens zum<br />

nachhaltigen Energiehafen in Gefahr.<br />

Ziisage <strong>de</strong>r lJolitik<br />

Die nie<strong>de</strong>rländische Verkehrs- und Wasserwirtschaftsministerin, Frau Peijs, hat in ihrem<br />

Schreiben vam 29. Juni 2006 an NUON zugesagt, alles zu unternehmen, um die<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen "Untersuchungen und alle vorbereiteten Beschlüsse rechtzeitig zu<br />

präsentieren, damit <strong>de</strong>r van NUON aufgestellte Zeitrahmen für die Realisierung <strong>de</strong>s<br />

i\'lagnum-Projekts eingehalten wer<strong>de</strong>." Die Notwendigkeit <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Ministerin<br />

genannten Untersuchungen ergibt sich aus <strong>de</strong>m Umstand, dass <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r<br />

\Vasser~RahmenrichtIinie (Wasser-Rahmenrichtlinie (ka<strong>de</strong>rrichtlijn water - KRW)) und<br />

<strong>de</strong>r Vogel- und Habitatrichtllnen entsprochen wer<strong>de</strong>n muss.<br />

2.2 PLANUNGS- UND ENTWICKLUNGSPOLlTISCHE a,EGRUNDUNG<br />

Neben <strong>de</strong>m poIitischen Wilen sind auch die planungspolitischen ~iöglichkeiten zur<br />

Realisierung <strong>de</strong>r Fasserverbesserung gegeben. Die relevanten Leitlinieninhalte sind<br />

untenstehend kurz beschrieben.<br />

Planologischer Kernbeschluss "Drifter Leitlinienbericht zlIm Wattenmeer"<br />

Der planologischen Kembeschluss "Dritter Leitlinienbericht Wattenmeer" (PKB Der<strong>de</strong> Nota<br />

Wattenmeer) umfasst die Hauptlinien aus Sicht <strong>de</strong>r nationalen Wattenmeerpolitik. Im PKB<br />

sind die die innerhalb bestimmter Randbedingungen realisierbaren wirtschaftlichen<br />

Entwicklungsrnöglichkeiten im betreffen<strong>de</strong>n Gebiet festgelegt. Die Entwicklungsperspektive<br />

für die Wattenmeerhäfen beinhaltet eine nachhaltige Entwicklung dieser Häfen <strong>de</strong>rart, dass<br />

<strong>de</strong>ren spezifischen Lage und ~lögIichkeiten vollends entsprochen wird.<br />

Die seewärtige Erreichbarkeit <strong>de</strong>r Wattenmeerhäfen im Wattengebiet wird von <strong>de</strong>r<br />

Regierung als beson<strong>de</strong>rs wichtig erachtet. In Anbetracht <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Potenz <strong>de</strong>s<br />

Eemshafens schließt die Regierung eine weitere Vertiefung <strong>de</strong>r Fahrrinne zum Eemshafen<br />

hin nicht van vomherein aus. Die Regierung trägt dabei <strong>de</strong>r künftigen Anlandung van<br />

tiefgehen<strong>de</strong>n Schiffen Rechnung.<br />

I l10021iCE5IRSlOO0Z38 ARC-\D1S 114<br />

I


2.3 ZIELSETZUNG<br />

Die Regierung hat am 12. Mai 2006 <strong>de</strong>n angepassten 3. Teil <strong>de</strong>s PKB (<strong>de</strong>n<br />

STARTNOTIIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Regierungsstandpunkt) beschlossen. Der PKB wird voraussichtlich, nach Behandlung in<br />

<strong>de</strong>r ZweIten und Ersten Kammer <strong>de</strong>s Parlaments, Anfang 2007 in Kraft treten.<br />

Wattenmeer- Verwaltungsplan 1996-200 I<br />

Im Wattenmeer-Verwaltungsplan (Beheersplan Wad<strong>de</strong>nsee) 1996-2001 ist festgelegt, dass<br />

die Unterhaltung <strong>de</strong>r Fahrrinnen weitestgehend zu beschränken und an die natürlichen<br />

Entwicklungen anzupassen ist. Im Anschluss an <strong>de</strong>n PKB Wattenmeer gilt die Vorgabe, dass<br />

die Häfen für die jetzigen Schiffstypen erreichbar bleiben. Bezüglich <strong>de</strong>r Zugänglichkeit <strong>de</strong>s<br />

Hafens geIten Sol1tiefen für die Fahrrinnen. Diese SolItiefen sind keine gewährleisteten<br />

Tiefen. Es gibt keine MögIichkeit, die Tiefe von Fahrrinnen im Wattenmeer/Ems-Dollart zu<br />

je<strong>de</strong>r Zeit zu garantieren, da es sich urn ein dynamisches morphologisches System han<strong>de</strong>lt.<br />

Für <strong>de</strong>n Zugang zum Eemshafen wird eine Solltiefe von -14 m NAP vorausgesetzt.<br />

Leitbericht iiber die nie<strong>de</strong>rländischen Seehäfen<br />

Der Leitbericht 'Seehäfen: Anker <strong>de</strong>r Wirtschaft ) (Zeehavens: ankers van <strong>de</strong> economie -<br />

2004) enthält eIne Analyse <strong>de</strong>r wirtschaftIichen Belange <strong>de</strong>r iùe<strong>de</strong>rländischen Seehäfen, die<br />

Hauptlinien <strong>de</strong>r zu verfolgen<strong>de</strong>n Politik sowie eine poltitische Agenda. Die Agenda enthält<br />

konkrete Maßnahmen für <strong>de</strong>n Zeitraum 2005-2010. Eine <strong>de</strong>r HauptIinien dieser PoIitik<br />

betrifft die Erhaltung und Verbesserung <strong>de</strong>r Erreichbarkeit <strong>de</strong>r Seehäfen und die Schaffung<br />

von Wachstumsraum.<br />

Der Bericht verzeichnet, dass sich für <strong>de</strong>n Seehäfen Groningen Seaport Chancen aus <strong>de</strong>m<br />

erwarteten Wachstum <strong>de</strong>s innereuropäischen Transports sowie aus <strong>de</strong>n industriellen<br />

Clustern in Bereichen wie z. B. Chemie, Salz, Energie und <strong>de</strong>m umweltgerechten AbrIss<br />

bzw. Entsorgung von Schiffen erge ben.<br />

Lei/bericht Pieken in <strong>de</strong> Delta<br />

Der Leit1inienbericht 'Pieken in <strong>de</strong> Delta' ('Exzellenz im Delta') (2004) beschreibt <strong>de</strong><br />

wirtschaftliche Agenda <strong>de</strong>r Regierung für sechs Regionen <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rIan<strong>de</strong>, worunter die<br />

Nordnie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>. Mit dieser Agenda möcht die Regierung einen Beitrag dazu leisten, die<br />

nie<strong>de</strong>rländische Wirtschaft wettbewerbsfähiger und dynamischer zu machen. Unter <strong>de</strong>n<br />

wirtschaftlichen Prioritäten für die Nord-Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r Themaüberschrift<br />

Chancenreiche Entwicklungen u. a. Energy Valley und eine verbesserte Ausrichtung <strong>de</strong>s<br />

Ems<strong>de</strong>ltas auf Nord- und Osteuropa genannt.<br />

Die angestrebte Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers Eemshafen-Nordsee hängt unmittelbar mit<br />

<strong>de</strong>r geplanten Ermöglichung energiebezogener Initiativen im Eemshafen zur Stärkung von<br />

Wirtschaft und Beschäftigung im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> zusammen.<br />

Diese Zielsetzung ist wie folgt formuIiert:<br />

Die Verbesserung <strong>de</strong>r Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Eemshafens für Tiefseeschife mit einem Tiefgang von max.<br />

14 ni zum Zwecke <strong>de</strong>r Ermöglichung künftiger energiebezogener Initiativen im Eenishafen.<br />

Konkret be<strong>de</strong>utet dies eine Vertiefung <strong>de</strong>s Fahrwassers Eemshafen-Nordsee auf -15,5 m<br />

NAP und eine Verbreiterung auf 300 m in <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong>n Abschnitten und auf 400 m in <strong>de</strong>n<br />

Kurvenabschnitten, wobei möglichenveise auch eine Vertiefung <strong>de</strong>s Zugangs zur Dukegat<br />

Ree<strong>de</strong> in Betracht zu ziehen ist.<br />

I il0ó21iCE6IR6J238 ARCAI)IS 115<br />

i<br />

I.<br />

i


3.1<br />

Fìgur 3A<br />

Verlaur <strong>de</strong>s Fahrwassers<br />

KAPITEL<br />

STARTNOTIJE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Beabsichtigte Aktivität<br />

und Altemativen<br />

BEABSICIlTIGTE AKTIVITÄT<br />

Die Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers zwischen <strong>de</strong>m Eemshafen und <strong>de</strong>r Nordsee, das Schiffe<br />

mit einem Tiefgang von 14 m einen sicheren Zugang zum Eemshafen bietet, soli bis 2010<br />

erfolgen und umfasst foIgen<strong>de</strong> Phasen:<br />

die Verbesserungsphase<br />

die Unterhaltungsphase<br />

die Nutzungsphase<br />

Verbesserung<br />

Das Ems-DoBart Ästuar ist ein von zahlreichen Rinnen zerfurchtes System. Für die<br />

Fahrstrecke gilt als Vorgabe, dass diese <strong>de</strong>n natürlichen Verlauf <strong>de</strong>r Tiefen und tiefsten<br />

Rinnen folgen muss. In<strong>de</strong>m das Fahrwasser ao die die natürlichen Tiefen angeschlossen<br />

wird, wird <strong>de</strong>r Eingriff 50 klein wie möglich gehalten. Eine über die Westerems führen<strong>de</strong><br />

Fahrtstrecke kommt hier am ehesten in betracht. Eine Streckenführung über das Huibertgat<br />

stellt in Anbetracht <strong>de</strong>r geringen Tiefe keine reelle Optian dar.<br />

Die Verbesserungsphase umfasst die Anfangsvertiefung <strong>de</strong>s Fahnvassers zwischen <strong>de</strong>m<br />

Eemshafen und <strong>de</strong>r Nordsee von 14,0 m -NAP (<strong>de</strong>r jetzigen Solltiefe) auf eine Tiefe von 15,5<br />

m. -NAP und eine Verbreiterung auf 300 m in <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong>n Abschnitten und 400 m in <strong>de</strong>n<br />

Kurven. Durch diese Tiefen und Breite(n) ist laut <strong>de</strong>m vam Maritime Pilots lnstitute<br />

Netherlands (MPIN) erstellten Bericht 'LNG-carriers for the Eemshafen' aus 2005 eine<br />

sichere Durchfahrt von LNG-Schiffen soli<strong>de</strong> gewährleistet. LNG-Schiffe sind breiter als die<br />

für <strong>de</strong>n Transport van Kohle eingesetzten Schiffe, die sogenannten Panamax-Schiffe. Bei<br />

diesen Fahrwasserabmessungen ist somit auch die Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Eemshafens für<br />

Panamax-Schiffe sichergestellt.<br />

Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Sicherheit - für Notfälle jeglicher Art - muss eine Möglichkeit gegeben<br />

sein, Schiffe mit einem Tiefgang von 14 m außerhalb vor Anker legen zu können. Von<br />

Rijkswaterstaat, <strong>de</strong>m Wasser- und Schifffahrtsamt (Em<strong>de</strong>n, Deutschland) und Groningen<br />

Seaports wur<strong>de</strong> vorgeschlagen, Schiffe dieser Art im tiefsten (südlichen) Teil <strong>de</strong>r Dukegat<br />

Ree<strong>de</strong> festgemacht ankem zu lassen. Erst im weIteren Verlauf <strong>de</strong>s UVP-Verfahrens wird<br />

darüber Näheres gesagt wer<strong>de</strong>n können. Sollte man sich aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />

dazu entschließen, die Dukegat Ree<strong>de</strong> erreichbar zu machen für Schiffe mit einem Tiefgang<br />

von 14 m, wird die dorthin führen<strong>de</strong> Route ebenfalls vertieft wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

111Q621/cE6JRMl238<br />

ARCAOIS I i 6<br />

I.


Figur 3.5<br />

Tiefe <strong>de</strong>s Fahn.vasscrs<br />

STARTNOTITIE VERRUIMING VAARWEG i<br />

Das Fahnvasser ist eine natürliche tiefe Rinne und eine Vertiefung auf 15,5 m -NAP ist nur<br />

an sogenannten Schwellen erfor<strong>de</strong>rlich. Die untenstehen<strong>de</strong> Karte zeigt die jeweilgen<br />

Fahnvassertiefen.<br />

f~?A<br />

~<br />

Dieptegrid 20001001<br />

L.om~<br />

11 Dip<br />

Dieptegrid Baggertracé<br />

_ d:epda NAP.17.S<br />

_ van NAP-15,5 tot .17.5<br />

_ van NAP.14 tot.15.5<br />

_ van NA?-12 tot .14<br />

DtotNA-12m<br />

........ Vaar<br />

IJ 1 2 J .. ""',.'"<br />

Scal: 1: 165.00<br />

K. GJS.'4NA82OOO73<br />

D.;1l 2QZC<br />

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BOKU.\<br />

Diepte vaarweg r<br />

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R. ~S,'l11! No~~<br />

Eemshaven'<br />

-_;OalU ""'~_'OlCO2",'~:~e t'e_u. !"'-e~<br />

Die Menge <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Vertiefung van 14 m -NAP auf 15,5 m -NAP anfallen<strong>de</strong>n und zu<br />

entsorgen<strong>de</strong>n Baggerguts beträgt in etwa 3,5 Millionen m3. Dieses Volumen basiert auf<br />

Lotungsangaben aus <strong>de</strong>n Jahren 2001 und 2005.<br />

Urn die Frequenz <strong>de</strong>r Fahrwasserunterhaltungsarbeiten zu beschränken, wird bei <strong>de</strong>r<br />

Verbesserung eine bestimmte Übertiefe geschaffen. Bezüglich <strong>de</strong>s zu realisieren<strong>de</strong>n<br />

Übertiefenmaßes geiten keine gesetzlichen Vorschriften. Bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r<br />

Auswirkungen wird einer vorhan<strong>de</strong>nen Übertiefe van einigen Dezimetern, <strong>de</strong>nen etwa 1<br />

Milion m3 Baggerschlamm entspricht, Rechnung getragen. Der anfänglich zu entsorgen<strong>de</strong><br />

Baggerschiammmenge entfällt auf das Baggergut, welches bei <strong>de</strong>r Durclúührung<br />

überfällger Baggerarbeiten bzw. bei <strong>de</strong>r Vertiefung van Vertiefung von 14 auf 15,5 m -NAP<br />

und <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>r Übertiefe ausgehoben wird.<br />

Die Anfangsbauarbeiten umfassen das Ausbaggern <strong>de</strong>s Fahrwassers. Hier sind zwei<br />

Aktivitäten zu unterschei<strong>de</strong>n:<br />

I. Das Ausbaggern; sowie<br />

I 111i21JCE6IR6IOO23 ARCADIS 117<br />

I


STARTNOTlIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

2. Der Transport und die Verklappung (Verteilung)l <strong>de</strong>s Baggerschlamms. Transport und<br />

Verteilung <strong>de</strong>s Schlamms wer<strong>de</strong>n als einheitliche Aktivität betrachtet, da die<br />

verwen<strong>de</strong>te Transporbnetho<strong>de</strong> sich an das angewandte Verteilungs- bzw.<br />

Verklappungsverfahren anlehnt.<br />

Instandhaltung<br />

Infolge <strong>de</strong>r natürIichen Prozesse im Ems-Dollart Astuar treten in <strong>de</strong>n Rinnen örtliche<br />

Versandungen, die regelmäßiges Baggem erfor<strong>de</strong>rlich machen. Da -14,0 m NAP die<br />

bestehen<strong>de</strong> Solltiefe ist, wird die Vertiefung auf diese Tiefe als überfällige<br />

Unterhaltungsmaßnahme angemerkt. Dabei wer<strong>de</strong>n schätzungsweise 1 MiIion m3<br />

Baggerschlamm anfallen. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n ca. 2,5 MiIlonen m3 Baggerschlamm im<br />

Jahr im Rahmen <strong>de</strong>r Unterhaltungsarbeiten ausgehoben, urn das Fahrwasser auf <strong>de</strong>r<br />

Solltiefe von -15,5 m NAP zu halten.<br />

Die Unterhaltungsmaßnahmen umfassen ebenso wie die Vertiefung <strong>de</strong>r Fahrrinne die zwei<br />

Aktivitäten <strong>de</strong>s Baggerns und <strong>de</strong>s anschließen<strong>de</strong>n Transports bzw. <strong>de</strong>r Verteilung.<br />

Abschnitt 3.3 beschreibt für bei<strong>de</strong> Aktivitäten die jeweilgen Bausteinen, aus <strong>de</strong>nen diese<br />

aufgebaut sind. Pro Baustein wer<strong>de</strong>n anschließend <strong>de</strong> im VVB zu prüfen<strong>de</strong>n Varianten<br />

dargestellt. Die Varianten genügen alle <strong>de</strong>n gesetzlichen Randbedingungen. Einige dieser<br />

Ausgangspunkte wur<strong>de</strong>n durch Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland vorgegeben. Diese<br />

Randbedingungen wer<strong>de</strong>n im nächsten Abschnitt erläutert.<br />

Nutzung<br />

Nach <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers wird das erwartete Anachsen <strong>de</strong>r Aktivitäten im<br />

Eemshafen eine Zunahme <strong>de</strong>r Schifffahrtbewegingen zur Folge haben. Darüber hinaus<br />

wird sich auch die Zusammensetzung <strong>de</strong>r Flotte, die das Fahrwasser zwischen Eemshafen-<br />

Nordsee nutzt, än<strong>de</strong>rn. Da Schiffe mit einem größeren Tiefgang für die Durchfahrt von <strong>de</strong>r<br />

Ti<strong>de</strong> abhängig sind ,wird auch die Regelung <strong>de</strong>s Schiffsverkehrs <strong>de</strong>mentsprechend<br />

angepasst wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Die erwarte Zunahme <strong>de</strong>s Schiffsverkehrs durch die Fahrrinne ist abhängig vom<br />

wirtschaftlichen Wachstum en <strong>de</strong>n darauf abzielen<strong>de</strong>n Investitionsentscheidungen <strong>de</strong>r<br />

Unternehmen, die eine Ansiedlung im Hafen planen, abhängig. Aus diesem Grun<strong>de</strong><br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong> Auswirkungen <strong>de</strong>r Fahnvassemutzung im UVB anhand eInes IIbest-case"- und<br />

eines "worst-casell Szenarios veranschauIicht.<br />

3.2 RANDBEDINGUNGEN UND AUSGANGSPUNKTE<br />

Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland muss <strong>de</strong>n einschlägigen politischen Vorgaben sowie <strong>de</strong>r<br />

Gesetzes- und Regelgebung auf (inter)nationaler, provinzialer und kommunaler Ebene<br />

Rechnung tragen. Aus unterschiedlichen Ressorts wer<strong>de</strong>n z. B. unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar<br />

Bedingungen und Auflagen für die Baggerarbeiten und die jeweilgen Verteilungsstellen<br />

erteilt.<br />

Planologischer Kernbeschluss "Dritter Leitlinienbericht zum Wattenmeer"<br />

Wie bereits erwähnt hat die Regierung <strong>de</strong>n überarbeiteten 3. Teil <strong>de</strong>s PKB gebiligt. Der<br />

PKB trilt voraussichtlch Anfang 2007 in Kraft.<br />

1 Der Baggerschlamm wird an Stellen verklappt, wo das Material anschließend, gemäß <strong>de</strong>m<br />

Wattenmeer.verwaltugsplan (Beheersplan Wad<strong>de</strong>nzee), durch die Strömung im System verteilt wird.<br />

In dieser Startnotiz wird somit konsequent van 'Verteilung' gesprocen.<br />

1110621/CE6/OR6J238 ARCi\DIS I i 8


STARTNOTinE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Der PKB schafft Raum für rnenschliche Aktivitäten irn PKB-Gebiet. Irn Hinblick auf die<br />

Schifffahrt wird verrnerkt, dass Unterhaltungsrnaßnahrnen zur Sicherung <strong>de</strong>r Schifffahrt:<br />

urnfangrnäßig beschränkt sein wer<strong>de</strong>n;<br />

sich an die narurliche rnorphologischen Entwicklungen anlehnen wer<strong>de</strong>n; und<br />

nur darm erfolgen wer<strong>de</strong>n, wenn die Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Hafens bzw. <strong>de</strong>r Watteninsein<br />

o<strong>de</strong>r die Verkehrssicherheit in Gefahr sind.<br />

Die Erreichbarkeit <strong>de</strong>r Häfen wird durch die Anordnung von SolItiefen für Fahrrinnen<br />

gewährleistet. Diesbezüglich gilt <strong>de</strong>r 1993 festgelegte Ausgangspunki. dass Schiffe, zu<br />

diesern Zeitpunkt aufgrund ihres Tiefgangs und ihrer Abrnessungen in <strong>de</strong>r Lage waren, die<br />

Häfen bei Olittlerem Seestand und Wind anzulaufen, dazu auch in <strong>de</strong>r Zukunft in <strong>de</strong>r Lage<br />

sein sollen. lOl Sinne dieses Beschlusses sind weitere gelegentliche Fahrwasservertiefungen<br />

rnöglich, unter <strong>de</strong>r Bedingung, dass diese in <strong>de</strong>n Entscheidungsrahmen <strong>de</strong>s PKB<br />

einglie<strong>de</strong>rbar und wirtschaftlich rentabel sind.<br />

Es darf nur Baggerschlamm, das aus <strong>de</strong>m Wattenmeer und <strong>de</strong>n unmittelbar mit diesem in<br />

Verbindung stehen<strong>de</strong>n Häfen stammt, verklappt (verteilt) wer<strong>de</strong>n. Dieser Gebietseigen<br />

Baggerschlamm muss <strong>de</strong>r geIten<strong>de</strong>n Qualitätsnorm nach Maßgabe <strong>de</strong>r nationalen<br />

Wasserwirtschaftspolitik genügen. Der nie<strong>de</strong>rländische Staat für eine aus ökologischen<br />

Gesichtspunkten optimale Anordnung <strong>de</strong>r Verklappungsstellung Sorge tragen.<br />

Der Entscheidungsrahmen <strong>de</strong>s PKB umfasst u. a.:<br />

<strong>de</strong>n Ermessenspielraum nach <strong>de</strong>r europäischen Vogel- und Habitatrichtlinie gemäß ihrer<br />

Implementierung im Naturschutzgesetz 1998.<br />

<strong>de</strong>n Ermessenspielraum nach <strong>de</strong>m Flora- und Faunagesetz.<br />

<strong>de</strong>n Prüfrahrnen <strong>de</strong>r Wasser-Rahmenrichtlinie (ka<strong>de</strong>rrichtlijn water - KRW).<br />

Dritter Kiistenbericht (200n)<br />

Im dritten Küstenbericht (Der<strong>de</strong> Kustnota) ist festgelegt, dass ein nachhaltiger Schutz gegen<br />

Überschwemmungen als kollektives Interesse zu <strong>de</strong>finieren ist. Durch das Ansteigen <strong>de</strong>s<br />

Meeresspiegels ergibt sich ein ständig zunehmen<strong>de</strong>r Sandbedarf im Wattenmeer en <strong>de</strong>n<br />

Estuarien. Die Planungsentscheidung 'dynamisch handhaven' (dynamische Instandhaltung)<br />

zielt auf die Instandhaltung von ausreichend vielen Sandpuffern in <strong>de</strong>n tieferen und<br />

untiefen Wässern. Für das System als Ganzes dürfen sich keine strkturellen SandverIuste<br />

ergeben. Unterhaltungsmaßnahmen irn Fahrrinnensystem wer<strong>de</strong>n mit Sandvorspülungen<br />

zum Schutz <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rländische Küste kombiniert. Integraler Nordsee-Verwaltungsplan<br />

2015<br />

Irn Integralen Nordsee-Verwaltungsplan 2015 (Integraalbeheerplan Noordzee) ist<br />

festgelegt, dass die Fahrwasserunterhaltung zu einem Fahrwegprofi führen muss, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Auflagen nahezu permanent (98% <strong>de</strong>s Zeitrahmens) genügt. Darüber hinaus ist bestimmt,<br />

dass im Hinblick auf die Erhaltung <strong>de</strong>r Basisküstenlinie und <strong>de</strong>r Sandbilanz kein<br />

Sandaushub Inerhalb <strong>de</strong>r NAP -20 m Linie (seewärtige Begrenzung <strong>de</strong>s<br />

Küstenfundaments) stattfin<strong>de</strong>n darf. Der Sandaushub aus <strong>de</strong>n Rinnen wird verwen<strong>de</strong>t für<br />

Aufspülungen und Anhöhungen. Das anfallen<strong>de</strong>s Baggergut wird, wenn dieses <strong>de</strong>n<br />

gesetzten Auflagen genügt, aufSee an dafür ausgewiesenen Verklappungsstellen verteilt.<br />

11 tu621JCE6IR6I238<br />

ARCADIS 119<br />

i


STARTNOTITIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Watten meer- Verwaltungsplan 1996-2001<br />

Im Wattenmeer-Verwaltungsplan (Beheersplan Wad<strong>de</strong>nzee) 1996-2001 sind die<br />

Ausgangspunkte für das Baggern und Verteilen im Wattenmeer festgelegt. Diese beinhalten<br />

folgen<strong>de</strong> Vorgaben:<br />

Nur Baggerschlamm <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Schad- und Inhaltsstofftest besteht, darf im Wattenmeer<br />

verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />

. Baggerschlamm aus <strong>de</strong>m Wattnmeer selbst und aus <strong>de</strong>n unmittelbar mit diesem in<br />

Verbindung stehen<strong>de</strong>n Häfen ist weitestgehend in das System zurückzubringen;<br />

Die Verklappung darf nur in Rinnen erfolgen, in <strong>de</strong>nen die Strömung für die<br />

gleichmäßige Verteilung <strong>de</strong>s Baggerguts sorgt.<br />

Die Verklappung bzw. VerteiIung innerhalb eines Abstands von 1000 m zu Gebieten<br />

mit reichem Bo<strong>de</strong>nflora und -Fauna ist untersagt.<br />

. Die Auswirkungen <strong>de</strong>r Verklappung von Baggerschlamm auf das Ökosystem sind durch<br />

eine günstige Anordnung <strong>de</strong>r Verklappungsstelle und Verklappungsperio<strong>de</strong>n zu<br />

minirnieren;<br />

. Die Verteilung von Baggerschlamm innerhalb von bzw. in <strong>de</strong>r Nähe von Gebieten <strong>de</strong>s<br />

Naturschutzgesetzes erfor<strong>de</strong>rt eine Genehmigung nach <strong>de</strong>m Naturschutzgesetz, bei<br />

Verteilung außerhalb von Gebieten <strong>de</strong>s Naturschutzgesetzes ist in <strong>de</strong>n meisten Fällen<br />

eine Baugenehmigung nach Maßgabe <strong>de</strong>s Flächennutzungsplan erfor<strong>de</strong>rlich. In allen<br />

Fällen ist eine Genehmigung nach <strong>de</strong>m Gesetz zum Schutz oberirdischer Gewässer gegen<br />

Verunreinigung (Wvo) erfor<strong>de</strong>rIich.<br />

Die in konkrete Maßnahmen übersetzten lnhalte dieses Plans sind enthalten im<br />

Maßnahmenprogramm Wattenmeer (Maatregelenprogramma Wad<strong>de</strong>nzee) 2005-2010. Die<br />

Umsetzung <strong>de</strong>s Planologischen Kernbeschlusses "Dritter Leitlinienbericht Wattenmeer"<br />

Die jetzigen Verklappungsstellen für Baggerschlamm aus <strong>de</strong>m Ems-Dollart Ästuar sind in<br />

<strong>de</strong>r Anlage 2 angegeben.<br />

Eckpunkte <strong>de</strong>r staatlichen Wasserbehör<strong>de</strong>für die Nordnie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />

Die Behör<strong>de</strong> Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland hat folgen<strong>de</strong> ergänzen<strong>de</strong> Eckpunkte<br />

vorgegeben:<br />

. Zu prüfen ist, ob <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Arbeiten anfallen<strong>de</strong> Sandaushub für <strong>de</strong>n Küstenschutz<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Entfernungen zwischen <strong>de</strong>n Baggerstellen und <strong>de</strong>r/ <strong>de</strong>n Verklappungsstelle(n) sind<br />

so kurz wie möglich zu halten.<br />

3.3 VARIANTEN UND ALTERNATIVEN<br />

3.3.1 ZU PRÜFENDE VARIANTEN<br />

Wie bereits in Abschnitt 3.1 dargestellt, umfasst die Fahrwasserverbesserung die Aktivitaten<br />

Baggern und Transportieren/Verteilen. Von bei<strong>de</strong>n Aktivitaten wer<strong>de</strong>n untenstehend die<br />

sogenannten Bausteine beschrieben. Beim Baggern wird zwischen <strong>de</strong>n Bausteinen "5trecke"<br />

und "Baggertechnik" unterschie<strong>de</strong>n, beim Transportieren und Verteilen hingegen<br />

zwischen "Yerteilungstechnk" und "Verteilungsstelle". Für einige <strong>de</strong>r Bausteine sind<br />

unterschiedliche Ausführungsvarianten <strong>de</strong>nkbar, etwa bei <strong>de</strong>r Baggertechnik. Eine logische<br />

Kombination von Varianten bil<strong>de</strong>t eine Alternative. Figur 3.6 veranschauIicht eine solche.<br />

1110521ICE5/OR6X238 ARC,\DIS I 20


Figur 3.6<br />

A Itern ati venentwiek I un g<br />

BOUWSTENEN VARIANTEN PER BOUWSTEEN<br />

Trajec,--;<br />

i.- == ~<br />

,<br />

~<br />

Baggtrtechniek<br />

."'-. ....'~~v.,u. J<br />

-\=.(-'1 :;'~ t~):~..'" ,<br />

';;~"''Y ,~-t~. ,.-.. .<br />

-:~St. "i~:t" ,'"':<br />

(Combinatie van)<br />

verspreidingslocaties<br />

Sleephppper<br />

Rondom<br />

diepste punt<br />

j SleephopperI<br />

: on<strong>de</strong>rzuiger<br />

locatie locatie locatie<br />

Alternatief A Alternatief B<br />

Untenslehend wer<strong>de</strong>n pro Saustein die möglichen Varianten beschrieben.<br />

STARTNOTlTE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Fahrwasserstrecke<br />

Die genauen Stellen für das Baggern sInd von <strong>de</strong>r Morphologie in <strong>de</strong>r Fahrrinne selbst<br />

abhängig. Urn <strong>de</strong>n tiefsten Punkt irn Fahrwasser herurn wIrd in einer rnöglichst gera<strong>de</strong>n<br />

Linie gebaggert. Es sind daher keine Varianten für diesen Baustein gegeben.<br />

Baggerverfahren<br />

Für das anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Baggerverfahren sind foIgen<strong>de</strong> zwei Metho<strong>de</strong>n vorrangig in<br />

Betracht zu ziehen:<br />

1. Einsatz von Schlepp-Saughoppern die zur Zeit bei (Unterhaltungs)Baggerarbeiten im<br />

Hinblick auf Zuverlässigkeit und Kosten die arn häufigsten angewandte Technik;<br />

2. Einsatz van Saugbaggem: eine speziell zur Schonung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>noberschicht entwickelte<br />

spezifische Technik.<br />

Mit einem Schlepp-Saughopper wird <strong>de</strong>r Sand durch Rohre vom Meeresbo<strong>de</strong>n gesaugt.<br />

Diese Technik kommt im allgemeinen beim Baggern van Rinnen im Wattenmeer sowie im<br />

Ems Ästuar.<br />

Beirn Saugbaggern erfoIgt die Vertiefung durch Absaugen <strong>de</strong>r Sandschicht unterhalb <strong>de</strong>r<br />

obersten Bo<strong>de</strong>nschicht. Ein Saurohr wird unter die Oberschicht geführt, diese bleibt<br />

abgesehen von <strong>de</strong>n für das Saugrohr geschaffenen Löcher intakt.<br />

Anhand <strong>de</strong>r im UVB-Phase gewonnenen Einsichten wird über <strong>de</strong>n Einsatz dieser bei<strong>de</strong>n<br />

Baggertechniken eine motivierte Entscheidung getroffen. Die wichtigste Aspekte die bei<br />

dieser Entscheidung eine RolIe spielen, sind u. a.:<br />

. Das Vorkommen ökologisch empfindlicher Gebiete entlang <strong>de</strong>r Baggerstrecke.<br />

Das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Praxiserfahrung beim Einsatz <strong>de</strong>r genannten Techniken unter<br />

<strong>de</strong>n gegebenen Umstän<strong>de</strong>n.<br />

i 11052t1CE610R6X239<br />

ARC,\D15 I 21


STARTNOTlIE VERRUIMING VAARWEGl<br />

Die ManövrierbarkeIt <strong>de</strong>s Geräts während <strong>de</strong>r Baggerarbeiten im Hinblick auf die<br />

Verkehrssicherheit.<br />

Die Kosten.<br />

Im UVB wer<strong>de</strong>n zwei Varianten wer<strong>de</strong>n bewertet:<br />

Schlepp-Sa ughopper<br />

Schlepp-Saughopper in Kombination mit Saugbagger in ökologisch empfindlichen<br />

Gebieten.<br />

Verklappungstechnik<br />

Für die VerteHung <strong>de</strong>s Baggerschlamms wird vom Einsatz von Klappschuten ausgegangen.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich urn eine bereits im Ãstuar alIgemein angewandte Technik. Bei dieser<br />

Technik wird <strong>de</strong>r Baggerschlamm über Bo<strong>de</strong>nklappen bzw. Schieber im Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Fahrzeugs verklappt.<br />

Verklappungsstelle<br />

Der bei <strong>de</strong>r Fahrwasserverbesserung und bei <strong>de</strong>r Fahrwasserunterhaltung anfallen<strong>de</strong><br />

Baggerschlamm wird wie<strong>de</strong>r in das System zurückgeführt: Es erfolgt keine Anlandung von<br />

Sand. Die Wahl <strong>de</strong>s Suchgebiets für die Verteilung von Baggerschlamm erfolgte anhand <strong>de</strong>r<br />

in Abschnitt 3.2 angegeben Randbedingungen und Eckpunkte. Das Suchgebiet erstreckt<br />

sich bis zu <strong>de</strong>n Rinnen und <strong>de</strong>r Küstenzone.<br />

Bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r VerklappungsstelIen bzw. <strong>de</strong>r Kombinationen <strong>de</strong>rselben erfolgt eine<br />

Optimierung <strong>de</strong>r Umweltauswirkungen und Kosten anhand <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s UVB<br />

gewonnenen Einsichten. Im VVB wer<strong>de</strong>n maximal drei Kombinationen von<br />

Verklappungsstellen ausgearbeitet und mit einan<strong>de</strong>r verglichen: Eine vor<strong>de</strong>rgründige<br />

Kombination mIt <strong>de</strong>n geringsten Umweltauswirkungen, eine Kombination mit <strong>de</strong>n<br />

niedrigsten Kosten sowie eine bei<strong>de</strong> Aspekte vereinigen<strong>de</strong> Kombination.<br />

3.3.2 NULLALTERNATIVE i'<br />

Die NulIaItemative beschreibt die Situation für <strong>de</strong>n FaIL, dass die Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Fahrrinne Nordsee- Eemshafen bis -15,5 m -NAP ab <strong>de</strong>r jetzigen Solltiefe von 14 m -NAP<br />

nicht stattfin<strong>de</strong>t.<br />

Dies be<strong>de</strong>utet, dass keine Ansiedlung im Eemshafen von Unternehmen mit<br />

energiebezogenen Aktivitäten, die auf das Vorhan<strong>de</strong>nsein eines tiefen Fahrwassers<br />

angewiesen sind, erfolgt. In ihren Hauptzügen betrachtet hat die NulIaltemative folgen<strong>de</strong><br />

Konsequenzen:<br />

. Keine zusätzlichen Umweltauswirkungen.<br />

Der Eemshafen wird in seinem Bestreben, sich zum 'Energy Port' zu entwickeln,<br />

ernsthaft behin<strong>de</strong>rt.<br />

. Die Untemehmen, die <strong>de</strong>n Eemshafen als Standort ins Auge gefasst haben, wer<strong>de</strong>n auf<br />

einen an<strong>de</strong>ren Standort wechseln müssen.<br />

Die Nullalternative steht somit im Wi<strong>de</strong>rspruch zur Zielsetzung und dient lediglich als<br />

Referenz zur Beurteilung <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Alternativen.<br />

I !1062tICE6IR6.238 ARC.ADIS I 22


3.3.3 UMWELTFREUNOLICHSTE ALTERA TIVE UNO VORZUGSALTERNATIVE<br />

STARTNOTITIE VERRUIMING VAARWEGI<br />

Anhand <strong>de</strong>r Auswirkungsbeschreibung und <strong>de</strong>s Auswirkungsvergleichs, <strong>de</strong>ren<br />

Ausarbeitung im UVB erfoIgt, wer<strong>de</strong>n auf Basis <strong>de</strong>r untersuchten Varianten eine sogenannte<br />

umweltfreundlichste Alternative (mileuvrien<strong>de</strong>lijkst alternatief - MMA) und eine<br />

Vorzugsaltemative (<strong>voor</strong>keursalternatief - VKA) zusammengestellt.<br />

Die umweltfreundlichste Alternative (MMA) ist die Alternative, welche die geplante Strecke<br />

mit <strong>de</strong>n Varianten, die aus Umweltgesichtspunkten die beste Lösung aufweisen,<br />

zusammensetzt. BeI <strong>de</strong>r J\fMA wird außer<strong>de</strong>m geprüft, welche ergänzen<strong>de</strong> mil<strong>de</strong>m<strong>de</strong> und<br />

kompensieren<strong>de</strong> Maßnahrnen sinnvoll sein könnten, urn etwaige verbleiben<strong>de</strong> negativen<br />

Umweltfolgen auszugleichen.<br />

Bedingung ist, dass die MMA, einerseits die umweltfreundlichste Alternative darstellt,<br />

an<strong>de</strong>rerseits aber eine technisch und finanziell realistische Lösung bil<strong>de</strong>t.<br />

Die Vorzugsalternative (VKK) ist die Alternative, die aus Sicht <strong>de</strong>s Projektinitiators <strong>de</strong>n zu<br />

stellen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen und <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Belangen arn besten genügt. Bei dieser<br />

Alternative wer<strong>de</strong>n neben Umweltabwägungen auch wirtschaftliche und technische<br />

Abwägungen in Betracht gezogen.<br />

Sowohl die MMA als auch die VKA wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Endphase <strong>de</strong>r UVB-Erstellung auf Basis<br />

<strong>de</strong>r Effektbeschreibung festgesetzt.<br />

11l()621/CE6IR5.Z38<br />

ARCADIS I 23


KAPITEL<br />

4.1 EINFÜHRUNG<br />

Zu erwarten<strong>de</strong><br />

Auswirkungen<br />

In <strong>de</strong>r Startnotiz wird von einer durch <strong>de</strong>n Eingriff bedingte Auswirkungskette<br />

STARTNOTlIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

ausgegangen. Diesbezüglich wur<strong>de</strong>n anhand einer ers ten Einschätzung die nachstehend<br />

aufgeführten Themen zusammengesteIlt, aus <strong>de</strong>nen pro Thema die jeweilgen Aspekte<br />

abgeleitet wer<strong>de</strong>n und die Art <strong>de</strong>r Beurteilung beschrieben wird.<br />

Wasser (Quantität und Qualität).<br />

Morphologie/Bo<strong>de</strong>n.<br />

Ökologie.<br />

Luft.<br />

. Schan<br />

Sicherheitsaspekte.<br />

Archäologie (Schiffswracks)<br />

. Raumnutzung (Transportfunktion, Fischerei, Erholung)<br />

Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n im VVB erfor<strong>de</strong>rlichenfalls auch Aspekte wie Landschaft, Schutz<br />

vor Überflutungen en Bo<strong>de</strong>nqualit.t qualitativ beschrieben.<br />

Die Effektbeschreibung im UVB wird beson<strong>de</strong>rs auf die sich unterschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Auswirkungen ausgerichtet sein, welche für die Beschlussfassung von Be<strong>de</strong>utung sind und<br />

diese unterstützen.<br />

4.2 ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETES<br />

Das Projektgebiet ist <strong>de</strong>r Raum, in <strong>de</strong>m die geplanten Projektaktivit.ten stattfin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Aktivitäten beeinflussen ein weiteres Gebiet. Dieses wird als Untersuchungsgebiet<br />

bezeichnet. Dieser Abschnitt enthält eine allgemeine Beschreibung <strong>de</strong>s voraussichtlich in<br />

Betracht kommen<strong>de</strong>n Untersuchungsgebiets.<br />

Das Untersuchungsgebiet umfasst auf je<strong>de</strong>n Fall das gesamte Astuar ab <strong>de</strong>r Nordsee bis<br />

einschließlich <strong>de</strong>r Emsmündung und <strong>de</strong>n einschlägigen Teil <strong>de</strong>r Nordseeküstenzone.<br />

Für einige Disziplinen kann das Untersuchungsgebiet vom oben Erwähnten abweichen.<br />

Dies ist abhängig von <strong>de</strong>n jeweilgen Auswirkungen, die erwartet wer<strong>de</strong>n. Sollten<br />

beson<strong>de</strong>re Auswirkungen in einem an<strong>de</strong>ren Gebiet vorhersehbar sein, wer<strong>de</strong>n auch diese<br />

selbstverständlich berücksichtigt.<br />

I 11O¿.21iCE5IOR6.238 ARCADIS I 24


4.3 ERWARTUNGSHORIZONT<br />

4.4 ßEURTEILUNGSRAHMEN<br />

STARTNQTlIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Der genaue Umfang <strong>de</strong>s Untersuchungsgebietes bezüglich <strong>de</strong>r Aspekte Bo<strong>de</strong>n und Wasser<br />

und somit für die Ökologie wird sich erst nach Auswertung <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

Mo<strong>de</strong>Ilberechnungen ergeben. Die <strong>de</strong>finitive Begrenzung <strong>de</strong>s Untersuchungsgebiets wird<br />

durch die Signifikanz etwaiger Auswirkungen, die gera<strong>de</strong> noch wahrnehmermittelbar sind,<br />

bestimmt. Für die Ökologie gilt darüber hinaus, dass die betroffenen Natura 2000 Gebiete<br />

Guristische/ planungstechnische Grenzen) ebenfalls zum Untersuchungsgebiet gehören.<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>r Aspekte Wasser und Morphologie umfasst das Untersuchungsgebiet auf<br />

je<strong>de</strong>n Fall das gesamte Ästuar.<br />

Die Fertigstellung <strong>de</strong>r Fahrwasserverbesserung ist laut Plan 2010 vorgesehen. Nach 2010<br />

wer<strong>de</strong>n Unterhaltungsarbeiten erfor<strong>de</strong>rlich sein, urn die Tiefe <strong>de</strong>s Fahrwassers auf <strong>de</strong>m<br />

gewünschten Niveau zu halten. Ergänzend zum Referenzjahr 2010 für die unmittelbaren<br />

Auswirkungen <strong>de</strong>r Verbesserung wur<strong>de</strong>n ein Kurzfristhorizont zur Beurteilung<br />

kurzfristiger Effekte bis 2015 und ein Langfristhorizont bis 2030 aus folgen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n<br />

angesetzt.<br />

Referenzjahr fiïr die Beiirteilung kiirfristiger Aiiswirkungen nach <strong>de</strong>r Verbesserung: 20/5<br />

Es wird erwartet, dass die relevantesten kurzfristigen Auswirkungen im Ästuar sich bereits<br />

in 2015 manifestieren wer<strong>de</strong>n. Die meisten kurzfristig zu erwarten<strong>de</strong>n ökologischen<br />

Entwicklungen wer<strong>de</strong>n relativ kurz nach Abschluss <strong>de</strong>s Projektes sichtbar wer<strong>de</strong>n. Auch<br />

die sich aus <strong>de</strong>r Raumnutzung ergeben<strong>de</strong>n Auswirkungen wer<strong>de</strong>n voraussichtlich relativ<br />

schnell nach <strong>de</strong>m Eingriff in Erscheinung treten und bis 2015 in vollem Umgang sichtbar<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Referenzjahr fiïr die Beurteilung langfistiger Auswirkiingen nach <strong>de</strong>r Verbesseriing: 2030<br />

Eventuelle Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>r Situation 2015 und 2030 wer<strong>de</strong>n hauptsächlich auf<br />

die Auswirkungen <strong>de</strong>r Unterhaltungsbaggerarbeiten und die längerfristige, autonome<br />

Entwicklung zurückzuführen sein. Dies betrifft beson<strong>de</strong>rs das Ansteigen <strong>de</strong>s<br />

Meeresspiegels, die wirtschaftliche Entwicklung in <strong>de</strong>r Region, mit einer zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Transportfunktionen als Folge <strong>de</strong>rselben, sowie eine autonome Verän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Wasserqualität. Morphologische Auswirkungen wer<strong>de</strong>n voraussichtlich erst langfristig<br />

in Erscheinung treten. Einige <strong>de</strong>r ökologischen Auswirkungen die morphologischen<br />

Entwicklungen zusammenhängen, wer<strong>de</strong>n erwartungsgemäß auch erst später auftreten.<br />

In <strong>de</strong>r Umweltverträglichkeitsprüfung wird ein sogenanntes Beurteilungsrahmen angewandt.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich urn eine Übersicht sämtlicher zu ermitteln<strong>de</strong>n Auswirkungen, die in<br />

Untersuchungsparameter umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Der Beurteilungsrahmen <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n<br />

Startnotiz wur<strong>de</strong> erstellt anhand <strong>de</strong>r Umgebungsmerkmale und <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

Auswirkungen auf dieselbe. Im Rahmen <strong>de</strong>r UVB-Erstellung kann dieser<br />

Beurteilungsrahmen weiter verfeinert wer<strong>de</strong>n.<br />

Der hier präsentierte Beurteilungska<strong>de</strong>r ist ein vorläufiges Bewertungsinstrment.<br />

Bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>finitiven Beurteilungsrahmens (im Umweltverträglichkeitsbericht)<br />

wird einer Prüfung anhand gesetzlicher und planungstechnischer Rahmenvorschriften<br />

Rechnung getragen. Es ist nämlich wichtig zu prüfen, ob die Auswirkungen mit <strong>de</strong>n<br />

111D621/CE6I6I23<br />

,'RCADIS I 25 I<br />

I<br />

I<br />

i<br />

I<br />

I


Figur 4.1<br />

Beurtei lungsrahmen<br />

STARTNOTlIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Vorhersagen en Vorgaben, welche in einem breiteren raumplanerischen o<strong>de</strong>r gesetzlichen<br />

Rahmen geIten, im Einklang sind. Die TabelIe 5.2 im nachfolgen<strong>de</strong>n Kapitel zeigt eine<br />

Übersicht <strong>de</strong>r für die Untersuchungsaspekte im Umweltverträglichkeitsbericht zur<br />

Verbesserung van <strong>de</strong> Fahrrinnewichtigsten wichtigsten einschIägigen Gesetzen und<br />

Planungsleitlinien .<br />

Drei dieser Planungsleitlinien sind in diesem Zusammenhang von vorrangiger Be<strong>de</strong>utung,<br />

weil sie gemeinsam eine übergreifen<strong>de</strong> Richtlinie bil<strong>de</strong>n. Es sind dies <strong>de</strong>r planologischen<br />

Kembeschluss "Dritter Leitlinienbericht Wattenmeer" (PKB Der<strong>de</strong> Nota Wattenmeer), die<br />

Rahmenrichtlinie Wasser (Wasser-Rahmenrichtlinie (ka<strong>de</strong>rrichtlijn water - KRW) - KRW)<br />

und die Vogel- und Habitatrichtlinie (Vogel- en habitatrichtljn - VHR). lm planologischen<br />

Kernbeschluss "Drittr Leitlinienbericht Wattenmeer" (PKB Der<strong>de</strong> Nota Wattenmeer) wird<br />

angemerkt, dass Projekte und Vorhaben nur dann möglich sind, wenn diese sich in die<br />

Hauptzielsetzungen für das Wattenmeer einglie<strong>de</strong>m lassen und einer Prüfung im Lichte <strong>de</strong>r<br />

Ermessenskriterien <strong>de</strong>s PKB standhalten. Nach Maßgabe <strong>de</strong>r Wasser-Rahmenrichtlinie<br />

(ka<strong>de</strong>rrichtlijn water - KRW) geiten uniforme Normen für prioritäre chemische Stoffe.<br />

Darüber hinaus müssen von <strong>de</strong>n Mitgliedsstaaten ökologische Normen erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese ökologischen Normen sind auch auf die hydromorphologischen Eigenschaften <strong>de</strong>s<br />

Wassers und auf chemische Stoffe zu beziehen, sofem diese nicht von BrüsseI selbst benannt<br />

wur<strong>de</strong>n. Die mit <strong>de</strong>r Wasser-Rahmenrichtlinie (KRW) zusammenhängen<strong>de</strong>n Aspekte<br />

betreffen <strong>de</strong>mnach die Wasserqualität, die Hydromorphologie und die Ökologie. Die VHR<br />

wur<strong>de</strong> bereits komplett in <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rländischen Naturschutzgesetzgebung, welche <strong>de</strong>n<br />

gesetzlichen Beurteilungsrahmen darstellt, implementiert. Wie bereits in Abschnitt 3.2<br />

vermerkt, sind die KRW und die VHR Bestandteil <strong>de</strong>s Ermessenspielraums <strong>de</strong>s PKB.<br />

Die TabelIe 4.1 enthlt <strong>de</strong>n vorgeschlagenen Beurteilungsrahmen. Wenn dazu AnJass<br />

besteht, wer<strong>de</strong>n in Ergänzung zu <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r TabelIe enthaltenen Themen und Aspekte im<br />

UVB auch die Aspekte Landschaft, schutz gegen Überflutungen und Bo<strong>de</strong>nqualität.<br />

fhema .\.spekt<br />

MornholoQielBo<strong>de</strong>n Stabiltat <strong>de</strong>r Rinnensvsteme<br />

Vertei I un O"skapazität<br />

Sedimenthaushalt<br />

Wasserquantität Wasserpegel<br />

Strömungsgeschwind i~keiten<br />

Wasseriiualitat M ikroverunre inigun~en<br />

Sauerstotlhaushalt<br />

Salinität<br />

ÖkoJogie Naturschutzgebiete und Schutz!!ebiete<br />

Luft Feinstaub<br />

Geschützte Arten und ihre Lebensraume<br />

Versäuem<strong>de</strong> Schadstoffe<br />

Sonsti~e Emissionen<br />

Schal i Ruhestörung<br />

VHR-Gebiet<br />

Sicherheitsaspekte Externe Sicherheit<br />

Nautische Sicherheit<br />

Archäolo ie Archaolo ische Fundstellen<br />

I 11D61/CE&'OR5,()238 ARCADlS I 26


Raumnutzuno TransDortfunktion<br />

Fischerei<br />

Erholung<br />

Abbau von Bo<strong>de</strong>nrohstofTen<br />

4.5 ßESTEHENDE SITUA nON UND AUTONOME ENTWICKLUNG<br />

STARTNOTITIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Das Untersuchungsgebiet lässt sich wie folgt charakterisieren (QueIle: Charakterisierung<br />

<strong>de</strong>s TeiIstromgebietes Ems-Dollart zum Zwecke <strong>de</strong>r KRW).<br />

Durch die Ti<strong>de</strong>strömungen und -wellen wer<strong>de</strong>n durch die Meeresenge zwischen<br />

Rottmeroog und Borkum ständig große Sedimentmengen hin und zurück transportiert. In<br />

diesem Gebiet entsteht unter Einwirkung von Wind, Ti<strong>de</strong> und Wellen ein dynamisches<br />

System aus Rinnen und Prielen rnit dazwischenliegen<strong>de</strong>n Sandriffen und Schlammbänken.<br />

Entlang <strong>de</strong>r Küste verIaufen Lahnungsflächen. Morphologische Verän<strong>de</strong>rungen ergeben<br />

sich aus <strong>de</strong>n räumlichen Differenzen im Sedirnenttransport, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Wasserbewegung<br />

gesteuert wird.<br />

Das Ästuar hat ei ne langgestreckte Form. Süßes Wasser aus <strong>de</strong>r Ems und <strong>de</strong>r Westerwoldse<br />

Aa rnischt sich rnit Salzwasser aus <strong>de</strong>m Meer. Hierdurch ergibt sich eine gleichmäßige Süß-<br />

Salz-Gradiente. Entlang <strong>de</strong>r Festlandküste und auf <strong>de</strong>r lnsel Borkum schützen Deiche das<br />

Hinterland gegen Überschwemmungen.<br />

Das Erns-Dollart Ästuar ist ein an Nahrung reiches Gebiet, in <strong>de</strong>rn zahlreiche Organismen<br />

mit einer großen Artenvielfalt vorkommen. Das Ems-Dollart Ästuar hat eine beson<strong>de</strong>re<br />

Be<strong>de</strong>utung als Brutpflegegebiet für eine große Zahl in <strong>de</strong>r Nordsee leben<strong>de</strong>n Fische.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist das Gebiet beson<strong>de</strong>rs wichtig als Rast- und Nahrungsaufnahmegebiet Brutund<br />

Zugvögel und Seehun<strong>de</strong>.<br />

Die Naturfunktion im Ems-DoIlart Ästuar ist beson<strong>de</strong>rs wichtig. Darüber hinaus fin<strong>de</strong>t hier<br />

eine Reihe menschlichen Aktivitäten statt. Durch das Gebiet führt eine wichtige<br />

Schifffahrtroute zu <strong>de</strong>n Häfen von Em<strong>de</strong>n, Delfzijl und <strong>de</strong>m Eemshafen. Im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Unterhaltung von Häfen und Fahrrinnen wer<strong>de</strong>n im Jahr ca. 10 Millionen m3 an<br />

Sedimenten gebaggert. Darüber hinaus wird das Gebiet für <strong>de</strong>n gewerblichen Fischfang,<br />

<strong>de</strong>n Abbau von Bo<strong>de</strong>nrohstoffen (worunter Sand) und verschie<strong>de</strong>ne Erholungsformen<br />

genutzt.<br />

Die wichtigste Umweltaspekte betreffen das Wasser (Quantität und Qualität), die<br />

Morphologie und Ökologie. Nachfolgend wird in Bezug auf diese Aspekte näher auf die<br />

jetzt bestehen<strong>de</strong> Situation und die autonome Entwicklung eingegangen. Hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

weiteren Aspekte wer<strong>de</strong>n die jetzige Situation und die autonome Entwicklung ¡m VVB<br />

dargestellt.<br />

Morphologische Prozesse sind niemals losgelöst von ihrem Vmfeld zu betrachten: immer<br />

spielt die Wasserbewegung eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund wer<strong>de</strong>n die<br />

Wasserquantität und die Morphologie im Nachfolgen<strong>de</strong>n integriert dargestellt.<br />

I 110521ICE5KR6i238 ARCADIS 127


4.5.1 WASSERQUANTITÄT UND MORPHOLOGIE<br />

STARTNOTIIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Das Ems-DolIart Ästuar ist Teil <strong>de</strong>s Wattenmeeres. Das Gebiet ist von Ti<strong>de</strong>rinnen zerfurcht,<br />

hat eine weite Zwischenti<strong>de</strong>-Flächen und ist größtenteiis um<strong>de</strong>icht. Süßes Flusswasser<br />

strömt über die Mündung <strong>de</strong>r Ems und in geringerem Maße über die Ablassschleusen und<br />

die Purnpwerke bei Termuntenzijl und Nieuw Statenzijl in das Gebiet. Trotz dieser<br />

Flussabfuhr wird das Strörnungsbild nahezu vollständig von <strong>de</strong>r Ti<strong>de</strong>strömung bestimmt.<br />

Der Ti<strong>de</strong>unterschied (Thw - Tnw) beträgt ca. 2,15 m am Huibertgat, 2,6 m am Eemshafen<br />

und 3 rn in DelfzijL. Die Gesamtfäche <strong>de</strong>s Ästuar beträgt etwa 520 krn2, von <strong>de</strong>nen sich 52%<br />

über Tnw befin<strong>de</strong>n. Das Flutvolumen beträgt etwa 1 Milliar<strong>de</strong> m3/Ti<strong>de</strong>. Die mittere<br />

jährliche Offshore Wellenhöhe beträgt ca. 1 m aus überwiegen<strong>de</strong> nordwestlicher Richtung.<br />

Wichtige Trends in <strong>de</strong>r Wasserbewegung sind die (relative) Meerespiegelsteigung und die<br />

Zunahme <strong>de</strong>s Ti<strong>de</strong>unterschieds. Dies kann Folgen für die vorhan<strong>de</strong>nen Zwischenti<strong>de</strong>-<br />

Flächen und <strong>de</strong>n Salinitätsverauf haben.<br />

Während <strong>de</strong>s letzten Jahrtausends hat <strong>de</strong>r Mensch großen Einuss auf die morphologischen<br />

Entwicklungen <strong>de</strong>s Raumes ausgeübt Deiche wur<strong>de</strong>n gebaut, urn niedrig liegen<strong>de</strong>s Land<br />

gegen Überflutrungen zu schützten und hochliegen<strong>de</strong> Lahnungen wur<strong>de</strong>n für<br />

landwirtschaftliche Zwecke um<strong>de</strong>icht Moore wur<strong>de</strong>n abgegraben, wodurch das<br />

provisorisch geschützte Hinterland anfällger für Überflutungen wur<strong>de</strong>. Sturmfluten haben<br />

in <strong>de</strong>r Zeit zwischen 1277 bis ca. 1600 zur Bildung <strong>de</strong>s Dollarts geführt <strong>de</strong>r gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>m Ems Ästuar jetzt <strong>de</strong>n Ems-Dollart bil<strong>de</strong>!.<br />

Die Entstehung <strong>de</strong>s Dollart hat zu einer Zunahme <strong>de</strong>s Flutvolurnens geführt, was Folgen<br />

hatte für die Morphologie <strong>de</strong>s gesamten Gebietes (worunter größere Ti<strong>de</strong>rinnen in <strong>de</strong>r<br />

Mündung). Den Überschwemrnungen gegenüber stehen Einpol<strong>de</strong>rungen entlang <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen und nie<strong>de</strong>rländischen Küstenflächen. In <strong>de</strong>n vergangenen 500 Jahren hat die<br />

Fläche <strong>de</strong>s DolIarts wie<strong>de</strong>r urn mehr als die Hälfte abgenomrnen. Dies hat zu großflächigen<br />

morphologischen Verän<strong>de</strong>rungen geführt. In <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten sind die<br />

morphologischen Verän<strong>de</strong>rungen im gesamten Astuar erheblich geringer gewor<strong>de</strong>n.<br />

Allerdings sind im kleineren Maßstab (einzelne Ti<strong>de</strong>rinnen o<strong>de</strong>r Platten) noch signifikante<br />

Verän<strong>de</strong>rungen zu verzeichnen, aber diese entsprechen <strong>de</strong>r normalen Dynamik eines<br />

<strong>de</strong>rartigen Ti<strong>de</strong>systems.<br />

Im Außen<strong>de</strong>lta liegen zwei wichtige Ti<strong>de</strong>rinnen: die Westerems und das Huibertgat, bei<strong>de</strong><br />

getrennt von einer langgestreckten Untiefe mit <strong>de</strong>m Namen Huibertplaat (siehe Figur 3.4).<br />

Der nördliche Teil <strong>de</strong>s Astuar verläuft in südlicher Richtung etwas über <strong>de</strong>n Eemshafen<br />

hinaus. In diesem Teilgebiet liegen die zwei Ti<strong>de</strong>rinnen Randzelgat und Ou<strong>de</strong> Westereems<br />

(Alte Westerems), die durch die Untiefe tv1eeuwenstaart getrennt sind. Diese Rinnen<br />

vereinen sich in Richtung <strong>de</strong>s Eernshafens und bil<strong>de</strong>n zusarnmen das sogenannte Dukegat.<br />

Die geplante Vertiefung <strong>de</strong>s Fahrwassers erfolgt gänzlich im Gebiet <strong>de</strong>s Außen<strong>de</strong>ltas bis hin<br />

zum Eernshafen.<br />

Das Gebiet <strong>de</strong>s Außen<strong>de</strong>ltas wird gekenneichnet durch seine große morphologische<br />

Dynamik. lm Kilometermaßstab erfolgen relativ schnelle (alle 20-30 Jahre) zyklische<br />

Wan<strong>de</strong>rbewegungen von Platten und Rinen. Die großräumige Konfiguration aus zwei<br />

durch eine langgestreckte Platt getrennten Hauptrinnen ist jedoch sta biL. Vor allem die<br />

kleineren Rinnen und Platten wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren im lokalen Maßstab (ha)<br />

1 llD621iCE6IR&I238 ARCADlS 118


STARTNOTITE VERRUIMING VAARWEGl<br />

wahrnehmbare morphologische Verän<strong>de</strong>rungen aufweisen. Im größeren Maßstab <strong>de</strong>r<br />

vorgenannten Ti<strong>de</strong>rinnen wer<strong>de</strong>n für die kommen<strong>de</strong>n Jahrzehnte jedoch keine großen<br />

autonomen Verän<strong>de</strong>rungen envartet. Das Zwei-Rinnen-System in <strong>de</strong>n zwei nördlichen<br />

Teilgebieten hat sich über die Jahrhun<strong>de</strong>rte als äußerst stabiIes System erwiesen.<br />

Die Sandtransporte im Außen<strong>de</strong>lta zeigen eine von West nach Ost verlaufen<strong>de</strong> Bewegung<br />

unter Einfluss <strong>de</strong>r vorherrschen<strong>de</strong>n nordwestlichen Wind- und Wellenrichtungen und eine<br />

ostwärts verlaufen<strong>de</strong> Bewegungsrichtung <strong>de</strong>r Ti<strong>de</strong>wellen auf. Wahrscheinlich hängt die in<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit regelmäßig auftreten<strong>de</strong> Wan<strong>de</strong>rung und Drehung <strong>de</strong>r Rinnen gegen<br />

Osten Ooustra, 1971) hiermit zusammen. Durch diese großräumige (langzeitliche)<br />

Entwicklungen konnten auch große Sandbänke in östlicher Richtung wan<strong>de</strong>m. Aus<br />

historischen Karten ist gut ersichtlich, wie Rottmeroog durch die Jahrhun<strong>de</strong>rte größer und<br />

kleiner wur<strong>de</strong>. Vor mehr als zehn Jahren wur<strong>de</strong>n die Schutzmaßnahmen für Rotturneroog<br />

von Rijkswaterstaat been<strong>de</strong>t, wodurch Wellen und Ti<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Abbruch dieser Watteninsel<br />

nunmehr ungehin<strong>de</strong>rt fortsetzen konnten. Die neuerlichen (beträchtlichen)<br />

morphologischen Verän<strong>de</strong>rungen unmittelbar östlich von Rottmeroog, worunter die<br />

Wan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ti<strong>de</strong>rinne Horsbornzand in Richtung Ou<strong>de</strong> Westereems, könnten ein<br />

Hinweis darauf sein, dass sich ein neuer Zyklus wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Untiefen anbahnt. In wieweit<br />

diese Entwicklungen für die durch <strong>de</strong>n östlichen Rinnenverlauf führen<strong>de</strong> Fahrrinne<br />

(Randzelgat und Westerems) be<strong>de</strong>utsam sind, wird noch zu prüfen sein. Auf je<strong>de</strong>n Fall sind<br />

hier langfristige Entwicklungen Oahrzehnte) im Gange.<br />

Zwischen Randzelgat und Ou<strong>de</strong> Westereems tritt ein sogenannter "Kurzschluss" auf. Durch<br />

<strong>de</strong>n Meeuwenstaart und die dort verlaufen<strong>de</strong> Kurzschlussrinne strömt jeweils ein<br />

betrãchUiches Ebbe und Flutvolumen (Kiezebrink, 1996). Die morphologischen<br />

Entwicklungen am und rundum <strong>de</strong>n Meeuwenstaart könnten für die künftige Unterhaltung<br />

<strong>de</strong>r Fahrrinne von Be<strong>de</strong>utung sein. Umgekehrt können Bagger- und Verteilungsaktivitäten<br />

ebenfalls Auswirkungen auf die morphologischen Entwicklungen haben.<br />

Unmittelbar vor <strong>de</strong>m Eemshafen liegen Erosionsmui<strong>de</strong>n. Diese sind die Folge einer<br />

Strömungskontraktion, die durch die Sperrwirkung <strong>de</strong>r Hafendämme sich ergab. Dank<br />

einer Bo<strong>de</strong>nschutzmaßnahme liegen die MuI<strong>de</strong>n in einiger Entfernung <strong>de</strong>r Hafendämme. Es<br />

hat <strong>de</strong>n Anschein, dass <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n sich wie<strong>de</strong>r im Cleichgewicht mit <strong>de</strong>r \Vasserbewegung<br />

befin<strong>de</strong>t (Bo<strong>de</strong>ngleichgewicht).<br />

4.5.2 WASSERQUALlTÄT<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Morphologie <strong>de</strong>s Untersuchungsgebiets<br />

seit altersher in verschie<strong>de</strong>nen Raum- und Zeitskalen än<strong>de</strong>rt. Die Auswirkung<br />

menschlicher Eingriffe ist ziemlich groß gewesen, weil diese die Form <strong>de</strong>s Ästuars und<br />

somit <strong>de</strong>n entwicklungsbestimmen<strong>de</strong>n Faktor <strong>de</strong>r Ti<strong>de</strong>strömung beeinfiusst haben. In <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren ist die Fahrrinnenunterhaltung (Baggem und Verklappen) die hauptsächliche<br />

Form <strong>de</strong>r Beeinflussung durch <strong>de</strong>n Menschen (Mul<strong>de</strong>r, 2003).<br />

Weil die Normen für die chemische Wasserqualität nach <strong>de</strong>r KRW noch nicht zur<br />

Anwendung kommen, wird die jetzige Situation vor1äufig an <strong>de</strong>r geiten<strong>de</strong>n Normen gemäß<br />

<strong>de</strong>m 4. Leitlinienbericht zur Wasserwirtschaft (Vier<strong>de</strong> Nota Waterhuishouding - NW4). Es<br />

betrifft hier die MTR-Norm bezüglich <strong>de</strong>s maximal zulässigen Risikos (maximaal<br />

I 11G611CE6IR00238 ARCADIS 129 1


toelaatbaar risico) und die VR-Norm bezüglich <strong>de</strong>s vernachlässigbaren Risikos<br />

(verwaarloosbaar risico) bzw. <strong>de</strong>s Sollwerts.<br />

Die ProblemstoffIste 2004 zeigt, dass für das Ems-Dollart Astuar beson<strong>de</strong>rs die<br />

START NOTITIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Organozinne TBT und TF die Normwerte weit überschreiten und die PAK und HeB dies<br />

in etwas geringerem Maße tun. Lediglich die Radioaktivwerte zeigen eine steigen<strong>de</strong><br />

Ten<strong>de</strong>nz. Des weiteren gilt, dass die Qualitätsnormen für Stickstoff und Fosfor weit<br />

überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

lm Sediment (Problemstofflste 2002) weist lediglich Tributyltin eine erhebliche<br />

Überschreitung <strong>de</strong>s Grenzwertes auf (67 facher MTR-Wert). Des weiteren zeigen drei<br />

MetalIe (Quecksilber, Nickel und Chrom) und neun PAK (BaP, Antrazen, Phenantren...) eine<br />

leichte bis mäßige Überschreitung <strong>de</strong>s Sollwertes.<br />

Die Küstengewässer sind mit Nährstoffen, belastet die aus <strong>de</strong>n zuführen<strong>de</strong>n Bächen und<br />

Flüssen (Ems, Ja<strong>de</strong>, Weser und Elbe) stammen Ein historischer Vergleich <strong>de</strong>r<br />

Konzentrationen eutrophieren<strong>de</strong>r Stofte in <strong>de</strong>r Deutschen Bucht zeigt eine <strong>de</strong>utliche<br />

Steigung seit <strong>de</strong>n 30iger bis hin zu <strong>de</strong>n 80iger Jahren. Die Fosfatkonzentrationen sind<br />

ausweislich <strong>de</strong>r Messungen durch das ehemalige "Deutsche Hydrographische Institut" (das<br />

jetzige Bun<strong>de</strong>samt für Seeschifffahrt und Hydrographie) zwischen 1936 und 1978 in einem<br />

breiten, parallel zur Küste verlaufen<strong>de</strong> Streifendrei bis vier Mal 50 hoch gewor<strong>de</strong>n.<br />

Monitoringprogrammen ergab, dass die Küstengewässer im Gegensatz zum kaum<br />

belasteten offenen Meer erhebIich mit Nährstoffen beIastet sind und diese wur<strong>de</strong>n aufrund<br />

dieser Tatsache im Rahmen <strong>de</strong>r OSPAR-Vereinbarung zum Problemgebiet hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Eutrophierung erklärt. Die Messdaten zu eutrophieren<strong>de</strong>n Stoffen <strong>de</strong>r<br />

Küstenforschungsstation <strong>de</strong>r NLÓ vor <strong>de</strong>r Küste Nie<strong>de</strong>rsachsens zei gen für <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

1985-1994 <strong>de</strong>utIich erhöhte Werte. Die Mündungen und Übergangsgewässer van Ems, Ja<strong>de</strong>,<br />

Weser und Elbe sind am stärksten belastet. Eine <strong>de</strong>r auffällgsten Verän<strong>de</strong>rungen im<br />

Nährstoffehaushalt im nie<strong>de</strong>rsächsischen Teil <strong>de</strong>s Wattenmeeres zeigt sich am Trend <strong>de</strong>r<br />

Fosfatkonzentrationen: wo früher <strong>de</strong>r Höchstwert im Winter erreicht wur<strong>de</strong>, wer<strong>de</strong>n die<br />

Maximalwerte jetzt im Sommer bei erhöhter Algenproduktion erreicht.<br />

Die Temperatur und die Sauerstoffgehalte im Übergangs- und Küstenwasser <strong>de</strong>uten im<br />

jetzigen Zustand nicht auf Probleme hin.<br />

Das Übergangswasser wird durch einen räumlichen Verlauf im Salzgehalt gekennzeichnet.<br />

Außer dieser Variierung im räumlichen Bereich gibt es ebenfalls eine Variierung im<br />

Jahresverlauf, die durch die wechseIn<strong>de</strong> Abflussmengen <strong>de</strong>r Ems und <strong>de</strong>r Westerwoldsche<br />

Aa hervorgerufen wird.<br />

Allgemeine Verunreinigungsfaktoren sind Quellen größerer Dimensionen wie die<br />

Akkumulation aus Süßwassersystemen, atmospherische Deposition, Landwirtschaft,<br />

Schifffahrt, Industrie und Baggerschlammentsorgung. Die Süßwasserzufuhrrouten sind die<br />

größte QueUe <strong>de</strong>r Belastung mit Nährstoffen im Ems-Dollart Ästuar, beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r <strong>de</strong><br />

Ems.<br />

4.5.3 ÖKOLOGIE<br />

Die Trasse <strong>de</strong>r Fahrrinne durchquert die Nordseeküstenzone und das Wattenmeer. Das<br />

Ems-Dollart Astuar ist Teil <strong>de</strong>s Wattenmeeres. Diese Gebiete wer<strong>de</strong>n durch Vorgaben<br />

verschie<strong>de</strong>ner Regelwerke geschützt. Das Wattenmeer und die Nordseeküstenzone sind als<br />

I 110621iCE6IRWO238 ARCADIS I 30<br />

I<br />

!


STARTNOTIIE VERRUIMING VAARWEGI<br />

Vogelrichtliniengebiet ausgewiesen sowie als Feuchtgebiet (Ramsar-Konvention) und als<br />

Kerngebiet <strong>de</strong>r ökologischen Hauptstruktur. Darüber hinaus haben die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r<br />

Europäischen Kommission für bei<strong>de</strong> Gebiete <strong>de</strong>n Status eines Habitatschutzgebietes<br />

beantragt. Außer<strong>de</strong>m sind <strong>de</strong>r Dollart und das Wattenmeer als beson<strong>de</strong>rs geschützte<br />

Naturmonumente ausgewiesen.<br />

Die wichtigsten Naturwerte <strong>de</strong>r Nordseeküstenzone sind wie folgt zusamrnenfassbar:<br />

Nahrungsaufnahmegebiet für Seevögel (Sterntaucher, Prachttaucher, Trauerente,<br />

Ei<strong>de</strong>rente und Bergente).<br />

. Zuggebiet und Nahrungsaufnahmegebiet für Meeressäugetiere.<br />

Die wichtigsten Naturwerte <strong>de</strong>s Wattenmeerraumes (einschließlich <strong>de</strong>s Ems-Dollart<br />

Ästuars) sind wie folgt zusammenfassbar:<br />

Nahrungsaufnahrnegebiet für Zugvögel, Brut- und Lebensraum für Vögel.<br />

Lebens- und Nahrungsraum für Meeressäugetiere.<br />

. Wasserflora (Seegras).<br />

. Laich-, Brutpflege- und Aufwuchsgebiet für Fische.<br />

Trotz beeinträchtigen<strong>de</strong>r menschlicher Einflussfaktoren (Vertiefung <strong>de</strong>r Fahrrinne,<br />

Kanalisierung und Baggerarbeiten) lässt sich das Ems-Dollart Ästuar nach wie vor als ein<br />

gut entwickeltes Astuar charakterisieren. Die für ein Ästuar typischen Biotopen sind im<br />

Ems-DoIlart nahezu ausnahrnslos vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Vögel<br />

Die Brutvögel brüten vor aIlern auf <strong>de</strong>n Strän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Lalmungsflächen <strong>de</strong>r Insein und<br />

<strong>de</strong>s Festlandküste und nutzen das gesamte Wattenmeer en das Ems-Dollart Ästuar als<br />

Nahrungsaufnahmegebiet (Raubvögel, Seeschwalben und Möwen, stelzenläufer). Wichtige<br />

Nahrungsaufnahmegebieten sind die Rinnenrän<strong>de</strong>r, offene Gewässer, Wattplatten und<br />

Lalmungen. Die Vögel emähren sich namentlich von Schalentieren, Fisch, Wasserpflanzen<br />

und von in <strong>de</strong>n Lalmungen wachsen<strong>de</strong>n Pflanzen.<br />

Bei <strong>de</strong>n nicht-brüten<strong>de</strong>n Vögeln han<strong>de</strong>lt es sich vor allem urn Gänse, Enten und<br />

Stelzenläufer, die sich gewölmlich (periodisch) in sehr großer Zahl irn Wattenmeerraum<br />

aufhalten. Die zahlreichen Vögel wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs von <strong>de</strong>n in großen Mengen verfüghare<br />

Nahrung sowie die vorhan<strong>de</strong>ne Ruhe auf <strong>de</strong>n weiträumigen FIächen angezogen. Für die<br />

nicht-brüten<strong>de</strong> Vögel sind SchlafpIätze, vor Hochwasser geschützte Rast- und Fluchtplätze,<br />

Mausergebiete und Nahrungsaufnahmegebiete wichtig.<br />

Meeressällgetiere<br />

Das Untersuchungsgebiet hat ebenfalls eine wichtige Funktion für Meeressäugetiere. Im<br />

Ranselgat, auf <strong>de</strong>n Wattplatten 'Groninger Wad' und 'Hond Paap' und <strong>de</strong>n InseIn<br />

Rottmeroog und Rottmerplaat befin<strong>de</strong>n sich Liegeplätze von Seehun<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r<br />

Nordseeküstenzone leben außer<strong>de</strong>m Braunfische.<br />

Fische<br />

Im Ems-Dollart Astuar wur<strong>de</strong> festgestelIt, dass die Populationen diadromer Fischarten<br />

nahezu voIIständig verschwun<strong>de</strong>n sind, lediglich ein paar Sorten kommen nicht vor.<br />

Anzutreffen ist eine Population van Flussneuaugen Finte und Meerneunauge kommen im<br />

Ästuar nur noch (sehr) selten VOL Diese Fischarten leben im Meer und zIehen zum<br />

Süßwasser <strong>de</strong>r Ems, urn zu laichen. Der Fortbestand dieser Fischpopulationen ist in ganz<br />

erhebIichem Maße von <strong>de</strong>r Ems abhängig.<br />

Ill0621/CEeJR&238<br />

ARCADIS I 3 i I


Flora<br />

STARTNOTITE VERRUJMING VAARWEG I<br />

Im Untersuchungsgebiet kommen ebenfaIls Pflanzenarten <strong>de</strong>r sogenannten Roten Liste vor.<br />

Die Seegrasvorkommen im Wattenmeer sind im Laufe <strong>de</strong>r Jahre stark zurrrück gegangen.<br />

Im Ems-Dollart Astuar haben die Seegrasbestän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Jahren hingegen<br />

zugenommen. Dies lässt sich u. a. dadurch erklären, dass diese zum Teil nicht mehr von <strong>de</strong>r<br />

Muschelfischerei genutzt wer<strong>de</strong>n. Großes Seegras kommt vor auf <strong>de</strong>r Wattlatte Hond und<br />

Paap. Auf <strong>de</strong>n Lahnungen entlang <strong>de</strong>r Nordküste Groningens wachsel sowohl Grosses als<br />

auch Kleines Seegras. Auch gibt es in <strong>de</strong>n Lahnungen eine salzIieben<strong>de</strong> Vegetation mit<br />

Sorten <strong>de</strong>r Roten Liste. Allerdings sind die Naturwerte in <strong>de</strong>n Lahnungen entlang <strong>de</strong>r<br />

Groninger Nordküste in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren ilÚolge Veralterung und geringere<br />

Beweidung zurückgegangen.<br />

Makroalgen<br />

In <strong>de</strong>n SO-er und 90-er Jahren kam es im Wattenmeer zu einer massiven Algenentwicklung.<br />

Im Gebiet <strong>de</strong>s Dollarts wur<strong>de</strong> eine <strong>de</strong>rartige Entwicklung nicht wahrgenommen, vermutIich<br />

wegen <strong>de</strong>r Vertrübung <strong>de</strong>s Wassers. Es gibt <strong>de</strong>utliche Hinweise, dass die Vertrübung im<br />

Astuar in <strong>de</strong>n vergangenen Jahrzenten zugenommen hat.<br />

Makrofaiina<br />

In <strong>de</strong>r Vergangenheit wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Brachwasserzone ein <strong>de</strong>utlicher Rückgang <strong>de</strong>r Artenzahl<br />

und Artenvie1falt <strong>de</strong>r Brachwasserfauna beobachtet. Die Bo<strong>de</strong>lÚauna dient einer Reihe von<br />

geschützten Tierarten als Nahrung anzutreffen ist eine Population von Flussneuaugen<br />

Allgemeinen sind die tieferen Rinnen relativ arm an Bo<strong>de</strong>nfauna.<br />

Eine gute Beurteilung <strong>de</strong>s jetzigen Zustands <strong>de</strong>r Makrofauna ist allerdings schwierig wegen<br />

<strong>de</strong>r geringen Verfügbarkeit von Messdaten.<br />

Autonome Entwicklung <strong>de</strong>r Ökologie<br />

. Infolge <strong>de</strong>r Reduzierung bzw. <strong>de</strong>r Beendigung <strong>de</strong>r (Herzmuschel) Fischerei können<br />

Muschelbanken heranwachsen. Dadurch kann sich die Nahrungssituation für einige<br />

Wa ttogelarten verbessem.<br />

Ausweitung <strong>de</strong>r Seegrasflächen durch Wie<strong>de</strong>rherstellungsprojekte und Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Wasserqualität.<br />

. Für die Lahnungen ist ein neuer 'Beherrschungsplan' in Entwicklung. Hierdurch wird die<br />

ökologische Qualität <strong>de</strong>r Lahnung entlang <strong>de</strong>r Groninger Nordküste verbessem.<br />

. Als Folge <strong>de</strong>r Klimaän<strong>de</strong>rung wird ein schnelleres Ansteigen <strong>de</strong>s Meeresspiegels<br />

erwartet, als dies während <strong>de</strong>r vergangenen 100 Jahre <strong>de</strong>r Fall war. Durch das Ansteigen<br />

<strong>de</strong>s Meeresspiegels wird das natürIiche Gleichgewicht <strong>de</strong>s Systems gestört.<br />

4.6 ANSATZ DER AUSWIRKUNGSßESCHREIBUNG<br />

Urn die Auswirkungen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Alternativen und Varianten rnit einan<strong>de</strong>r<br />

vergleichen zu können, wer<strong>de</strong>n Leistungsvorgaben <strong>de</strong>finiert anhand <strong>de</strong>r<br />

Bewertungskriterien für je<strong>de</strong> einzelne Alternative und sämtliche Varianten. Zur<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Leistungsvorgaben erfolgt eine Effektuntersuchung, bei <strong>de</strong>r eine<br />

Massstabs- und Detailebene verwen<strong>de</strong>t wird, die für die Entwicklung <strong>de</strong>r Alternativen<br />

relevant ist. Zu <strong>de</strong>nken ist hier an Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Auswirkungen bei jeweils<br />

verschie<strong>de</strong>nen Baggerverklappungsstellen. Das Ergebnis wird festgehalten in einer<br />

übersichtIichen Leistungstabelle, die eine soli<strong>de</strong> Basis für eine verantwortliche<br />

Beschlussfassung durch die zuständigen Amtsleiter bil<strong>de</strong>t.<br />

1I W621!CE5/R6I238<br />

ARCADIS i 32


ST ARTNOTlIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Im Nachfolgen<strong>de</strong>n wird die Auswirkungsbeschreibung pro Aspekt und im HinbIick auf die<br />

zu jeweils zu verwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Untersuchungsmetho<strong>de</strong>n näher erläutert.<br />

4.6.1 WASSERQUANTITÄT UNO MORPHOLOGIE<br />

Es sind zwei Arten von Auswirkungen zu unterschei<strong>de</strong>n: (i) Auswirkungen ¡ntalge <strong>de</strong>r<br />

anfänglichen Fahrwasseiverbesserung, und (ii) Auswirkungen <strong>de</strong>s zu än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Bagger-<br />

und Verklappungsvorgaben.<br />

Die Anfangsverbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers <strong>de</strong>r Westerems (Vertiefen und Verbreitern) hat<br />

Einfluss auf die Fortbewegung <strong>de</strong>r Ti<strong>de</strong>welle und somit auf die Wasserpegel und<br />

Ti<strong>de</strong>stromgeschwindigkeiten. Als Folge können auch morphologische Entwicklungen<br />

an<strong>de</strong>rs verlaufen. Vorerst ist nicht zu erwarten, dass die geplante Verbesserung zu einer<br />

wesentlich an<strong>de</strong>ren hydraulischen Situation führen wird. Dazu ist <strong>de</strong>r Eingriff im Hinblick<br />

auf die bestehen<strong>de</strong>n Rinenabmessungen zu gering. Es ist alIerdings wichtig, jegliche<br />

Verän<strong>de</strong>rungen frühzeitig zu ermitteln. Aus diesem Grun<strong>de</strong> wird bei <strong>de</strong>r<br />

Folgeuntersuchung eine 2DH Ti<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll (tiefengemittelt) verwen<strong>de</strong>t, um die die<br />

Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Wasserbewegung zu ermitteln.<br />

Die Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Wasserbewegung können zu Auswirkungen auf die autreten<strong>de</strong>n<br />

extremen Wasserpegel führen. Es wird gepfÜft wer<strong>de</strong>n, in wieweit die Vertiefung eine<br />

Deicherhöhung erfor<strong>de</strong>rlich macht. Das Handbuch zur Festlegung <strong>de</strong>r hydraulischen<br />

Rahmenbedingungen (Hydraulisch rand<strong>voor</strong>waar<strong>de</strong>nboek) 2006 wird dabei als Grundlage<br />

dienen müssen.<br />

Für die übrigen Bewertungen, etwa bezüglich <strong>de</strong>r Natürlichkeit <strong>de</strong>s Astuars und <strong>de</strong>r<br />

Morphologie, sind repräsentative mittlere Ti<strong>de</strong>verhältnisse (mittlere Springti<strong>de</strong> - Nippti<strong>de</strong>-<br />

Zyklus) von Be<strong>de</strong>utung. Diesbezüglich spielt auch die Mo<strong>de</strong>Ilierung <strong>de</strong>r Zwischenti<strong>de</strong>-<br />

Flächen und <strong>de</strong>r Salinität eine wichtige RoBe.<br />

Anschließend wer<strong>de</strong>n die Auswirkungen <strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten Wasserbewegung auf die<br />

morphologischen Entwicklungen irn Gebiet ermittelt und veranschaulicht. In Anhetracht<br />

<strong>de</strong>s relativ geringfügigen Eingriffs in das System erscheint es nicht erfor<strong>de</strong>rlich, ein<br />

komplettes 3D morphodynamisches Mo<strong>de</strong>ll anzuwen<strong>de</strong>n. Statt<strong>de</strong>ssen können anhand<br />

bekannter Gleichgewichtsrelationen zwischen morphologischen Parametern einerseits und<br />

Wasserbewegungsmerkmalen an<strong>de</strong>rerseits die möglichen Auswirkungen <strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten<br />

\Vasserbewegung auf die Morphologie abgeschätzt wer<strong>de</strong>n. Die Untersuchung beinhaltet<br />

u. a. eine Analyse <strong>de</strong>r morphologischen Entwicklungen in <strong>de</strong>n vergangenen Jahrzehnten.<br />

Dabei wird spezifisch eingegangen auf die Geschwindigkeit, rnit <strong>de</strong>r die zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

morphologischen Anpassungen eintreten wer<strong>de</strong>n (auf <strong>de</strong>r Grundlage von<br />

Reaktionsgeschwindigkeiten <strong>de</strong>s Systems aus <strong>de</strong>r Vergangenheit).<br />

Neben <strong>de</strong>r Morphologie wer<strong>de</strong>n auch die zu erwarten<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>nzusammensetzung, beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r untiefen Platten (infolge <strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten<br />

\Vasserbewegung) geprüft. Dies kann anhand von ermittelten Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>nscherspannung erfolgen.<br />

lnfolge <strong>de</strong>r Anfangsbagger- und Verklappungsaktivitäten wird <strong>de</strong>r Prozentgehalt an<br />

schweben<strong>de</strong>n Partikeln m Wasser zunehmen. Es wer<strong>de</strong>n Berechnungen zu dieser<br />

I 1106211CE&O23 ARCADIS 133


4.6.2 WASSERQUALIT Ä T<br />

START NOTITIE VERRUIMING VAAR WEG I<br />

"Trübungsfahne" mit einem geeigneten numerischen Berechnungsmo<strong>de</strong>ll durchgeführt. Da<br />

<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s zu baggem<strong>de</strong>n Gebietes hauptsächlich aus Sand besteht, wird dazu eine auf<br />

kurze Zeit begrenzte Simulation ausreichen (das Material siokt schnell wie<strong>de</strong>r zu Bo<strong>de</strong>n).<br />

Anhand <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>s Berechnungsmo<strong>de</strong>lls wer<strong>de</strong>n Aussagen bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Konzentrationen von schweben<strong>de</strong>n Sedimenten sowie bezüglich <strong>de</strong>s räumlichen Umfangs<br />

<strong>de</strong>s beeinflussten Gebietes und <strong>de</strong>r letztendichen Ablagerungsräurne gemacht.<br />

Die Unterhaltungsbaggerarbeiten wer<strong>de</strong>n infolge <strong>de</strong>s Eingriffs voraussichtlich zunehmen.<br />

Ein tieferes und breiteres Fahrwasser be<strong>de</strong>utet eine größere Abweichung vom natürlichen<br />

'Gleichgewichtsbo<strong>de</strong>n' als dies bei <strong>de</strong>n jetzigen Fahrrinnendimensionen <strong>de</strong>r Fall ist. Je mehr<br />

die Bo<strong>de</strong>nlage van <strong>de</strong>r Gleichgewichtslage abweicht, <strong>de</strong>sto schneller wer<strong>de</strong>n anfangs die<br />

natürlichen Anpassungsprozesse (in diesem Falie Sedimentation) verlaufen. Es wird<br />

angegeben wer<strong>de</strong>n müssen, wie stark <strong>de</strong>r Unterhaltungsaufwand voraussiehtlieh zunehmen<br />

wird. Dies ist nicht nur relevant im HinbIick auf die Unterhaltungskosten, son<strong>de</strong>rn auch<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Auswirkungen auf das natürliche System (mehr baggern<br />

heißt mehr Störung). Die Untersuchung <strong>de</strong>r Sedimentation kann sowohl mithilfe eines<br />

(einfachen) Sedimentationsmo<strong>de</strong>Ils, wie dies z. B. für die vYesterschel<strong>de</strong> verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>,<br />

als anhand <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Praxis aufgetretenen Sedimentationsgeschwindigkeiten erfolgen. Für<br />

letztere Metho<strong>de</strong> ist eine Analyse <strong>de</strong>r jetzigen Unterhaltung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Mehr Unterhaltungsbaggerarbeiten irnplizieren auch größere zu verklappen<strong>de</strong><br />

Baggergutrengen. Darüber hinaus erfolgen im Gebiet auch an<strong>de</strong>re Bagger- und<br />

Verklappungsaktivitäten, die alle Einfluss auf die großräumige Sedimentbilanz haben. Es ¡st<br />

sinnvoll, sämtliehe Bagger- und Verteilungsmaßnahmen im gesamten A-;tuar in ihrem<br />

gegenseitigen Zusammenhang zu beurteilen. Der bei <strong>de</strong>r Fahrwasserverbesserung<br />

anfallen<strong>de</strong> Baggerschlamm wird im System verteilt (mögliehst in unmillelbarer Nähe zur<br />

Verbesserungstelle) o<strong>de</strong>r für die Küstenverteidigung verwen<strong>de</strong>L. Hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Verteilung <strong>de</strong>s irn Rahmen <strong>de</strong>r regulären Fahrrinnenunterhaltung anfaIlen Baggerguts gilt,<br />

dass dies das System grundsätzIich nicht verän<strong>de</strong>rn darf. Im FaIle einer Verklappung in<br />

Rinnen heißt dies oft eine Maximalreduzierung <strong>de</strong>s Rinnendurchschnitts an <strong>de</strong>r<br />

Verklappungsstelle<br />

Die kumulatIven Auswirkungen <strong>de</strong>r zugenommenen Mengen <strong>de</strong>s zu verklappen<strong>de</strong>n<br />

Baggerschlamms und die übrigen Bagger- und Verteilungsaktivitäten, worunter auch<br />

Sandaushub, wer<strong>de</strong>n mithilfe eines geeigneten Berechnungsrno<strong>de</strong>lls ermittelt. Außer <strong>de</strong>r<br />

jetzigen Strategie (einschließlich <strong>de</strong>r infolge <strong>de</strong>s geplanten Eingriffs erwarteten<br />

Verän<strong>de</strong>rungen) wird eine alternative Strategie entwickelt und durchgerechnet. Die Wahl<br />

<strong>de</strong>s Berechnungsmo<strong>de</strong>lls ist abhängig von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s zu verteilen<strong>de</strong>n Materials (Sand /<br />

Schlamm). Daher wer<strong>de</strong>n Kurzfrist- (Sand) o<strong>de</strong>r Langfrist (Schlamm) Simulationen<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n mussen.<br />

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass ein sich än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s Strörnungsbild auch Folgen<br />

für die Schifffahrt haben kann. Weil im Strörnungsbild voraussichtlich keine sehr großen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen auftreten wer<strong>de</strong>n und weil jetzt keine kritische nautische Situation besteht,<br />

wird dieser Effekt mithilfe eines Sachverständigenurteils geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Hinsichtlch prioritärer Stoffe ist vor aIlem <strong>de</strong>ren Anwesenheit im Bo<strong>de</strong>nschlamm von<br />

Be<strong>de</strong>utung. Infolge <strong>de</strong>s Baggems erfolgt eine Verteilung von an Bo<strong>de</strong>npartikeln<br />

I 110621iCE6Iêl238 ARC,\DlS I 34


4.6.3 ÖKOLOGIE<br />

START NOTITIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

gebun<strong>de</strong>nen Stoffen. Der Effekt <strong>de</strong>r Fahrrinnenvertiefung auf diese Verteilung wIrd<br />

qualitativ beschrieben.<br />

Für allgemeine Stoffe, wie Sauerstoff, Stickstoff und Fosfat erfolgt die Ermittlung in<br />

Anlehnung an die Metho<strong>de</strong> zur Ermittlung <strong>de</strong>r Wasserbewegung (siehe vorangehen<strong>de</strong>n<br />

Abschnitt). Wenn dazu Anlass bestehen sollte, wird eine nähere Untersuchung nach<br />

Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r BiIanz für Stickstoff und Fosfat sowie nach <strong>de</strong>r Belastung mit<br />

Nährstoffen erfolgen. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird anschließend über ein<br />

Sachverständigenurteil in eine Bewertung <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen heim Algenwachstum, beim<br />

Sauerstoffhaushalt usw. einfleßen.<br />

Abgrenziing <strong>de</strong>r potenziellen Auswirkungen<br />

Das Fortbestehen von Habitaträumen und -arten ist häufig von einer Vielzahl von<br />

Uinweltfaktoren abhängig. In komplexen Ökosystemen, wie Ti<strong>de</strong>gebieten, spielen (zeitliche<br />

und/o<strong>de</strong>r dynamische) Gleichgewichte zwischen diesen Faktoren eine RoBe. Eingriffe<br />

durch <strong>de</strong>n Menschen können dies Cleichgewicht auf vielerlei Art stören. Eine Einsicht in<br />

diese komplexen ökologischen Beziehungen sowIe in die Art und Weise wie eine<br />

Fahrrinnenverbesserung auf diese einwirkt, ist eine absolute Voraussetzung für eine gute<br />

und adäquate Effektbeschreibung und -beurteilung.<br />

Die wesentlichen Umweltauswirkungen infolge einer Fahrrinnenverbesserung sind:<br />

Räumliche Verän<strong>de</strong>rungen<br />

Trübung<br />

. Störungen<br />

Aufsaugung<br />

lm UVB wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Auswirkungen mit möglichen negativen Folgen für die<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Naturwerte untersucht:<br />

Räiimliche Verän<strong>de</strong>riingen<br />

Im UVB wird unlersucht, welche räumlichen und qualitativen Verän<strong>de</strong>rungen bei<br />

Habitalarten (Lebensraumtypen) und Artenlebensräumen auftreten. Dabei kann es sich urn<br />

die physische und qualitative Beeinträchtigung bestehen<strong>de</strong>r Flächen mit Habitattpen und<br />

Lebens- und Wachstumsräume von Fauna und Flora infolge <strong>de</strong>r Fahrrinnenverbesserung<br />

(Vertiefung und Verbreiterung) und <strong>de</strong>r Baggerschlamrnentsorgung (Verklappung)<br />

han<strong>de</strong>ln.<br />

Als sicher gilt, dass <strong>de</strong>r unmittelbare Eingriff in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, sowohl bei <strong>de</strong>r<br />

Fahrrinnenverbesserung als auch bei <strong>de</strong>r Verteilung <strong>de</strong>s Baggerschlamms, zum Absterben<br />

<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfauna führt. Es wird untersucht, welchen Umfang dieses Absterben hat und was<br />

dies be<strong>de</strong>utet für die geschützten Arten, die <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nfauna als Nahrungsquelle nutzen.<br />

Die Untersuchung wird anhand von einschlägiger Literatur und Verklappungsdaten<br />

erfolgen und sowohl eine qualitative als auch (wenn möglich)<br />

quantitative(ha/ Zahlangaben) Bewertung enthalten.<br />

Durch Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Wasserquantität und in <strong>de</strong>r Morphologie können<br />

Lebensräume geschützter Arten (etwa infolge eines reduzierten Nahrungsangebotes für<br />

Vögel) und geschützte Habitattpen beeinfusst wer<strong>de</strong>n. Auf Basis <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

1110621ICE6IR5i238<br />

ARc,mls I 35


STARTNOTITE VERRUIMING VAARWEG I<br />

morphologischen Untersuchung wer<strong>de</strong>n die ökologischen Auswirkungen quaIitativ<br />

bewertet. Wenn mögIich wer<strong>de</strong>n die Auswirkungen auf die geschützten Habitattpen<br />

quantitativ (ha) dargestelli.<br />

Triibung<br />

Durch die Fahrrinnenverbesserung und <strong>de</strong>r Baggerschlammverklappung kann sich eine<br />

Zunahme <strong>de</strong>r Trübung ergeben. Eine möglich FoIge kan sein, dass das Nahrungsangebot<br />

weniger gut erreichbar wird rur Seeschwalben, Enten und Fische. Diese Arten sind auf<br />

sichtbare Nahrng angewiesen Für Stelzenlläufer wird die zunehmen<strong>de</strong> Trübung aller<br />

WahrscheinIichkeit nach keine Behin<strong>de</strong>rung darstellen.<br />

Auch kann infolge <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Trübung ein Sauerstoffmangel auftreten. Dieser kann<br />

sich negativ auf Zugfische auswirken Anhand <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r morphologischen<br />

Untersuchung wer<strong>de</strong>n die ökologischen Auswirkungen quaIitativ beschrieben.<br />

Störungen<br />

Störungen wer<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r Baggerarbeiten auftreten, sowohl bei <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Fahrrinnen als auch während <strong>de</strong>r Verklappung <strong>de</strong>s Baggerschlamms. Störungen können zu<br />

Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Populationen von Vögeln, Fischen und Meeressäugetieren auftreten.<br />

Beson<strong>de</strong>rs Nahrung suchen<strong>de</strong> Vögel und Seehun<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n durch die Anwesenheit von<br />

Menschen und in etwas geringerem Maße durch Maschinen und Geräte verjagt. Rast- und<br />

Nahrungsaufnahmegebiete für Tiere wer<strong>de</strong>n dadurch möglicherweise weniger attaktiv<br />

und zeitweise verlassen.<br />

Die Auswirkungen wer<strong>de</strong>n anhand <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r akustischen Untersuchung<br />

beschrieben. Die Auswirkungen <strong>de</strong>r Störung auf störungsempfindliche Arten wer<strong>de</strong>n<br />

qualitativ bewertet. Dabei wer<strong>de</strong>n Verbreitungsdaten geschützter und bedrohter Arten<br />

berücksIchtigt.<br />

A uftaugiing<br />

Während <strong>de</strong>s Baggems können marine Organismen aufgesogen wer<strong>de</strong>n, was zu einem<br />

Absterben <strong>de</strong>rselben führt. Je nach Umfang kann dies Folgen für die Populationen<br />

geschützter Arten haben. Anhand verfügbarer Daten lassen sich eventuelle Auswirkungen<br />

qualitativ beschreiben.<br />

KlImulation<br />

Die Auswirkungen an<strong>de</strong>rer Projekte und Vorhaben können die Auswirkungen <strong>de</strong>r<br />

Fahrwasserverbesserung Eemshafen-Nordsee verstärken. Aufschlussreiche Beispiele<br />

diesbezüglich sind die jetzigen Unterhaltungsbaggerarbeiten, Erweilerungs- und<br />

Vertiefungsarbeiten im Eemshafens, die Kühlwassereinnahmen im Eemshafen und die<br />

Pläne zur Vertiefung <strong>de</strong>s Em<strong>de</strong>r Fahrwassers. Die kumulativen Auswirkungen lassen sIch<br />

anhand <strong>de</strong>r Lärmberechnungen, <strong>de</strong>r morphologischen Untersuchung bzw. eines<br />

Sachverständigenurteils darstellen.<br />

i 110621iCEOORMlZ3 ARCADIS i 36<br />

I.


STARTNOTITIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Gesetzliche ltnd planwigstechnische f'orgaben<br />

Die beobachteten Auswirkungen wer<strong>de</strong>n im UVB nach Maßgabe <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

gesetzIichen und planungstechnischen Vorgaben im Naturschutzbereich beurteilt.<br />

Geprüft wird, in wieweit die beobachteten Auswirkungen mit <strong>de</strong>n Schutzbestimmungen<br />

dieser Gesetzes- und Planungsrahmen kolldieren. Darüber hinaus wIrdt beurteilt, wie<br />

schwerwiegend diese Widrigkeiten sind und auf welche Weise Lösungen (z. B.<br />

mil<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> !vlaßnahmen) gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können. Auch wird im UVB <strong>de</strong>r geschützte<br />

<strong>de</strong>utsche Teil <strong>de</strong>s Ems-Dollart Ästuars (Nationalpark Wattenmeer) berücksichtigt.<br />

Sowohl für die Erstellung <strong>de</strong>s UVB als auch für die angemessene Bewertung wird das<br />

Format 'Angemessene Bewertung' in Relation zu Aktivitäten in/am Eemshafen, in <strong>de</strong>r<br />

vom Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität, Direktion für<br />

Regionalangelegenheiten (Directie Regionale Zaken) (DRZ)-Noord Ouli 2006) erstellten<br />

Fassung.<br />

4.6.4 SONSTIGE ASPEKTE<br />

Anhand dieses Formats sind in einer angemessenen Bewertung (Passen<strong>de</strong> Beoor<strong>de</strong>ling -<br />

PB) im Rahinen einer Kumulationsprüfung in je<strong>de</strong>m Fall die bestehen<strong>de</strong>n<br />

Betriebsaktivitäten und die neuen Entwicklungen (smveit bekaIUlt) zu bewerten.<br />

Liif<br />

Der Einsatz von Baggergerät und die Nutzung <strong>de</strong>s Fahrwassers haben Einfluss auf die<br />

Luftqualität Im Untersuchungsgebiet. Die wichtigsten Stoffe die beim Baggem und beim<br />

Transport freigesetzt wer<strong>de</strong>n sind Stickstoffoxi<strong>de</strong> NOx, Feinstaub (PMI0) und<br />

Kohlenstoffdioxid (CO,).<br />

Die Luftqualität wird voraussichtlich kein unterschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Kriterium für <strong>de</strong>n<br />

Alternativenvergleich darstellen. Im UVB wird <strong>de</strong>r Aspekt Luftqualität au! Basis <strong>de</strong>s<br />

eiwarteten Ausstoßes von Slicksloffoxi<strong>de</strong>n NO" Feinstaub (PM1 0) und Kohlenstoffdioxid<br />

(COi) beschrieben. DafÜber hinaus wird für eine mögliche Baggerstelle und Fahrroute<br />

('worst case Situation') angegeben, ob, und wenn ja, innerhalb welchen Gebietes, die<br />

Grenzwerte aus <strong>de</strong>m Beschluss über die Luftqualität 2005 (Besluit luchtkwaliteit) für NOi<br />

und Feinstaub überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

Schall<br />

Der Einsalz von Baggergerät und die Nulzung <strong>de</strong>s Fahiwassers ha ben Einfluss au! das<br />

Lärmniveau im Untersuchungsgebiet. Diese Aktivitäten können zu Störungen im<br />

lärmempfindlichen Vogel- und Habitatrichtliniengebiet führen. Der Aspekt Lärm wird<br />

voraussichtlich kein unterscheI<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Kriterium für <strong>de</strong>n Alternativenvergleich darstellen.<br />

lm UVB wIrd <strong>de</strong>r Aspekt Lärm anhand <strong>de</strong>r erwarteten Larmemissionen (Quellenieistungen)<br />

beschrieben. Darüber hinaus wird für eine mögliche Baggerstelle und Fahrroute angegeben,<br />

welchen Umfang das innerhalb <strong>de</strong>r 40 dB(A) Lärmkennlinie liegen<strong>de</strong> Gebiet hat.<br />

I 110621/CE&ORMl238 ARCADIS I 37


Sicherheitsaspekte<br />

Externe Sicherheit<br />

STARTNOTIIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Infolge <strong>de</strong>r Fahrwasserverbesserung wer<strong>de</strong>n An<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r externen Sicherheit durch<br />

<strong>de</strong>n Transport von LNG o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Gefahrstoffen vorhergesehen. Bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Ermittung <strong>de</strong>r Risiken durch <strong>de</strong>n Transport von Gefahrsloffen wird im UVB unterschie<strong>de</strong>n<br />

zwischen Einzelrisiko und Gruppenrisiko.<br />

Neutische Sicherheit<br />

Die Anwesenheit von Baggergeräl und Schiffen in <strong>de</strong>r Fahrrinne sowie die Verän<strong>de</strong>rungen<br />

im Schiffahrtverkehr während <strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s Fahrwassers haben Einfluss auf die<br />

Schiffahrtssicherheit. Im UVB wird näher auf die nautische Sicherheit eingegangen. Bei <strong>de</strong>r<br />

Ermittlung <strong>de</strong>s Kollisionsrisikos wird die Befahrungsdichte berücksichtigt. Auf Basis <strong>de</strong>r<br />

verfügbaren Informationen wird ein Sachverständigenurteil abgegeben.<br />

Archäologie (Schifwracks)<br />

Über die im Erdbo<strong>de</strong>n im östlichen Teil <strong>de</strong>s Wattenmeeres befindlichen archäologischen<br />

Werte ist noch wenig bekannt. Allerdings wird erwartet, dass hier be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

archäologische Werte im Erdbo<strong>de</strong>n liegen.<br />

Im UVB wird geproft, ob die Fahrwasserverbesserung Auswirkungen auf die<br />

archäologischen Werte hal. Dabei wer<strong>de</strong>n die übergreifen<strong>de</strong> archãologische Karte (Globale<br />

Archeologische Kaart) <strong>de</strong>r Kontinentalplatte (ROB, 2003) und das Wrackregister von<br />

Rijkswaterstaat zu Hilfe genommen.<br />

Raumnutzung (Transportfunktion. Fischerei. Erholimg)<br />

Im Ãstuar sind, außer <strong>de</strong>n vorbeschriebenen ökologischen Funktionen, auch die<br />

Transportfunktion und die Funktionen Erholung, Fischerei und Gewinnung von<br />

Bo<strong>de</strong>nrohstoffen (möglicherweise) von Be<strong>de</strong>utung. Auf Basis verfügbarer Daten wird eine<br />

qualitative Beurteilung darüber gegeben, welche Konsequenzen sich für die verschie<strong>de</strong>nen<br />

unter <strong>de</strong>m Aspekt Raumnutzung vereinten Funktionen aus <strong>de</strong>r Fahrwasserverbesserung<br />

und <strong>de</strong>r Fahrwassernutzung ergeben.<br />

I 110621ICE6IOR&O238 ARC..ioiS I 38


5.1<br />

Figur 5.2<br />

Poli tik. iind rlanuiigsrahiien<br />

KAPITEL<br />

Politischer<br />

Bezugsrahmen, Beschlüsse und<br />

Verfahren<br />

START NOTITIE VERRUIMING VAARWEGl<br />

Dieses Kapitel beschreibt die für die Verbesserung und Unterhaltung <strong>de</strong>r Fahrrinne<br />

relevanten politischen Vorgaben und Beschlüsse.<br />

ÜBERSICIIT DES GESETZLICHEN UND POLITISCHEN BEZUGSRAI:MENS<br />

TabelIe 5.2 enthält die für die in Re<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong> Initiative wichtigen politischen<br />

Bezugsrahmen. Der VVB wird unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r hier genannten Dokumente<br />

erstellt.<br />

Politik<br />

Internationale und<br />

europäische Politik<br />

EU-Ka<strong>de</strong>rrichtlijn Water (2000)<br />

Vogelrichtljn (1979)<br />

Habitatrchtlijn (1992)<br />

Verdrag van Montego Bay (1992) UNCLOS UN Convention of the law ofthe Sea<br />

Europese conventie ter bescherming van het archeologisch engoed (1992)<br />

Ka<strong>de</strong>rrchtlijn inzake luchtkwaliteit (1996)<br />

Verdrag van Malta (1998)<br />

Verdrag van Ramsar (1971)<br />

Verdra van Bern (1979l<br />

Verdra van Bonn (1979) Bestrjding verontriniging Noordzee (calamiteiten)<br />

Espooverdrag (1991)<br />

Eems-Dollardverdrag (1960) en Eems-Dollardmilieuprotocol (1998)<br />

Verklaring van Schiermonnikoo (2005)<br />

Trilaterale Wad<strong>de</strong>nzee Plan (1997)<br />

Europees Groenboek Haveninfrastrctuur<br />

Europese wetgeving i.v.m. zeevervoer<br />

VTM richtlijn (2001) i.v.m. melding van gevaarlijke stoffen aan boord van zeeschepen op weg naar<br />

Europese havens<br />

Veror<strong>de</strong>ning (EG) nr. 2099/2002 betreffen<strong>de</strong> <strong>de</strong> oprichbng van het comité <strong>voor</strong> <strong>de</strong> maritieme veiligheid en<br />

v9orkomi~g van ve.~ontreinigingßoor schepen (2002)<br />

Deutsche'Põlitk<br />

Raumordnungsverfhren (ROV)<br />

.Pl~es1Slt.I!.ngsverfahren (PF'i.<br />

Niè<strong>de</strong>rIändisdie PeilitikNota<br />

Ruimte (2006)<br />

Wet op <strong>de</strong> Ruimtelijke Or<strong>de</strong>ning<br />

Vijf<strong>de</strong> Nota over <strong>de</strong> Ruimtelijke Or<strong>de</strong>ning (2005)<br />

Beleidsvisie Externe Veiligheid<br />

Circulaire Risico Normering Vervoer Gevaarlijke Stoffen (2004)<br />

Handreiking Vervoer Gevaarlijke Stoffen (1998)<br />

Mee~arenprogramma Infrastrctuur en Transport<br />

Strcturshema Verkeer en Vervoer (2001)<br />

Planwet verkeer en vervoer (1998)<br />

Wet geluidhin<strong>de</strong>r (1979)<br />

Besluit luchlkwaliteit (2005)<br />

Startovereenkomst Waterbeleid 218 eeuw (2001)<br />

Vier<strong>de</strong> Nota Waterhuishouding (1997)<br />

Wet verontreiniging oppervlaktewateren (1970)<br />

Wet <strong>voor</strong>koming verontreiniging zeewater door schepen N/S)<br />

Wet verontriniging zeewater (1975)<br />

Wrakkenwet<br />

Wet 0 <strong>de</strong> waterhuishouding. (1989)<br />

11 t061ICE6IMIOOns<br />

ARC-\D1S I 39


Pohtik<br />

Provinziale Politik<br />

~egi2!a!e Pq!j~k<br />

Wel op <strong>de</strong> waterkeringen (1996)<br />

Wet rijkswaterstaatswerken (1996)<br />

Der<strong>de</strong> kustnota (2000)<br />

Nota Zeehavens (2004)<br />

Beheerplan <strong>voor</strong> <strong>de</strong> rijkswateren (2005)<br />

Afwegingska<strong>de</strong>r Integraal Beheerplan Noordzee (2005)<br />

Kustbeleidsplan 2004<br />

Nota 'Natuur <strong>voor</strong> mensen, mensen <strong>voor</strong> natuur' (2000)<br />

Integraal beheersplan Wad<strong>de</strong>nzee 1996-2001<br />

PKB 3e nota Wad<strong>de</strong>nzee<br />

GrondwatefWet (1984)<br />

Wet bo<strong>de</strong>mbescherming (1986)<br />

Wet milieubeheer (1979)<br />

Nationaal milieubeleidsplan 4 (2001)<br />

Flora- en faunawet (2002)<br />

Natuurbeschermingswet (1998)<br />

Strcturschema Groene Ruimte 2 (2002)<br />

Agenda vitaal platteland (2004)<br />

Nota Belvedère (1999)<br />

Nota pieken in <strong>de</strong> Delta (2004)<br />

Monum~n!.e.~il,t (!~~SL<br />

Interprovinciaal Beleidsplan Wad<strong>de</strong>nzeegebied (IBW) (1995) (nog van kracht)<br />

Voorontwerp Provinciaal Omgevingsptan 11 Groningen (2006)<br />

Provinciaal beieid Natuur en Landschap<br />

Provinciaal waterhuishoudingsplan<br />

~!9yJn£!ale Milje~!!rord~i~g_G~f!9~n<br />

a~_s~e.~~lngsp.la.rge.æeente _Eers~on.?<br />

5.2 BESCHLÜSSE UND VERFAHREN<br />

UVP- Verfahren<br />

ST ARTNQTITE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Die gesetzIiche UVP-Regelung wur<strong>de</strong> geschaffen mit <strong>de</strong>m Hauptziel, <strong>de</strong>n Umweltbelangen<br />

<strong>de</strong>n ihnen gebühren<strong>de</strong>n Stellenwert in <strong>de</strong>r Beschlussfassung über Aktivitäten mit potenziell<br />

wichtigen (schädIichen) Auswirkungen auf die Umwelt einzuräumen.<br />

Wenn ein freiwiliges UVP-Verfahren durchgeführt wird, muss die zuständige Behör<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

lvHnister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit urn eine Genehmigung für das<br />

Einsetzen <strong>de</strong>s ständigen UVP-Ausschusses ersuchen, Die freiwiIige<br />

UmweltverträgIichkeitspTÜfung muss nach erteilter Genehmigung allen gesetzlichen<br />

Auflagen und Vorschriften genügen. Das Verfahren hat sodann <strong>de</strong>nselben Status wie bei<br />

einem UVP-pflichtigen Vorhaben.<br />

Figur 5.7 enthält eine schematische Darstellung <strong>de</strong>s UVP-Verfahrens. Der Start <strong>de</strong>s<br />

Verfahrens erfolgt durch die Veröffentlichung <strong>de</strong>r vom Initiator erstellten Startnotiz. In <strong>de</strong>r<br />

Startnotiz beschreibt <strong>de</strong>r Initiator in Hauptzügen, welches Vorhaben er zu reaIisieren<br />

beabsichtigt.<br />

Die Startnotiz wird von <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> veröffentlicht. AnIässlich <strong>de</strong>r Startnotiz<br />

können interessierte Dritte reagieren und darlegen, welche Themen nach ihrem Dafürhalten<br />

im UVB ein beson<strong>de</strong>rer Stellenwert beizumessen ist. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n die<br />

gesetzlichen Gutachter gebeten, die UVP zu begutachten. Der Ausschuss für die<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung, eine <strong>de</strong>r gesetzlichen Gutachter, erteilt sein Gutachten in<br />

Form gutachterlicher Richtlinien für <strong>de</strong>n UVB. Der Ausschuss berücksichtigt dabei u. a. die<br />

eingegangenen Gutachten und Empfehlungen.<br />

Aufgabe <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> ist es, die Richtlinien für <strong>de</strong>n UVB zu ers tellen. Diese Richtlinien<br />

geben an, weIche Themen und Aspekte im UVB behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>r Basis unter<br />

an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>s VVB trifft die zuständige Behör<strong>de</strong> eine Entscheidung über <strong>de</strong>n<br />

Genehmigungsantrag.<br />

I 110621/CEOOR'5238 .ARCADIS I 40


Figur 5.7<br />

LJYP-Yerfahren<br />

START NO miE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Die Behör<strong>de</strong> Rijkswaterstaat Noord-Ne<strong>de</strong>rland ist verantwortlich für die Erstellung <strong>de</strong>s<br />

VVB.<br />

Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Initiator <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> <strong>de</strong>n UVB übermitteit hat,<br />

prüft diese <strong>de</strong>n Bericht auf Akzeptanz. Die zuständige Behör<strong>de</strong> beurteilt, ob die<br />

Qualität <strong>de</strong>s UVB für eine begrün<strong>de</strong>te Entscheidung ausreicht. Der VVB wird anschließend<br />

zusamrnen mit <strong>de</strong>m Genehmigungsantrag gemäß <strong>de</strong>m Gesetz über die Verwaltung<br />

staatlicher Wasserbau- und Verkehrsanlagen (Wet beheer rijkswaterstaatwerken)<br />

eingereicht und veröffentlicht.<br />

Anschließend kann erneut Einspruch eingelegt wer<strong>de</strong>n. Nach Ablauf <strong>de</strong>r Einspruchsfrist<br />

erteilt <strong>de</strong>r UVP-Ausschuss sein Prüfungsgutachten, anhand <strong>de</strong>ssen Kriterien <strong>de</strong>r Ausschuss<br />

bestimmt, ob <strong>de</strong>r UVB die zur Beschlussfassung erfor<strong>de</strong>rlichen lnformationen enthält. Der<br />

Ausschuss nimmt dabei ebenfalls Kenntnis von <strong>de</strong>n anlässlich <strong>de</strong>s UVB eingegangenen<br />

Einspruchreaktionen.<br />

6wk<br />

9wk<br />

13wk<br />

6wk<br />

TermIjnen Initiatiefnemer Bevoegd gezag An<strong>de</strong>ren<br />

St.rtnoti;. I<br />

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Overleg<br />

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Richtlijnen<br />

Beoor<strong>de</strong>len<br />

aanvaardbaarheid MER<br />

8wk Bekendmaking MER<br />

6wk<br />

Inspraak I advie~<br />

Advies richtlijnen<br />

(-mer<br />

Inspraak! advies<br />

Swk Toetsings.advies<br />

C-mer<br />

C-mer = <strong>Commissie</strong> vld <strong>milieueffectrapportage</strong><br />

Evaluatie<br />

milieugevolgen<br />

11 11)2 l1CE6JR5M238 AR('i.DIS I 41


START NOTITIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Nach<strong>de</strong>m die zuständige Behör<strong>de</strong> die Empfehlungen <strong>de</strong>s UVP-Ausschusses und <strong>de</strong>r<br />

gesetzlichen Gutachter sowie die Kommentare und Anmerkungen <strong>de</strong>r Einsprucherheber<br />

erhalten hat, erfolgt die Beschlussfassung über die Genehmigung, für welche <strong>de</strong>r VVB<br />

erstellt wur<strong>de</strong>.<br />

Die letzte Phase <strong>de</strong>s UVP-Verfahrens besteht aus <strong>de</strong>r Auswertung <strong>de</strong>r heabsichtigten<br />

Aktivität. Dabei wer<strong>de</strong>n die irn UVB vorhergesagten Auswirkungen mit <strong>de</strong>n tatsächlich<br />

auftreten<strong>de</strong>n Effekten verglichen.<br />

Internationale Konsu/tation<br />

Die Konsultierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Behör<strong>de</strong>n und die Eröffnung von<br />

Einspruchsmöglichkeiten für <strong>de</strong>utsche Bürger erfolgen grundsätzlich im Rahmen <strong>de</strong>r im<br />

nie<strong>de</strong>rländischen UVP-Verfahren für Konsultation und Einspruchstellungnahme<br />

vorgesehenen Prozedur. In <strong>de</strong>n Artikeln 7.38A bis 7.38G <strong>de</strong>s Umweltgesetzes (Wet<br />

milieubeheer) wird auf das UVP-Verfahren im grenzüberschreiten<strong>de</strong>m Rahmen<br />

eingegangen. Diese Artikel enthalten keine bis ins Detail ausgearbeitete Verfahrensschritte,<br />

son<strong>de</strong>rn legen eIne Reihe von Verpflchtungen und Prinzipien fest. Die zu durchlaufen<strong>de</strong>n<br />

Verfahrensschritte sind nur teilweise in <strong>de</strong>n gesetzlichen Bestimmungen enthalten.<br />

Teilweise sind diese Schritte in bilateralen Durchführungsvereinbarung mit Deutschland<br />

ausgearbeitet. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r Ems-Dollart-Vereinbarungen mit<br />

Deutschland getroffen.<br />

Das Umweltgesetz (Wet mileubeheer) schreibt <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> ein zweispuriges<br />

Vorgehen var.<br />

1. Kontakt zu lokalen Behör<strong>de</strong>n im Ausland<br />

Die zuständige Behör<strong>de</strong> trägt Sorge für <strong>de</strong>n grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Informationsaustausch.<br />

Die Startnotiz und anschließend <strong>de</strong>r UVB wer<strong>de</strong>n van <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong><br />

veröffentlicht. Die zuständige Behör<strong>de</strong> führt Beratungen und trägt aus <strong>de</strong>m Ausland<br />

stammen<strong>de</strong>n Kommentaren und Einwän<strong>de</strong>n Rechnung bei <strong>de</strong>r Beschlussfassung.<br />

2. Kontakt zum Ministerium für Wohnungswesen, Raumordnung und Umweltschutz (VROM)<br />

Die zuständige Behör<strong>de</strong> informiert bei je<strong>de</strong>m Schritt das Ministerium VROM als<br />

koordinieren<strong>de</strong>s Amt für grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Informationsaustausch und Konsultation.<br />

Das Ministerium VROM unterhält offizielle Kontakte mit <strong>de</strong>n nationalen Behör<strong>de</strong>n im<br />

betreffen<strong>de</strong>n Land und erteilt diesen die notwendigen Informationen.<br />

Die bilateralen Vereinbarungen zwischen <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und Deutschland sind in einer<br />

gemeinsamen Erklärung ühernommen. Es han<strong>de</strong>lt sich nicht urn einen internationalen<br />

Vertrag. Die Vereinbarungen betreffen Durchführungsabsprachen bezüglich <strong>de</strong>r<br />

wechselseitigen Aufgahen und Zuständigkeiten <strong>de</strong>r jeweilgen Beteilgten. Die<br />

Vereinbarungen enthalten z. B. folgen<strong>de</strong> Elemente:<br />

Grundsätzlich geiten die Rechts- und Verfahrensvorschriften zu<br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen und Beschlussfassungsverfahren <strong>de</strong>s Staates, in <strong>de</strong>m<br />

das Projekt zur Durchführung kommt.<br />

Bezüglich Angelegenheiten praktischen Charakters, wie Veröffentlichungsweise,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Öffnungszeiten usw. gilt die <strong>de</strong>utsche Regelgebung.<br />

In Deutschland sind Ansprechpunkte einzurichtenjKontaktpersonen zu benennen. Die<br />

Ansprachstelle ist behilflich bei <strong>de</strong>r Organisierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Einspruchverfahrens in<br />

Deutschland und informiert die zuständige Behör<strong>de</strong>(n).<br />

I 110621ICEliR6I23 ARCADIS I 42


STARTNOTIIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Die folgen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Instanzen sind in <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n InitIatIve involviert.<br />

8un<strong>de</strong>sministerium für Verkehr, 8au- und Wohnungswesen (Bonn).<br />

8un<strong>de</strong>sministerium für Umwelt (Bonn).<br />

. Wasser- und Schiffartsdirektion Nordwest (Aurich).<br />

. Wasser- und Schifffahrtsamt (Em<strong>de</strong>n).<br />

. Nie<strong>de</strong>rsächsischer Lan<strong>de</strong>sbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz<br />

(NLWKN) (Aurich en Ol<strong>de</strong>nburg).<br />

Regierungsvertretung Ol<strong>de</strong>nburg.<br />

Beschlüsse<br />

Für die Verbesserung <strong>de</strong>s Fahrwassers sind mehrere Beschlüsse erfor<strong>de</strong>rlich. Es sind dies<br />

u. a. Beschlüsse nach Maßgabe folgen<strong>de</strong>r Genehmigungen und Freistellungen:<br />

Genehmigung nach <strong>de</strong>m Gesetz über die Verwaltung staatlicher Wasserbau- und<br />

Verkehrsanlagen für die Vertiefung <strong>de</strong>s Fahrwassers<br />

. Genehmigung a<strong>de</strong>r Meldung nach <strong>de</strong>m Gesetz über die Verunreinigung van<br />

Meereswasser (Wet Verontreiniging Zeewater) für die Verklappung van Baggerschlamm<br />

aufSee<br />

Baugenehmigung nach <strong>de</strong>m Raumplanungsgesetz (Wet op <strong>de</strong> Ruimtelijke Or<strong>de</strong>ning) für<br />

Bagger- und Verklappungsstellen und Bauten zeitlicher Natur während <strong>de</strong>r Bau- und<br />

Unterhaltungsphase.<br />

Genehmigung nach <strong>de</strong>m Abgrabungsgesetz (ontgrondingenwet) für die<br />

Fahrwasservertiefung in <strong>de</strong>r Nordsee und im Wattenmeer.<br />

Genehmigung nach <strong>de</strong>m Umweltgesetz (Wet milieubeheer) für die Verklappung van<br />

Schmutzwasser.<br />

Genehmigung nach <strong>de</strong>m Baustoffbeschluss zum Bo<strong>de</strong>n- und Oberflächenwasserschutz<br />

<strong>de</strong>s für Bauten in Farm einer Veruntiefung<br />

. Eventuelle Freistellung nach <strong>de</strong>m Schiffsverkehrsgesetz (Scheepvaartverkeerswet) für<br />

Schiffe die zum Eemshafen fahren bzw. aus <strong>de</strong>m Eemshafen kommen.<br />

. Genehmigung nach <strong>de</strong>m Naturschutzgesetz Natuurbeschermingswet).<br />

Freistellung nach <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz (Wet bo<strong>de</strong>mbescherming) zum Transport van<br />

Baggerschlamm.<br />

Freistellung nach <strong>de</strong>m Flora- und Faunagesetz zur Durchführung van Arbeiten die<br />

Auswirkungen auf Arten haben können.<br />

. Genehmigung nach <strong>de</strong>m Gesetz über die Verschmutzung von oberirdischen Gewässern<br />

(Wvo) für die Verklappung van Baggerschlamm im Watrenmeer<br />

. Etwaige <strong>de</strong>utsche Genehmigungen.<br />

I l1G621ICE&DRIì233 ARCADlS I 43


ANLAGE 1<br />

Literaturliste<br />

STARTNOTlIE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Algemene Energieraad, 2005. Gas <strong>voor</strong> morgen (Gas für morgen). Empfehlungen <strong>de</strong>s<br />

Energierats zu <strong>de</strong>n planungspolitischen Optionen <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> auf einem sich<br />

verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n mondialen und europäischen Gasmarkt.<br />

ConocoPhilps & Essent 2006. Startnotitie mileueffectrapportage LNG terminal in <strong>de</strong><br />

Eemshaven fStartnotiz ZUT Umweltverträglichkeitsprüfung LNG- T ermina1)<br />

Gemein<strong>de</strong> Groningen. 2003. Energy Valley. Möglichkeiten rur <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s<br />

Energiesektors in <strong>de</strong>n Nordnie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n.<br />

Groningen seaports, 2005. Turntable sominer 2005, S. 6-7.<br />

Inter<strong>de</strong>partementale Directeurenoverleg Noordzee, 2005. (Ressortübergreifen<strong>de</strong>s<br />

Direktorengremium) Integraal beheerplan Noordzee 2015 (Integraler Nordsee-<br />

Verwaltungsplan)<br />

Inter<strong>de</strong>partementale Wad<strong>de</strong>nzee <strong>Commissie</strong>. ? (Inter<strong>de</strong>partementale<br />

Wattenmeerkommission) Wattenmeer- Verwaltungsplan 1996-2001<br />

Ioustra. D.5j., 1971 Geulbeweging in <strong>de</strong> buiten<strong>de</strong>lta's van <strong>de</strong> Wad<strong>de</strong>nzee (Rinnenbildung in<br />

<strong>de</strong>n Außen<strong>de</strong>ltas <strong>de</strong>s Wattenmeeres). Rijkswaterstaat studierapport WWK 71-14<br />

(studienbericht)<br />

Kiezebrink. M.F., 1996 De dynamiek van het Eems-Dollard estuarium - een stand van zaken<br />

op basis van stroommetingen 1990-1994. Rijkswaterstaat, DNN Nota NN-ANW-96-07;<br />

afstu<strong>de</strong>errapport Universiteit Utrecht, vakgroep Fysische Geografie. (Die Dynamik im Ems-<br />

Dol1art-Ästuar - eine Bestandsaufnahme anhand von Strömungsmessungen 1990-1994)<br />

(Diploinarbeit Uiversität Utrecht, Fachgruppe Physische Geographie)<br />

Maritime Pilots Institute Netherlands (MPIN)' 2005. LNG-carriers for the Eemshaven<br />

Ministerie van Economische Zaken, 2005. Nu <strong>voor</strong> later, Energierapport 2005 (NL-<br />

Wirtschaftsministerium, "Jetzt Han<strong>de</strong>ln für später")<br />

Ministerie van Economische Zaken. 2004. Pieken in <strong>de</strong> Delta CExzel1enz im Delta").<br />

Gebietsbezogene wirtschaftliche Perspektiven<br />

Minister van Verkeer en Waterstaat 2006. Brief aan Nuon "Project Magnum in <strong>de</strong><br />

Eemshaven. (Schreiben an Nuon, "Magnum Projekt" im Eemshafen)<br />

Ministerie van Verkeer en Waterstaat 2004. Nota zeehavens (Leitbericht zu <strong>de</strong>n Seehäfen).<br />

Zeehavens ankers <strong>voor</strong> <strong>de</strong> economie (Seehäfen, Anker <strong>de</strong>r Wirtschaft).<br />

i l1Qó211CE6KROO238 ARCADIS I 44


STARTNOTtlE VERRUIMING VAARWEG I<br />

Ministerie van Verkeer en Waterstaat. 2003. Inspraak bij grensoverschrij<strong>de</strong>n<strong>de</strong> m.e.r.-<br />

projecten (Einspruch bei grenzüberschreiten<strong>de</strong>n UVP-Vorhaben)<br />

Ministerie van Verkeer en Waterstaat. 2000. Der<strong>de</strong> kustnota (3. Küstenbericht) Traditie,<br />

trends en toekomst (Traditionen, Trends und Zukunft).<br />

Ministerie van VROM (2006) (UmweltministeriumL. Angepasster 3. Teil: kabinetstandpunt<br />

pkb Der<strong>de</strong> Nota Wad<strong>de</strong>nzee (Regierungsstandpunkt in Sachen <strong>de</strong>s planologischen<br />

Kernbeschlusses "Dritter Leitlinienbericht zum WattenmeerIl Ontwikkelingen van <strong>de</strong><br />

wad<strong>de</strong>n <strong>voor</strong> natuur en mens (Entwicklung im Wattenraum für Natur und Menschen).<br />

Mul<strong>de</strong>r. H.P.I. 2003 Dumping in the Ems estuary: an overview of effects and <strong>de</strong>velopment.<br />

Paper based on a presentation at the 9th Workshop on Dredging and Surveying, Hamburg,<br />

2003. Rijkswaterstaat werkdocument RIKZ/ AB/2004.610W<br />

Ne<strong>de</strong>rlands-Duitse permanente grenswatercommissie, 2005 (Ständige Deutsch-<br />

Nie<strong>de</strong>rländische Grenzwasserkommission). Charakterisering Deelstroomgebied Eems-<br />

Dollard (Charakterisierung <strong>de</strong>s Teilstromgebietes Ems-Dollart). Bericht gemäß ArtikelS <strong>de</strong>r<br />

Rapportage volgens artikelS van Rahmenrichtlinie Wasser (Ka<strong>de</strong>rrichtlijn Water).<br />

Nuon. 2005. Startnotitiz zur UVP Multi-Fuel-Kraftwerk.<br />

Provincie Groningen, 2005. Costa Due. concrete stappen naar een duurzame Eemsmond lkonkrete<br />

Schritte zur nachhaltigen Entwicklung <strong>de</strong>s Emsmündungsraums),<br />

Provincie Groningen, 2006. Mileuveror<strong>de</strong>ning provincie Groningen (Umweltverordnung<br />

<strong>de</strong>r Provinz Groningen)<br />

Provincie Groningen. 2000. Omgevingsplan provincie Groningen (Umgebungsplan <strong>de</strong>r<br />

Provinz Groningen).<br />

RWE Power AG, 2006. Startnotitie Bouw van een 1600-2200 MWe kolengestookte<br />

elektriciteitscentrale Eemshaven (Startnotiz zum Bau eines 16-2200 kohlegefeurten E-<br />

Kraftwerks im Eemshafen)<br />

Internetadressen:<br />

http://www.groningen-seaports.com<br />

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\JLAGE 2<br />

Jetzige Verklappungsstellen<br />

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STARTNOTITlE VERRUIMING VAARWEG I<br />

,\RCADIS I 46


IMPRESSUM<br />

STARTNOTITIE VERRUIMING VAARWEG<br />

EEMSHA VEN-NOORDZEE<br />

AUFTRAGGEBER:<br />

RIjKsW ATERsT AAT NOORD-NEDERLAND<br />

STATUS:<br />

freigegeben<br />

AUTOR:<br />

ir.ing. L.c. Man<strong>de</strong>rs<br />

GEPRÜFT VON:<br />

ing. E.AP.M. Carpay<br />

FREIGEGEBEN VON:<br />

drs. L. <strong>de</strong> Haas<br />

11 oktober 2006<br />

110621/CE6/0R6/oo0238<br />

ARCADIS Ruimte & Milieu BV<br />

Beaulieustraat 22<br />

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Fax 026 4457 549<br />

www.arcadis.nl<br />

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Gesetz vorgesehenen Ausnahrnen istje<strong>de</strong> Verwertung<br />

mlßerhalb <strong>de</strong>r engen Grenzen <strong>de</strong>s Urhehergesetzes ohne<br />

schriftliche lustimmung <strong>de</strong>r Rechtsinhaber unzulassig iind<br />

strafbar. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re für Veivielfáliigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen iind die Einspeic1ierung<br />

und Verarbeitung in elektronisclien (digitalen) Systemen sowie<br />

filT an<strong>de</strong>re Arten <strong>de</strong>r Reproduktion.<br />

STARTNOTIT! VERRUIMING VAARWEG I<br />

11100t.tE6IRß.OOJ28 ARCADIS 1'l7

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